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ArbG Ham­burg, Ur­teil vom 17.09.2009, 17 Ca 179/09

   
Schlagworte: Weiterbeschäftigung, Kündigung: Änderungskündigung
   
Gericht: Arbeitsgericht Hamburg
Aktenzeichen: 17 Ca 179/09
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 17.09.2009
   
Leitsätze:
Vorinstanzen:
   

AR­BEITS­GERICHT HAM­BURG

Ur­teil

Im Na­men des Vol­kes

Geschäfts­zei­chen:
17 Ca 179/09

 

In dem Rechts­streit

Verkündet am:
17. Sep­tem­ber 2009

 

 


 


er­kennt das Ar­beits­ge­richt Ham­burg, Kam­mer 17,

auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 20. Au­gust 2009

durch den Rich­ter am Ar­beits­ge­richt Arndt

als Vor­sit­zen­den


den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter ….

die eh­ren­amt­li­che Rich­te­rin ….

 

für Recht:

 

Es wird fest­ge­stellt, dass die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen im Zu­sam­men­hang mit der Ände­rungskündi­gung der Be­klag­ten vom 19. März 2009 un­wirk­sam ist.

Die Be­klag­te wird ver­ur­teilt, die Kläge­rin zur un­veränder­ten ar­beits­ver­trag­li­chen Be­din­gun­gen als Sto­re Ma­na­ge­rin in Ham­burg wei­ter­zu­beschäfti­gen.

Die Be­klag­te hat die Kos­ten des Rechts­streits zu tra­gen.

Der Wert des Streit­ge­gen­stan­des wird auf 15.200,00 € fest­ge­setzt.

 

 

 

 

Tat­be­stand


Die Par­tei­en strei­ten über die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen auf­grund ei­ner ver­hal­tens­be­ding­ten Ände­rungskündi­gung der Be­klag­ten und nach Vor­be­halts­an­nah­me des Ände­rungs­an­ge­bots über Wei­ter­beschäfti­gung.

Die Kläge­rin ist seit dem 01. Sep­tem­ber 2006 bei der Be­klag­ten, die welt­weit mit hoch­wer­ti­gen Tex­ti­li­en han­delt und in Deutsch­land mehr als 20 „Flag­shops“ be­treibt, als Sto­re Ma­na­ge­rin zu ei­ner mo­nat­li­chen Vergütung in Höhe von zu­letzt 3.800,00 € brut­to beschäftigt. Der Dienst­ver­trag vom 18. Ju­li 2006 (An­la­ge K 1 – Bl. 4 d.A.) re­gelt:

„1. Be­ginn des Ar­beits­verhält­nis­ses:
Das Ar­beits­verhält­nis be­ginnt am 1. Sep­tem­ber 2006. …

Die ers­ten sechs Mo­na­te gel­ten als Pro­be­zeit. …

2. Auf­ga­ben­be­reich/Tätig­keit:
Sie sind ein­ge­stellt als Sto­re Ma­na­ge­rin. Ar­beits­ort ist die W. Bou­tique in H. im A.Ein­kaufs­zen­trum

Wir be­hal­ten uns vor, Sie in an­de­ren Ar­beits­be­rei­chen ein­zu­set­zen, auch an ei­nem an­de­ren Ort Deutsch­lands, und Ih­nen Auf­ga­ben zu­zu­wei­sen, die Ih­rer Aus­bil­dung, Ih­ren Fähig­kei­ten und Ih­ren Be­rufs­er­fah­run­gen ent­spre­chen.


3. Ar­beits­zeit:
Die durch­schnitt­li­che re­gelmäßige Ar­beits­zeit beträgt 38,5 St­un­den wöchent­lich im Rah­men der Öff­nungs­zei­ten der W. Bou­tique.


12. Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses:
Nach Ab­lauf der Pro­be­zeit beträgt die Kündi­gungs­frist drei Mo­na­te zum En­de ei­nes Mo­nats. Im übri­gen gilt der § 622 II BGB. …
…“

 

Die Be­klag­te beschäftigt re­gelmäßig mehr als zehn Ar­beit­neh­mer mit ei­ner wöchent­li­chen Ar­beits­zeit von mehr als 30 St­un­den oh­ne die zu ih­rer Be­rufs­bil­dung Beschäftig­ten.

Mit Schrei­ben vom 13. No­vem­ber 2008 (An­la­ge K 11 – Bl. 58 d.A.) er­teil­te die Be­klag­te der Kläge­rin ei­ne Ab­mah­nung, de­ren Zu­gang zwi­schen den Par­tei­en strei­tig ist. Dar­in wirft die Be­klag­te der Kläge­rin vor, dass de­ren persönli­che Umsätze we­sent­lich un­ter den Umsätzen der an­de­ren Mit­ar­bei­ter lägen, et­wa im Mo­nat Ok­to­ber 2008.

Mit Schrei­ben vom 06. Fe­bru­ar 2009 (An­la­ge 12 – Bl. 59 d.A.) er­teil­te die Be­klag­te der Kläge­rin ei­ne zwei­te Ab­mah­nung, der Kläge­rin An­fang März 2009 zu­ge­gan­gen. Dar­in wirft die Be­klag­te der Kläge­rin vor, sich zu wei­gern, die zur Verfügung ge­stell­ten W.-Kon­fek­ti­ons­tei­le während der Ar­beits­zeit gemäß Be­klei­dungs­vor­schrift an­zu­zie­hen, ent­ge­gen der Be­klei­dungs­vor­schrift (Zif­fer 5 „Group Gui­de­li­ne“ Ver­si­on Mai 2008, An­la­ge 10 – Bl. 54 d.A.) of­fe­ne Haa­re zu tra­gen, an­statt ei­nen Haar­reif zu be­nut­zen oder die Haa­re et­wa zu ei­nem Zopf zu­sam­men­zu­bin­den, nicht ser­vice­ori­en­tiert mit Kun­den um­zu­ge­hen, sich in­ner­halb des Ver­kaufsteams un­kol­le­gi­al so­wie in­ak­zep­ta­bel zu ver­hal­ten und sich nicht für ih­re Umsätze ver­ant­wort­lich zu fühlen.

Mit Schrei­ben vom 19. März 2009 (An­la­ge K 2 – Bl. 10 d.A.), der Kläge­rin am 26. März 2009 zu­ge­gan­gen, erklärte die Be­klag­te:

„ … ent­spre­chend dem mit Ih­nen ver­ein­bar­ten Vor­be­halt, Sie in an­de­ren Ar­beits­be­rei­chen ein­zu­set­zen, ver­set­zen wir Sie hier­mit in die Po­si­ti­on der ‚Ver­kaufs­be­ra­te­rin’ in un­se­rer W. Bou­tique in H. am N.W. un­ter Ein­hal­tung der or­dent­li­chen Kündi­gungs­fris­ten.

