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ArbG Ber­lin, Be­schluss vom 30.05.2011, 29 BV 13947/10

   
Schlagworte: Tariffähigkeit, CGZP
   
Gericht: Arbeitsgericht Berlin
Aktenzeichen: 29 BV 13947/10
Typ: Beschluss
Entscheidungsdatum: 30.05.2011
   
Leitsätze:
Vorinstanzen:
   

Ar­beits­ge­richt Ber­lin
Geschäfts­zei­chen
(bit­te im­mer an­ge­ben)
29 BV 13947/10

Verkündet

am 30.05.2011

als Ur­kunds­be­am­ter/in
der Geschäfts­stel­le

 

Be­schluss

 

In dem Be­schluss­ver­fah­ren un­ter Be­tei­li­gung 

pp

hat das Ar­beits­ge­richt Ber­lin, 29. Kam­mer, auf die Anhörung vom 13.04.2011 und auf die Be­ra­tung vom 30.05.2011 durch den Rich­ter am Ar­beits­ge­richt St. als Vor­sit­zen­der
so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Herr S. und Herr Str.
be­schlos­sen:
 

I. Es wird fest­ge­stellt, dass die Be­tei­lig­te zu 2) zu fol­gen­den Zeit­punk­ten nicht ta­riffähig war: 29.11.2004, 19.6.2006, 9.7.2008.

II. Es wird fest­ge­stellt, dass die Be­tei­lig­te zu 2) zu fol­gen­den Zeit­punk­ten nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che: 29.11.2004, 19.6.2006, 9.7.2008.

III. Die Anträge der Be­tei­lig­ten zu 21), 24), 25) und 26) so­wie der An­trag zu 1. des Be­tei­lig­ten zu 27) wer­den zurück­ge­wie­sen.

 

G r ü n d e

I.

Die Be­tei­lig­ten strei­ten ver­gan­gen­heits­be­zo­gen über die Ta­riffähig­keit der Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. (CG­ZP).

Die Be­tei­lig­te zu 2) wur­de nach der Sat­zung vom 11.12.2002 (Ko­pie Bl. 551) in Ber­lin von Mit­glie­dern des CGB, Be­tei­lig­ter zu 13), ge­gründet.

Mit­glie­der der „Ta­rif­ge­mein­schaft“ wur­den die Ch. Ge­werk­schaft M. (CGM), der Deut­sche H.- und I.-Ver­band (DHV), die Ge­werk­schaft Ö. D. und D. (GÖD), der Bund der H.-, R.- und C. e. V. (Uni­on G.) so­wie der Ver­band Deut­scher T. (VDT).

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Be­reits im ers­ten Gründungs­jahr schloss die Be­tei­lig­te zu 2) Ta­rif­verträge mit den Ar­beit­ge­ber­verbänden INZ und MVZ, die heu­te zur AMP, Ar­beit­ge­ber­ver­band M. P. e. V., fu­sio­niert sind. Es folg­ten wei­te­re Ver­bands- so­wie zahl­rei­che Haus­ta­rif­ver­trags­ab­schlüsse.

Am 18.03.2003 trat die Ch. Ge­werk­schaft P. und T. (CGPT), Be­tei­lig­te zu 6), der Be­tei­lig­ten zu 2) bei. 2005 tra­ten Uni­on G. so­wie die VDT aus der „Ta­rif­ge­mein­schaft“ aus, so dass nach der neu­en Sat­zung der Be­tei­lig­ten zu 2) vom 05.12.2005, Ko­pie Bl. 552 – 554 d.A., als Mit­glie­der nur noch CGM, DHV, GÖD und CGPT im Ver­band ver­blie­ben sind.
Nach Zif­fer 3 der ers­ten Sat­zung hat­te die Be­tei­lig­te zu 2) die ta­rif­li­chen In­ter­es­sen ih­rer Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten zu ver­tre­ten und für de­ren Mit­glie­der Ta­rif­verträge ab­zu­sch­ließen. Ih­re am 5.12.2005 in Kraft ge­tre­te­ne Sat­zung enthält un­ter an­de­rem fol­gen­de Re­ge­lun­gen:

„ § 1 Na­me und Zweck
Die Ta­rif­ge­mein­schaft ver­tritt die ta­rif­li­chen In­ter­es­sen ih­rer Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten als Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on nach § 2 Abs. 3 TVG und schließt für de­ren Mit­glie­der Ta­rif­verträge mit Ar­beit­ge­bern oder Ar­beit­ge­ber­verbänden ab, die als Ver­lei­her Drit­ten (Ent­lei­hern) Ar­beit­neh­mer (Leih­ar­beit­neh­mer) ge­werbsmäßig zur Ar­beit­neh­merüber­las­sung über­las­sen wol­len.
….
§ 3 Mit­glied­schaft
(1) Mit­glie­der können die Ge­werk­schaf­ten im Ch. Ge­werk­schafts­bund Deutsch­lands (CGB) wer­den, die ih­ren Bei­tritt zur Ta­rif­ge­mein­schaft erklären.
…..
§ 7 Ab­schluss von Ta­rif­verträgen
(1) Ta­rif­ver­trag­schließen­de Par­tei in der Zeit­ar­beit kann nur die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. (CG­ZP) sein. Die Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten ha­ben durch ih­ren Bei­tritt zur Ta­rif­ge­mein­schaft ih­re Ta­rif­ho­heit für die Bran­che Zeit­ar­beit an die Ta­rif­ge­mein­schaft ab­ge­tre­ten.
(2) Ta­rif­verträge wer­den für die Ta­rif­ge­mein­schaft grundsätz­lich von min­des­tens zwei Per­so­nen un­ter­zeich­net. Da­bei muss ei­ne der un­ter­zeich­nen­den Per­so­nen Vor­stands­mit­glied der Ta­rif­ge­mein­schaft sein. Die zwei­te un­ter­zeich­nen­de Per­son muss vom Vor­stand be­vollmäch­tigt sein.
(3) Die Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten können nicht ei­genständig als Ta­rif­part­ner für die Zeit­ar­beit auf­tre­ten, es sei denn, der Vor­stand der CG­ZP fasst auf An­trag ei­ner Mit­glieds­ge­werk­schaft ei­nen an­ders lau­ten­den Be­schluss.
(4) Die Kündi­gung, Auf­he­bung oder Ände­rung von Ta­rif­verträgen er­folgt durch den Vor­stand der Ta­rif­ge­mein­schaft.
…..“

Ergänzend wird ver­wie­sen auf die Sat­zun­gen der Be­tei­lig­ten zu 4) (Bl. 542 d.A.), der Be­tei­lig­ten zu 6) (Bl. 546 d.A.) und der Be­tei­lig­ten zu 3) (Bl. 549 d.A.).

Der Deut­sche G. (DGB, Be­tei­lig­ter zu 10) so­wie die Bun­des­ver­ei­ni­gung der Deut­schen A. (BDA, Be­tei­lig­te zu 11) wur­den ne­ben dem CGB als Spit­zen­verbände be­tei­ligt. Die Be­tei­li­gung des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für A. und S. (BM­fAS; Be­tei­lig­ter zu 9) er­folg­te auf­grund sei­ner Stel­lung als

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obers­te Ar­beits­behörde des Bun­des. Der Ar­beit­ge­ber­ver­band M. P. (AMP, Be­tei­lig­ter zu 7) und die Bun­des­ver­ei­ni­gung Deut­scher D. e.V. (BVD, Be­tei­lig­te zu 8) ha­ben wie­der­holt mit der CG­ZP Ta­rif­verträge ab­ge­schlos­sen.

Der An­trag­stel­ler und Be­tei­lig­te zu 1) lei­te­te das vor­lie­gen­de Be­schluss­ver­fah­ren mit Schrift­satz vom 12.01.2009 ein.
Er führt vor dem Ar­beits­ge­richt Köln zum Geschäfts­zei­chen 15 Ca 6501/08 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 12) als sei­ner Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit von Mai bis Au­gust 2008 gel­tend macht. Nach § 11 des Ar­beits­ver­tra­ges fin­den „auf das Ar­beits­verhält­nis ergänzend die für den Ar­beit­ge­ber fach­lich ein­schlägi­gen Ta­rif­verträge in ih­rer je­weils gel­ten­den Fas­sung An­wen­dung.“ Das sei­en „zur Zeit die zwi­schen der CG­ZP und der Mit­tel­stands­ver­ei­ni­gung Z. e.V. ab­ge­schlos­se­nen Ta­rif­verträge…“
Der An­trag­stel­ler zu 1) hat während der Dau­er sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 12) in di­ver­sen Be­trie­ben der Ent­sor­gungs­bran­che als Ma­schi­nist ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­er­wei­te­rung im Ver­fah­ren 15 Ca 6501/08 macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung ent­spre­chend Ent­gelt­grup­pe 5 des TV-V gel­tend. Der An­trag­stel­ler zu 1) macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die Ta­rif­verträge zwi­schen den Be­tei­lig­ten zu 2 und zu 7) un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein Ma­schi­nist im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 05.01.2009 und Kon­kre­ti­sie­rung vom 20.03.2009 (Ab­lich­tung Bl. 89 ff. d.A.) hat das Ar­beits­ge­richt Köln das dor­ti­ge Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der CG­ZP hin­sicht­lich des Zeit­rau­mes vom 01.11.2004 bis zum 31.07.2008 er­le­digt ist. We­gen der Gründe wird auf den Be­schluss im Ein­zel­nen ver­wie­sen.

Er be­an­tragt zu­letzt auf rich­ter­li­chen Hin­weis vom 07.02.2011,

1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. zum Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum 01.07.2005 bis 18.01.2009 ein­schlägi­gen Man­tel­ta­rif­ver­tra­ges vom 29.11.2004 so­wie des Ent­gelt­rah­men­ta­rif­ver­tra­ges vom 29.11.2004 so­wie der Ent­gelt­ta­rif­verträge/West vom 19.06.2006 so­wie vom 9.7.2008 nicht ta­riffähig war.

We­gen der zu­vor an­gekündig­ten Anträge wird auf die An­trags­schrift vom 12.01.2009 ver­wie­sen. 

Der Be­tei­lig­te zu 14) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Ha­gen zum Geschäfts­zei­chen 1 Ca 1125/09 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 34) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er

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Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit von Ja­nu­ar 2008 bis April 2009 gel­tend macht. Gemäß § 2 des Ar­beits­ver­tra­ges ist der An­trag­stel­ler als Schlos­ser­hel­fer ein­ge­stellt wor­den, in § 1 Abs.2 ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) dy­na­misch Be­zug ge­nom­men., ent­spre­chend war der An­trag­stel­ler in die ent­spre­chen­de Ent­gelt­grup­pe des in den Anträgen ge­nann­ten Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West ein­grup­piert. Der An­trag­stel­ler hat während der Dau­er sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 34) im Ent­lei­her­be­trieb KSK in Schwer­te als Schlos­ser­hel­fer ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­schrift im Ver­fah­ren 1 Ca 1125/09 (Band II) macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung ent­spre­chend Ent­gelt­grup­pe 4 des Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges für die Me­tall­in­dus­trie gel­tend. We­gen der Be­rech­nung im Ein­zel­nen so­wie der Dar­stel­lung der Dif­fe­ren­zen wird Be­zug ge­nom­men auf die in Ko­pie bei­gefügte Kla­ge­schrift im ge­nann­ten Ver­fah­ren. Der An­trag­stel­ler macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die oben ge­nann­ten Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein Schlos­ser­hel­fer im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 26.8.2009 – 1 Ca 1125/09 (Band II, Bl. 6 ff.) – hat das Ar­beits­ge­richt Ha­gen das dor­ti­ge Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che zu klären ist. Vor­an­ge­gan­gen war die­sem Be­schluss ein Be­schluss des Ar­beits­ge­rich­tes vom 29.5.09, wo­nach das dor­ti­ge Ver­fah­ren bis zur Er­le­di­gung des Be­schluss­ver­fah­rens des Ar­beits­ge­richts Ber­lin – 35 BV 17008/08 aus­ge­setzt wur­de. Die­ser Be­schluss wur­de vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm durch Be­schluss vom 23.7.2009 – 1 Ta 40/09 auf­ge­ho­ben, da das Ar­beits­ge­richt nicht be­ach­tet ha­be, dass das Be­schluss­ver­fah­ren beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin sich mit ei­nem An­trag nach § 97 Abs.1 ArbGG be­fas­se und so­mit ge­gen­warts­be­zo­gen und nicht ver­gan­gen­heits­be­zo­gen sei.. (Ko­pie der ge­nann­ten Be­schlüsse sie­he Band II). Er hat am 11.11.2009 ein ent­spre­chen­des Be­schluss­ver­fah­ren zum Geschäfts­zei­chen 59 BV 20247/09 beim Ar­beits­ge­richt ein­ge­lei­tet.

Er be­an­tragt:

1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 nicht ta­riffähig war.

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2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che.


Der Be­tei­lig­te zu 15) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Iser­lohn zum Geschäfts­zei­chen 3 Ca 2401/09 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 34) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit vom 1.12.2007 bis 15.3.2009 gel­tend macht. Gemäß § 2 des bei­gefügten Ar­beits­ver­tra­ges vom 19.12.2007 ist der An­trag­stel­ler als Kunst­stoff-Form­ge­ber ein­ge­stellt wor­den, in § 1 Abs.2 ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) dy­na­misch Be­zug ge­nom­men, ent­spre­chend § 4 Abs. 1 war der An­trag­stel­ler in Ent­gelt­grup­pe E 4 des in den Anträgen ge­nann­ten Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West ein­grup­piert. Der An­trag­stel­ler hat während der Dau­er sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 34) im Ent­lei­her­be­trieb der Fa. Sch. Elek­tro­tech­nik GmbH & Co. KG in L. als Kunst­stoff-Form­ge­ber ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­schrift im Ver­fah­ren 3 Ca 2401/09 macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung, die die Fa. Sch. Elek­tro­tech­nik GmbH & Co. KG ih­ren Kunst­stoff-Form­ge­bern zahlt, gel­tend. We­gen der Be­rech­nung im Ein­zel­nen so­wie der Dar­stel­lung der Dif­fe­ren­zen wird Be­zug ge­nom­men auf die in Ko­pie bei­gefügte Kla­ge­schrift im ge­nann­ten Ver­fah­ren. Der An­trag­stel­ler macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die oben ge­nann­ten Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein Kunst­stoff-Form­ge­ber im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 08.12.2009 – 3 Ca 2401/09 (Band II, Bl. 45b ff.) – hat das Ar­beits­ge­richt Iser­lohn das dor­ti­ge Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te De­zem­ber 2007 bis März 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.6.06 und am 9.7.2008 so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che zu klären ist, Ko­pie an­bei. Der Be­tei­lig­te zu 15) hat mit An­trag vom 18.1.2010 beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin zum Geschäfts­zei­chen 10 BV 1087/10 ein ent­spre­chen­des Be­schluss­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet.

