HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

HANDBUCH ARBEITSRECHT

Ur­tei­le und Kom­men­ta­re: Streik und Streik­recht

Ur­teil­s­an­mer­kun­gen zum The­ma Streik und Streik­recht von 2007 bis heu­te: Hen­sche Rechts­an­wäl­te, Kanz­lei für Ar­beits­recht
Streik viele Streikende

Un­ser Rechts­an­walts­team kom­men­tiert seit 2001 lau­fend ak­tu­el­le Ur­tei­le und wich­ti­ge Ge­set­zes­än­de­run­gen zum Ar­beits­recht, un­ter an­de­rem zum The­ma Streik und Streik­recht.

Im Fol­gen­den fin­den Sie un­se­re Bei­trä­ge zu die­sem The­ma, ge­ord­net nach Jahr­gän­gen seit 2007, im Über­blick.

Bit­te be­ach­ten Sie, dass die hier wie­der­ge­ge­be­nen ar­beits­recht­li­chen Ein­schät­zun­gen auf­grund der mitt­ler­wei­le ver­stri­che­nen Zeit teil­wei­se über­holt sein kön­nen.

 

Arbeitsrecht aktuell 2018

 

Arbeitsrecht aktuell 2017

 

Arbeitsrecht aktuell 2016

 

Arbeitsrecht aktuell 2015

 

Arbeitsrecht aktuell 2014

 

Arbeitsrecht aktuell 2013

 

Arbeitsrecht aktuell 2012

 