Der Grund der Ver­set­zung liegt, wie be­reits in meh­re­ren persönli­chen Gesprächen dar­ge­legt, dar­in, dass Ih­re persönli­chen Leis­tun­gen so­wie Ihr Ver­hal­ten nicht un­se­ren An­for­de­run­gen für die Po­si­ti­on ei­nes Sto­re Ma­na­gers ent­spre­chen.

 

Soll­ten Sie die Auf­fas­sung ver­tre­ten, dass die­se Ände­rung sich nicht durch den mit Ih­nen ver­ein­bar­ten Ver­set­zungs­vor­be­halt deckt, kündi­gen wir das Ar­beits­verhält­nis hier­mit vor­sorg­lich auch or­dent­lich zum nächstmögli­chen Ter­min.

Zu­gleich bie­ten wir Ih­nen hier­mit die Fort­set­zung Ih­res Ar­beits­verhält­nis­ses mit Leis­tungs­ort H., in un­se­rer W. Bou­tique in H. am N.W. zu fol­gen­den Kon­di­tio­nen an:

Po­si­ti­on: Ver­kaufs­be­ra­te­rin (Haupt­auf­ga­ben: Kun­den­be­ra­tung, Kas­sen­ver­ant­wor­tung, Mit­ar­beit bei Mer­chan­di­sing und Vi­su­al Mer­chan­di­sing)

Ar­beits­zeit: 38,5 St­un­den/Wo­che

Ge­halt: Fi­xum brut­to EUR 2.300,--, kein Bo­nus

Kündi­gungs­frist: ge­setz­li­che Kündi­gungs­fris­ten nach § 622 BGB

Al­le übri­gen Be­din­gun­gen des Ver­trags vom 18. Ju­li 2006 blei­ben un­verändert auf­recht [er­hal­ten].

Wir er­su­chen Sie, uns um­ge­hend mit­zu­tei­len, ob Sie mit den geänder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen und mit der Fort­set­zung des Ar­beits­verhält­nis­ses ein­ver­stan­den sind. Er­folgt Ih­re Ein­verständ­nis­erklärung nicht oder nicht frist­ge­recht, tritt die Kündi­gung in Kraft.
…“

Mit Schrei­ben vom 01. April 2009 (An­la­ge K 3 – Bl. 12 d.A.) erklärte die Kläge­rin durch ih­ren Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten die An­nah­me des Ände­rungs­an­ge­bots un­ter dem Vor­be­halt der so­zia­len Recht­fer­ti­gung nach dem Kündi­gungs­schutz­ge­setz.

Die Kläge­rin ist der Auf­fas­sung, die Ver­set­zungs­klau­sel im Ar­beits­ver­trag las­se die Zu­wei­sung ei­ner Tätig­keit als Ver­kaufs­be­ra­te­rin ge­genüber ih­rer bis­he­ri­gen Tätig­keit als Sto­re Ma­na­ge­rin nicht zu, weil es sich bei der Tätig­keit als Ver­kaufs­be­ra­te­rin um ei­ne ge­rin­ger­wer­ti­ge Tätig­keit han­de­le.

Folg­lich ha­be es ei­ner Ände­rungskündi­gung be­durft, die aber so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt und auch im Übri­gen un­wirk­sam sei. Die als ein­sei­ti­ges Ge­stal­tungs­recht be­din­gungs­feind­li­che Ände­rungskündi­gung sei schon des­halb un­wirk­sam, weil sie un­ter Be­din­gun­gen erklärt wor­den sei. Darüber


hin­aus fehl­ten ver­hal­tens­be­ding­te Kündi­gungs­gründe. Die Ab­mah­nung vom 13. No­vem­ber 2008 ha­be sie nicht er­hal­ten. Die Ab­mah­nung vom 06. Fe­bru­ar 2009 sei ihr erst An­fang März 2009 über­ge­ben wor­den, so­dass sie schon kei­ne Möglich­keit ge­habt hätte, das dar­in be­haup­te­te an­geb­li­che Fehl­ver­hal­ten zu kor­ri­gie­ren. Fer­ner wer­de ihr dar­in ein kon­kre­tes Fehl­ver­hal­ten (wann und wie?) nicht vor­ge­wor­fen. Sie er­brin­ge auch kei­ne Min­der­leis­tun­gen. Die zum Ver­gleich her­an­ge­zo­ge­nen Um­satz­zah­len der neu­en Sto­re Ma­na­ge­rin bezögen sich auf die ver­kaufsstärke­ren Win­ter­mo­na­te, während ih­re Zah­len aus den ver­kaufs­schwäche­ren Som­mer­mo­na­ten zu­grun­de ge­legt wor­den sei­en. Fer­ner sei ihr zweiwöchi­ger Ur­laub im Som­mer 2008 nicht berück­sich­tigt wor­den. Außer­dem ha­be die neue Sto­re Ma­na­ge­rin in de­ren frühe­rer Bou­tique ei­ne Viel­zahl von an sie als Per­son ge­bun­de­ne „Te­le­fon­kun­den“ ge­habt und die­se über die neue, bis­her von ihr, der Kläge­rin, ge­lei­te­te Bou­tique ab­ge­rech­net. Die­se Umsätze hätten her­aus­ge­rech­net wer­den müssen. Der Stand­ort im A.Ein­kaufs­zen­trum sei für ex­klu­si­ve Geschäfte oh­ne­hin schlecht. Auch an­de­re ex­klu­si­ve Mar­ken hätten das Ein­kaufs­zen­trum we­gen der schlech­ten Umsätze ver­las­sen. Sie ha­be noch wei­te­re, vom Ver­kauf un­abhängi­ge Auf­ga­ben ge­habt, et­wa die Eröff­nung der W.-Bou­tique auf S. zu Os­tern 2007 und die da­nach er­for­der­li­che wei­te­re Be­treu­ung so­wie die Ein­ar­bei­tung ver­schie­de­ner Ar­beit­neh­mer in ih­rer Bou­tique im A.Ein­kaufs­zen­trum. Sch­ließlich könne die Leis­tung an­de­rer Bou­tique-Ar­beit­neh­mer, de­nen sie vor­ge­setzt sei, nicht ent­schei­dend sein, weil sie die­se nicht selbst aus­ge­sucht ha­be. Sch­ließlich sei­en die an­geb­li­chen Min­der­leis­tun­gen als Kündi­gungs­grund un­ge­eig­net, weil sie be­reits Ge­gen­stand der Ab­mah­nung vom 06. Fe­bru­ar 2009 ge­we­sen sei­en.