Er be­an­tragt:

1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007

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bis März 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.6.2006 und am 9.7.2008 nicht ta­riffähig war.

2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis März 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am19.6.2006 und am 9.7.2008 nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che.


Der Be­tei­lig­te zu 16) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Iser­lohn zum Geschäfts­zei­chen 3 Ca 1764/09 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 34) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit vom 15.1.2008 bis 6.3.2009 gel­tend macht. Gemäß § 2 des bei­gefügten Ar­beits­ver­tra­ges vom 3.4.2007 ist der An­trag­stel­ler als Pro­duk­ti­ons­hel­fer ein­ge­stellt wor­den, in § 1 Abs.2 ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) dy­na­misch Be­zug ge­nom­men, ent­spre­chend § 4 Abs. 1 war der An­trag­stel­ler in Ent­gelt­grup­pe EG 01 des in den Anträgen ge­nann­ten Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West ein­grup­piert. Der An­trag­stel­ler hat während der Dau­er sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 34) im Ent­lei­her­be­trieb der Fa. DB S. in Lüden­scheid als Hilfs­ar­bei­ter ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­schrift im Ver­fah­ren 3 Ca 1764/09 macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung, die die Fa. DB S. ih­ren Hilfs­ar­bei­tern ent­spre­chend Lohn­grup­pe 1 des Lohn­ta­rif­ver­tra­ges für die ge­werb­li­chen Ar­beit­neh­mer in der Spe­di­ti­ons-, Lo­gis­tik- und Trans­port­wirt­schaft Nord­rhein-West­fa­len vom 4.9.2006 zahlt, gel­tend. We­gen der Be­rech­nung im Ein­zel­nen so­wie der Dar­stel­lung der Dif­fe­ren­zen wird Be­zug ge­nom­men auf die in Ko­pie bei­gefügte Kla­ge­schrift im ge­nann­ten Ver­fah­ren. Der An­trag­stel­ler macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die oben ge­nann­ten Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein Hilfs­ar­bei­ter im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 08.12.2009 (Band II, Bl. 47 ff.) – 3 Ca 1764/09 – hat das Ar­beits­ge­richt Iser­lohn das dor­ti­ge Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te Ja­nu­ar 2008 bis März 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.6.06 und am 9.7.2008 so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che zu klären ist. Mit An­trag vom 19.1.2010 hat er zum Geschäfts­zei­chen 10 BV 1096/10 beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin ein ent­spre­chen­des Be­schluss­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet.

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1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum Ja­nu­ar 2008 bis März 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.6.2006 und am 9.7.2008 nicht ta­riffähig war.

2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum Ja­nu­ar 2008 bis März 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.6.2006 und am 9.7.2008 nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che.

Der Be­tei­lig­te zu 17) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Ha­gen zum Geschäfts­zei­chen 5 Ca 1222/09 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 34) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit vom 3.12.2007 bis 15.4.2009 gel­tend macht. Gemäß § 2 des bei­gefügten Ar­beits­ver­tra­ges vom 30.11.2007 ist der An­trag­stel­ler als Kran­fah­rer ein­ge­stellt wor­den, in § 1 Abs.2 ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) dy­na­misch Be­zug ge­nom­men, ent­spre­chend § 4 Abs. 1 war der An­trag­stel­ler in Ent­gelt­grup­pe 1 des in den Anträgen ge­nann­ten Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West ein­grup­piert. Der An­trag­stel­ler hat während der Dau­er sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 34) im Ent­lei­her­be­trieb KSK in Schwer­te als Kran­fah­rer ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­schrift im Ver­fah­ren 5 Ca 1222/09 macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung ent­spre­chend Ent­gelt­grup­pe 4 des Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges für die Me­tall­in­dus­trie gel­tend. We­gen der Be­rech­nung im Ein­zel­nen so­wie der Dar­stel­lung der Dif­fe­ren­zen wird Be­zug ge­nom­men auf die in Ko­pie bei­gefügte Kla­ge­schrift im ge­nann­ten Ver­fah­ren. Der An­trag­stel­ler macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die oben ge­nann­ten Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein Kran­fah­rer im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 13.8.2009 – 5 Ca 1222/09 – (Bl. 326 d.A.) hat das Ar­beits­ge­richt Ha­gen das dor­ti­ge Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.6.06 und am 9.7.2008 so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che zu klären ist. Vor­an­ge­gan­gen war die­sem Be­schluss ein Be­schluss des Ar­beits­ge­rich­tes vom 18.6.09, wo­nach das dor­ti­ge Ver­fah­ren bis zur Er­le­di­gung des

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Be­schluss­ver­fah­rens des Ar­beits­ge­richts Ber­lin – 35 BV 17008/08 aus­ge­setzt wur­de. Die­ser Be­schluss wur­de vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm durch Be­schluss vom 23.7.2009 – 1 Ta 415/09 auf­ge­ho­ben, da das Ar­beits­ge­richt nicht be­ach­tet ha­be, dass das Be­schluss­ver­fah­ren beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin sich mit ei­nem An­trag nach § 97 Abs.1 ArbGG be­fas­se und so­mit ge­gen­warts­be­zo­gen und nicht ver­gan­gen­heits­be­zo­gen sei. Mit An­trag vom 11.11.2009 lei­te­te er ein ent­spre­chen­des Be­schluss­ver­fah­ren beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin zum Geschäfts­zei­chen 56 BV 20240/09 ein.

1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.6.2006 und am 9.7.2008 nicht ta­riffähig war.

2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am19.6.2006 und am 9.7.2008 nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che


Der Be­tei­lig­te zu 18) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Ha­gen zum Geschäfts­zei­chen 4 Ca 1159/09 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 34) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit vom 6.2.2008 bis Fe­bru­ar 2009 gel­tend macht. Gemäß § 2 des bei­gefügten Ar­beits­ver­tra­ges vom 6.2.2008 ist der An­trag­stel­ler als Schweißer ein­ge­stellt wor­den, in § 1 Abs.2 ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) dy­na­misch Be­zug ge­nom­men, ent­spre­chend § 4 Abs. 1 war der An­trag­stel­ler in Ent­gelt­grup­pe 4 des in den Anträgen ge­nann­ten Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West ein­grup­piert. Der An­trag­stel­ler hat während der Dau­er sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 34) im Ent­lei­her­be­trieb KSK als Schweißer in Schwer­te ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­schrift im Ver­fah­ren 4 Ca 1159/09 macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung ent­spre­chend Ent­gelt­grup­pe 6 des Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges für die Me­tall­in­dus­trie gel­tend. We­gen der Be­rech­nung im Ein­zel­nen so­wie der Dar­stel­lung der Dif­fe­ren­zen wird Be­zug auf die in Ko­pie bei­gefügte Kla­ge­schrift im ge­nann­ten Ver­fah­ren ge­nom­men. Der An­trag­stel­ler macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die oben ge­nann­ten Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein Schweißer im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 20.8.2009 – 4 Ca 1159/09 – (Bl. 329 d.A.) hat das Ar­beits­ge­richt Ha­gen das dor­ti­ge Ver­fah­ren

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gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che zu klären ist. Vor­an­ge­gan­gen war die­sem Be­schluss ein Be­schluss des Ar­beits­ge­rich­tes vom 3.6.09, wo­nach das dor­ti­ge Ver­fah­ren bis zur Er­le­di­gung des Be­schluss­ver­fah­rens des Ar­beits­ge­richts Ber­lin – 35 BV 17008/08 aus­ge­setzt wur­de. Die­ser Be­schluss wur­de vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm durch Be­schluss vom 23.7.2009 – 1 Ta 362/09 auf­ge­ho­ben, da das Ar­beits­ge­richt nicht be­ach­tet ha­be, dass das Be­schluss­ver­fah­ren beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin sich mit ei­nem An­trag nach § 97 Abs.1 ArbGG be­fas­se und so­mit ge­gen­warts­be­zo­gen und nicht ver­gan­gen­heits­be­zo­gen sei. Er hat beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin am 11.11.2009 zum Geschäfts­zei­chen 50 BV 20232/09 ein Be­schluss­ver­fah­ren ent­spre­chend § 2a Abs. 1 Nr.4 ArbGG ein­ge­lei­tet.


Er be­an­tragt:

1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 nicht ta­riffähig war.

2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che.


Der Be­tei­lig­te zu 19) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Ulm zum Geschäfts­zei­chen 2 Ca 518/09 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 28) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit sei­ner Beschäfti­gung vom 24.9.2007 bis zum 31.10.2009 for­dert. Gemäß § 1 des bei­gefügten Ar­beits­ver­tra­ges vom 24.9.2007 ist der Be­tei­lig­te zu 19) als La­ckie­rungs­vor­be­rei­ter ein­ge­stellt wor­den, in § 15 Abs.3 ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) dy­na­misch Be­zug ge­nom­men, ent­spre­chend § 2 war der Be­tei­lig­te zu 19) in Ent­gelt­grup­pe 2 des in den Anträgen ge­nann­ten Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West ein­grup­piert. Er hat während der Dau­er

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sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 28) im Ent­lei­her­be­trieb Fa. L. Misch­tech­nik in Bad Schus­sen­ried als La­ckie­rungs­vor­be­rei­ter ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­schrift im Ver­fah­ren 2 Ca 518/09 macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung ei­nes zum Ent­lei­her­be­trieb im Ar­beits­verhält­nis ste­hen­den La­ckie­rungs­vor­be­rei­ters gel­tend. We­gen der Be­rech­nung im Ein­zel­nen so­wie der Dar­stel­lung der Dif­fe­ren­zen wird Be­zug ge­nom­men auf die in Ko­pie bei­gefügte Kla­ge­schrift im ge­nann­ten Ver­fah­ren. Der Be­tei­lig­te zu 19) macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die oben ge­nann­ten Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein La­ckie­rungs­vor­be­rei­ter im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 29.3.2010 hat das Ar­beits­ge­richt Ulm das dor­ti­ge Ver­fah­ren im Hin­blick auf das Ver­fah­ren 1 ABR 19/10 aus­ge­setzt. Auf die so­for­ti­ge Be­schwer­de des Be­tei­lig­ten zu 19) hat das Ge­richt den Be­schluss vom 21.4.2010 ge­fasst, in wel­chem die ent­schei­dungs­er­heb­li­che Rechts­fra­ge wie auch der maßgeb­li­che Zeit­punkt ge­nannt sind, er­las­sen, al­ler­dings er­neut auf das Ver­fah­ren 1 ABR 19/10 als Aus­set­zungs­grund hin­ge­wie­sen. Auf die er­neu­te so­for­ti­ge Be­schwer­de hat das Ar­beits­ge­richt Ulm durch Be­schluss vom 10.6.2010 (Band II, Bl. 157 ff. d.A.) den Rechts­streit gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te Sep­tem­ber 2007 bis No­vem­ber 2008 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che zu klären ist. Der Be­tei­lig­te zu 19) hat bis­her kein ent­spre­chen­des ei­ge­nes Be­schluss­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet.

Der Be­tei­lig­te be­an­tragt da­her

1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum Sep­tem­ber 2007 bis No­vem­ber 2008 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.6.2006 und am 9.7.2008 nicht ta­riffähig war.

2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaft für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum Sep­tem­ber 2007 bis No­vem­ber 2008 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der

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Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7)am 19.6.2006 und am 9.7.2008 nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che.


Der Be­tei­lig­te zu 20) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Ha­gen zum Geschäfts­zei­chen 4 Ca 1131/09 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 34) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit vom 11.12.2007 bis 15.4.2009 gel­tend macht. Gemäß § 2 des bei­gefügten Ar­beits­ver­tra­ges vom 12.12.07 ist der An­trag­stel­ler als Schweißer ein­ge­stellt wor­den, in § 1 Abs.2 ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) dy­na­misch Be­zug ge­nom­men, ent­spre­chend § 4 Abs. 1 war der An­trag­stel­ler in Ent­gelt­grup­pe 4 des in den Anträgen ge­nann­ten Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West ein­grup­piert. Der An­trag­stel­ler hat während der Dau­er sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 34) im Ent­lei­her­be­trieb KSK in Schwer­te als Schweißer ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­schrift im Ver­fah­ren 4 Ca 1131/09 macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung ent­spre­chend Ent­gelt­grup­pe 6 des Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges für die Me­tall­in­dus­trie gel­tend. We­gen der Be­rech­nung im Ein­zel­nen so­wie der Dar­stel­lung der Dif­fe­ren­zen wird Be­zug ge­nom­men auf die in Ko­pie bei­gefügte Kla­ge­schrift im ge­nann­ten Ver­fah­ren. Der An­trag­stel­ler macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die oben ge­nann­ten Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein Schweißer im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 20.8.2009 (Bl. 332 d.A.) – 4 Ca 1131/09 – hat das Ar­beits­ge­richt Ha­gen das dor­ti­ge Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che zu klären ist. Vor­an­ge­gan­gen war die­sem Be­schluss ein Be­schluss des Ar­beits­ge­rich­tes vom 29.5.2009, wo­nach das dor­ti­ge Ver­fah­ren bis zur Er­le­di­gung des Be­schluss­ver­fah­rens des Ar­beits­ge­richts Ber­lin – 35 BV 17008/08 aus­ge­setzt wur­de. Die­ser Be­schluss wur­de vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm durch Be­schluss vom 23.7.2009 – 1 Ta 358/09 auf­ge­ho­ben, da das Ar­beits­ge­richt nicht be­ach­tet ha­be, dass das Be­schluss­ver­fah­ren beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin sich mit ei­nem An­trag nach § 97 Abs.1 ArbGG be­fas­se und so­mit ge­gen­warts­be­zo­gen und nicht ver­gan­gen­heits­be­zo­gen sei. Er hat beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin am 11.11.2009 zum Geschäfts­zei­chen 60 BV 20251/09 ein Be­schluss­ver­fah­ren ent­spre­chend § 2a Abs. 1 Nr.4 ArbGG ein­ge­lei­tet.

