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BAG, Ur­teil vom 22.03.2001, 8 AZR 565/00

   
Schlagworte: Gesetzlicher Richter, Massenentlassungsanzeige, Anhörung des Betriebsrats
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 8 AZR 565/00
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 22.03.2001
   
Leitsätze:

1. Kennzeichen der Gewährleistung des gesetzlichen Richters ist die normative, abstrakt-generelle Vorherbestimmung des jeweils für die Entscheidung zuständigen Richters. Der gesetzliche Richter ist nicht gewahrt, wenn er durch eine Ermessensentscheidung bestimmt werden kann.

2. Eine abstrakt-generelle Regelung, die eine Ermessensentscheidung über die Zuständigkeit ausschließt, liegt nicht vor, wenn der Geschäftsverteilungsplan eines Landesarbeitsgerichts vorsieht, daß "in Sachen, die in mehreren Kammern anhängig sind und bei denen eine Verbindung in Frage kommt (§ 147 ZPO), die Verbindung durch die Kammer erfolgen soll, in der die zuerst eingegangene Sache anhängig ist".

Vorinstanzen: Landesarbeitsgericht Bremen, Urteil vom 26.05.2000, 2 Sa 188/99
   


BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT

8 AZR 565/00
2 Sa 188/99
Lan­des­ar­beits­ge­richt

Bre­men

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am

22. März 2001

UR­TEIL

Gaßmann, Ur­kunds­be­am­tin

der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Be­klag­te, Be­ru­fungs­be­klag­te/Be­ru­fungskläger und Re­vi­si­onskläge­rin,

pp.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7. 


Kläger, Be­ru­fungskläger und Re­vi­si­ons­be­klag­te,

8.

Kläger, Be­ru­fungs­be­klag­ter und Re­vi­si­ons­be­klag­ter,


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hat der Ach­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf Grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 22. März 2001 durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Et­zel, die Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Wit­tek und Prof. Dr. Mi­kosch, die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Dr. Hai­b­le und Schmitz­ber­ger für Recht er­kannt:

Auf die Re­vi­si­on der Be­klag­ten wird das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Bre­men vom 26. Mai 2000 - 2 Sa 188/99 - hin­sicht­lich der Kläger zu 1), 2), 3), 4) und 8) auf­ge­ho­ben und hin­sicht­lich der Kläger zu 5), 6) und 7) in­so­weit auf­ge­ho­ben, als die Be­ru­fung der Kläger nicht zurück­ge­wie­sen wor­den ist.

Der Rechts­streit des Klägers zu 2) - 3 Sa 189/99 - wird zur an­der­wei­ten Ver­hand­lung und Ent­schei­dung, auch über die Kos­ten der Re­vi­si­on, an die Kam­mer 3 des Lan­des­ar­beits­ge­richts zurück­ver­wie­sen.

Die Rechts­strei­tig­kei­ten der Kläger zu 3) - 4 Sa 190/99 -, 4) - 4 Sa 194/99 -, 6) - 4 Sa 259/99 - und 8) - 4 Sa 262/99 - wer­den zur an­ders­wei­ten Ver­hand­lung und Ent­schei­dung, auch über die Kos­ten der Re­vi­si­on, an die Kam­mer 4 des Lan­des­ar­beits­ge­richts zurück­ver­wie­sen.

Die Be­ru­fung des Klägers zu 1) ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Bre­men vom 31. März 1999 - 5 Ca 5419/98 - wird zurück­ge­wie­sen.

Die Be­ru­fung des Klägers zu 5) ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Bre­men vom 29. Ju­ni 1999 - 3 Ca 3361/98 - wird zurück­ge­wie­sen.

Die Be­ru­fung des Klägers zu 7) ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Bre­men vom 1. Sep­tem­ber 1999 - 7 Ca 7387/98 - wird zurück­ge­wie­sen.

Die Kläger zu 1), 5) und 7) ha­ben die Kos­ten der Be­ru­fung so­wie die Kos­ten der Re­vi­si­on je­weils zu 1/8 zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!


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Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten über die Rechts­wirk­sam­keit von be­triebs­be­ding­ten Kündi­gun­gen ge­genüber den Klägern. Die­se wur­den von der Be­klag­ten erklärt, weil die Ma­schi­nen­tech­ni­sche Ab­tei­lung „MTA/Werk­hof in U. (sog. MTA U.) zum 1. Ju­li 1998 auf die A. R. Bau-Geräte GmbH (ARB) mit Sitz in B. über­ge­gan­gen sei und des­halb kei­ne Beschäfti­gungsmöglich­kei­ten bei der Be­klag­ten für die Kläger be­ste­he. Die Kläger hat­ten dem von der Be­klag­ten be­haup­te­ten Über­gang ih­rer Ar­beits­verhält­nis­se wi­der­spro­chen. Sie wa­ren langjährig bei der Be­klag­ten in der MTA U. beschäftigt.

Der 1941 ge­bo­re­ne Kläger zu 1) ist seit 1970 bei der Be­klag­ten als Ver­la­de­ar­bei­ter tätig. Der 1943 ge­bo­re­ne Kläger zu 2) ist seit 1987 als Bau­ma­schi­nen­wart beschäftigt. Der 1938 ge­bo­re­ne Kläger zu 3) ist seit 1982 als Schlos­ser beschäftigt. Der 1938 ge­bo­re­ne Kläger zu 4) ist seit 1981 bei der Be­klag­ten als Bau­ar­bei­ter tätig. Der 1937 ge­bo­re­ne Kläger zu 6) ist seit 1979 bei der Be­klag­ten als Bau­ma­schi­nenführer an­ge­stellt. Der 1948 ge­bo­re­ne Kläger zu 7) ist seit 1971 als Kraft­fah­rer beschäftigt. Der 1936 ge­bo­re­ne Kläger zu 8) ist seit 1962 bei der Be­klag­ten beschäftigt, eben­falls als Kraft­fah­rer.