Mit der am 02. April 2009 bei der Ge­mein­sa­men An­nah­me­stel­le des Amts­ge­richts Ham­burg ein­ge­gan­ge­nen Kla­ge be­an­tragt die Kläge­rin

 

1. fest­zu­stel­len, dass die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen im Zu­sam­men­hang mit der Ände­rungskündi­gung vom 19. März 2009 un­wirk­sam ist,


2. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, die Kläge­rin zu un­veränder­ten ar­beits­ver­trag­li­chen Be­din­gun­gen als Sto­re Ma­na­ge­rin in H. wei­ter­zu­beschäfti­gen.

Die Be­klag­te be­an­tragt,


die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Die Be­klag­te ent­geg­net, die Kündi­gung sei aus ver­hal­tens­be­ding­ten Gründen so­zi­al ge­recht­fer­tigt und auch im Übri­gen wirk­sam.

Die Kläge­rin er­wirt­schaf­te in der von ihr ge­lei­te­ten Bou­tique im Ver­gleich mit den übri­gen Bou­ti­quen un­ter­durch­schnitt­li­che Umsätze (An­la­gen 3 bis 5 – Bl. 41 bis 47 d.A.), ver­wirk­li­che rea­lis­ti­sche Ziel­ver­ein­ba­run­gen nicht (Zeug­nis M., T. – Bl. 28 d.A.) und ha­be un­ter­durch­schnitt­li­che Er­geb­nis­se beim „Mys­te­ry-Shop­ping“ er­zielt (An­la­gen 8 und 9 – Bl. 51, 53 d.A.). Die Kläge­rin ver­mei­de Kun­den­gespräche oder führe sie un­zuläng­lich (An­la­gen 6 und 7 – Bl. 48, 49 d.A.; Zeug­nis T. – Bl. 29 d.A.). Die Kläge­rin le­ge während der Ar­beits­zeit mehr­mals täglich Rau­cher­pau­sen ein (Zeug­nis Sr – Bl. 30 d.A.). Die Kläge­rin ha­be sich ge­wei­gert, die vor­ge­schrie­be­ne Ar­beits­klei­dung zu tra­gen und ihr äußeres Er­schei­nungs­bild nach den Be­klei­dungs­vor­schrif­ten (Haa­re ab Schul­ter­lan­ge mit Haar­rei­fen oder Haar­band zu tra­gen) an­zu­pas­sen (Zeug­nis T., Sr – Bl. 31 d.A.).

Auf den Tat­sa­chen­vor­trag der Par­tei­en in ih­ren Schriftsätzen und An­la­gen so­wie in ih­ren pro­to­kol­lier­ten Erklärun­gen wird ergänzend Be­zug ge­nom­men.

In der Sit­zung vom 20. Au­gust 2009 (Bl. 81 d.A.) ha­ben die Par­tei­en ei­nen Rück­tritts­ver­gleich über die Auf­he­bung ih­res Ar­beits­verhält­nis­ses ge­gen


Zah­lung ei­ner Ab­fin­dung ge­schlos­sen, von dem die Be­klag­te in­ner­halb der ver­ein­bar­ten Rück­tritts­frist zurück­ge­tre­ten ist.

Ent­schei­dungs­gründe

I.

Die zulässi­ge Kla­ge ist be­gründet. Die Ar­beits­be­din­gun­gen sind durch das von der Kläge­rin un­ter Vor­be­halt an­ge­nom­me­ne Ände­rungs­an­ge­bot der Be­klag­ten nicht geändert wor­den. Die Be­klag­te hat die Kläge­rin trotz Vor­be­halts­an­nah­me zu den bis­he­ri­gen Ar­beits­be­din­gun­gen wei­ter­zu­beschäfti­gen.

1. Die Ände­rungs­schutz­kla­ge ist nicht des­halb un­be­gründet, weil die Be­klag­te die mit dem In­halt des Ände­rungs­an­ge­bots geänder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen schon durch Ausübung ih­res Di­rek­ti­ons­rechts der Kläge­rin wirk­sam zu­ge­wie­sen hätte, so­dass die – späte­re – Ände­rungskündi­gung recht­lich ins Lee­re ge­gan­gen wäre („überflüssi­ge“ Ände­rungskündi­gung: BAG, Ur­teil vom 24. Au­gust 2004 – 1 AZR 419/03 –, AP Nr. 77 zu § 2 KSchG 1969).

Viel­mehr war die Ände­rungskündi­gung zur Durch­set­zung der geänder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen nicht überflüssig, son­dern er­for­der­lich. Mit der Kläge­rin ist da­von aus­zu­ge­hen, dass die ar­beits­ver­trag­li­che Ver­set­zungs­klau­sel ei­ne Ver­set­zung der Kläge­rin von der bis­he­ri­gen Tätig­keit als Sto­re Ma­na­ge­rin zu ei­ner Tätig­keit als bloße Ver­kaufs­be­ra­te­rin nicht zulässt. Zwar er­laubt die Ver­set­zungs­klau­sel, die Kläge­rin in an­de­ren Ar­beits­be­rei­chen ein­zu­set­zen, auch an ei­nem an­de­ren Ort Deutsch­lands, und auch die Zu­wei­sung von Auf­ga­ben, die der Aus­bil­dung, den Fähig­kei­ten und den Be­rufs­er­fah­run­gen


der Kläge­rin ent­spre­chen (Zif­fer 2 Abs. 2 Dienst­ver­trag). Es wi­derspräche aber bil­li­gem Er­mes­sen (§ 106 Satz 1 Ge­wO), der Kläge­rin ei­ne er­heb­lich ge­rin­ger­wer­ti­ge Tätig­keit zu­zu­wei­sen, wofür die zwi­schen den Par­tei­en un­strei­ti­gen Vergütungs­un­ter­schie­de ein we­sent­li­ches und aus­rei­chen­des In­diz sind. So er­zielt die Kläge­rin als Sto­re Ma­na­ge­rin bis­her ei­ne Vergütung von 3.800,00 € brut­to und würde als Ver­kaufs­be­ra­te­rin ei­ne Vergütung von nur 2.300,00 € brut­to er­hal­ten, mit­hin ei­ne um et­wa 40% ge­rin­ge­re Vergütung.

2. Die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen mit dem In­halt des Ände­rungs­an­ge­bots der Be­klag­ten vom 19. März 2009 gilt nicht als von An­fang an rechts­wirk­sam, weil die Kläge­rin die Rechts­un­wirk­sam­keit der schrift­li­chen Ände­rungskündi­gung recht­zei­tig gel­tend ge­macht hat (§ 2, § 7 letz­ter Teil­satz KSchG). Die dreiwöchi­ge Kla­ge­frist ist ein­ge­hal­ten (§ 2, § 4 Satz 1 und 2 KSchG). Die Kläge­rin hat ge­gen die ihr am 26. März 2009 zu­ge­gan­ge­ne Ände­rungskündi­gung am 02. April 2009 Ände­rungs­schutz­kla­ge beim Ar­beits­ge­richt Ham­burg er­ho­ben (§ 253 Abs. 1, § 167 ZPO i.V.m. § 46 Abs. 2 ArbGG).