Der Be­tei­lig­te zu 20 be­an­tragt:

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1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 nicht ta­riffähig war.

2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che.


Der Be­tei­lig­te zu 21) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Ha­gen zum Geschäfts­zei­chen 5 Ca 1355/09 ei­ne Kla­ge ge­gen den hie­si­gen Be­tei­lig­ten zu 33) als sei­nen ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­ber, bei dem er vom 28.1.2008 bis zum 31.3.2009 beschäftigt war. In die­sem Ver­fah­ren macht er Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit vom 1.6.2008 bis 31.3.2009 gel­tend. Gemäß § 2 Zif­fer 1 des bei­gefügten Ar­beits­ver­tra­ges ist der An­trag­stel­ler als Schlos­ser ein­ge­stellt wor­den, in Zif­fer 4 ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) dy­na­misch Be­zug ge­nom­men, ent­spre­chend § 5 Abs. 1 war der An­trag­stel­ler in Ent­gelt­grup­pe E 4 des in den Anträgen ge­nann­ten Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West ein­grup­piert. Der An­trag­stel­ler hat während der Dau­er sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 33) im Ent­lei­her­be­trieb der Fa. R. G. GmbH, U.-W.-Str.17-19 in 42477 Ra­de­vorm­wald als Schlos­ser ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­schrift im Ver­fah­ren 5 Ca 1355/09 macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung, die die Fa. R. G. GmbH ih­ren Schlos­sern zahlt, gel­tend. We­gen der Be­rech­nung im Ein­zel­nen so­wie der Dar­stel­lung der Dif­fe­ren­zen wird Be­zug ge­nom­men auf die in Ko­pie bei­gefügte Kla­ge­schrift so­wie die Schriftsätze vom 19.6.09 und 14.9.09 im ge­nann­ten Ver­fah­ren. Der An­trag­stel­ler macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die oben ge­nann­ten Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein Schlos­ser im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 12.1.2010 (Band II, Bl. 216 ff.) – 5 Ca 1355/09 – hat das Ar­beits­ge­richt Ha­gen das dor­ti­ge Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te Ju­ni 2008 bis März 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges / West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am

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19.6.06 und am 9.7.2008 so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che zu klären ist. Er hat beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin am 9.2.2010 zum Geschäfts­zei­chen 63 BV 2038/10 ein Be­schluss­ver­fah­ren ent­spre­chend § 2a Abs. 1 Nr.4 ArbGG ein­ge­lei­tet.

Der Be­tei­lig­te zu 21) be­an­tragt:

1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum Ju­ni 2008 bis März 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.6.2006 und am 9.7.2008 so­wie des zwi­schen die­sen ab­ge­schlos­se­nen Man­tel­ta­rif­ver­tra­ges vom 29.11.2004 nicht ta­riffähig war.

2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum Ju­ni 2008 bis März 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.6.2006 und am 9.7.2008 so­wie des zwi­schen die­sen ab­ge­schlos­se­nen Man­tel­ta­rif­ver­tra­ges vom 29.11.2004 nicht ta­riffähig ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che.


Der Be­tei­lig­te zu 22) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Ha­gen zum Geschäfts­zei­chen 5 Ca 1203/09 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 34) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit von No­vem­ber 2008 bis Ja­nu­ar 2009 gel­tend macht. Gemäß § 2 des Ar­beits­ver­tra­ges ist der An­trag­stel­ler als Kran­fah­rer ein­ge­stellt wor­den, in § 1 Abs.2 ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) dy­na­misch Be­zug ge­nom­men, ent­spre­chend § 4 Abs. 1 war der An­trag­stel­ler in Ent­gelt­grup­pe 1 des in den Anträgen ge­nann­ten Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West ein­grup­piert. Der An­trag­stel­ler hat während der Dau­er sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 34) im Ent­lei­her­be­trieb KSK in Schwer­te als Kran­fah­rer ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­schrift im Ver­fah­ren 5 Ca 1203/09 macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung ent­spre­chend Ent­gelt­grup­pe 4 des Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges für die Me­tall­in­dus­trie gel­tend. We­gen der Be­rech­nung im Ein­zel­nen so­wie der Dar­stel­lung der Dif­fe­ren­zen wird Be­zug ge­nom­men auf die in Ko­pie bei­gefügte Kla­ge­schrift im ge­nann­ten Ver­fah­ren. Der An­trag­stel­ler macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die oben ge­nann­ten Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung

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ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein Kran­fah­rer im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 13.8.2009 (Bl. 338 d.A.) – 5 Ca 1203/09 – hat das Ar­beits­ge­richt Ha­gen das dor­ti­ge Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che zu klären ist. Vor­an­ge­gan­gen war die­sem Be­schluss ein Be­schluss des Ar­beits­ge­rich­tes vom 18.6.09, wo­nach das dor­ti­ge Ver­fah­ren bis zur Er­le­di­gung des Be­schluss­ver­fah­rens des Ar­beits­ge­richts Ber­lin – 35 BV 17008/08 aus­ge­setzt wur­de. Die­ser Be­schluss wur­de vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm durch Be­schluss vom 23.7.2009 – 1 Ta 414/09 auf­ge­ho­ben, da das Ar­beits­ge­richt nicht be­ach­tet ha­be, dass das Be­schluss­ver­fah­ren beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin sich mit ei­nem An­trag nach § 97 Abs.1 ArbGG be­fas­se und so­mit ge­gen­warts­be­zo­gen und nicht ver­gan­gen­heits­be­zo­gen sei. Er hat beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin am 11.11.2009 zum Geschäfts­zei­chen 53 BV 20238/09 ein Be­schluss­ver­fah­ren ent­spre­chend § 2a Abs. 1 Nr.4 ArbGG ein­ge­lei­tet.


Der Be­tei­lig­te zu 22) be­an­tragt:

1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 nicht ta­riffähig war.

2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che.


Der Be­tei­lig­te zu 23) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Ha­gen zum Geschäfts­zei­chen 1 Ca 1067/09 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 34) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit von No­vem­ber 2008 bis Ja­nu­ar 2009 gel­tend macht. Gemäß § 2 des Ar­beits­ver­tra­ges des An­trag­stel­lers ist die­ser als Schweißer ein­ge­stellt wor­den, in § 1 Abs.2 ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) dy­na­misch Be­zug ge­nom­men, ent­spre­chend § 4 Abs. 1 war der An­trag­stel­ler in Ent­gelt­grup­pe 4

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des Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West, wie in den Anträgen ge­nannt, ein­grup­piert. Der An­trag­stel­ler hat während der Dau­er sei­ner Tätig­keit bei der Be­tei­lig­ten zu 34) im Ent­lei­her­be­trieb KSK in Schwer­te als Schweißer ge­ar­bei­tet. Laut bei­gefügter Kla­ge­schrift im Ver­fah­ren 1 Ca 1067/09 macht er die Dif­fe­renz zwi­schen er­hal­te­ner Vergütung und der Vergütung ent­spre­chend Ent­gelt­grup­pe 6 des Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges für die Me­tall­in­dus­trie gel­tend. We­gen der Be­rech­nung im Ein­zel­nen so­wie der Dar­stel­lung der Dif­fe­ren­zen wird Be­zug ge­nom­men auf die in Ko­pie bei­gefügte Kla­ge­schrift im ge­nann­ten Ver­fah­ren. Der An­trag­stel­ler macht im Kla­ge­ver­fah­ren gel­tend, dass die oben ge­nann­ten Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, da die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beit nicht ta­rif­zuständig ist. Er be­gehrt da­her die Ent­loh­nung ent­spre­chend § 9 Ziff. 2 AÜG, die ein Schweißer im Ent­lei­her­be­trieb erhält. Mit Be­schluss vom 26.8.2009 (Band II, Bl. 252 ff.) – 1 Ca 1067/09 – hat das Ar­beits­ge­richt Ha­gen das dor­ti­ge Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che zu klären ist. Vor­an­ge­gan­gen war die­sem Be­schluss ein Be­schluss des Ar­beits­ge­rich­tes vom 25.5.09, wo­nach das dor­ti­ge Ver­fah­ren bis zur Er­le­di­gung des Be­schluss­ver­fah­rens des Ar­beits­ge­richts Ber­lin – 35 BV 17008/08 aus­ge­setzt wur­de. Die­ser Be­schluss wur­de vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm durch Be­schluss vom 23.7.2009 – 1 Ta 401/09 auf­ge­ho­ben, da das Ar­beits­ge­richt nicht be­ach­tet hat­te, dass das Be­schluss­ver­fah­ren beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin sich mit ei­nem An­trag nach § 97 Abs.1 ArbGG be­fas­se und so­mit ge­gen­warts­be­zo­gen und nicht ver­gan­gen­heits­be­zo­gen sei. Er hat beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin am 11.11.2009 zum Geschäfts­zei­chen 63 BV 20256/09 ein Be­schluss­ver­fah­ren ent­spre­chend § 2a Abs. 1 Nr.4 ArbGG ein­ge­lei­tet.

Er be­an­tragt:

1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 nicht ta­riffähig war.


2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum De­zem­ber 2007 bis April 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­trag/West zwi­schen der

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Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 9.7.2008 nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che.


Der Be­tei­lig­te zu 24) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Leip­zig zum Geschäfts­zei­chen 4 Ca 4299/08 (vor­mals 4 Ca 2741/07) ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 29) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er die Ein­hal­tung der ge­setz­li­chen Kündi­gungs­frist während der Pro­be­zeit be­gehrt Die Be­tei­lig­te zu 29) hat das Ar­beits­verhält­nis mit Schrei­ben vom 15.6.2007 „frist­ge­recht zum 16.6.2007“ gekündigt. Im Ar­beits­ver­trag vom 23.05.07, Ko­pie an­bei, ist als Be­ginn des Ar­beits­verhält­nis­ses der 4.6.2007 ver­ein­bart und ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Ar­beit­ge­ber­ver­band M. P. e. V. (AMP) in Be­zug ge­nom­men. Der Ar­beit­ge­ber be­ruft sich auf § 20.1 des ge­nann­ten MTV, wo­nach das Ar­beits­verhält­nis in der Pro­be­zeit während der ers­ten bei­den Wo­chen mit ei­ner Frist von ei­nem Werk­tag gekündigt wer­den kann. Der An­trag­stel­ler macht die Nich­tig­keit die­ses Ta­rif­ver­tra­ges gel­tend, da die Ta­rif­ver­trags­sch­ließen­de Par­tei, die Be­tei­lig­te zu 2) nicht ta­riffähig und auch nicht ta­rif­zuständig sei. Mit rechts­kräfti­gem Be­schluss v 22.11.2007 (Band II, Bl. 269) setz­te das Ar­beits­ge­richt Leip­zig das Ver­fah­ren zur Prüfung der Ta­riffähig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) aus. Mit Schrei­ben vom 12.12.08 erläuter­te das Ge­richt den Aus­set­zungs­be­schluss da­hin, dass das Ver­fah­ren aus­ge­setzt blei­be, über die Ta­riffähig­keit und Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) bis­her nicht rechts­kräftig ent­schie­den sei. Er hat beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin am 23.3.2009 zum Geschäfts­zei­chen 8 BV 6021/09 ein Be­schluss­ver­fah­ren ent­spre­chend § 2a Abs. 1 Nr.4 ArbGG ein­ge­lei­tet.


Der Be­tei­lig­te zu 24) be­an­tragt:

Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum von Mai 07 bis Ju­ni 07 ein­schlägi­gen des Man­tel­ta­rif­ver­tra­ges vom 29.11.2004 nicht ta­riffähig war.

Der Be­tei­lig­te zu 25) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Leip­zig zum Geschäfts­zei­chen 1 Ca 1960/08 ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge Be­tei­lig­te zu 31) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin. Im Ar­beits­ver­trag vom 23.1.2008, Ko­pie an­bei, ist ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Ar­beit­ge­ber­ver­band M. P. e. V. (AMP) (Man­tel­ta­rif­ver­trag, Ent­gelt­rah­men­ta­rif­ver­trag, Ent­gelt­ta­rif­ver­trag und Beschäfti­gungs­si­che­rungs­ta­rif­ver­trag) in der je­wei­li­gen Fas­sung Be­zug ge­nom­men. Der An­trag­stel­ler wur­de als Dach­de­cker beschäftigt. Die Be­tei­lig­te zu 31) hat im Ar­beits­ver­trag die Ent­gelt­grup­pe E 6 des ERTV ver­ein­bart, 9.- Eu­ro,. Beim Ent­lei­her wird Dach­de­ckern ein St­un­den­lohn in Höhe von 10.- Eu­ro ge­zahlt (equal-pay).

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Das Ar­beits­ge­richt Leip­zig hat durch Be­schluss vom 18.7.08 (Band II, Bl. 288 ff.) im Ver­fah­ren 16 Ca 1687/08 das dor­ti­ge Ver­fah­ren bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens zur Prüfung der Ta­riffähig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) aus­ge­setzt Ent­schei­dungs­er­heb­lich ist dort die Be­rech­nung der Kündi­gungs­frist so­wie Ent­gelt- bzw. Ent­gelt­fort­zah­lungs­dif­fe­ren­zen ne­ben Ur­laubs­ab­gel­tung. Die­ses Be­schluss­ver­fah­ren wur­de am 25.3.2009 zum Geschäfts­zei­chen 44 BV 5894/09 beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin ein­ge­lei­tet.