Arbeitsrecht aktuell 2011

  • 11/249 Mitbestimmung bei Streikbrucharbeit?
    14.12.2011. Der Be­triebs­rat ei­nes nicht be­streik­ten Be­triebs, des­sen Ar­beit­neh­mer in ei­nen be­streik­ten Be­trieb zu Streik­bruch­ar­bei­ten ver­setzt wer­den sol­len, hat kein Mit­be­stim­mungs­recht nach § 99 Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­setz (Be­trVG), so das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) in ei­ner ges­tern er­gan­ge­nen Ent­schei­dung: BAG, Be­schluss vom 13.12.2011, 1 ABR 2/10.
  • 11/168 Streikverbot für Beamte müssen auch Lehrer beachten
    30.08.2011. Nach deut­schem Ver­fas­sungs­recht gilt für Be­am­te ein all­ge­mei­nes Streik­ver­bot. Die Eu­ro­päi­sche Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on (EM­RK) er­laubt aber auch Be­am­ten Streiks, falls sie nicht zu be­stimm­ten si­cher­heits­re­le­van­ten Be­am­ten­grup­pen ge­hö­ren, d.h. ein Streik­ver­bot ist nur für be­stimm­te Be­am­te zu­läs­sig wie z.B. für An­ge­hö­ri­ge der Streit­kräf­te oder der Po­li­zei. Leh­rer, die Be­am­te sind, dür­fen da­her nach der in EM­RK strei­ken, nach deut­schem Recht aber nicht. Da­her ist um­strit­ten, ob Leh­rer, die Be­am­te sind, bei Streiks ei­ne Dis­zi­pli­nar­stra­fe ris­kie­ren. Das Ver­wal­tungs­ge­richt (VG) Os­na­brück hält ei­ne Dis­zi­pli­nar­stra­fe für rech­tens: VG Os­na­brück, Ur­tei­le vom 19.08.2011, 9 A 1/11 und 9 A 2/11.
  • 11/114 BDA-DGB-Gesetzesinitiative zur Tarifeinheit beendet
    15.06.2011. Der DGB-Bun­des­vor­stand hat be­schlos­sen, ei­nen Mit­te 2010 ge­mein­sam mit dem BDA vor­ge­leg­ten Vor­schlag nicht mehr zu un­ter­stüt­zen, mit dem der Grund­satz der Ta­rif­ein­heit ge­setz­lich ge­re­gelt und die Ta­rif­ver­trä­ge v.a. klei­ne­rer Ge­werk­schaf­ten ver­drängt wer­den soll­ten. Da­mit ist auch der Ver­such vom Tisch, klei­ne­re (Be­rufs-)Ge­werk­schaf­ten ei­nem weit­ge­hen­den Streik­ver­bot zu un­ter­wer­fen: Be­schluss des DGB-Bun­des­vor­stan­des zur Ta­rif­ein­heit, Pres­se­mit­tei­lun­gen 094 vom 07.06.2011.
  • 11/110 Streik beamteter Lehrer rechtfertigt keine Disziplinarstrafe
    08.06.2011. Das Ver­wal­tungs­ge­richt (VG) Düs­sel­dorf hat ent­schie­den, dass ver­be­am­te­te Leh­rer zwar nach wie vor nicht strei­ken dür­fen, da sich aus den be­am­ten­recht­li­chen Vor­schrif­ten des Grund­ge­set­zes (GG) ein Streik­ver­bot er­gibt. Strei­ken sie aber den­noch ver­sto­ßen da­mit ge­gen ih­re Dienst­pflich­ten als Be­am­te, darf ge­gen sie auf­grund der Streik­ga­ran­tie der Eu­ro­päi­schen Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on (EM­RK) kei­ne Dis­zi­pli­nar­stra­fe ver­hängt wer­den: VG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 15.12.2010, 31 K 3904/10.O.
  • 11/065 Streikrecht in kirchlichen Einrichtungen mit Tarifbindung
    01.04.2011. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Ham­burg hat über die Fra­ge ent­schie­den, ob das kirch­li­che Selbst­be­stim­mungs­recht Streiks auch dann aus­schließt, wenn sich ei­ne evan­ge­li­sche Lan­des­kir­che und ih­re Dia­ko­nie aus­nahms­wei­se für die An­wen­dung von Ta­rif­ver­trä­gen ent­schie­den hat: LAG Ham­burg, Ur­teil vom 23.03.2011, 2 Sa 83/10.
  • 11/057 Tariffähigkeit einer Gewerkschaft durch die Zahl der Tarifabschlüsse?
    22.03.2011. Grund­ge­setz­lich ge­schützt sind al­le Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gun­gen. Ta­rif­ver­trä­ge dür­fen aber nur Ge­werk­schaf­ten ab­schlie­ßen. Im Ta­rif­ver­trags­ge­setz ist al­ler­dings nicht de­fi­niert, wann ei­ne Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gung tat­säch­lich ei­ne Ge­werk­schaft ist. Das Bun­des­ar­beits­ge­richt hat hier­zu ei­ne Rei­he von Min­dest­vor­aus­set­zun­gen auf­ge­stellt und die­se an­läss­lich ei­nes Streits über die Ta­rif­fä­hig­keit der Ge­werk­schaft für Kunst­stoff­ge­wer­be und Holz­ver­ar­bei­tung (GKH) prä­zi­siert: Bun­des­ar­beits­ge­richt, Be­schluss vom 05.10.2010, 1 ABR 88/09.
  • 11/050 OT-Mitgliedschaft: Streik trotz fehlender Tarifbindung möglich
    11.03.2011. Die Mit­glied­schaft ei­nes Ar­beit­ge­bers in ei­nem Ar­beit­ge­ber­ver­band ist als re­gu­lä­re Mit­glied­schaft und als Mit­glied­schaft oh­ne Ta­rif­bin­dung mög­lich. Der Wech­sel kann je nach Sat­zung auch frist­los als "Blitz­wech­sel" statt­fin­den, so­gar wäh­rend lau­fen­der Ta­rif­ver­hand­lun­gen. Frag­lich ist im Ein­zel­fall je­doch, ob der Ar­beit­ge­ber dann gleich­wohl noch an das Ver­hand­lungs­er­geb­nis ge­bun­den ist und ob er in den lau­fen­den Ver­hand­lun­gen noch be­streikt wer­den darf: Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 26.11.2010, 8 Sa 446/10.
  • 11/045 Aufruf zum Streik vom eigenen Arbeitsplatz
    04.03.2011. Zu den grund­recht­lich ge­schütz­ten Ak­ti­vi­tä­ten von Ge­werk­schaf­ten und Ge­werk­schafts­mit­glie­dern ge­hört es, Wer­bung für ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on ma­chen zu dür­fen. Auch der Auf­ruf zu ei­nem recht­mä­ßi­gen Streik ist er­laubt. Die­se Rech­te kön­nen nur im Ein­zel­fall und nur durch die ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Rech­te an­de­rer, bei­spiels­wei­se des Ar­beit­ge­bers, ein­ge­schränkt wer­den. Stets muss ab­ge­wo­gen wer­den, wer schutz­be­dürf­ti­ger ist. Für den Fall ei­nes di­gi­ta­len Streik­auf­rufs über das E-Mail-Sys­tem ei­nes Ar­beit­ge­bers tat dies das Hes­si­sche Lan­des­ar­beits­ge­richt in sei­nem Ur­teil vom 20.08.2010, 19 Sa 1835/09.

