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20/105a Un­ter­stüt­zung von Men­schen mit Be­hin­de­rung in der Co­ro­na-Kri­se

Die Bun­des­re­gie­rung ge­währt Werk­stät­ten, die Men­schen mit Be­hin­de­rung be­schäf­tigt, fi­nan­zi­el­le Hil­fen: Än­de­rung der Schwer­be­hin­der­ten-Aus­gleichs­ab­ga­be­ver­ord­nung
Integration von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

12.10.2020. Vie­le Werk­stät­te, in de­nen Men­schen mit Be­hin­de­run­gen ar­bei­ten, ha­ben stark durch die Co­ro­na-Kri­se ge­lit­ten. Viel­fach wur­den Be­tre­tungs­ver­bo­te wie auch Be­schäf­ti­gungs­ver­bo­te ge­gen Men­schen mit Be­hin­de­run­gen aus Grün­den des In­fek­ti­ons­schut­zes von den Län­der er­las­sen. Dies wird sich vor­aus­sicht­lich auf die Ar­beits­er­geb­nis­se der Werk­stät­te aus­wir­ken. Da die Ar­beits­ent­gel­te der Be­schäf­ti­gen von den Ge­win­ne die­ser Werk­stät­te ab­hän­gen, dro­hen den be­schäf­ti­gen Men­schen mit Be­hin­de­rung er­heb­li­che Ver­lus­te.

Da die Be­schäf­ti­gen mit Be­hin­de­rung in ei­nem ar­beit­neh­mer­ähn­li­chen Rechts­ver­hält­nis ste­hen, kön­nen die­se kein Kurz­ar­bei­ter­geld be­zie­hen.

Da­mit die­se Men­schen nun kei­ne Ent­gelt­ein­bu­ßen er­lei­den müs­sen, hat die Bun­de­re­gie­rung mit Zu­stim­mung des Bun­des­ra­tes die Schwer­be­hin­der­ten-Aus­gleichs­ab­ga­be-Ver­ord­nung (Schw­bAV) ge­än­dert.

Da­für sol­len die Mit­tel der In­te­gra­ti­ons­äm­ter der Län­der ge­stärkt wer­den. Die­se stam­men aus der Aus­gleichs­ab­ga­be, die von Be­trie­ben be­zahlt wird, die ih­rer Pflicht zur Be­set­zung ei­nes be­stimm­ten An­teils ih­rer Ar­beits­plät­ze mit schwer­be­hin­der­ten Men­schen nicht (aus­rei­chend) ge­nügt (§ 160 Neun­tes So­zi­al­ge­setz­buch - SGB IX).

Die­se Mit­tel dür­fen die In­te­gra­ti­ons­äm­ter je­doch nicht voll­stän­dig be­hal­ten: Gem. § 36 S.1 Schw­bAV lei­ten die In­te­gra­ti­ons­äm­ter 20 Pro­zent an den Aus­gleichs­fond des Bun­des wei­ter. Für die­ses Jahr ver­zich­tet der Bund je­doch ein­ma­lig auf die Hälf­te der Ab­ga­ben, al­so auf zehn Pro­zent (§ 36 S.4 Schw­bAV), so­dass den In­te­gra­ti­ons­äm­tern rund 70 Mil­lio­nen EUR mehr zur Ver­fü­gung ste­hen.

Die 70 Mil­lio­nen EUR sol­len als För­de­run­gen an die Werk­stät­te ge­hen. Über die kon­kre­te Hö­he der För­de­rung der je­wei­li­gen Werk­statt dür­fen die In­te­gra­ti­ons­äm­ter nach ih­rem Er­mes­sen und in ei­ge­ner Ver­ant­wor­tung ent­schei­den. Die För­de­run­gen sind ih­rer­seits an den Zweck ge­bun­den, die Ver­lus­te der Be­schäf­ti­gen mit Be­hin­de­rung aus­zu­glei­chen.

Hu­ber­tus Heil (SPD), Bun­des­mi­nis­ter für Ar­beit und So­zia­les, lobt die­se Än­de­rung: "Ge­mein­sam mit den Län­dern ha­ben wir uns in den letz­ten Wo­chen in­ten­siv mit der Fra­ge be­schäf­tigt, wie für Werk­statt­be­schäf­tig­te die in­fol­ge der Co­ro­na-Kri­se weg­bre­chen­den Ent­gel­te ge­si­chert wer­den kön­nen. Mit den ak­tu­el­len Än­de­run­gen ver­bleibt den In­te­gra­ti­ons­äm­tern mehr Geld für ih­re Auf­ga­ben und wir ver­mei­den, dass Werk­statt­be­schäf­tig­te al­lein auf die Grund­si­che­rung ver­wie­sen wer­den. Das wä­re nicht an­ge­mes­sen."

Die Tä­tig­kei­ten des Aus­gleichs­fond des Bun­des wer­den da­durch nicht be­ein­träch­tigt, so die Bun­des­re­gie­rung. Da die­ses noch ein Ver­mö­gen von rund 146 Mil­lio­nen EUR in­ne­hat, be­steht auch in Zu­kunft noch Hand­lungs­spiel­raum für die För­de­run­gen von Pro­jek­ten.

Die Re­ge­lung tritt rück­wir­kend zum 1. März 2020 in Kraft.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie hier:

Letzte Überarbeitung: 16. November 2021

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