Mit Schrei­ben vom 31.3.08, zu­ge­gan­gen am 2.4.08, kündig­te die Be­tei­lig­te zu 31) während der Pro­be­zeit or­dent­lich zum 8.4.08 un­ter Be­ru­fung auf die im MTV im Verhält­nis zur ge­setz­li­chen Re­ge­lung verkürz­te Kündi­gungs­frist. Der Be­tei­lig­te zu 25) macht im Aus­gangs­ver­fah­ren die Ein­hal­tung der ge­setz­li­chen Kündi­gungs­frist gel­tend, so dass das Ar­beits­verhält­nis erst mit Ab­lauf des 17.4.2008 en­den konn­te, so­wie Vergütungs­dif­fe­ren­zen für Zeiträume der Ent­gelt­fort­zah­lung, Ansprüche aus An­nah­me­ver­zug we­gen Nicht­beschäfti­gung in Höhe der beim Ent­lei­her ge­zahl­ten Vergütung von 10.- Eu­ro pro St­un­de (equal-pay) so­wie die Ab­gel­tung von 7,5 Ta­gen Ur­laub so­wie Ur­laubs­ab­gel­tungs­dif­fe­ren­zen für ab­ge­gol­te­ne 3,33 Ur­laubs­ta­ge, da die Be­tei­lig­te zu 31) le­dig­lich auf der Grund­la­ge ei­nes St­un­den­lohns von 8,48 Eu­ro die­se Ta­ge ab­ge­gol­ten hat. Im Ver­fah­ren 1 Ca 1960/08 macht der An­trag­stel­ler ge­gen die Be­tei­lig­te zu 31) die Be­zah­lung von Ent­gelt­fort­zah­lung in Höhe 10.- Eu­ro (equal-pay) zu ab­ge­rech­ne­ten 8,48 Eu­ro gel­tend so­wie die Be­zah­lung von ge­leis­te­ten „Nor­mal­stun­den“ in Höhe von 10.- Eu­ro zu ab­ge­rech­ne­ten 9.- Eu­ro gel­tend. Mit Be­schluss vom 12.11.2008 hat das Ar­beits­ge­richt Leip­zig die­ses Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zum Ab­schluss ei­nes Ver­fah­rens über die Prüfung der Ta­riffähig­keit der Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. (CG­ZP) auf An­trag des Klägers aus­ge­setzt. Er hat beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin am 25.3.2009 zum Geschäfts­zei­chen 48 BV 5900/09 ein wei­te­res Be­schluss­ver­fah­ren ent­spre­chend § 2a Abs. 1 Nr.4 ArbGG ein­ge­lei­tet.

 

Auf der Grund­la­ge die­ser bei­den Aus­set­zungs­be­schlüsse be­an­tragt der Be­tei­lig­te zu 25):

Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum Ja­nu­ar 08 bis April 08 ein­schlägi­gen Man­tel­ta­rif­ver­tra­ges vom 29.11.2004 so­wie des Ent­gelt­rah­men­ta­rif­ver­tra­ges vom 29.11.2004 und des Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges / West, in Kraft ge­tre­ten am 1.7.2006 nicht ta­riffähig war.

Der Be­tei­lig­te zu 26) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Bay­reuth, Kam­mer Hof, zum Geschäfts­zei­chen 2 Ca 967/08 (vor­mals 2 Ca 1168/07 H), ei­ne Kla­ge ge­gen die hie­si­ge

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Be­tei­lig­te zu 32) als sei­ner ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Vergütungs­dif­fe­ren­zen gel­tend macht. Im Ar­beits­ver­trag vom 20.06.07, Ko­pie an­bei, ist als Be­ginn des Ar­beits­verhält­nis­ses der 25.04.07 ver­ein­bart und ge­ne­rell auf die Ta­rif­verträge zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Ar­beit­ge­ber­ver­band M. P. e. V. (AMP) in Be­zug ge­nom­men. In § 1 ha­ben die Ar­beits­ver­trags­par­tei­en ver­ein­bart, dass der Kläger auf der Grund­la­ge der vor­ge­nann­ten Ta­rif­verträge in der Ent­gelt­grup­pe E 1 zur­zeit ein St­un­den­ent­gelt von 6,33 € er­hal­te. Im Ent­gelt­ta­rif­ver­trag vom 18.06.2006 ist als Ta­ri­fent­gelt der Ent­gelt­grup­pe E 1 ein Be­trag von 7,00 € ab dem 01.01.2007 aus­ge­wie­sen. Die Ar­beit­ge­be­rin, Be­tei­lig­te zu 32), be­ruft sich in­so­weit auf die Ände­rungs­ver­ein­ba­rung zum Ent­gelt­rah­men­ta­rif­ver­trag vom 20.11.2004 zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Ar­beit­ge­ber­ver­band M. P. (AMP), wo­nach in­ner­halb der ers­ten sechs Beschäfti­gungs­mo­na­te das Ent­gelt um 9,5 % ge­senkt wer­den kann. Mit Kla­ge vom 22.10.2007 samt Er­wei­te­rung zum Ar­beits­ge­richt Bay­reuth be­gehrt der Kläger Vergütungs­dif­fe­ren­zen für die Zeit seit Ar­beits­auf­nah­me zwi­schen ver­ein­bar­ter Vergütung un­ter Ver­ein­ba­rung des ETV von 6,33 € und der für die Ver­leih­bran­che ortsübli­chen Vergütung von 12,00 €, so­mit 5,67 € pro St­un­de. Das Ar­beits­verhält­nis ist mit dem 15.09.07 be­en­det wor­den. Mit Be­schluss vom 05.11.2008 (Bl. 301 d.A.) hat das Ar­beits­ge­richt Bay­reuth – Kam­mer Hof – zum Geschäfts­zei­chen 2 Ca 967/08 den Rechts­streit gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zum Ab­schluss ei­nes Ver­fah­rens über die Prüfung der Ta­rif­zuständig­keit und Ta­riffähig­keit der Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. (CG­ZP) auf An­trag des Klägers aus­ge­setzt. Er hat beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin am 23.3.2009 zum Geschäfts­zei­chen 43 BV 5893/09 ein Be­schluss­ver­fah­ren ent­spre­chend § 2a Abs. 1 Nr.4 ArbGG ein­ge­lei­tet.

Der Be­tei­lig­te zu 26) be­an­tragt:

Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für den Zeit­raum April 07 bis Sep­tem­ber 07 ein­schlägi­gen Ent­gelt­rah­men­ta­rif­ver­tra­ges vom 29.11.2004 nicht ta­riffähig war.

Der Be­tei­lig­te zu 27) war bei der Be­tei­lig­ten zu 30) vom 6.8.07. bis zum 30.4.08 als Tisch­ler beschäftigt. Er führt vor dem Ar­beits­ge­richt Bie­le­feld zum Geschäfts­zei­chen 3 Ca 1723/07 ei­ne Kla­ge ge­gen sei­ne ehe­ma­li­ge Ar­beit­ge­be­rin, mit wel­cher er Ent­gelt­fort­zah­lung we­gen Ver­hin­de­rung aus persönli­chen Gründen nach § 616 BGB we­gen der not­wen­di­gen Be­treu­ung sei­nes er­krank­ten Kin­des aus dem be­en­de­ten Ar­beits­verhält­nis gel­tend macht. In § 1 Abs. 1 des bei­gefügten Ar­beits­ver­tra­ges vom 3.8.2007, sind der Man­tel­ta­rif­ver­trag vom 29.11.2004, der Ent­gelt­rah­men­ta­rif­ver­trag, der Ent­gelt­ta­rif­ver­trag und der Beschäfti­gungs­si­che­rungs­ver­trag zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Ar­beit­ge­ber­ver­band M. P. e. V. (AMP) in ih­rer je­weils

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gülti­gen Fas­sung in Be­zug ge­nom­men. In § 11 des Ar­beits­ver­tra­ges ist ein Frei­stel­lungs­an­spruch von der Ar­beit des Ar­beit­neh­mers un­ter Fort­zah­lung der Vergütung gem. § 616 BGB ge­re­gelt, so­weit die in § 1 „ge­nann­ten Ta­rif­verträge dies vor­se­hen“. In § 6 MTV ist en­u­me­ra­tiv auf­ge­lis­tet in wel­chen Fällen ein An­spruch auf be­zahl­te Frei­stel­lung von der Ar­beits­leis­tung be­steht. Die Be­treu­ung ei­nes er­krank­ten Kin­des ist dar­in nicht ent­hal­ten. Zif­fer 3 schließt ei­nen über die Re­ge­lun­gen hin­aus­ge­hen­den An­spruch auf be­zahl­te Frei­stel­lung von der Ar­beit gemäß § 616 BGB aus. Mit Be­schluss vom 14.1.2009 ergänzt durch Be­schluss vom 11.3.2009 (Band II, Bl. 324 ff.) hat das Ar­beits­ge­richt Bie­le­feld zum Geschäfts­zei­chen 3 Ca 1723/07 den Rechts­streit gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zum Ab­schluss ei­nes Ver­fah­rens über die Prüfung der Ta­riffähig­keit und Ta­rif­zuständig­keit der Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. (CG­ZP) auf An­trag des Klägers aus­ge­setzt. Er hat beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin am 26.3.2009 zum Geschäfts­zei­chen 59 BV 6018/09 Be­schluss­ver­fah­ren ent­spre­chend § 2a Abs. 1 Nr.4 ArbGG ein­ge­lei­tet.

Der Be­tei­lig­te zu 27) be­an­tragt:


1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses für den Zeit­raum Au­gust 2007 bis April 2008 ein­schlägi­gen Man­tel­ta­rif­ver­trag (MTV) zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2. und dem Be­tei­lig­ten zu 7) vom 29.11.2004 nicht ta­riffähig war.

2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses für den Zeit­raum Au­gust 2007 bis April 2008 ein­schlägi­gen Man­tel­ta­rif­ver­trag (MTV) zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2. und dem Be­tei­lig­ten zu 7). vom 29.11.2004 nicht ta­rif­zuständig war für Un­ter­neh­men der Zeit- und Leih­ar­beits­bran­che.

Der Be­tei­lig­te zu 35) führt vor dem Ar­beits­ge­richt Ber­lin zum Geschäfts­zei­chen 63 Ca 1973/09 ei­nen Rechts­streit ge­gen die Fa. S. Per­so­nal-Ma­nage­ment GmbH & Co. KG. Die ihm ge­zahl­te Vergütung be­misst sich nach den Ent­gelt­ta­rif­verträgen/O vom 19.07.2006 und 09.07.2008, ab­ge­schlos­sen zwi­schen den Be­tei­lig­ten zu 2) und zu 7). Der An­trag­stel­ler macht dort Ent­gelt­dif­fe­ren­zen gel­tend, die sich aus dem Grund­satz des Equal-Pay nach dem AÜG er­ge­ben, wenn und weil die ge­nann­ten ET­Ve un­wirk­sam sind. Mit Be­schluss vom 18.01.2010 – 63 Ca 19173/09 (Bl. 319 ff. d.A.) – hat das Ar­beits­ge­richt Ber­lin das dor­ti­ge Ver­fah­ren gemäß § 97 Abs. 5 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens im Sin­ne des § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt, in dem die Fra­ge der Ta­riffähig­keit der „Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten Z. und PSA (CG­ZP)“ so­wie die Ta­rif­zuständig­keit der Be­tei­lig­ten zu 2) für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te

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Fe­bru­ar 2007 bis Ju­ni 2008 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/Ost zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 19.06.2006 so­wie im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des für die streit­ge­genständ­li­chen Mo­na­te Ju­li 2008 bis Ju­ni 2009 ein­schlägi­gen Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/Ost zwi­schen der Be­tei­lig­ten zu 2) und dem Be­tei­lig­ten zu 7) am 09.07.2008 zu klären ist. We­gen der Ein­zel­hei­ten wird auf den erwähn­ten Be­schluss ver­wie­sen. Der Be­tei­lig­te zu 35) hat mit An­trag vom 22.04.2010 beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin zum Geschäfts­zei­chen 57 BV 6213/10 ein ent­spre­chen­des Be­schluss­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet.

Er be­an­tragt:

1. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. am 19.6.2006 bei Ab­schluss des Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/Ost mit dem Be­tei­lig­ten zu 7) nicht ta­riffähig war.

2. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. am 09.07.2008 bei Ab­schluss des wei­te­ren Ent­gelt­ta­rif­ver­tra­ges/Ost mit dem Be­tei­lig­ten zu 7) nicht ta­riffähig war.

3. Es wird fest­ge­stellt, dass die Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und P. zu den in An­trag 1. und 2. ge­nann­ten Zeit­punk­ten für die Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che nicht ta­rif­zuständig war.


Die Be­tei­lig­ten zu 2), zu 7), zu 8), zu 28) und zu 34) be­an­tra­gen,

die Anträge der An­trag­stel­ler zurück­zu­wei­sen.

Die Be­tei­lig­te zu 2) trägt im We­sent­li­chen vor, dass der Aus­set­zungs­be­schluss des Ar­beits­ge­richts Köln vom 05.01.2009 und Kon­kre­ti­sie­rung vom 20.03.2009 feh­ler­haft sei und ei­ne An­trags­be­fug­nis dem Be­tei­lig­ten zu 1) nicht ver­mitt­le. Außer­dem hätte das Ar­beits­ge­richt Köln den Rechts­streit nicht aus­set­zen dürfen, da er ent­schei­dungs­reif sei. Auch sei­en di­ver­se Be­schluss­ver­fah­ren noch nicht mit dem hie­si­gen Ver­fah­ren ver­bun­den (vgl. Schrift­satz vom 18.01.2011 (Bl. 363 ff. d.A.).

Die Be­tei­lig­te zu 5) ist der Auf­fas­sung, dass die Ta­riffähig­keit der Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten der CG­ZP nicht ent­schei­dungs­er­heb­lich sei und es sich bei ihr im Übri­gen um ei­ne ta­riffähi­ge Ge­werk­schaft han­de­le.

Die Be­tei­lig­te zu 8) führt aus, dass die CG­ZP an den ge­nann­ten Zeit­punk­ten ta­riffähig und ta­rif­zuständig ge­we­sen sei. Auch sei hier der Ver­trau­ens­schutz und die Rich­tig­keits­gewähr von Ta­rif­verträgen zu be­ach­ten. Ta­rif­verträge sei­en im Na­men und für die

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Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten ab­ge­schlos­sen wor­den. Ei­ne rück­wir­ken­de Ab­wick­lung sei auch prak­tisch unmöglich.