 

Arbeitsrecht aktuell 2010

 

Arbeitsrecht aktuell 2009

 

Arbeitsrecht aktuell 2008

  • 08/033 Ärztestreik an kommunalen Krankenhäusern
    18.03.2008. Der Mar­bur­ger Bund hat­te die et­wa 55.000 Ärz­te der ca. 700 kom­mu­na­len Kran­ken­häu­ser da­zu auf­ge­ru­fen, am Don­ners­tag, den 13.03.2008 im Rah­men ei­nes vor­über­ge­hen­den Warn­streiks die Ar­beit nie­der­zu­le­gen. Da­mit soll den For­de­run­gen der Kli­nik­ärz­te in der drit­ten Run­de der Mit­te Ja­nu­ar 2008 be­gon­ne­nen Ta­rif­ver­hand­lun­gen Nach­druck ver­lie­hen wer­den.
  • 08/011 Streikrecht versus Niederlassungsfreiheit
    18.01.2008. Streiks kön­nen die Nie­der­las­sungs­frei­heit von Un­ter­neh­men in­ner­halb der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU) be­gren­zen, wenn sie die Ver­la­ge­rung von Be­trie­ben in Län­der mit nied­ri­ge­rem Lohn­ni­veau ver­hin­dern sol­len. In dem Streit zwi­schen ei­ner fin­ni­schen Ge­werk­schaft und ei­ner fin­ni­schen Ree­de­rei, die ei­nes ih­rer Schif­fe zum Zwe­cke der Lohn­kos­ten­sen­kung künf­tig mit est­ni­scher Be­sat­zung fah­ren las­sen woll­te, ent­schied der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof (EuGH), dass die Ein­schrän­kung der Nie­der­las­sungs­frei­heit nur un­ter en­gen Vor­aus­set­zun­gen ge­recht­fer­tigt sein kann. Hier nennt der Ge­richts­hof die kon­kre­te ob­jek­ti­ve Ge­fähr­dung von Ar­beits­plät­zen und die ob­jek­ti­ve "Er­for­der­lich­keit" von Streiks zur Er­rei­chung der ge­werk­schaft­li­chen Zie­le: EuGH, Ur­teil vom 11.12.2007, C-438/05 (Vi­king Li­ne).

 