3. Die Ar­beits­be­din­gun­gen sind durch die Ände­rungskündi­gung der Be­klag­ten vom 19. März 2009 nicht geändert wor­den, weil die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen man­gels so­zia­ler Recht­fer­ti­gung un­wirk­sam ist.

a) Die Ände­rungskündi­gung ist als Wil­lens­erklärung nicht schon des­halb un­wirk­sam, weil sie un­ter ei­ner un­zulässi­gen Be­din­gung erklärt wor­den wäre.

Ei­ne Kündi­gung ist ei­ne ein­sei­ti­ge, emp­fangs­bedürf­ti­ge und rechts­ge­stal­ten­de Wil­lens­erklärung, durch die der Kündi­gen­de sei­nen Wil­len ver­laut­bart, das Ar­beits­verhält­nis zu be­en­den. Die Kündi­gungs­erklärung, die nach § 133 BGB aus­zu­le­gen ist, muss den Be­en­di­gungs­wil­len klar er­ken­nen las­sen. Sie darf nicht mit ei­ner Be­din­gung ver­bun­den wer­den, de­ren Ein­tritt


un­ge­wiss ist, und die nicht durch den Wil­len des Kündi­gungs­empfängers be­ein­flusst wer­den kann. Da­ge­gen ist ei­ne vor­sorg­li­che Kündi­gung un­be­denk­lich zulässig (KR/Spil­ger, 9. Aufl., § 622 BGB Rn. 122 m.w.N.).

Das Schrei­ben der Be­klag­ten vom 19. März 2009 enthält je­den­falls ei­ne vor­sorg­li­che Ände­rungskündi­gung und ist nicht mit un­zulässi­gen Be­din­gun­gen ver­bun­den. Es ist da­hin aus­zu­le­gen (§ 133 BGB), dass die Ände­rungskündi­gung vor­sorg­lich für den Fall aus­ge­spro­chen wird, dass der ar­beits­ver­trag­li­che Ver­set­zungs­vor­be­halt die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen nicht zulässt und sich die Kläge­rin mit der vor­ge­schla­ge­nen Ände­rung nicht um­ge­hend ein­ver­stan­den erklären soll­te. Da­mit soll nach Auf­fas­sung der Be­klag­ten und für die Kläge­rin als Erklärungs­empfänge­rin er­kenn­bar die Ände­rungskündi­gung gel­ten, wenn nicht schon zu­vor ei­ne Rechts­be­din­gung ein­tritt (Ver­set­zungs­vor­be­halt) oder die Kläge­rin ih­ren Wil­len betätigt (Ein­verständ­nis). Dies sind kei­ne un­zulässi­gen Be­din­gun­gen.

b) Die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen be­darf der so­zia­len Recht­fer­ti­gung, weil das Kündi­gungs­schutz­ge­setz auf das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en an­wend­bar ist. Die Kläge­rin ist im Zeit­punkt des Kündi­gungs­zu­gangs am 26. März 2009 länger als sechs Mo­na­te (§ 1 Abs. 1 KSchG), nämlich seit dem 01. Sep­tem­ber 2006 un­un­ter­bro­chen als Ar­beit­neh­me­rin im Be­trieb der Be­klag­ten an­ge­stellt, die re­gelmäßig mehr als zehn Ar­beit­neh­mer mit ei­ner wöchent­li­chen Ar­beits­zeit von mehr als 30 St­un­den oh­ne die zu ih­rer Be­rufs­bil­dung Beschäftig­ten beschäftigt (§ 23 Abs. 1 Satz 2 bis 4 KSchG).

c) Die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen ist so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt, weil sie nicht durch Gründe be­dingt sind, die in dem Ver­hal­ten der Kläge­rin lie­gen

 

(§ 1 Abs. 2 Satz 1, § 2 Satz 1 KSchG). An­de­re Ände­rungs­gründe ha­ben die Par­tei­en nicht vor­ge­tra­gen.

aa) Ei­ne Ände­rungskündi­gung ist wirk­sam, wenn sich der Ar­beit­ge­ber bei ei­nem an sich an­er­ken­nens­wer­ten An­lass dar­auf be­schränkt hat, le­dig­lich sol­che Ände­run­gen vor­zu­schla­gen, die der Ar­beit­neh­mer bil­li­ger­wei­se hin­neh­men muss. Im Rah­men der §§ 1, 2 KSchG ist da­bei zu prüfen, ob das Beschäfti­gungs­bedürf­nis für den be­tref­fen­den Ar­beit­neh­mer zu den bis­he­ri­gen Ver­trags­be­din­gun­gen ent­fal­len ist. Die­ser Maßstab gilt un­abhängig da­von, ob der Ar­beit­neh­mer das Ände­rungs­an­ge­bot ab­ge­lehnt oder un­ter Vor­be­halt an­ge­nom­men hat. Die Ände­run­gen müssen ge­eig­net und er­for­der­lich sein, um den In­halt des Ar­beits­ver­trags den geänder­ten

Beschäfti­gungsmöglich­kei­ten an­zu­pas­sen. Die­se Vor­aus­set­zun­gen müssen für al­le Ver­tragsände­run­gen vor­lie­gen. Aus­gangs­punkt ist die bis­he­ri­ge ver­trag­li­che Re­ge­lung. Die an­ge­bo­te­nen Ände­run­gen dürfen sich nicht wei­ter vom In­halt des bis­he­ri­gen Ar­beits­verhält­nis­ses ent­fer­nen, als zur Er­rei­chung des an­ge­streb­ten Zie­les er­for­der­lich ist (BAG, Ur­teil vom 21. Sep­tem­ber 2006 – 2 AZR 120/06 –, AP Nr. 86 zu § 2 KSchG 1969, zu II 2 b aa der Gründe, m.w.N.). Die­se für die be­triebs­be­ding­te Ände­rungskündi­gung auf­ge­stell­ten all­ge­mei­nen Grundsätze gel­ten ent­spre­chend für die ver­hal­tens­be­ding­te Ände­rungskündi­gung.

bb) Für die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen fehlt es schon an ei­nem an­er­ken­nens­wer­ten An­lass. Außer­dem ent­spricht das Ände­rungs­an­ge­bot der Be­klag­ten vom 19. März 2009 die­sen An­for­de­run­gen nicht.

(1) Als an­er­ken­nens­wer­ten An­lass für die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen stützt sich die Be­klag­te auf ver­hal­tens­be­ding­te Kündi­gungs­gründe (§ 1 Abs. 2 KSchG), die nicht zu berück­sich­ti­gen sind. Ob sie tatsächlich vor­lie­gen, kann des­halb da­hin­ste­hen.