Die Be­tei­lig­te zu 7) weist auf die zahl­rei­chen in der Ver­gan­gen­heit von der CG­ZP ab­ge­schlos­se­nen Ta­rif­verträge hin. Sie führt wei­ter aus, dass die Anträge der Be­tei­lig­ten zu 1), 14) bis 27) und 35) un­zulässig sei­en. We­gen des Vor­trags im Ein­zel­nen wird auf den Schrift­satz vom 11.04.2011 (dort Bl. 732-763 d.A.) Be­zug ge­nom­men.
Ei­ne Ne­benin­ter­ven­ti­on sei im Be­schluss­ver­fah­ren un­zulässig. Die Kam­mer 29 sei nicht der ge­setz­li­che Rich­ter für das vor­lie­gen­de Ver­fah­ren nach dem GVPl. Auch be­ste­he ei­ne zeit­li­che Über­lap­pung der Le­bens­sach­ver­hal­te mit den Ver­fah­ren C. (63 BV 9415/08) und W. (41 BV 1787/09).
Die Aus­set­zungs­be­schlüsse der Ge­rich­te der Aus­gangs­ver­fah­ren hätten zum Teil nicht er­ge­hen dürfen und sei­en rechts­wid­rig er­gan­gen. Bei den Be­tei­lig­ten zu 15), 22), 23) und 27) be­ste­he kei­ne Iden­tität zwi­schen den Anträgen und Aus­set­zungs­be­schlüssen.
Letzt­lich wer­de mit Nicht­wis­sen be­strit­ten, dass die Ur­sprungs­be­schluss­ver­fah­ren der An­trag­stel­ler bei den ver­schie­de­nen Kam­mern durch rechts­kräfti­ge Ein­stel­lungs­be­schlüsse be­en­det sei­en, so dass der Ein­wand der dop­pel­ten Rechtshängig­keit er­ho­ben wer­de.
Die Be­tei­lig­te zu 7) führt wei­ter aus, dass die CG­ZP auch in frem­dem Na­men und in Ver­tre­tung ge­han­delt ha­be. Die Ent­schei­dung des BAG vom 14.12.2010 sei rechts­feh­ler­haft. Sch­ließlich sei­en Ver­trau­ens­schutz und Rechts­si­cher­heit hier zu­guns­ten der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en und ta­rif­un­ter­wor­fe­nen Ar­beit­ge­ber zu be­ach­ten.

Mit Schrift­satz vom 27.01.2011 (Bl. 395 ff. d.A.), wel­cher den übri­gen Be­tei­lig­ten nicht mit­ge­teilt wor­den ist, ha­ben wei­te­re 61 Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che, die Haus­ta­rif­verträge mit der CG­ZP ab­ge­schlos­sen ha­ben, er­folg­los um ih­re Be­tei­li­gung an dem vor­lie­gen­den Ver­fah­ren ge­be­ten. Die­sem An­trag hat sich die Be­tei­lig­te zu 2) an­ge­schlos­sen.

Mit Schriftsätzen vom 27.01.2011 und vom 20.04.2011 (al­so nach Schluss der letz­ten münd­li­chen Ver­hand­lung) hat der Ar­beit­neh­mer L. um Be­tei­li­gung an dem vor­lie­gen­den Ver­fah­ren ge­be­ten. Die­se Be­tei­li­gung ist nicht er­folgt.

Gleich­falls ist die Be­tei­li­gung der S. Per­so­nal-Ma­nage­ment GmbH & Co. KG – ver­se­hent­lich – un­ter­blie­ben.

We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des Sach- und Streit­stan­des wird auf die zwi­schen den Be­tei­lig­ten ge­wech­sel­ten Schriftsätze ver­wie­sen, ins­be­son­de­re auf die um­fang­rei­chen Ausführun­gen der Be­tei­lig­ten zu 7) in den Schriftsätzen vom 27.12.2010, vom 21.01.2011

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und vom 11.04.2011 und die Ausführun­gen der Be­tei­lig­ten zu 8) in den Schriftsätzen vom 20.01.2011 und vom 04.04.2011. Darüber hin­aus wird Be­zug ge­nom­men auf das Pro­to­koll des Anhörungs­ter­mins mit al­len dort nie­der­ge­leg­ten Ein­zel­hei­ten (Bl. 850 - 854 d.A.).


II.
Die Anträge der Be­tei­lig­ten zu 21), 24), 25), 26) und der An­trag zu 1. des Be­tei­lig­ten zu 27) sind als un­zulässig zurück­zu­wei­sen. Die Anträge der übri­gen An­trag­stel­ler sind zulässig und be­gründet.
A)
1.
a) Die Anträge der Be­tei­lig­ten zu 24) bis 26) wa­ren man­gels An­trags­be­fug­nis zurück­zu­wei­sen.
Die An­trags­be­fug­nis zur Ein­lei­tung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens nach § 2 a Abs.1 Nr.4 ArbGG wird zwar durch § 97 Abs.5 Satz 2 ArbGG in den Fällen, in de­nen ein Ge­richt ei­nen Rechts­streit gemäß § 97 Abs.5 Satz 1 ArbGG bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens nach § 2a Abs.1 Nr.4 ArbGG aus­ge­setzt hat, über den Kreis der nach § 97 Abs.1 ArbGG An­trags­be­fug­ten hin­aus auf die Par­tei­en des aus­ge­setz­ten Rechts­streits er­wei­tert. Die An­trags­be­fug­nis nach § 97 Abs.5 Satz 2 ArbGG be­schränkt sich je­doch auf die Vor­fra­ge, we­gen de­rer das Ge­richt sein Ver­fah­ren aus­ge­setzt hat. Die Par­tei­en des aus­ge­setz­ten Ver­fah­rens sind nicht be­fugt, ei­ne an­de­re als die von dem aus­set­zen­den Ge­richt für ent­schei­dungs­er­heb­lich er­ach­te­te Fra­ge der Ta­riffähig­keit oder Ta­rif­zuständig­keit ge­richt­lich klären zu las­sen. Die Klärung ei­ner Fra­ge, auf der die Aus­set­zung nicht be­ruht, könn­te das nach § 97 Abs.5 Satz 1 ArbGG der Fort­set­zung des aus­ge­setz­ten Ver­fah­rens ent­ge­gen­ste­hen­de Hin­der­nis auch nicht be­sei­ti­gen (BAG Be­schluss vom 18. Ju­li 2006 – 1 ABR 36/05 – NZA 2006, 1225-1232).

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In den Aus­gangs­ver­fah­ren der Be­tei­lig­ten zu 24) bis 26) lässt sich dem Aus­set­zungs­be­schluss nicht zu­verlässig ent­neh­men, wel­che Vor­fra­ge die aus­set­zen­den Ge­rich­te für ent­schei­dungs­er­heb­lich ge­hal­ten ha­ben. Das Ar­beits­ge­richt Leip­zig hat das Aus­gangs­ver­fah­ren des Be­tei­lig­ten zu 24) "nach § 97 Abs. 5 ArbGG" und das Aus­gangs­ver­fah­ren des Be­tei­lig­ten zu 25) "bis zur Er­le­di­gung ei­nes Be­schluss­ver­fah­rens nach § 2a Abs. 1 Nr. 4 ArbGG über die Ta­riffähig­keit der CG­ZP" aus­ge­setzt. Auch wenn sich den Aus­set­zungs­be­schlüssen ent­neh­men lässt, dass das Ar­beits­ge­richt Leip­zig die Ta­riffähig­keit der Ta­rif­ge­mein­schaft Ch. Ge­werk­schaf­ten für Z. und PSA als ent­schei­dungs­er­heb­lich an­ge­se­hen hat, lässt sich ih­nen nicht ent­neh­men, wel­chen Zeit­punkt das Ar­beits­ge­richt Leip­zig in­so­weit für maßgeb­lich hielt. Der Zeit­punkt, zu dem es nach der al­lein maßgeb­li­chen Be­ur­tei­lung des aus­set­zen­den Ge­richts auf die Ta­riffähig­keit an­kom­men soll, muss zu­verlässig fest­stell­bar sein (BAG, aaO.). Nur dann lässt sich im vor­lie­gen­den Ver­fah­ren die nach Auf­fas­sung des ArbG Leip­zig ent­schei­dungs­er­heb­li­che Vor­fra­ge der Ta­riffähig­keit be­ant­wor­ten. An ei­ner sol­chen Be­stim­mung oder Be­stimm­bar­keit des maßgeb­li­chen Zeit­punk­tes fehlt es vor­lie­gend, denn das Ar­beits­ge­richt Leip­zig hat nicht aus­drück­lich fest­ge­hal­ten, wel­chen Zeit­punkt es in­so­weit für maßgeb­lich hielt.
Dies gilt ent­spre­chend für den Aus­set­zungs­be­schluss des Ar­beits­ge­richts Bay­reuth, Kam­mer Hof für den Aus­gangs­rechts­streit des Be­tei­lig­ten zu 26).

b) Der Aus­set­zungs­be­schluss des Ar­beits­ge­richts Bie­le­feld im Aus­gangs­ver­fah­ren des Be­tei­lig­ten zu 27) ver­mit­telt nur die An­trags­be­fug­nis für des­sen An­trag zu 2., denn aus­ge­setzt wur­de nur we­gen der Klärung der Fra­ge der Ta­rif­zuständig­keit der CG­ZP für den MTV vom 29.11.2004. Da­her war der An­trag zu 1. des Be­tei­lig­ten zu 27) man­gels An­trag­be­fug­nis zurück­zu­wei­sen.

c) Die Anträge des Be­tei­lig­ten zu 21) wa­ren als un­zulässig zurück­zu­wei­sen, denn in­so­weit steht ei­ne dop­pel­te Rechtshängig­keit ent­ge­gen. Der Be­tei­lig­te zu 21) führt mit sei­nem Be­geh­ren nämlich gleich­zei­tig das Ver­fah­ren 53 BV 20238/09 wei­ter.

2.
Die Anträge der übri­gen An­trag­stel­ler sind zulässig und be­geg­nen kei­nen pro­zes­sua­len Be­den­ken.
a) Die Aus­set­zungs­be­schlüsse sind hin­rei­chend be­stimmt bzw. im We­ge der Aus­le­gung be­stimm­bar. Sie sind auch sämt­lich rechts­kräftig, so dass die er­ken­nen­de Kam­mer nicht be­fugt war, im Nach­hin­ein zu prüfen, ob die Ge­rich­te der Aus­gangs­ver­fah­ren die­se hätten aus­set­zen dürfen.
b) Die Kam­mer 29 ist auch der ge­setz­li­che Rich­ter im Sin­ne des hie­si­gen GVPl. Am 16.01.2009 ist der An­trag des Be­tei­lig­ten zu 1) bei dem Ar­beits­ge­richt Ber­lin ein­ge­gan­gen, wur­de am 19.01.2009 mit dem Num­merns­tem­pel 065 ver­se­hen und er­fasst und nach der Rei­hen­fol­ge der Kam­mer­num­mern der Kam­mer 29 zu­ge­teilt. Da­bei er­folg­te die Ver­tei­lung als all­ge­mei­ne Sa­che im Be­schluss­ver­fah­ren (vgl. Ab­schn. III. Ziff. 3.GVPl.).

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c) In dem Ver­fah­ren um die Ta­riffähig­keit ei­ner Ver­ei­ni­gung sind die An­trag­stel­ler not­wen­di­ge Be­tei­lig­te. Dies gilt hier für die Be­tei­lig­ten zu 1), 14) bis 27) und 35). Da­bei wa­ren nicht et­wa 16 ver­schie­den Be­schluss­ver­fah­ren mit iden­ti­schen zu klären­den Rechts­fra­gen und Ver­fah­rens­ge­genständen zu führen. Die An­trag­stel­ler ver­fol­gen ihr Be­geh­ren im We­ge sub­jek­ti­ver An­tragshäufung. Dies un­ter­liegt kei­nen Be­den­ken. Zwar sind die §§ 59 ff. ZPO in § 80 Abs. 2 ArbGG nicht in Be­zug ge­nom­men. Gleich­wohl ist ei­ne not­wen­di­ge Streit­ge­nos­sen­schaft auch im Be­schluss­ver­fah­ren zulässig, wenn - wie vor­lie­gend - über ei­nen iden­ti­schen An­trag nur ei­ne ein­heit­li­che Sach­ent­schei­dung er­ge­hen kann (BAG 13. März 2007 - 1 ABR 24/06 - Rn. 19 mwN, BA­GE 121, 362). Des­halb wa­ren al­le An­trag­stel­ler in ei­nem Ver­fah­ren – dem vor­lie­gen­den – zu be­tei­li­gen. Dies des­halb, weil die­ses Ver­fah­ren nach Er­mitt­lun­gen des Ar­beits­ge­richts Ber­lin das Ver­fah­ren mit der nied­rigs­ten Ord­nungs­zahl bei (teil-) iden­ti­schen Ver­fah­rens­ge­genständen ge­we­sen ist. Ei­ne Ver­bin­dung zu den Ver­fah­ren 39 BV 2633/10 (W.) oder 63 BV 9415/08 (C.) kam hin­ge­gen nicht in Be­tracht. Im erst­ge­nann­ten Ver­fah­ren ist der An­trag ge­stellt wor­den, fest­zu­stel­len, dass die CG­ZP nicht ta­riffähig ist. Es wird nicht er­sicht­lich, dass Iden­tität mit dem vor­lie­gend zu ent­schei­den­den Ver­fah­rens­ge­gen­stand be­steht. Das zweit­ge­nann­te Ver­fah­ren ist bis zur Klärung der Fra­ge aus­ge­setzt, ob die CG­ZP am 22.07.2003 ta­riffähig war. Es wird wie­der­um nicht er­sicht­lich, dass Iden­tität mit dem vor­lie­gend zu ent­schei­den­den Ver­fah­rens­ge­gen­stand be­steht.

d) Die 61 Un­ter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che wa­ren an dem vor­lie­gen­den Ver­fah­ren nicht zu be­tei­li­gen.
Die wei­te­ren Be­tei­lig­ten er­ge­ben sich aus § 83 Abs. 3 ArbGG, der gemäß § 97 Abs. 2 ArbGG aber nur ent­spre­chen­de An­wen­dung fin­det. Maßgeb­lich ist die un­mit­tel­ba­re Be­trof­fen­heit in der Rechts­stel­lung als Ar­beit­neh­mer- oder Ar­beit­ge­ber­ver­ei­ni­gung. Da­her ist stets die Ver­ei­ni­gung be­tei­ligt, über de­ren Ta­riffähig­keit ge­strit­ten wird, selbst wenn die­se kei­nen ei­ge­nen An­trag ge­stellt hat. Be­tei­ligt sind fer­ner die Ar­beit­neh­mer- und Ar­beit­ge­ber­sei­te, so­weit die Ent­schei­dung sie berühren kann. Da­bei ist grundsätz­lich die Be­tei­li­gung der je­wei­li­gen Spit­zen­verbände aus­rei­chend (BAG 28. März 2006 - 1 ABR 58/04 - Rn. 19, BA­GE 117, 308).