Arbeitsrecht aktuell 2007

  • 07/76 Lokführer dürfen im Güterverkehr und im Personenfernverkehr streiken.
    15.11.2007. Das Säch­si­sches Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) hat ein ar­beits­ge­richt­li­ches Ur­teil, das der Ge­werk­schaft Deut­scher Lok­füh­rer (GDL) ei­nen Streik un­ter­sagt hat, un­ter Be­ru­fung auf den Grund­rechts­schutz des Ar­beits­kampfs auf­ge­ho­ben. Der Grund­satz der Ta­rif­ein­heit half der be­streik­ten Deut­schen Bahn AG als Ar­gu­ment nicht wei­ter: Säch­si­sches LAG, Ur­teil vom 02.11.2007, 7 Sa­Ga 19/07.
  • 07/60 Darf die GDL für einen Lokführertarif streiken?
    18.10.2007. Ein Streik der Lok­füh­rer mag für vie­le ein Är­ger­nis sein, ist aber aus ju­ris­ti­scher Sicht ei­ne recht­lich er­laub­te und da­mit hin­zu­neh­men­de Be­tä­ti­gung des Ko­ali­ti­ons­grund­rechts des Strei­ken­den und ih­rer Ge­werk­schaft, der Ge­werk­schaft Deut­scher Lo­ko­mo­tiv­füh­rer (GDL).
  • 07/43 Verspätungen aufgrund des Streiks der Lokführer
    24.08.2007. Kom­men Ar­beit­neh­mer auf­grund von Streik­maß­nah­men der Lok­füh­rer zu spät zur Ar­beit, kann der Ar­beit­ge­ber in der Re­gel kei­ne Ab­mah­nung und auch kei­ne Kün­di­gung aus­spre­chen. Al­ler­dings ist er da­zu be­rech­tigt, den Lohn für die Zeit der Ver­spä­tung zu kür­zen.
  • 07/24 Bundesarbeitsgericht: Solidaritätsstreiks zulässig
    18.07.2007. Das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) hat in ei­ner ak­tu­el­len Grund­satz­ent­schei­dung sei­ne bis­he­ri­ge Recht­spre­chung auf­ge­ge­ben, der­zu­fol­ge So­li­da­ri­täts­streiks im all­ge­mei­nen nicht zu­läs­sig sein soll­ten. Das sieht das BAG nun an­ders. Sym­pa­thie- bzw. So­li­da­ri­täts­streiks sind im all­ge­mei­nen er­laubt: BAG, Ur­teil vom 19.06.2007, 1 AZR 396/06.
  • 07/23 Streik bei der Deutschen Bahn
    16.07.2007.Die Deut­sche Bahn AG wird der­zeit mit ho­hen Lohn­for­de­run­gen ih­rer ge­werk­schaft­lich or­ga­ni­sier­ten Be­schäf­tig­ten kon­fron­tiert. Vor al­lem die Ge­werk­schaft Deut­scher Lo­ko­mo­tiv­füh­rer (GDL) stellt ho­he For­de­run­gen, un­ter an­de­rem nach ei­nem ei­ge­nen („Spar­ten“-)Ta­rif­ver­trag für die Lok­füh­rer. Das lehnt die Deut­sche Bahn AG der­zeit (noch) ab und be­strei­tet die recht­li­che Zu­läs­sig­keit von Streiks der GDL mit dem Ziel ei­nes sol­chen Ta­rif­ver­trags.
  • 07/06 Bundesarbeitsgericht erlaubt Streiks um Tarifsozialpläne.
    28.04.2007. Nach ei­nem ak­tu­el­len Ur­teil des Bun­des­ar­beits­ge­richts (BAG) kön­nen Ge­werk­schaf­ten bei Be­triebs­schlie­ßun­gen und Mas­sen­ent­las­sun­gen ak­tiv wer­den und ta­rif­li­che Re­ge­lun­gen (sog. Ta­rif­so­zi­al­plä­ne) er­strei­ken. Dass in sol­chen Fäl­len zu­gleich auch ei­ne Be­trieb­s­än­de­rung vor­liegt und dass da­her der Be­triebs­rat ei­nen So­zi­al­plan aus­han­deln kann, än­dert nichts an der recht­li­chen Zu­läs­sig­keit von ta­rif­li­chen Re­ge­lun­gen - und dem­ent­spre­chend nichts an der Zu­läs­sig­keit von Streiks um Ta­rif­so­zi­al­plä­ne: Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 24.04.2007, 1 AZR 252/06.

Letzte Überarbeitung: 11. September 2018

Was können wir für Sie tun?

Wenn Sie Fra­gen im Zu­sam­men­hang mit ei­ner Streik­ak­ti­on, ei­ner streik­be­ding­ten Frei­stel­lung bzw. Aus­sper­rung oder im Zu­sam­men­hang mit dem The­ma Zu­rück­be­hal­tungs­recht ha­ben, oder wenn es in­fol­ge ei­nes Streiks aus sons­ti­gen Grün­den zu Ar­beits­aus­fall und Lohn­re­du­zie­rung kommt, be­ra­ten und ver­tre­ten wir Sie ger­ne. Wir sind auch ger­ne be­hilf­lich, wenn Sie vor der Ent­schei­dung ste­hen, ei­ne Lohn­kla­ge zu er­he­ben oder ge­gen ei­ne ar­beits­kampf­be­ding­te Ab­mah­nung oder Kün­di­gung vor­zu­ge­hen.

Je nach La­ge des Fal­les bzw. ent­spre­chend Ih­ren Wün­schen tre­ten wir ent­we­der nach au­ßen nicht in Er­schei­nung oder aber wir ver­han­deln in Ih­rem Na­men mit Ih­rem Ar­beit­ge­ber bzw. mit den Ver­tre­tern der Ge­sell­schaf­ter.

Für ei­ne mög­lichst ra­sche und ef­fek­ti­ve Be­ra­tung be­nö­ti­gen wir fol­gen­de Un­ter­la­gen:

  • Ar­beits­ver­trag
  • Ge­halts­nach­wei­se
  • Un­ter­la­gen zum Streik und zum Lohn­aus­fall (falls vor­han­den)
  • Aus­sper­rungs­er­klä­rung, Ab­mah­nung oder Kün­di­gung (falls vor­han­den)

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Martin Hensche
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hensche@hensche.de
Christoph Hildebrandt
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