(a) We­gen der in der zwei­ten Ab­mah­nung vom 06. Fe­bru­ar 2009 ge­schil­der­ten Vorfälle fehlt es an ver­hal­tens­be­ding­ten Kündi­gungs­gründen, weil die Be­klag­te die ab­ge­mahn­ten Vorfälle zu­gleich als Kündi­gungs­gründe be­haup­tet und da­mit we­gen die­ser Vorfälle auf ihr Kündi­gungs­recht ver­zich­tet hat.

(aa) Mit dem Aus­spruch ei­ner Ab­mah­nung ver­zich­tet der Ar­beit­ge­ber in der Re­gel zu­gleich auf das Recht zur Kündi­gung aus den Gründen, we­gen de­rer die Ab­mah­nung er­folgt ist. Dies gilt al­ler­dings dann nicht, wenn gemäß §§ 133, 157 BGB der Ab­mah­nung selbst oder den Umständen zu ent­neh­men ist, dass der Ar­beit­ge­ber die Sa­che mit der Ab­mah­nung nicht als „er­le­digt“ an­sieht. An­sons­ten er­lischt mit dem Ver­zicht das Recht zur Kündi­gung. Hat der Ar­beit­ge­ber auf das Recht zur Kündi­gung aus den ab­ge­mahn­ten Gründen ver­zich­tet, kann er ei­ne späte­re Kündi­gung nicht al­lein auf die ab­ge­mahn­ten Gründe stützen, son­dern hier­auf nur un­terstützend zurück­grei­fen, wenn wei­te­re kündi­gungs­recht­lich er­heb­li­che Umstände ein­tre­ten oder ihm nachträglich be­kannt wer­den (BAG, Ur­teil vom 13. De­zem­ber 2007 – 6 AZR 145/07 –, NZA 2008, S. 403, zu I 2 b bb der Gründe, m.w.N., stRspr).

(bb) Die im Schrei­ben der Be­klag­ten vom 06. Fe­bru­ar 2009 ab­ge­mahn­ten Vorfälle sind mit den Vorfällen iden­tisch, wel­che die Be­klag­te als Kündi­gungs­gründe für die ver­hal­tens­be­ding­te Ände­rungskündi­gung vom 19. März 2009 her­an­zieht. Sie er­fasst die Vorwürfe ge­genüber der Kläge­rin, sich zu wei­gern, die zur Verfügung ge­stell­ten W.-Kon­fek­ti­ons­tei­le während der Ar­beits­zeit gemäß Be­klei­dungs­vor­schrift an­zu­zie­hen, ent­ge­gen der Be­klei­dungs­vor­schrift (Zif­fer 5 „Group Gui­de­li­ne“ Ver­si­on Mai 2008, An­la­ge 10 – Bl. 54 d.A.) of­fe­ne Haa­re zu tra­gen, an­statt ei­nen Haar­reif zu be­nut­zen oder die Haa­re et­wa zu ei­nem Zopf zu­sam­men­zu­bin­den, nicht ser­vice­ori­en­tiert mit Kun­den um­zu­ge­hen, sich in­ner­halb des Ver­kaufsteams un­kol­le­gi­al und in­ak­zep­ta­bel zu ver­hal­ten und sich nicht für ih­re Umsätze ver­ant­wort­lich zu fühlen. Auch die an­geb­li­chen Min­der­leis­tun­gen der Kläge­rin sind hier­von er­fasst. So führt die Ab­mah­nung aus­drück­lich aus, dass für die Kläge­rin in de­ren Funk­ti­on als Ver­kaufs­be­ra­te­rin der ak­ti­ve Ver­kauf zu den Haupt­auf­ga­ben zähle und die Kläge­rin sehr wohl ver­ant­wort­lich für ih­ren und den Um­satz der Be­klag­ten sei.

Dass die Be­klag­te die ab­ge­mahn­ten Vorfälle mit der Ab­mah­nung nicht als „er­le­digt“ an­ge­se­hen hätte, son­dern sich aus­drück­lich oder still­schwei­gend vor­be­hal­ten hätte, aus­sch­ließlich auf die­se Vorfälle und oh­ne Hin­zu­tre­ten wei­te­rer ar­beits­ver­trag­li­cher Pflicht­verstöße der Kläge­rin mögli­cher­wei­se später ei­ne Kündi­gung zu stützen, ist nicht er­sicht­lich. Ei­nen aus­drück­li­chen Vor­be­halt hat die Be­klag­te in den Ab­mah­nun­gen nicht erklärt. Et­wai­ges Ver­hal­ten, dass die­se Ab­sicht an­deu­ten könn­te, hat die Be­klag­te nicht vor­ge­tra­gen.

Dem Kündi­gungs­ver­zicht steht auch nicht ent­ge­gen, dass die Ab­mah­nung aus der Per­so­nal­ak­te der Kläge­rin zu ent­fer­nen wäre, weil die Be­klag­te le­dig­lich „wei­te­re ar­beits­recht­li­che Schrit­te“ an­droht, oh­ne die­se aus­rei­chend zu kon­kre­ti­sie­ren. Maßge­bend ist viel­mehr die für den Ar­beit­neh­mer als Empfänger der Ab­mah­nung er­kenn­ba­re Ab­sicht des Ar­beit­ge­bers, we­gen der ab­ge­mahn­ten Vorfälle kei­ne Kündi­gung, son­dern nur ei­ne Ab­mah­nung aus­spre­chen zu wol­len. Hier­an ist der Ar­beit­ge­ber fest­zu­hal­ten, so auch die Be­klag­te.

(b) So­weit sich die Be­klag­te we­gen der an­geb­li­chen Min­der­leis­tun­gen der Kläge­rin auf leis­tungs­be­ding­te Kündi­gungs­gründe zu stützen ver­sucht (vgl. et­wa: BAG, Ur­teil vom 11. De­zem­ber 2003 – 2 AZR 667/02 –, AP Nr. 48 zu § 1 KSchG 1969 Ver­hal­tens­be­ding­te Kündi­gung), kann sie da­mit schon des­halb nicht gehört wer­den, weil sie auf die­se Kündi­gung durch den Aus­spruch der Ab­mah­nung ver­zich­tet hat. Oh­ne die­ses ver­tie­fen zu müssen, hat die Kam­mer we­gen der von der Be­klag­ten ge­bil­de­ten Ver­gleichs­grup­pen an dem Vor­lie­gen ei­ner von der Kläge­rin ver­schul­de­ten Min­der­leis­tung aber er­heb­li­che Zwei­fel. Dies kann aber da­hin­ste­hen.

(2) Darüber hin­aus hat die Be­klag­te nicht nur sol­che Ände­run­gen der Ar­beits­be­din­gun­gen vor­ge­schla­gen, die die Kläge­rin bil­li­ger­wei­se hin­zu­neh­men hätte.