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Hin­ge­gen sind ein­zel­ne Ar­beit­ge­ber, die Ver­ein­ba­run­gen mit ei­ner Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gung ab­ge­schlos­sen ha­ben, de­ren Ta­riffähig­keit um­strit­ten ist, nicht im Ver­fah­ren nach § 97 Abs. 5 ArbGG an­zuhören. Des­sen Zweck bringt es mit sich, dass die In­ter­es­sen die­ser Ar­beit­ge­ber durch die Be­tei­li­gung der Spit­zen­verbände auf Ar­beit­ge­ber­sei­te als aus­rei­chend ge­wahrt gel­ten, selbst wenn die Ar­beit­ge­ber kei­nem Ar­beit­ge­ber­ver­band an­gehören und es in­so­weit an ei­ner mit­glied­schaft­li­chen Le­gi­ti­ma­ti­on des Spit­zen­ver­bands fehlt. Dies ist auch un­ter ver­fas­sungs­recht­li­chen Ge­sichts­punk­ten schon des­halb un­be­denk­lich, weil sie dort, wo sie in ih­rer Rechts­stel­lung als Ta­rif­ver­trags­par­tei be­trof­fen sind, die Rechts­wirk­sam­keit der von ih­nen ab­ge­schlos­se­nen Ver­ein­ba­rung als Ta­rif­ver­trag iSd. § 1 Abs. 1 TVG im Rah­men ei­ner Ver­bands­kla­ge (§ 9 TVG) fest­stel­len las­sen können.
Die Be­schränkung der nach § 97 Abs. 2 ArbGG iVm. § 83 Abs. 3 ArbGG an­zuhören­den Stel­len ist auch aus Gründen der Ver­fah­rensöko­no­mie ge­bo­ten. Ein Ver­fah­ren über die Ta­riffähig­keit ei­ner Ver­ei­ni­gung von Ar­beit­neh­mern kann sein Ziel nur er­rei­chen, wenn sei­ne Durchführung nicht durch ei­ne Viel­zahl von an­zuhören­den Per­so­nen oder Stel­len gefähr­det wird. Dies wäre aber der Fall, wenn auch ein­zel­ne Ar­beit­ge­ber in ein sol­ches Ver­fah­ren ein­zu­be­zie­hen wären. Der Ab­schluss und die Be­en­di­gung von Fir­men­ta­rif­verträgen würden zu ei­nem unüber­schau­ba­ren und ständi­gen Wech­sel der an­zuhören­den Per­so­nen und Stel­len führen, was ei­nem zügi­gen und rechts­staat­li­chen Grundsätzen genügen­den Ver­fah­rens­ab­schluss ent­ge­genstünde (vgl. BAG, Be­schluss vom 14.12.2010, 1 ABR 19/10, ju­ris).

Aber auch aus ei­nem an­de­ren Grun­de wa­ren die 61 Un­ter­neh­men nicht zu be­tei­li­gen: Punk­tu­el­ler Streit­ge­gen­stand ist le­dig­lich die Ta­riffähig­keit bzw. Ta­rif­zuständig­keit der CG­ZP zu den Zeit­punk­ten des Ab­schlus­ses der ge­nann­ten Ta­rif­verträge. Nur die­se Zeit­punk­te sind maßge­bend und nicht et­wa Zeiträume, die die­se drei Zeit­punk­te nur ein­sch­ließen. Im Fal­le des Ab­schlus­ses von Haus­ta­rif­verträgen ist al­lein maßge­bend der Zeit­punkt, an dem die­ser Haus­ta­rif­ver­trag ab­ge­schlos­sen wor­den ist und nicht ein späte­rer oder frühe­rer Zeit­punkt. Die Ta­riffähig­keit bzw. Ta­rif­zuständig­keit der CG­ZP zu den je­wei­li­gen Zeit­punk­ten ist ggf. in ge­son­dert ein­zu­lei­ten­den Ver­fah­ren zu prüfen. Die Ka. 29 des Ar­beits­ge­richts Ber­lin ist nicht uni­ver­sal­zuständig für die Prüfung der Ta­riffähig­keit bzw. Ta­rif­zuständig­keit der CG­ZP zu al­len nur denk­ba­ren Zeiträum­en und Zeit­punk­ten.

Der Ar­beit­neh­mer L. konn­te an dem vor­lie­gen­den Ver­fah­ren nicht be­tei­ligt wer­den. Es ist nicht vor­ge­tra­gen, dass für ihn die hier ver­fah­rens­ge­genständ­li­chen Zeit­punk­te ent­schei­dungs­er­heb­lich und maßge­bend sind. Ei­ne Er­mitt­lung durch die Kam­mer ins Blaue hin­ein war nicht ge­bo­ten.

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e) Der Ein­wand der dop­pel­ten Rechtshängig­keit greift im Übri­gen nicht durch. Sämt­li­che Be­schluss­ver­fah­ren nach § 97 Abs. 5 ArbGG – mit Aus­nah­me des erwähn­ten Fal­les – vor den an­de­ren Kam­mern des Ar­beits­ge­richts Ber­lin sind aus­weis­lich des zu­tref­fen­den Vor­trags der DGB-R. GmbH durch Ein­stel­lungs­be­schlüsse bzw. An­tragsrück­nah­men be­en­det.

f) Das Be­schluss­ver­fah­ren ist ent­schei­dungs­reif. Ein Schrift­satz­nach­lass war nicht zu gewähren. Zum ei­nen können die Ausführun­gen der Be­tei­lig­ten zu 7) im um­fang­rei­chen Schrift­satz vom 11.04.2011 nicht recht­lich nach­tei­lig für die Be­tei­lig­ten zu 2), 8), 4) und 34) wir­ken, so dass ei­ne Er­wi­de­rung hier­zu nicht er­for­der­lich ist. Zum an­de­ren be­darf es auch nicht mehr der Gewährung recht­li­chen Gehörs zu den of­fen­kun­di­gen Tat­sa­chen be­tref­fend die An­tragsrück­nah­men und Ein­stel­lun­gen der ursprüng­lich ein­ge­lei­te­ten Be­schluss­ver­fah­ren nach § 97 Abs. 5 ArbGG der von der DGB-R. GmbH ver­tre­te­nen Be­tei­lig­ten. Die­se Tat­sa­chen können nämlich – da of­fen­kun­dig – auch nicht mehr be­strit­ten wer­den.

B)
Die zulässi­gen Anträge sind be­gründet.
1.
Das BAG hat am 14.12.2010, 1 ABR 19/10, wie folgt zur Fra­ge der Ta­riffähig­keit der CG­ZP aus­geführt:

„Die ge­gen­warts­be­zo­ge­nen Fest­stel­lungs­anträge sind be­gründet. Die CG­ZP ist we­der nach § 2 Abs. 1 TVG als Ge­werk­schaft noch nach § 2 Abs. 3 TVG als Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on ta­riffähig.
67
b) Ei­ne Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gung ist nach der Se­nats­recht­spre­chung ta­riffähig, wenn sie sich als sat­zungs­gemäße Auf­ga­be die Wahr­neh­mung der In­ter­es­sen ih­rer Mit­glie­der in de­ren Ei­gen­schaft als Ar­beit­neh­mer ge­setzt hat und wil­lens ist, Ta­rif­verträge ab­zu­sch­ließen. Sie muss frei ge­bil­det, geg­ner­frei, un­abhängig und auf über­be­trieb­li­cher Grund­la­ge or­ga­ni­siert sein und das gel­ten­de Ta­rif­recht als ver­bind­lich an­er­ken­nen. Wei­ter­hin ist Vor­aus­set­zung, dass die Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gung ih­re Auf­ga­be als Ta­rif­part­ne­rin sinn­voll erfüllen kann. Da­zu gehören die durch ih­re Mit­glie­der ver­mit­tel­te Durch­set­zungs­kraft ge­genüber dem so­zia­len Ge­gen­spie­ler und ei­ne leis­tungsfähi­ge Or­ga­ni­sa­ti­on (BAG 5. Ok­to­ber 2010 - 1 ABR 88/09 - Rn. 30; 28. März 2006 - 1 ABR 58/04 - Rn. 34, BA­GE 117, 308). Ei­ne Ge­werk­schaft iSd. § 2 Abs. 1 TVG liegt schon dann nicht vor, wenn die Sat­zung der Ver­ei­ni­gung die Mit­glied­schaft von Ar­beit­neh­mern nicht vor­sieht.
68
3. Auch der Be­griff der Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on iSd. § 2 Abs. 2 und 3 TVG ist ge­setz­lich nicht näher ge­re­gelt. Die an ei­ne Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on zu stel­len­den An­for­de­run­gen er­sch­ließen sich je­doch durch Aus­le­gung die­ser Be­stim­mung.
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a) Zu­sam­men­schlüsse von Ge­werk­schaf­ten und von Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern können nach § 2 Abs. 2 TVG Par­tei­en ei­nes Ta­rif­ver­trags sein, wenn sie im Na­men der ih­nen an­ge­schlos­se­nen Verbände Ta­rif­verträge ab­sch­ließen und ei­ne ent­spre­chen­de Voll­macht ha­ben. Sol­che Ver­bin­dun­gen von Ge­werk­schaf­ten wer­den vom Ge­setz nach dem in § 2 Abs. 2 TVG ent­hal­te­nen Klam­mer­zu­satz als Spit­zen­or­ga­ni­sa­tio­nen be­zeich­net. Wird ei­ne Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on nach § 2 Abs. 2 TVG be­vollmäch­tigt, han­delt sie als Stell­ver­tre­ter für den von ihr ver­tre­te­nen Ver­band oder für die von ihr ver­tre­te­ne Mehr­heit von Verbänden. Nicht die Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on, son­dern die von ihr ver­tre­te­ne Ta­rif­ver­trags­par­tei iSd. § 2 Abs. 1 TVG wird Par­tei des von der Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on ab­ge­schlos­se­nen Ta­rif­ver­trags.
70
b) Ei­ne Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on kann auch selbst Par­tei ei­nes Ta­rif­ver­trags sein, wenn der Ab­schluss von Ta­rif­verträgen zu ih­ren sat­zungs­gemäßen Auf­ga­ben gehört (§ 2 Abs. 3 TVG). Die Ab­schluss­be­fug­nis muss nicht aus­drück­lich in der Sat­zung der Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on auf­geführt wer­den; es genügt, wenn sich die­se Auf­ga­be durch Aus­le­gung der Sat­zung er­mit­teln lässt (vgl. BAG 22. März 2000 - 4 ABR 79/98 - zu II 1 b aa der Gründe, BA­GE 94, 126). Die ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­ge­ber als Mit­glie­der der in der Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on zu­sam­men­ge­fass­ten Verbände sind dann an die von ihr im ei­ge­nen Na­men ab­ge­schlos­se­nen Ta­rif­verträge ge­bun­den (BAG 6. Mai 2003 - 1 AZR 241/02 - zu B I 1 der Gründe, BA­GE 106, 124).
71
c) Ei­ne Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on verfügt we­der nach § 2 Abs. 2 TVG noch nach § 2 Abs. 3 TVG über ei­ne ori­ginäre Ta­riffähig­keit (aA wohl Ri­cken Au­to­no­mie und ta­rif­li­che Recht­set­zung S. 305). Die­se Vor­schrif­ten be­stim­men le­dig­lich, un­ter wel­chen zusätz­li­chen zu den in § 2 Abs. 1 TVG ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen ein sol­cher Ver­band Par­tei ei­nes Ta­rif­ver­trags sein kann. Ih­re Ta­riffähig­keit lei­tet ei­ne Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on aus­sch­ließlich von ih­ren Mit­glie­dern ab. Dies folgt für die in Voll­macht han­deln­de Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on aus § 2 Abs. 2 TVG. Nichts an­de­res gilt bei ei­nem Zu­sam­men­schluss von Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern nach § 2 Abs. 3 TVG. Die Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on kann zwar selbst Par­tei ei­nes Ta­rif­ver­trags sein, sie wird da­bei aber aus­sch­ließlich für ih­re Mit­glieds­verbände tätig. Die­se können der Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on de­ren Ta­riffähig­keit da­her nur im Rah­men ih­rer ei­ge­nen Ta­riffähig­keit ver­mit­teln (Wie­de­mann/Oet­ker TVG 7. Aufl. § 2 Rn. 437; Fran­zen BB 2009, 1472, 1474; Ja­cobs ZfA 2010, 27, 41).
72
d) Die sich zu ei­ner Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on nach § 2 Abs. 2 und 3 TVG zu­sam­men­sch­ließen­den Ar­beit­neh­mer­ko­ali­tio­nen müssen selbst ta­riffähig sein. Dies setzt die Ta­riffähig­keit von sämt­li­chen das Ta­rif­ge­sche­hen der Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on be­stim­men­den Ge­werk­schaf­ten vor­aus.


76

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e) Die zu ei­ner Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on iSd. § 2 Abs. 2 und 3 TVG zu­sam­men­ge­schlos­se­nen Ge­werk­schaf­ten müssen die­ser ih­re Ta­riffähig­keit vollständig ver­mit­teln. Dies setzt vor­aus, dass sich die ei­ner Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on an­ge­schlos­se­nen Ge­werk­schaf­ten in ih­rem Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­reich nicht nur teil­wei­se, son­dern vollständig mit­ein­an­der ver­bin­den. Dies folgt aus dem Wort­laut, der Ent­ste­hungs­ge­schich­te und ei­nem am Norm­zweck ori­en­tier­ten Verständ­nis.