Der 1944 ge­bo­re­ne Kläger zu 5) ist seit 1970 bei der Be­klag­ten als Kraft­fah­rer und Bau­ma­schi­nist beschäftigt. Er ist schwer­be­hin­dert. Er wur­de bei der D. H. GmbH zu­sam­men mit de­ren Ar­beit­neh­mern und Ar­beit­neh­mern der A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH im Rah­men ei­nes Werk­ver­tra­ges zwi­schen der Be­klag­ten und der D. H. GmbH ein­ge­setzt. Die­se Fir­ma be­treibt in See­hau­sen ei­ne De­po­nie für kon­ta­mi­nier­ten Ha­fen­schlick. Die im Rah­men die­ser De­po­nie­be­trei­bung er­for­der­li­chen Trans­port­leis­tun­gen ver­gibt die Det­lef He­ge­mann GmbH an an­de­re Un­ter­neh­mer. Sie hat­te bis­lang die Be­klag­te be­auf­tragt, im Rah­men ei­nes Werk­ver­tra­ges Trans­port­leis­tun­gen auf dem De­po­nie­gelände durch­zuführen. Im Rah­men die­ses Ver­tra­ges war der Kläger als Lkw-Fah­rer, seit vier Jah­ren als Bau­ma­schi­nist tätig.

In der MTA U. wur­den die für den ope­ra­ti­ven Bau­be­trieb er­for­der­li­chen Ma­schi­nen vor­ge­hal­ten, ge­war­tet und re­pa­riert. Sol­che ma­schi­nen­tech­ni­schen Ab­tei­lun­gen wur­den bis De­zem­ber 1996 auch in an­de­ren zum H.-Kon­zern gehören­den Be­trie­ben un­ter­hal­ten. In Br. war die ma­schi­nen­tech­ni­sche Ab­tei­lung der Be­klag­ten zu­ge­ord­net, die über­wie­gend Hol­ding-Funk­tio­nen für die Toch­ter­ge­sell­schaf­ten wahr­nahm. Bis zum 1. Ju­li 1998 wur­den die in der MTA U. ge­war­te­ten und re­pa­rier­ten Bau­geräte fast aus­sch­ließlich an die A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH Br. ver­mie­tet. Der MTA U.

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wa­ren nach An­ga­ben der Be­klag­ten von ih­ren 57 Ar­beit­neh­mern 42 Ar­beit­neh­mer zu-ge­ord­net. Nach An­ga­ben der Kläger hat­te die MTA 30, die Be­klag­te ins­ge­samt 70 Mit­ar­bei­ter.

Zwi­schen der Be­klag­ten, der A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH und der A. R. Bau-Geräte GmbH be­ste­hen en­ge ge­sell­schafts­recht­li­che und persönli­che Ver­knüpfun­gen. Für die Un­ter­neh­men der D. H./A. R.-Grup­pe gibt es ei­ne zen­tra­le Per­so­nal­ver­wal­tung. Die A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH hat kei­ne ab­sch­ließen­den Ent­schei­dungs­be­fug­nis­se im per­so­nel­len Be­reich. Per­so­nel­le Ent­schei­dun­gen müssen in der Re­gel der zen­tra­len Per­so­nal­ab­tei­lung vor­ge­legt wer­den. Die Zu­stim­mung der Hol­ding-Geschäftsführer, ggf. auch des Vor­stan­des ist ein­zu­ho­len, da­mit ei­ne Ein­stel­lung wirk­sam durch­geführt wer­den kann.

Die A. R. Bau-Geräte GmbH wur­de im März 1997 ins Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen. Sie ent­stand durch Um­fir­mie­rung der A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH. Ge­gen­stand des Un­ter­neh­mens ist der An- und Ver­kauf so­wie die An- und Ver­mie­tung von Bau­ma­schi­nen, -geräten und -ausrüstung, de­ren Re­pa­ra­tur und Ser­vice so­wie al­le Tätig­kei­ten, die da­mit in mit­tel­ba­rem und un­mit­tel­ba­rem Zu­sam­men­hang ste­hen. Zwi­schen der A. R. Bau-Geräte GmbH und der Be­klag­ten be­steht ein „Ge­winn­abführungs­ver­trag".

Mit Schrei­ben vom 28. April 1998 teil­te die Be­klag­te, die A. R. Bau­un­ter­neh-mung GmbH Br. und die A. R. Bau-Geräte GmbH den Klägern fol­gen­des mit:

„die an­ge­spann­te wirt­schaft­li­che La­ge der Bau­wirt­schaft ... hat die Ge­sell­schaf­ter und die Geschäftsführung zu Um­struk­tu­rie­rungs­maßnah­men mit dem Ziel ge­zwun­gen, die Kos­ten­be­las­tung zu re­du­zie­ren und da­durch die Wett­be­werbsfähig­keit und Er­trags­kraft zu stärken, um so Ar­beitsplätze und den Be­stand des Un­ter­neh­mens für die Zu­kunft zu si­chern.

In die­sem Zu­sam­men­hang ist auch ei­ne ef­fek­ti­ve­re Aus­las­tung der Geräte­ka­pa­zität des ge­sam­ten Bau­be­reichs der H.-Grup­pe er­for­der­lich, wes­we­gen die Ent­schei­dung gefällt wur­de, ei­ne zen­tra­le Geräte­ver­wal­tungs- und In­stand­hal­tungs­ein­heit zu bil­den. Zukünf­tig soll da­her die ma­schi­nen­tech­ni­sche Ver­wal­tung von B. aus er­fol­gen. Die War­tung und Re­pa­ra­tur der Bau­geräte wird an zen­tra­len Stand­or­ten bzw. di­rekt vor Ort durch­geführt wer­den.

Zu die­sem Zweck wur­de die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH (ARB) mit Sitz in Ber­lin ge­gründet, die als Dienst­leis­ter mit den vor­be­zeich­ne­ten Auf­ga­ben so­wie der Ver­mie­tung der je­weils 


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kon­kret benötig­ten Bau­geräte an je­de ein­zel­ne Bau­stel­le aus dem Bau­be­reich der H.-Grup­pe be­traut ist.

Der bis­he­ri­ge Be­triebs­hof MTA/Werk­hof un­se­res Un­ter­neh­mens wird da­her mit Ab­lauf des 31.05.1998 im We­ge des Be­triebsüber­gangs auf die A. R. Bau­geräte GmbH, B., über­ge­hen.

Für die­se Ge­sell­schaft sind Sie als Mit­ar­bei­ter vor­ge­se­hen. Ihr bis­her mit Ih­rem bis­he­ri­gen Un­ter­neh­men be­ste­hen­des Ar­beits­verhält­nis wird gern. § 613 a BGB auf die A. R. Bau­geräte GmbH über­ge­hen.

Den Klägern wur­de wei­ter mit­ge­teilt, daß ihr Beschäfti­gungs­ort in Br. blei­be. Sie wur­den auf ihr Wi­der­spruchs­recht hin­ge­wie­sen. Mit Schrei­ben vom 30. Ju­ni 1998 wi­der­spra­chen die Kläger nach ei­ner ih­nen gewähr­ten Frist­verlänge­rung dem Über­gang ih­rer Ar­beits­verhält­nis­se auf die A. R. Bau-Geräte GmbH.