So ist nicht er­kenn­bar, aus wel­chen Gründen die bis­he­ri­ge ar­beits­ver­trag­li­che Kündi­gungs­frist von drei Mo­na­ten zum En­de ei­nes Ka­len­der­mo­nats (Zif­fer 12 Abs. 1 Dienst­ver­trag) durch die im maßge­ben­den Zeit­punkt des Kündi­gungs­zu­gangs am 26. März 2009 für die Kläge­rin ungüns­ti­ge­ren ge­setz­li­chen Kündi­gungs­fris­ten er­setzt wer­den soll. Die Ände­rung würde da­zu führen, dass die Kündi­gungs­frist der Kläge­rin bis zum 31. Au­gust 2011 nur ei­nen Mo­nat zum En­de ei­nes Ka­len­der­mo­nats betrüge und bis zum 31. Au­gust 2014 nur zwei Mo­na­te zum En­de ei­nes Ka­len­der­mo­nats (§ 622 Abs. 2 Nr. 2 und 3 BGB). So­weit die Be­klag­te münd­lich hat vor­tra­gen las­sen, dass es sich hier­bei um ei­ne Gleich­be­hand­lung mit den an­de­ren Ver­kaufs­be­ra­te­rin­nen han­de­le, ist dies kein an­er­ken­nens­wer­ten An­lass für die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen. Die­ser Um­stand steht vor al­lem nicht im not­wen­di­gen Zu­sam­men­hang mit dem von der Be­klag­ten be­haup­te­ten ver­hal­tens­be­ding­ten Kündi­gungs­grund.

4. Die Be­klag­te ist ver­pflich­tet, die Kläge­rin zu den bis­he­ri­gen Ar­beits­be­din­gun­gen als Sto­re Ma­na­ge­rin wei­ter­zu­beschäfti­gen.

a) Ein Ar­beit­neh­mer hat ei­nen An­spruch auf ver­trags­gemäße Beschäfti­gung (§§ 611, 613, 242 BGB). Stellt ein Ar­beits­ge­richt fest, dass ei­ne ar­beit­ge­ber­sei­ti­ge Kündi­gung un­wirk­sam ist, hat der Ar­beit­ge­ber an der Nicht­beschäfti­gung des Ar­beit­neh­mers kein schützens­wer­tes In­ter­es­se mehr. Hierfür wären zusätz­li­che Umstände er­for­der­lich, aus de­nen sich im Ein­zel­fall ein be­son­de­res In­ter­es­se des Ar­beit­ge­bers er­gibt, den Ar­beit­neh­mer nicht zu beschäfti­gen (BAG, Großer Se­nat, Be­schluss vom 27. Fe­bru­ar 1985 – GS 1/84 –, AP Nr. 14 zu § 611 BGB Beschäfti­gungs­pflicht).

Dies gilt nicht nur für Be­en­di­gungskündi­gun­gen, son­dern in glei­cher Wei­se für Ände­rungskündi­gun­gen auch dann, wenn der Ar­beit­neh­mer das Ände­rungs­an­ge­bot des Ar­beit­ge­bers recht­zei­tig un­ter dem Vor­be­halt an­ge­nom­men hat, dass die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen nicht so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt ist (§ 2 Satz 1 KSchG).

aa) Al­ler­dings soll nach der Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts bei ei­ner un­ter Vor­be­halt an­ge­nom­me­nen Ände­rungskündi­gung der Ar­beit­ge­ber grundsätz­lich nicht auf­grund des all­ge­mei­nen Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruchs ver­pflich­tet sein, den Ar­beit­neh­mer vorläufig zu den bis­he­ri­gen Be­din­gun­gen wei­ter­zu­beschäfti­gen. Der Ge­setz­ge­ber ge­he bei der Fort­set­zung des Ar­beits­verhält­nis­ses zu den bis­he­ri­gen Ar­beits­be­din­gun­gen gemäß §§ 2, 8 KSchG von ei­ner rechts­kräfti­gen Ent­schei­dung über die so­zia­le Recht­fer­ti­gung der Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen aus. Da bei der Vor­be­halts­an­nah­me kein Streit über den Fort­be­stand, son­dern nur über den In­halt des Ar­beits­verhält­nis­ses be­ste­he, stel­le sich das Pro­blem ei­nes Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruchs – wie beim um­strit­te­nen Fort­be­stand des Ar­beits­verhält­nis­ses – nicht. Wer­de der Ar­beit­neh­mer, wenn auch zu an­de­ren Be­din­gun­gen, tatsächlich wei­ter­beschäftigt, sei sei­nem Beschäfti­gungs­in­ter­es­se zunächst ge­dient. Der Ar­beit­neh­mer ge­be durch die Vor­be­halts­an­nah­me selbst zu er­ken­nen, dass ihm zunächst die Wei­ter­beschäfti­gung zu geänder­ten Be­din­gun­gen zu­mut­bar er­schei­ne (zu­letzt: BAG, Ur­teil vom 28. Mai 2009 – 2 AZR 844/07 –, ju­ris, un­ter Be­zug­nah­me auf: BAG, Ur­teil vom 18. Ja­nu­ar 1990 – 2 AZR 183/89 –, BA­GE 64, 24, und BAG, Ur­teil vom 19. De­zem­ber 1991 – 2 AZR 280/91 – RzK I 10i Nr. 38).

bb) Die­se Rechts­auf­fas­sung des Bun­des­ar­beits­ge­richts über­zeugt nicht. Sie ver­kennt, dass der Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruch in Be­en­di­gungsfällen nicht le­dig­lich auf den bloßen Fort­be­stand des Ar­beits­verhält­nis­ses ge­rich­tet ist, son­dern auch zu ei­nem vorläufi­gen In­halts­schutz der bis­he­ri­gen Ar­beits­be­din­gun­gen führt. Die­sen vorläufi­gen In­halts­schutz bei un­ter dem Vor­be­halt ar­beits­ge­richt­li­cher Über­prüfung an­ge­nom­me­ner Ände­rungs­an­ge­bo­te ab­zu­leh­nen er­scheint we­der als ge­bo­ten noch als in­ter­es­sen­ge­recht.

(1) Auch wenn nach den Re­ge­lun­gen der §§ 2 und 8 KSchG die Ände­rungskündi­gung erst dann als von An­fang an rechts­un­wirk­sam gilt, wenn ein Ge­richt rechts­kräftig fest­ge­stellt hat, dass die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt ist, folgt dar­aus für ein noch nicht rechts­kräftig ab­ge­schlos­se­nes Ände­rungs­schutz­ver­fah­ren zunächst nur, dass eben die­se Rechts­fol­ge noch nicht endgültig ein­ge­tre­ten ist. Die wei­te­re Fra­ge, zu wel­chen Ar­beits­be­din­gun­gen – den bis­he­ri­gen oder den an­ge­bo­te­nen geänder­ten Be­din­gun­gen – während des Schwe­be­zu­stan­des ei­nes noch anhängi­gen Ände­rungs­schutz­ver­fah­rens der Ar­beit­neh­mer wei­ter­zu­beschäfti­gen ist, be­ant­wor­ten die Re­ge­lun­gen da­ge­gen nicht.