80
cc) Die­ses Verständ­nis gibt auch der das Ta­rif­recht be­herr­schen­de Grund­satz der Un­teil­bar­keit der Ta­riffähig­keit vor.
81
(1) Nach der Se­nats­recht­spre­chung ist die Ta­riffähig­keit ei­ner Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gung iSd. § 2 Abs. 1 TVG für den von ihr be­an­spruch­ten Zuständig­keits­be­reich ein­heit­lich und un­teil­bar. Für die Ta­riffähig­keit ei­ner Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gung genügt es, dass die­se über Durch­set­zungs­kraft und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Leis­tungsfähig­keit in ei­nem zu­min­dest nicht un­er­heb­li­chen Teil des be­an­spruch­ten Zuständig­keits­be­reichs verfügt. Ei­ne par­ti­el­le, auf be­stimm­te Re­gio­nen, Be­rufs­krei­se oder Bran­chen be­schränk­te Ta­riffähig­keit gibt es nicht (5. Ok­to­ber 2010 - 1 ABR 88/09 - Rn. 24; 28. März 2006 - 1 ABR 58/04 - Rn. 56, BA­GE 117, 308). Der Se­nat hat es al­ler­dings für die Ta­riffähig­keit ei­ner Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gung aus­rei­chen las­sen, wenn die­se in ei­nem zu­min­dest nicht un­be­deu­ten­den Teil des von ihr be­an­spruch­ten Zuständig­keits­be­reichs über ei­ne aus­rei­chen­de Mäch­tig­keit verfügt. Dies lässt re­gelmäßig er­war­ten, dass sich die Ar­beit­neh­mer­ko­ali­ti­on auch in den Be­rei­chen, in de­nen es ihr an Durch­set­zungs­kraft fehlt, beim Ab­schluss von Ta­rif­verträgen nicht den For­de­run­gen der Ar­beit­ge­ber­sei­te un­ter­wirft. Da­nach kann ei­ner Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gung ei­ner­seits die Ta­riffähig­keit ins­ge­samt nicht ver­sagt wer­den, wenn die Durch­set­zungs­kraft oder die or­ga­ni­sa­to­ri­sche Leis­tungsfähig­keit in ir­gend­ei­nem Teil­be­reich fehlt, während sie an­de­rer­seits nicht fest­ge­stellt wer­den kann, wenn sie nur in ir­gend­ei­nem Teil­be­reich ih­rer Ta­rif­zuständig­keit über ei­ne Durch­set­zungs­kraft verfügt (28. März 2006 - 1 ABR 58/04 - Rn. 59 f., aaO).
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(2) Die Ver­mitt­lung ei­nes Teils der Ta­riffähig­keit der ei­ner Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on an­ge­schlos­se­nen Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten ist nicht aus­rei­chend.
83

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Durch den Grund­satz der Un­teil­bar­keit der Ta­riffähig­keit erfährt ei­ne Ar­beit­neh­mer­ko­ali­ti­on zwar in­so­weit ei­ne Begüns­ti­gung, als ihr die Ta­riffähig­keit auch für die Tei­le des von ihr be­an­spruch­ten Zuständig­keits­be­reichs zu­ge­stan­den wird, in de­nen es ihr an der er­for­der­li­chen Durch­set­zungs­kraft fehlt. An­der­seits führt die­ses Verständ­nis von der Ta­riffähig­keit zu­gleich zu ei­ner Be­schränkung ih­rer Möglich­keit, sich mit an­de­ren Ge­werk­schaf­ten zu ei­ner Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on zu­sam­men­zu­sch­ließen. Denn sie kann nicht un­ein­ge­schränkt über ih­re Ta­riffähig­keit verfügen, son­dern muss die­se der Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on ins­ge­samt ver­mit­teln. Fehlt es hier­an, kann die Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on ih­re Ta­riffähig­keit nicht auf die der ihr an­ge­schlos­se­nen Ge­werk­schaf­ten stützen. Die vollständi­ge Ver­mitt­lung der Ta­riffähig­keit der Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten er­for­dert auch die Rechts­si­cher­heit und die dar­auf be­ru­hen­de Funk­ti­onsfähig­keit der Ta­rif­au­to­no­mie. Sch­ließen sich ta­riffähi­ge Ge­werk­schaf­ten nicht in ih­rem ge­sam­ten Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­reich zu ei­ner Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on zu­sam­men, könn­te zwei­fel­haft wer­den, ob die­se in den ihr über­tra­ge­nen Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­rei­chen die not­wen­di­ge Durch­set­zungsfähig­keit be­sitzt. Es bestünde die Ge­fahr, dass die ei­ner Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on an­ge­schlos­se­nen Ge­werk­schaf­ten die­ser nur die Be­rei­che über­tra­gen, in de­nen sie selbst nur über ei­ne un­zu­rei­chen­de Durch­set­zungs­kraft verfügen, was zu­gleich de­ren Fähig­keit in Fra­ge stellt, durch Ta­rif­verträge ei­ne an­ge­mes­se­ne Re­ge­lung der Ar­beits­be­din­gun­gen für die Mit­glie­der der Ein­zel­ge­werk­schaf­ten her­bei­zuführen.
84
f) Eben­so sind die ta­rif­recht­li­chen An­for­de­run­gen an ei­ne Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on iSd. § 2 Abs. 3 TVG nicht erfüllt, wenn de­ren sat­zungsmäßige Zuständig­keit für den Ab­schluss von Ta­rif­verträgen über die Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­rei­che der ihr an­ge­schlos­se­nen Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten hin­aus­geht.

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4. Die­se An­for­de­run­gen an die Ta­riffähig­keit ei­ner Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on si­chern die Funk­ti­onsfähig­keit der Ta­rif­au­to­no­mie und sind ge­mes­sen an die­sem Re­ge­lungs­ziel ver­fas­sungs­recht­lich nicht zu be­an­stan­den.

93
5. Die CG­ZP ist kei­ne ta­riffähi­ge Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gung iSd. § 2 Abs. 1 TVG, da sie nach ih­rer Sat­zung kei­ne Ar­beit­neh­mer or­ga­ni­siert. Nach § 3 Abs. 1 CG­ZP-Sat­zung 2009 können nur die im CGB zu­sam­men­ge­schlos­se­nen Ar­beit­neh­mer­ko­ali­tio­nen ih­ren Bei­tritt zur CG­ZP erklären.
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6. Die CG­ZP ist auch kei­ne ta­riffähi­ge Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on. Die ta­rif­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen des § 2 Abs. 3 TVG lie­gen nicht vor. Die Mit­glie­der der CG­ZP ha­ben ih­re Ta­riffähig­keit der CG­ZP nicht vollständig ver­mit­telt. Zu­dem geht der Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­reich der CG­ZP über den ih­rer Mit­glie­der hin­aus. Da­her kann da­hin­ste­hen, ob die CG­ZP über­haupt von ta­riffähi­gen Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gun­gen iSd. § 2 Abs. 1 TVG ge­bil­det wird. Eben­so we­nig kommt es dar­auf an, ob die Viel­zahl der von ihr mit Ar­beit­ge­bern ab­ge­schlos­se­nen Ver­ein­ba­run­gen im Be­reich der ge­werb­li­chen Ar­beit­neh­merüber­las­sung ei­ne so­zia­le Mäch­tig­keit der CG­ZP be­legt.
95
a) Die CGM, die DHV und die GÖD ha­ben ih­re Ta­riffähig­keit der CG­ZP nicht vollständig ver­mit­telt. Die CG­ZP ist nicht in dem ge­sam­ten durch die Sat­zun­gen ih­rer Mit­glie­der be­stimm­ten Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­reich zum Ab­schluss von Ta­rif­verträgen be­rech­tigt. Ih­re Ta­rif­zuständig­keit ist nach § 1 Abs. 1 CG­ZP-Sat­zung 2009 auf Ta­rif­verträge mit Ar­beit­ge­bern oder Ar­beit­ge­ber­verbänden be­schränkt, die oder de­ren Mit­glie­der als Ver­lei­her Drit­ten (Ent­lei­hern) Ar­beit­neh­mer (Leih­ar­beit­neh­mer) zur Ar­beits­leis­tung über­las­sen wol­len. Dass der Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­reich der CG­ZP auf den Be­reich der Ar­beit­neh­merüber­las­sung be­schränkt ist, wird von der CG­ZP selbst und ih­ren Mit­glie­dern nicht in Fra­ge ge­stellt.
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b) Die Zuständig­keit der CG­ZP geht zu­dem über die ih­rer Mit­glie­der hin­aus. Dies hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt im Er­geb­nis zu­tref­fend er­kannt. Der Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­reich der CGM, der DHV und der GÖD er­fasst we­der für sich al­lein noch bei ei­ner Ge­samt­schau sämt­li­che Ar­beits­verhält­nis­se im Be­reich der Ar­beit­neh­merüber­las­sung iSd. § 1 Abs. 1 CG­ZP-Sat­zung 2009.
97
aa) Die feh­len­de Zuständig­keit der Mit­glie­der der CG­ZP für den ge­sam­ten Be­reich der Ar­beit­neh­merüber­las­sung ist im vor­lie­gen­den Ver­fah­ren zwi­schen den Be­tei­lig­ten un­strei­tig ge­blie­ben. We­der die CG­ZP noch ih­re am Ver­fah­ren be­tei­lig­ten Mit­glie­der ha­ben in den Vor­in­stan­zen gel­tend ge­macht, dass de­ren Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­reich ent­we­der ein­zeln oder in der Sum­me die ge­sam­te ge­werb­li­che Ar­beit­neh­merüber­las­sung um­fasst. Et­was an­de­res er­gibt sich auch nicht aus der Aus­le­gung der Sat­zun­gen der CGM, der DHV und der GÖD.
98

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bb) Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Sat­zung der CGM da­hin­ge­hend aus­ge­legt, dass die­se für Leih­ar­beit­neh­mer zuständig ist, die in den in § 1 Abs. 3, § 3 Abs. 1 CGM-Sat­zung an­geführ­ten Un­ter­neh­men oder Be­trie­ben als Leih­ar­beit­neh­mer beschäftigt wer­den, wenn die­se von ei­nem dort ge­nann­ten Me­tall­ar­beit­ge­ber über­las­sen wor­den sind. Es kann da­hin­ste­hen, ob die CGM nach ih­rer Sat­zung tatsächlich nur für Leih­ar­beit­neh­mer zuständig ist, wenn die Ar­beit­neh­merüber­las­sung zwi­schen Me­tall­ar­beit­ge­bern er­folgt. Hierfür könn­te al­ler­dings spre­chen, dass die CGM ei­nem sol­chen Sat­zungs­verständ­nis in der Rechts­be­schwer­de­instanz nicht ent­ge­gen­ge­tre­ten ist und auch nach ih­rem Vor­trag ei­ne darüber hin­aus­ge­hen­de Zuständig­keit bis­her nicht be­an­sprucht hat. Je­den­falls ist der Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­reich der CGM auf Ar­beit­neh­mer be­schränkt, die mit ei­nem in § 1 Abs. 3, § 3 Abs. 1 CGM-Sat­zung an­geführ­ten Un­ter­neh­men oder Be­trieb ein Leih­ar­beits­verhält­nis be­gründet ha­ben.
99
cc) Die DHV war nach § 2 Abs. 1 ih­rer Sat­zung vom 12. März 2007 für Ar­beit­neh­mer „ins­be­son­de­re in kaufmänni­schen und ver­wal­ten­den Be­ru­fen“ zuständig. Die­se Be­stim­mung hat der Se­nat in sei­ner Ent­schei­dung vom 10. Fe­bru­ar 2009 da­hin­ge­hend aus­ge­legt, dass die DHV für Ar­beit­neh­mer in an­de­ren als kaufmänni­schen und ver­wal­ten­den Be­ru­fen nicht ta­rif­zuständig ist (- 1 ABR 36/08 - Rn. 25, BA­GE 129, 322). Da­nach war der Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­reich der DHV im Be­reich der ge­werb­li­chen Ar­beit­neh­merüber­las­sung bis zu ih­rer Sat­zungsände­rung im Jahr 2009 je­den­falls auf Leih­ar­beit­neh­mer be­schränkt, mit de­nen zu­gleich die Tätig­keit in kaufmänni­schen und ver­wal­ten­den Be­ru­fen ver­ein­bart wor­den ist. Nach § 2 Abs. 1 Un­terabs. 2 und 4 der am 12. Ju­ni 2009 in das Ver­eins­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Sat­zung ist die DHV nun­mehr auch für Ar­beit­neh­mer zuständig, die in ei­ne Bran­che oder in Un­ter­neh­men über­las­sen wer­den, die in § 2 Abs. 1 Un­terabs. 2 DHV-Sat­zung 2009 oder im An­hang zur Sat­zung auf­geführt sind. Selbst nach die­ser Sat­zungsände­rung er­streckt sich der Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­reich der DHV aber al­len­falls auf Leih­ar­beit­neh­mer für die Dau­er ih­res Ein­sat­zes in Be­trie­ben des Groß-, Außen- und Ein­zel­han­dels, der Wa­ren­lo­gis­tik, der Fi­nanz- und Ver­si­che­rungs­wirt­schaft, der ge­setz­li­chen So­zi­al­ver­si­che­rung so­wie in Dienst­leis­tungs­be­trie­ben, die die­sen Bran­chen zu­ge­ord­net sind, so­wie in den im An­hang 1 ge­nann­ten Bran­chen und Un­ter­neh­men.
100
dd) Die GÖD ist nur für Leih­ar­beits­verhält­nis­se zuständig, die mit öffent­li­chen Ar­beit­ge­bern be­gründet wer­den.