Die Be­klag­te und die Fir­ma A. R. Bau-Geräte GmbH ha­ben am 25. Ju­ni 1998 bzw. 29. Ju­ni 1998 fol­gen­de Ver­ein­ba­rung un­ter­zeich­net:

„Zwi­schen der A. R. Bau GmbH & Co. ... und der A. R. Bau­geräte GmbH ... be­steht Ei­nig­keit darüber, daß die Fir­ma A. R. Bau GmbH & Co. in Voll­zie­hung des Teil­be­triebsüber­gangs der MTA in U., auf die A. R. Bau­geräte GmbH die vor­ge­nann­te Be­triebsstätte in U. mit Wir­kung ab dem 01.07.1998 mit al­len Rech­ten und Pflich­ten an die A. R. Bau­geräte GmbH über­ge­ben wird.

Die A. R. Bau­geräte GmbH ver­pflich­tet sich, die­sen Über­gang al­len er­for­der­li­chen In­sti­tu­tio­nen, wie z.B. Ämtern, Behörden, Be­rufs­ge­nos­sen­schaf­ten, Ver­si­che­run­gen und Verbänden so­wie Auf­sichts- und Ge­neh­mi­gungs­in­stan­zen mit­zu­tei­len.

So­weit Mit­ar­bei­ter der A. R. Bau GmbH & Co. gern. § 613 a BGB auf die A. R. Bau­geräte GmbH über­ge­hen wer­den, tritt die A. R. Bau­geräte GmbH mit Wir­kung vom 01.07.1998, 0.00 h, in die Rech­te und Pflich­ten von de­ren Ar­beits­verhält­nis­sen ein.

So­weit Mit­ar­bei­ter der A. R. Bau GmbH & Co. we­gen ei­nes Wi­der­spru­ches ge­gen den Über­gang ih­res Ar­beits­verhält­nis­ses nicht über­ge­hen, wer­den die­se Ar­beit­neh­mer bis zur Be­en­di­gung ih­rer Ar­beits­verhält­nis­se von der A. R. Bau GmbH & Co. der Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH im Rah­men ei­nes Per­so­nal­ge­stel­lungs­ver­tra­ges i.S.d. § 1 III Nr. 2 Ar­beit­neh­merüber­las­sungs­ge­setz zur Verfügung ge­stellt.

A. R. Bau GmbH & Co. ermäch­tigt die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH - so­weit recht­lich zulässig - ge­genüber die­sen Ar­beit- 


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neh­mern ab dem 01.07.1998, 0.00 h, die Ar­beit­ge­ber­rol­le zu über­neh­men.

Die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH ver­pflich­tet sich im In­nen­verhält­nis ab die­sem Zeit­punkt die Ar­beit­ge­ber­rol­le un­ein­ge­schränkt wahr­zu­neh­men und die Fir­ma A. R. Bau GmbH & Co. in­so­weit von al­len Lohn- und Ge­halts­ansprüchen und sons­ti­gen In­an­spruch­nah­men sei­tens der Ar­beit­neh­mer oder Drit­ter frei­zu­hal­ten.

Die Fir­ma A. R. Bau GmbH & Co. wird un­verzüglich das Kündi­gungs­ver­fah­ren für die­se Ar­beit­neh­mer ein­lei­ten."

Un­ter dem 15. Ju­ni 1998 un­ter­zeich­ne­ten die D. H. GmbH & Co. und die Be­klag­te ei­ner­seits so­wie die A. R. Bau-Geräte GmbH B. an­de­rer­seits ei­nen Miet­ver­trag über Bau­geräte. Ver­trags­be­ginn war der 1. Ju­li 1998. Un­ter § 2 „Ver­trags­ge­gen­stand" heißt es:

„Die ARB ist zuständig für die Ver­wal­tung und Ver­mie­tung der Bau­geräte der oben auf­geführ­ten Un­ter­neh­men nebst evtl. wei­te­rer Toch­ter­un­ter­neh­mun­gen (Be­stands­nach­weis zum 1. Ju­li 1998, s. § 6). Die Ver­mie­tung die­ser Geräte durch die ARB er­folgt hauptsächlich wie­der­um im Kon­zern­be­reich der oben an­ge­ge­be­nen Un­ter­neh­mun­gen so­wie auch an Drit­te. Die­se Miet­be­din­gun­gen sind in der „Geschäfts­ord­nung" der ARB und evtl. wei­te­ren ein­zel­nen Verträgen ge­re­gelt und sind nicht Be­stand­teil die­ses Ver­tra­ges."

Am 1. Ju­li 1998 wur­de von der Be­klag­ten und der A. R. Bau-Geräte GmbH Nie­der­las­sung Br. ein Miet­ver­trag un­ter­zeich­net, wo­nach letz­te­rer das Grundstück in U. (La­ger und Freiflächen) und die dar­auf be­find­li­chen Gebäude (Büro­gebäude, Werk­statt, Tisch­le­rei und La­ger­hal­len) zum Be­trieb ei­nes Bau­ho­fes ver­mie­tet wur­den.

Mit Schrei­ben vom 15. Ju­li 1998 hörte die Be­klag­te den Be­triebs­rat, an des­sen Wahl die Ar­beit­neh­mer der Be­klag­ten und der A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH teil­ge­nom­men hat­ten, „rein vor­sorg­lich und oh­ne An­er­ken­nung sei­ner Zuständig­keit und der Rechtmäßig­keit sei­nes Zu­stan­de­kom­mens", zu den be­ab­sich­tig­ten Kündi­gun­gen der Kläger an. Der Be­triebs­rat wi­der­sprach den be­ab­sich­tig­ten Kündi­gun­gen.

Den Klägern zu 1) bis 4) und zu 6) bis 8) wur­de am 23. Ju­li 1998 be­triebs­be­dingt gekündigt. Dem Kläger zu 5) wur­de - nach­dem die Hauptfürsor­ge­stel­le mit Schrei­ben vom 28. Sep­tem­ber 1998 der Kündi­gung zu­ge­stimmt hat­te - mit Schrei­ben vom 29. Sep­tem­ber 1998 gekündigt. 