(2) Des­halb entfällt das Pro­blem des Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruchs bei un­ter Vor­be­halt an­ge­nom­me­nen geänder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen ent­ge­gen der Rechts­auf­fas­sung des Bun­des­ar­beits­ge­richts nicht, son­dern stellt sich ge­ra­de in be­son­de­rer Wei­se. Dem Beschäfti­gungs­in­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers wird nicht da­durch „zunächst ge­dient“, dass er – wenn auch zu an­de­ren Be­din­gun­gen – je­den­falls tatsächlich wei­ter­beschäftigt wird. Ein sol­ches Verständ­nis des Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruchs ist in­halts­leer und ver­kennt sei­ne recht­li­che Her­lei­tung bei Be­en­di­gungskündi­gun­gen durch den Großen Se­nat (BAG, Großer Se­nat, Be­schluss vom 27. Fe­bru­ar 1985 – GS 1/84 –, AP Nr. 14 zu § 611 BGB Beschäfti­gungs­pflicht). Denn auch der Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruch bei Be­en­di­gungskündi­gun­gen zielt nicht dar­auf, den Ar­beit­neh­mer während ei­nes noch nicht rechts­kräftig ab­ge­schlos­se­nen Kündi­gungs­schutz­ver­fah­rens „ir­gend­wie“ je­den­falls wei­ter­zu­beschäfti­gen, son­dern ent­spre­chend den bis­he­ri­gen ar­beits­ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­run­gen. So dürf­te ein mit Mus­ter­li­zenz für ei­nen be­stimm­ten Flug­zeug­typ ein­ge­stell­ter und be­en­di­gungs­gekündig­ter Pi­lot während ei­nes lau­fen­den Kündi­gungs­schutz­ver­fah­rens nach Kla­ge statt­ge­ben­der erst­in­stanz­li­cher Ent­schei­dung nicht als Flug­be­glei­ter wei­ter­beschäftigt wer­den.


(3) Ein Ar­beit­neh­mer gibt durch die Vor­be­halts­an­nah­me auch nicht selbst zu er­ken­nen, dass ihm zunächst die Wei­ter­beschäfti­gung zu geänder­ten Be­din­gun­gen als zu­mut­bar er­schei­ne. Ab­ge­se­hen da­von, dass es nicht auf die sub­jek­ti­ve Wer­tung des Ar­beit­neh­mers an­kommt, wel­che Ände­run­gen sei­ner Ar­beits­be­din­gun­gen er als zu­mut­bar an­sieht, son­dern dar­auf, wel­che ihm ob­jek­tiv zu­mut­bar sind, ist der Vor­be­halts­an­nah­me ein sol­cher Erklärungs­wert nicht re­gel­haft zu un­ter­stel­len. Viel­mehr kann die Vor­be­halts­an­nah­me im Un­ter­schied zur Ab­leh­nung des Ände­rungs­an­ge­bots ih­ren Grund auch dar­in ha­ben, dass der Ar­beit­neh­mer von ihm durch­aus als un­zu­mut­bar an­ge­se­he­ne Ar­beits­be­din­gun­gen al­lein des­halb vor­be­halt­lich an­nimmt, weil ihm die­ses Vor­ge­hen als rechts­si­che­rer er­scheint, um den Er­halt sei­nes Ar­beits­plat­zes nicht zu gefähr­den. Denn bei ei­ner Vor­be­halts­an­nah­me sind die geänder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen im ungüns­tigs­ten Fall wirk­sam, da­ge­gen ver­liert er bei de­ren Ab­leh­nung im ungüns­tigs­ten Fall sei­nen Ar­beits­platz ins­ge­samt. Den ri­si­ko­be­rei­te­ren Ar­beit­neh­mer, der das Ände­rungs­an­ge­bot in der Hoff­nung ab­lehnt, des­sen – of­fen­sicht­li­che – Un­wirk­sam­keit wer­de ge­richt­lich fest­ge­stellt wer­den, und dem der all­ge­mei­ne Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruch zu den bis­he­ri­gen Be­din­gun­gen bei ei­ner Kla­ge statt­ge­ben­den erst­in­stanz­li­chen Ent­schei­dung oh­ne wei­te­res zu­steht, ge­genüber dem vor­sich­ti­ge­ren Ar­beit­neh­mer zu be­vor­zu­gen, der die Vor­be­halts­an­nah­me erklärt und dem kein Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruch zu den bis­he­ri­gen Be­din­gun­gen zu­ste­hen soll, ist aber nicht zwin­gend und führt zu Wer­tungs­wi­dersprüchen.


(4) Es ist da­her recht­lich nicht nur nicht ge­bo­ten, son­dern es er­scheint darüber hin­aus auch nicht als in­ter­es­sen­ge­recht, oh­ne wei­te­re Prüfung ei­nem Ar­beit­neh­mer, der im Rah­men ei­ner Ände­rungskündi­gung ein Ände­rungs­an­ge­bot des Ar­beit­ge­bers un­ter dem Vor­be­halt so­zia­ler Recht­fer­ti­gung an­nimmt, während ei­nes noch nicht rechts­kräftig ab­ge­schlos­se­nen Ände­rungs­schutz­ver­fah­rens re­gelmäßig die Wei­ter­beschäfti­gung zu den bis­he­ri­gen Ar­beits­be­din­gun­gen zu ver­sa­gen und da­mit dem ände­rungskündi­gen­den Ar­beit­ge­ber die Möglich­keit zu ver­schaf­fen, die geänder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen je­den­falls für die Dau­er des Ände­rungs­schutz­ver­fah­rens oh­ne wei­te­res, als übte der Ar­beit­ge­ber sein Di­rek­ti­ons­recht in zulässi­ger Wei­se aus, vorläufig durch­zu­set­zen. Ei­ne sol­che Be­trach­tung ne­giert den In­halts­schutz für Ar­beits­verhält­nis­se und die vorläufi­ge Ge­stal­tung der Rechts­la­ge durch in­stanz­ge­richt­li­che Ent­schei­dun­gen.