111
c) Nach­dem den Anträgen be­reits aus an­de­ren Gründen ent­spro­chen wird, kann da­hin­ste­hen, ob die CG­ZP über­haupt von ta­riffähi­gen Ar­beit­neh­mer­ko­ali­tio­nen iSd. § 2 Abs. 1 TVG ge­bil­det wird.
112

- 32 -

d) Da es schon an den ta­rif­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ei­ner Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on fehlt und ei­ne Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on iSd. § 2 Abs. 3 TVG Ta­riffähig­keit nur durch ih­re Mit­glie­der er­lan­gen kann, kommt es nicht dar­auf an, ob die CG­ZP ih­re so­zia­le Mäch­tig­keit durch die An­zahl der von ihr mit Ar­beit­ge­bern und Ar­beit­ge­ber­verbänden ab­ge­schlos­se­nen Ver­ein­ba­run­gen im Be­reich der ge­werb­li­chen Ar­beit­neh­merüber­las­sung un­ter Be­weis stel­len konn­te. Es war des­halb auch nicht zu klären, ob Ta­rif­verträge, de­ren Ge­gen­stand al­lein dar­auf ge­rich­tet ist, un­ter Nut­zung der Ta­riföff­nungs­klau­sel in § 9 Nr. 2 AÜG von dem ge­setz­li­chen Gleich­stel­lungs­ge­bot (§ 3 Abs. 1 Nr. 3, § 10 Abs. 4 AÜG) ab­zu­wei­chen, die so­zia­le Mäch­tig­keit ei­ner neu ge­gründe­ten Ar­beit­neh­mer­ver­ei­ni­gung be­le­gen können.“


2.
Die­se Ausführun­gen sind auf die hier zu klären­de Fra­ge der Ta­riffähig­keit an den Zeit­punk­ten 29.11.2004. 19.06.2006 und 09.07.2008 über­trag­bar. Es war le­dig­lich auf ei­ni­ge Be­son­der­hei­ten ein­zu­ge­hen:

a) Ein Rück­griff auf die Sat­zung der CG­ZP vom 5.12.2005 führt zu kei­nem an­de­ren Er­geb­nis. In ihr sind gem. § 1 die Auf­ga­ben nicht an­ders als in § 1 Abs. 1 der Sat­zung vom 8.10.2009, die Ge­gen­stand des bun­des­ar­beits­ge­richt­li­chen Be­schlus­ses war, ge­re­gelt. Sie wur­de eben­falls von den Ver­tre­tern der CGM, DHV und GÖD so­wie zu­dem von den Ver­tre­tern der CGPT und des VDT be­schlos­sen. Die CGPT ist nach § 1 Abs. 2 ih­rer Sat­zung für Un­ter­neh­men zuständig, die Dienst­leis­tun­gen in den Be­rei­chen Post­ser­vice, Lo­gis­tik und Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on er­brin­gen. Der VDT ist ei­ne Ver­ei­ni­gung der tech­ni­schen An­ge­stell­ten. Da­mit geht auch die­se Sat­zung hin­sicht­lich der Auf­ga­ben und Zuständig­keit weit über das hin­aus, was die Sat­zun­gen der je­wei­li­gen Mit­glie­der zu­las­sen.
b) Die Sat­zung vom 11.12.2002 soll auf der Mit­glie­der­ver­samm­lung vom 15.1.2003 an­ge­nom­men wor­den sein. Mit­glie­der wa­ren die CGM, DHV, GÖD, der VDT und der Bund der H.-, R.- und C. e.V. (Uni­on G.). Die Auf­ga­be der Ta­rif­ge­mein­schaft be­stand nach Num­mer 3. der Sat­zung dar­in, die ta­rif­li­chen In­ter­es­sen der Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten zu ver­tre­ten und für de­ren Mit­glie­der Ta­rif­verträge ab­zu­sch­ließen. Ei­ne wei­te­re Re­ge­lung über Auf­ga­be und Zuständig­keit enthält die Sat­zung nicht. Sie stan­den so­mit in Abhängig­keit zu den je­wei­li­gen Mit­glie­dern, de­ren Ein- und Aus­tritt für sie maßge­bend wäre. Auf­ga­be und Zuständig­keit wa­ren nicht in der Sat­zung fest­ge­legt, son­dern von dem je­wei­li­gen Mit­glie­der­be­stand abhängig, so dass auch die­se Re­ge­lung un­wirk­sam ist. Lei­tet man da­ge­gen aus dem Na­men „Ta­rif­ge­mein­schaft … für Z. und P.“ ih­re Auf­ga­be und Zuständig­keit für den Be­reich der Ar­beit­neh­merüber­las­sung ab, so ge­hen sie auch in die­sem Fall über die ih­rer Mit­glie­der hin­aus, die die Sat­zung be­schlos­sen ha­ben (vgl. LAG Ber­lin-Bran­den­burg, Be­schluss vom 07.12.2009, 23 TaBV 1016/09, LA­GE § 2 TVG Nr. 8).

- 33 -

3.
a) Die er­ken­nen­de Kam­mer hält die Ausführun­gen des BAG in sei­ner Ent­schei­dung vom 14.12.2010 für zu­tref­fend und teilt die Be­den­ken ins­be­son­de­re des Be­tei­lig­ten zu 7) aus­drück­lich nicht. Die Ent­schei­dungs­gründe spre­chen für sich.

b) So­weit die Be­tei­lig­ten zu 7) und zu 8) auf Ver­trau­ens­schutz ab­stel­len und auch die Auf­fas­sung ver­tre­ten, dass die Un­wirk­sam­keit von Ta­rif­verträgen nur ex-nunc wir­ken könne, so sei­en sie zunächst dar­auf ver­wie­sen, dass die Kam­mer nicht die Wirk­sam­keit oder Un­wirk­sam­keit von Ta­rif­verträgen hier prüft, son­dern ein­zig und al­lein die Ta­riffähig­keit bzw. Ta­rif­zuständig­keit der CG­ZP zu be­stimm­ten Zeit­punk­ten. Ob dar­aus folgt, dass Ta­rif­verträge un­wirk­sam sind, oder aus­nahms­wei­se auf­grund Ver­trau­ens­schut­zes et­was an­de­res gilt, ha­ben die Ar­beits­ge­rich­te zu prüfen, die die Aus­gangs­rechts­strei­te der An­trag­stel­ler aus­ge­setzt ha­ben und die über die Ansprüche der An­trag­stel­ler aus dem equal-pay-Grund­satz zu ent­schei­den ha­ben.
Der gu­te Glau­be an die Ta­riffähig­keit ei­ner Ver­ei­ni­gung wird im Übri­gen nicht geschützt (BAG, Ur­teil vom 15.11.2006, 10 AZR 665/05, NZA 2007, 448-453).

c) So­weit der Be­tei­lig­te zu 7) ein­wen­det, die CG­ZP ha­be bei Ab­schluss der Ta­rif­verträge auch in frem­dem Na­men und in Ver­tre­tung ge­han­delt, so ist auch dies hier oh­ne Be­lang. Es sei wie­der­holt, dass die Kam­mer ein­zig und al­lein die Ta­riffähig­keit bzw. Ta­rif­zuständig­keit der CG­ZP zu be­stimm­ten Zeit­punk­ten prüft und nicht die Fra­ge, ob Ta­rif­verträge in ei­ge­nem oder in frem­dem Na­men ggf. ab­ge­schlos­sen wor­den sind.

4.
Die Be­tei­lig­te zu 2) ist auch nicht ta­rif­zuständig. Auch dies folgt oh­ne wei­te­res aus den Gründen der Ent­schei­dung des BAG.
Die Ta­rif­zuständig­keit ist die Be­fug­nis ei­ner an sich ta­riffähi­gen Ver­ei­ni­gung, Ta­rif­verträge mit ei­nem be­stimm­ten Gel­tungs­be­reich ab­zu­sch­ließen. Da die CG­ZP nicht ta­riffähig ist, ist sie den­knot­wen­dig auch nicht ta­rif­zuständig.

5.
Aus dem nach­ge­reich­ten nicht nach­ge­las­se­nen Schrift­satz des Be­tei­lig­ten zu 7) vom 18. Mai 2011 er­gibt sich kein an­de­res Er­geb­nis. Die erwähn­te Ge­set­zesände­rung wirkt erst ab dem 30.04.2011, hat al­so kei­nen Ein­fluss auf die hier zu un­ter­su­chen­den Zeit­punk­te 29.11.2004, 19.06.2006 und 09.07.2008. Die Wie­de­reröff­nung der Ver­hand­lung gemäß § 156 ZPO war des­halb nicht ge­bo­ten, wie die Kam­mer in vollständi­ger Be­set­zung ent­schie­den hat.


Die Ent­schei­dung er­geht ge­richts­kos­ten­frei.

- 34 -

 

Rechts­mit­tel­be­leh­rung

Ge­gen die­sen Be­schluss kann von den Be­tei­lig­ten zu 2., 3., 4., 5., 6., 7., 8., 12., 13. 21., 24., 25., 26., 27., 28., 29., 30., 31., 32., 33. und 34.

Be­schwer­de ein­ge­legt wer­den.

Die Be­schwer­de­schrift muss von ei­nem Rechts­an­walt oder ei­nem Ver­tre­ter ei­ner Ge­werk­schaft bzw. ei­ner Ar­beit­ge­ber­ver­ei­ni­gung oder ei­nes Zu­sam­men­schlus­ses sol­cher Verbände un­ter­zeich­net sein.

Die Be­schwer­de­schrift muss in­ner­halb

ei­ner Not­frist von ei­nem Mo­nat

bei dem
Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg,
Mag­de­bur­ger Platz 1, 10785 Ber­lin ,

ein­ge­gan­gen sein.
Die Be­schwer­de­schrift muss die Be­zeich­nung des Be­schlus­ses, ge­gen den die Be­schwer­de ge­rich­tet ist, so­wie die Erklärung ent­hal­ten, dass Be­schwer­de ge­gen die­sen Be­schluss ein­ge­legt wer­de.

Die Be­schwer­de ist gleich­zei­tig oder in­ner­halb

ei­ner Frist von zwei Mo­na­ten

schrift­lich zu be­gründen.

Der Schrift­form wird auch durch Ein­rei­chung ei­nes elek­tro­ni­schen Do­ku­ments im Sin­ne des § 46 c ArbGG genügt. Nähe­re In­for­ma­tio­nen da­zu fin­den sich auf der In­ter­net­sei­te un­ter www.ber­lin.de/erv.

Bei­de Fris­ten be­gin­nen mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­setz­ten Be­schlus­ses, spätes­tens aber mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Da­bei ist zu be­ach­ten, dass der Be­schluss mit der Ein­le­gung in den Brief­kas­ten oder ei­ner ähn­li­chen Vor­rich­tung für den Pos­t­emp­fang als zu­ge­stellt gilt.
Wird bei der Par­tei ei­ne schrift­li­che Mit­tei­lung ab­ge­ge­ben, dass der Be­schluss auf der Geschäfts­stel­le ei­nes Amts­ge­richts oder ei­ner von der Post be­stimm­ten Stel­le nie­der­ge­legt ist, gilt das Schriftstück mit der Ab­ga­be der schrift­li­chen Mit­tei­lung als zu­ge­stellt, al­so nicht erst mit der Ab­ho­lung der Sen­dung.
Das Zu­stel­lungs­da­tum ist auf dem Um­schlag der Sen­dung ver­merkt.

Für d. Be­tei­lig­ten zu 1., 9., 10., 11., 14., 15., 16., 17., 18., 19., 20., 22., 23. und 35. ist kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.

Von der Be­gründungs­schrift wer­den zwei zusätz­li­che Ab­schrif­ten zur Un­ter­rich­tung der eh­ren­amt­li­chen Rich­ter er­be­ten.

gez. St.


Ar­beits­ge­richt Ber­lin
Geschäfts­zei­chen (bit­te im­mer an­ge­ben)
29 BV 13947/10
 

 

 

 


Be­schluss

In dem Be­schluss­ver­fah­ren un­ter Be­tei­li­gung

pp


wird der Tat­be­stand (Gründe I) des Be­schlus­ses vom 30.05.2011 gemäß § 320 ZPO wie folgt be­rich­tigt:

Auf Sei­te 5 wird in Satz 2 des 5. Ab­sat­zes „2005 tra­ten U. G. so­wie die VDT aus der Ta­rif­ge­mein­schaft aus, so dass nach der neu­en Sat­zung der Be­tei­lig­ten zu 2) vom 05.12.2005, Ko­pie Bl. 552 – 554 d.A, als Mit­glie­der nur noch CGM, DHV, GÖD und CGPT im Ver­band ver­blie­ben sind“ ge­stri­chen und durch fol­gen­den Satz er­setzt: „Die U. G. und der VDT sind mit Wir­kung zum 30. Ju­ni 2006 aus der Be­tei­lig­ten zu 2) aus­ge­tre­ten. Da­nach sind als Mit­glie­der nur noch CGM, DHV, GÖD und CGPT im Ver­band ver­blie­ben.“


Gründe:

Der An­trag ist be­gründet. Zwar hat der Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­te des DGB und der An­trag­stel­ler und Be­tei­lig­ten zu 14), 15), 16), 17), 18), 19), 20), 22), 23), 24), 26) und 27) in sei­nem Schrift­satz vom 05.07.2010 vor­ge­tra­gen, die­se Aus­trit­te sei­en in 2005 er­folgt. Je­doch hat der Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­te des Be­tei­lig­ten zu 7) in der Tat vor­ge­tra­gen in sei­nem Schrift­satz vom 11.04.2011, dass die U. G. und der VDT mit Wir­kung zum 30. Ju­ni 2006 aus der Be­tei­lig­ten zu 2) aus­ge­tre­ten sind. Im Zu­ge der Anhörung der übri­gen Be­tei­lig­ten hat nie­mand der be­gehr­ten Tat­be­stands­be­rich­ti­gung wi­der­spro­chen, so dass nun­mehr auch das Ge­richt da­von aus­geht, dass der Vor­trag des Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­ten des Be­tei­lig­ten zu 7) in­so­weit rich­tig ist.

Der Tat­be­stand war des­halb ent­spre­chend zu be­rich­ti­gen.

Ge­gen die­sen Be­schluss ist ein Rechts­mit­tel nicht ge­ge­ben (§ 320 Abs. 4 Satz 4 ZPO).
 

Ber­lin, den 26.07.2011

Der Vor­sit­zen­de
gez. St.
Rich­ter am Ar­beits­ge­richt
gez. S.
Eh­ren­amt­li­cher Rich­ter
 

Der eh­ren­amt­li­che Rich­ter, Herr Str., ist mit Wir­kung ab 01.06.2011 zum Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg als eh­ren­amt­li­cher Rich­ter be­ru­fen wor­den.

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