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Mit ih­ren Kündi­gungs­schutz­kla­gen ha­ben die Kläger gel­tend ge­macht, die Kündi­gun­gen sei­en so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt. Sie ha­ben be­strit­ten, daß über­haupt ein Be­triebsüber­gang im Sin­ne des § 613 a BGB statt­ge­fun­den ha­be. Wenn über­haupt ein Be­triebsüber­gang an­zu­neh­men sei, sei die­ser be­reits zu Be­ginn des Jah­res 1997 er­folgt, zu ei­ner Zeit, in der die A. R. Bau-Geräte GmbH be­reits geschäft­lich nach außen hin tätig ge­wor­den sei. Zu­dem bil­de die Be­klag­te mit der A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH und der A. R. Bau-Geräte GmbH ei­nen ge­mein­sa­men Be­trieb, der sich in den Ak­ti­vitäten der zen­tra­len Per­so­nal­ver­wal­tung der A. R./D. H.-Grup­pe do­ku­men­tie­re. In per­so­nel­len und so­zia­len An­ge­le­gen­hei­ten be­ste­he kein Ent­schei­dungs­spiel­raum für die ein­zel­nen Un­ter­neh­mun­gen. Sie sei­en von der zen­tra­len Per­so­nal­ver­wal­tung abhängig. Dar­aus er­ge­be sich auch, daß an­ge­nom­men wer­den müsse, die MTA U. - so sie ei­nen ei­genständi­gen Be­trieb bil­de - wer­de ge­mein­sam von der A. R. Bau-Geräte GmbH und der Be­klag­ten be­trie­ben. Im übri­gen rügen die Kläger, der Be­triebs­rat sei nicht ord­nungs­gemäß an­gehört wor­den.

Die Kläger zu 1), 3), 4), 6), 7) und 8) ha­ben zu­dem gel­tend ge­macht, die Kündi­gun­gen sei­en we­gen Ver­s­toßes ge­gen § 17 KSchG un­wirk­sam. Die Be­klag­te ha­be dem Ar­beits­amt un­zu­tref­fen­de Tat­sa­chen über den „nor­ma­len Stand der Beschäfti­gung" ge­macht.

Die Kläger hal­ten ih­ren Wi­der­spruch für sach­lich be­gründet. Die Be­klag­te wol­le mit der Zu­ord­nung ih­rer Ar­beits­verhält­nis­se zur Bau-Geräte GmbH Ta­rif­flucht be­ge­hen. Die Bau-Geräte GmbH un­ter­fal­le nicht mehr dem BRTV-Bau. In­so­weit sei die be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung über die Zu­satz­ver­sor­gungs­kas­se des Bau­ge­wer­bes gefähr­det.

Der Kläger zu 1) hat zu­letzt be­an­tragt,

1. fest­zu­stel­len, daß das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en we­der durch die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 23. Ju­li 1998 noch durch sons­ti­ge Be­en­di­gungs­gründe auf­gelöst wor­den ist und un­verändert über den Kündi­gungs­end­ter­min hin­aus fort­be­steht;

2. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger im Fal­le des Ob­sie­gens mit dem An­trag zu 1) über den 31. Ja­nu­ar 1999 hin­aus zu un­veränder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen bis zum rechts­kräfti­gen Ab­schluß des Rechts­streits wei­ter­zu­beschäfti­gen.


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Hilfs­wei­se

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger durch Wei­sung ent­spre­chend § 308 Abs. 1 AktG an die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH, B., zum Ein­satz in der Nie­der­las­sung Br. der A. R. Bau­geräte GmbH ab­zu­ord­nen, er­satz­wei­se dem Kläger ei­ne Ab­fin­dung in ent­spre­chen­der An­wen­dung des § 9 Abs. 1 Satz 1 KSchG zu zah­len;

höchst hilfs­wei­se

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, dem Kläger durch Wei­sung nach § 308 Abs. 1 AktG an die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH, B., ei­nen Ar­beits­ver­trag mit der Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH in der Nie­der­las­sung Br. zu ver­schaf­fen.

Der Kläger zu 2) hat zu­letzt be­an­tragt,

1. fest­zu­stel­len, daß das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en we­der durch die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 23. Ju­li 1998 noch durch sons­ti­ge Be­en­di­gungs­gründe auf­gelöst wor­den ist und un­verändert über den Kündi­gungs­end­ter­min hin­aus fort­be­steht;

2. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger im Fal­le des Ob­sie­gens mit dem An­trag zu 1) über den 31. Ja­nu­ar 1999 hin­aus zu un­veränder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen bis zum rechts­kräfti­gen Ab­schluß des Rechts­streits wei­ter­zu­beschäfti­gen.

Hilfs­wei­se

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger durch Wei­sung ent­spre­chend § 308 Abs. 1 AktG an die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH, B., zum Ein­satz in der Nie­der­las­sung Br. der A. R. Bau­geräte GmbH ab­zu­ord­nen, er­satz­wei­se dem Kläger ei­ne Ab­fin­dung in ent­spre­chen­der An­wen­dung des § 9 Abs. 1 Satz 1 KSchG zu zah­len;

höchst hilfs­wei­se

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, dem Kläger durch Wei­sung nach § 308 Abs. 1 AktG an die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH, B., ei­nen Ar­beits­ver­trag mit der Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH in der Nie­der­las­sung Br. zu ver­schaf­fen. 


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Der Kläger zu 3) hat zu­letzt be­an­tragt,

1. fest­zu­stel­len, daß das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en we­der durch die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 23. Ju­li 1998 noch durch sons­ti­ge Be­en­di­gungs­gründe auf­gelöst wor­den ist und un­verändert über den Kündi­gungs­end­ter­min hin­aus fort­be­steht;

2. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger im Fal­le des Ob­sie­gens mit dem An­trag zu 1) über den 31. Ja­nu­ar 1999 hin­aus zu un­veränder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen bis zum rechts­kräfti­gen Ab­schluß des Rechts­streits wei­ter­zu­beschäfti­gen.

Hilfs­wei­se

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger durch Wei­sung ent­spre­chend § 308 Abs. 1 AktG an die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH, B., zum Ein­satz in der Nie­der­las­sung Br. der A. R. Bau­geräte GmbH ab­zu­ord­nen, er­satz­wei­se dem Kläger ei­ne Ab­fin­dung in ent­spre­chen­der An­wen­dung des § 9 Abs. 1 Satz 1 KSchG zu zah­len;

höchst hilfs­wei­se

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, dem Kläger durch Wei­sung nach § 308 Abs. 1 AktG an die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH, B., ei­nen Ar­beits­ver­trag mit der Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH in der Nie­der­las­sung Br. zu ver­schaf­fen.