Viel­mehr sind die richter­recht­lich ent­wi­ckel­ten Grundsätze zum Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruch bei Be­en­di­gungskündi­gun­gen auf Ände­rungskündi­gun­gen ent­spre­chend an­wend­bar. Auch hier ist der Schwe­be­zu­stand ei­ner Un­ge­wiss­heit über die Wirk­sam­keit ei­ner Kündi­gung zu re­geln. Die Ver­pflich­tung zur Wei­ter­beschäfti­gung während die­ses Schwe­be­zu­stan­des ist nicht in­halts­leer, et­wa da­hin, den Ar­beit­neh­mer „ir­gend­wie“ zu beschäfti­gen, son­dern wird von den bis­he­ri­gen Ver­ein­ba­run­gen der Par­tei­en ei­ner­seits und dem Ände­rungs­an­ge­bot des Ar­beit­ge­bers an­de­rer­seits be­stimmt. Wel­cher der bei­den Ver­trags­in­hal­te sich zunächst durch­setzt, ist von der erst­in­stanz­li­chen Ent­schei­dung im Ände­rungs­schutz­ver­fah­ren abhängig zu ma­chen. Sie be­sei­tigt den Schwe­be­zu­stand recht­li­cher Un­ge­wiss­heit nach um­fas­sen­der Prüfung der Sach- und Rechts­la­ge im In­ter­es­se bei­der Par­tei­en je­den­falls vorläufig. Stellt ein Ar­beits­ge­richt fest, dass die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen durch ei­ne Ände­rungskündi­gung un­wirk­sam ist, hat der Ar­beit­ge­ber im Re­gel­fall kein schützens­wer­tes In­ter­es­se mehr dar­an, den Ar­beit­neh­mer le­dig­lich zu den geänder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen wei­ter­zu­beschäfti­gen.


b) Vor­lie­gend hat die Be­klag­te zusätz­li­che Umstände, aus de­nen sich ihr be­son­de­res In­ter­es­se an der Nicht­beschäfti­gung der Kläge­rin zu den bis­he­ri­gen Ar­beits­be­din­gun­gen er­ge­ben könn­te, aber nicht dar­ge­tan.

II.

1. Die Be­klag­te hat die Kos­ten des Rechts­streits zu tra­gen, weil sie un­ter­le­gen ist (§ 91 Abs. 1 PO i.V.m. § 46 Abs. 2 ArbGG).

2. Der gemäß § 61 ArbGG fest­ge­setz­te Wert des Streit­ge­gen­stan­des beträgt nach den im maßge­ben­den Zeit­punkt des Schlus­ses der münd­li­chen Ver­hand­lung (Ger­mel­mann/-Mat­thes/-Müller-Glöge/-Prütting, ArbGG, 6. Aufl., § 61 Rn. 18) ge­stell­ten Anträgen für den Kündi­gungs­schutz­an­trag das 36fache des mo­nat­li­chen Dif­fe­renz­be­tra­ges zwi­schen bis­he­ri­ger und geänder­ter Vergütung, al­ler­dings be­grenzt auf drei Brut­to­mo­nats­gehälter (§ 42 Abs. 4 Satz 1 GKG; LAG Ham­burg, Be­schluss vom 28. Ok­to­ber 1996 – 4 Ta 18/96 –, LA­GE § 12 ArbGG 1979 Streit­wert Nr. 110) von je­weils 3.800,00 € und für den Wei­ter­beschäfti­gungs­an­trag ein wei­te­res Brut­to­mo­nats­ge­halt (§ 3 ZPO i.V.m. § 46 Abs. 2 ArbGG), mit­hin ins­ge­samt 15.200,00 €.


3. Ei­ner Ent­schei­dung über die Zu­las­sung oder Nicht­zu­las­sung der Be­ru­fung be­darf es nicht (§ 64 Abs. 2 ArbGG).

Rechts­mit­tel­be­leh­rung

Ge­gen die­ses Ur­teil kann die Be­klag­te Be­ru­fung beim Lan­des­ar­beits­ge­richt Ham­burg ein­le­gen (§ 64 Abs. 2 ArbGG), weil es sich um ei­ne Rechts­strei­tig­keit über das Be­ste­hen, das Nicht­be­ste­hen oder die Kündi­gung ei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses han­delt. Für die Kläge­rin ist ge­gen die­ses Ur­teil kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.

Die Frist für die Ein­le­gung der Be­ru­fung beträgt ei­nen Mo­nat. Sie be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens aber mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung. In­ner­halb die­ser Frist muss die Be­ru­fungs­schrift beim Lan­des­ar­beits­ge­richt Ham­burg ein­ge­gan­gen sein. Die Be­ru­fungs­schrift muss das Ur­teil be­zeich­nen, ge­gen das die Be­ru­fung ge­rich­tet wird, und die Erklärung ent­hal­ten, dass ge­gen die­ses Ur­teil Be­ru­fung ein­ge­legt wer­de. Mit der Be­ru­fungs­schrift soll ei­ne Aus­fer­ti­gung oder be­glau­big­te Ab­schrift des an­ge­foch­te­nen Ur­teils vor­ge­legt wer­den.

Die Be­ru­fung ist zu be­gründen. Die Frist für die Be­gründung der Be­ru­fung beträgt zwei Mo­na­te. Sie be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens aber mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung. In­ner­halb die­ser Frist muss die Be­ru­fungs­be­gründung beim Lan­des­ar­beits­ge­richt Ham­burg ein­ge­gan­gen sein. Die Be­ru­fungs­be­gründung muss die Erklärung ent­hal­ten, in­wie­weit das Ur­teil an­ge­foch­ten wird und wel­che Abände­run­gen des Ur­teils be­an­tragt wer­den (Be­ru­fungs­anträge) so­wie die be­stimm­te Be­zeich­nung der im Ein­zel­nen an­zuführen­den Gründe der An­fech­tung (Be­ru­fungs­gründe) und der neu­en Tat­sa­chen, Be­weis­mit­tel und Be­weis­ein­re­den. Die Be­gründungs­frist kann auf An­trag vom Vor­sit­zen­den des Lan­des­ar­beits­ge­richts ein­mal verlängert wer­den, wenn nach sei­ner frei­en Über­zeu­gung der Rechts­streit durch die Verlänge­rung nicht verzögert wird oder wenn die Par­tei er­heb­li­che Gründe dar­legt. Die­se Gründe sind glaub­haft zu ma­chen.

Die Be­ru­fungs­schrift und die Be­ru­fungs­be­gründung müssen un­ter­schrie­ben sein

a) von ei­nem Rechts­an­walt, der bei ei­nem deut­schen Ge­richt zu­ge­las­sen ist, oder

b) von ei­ner Ge­werk­schaft, ei­ner Ver­ei­ni­gung von Ar­beit­ge­bern oder ei­nem Zu­sam­men­schluss sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der. Dies gilt ent­spre­chend für ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der vor­ge­nann­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

An­schrift und Sitz des Be­ru­fungs­ge­richts lau­ten:


Lan­des­ar­beits­ge­richt Ham­burg, Os­ter­bek­s­traße 96, 22083 Ham­burg

Arndt

Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ham­burg bit­tet, die Be­ru­fungs­schrift, die Be­ru­fungs­be­gründungs­schrift und sons­ti­ge wech­sel­sei­ti­ge Schriftsätze 5-fach ein­zu­rei­chen.

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Nina Wesemann
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