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ARBEITSRECHT AKTUELL // 20/106

Fol­gen der Co­ro­na-Kri­se für den Ar­beits­markt

In­fol­ge der Co­vid-19-Pan­de­mie ha­ben Ar­beits­lo­sig­keit und Kurz­ar­beit 2020 stark zu­ge­nom­men. Je­doch gibt es im Ok­to­ber spür­ba­re Bes­se­run­gen: Mo­nats­be­richt der Ar­beits­agen­tur für Ar­beit
Logo der Bundesagentur für Arbeit, weißes Dreieck auf rotem Hintergrund

30.10.2020. Auf­grund der Co­ro­na-Pan­de­mie hat die Ar­beits­lo­sig­keit 2020 stark zu­ge­nom­men. Je­doch zeig­ten sich im Ok­to­ber er­neut Bes­se­run­gen, den­noch be­merkt Det­lef Schee­le, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Bun­des­agen­tur für Ar­beit: „Nach wie vor zei­gen sich am Ar­beits­markt aber deut­li­che Spu­ren der ers­ten Wel­le der Co­ro­na-Pan­de­mie.“

Nach In­for­ma­tio­nen der Bun­des­agen­tur für Ar­beit lag die Ar­beits­lo­sen­zahl im Ok­to­ber 2020 bei 2.760.000 Ar­beits­lo­sen. Da­mit ist sie um 87.000 im Ver­gleich zum Vor­mo­nat ge­sun­ken, liegt aber im­mer noch um 556.000 hö­her als im Ok­to­ber 2019.

Auf­grund der Co­ro­na-Pan­de­mie nahm die Ar­beits­lo­sen­zahl be­son­ders im April und Mai stark zu. Im Ver­gleich zum März stieg die Zahl um 477.000 Ar­beits­lo­se. Dass der An­stieg der Ar­beits­lo­sen­zah­len da­nach nicht noch stär­ker wuchs, liegt vor al­lem an der Mög­lich­keit für die Be­trie­be, Kurz­ar­bei­ter­geld in An­spruch zu neh­men. Da­zu muss die Kurz­ar­beit in ei­nem ers­ten Schritt an­ge­zeigt wer­den, gleich­sam als Op­ti­on. In ei­nem wei­te­ren Schritt wird das Kurz­ar­bei­ter­geld dann ab­ge­ru­fen, je nach dem Um­fang der tat­säch­lich im Be­trieb durch­ge­führ­ten Kurz­ar­beit.

Am höchs­ten lag der Ar­beits­lo­sen­zahl im Au­gust 2020 mit 2.955.000 Per­so­nen. Je­doch stie­gen die Ar­beits­lo­sen­zah­len vom Ju­li auf den Au­gust vor al­lem we­gen der Som­mer­pau­se. Sai­son­be­rei­nigt ver­rin­ger­te sich näm­lich die Zahl um 9.000 Ar­beits­lo­se.

Seit­dem hat die Zahl der Ar­beits­lo­sen ste­tig ab­ge­nom­men, im Sep­tem­ber um 108.000 und im Ok­to­ber um 87.000. Nun liegt die Ar­beits­lo­sen­quo­te bei 6,0 Pro­zent.

Die Un­ter­be­schäf­ti­gung ist sai­son­be­rei­nigt im Ok­to­ber ge­gen­über dem Vor­mo­nat um 40.000 ge­sun­ken und liegt nun bei 3.552.000 Per­so­nen. Da­mit sind aber im­mer noch 420.000 Men­schen mehr un­ter­be­schäf­tigt als im Vor­jahr.

Auch in der Kurz­ar­beit zei­gen sich Bes­se­run­gen: Im Au­gust 2020 wa­ren 2,58 Mil­lio­nen Ar­beit­neh­mer von Kurz­ar­beit be­trof­fen. So­mit hat die Zahl der Kurz­ar­bei­ter im Ver­gleich zum Jah­res­an­fang wie­der ab­ge­nom­men, der Höchst­stand lag im April bei fast 6 Mil­lio­nen Be­trof­fe­nen. Für den Ok­to­ber wur­de für 96.000 Per­so­nen Kurz­ar­beit an­ge­zeigt, so­mit be­we­gen sich die Zah­len auf dem Vor­mo­nats­ni­veau.

In­fol­ge der Re­zes­si­on ist auch die An­zahl an Er­werbs­tä­ti­gen ge­sun­ken. Lag die­se im Mai 2019 noch bei 45,24 Mil­lio­nen Er­werbs­tä­ti­gen, fiel die­se Zahl im Mai die­ses Jahrs auf 44,71 Mil­lio­nen. Mitt­ler­wei­le ha­ben sie die Zah­len et­was sta­bi­li­siert und neh­men wie­der leicht zu, so­dass im Sep­tem­ber 44,86 Mil­lio­nen Per­so­nen er­werbs­tä­tig wa­ren. Den­noch liegt die Zahl um 649.000 un­ter dem Wert des Vor­jah­res.

Die Zahl der so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig be­schäf­tig­ten Per­so­nen nahm auch leicht zu und lag für den Au­gust bei 33,51 Mil­lio­nen Be­schäf­tig­ten. So­mit sind dies et­wa 200.000 mehr als im April die­ses Jah­res, aber im­mer noch 104.000 we­ni­ger als im Au­gust 2019.

Auf­grund der im Ver­gleich zum Vor­jahr ge­stie­ge­nen Ar­beits­lo­sig­keit zahl­te die Bun­des­agen­tur für Ar­beit auch mehr Geld­leis­tun­gen aus. Im Ok­to­ber er­hiel­ten 1.065.000 Per­so­nen Ar­beits­lo­sen­geld, dies sind 359.000 mehr als im Vor­jahr, je­doch 32.000 we­ni­ger als noch im Sep­tem­ber. Am höchs­ten lag die Zahl noch im Ju­li bei 1.149.000 Per­so­nen.

Auch die Zahl der er­werbs­fä­hi­gen Leis­tungs­be­rech­tig­ten in der Grund­si­che­rung für Ar­beits­su­chen­de (SGB II) lag im Ok­to­ber mit 3.87.000 um 39.000 hö­her als im letz­ten Jahr. Ins­ge­samt wa­ren im Ok­to­ber 7,0 Pro­zent der Per­so­nen im er­werbs­tä­ti­gen Al­ter in Deutsch­land hil­fe­be­dürf­tig.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie hier:

Letzte Überarbeitung: 16. November 2021

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