Der Kläger zu 4) hat zu­letzt be­an­tragt,

1. fest­zu­stel­len, daß das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en we­der durch die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 23. Ju­li 1998 noch durch sons­ti­ge Be­en­di­gungs­gründe auf­gelöst wor­den ist und un­verändert über den Kündi­gungs­end­ter­min hin­aus fort­be­steht;

2. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger im Fal­le des Ob­sie­gens mit dem An­trag zu 1) über den 31. Ja­nu­ar 1999 hin­aus zu un­veränder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen als Fach­ar­bei­ter bis zum rechts­kräfti­gen Ab­schluß des Rechts­streits wei­ter­zu­beschäfti­gen.

Hilfs­wei­se

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger durch Wei­sung ent­spre­chend § 308 Abs. 1 AktG an die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH, B., zum Ein­satz in der Nie­der­las­sung Br. der A. R. Bau­geräte GmbH ab­zu­ord­nen, er­satz­wei­se dem


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Kläger ei­ne Ab­fin­dung in ent­spre­chen­der An­wen­dung des § 9 Abs. 1 Satz 1 KSchG zu zah­len;

höchst hilfs­wei­se

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, dem Kläger durch Wei­sung nach § 308 Abs. 1 AktG an die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH, B., ei­nen Ar­beits­ver­trag mit der Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH in der Nie­der­las­sung Br. zu ver­schaf­fen.

Der Kläger zu 5) hat zu­letzt be­an­tragt

fest­zu­stel­len, daß die dem Kläger ge­genüber mit Schrei­ben vom 29. Sep­tem­ber 1998 aus­ge­spro­che­ne or­dent­li­che Kündi­gung rechts­un­wirk­sam ist und das Ar­beits­verhält­nis zu un­veränder­ten Be­din­gun­gen über den 30. April 1999 hin­aus fort­be­steht.

Der Kläger zu 6) hat zu­letzt be­an­tragt

fest­zu­stel­len, daß die dem Kläger ge­genüber mit Schrei­ben vom 23. Ju­li 1998 aus­ge­spro­che­ne or­dent­li­che Kündi­gung rechts­un­wirk­sam ist und das Ar­beits­verhält­nis zu un­veränder­ten Be­din­gun­gen über den 31. Ja­nu­ar 1999 hin­aus fort­be­steht.

Der Kläger zu 7) hat zu­letzt be­an­tragt

fest­zu­stel­len, daß die dem Kläger ge­genüber mit Schrei­ben vom 23. Ju­li 1998 aus­ge­spro­che­ne or­dent­li­che Kündi­gung rechts­un­wirk­sam ist und das Ar­beits­verhält­nis zu un­veränder­ten Be­din­gun­gen über den 28. Fe­bru­ar 1999 hin­aus fort­be­steht.

Der Kläger zu 8) hat zu­letzt be­an­tragt,

1. fest­zu­stel­len, daß das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en we­der durch die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 23. Ju­li 1998 noch durch sons­ti­ge Be­en­di­gungs­gründe auf­gelöst wor­den ist und un­verändert über den Kündi­gungs­end­ter­min hin­aus fort­be­steht;

2. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger im Fal­le des Ob­sie­gens mit dem An­trag zu 1) über den 28. Fe­bru­ar 1999 hin­aus zu un­veränder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen als Kraft­fah­rer bis zum rechts­kräfti­gen Ab­schluß des Rechts­streits wei­ter­zu­beschäfti­gen.

Hilfs­wei­se

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger durch Wei­sung ent­spre­chend § 308 Abs. 1 AktG an die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH, B., zum Ein­satz in der Nie­der­las­sung Br. der A. R. Bau­geräte GmbH er­satz­wei­se dem Kläger ei­ne Ab­fin­dung in ent­spre­chen­der An­wen­dung des § 9 Abs. 1 Satz 1 KSchG zu zah­len;

höchst hilfs­wei­se

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, dem Kläger durch Wei­sung nach § 308 Abs. 1 AktG an die Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH, B., ei­nen Ar­beits­ver­trag mit der Fir­ma A. R. Bau­geräte GmbH in der Nie­der­las­sung Br. zu ver­schaf­fen.

Die Be­klag­te hat be­an­tragt, die Kla­gen ab­zu­wei­sen.

Sie hat gel­tend ge­macht, daß nach dem Wi­der­spruch der Kläger über das durch das Ge­setz vor­ge­ge­be­ne Be­en­di­gungs­da­tum hin­aus kei­ne Beschäfti­gungsmöglich­keit mehr be­stan­den ha­be. Die A. R. Bau-Geräte GmbH sei nicht be­reit ge­we­sen, die Kläger über die­sen Zeit­punkt hin­aus zu beschäfti­gen. Ei­ne So­zi­al­aus­wahl mit ih­ren übri­gen Mit­ar­bei­tern könne nicht statt­fin­den, da die­se an­de­re Funk­tio­nen hätten. Sie beschäfti­ge nur noch An­ge­stell­te in der sog. Hol­ding. Ei­ne So­zi­al­aus­wahl mit den Ar­beit­neh­mern der A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH kom­me nicht in Be­tracht, da die Be­klag­te mit die­ser kei­nen ge­mein­sa­men Be­trieb führe. Sie führe auch mit der A. R. Bau-Geräte GmbH die MTA U. nicht ge­mein­sam. Über­dies sei­en die bei der A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer so­zi­al schutzwürdi­ger oder hätten an­de­re, nicht ver­gleich­ba­re Funk­tio­nen als die Kläger. Im übri­gen hätten die Kläger kei­nen sach­li­chen Grund für ih­ren Wi­der­spruch ge­habt. Auch an­sons­ten sei­en die Kündi­gun­gen recht­lich nicht zu be­an­stan­den. Ein Be­triebsüber­gang zum Jah­res­be­ginn 1997 ha­be auf Grund des Drucks der Be­leg­schaft nicht statt­ge­fun­den. Die A. R. Bau-Geräte GmbH ha­be zwar 1997 ih­re Tätig­keit auf­ge­nom­men, al­ler­dings oh­ne für die MTA U. zuständig ge­we­sen zu sein. Die zen­tra­le Per­so­nal­ver­wal­tung leis­te le­dig­lich Ser­vice­funk­tio­nen. Ei­ne dau­er­haf­te Über­las­sung der Kläger an die A. R. Bau-Geräte GmbH sei we­gen des Ar­beit­neh­merüber­las­sungs­ge­set­zes nicht möglich.

Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­gen bezüglich der Kläger zu 1) bis 7) ab­ge­wie­sen, bezüglich des Klägers zu 8) statt­ge­ge­ben.


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Die Kam­mer 2 des Lan­des­ar­beits­ge­richts hat durch Be­schluß vom 10. De­zem­ber 1999 die bei ihr anhängi­gen Ver­fah­ren 2 Sa 188/99 (Kläger zu 1), 2 Sa 218/99 (Kläger zu 5) und 2 Sa 260/99 (Kläger zu 7) gemäß § 147 ZPO mit­ein­an­der ver­bun­den. Gleich­zei­tig hat die Kam­mer 2 das bei der Kam­mer 3 anhängi­ge Ver­fah­ren 3 Sa 189/99 (Kläger zu 2) so­wie die Ver­fah­ren der Kam­mer 4 4 Sa 190/99 (Kläger zu 3), 4 Sa 194/99 (Kläger zu 4), 4 Sa 259/99 (Kläger zu 6) und 4 Sa 262/99 (Kläger zu 8) un­ter Hin­weis auf Zif­fer 7 e des Geschäfts­ver­tei­lungs­plans des Lan­des­ar­beits­ge­richt mit dem führen­den Ver­fah­ren 2 Sa 188/99 ver­bun­den. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat auf die je­wei­li­gen Be­ru­fun­gen den Kla­gen der Kläger zu 1) bis 7) mit den Haupt­anträgen im we­sent­li­chen statt­ge­ge­ben und die Be­ru­fung der Be­klag­ten hin­sicht­lich des Klägers zu 8) zurück­ge­wie­sen. Mit der vom Lan­des­ar­beits­ge­richt für die Be­klag­te zu­ge­las­se­nen Re­vi­si­on be­gehrt die­se die Kla­ge­ab­wei­sung.

Ent­schei­dungs­gründe

Die Re­vi­si­on der Be­klag­ten ist be­gründet. Sie führt zur Auf­he­bung des Be­ru­fungs­ur­teils im we­sent­li­chen. Der Rechts­streit wird hin­sicht­lich der Kläger zu 2), 3), 4), 6) und 8) we­gen der in­so­weit er­folg­rei­chen Rüge der Ver­let­zung des ge­setz­li­chen Rich­ters an die zuständi­gen Kam­mern 3 und 4 des Lan­des­ar­beits­ge­richts zurück­ver­wie­sen. Die Kla­gen der Kläger zu 1), 5) und 7) sind un­be­gründet.

A. Zu Recht rügt die Re­vi­si­on in den Ver­fah­ren der Kläger zu 2), 3), 4), 6) und 8) ei­nen Ver­s­toß ge­gen den Grund­satz des ge­setz­li­chen Rich­ters gemäß Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG. Die Ver­bin­dung die­ser ursprüng­lich bei den Kam­mern 3 und 4 anhängi­gen Ver­fah­ren durch ei­ne Er­mes­sens­ent­schei­dung mit den Ver­fah­ren der Kam­mer 2 hat zu ei­nem willkürli­chen Aus­tausch des ge­setz­li­chen Rich­ters geführt, so daß den Par­tei­en der ge­setz­li­che Rich­ter ent­zo­gen wur­de.

Es liegt der ab­so­lu­te Re­vi­si­ons­grund der nicht vor­schriftsmäßigen Be­set­zung des Be­ru­fungs­ge­richts gemäß § 551 Nr. 1 ZPO vor. Da­nach ist ei­ne Ent­schei­dung stets als auf ei­ner Ver­let­zung des Ge­set­zes be­ru­hend an­zu­se­hen, wenn das er­ken­nen­de Ge­richt nicht vor­schriftsmäßig be­setzt war. Un­ter die­se Norm fällt auch die Kon­stel­la­ti­on, daß über die Rechts­strei­tig­keit an­de­re Rich­ter ent­schei­den als die ge­setz­lich da­zu be­ru­fe­nen (vgl. BGH 19. Ok­to­ber 1992 - II ZR 171/91 - NJW 1993, 600; 19. Ok­to­ber 1988 - IV b ZR 10/88 - BGHZ 105, 270, 276, für den Fall, daß un­be­fug­ter­wei­se der Ein­zel­rich­ter statt des Kol­le­gi­al­ge­richts ent­schie­den hat).


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I. Gemäß Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG darf nie­mand sei­nem ge­setz­li­chen Rich­ter ent­zo­gen wer­den. Da­mit soll der Ge­fahr vor­ge­beugt wer­den, daß die Jus­tiz durch ei­ne Ma­ni­pu­la­ti­on der recht­spre­chen­den Or­ga­ne sach­frem­den Ein­flüssen aus­ge­setzt wird. Es soll ver­mie­den wer­den, daß durch ei­ne auf den Ein­zel­fall be­zo­ge­ne Aus­wahl der zur Ent­schei­dung be­ru­fe­nen Rich­ter das Er­geb­nis der Ent­schei­dung be­ein­flußt wer­den kann, gleichgültig, von wel­cher Sei­te ei­ne sol­che Ma­ni­pu­la­ti­on aus­geht. Da­mit soll die Un­abhängig­keit der Recht­spre­chung ge­wahrt und das Ver­trau­en der Recht­su­chen­den und der Öffent­lich­keit in die Un­par­tei­lich­keit und Sach­lich­keit der Ge­rich­te ge­si­chert wer­den. Die­ses Ver­trau­en nähme Scha­den, müßte der recht­su­chen­de Bürger befürch­ten, sich ei­nem Rich­ter ge­genüber zu se­hen, der mit Blick auf sei­nen Fall und sei­ne Per­son be­stellt wor­den ist. Aus die­sem Zweck des Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG folgt, daß der für die ein­zel­ne Sa­che zuständi­ge Rich­ter sich im vor­aus möglichst ein­deu­tig aus ei­ner all­ge­mei­nen Re­ge­lung er­ge­ben muß. Dies setzt ei­nen Be­stand von Rechtssätzen vor­aus, die für je­den Streit­fall den Rich­ter be­zeich­nen, der für die Ent­schei­dung zuständig ist (BVerfG 8. April 1997 - 1 PB­vU 1/95 - BVerfGE 95, 322, 327 t, zu Cl 1 der Gründe mwN). Ergänzend zu for­mel­len Ge­set­zen, die fun­da­men­ta­le Re­geln zur Zuständig­keit auf­stel­len, die ein­zel­nen Ge­rich­te er­rich­ten und ih­ren Ge­richts­be­zirk fest­le­gen, müssen Geschäfts­ver­tei­lungs­pläne der Ge­rich­te hin­zu­tre­ten. Dar­in sind ins­be­son­de­re die Zuständig­kei­ten der je­wei­li­gen Spruchkörper fest­zu­le­gen so­wie die er­for­der­li­chen Rich­ter zu­zu­wei­sen. Erst durch die­se Re­ge­lung wird der ge­setz­li­che Rich­ter ge­nau be­stimmt. Da ge­setz­li­che Rich­ter im Sin­ne von Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG auch die im Ein­zel­fall zur Mit­wir­kung be­ru­fe­nen Rich­ter sind, muß sich die abs­trakt-ge­ne­rel­le Vor­aus­be­stim­mung bis auf die letz­te Re­ge­lungs­stu­fe er­stre­cken, auf der es um die Per­son des kon­kre­ten Rich­ters geht. Es gehört zum Be­griff des ge­setz­li­chen Rich­ters, daß nicht für be­stimm­te Ein­z­elfälle be­stimm­te Rich­ter aus­ge­sucht wer-den, son­dern daß die ein­zel­ne Sa­che „blind­lings" auf Grund all­ge­mei­ner, vor­ab fest-ge­leg­ter Merk­ma­le an den ent­schei­den­den Rich­ter ge­langt (vgl. BVerfG 8. April 1997 ¬1 PB­vU 1/95 - aaO, zu C 12 und 3 der Gründe). Willkürlich ist die Be­stim­mung des Rich­ters be­reits dann, wenn die Zuständig­keits­be­stim­mung von Fall zu Fall im Ge­gen­satz zu ei­ner nor­ma­ti­ven, abs­trakt-ge­ne­rel­len Vor­her­be­stim­mung des Rich­ters er­folgt. Der ge­setz­li­che Rich­ter ist nicht ge­wahrt, wenn er durch ei­ne Er­mes­sens­ent­schei­dung be­stimmt wer­den kann (BVerfG 10. Ju­li 1990 - 1 BvR 984, 985/87 - BVerfGE 82, 286, 298; vgl. auch BAG 26. Sep­tem­ber 1996 - 8 AZR 126/95 - BA­GE 84, 189, 193; 16. No­vem­ber 1995 - 8 AZR 864/93 - BA­GE 81, 265, 282 f.).


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II. Gemäß § 147 ZPO „kann" das Ge­richt die Ver­bin­dung meh­re­rer bei ihm anhängi­ger Pro­zes­se der­sel­ben oder ver­schie­de­ner Par­tei­en zum Zwe­cke der gleich­zei­ti­gen Ver­hand­lung und Ent­schei­dung an­ord­nen, wenn die Ansprüche, die den Ge­gen-stand die­ser Pro­zes­se bil­den, in recht­li­chem Zu­sam­men­hang ste­hen oder in ei­ner Kla­ge hätten gel­tend ge­macht wer­den können.

Die­se Vor­aus­set­zung für ei­ne Ver­bin­dung ist zwar in den vor­lie­gen­den Pro­zes­sen ge­ge­ben. Da es sich aber bei dem „Ge­richt" im Sin­ne des § 147 ZPO nicht not­wen­di­ger­wei­se um den glei­chen Spruchkörper han­deln muß (vgl. Zöller/Gre­ger ZPO 22. Auf­la­ge § 147 Rn. 2; Mu­sielak/Stad­ler ZPO 2. Auf­la­ge § 147 Rn. 2), kann die Ver­bin­dung zum Aus­tausch des ge­setz­li­chen Rich­ters führen, wenn Ver­fah­ren - wie vor­lie­gend - mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den, die bei un­ter­schied­li­chen Kam­mern anhängig sind. Durch ei­ne ge­richt­li­che Er­mes­sens­ent­schei­dung, nämlich den Ver­bin­dungs­be­schluß, wird da­mit die abs­trakt-ge­ne­rel­le Geschäfts­ver­tei­lung im kon­kre­ten Ein­zel­fall ab­geändert. Das ist mit der Ga­ran­tie des ge­setz­li­chen Rich­ters nicht ver­ein­bar.

Hier­von zu un­ter­schei­den ist ei­ne Re­ge­lung im Geschäfts­ver­tei­lungs­plan des Ge­richts, in der zulässi­ger­wei­se abs­trakt-ge­ne­rell an­ge­ord­net wird, daß für Rechts­strei­tig­kei­ten oder Be­ru­fun­gen, die et­wa die­sel­be Be­klag­te be­tref­fen, die Kam­mer zuständig wird, bei der die ers­te Be­ru­fung ein­ge­gan­gen ist. Ei­ne sol­che Re­ge­lung fin­det sich aber im Geschäfts­ver­tei­lungs­plan für das Lan­des­ar­beits­ge­richt Bre­men nicht. In dem Geschäfts­ver­tei­lungs­plan für die Zeit vom 22. März 1999 bis 31. De­zem­ber 1999 fin­det sich in Ziff. 7 e) le­dig­lich die Re­ge­lung, daß in Sa­chen, „die in meh­re­ren Kam­mern anhängig sind und bei de­nen ei­ne Ver­bin­dung in Fra­ge kommt (§ 147 ZPO), die Ver­bin­dung durch die Kam­mer er­fol­gen soll, in der die zu­erst ein­ge­gan­ge­ne Sa­che anhängig ist". Hier­bei han­delt es sich nicht um ei­ne abs­trakt-ge­ne­rel­le Re­ge­lung, son­dern es wird viel­mehr vor­aus­ge­setzt, daß die Ver­fah­ren in ver­schie­de­nen Kam­mern anhängig sind und dann im Fal­le ei­nes Be­schlus­ses nach § 147 ZPO die Ver­bin­dung durch die Kam­mer er­fol­gen „soll", in der die zu­erst ein­ge­gan­ge­ne Sa­che anhängig ist.

Auch die Um­deu­tung oder Aus­le­gung die­ser „Soll-Vor­schrift" in ver­fas­sungs-kon­for­mer Wei­se in ei­ne „Muß-Vor­schrift" würde nicht wei­ter­hel­fen, weil je­den­falls § 147 ZPO ei­ne Er­mes­sens­ent­schei­dung vor­aus­setzt. Da durch die Zu­tei­lung der Kündi­gungs­schutz­ver­fah­ren an die ein­zel­nen Kam­mern gemäß dem Geschäfts­ver­tei­lungs-plan der ge­setz­li­che Rich­ter be­stimmt war, stellt die Ent­schei­dung im Ein­zel­fall, das Ver­fah­ren von der zuständi­gen zu ei­ner an­de­ren Kam­mer „hin­zu­ver­bin­den", ei­ne Ent- 


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schei­dung über den zur Ent­schei­dung des Rechts­streits be­ru­fe­nen Rich­ter im Ein­zel­fall dar, die Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG ge­ra­de ver­hin­dern will. Ob die­ser Ent­schei­dung un­lau­te­re Mo­ti­ve zu­grun­del­agen, ist un­er­heb­lich.

Ei­ne Ver­bin­dung nach § 147 ZPO, die da­zu führt, daß für das Ver­fah­ren ei­ne an­de­re Kam­mer, als nach dem Geschäfts­ver­tei­lungs­plan vor­ge­se­hen, zuständig wird, ist des­halb al­len­falls dann zulässig, wenn al­le Par­tei­en dem zu­stim­men (vgl. St­ein/Jo­nas/Lei­pold ZPO 21. Auf­la­ge § 147 Rn. 15; Münch­Komm/Pe­ters ZPO 2. Auf­la­ge § 147 Rn. 8; Zöller/Gre­ger ZPO 22. Auf­la­ge § 147 Rn. 2; Mu­sielak/Stad­ler ZPO 2. Auf­la­ge § 147 Rn. 2; aA: Fi­scher MDR 1996, 239, 240). Die Be­klag­te hat aber stets der Ver­bin­dung aus­drück­lich wi­der­spro­chen. So­weit das Lan­des­ar­beits­ge­richt al­ler­dings das Ver­fah­ren 2 Sa 188/99 mit an­de­ren Ver­fah­ren der Kam­mer 2 ver­bun­den hat, ist dies mit § 147 ZPO ver­ein­bar und verstößt auch nicht ge­gen den ge­setz­li­chen Rich­ter.

III. Die Re­vi­si­on ist da­mit gemäß § 551 Nr. 1 ZPO be­gründet, so­weit sie die Kläger zu 2), 3), 4), 6) und 8) be­trifft. Das an­ge­foch­te­ne Ur­teil ist auf­zu­he­ben und die Sa­che an das Lan­des­ar­beits­ge­richt zurück­zu­ver­wei­sen (§ 564 Abs. 1, § 565 Abs. 1 Satz 1 ZPO). Die Hei­lung des Ver­s­toßes ge­gen die Ga­ran­tie des ge­setz­li­chen Rich­ters ist nur da­durch möglich, daß die Ver­fah­ren an die Kam­mern zurück­ver­wie­sen wer­den, die nach der Geschäfts­ver­tei­lung ursprüng­lich zuständig wa­ren. Ein ab­so­lu­ter Re­vi­si­ons­grund führt zur Auf­he­bung und Zurück­ver­wei­sung und schließt grundsätz­lich ei­ne Sach­ent­schei­dung aus.

B. Hin­sicht­lich der Kläger zu 1), 5) und 7) ist in der Sa­che selbst zu ent­schei­den.

In­so­weit ist die Re­vi­si­on eben­falls be­gründet. Die von der Be­kla­gen aus­ge­spro­che­nen Kündi­gun­gen sind wirk­sam und ha­ben das Ar­beits­verhält­nis des Klägers zu 1) zum 28. Fe­bru­ar 1999, des Klägers zu 5) zum 30. April 1999 und des Klägers zu 7) zum 28. Fe­bru­ar 1999 auf­gelöst.

I. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat da­zu im we­sent­li­chen aus­geführt:

Die Kündi­gun­gen sei­en nicht aus be­triebs­be­ding­ten Gründen ge­recht­fer­tigt. Die Be­klag­te ha­be zwar nach dem 1. Ju­li 1998 nur noch all­ge­mei­ne Ak­qui­si­ti­ons-, Ko­or­di­nie­rungs- und Ver­wal­tungs­auf­ga­ben aus­geübt. Funk­tio­nal ha­be sich aber durch die Zu­sam­men­fas­sung der Bauhöfe in der A. R. Bau-Geräte GmbH nichts geändert. Die Auf­ga­be der MTA U. blei­be die­sel­be. Da die ar­beits­or­ga­ni­sa­to­ri­sche Funk­ti­on der Bauhöfe un­verändert sei, blie­ben die­se funk­tio­nal un­er­setz­ba­rer Be­stand­teil zur Erfüllung der Be­triebs­zwe­cke der A. R. Bau­un­ter­neh­mun­gen.


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Es könne da­hin­ste­hen, ob ein Be­triebsüber­gang oder Teil­be­triebsüber­gang voll­zo­gen wor­den sei, da sich aus der in­ne­ren Struk­tur der Be­klag­ten und ih­rer Toch­ter­ge­sell­schaf­ten er­ge­be, daß der Be­klag­ten durch den Ver­trag nicht die Möglich­keit ge­nom­men wor­den sei, die Kläger wei­ter­hin an ih­rem Ar­beits­platz auch über den durch die Kündi­gung fest­ge­leg­ten Be­en­di­gungs­zeit­punkt hin­aus zu beschäfti­gen. Die Be­klag­te ha­be es selbst in der Hand, darüber zu be­fin­den, ob die Kläger in der MTA ein­ge­setzt wer­den oder nicht.

Als Kündi­gungs­grund kom­me le­dig­lich die Ent­schei­dung der Be­klag­ten in Be­tracht, in­ner­halb des Kon­zerns die Ar­beits­auf­ga­ben der MTA nicht mit ei­ge­nen Ar­beit­neh­mern durchführen zu wol­len, son­dern aus­sch­ließlich Ar­beit­neh­mer der A. R. Bau-Geräte GmbH ein­zu­set­zen. Die Un­ter­neh­mer­ent­schei­dung als sol­che könne je­doch in der Re­gel ei­ne Kündi­gung aus be­triebs­be­ding­ten Gründen nicht recht­fer­ti­gen. Kündi­gungs­grund könne nur die aus der Un­ter­neh­mer­ent­schei­dung fol­gen­de Aus­wir­kung auf den Ar­beits­kräfte­be­darf im Be­trieb sein. Kon­kre­te be­trieb­li­che Aus­wir­kun­gen sei­en je­doch nicht ge­ge­ben. Die Be­klag­te könne zwar, wol­le aber die­se Ar­beitsplätze nicht mit ei­ge­nen, an sie ar­beits­ver­trag­lich ge­bun­de­nen Ar­beit­neh­mern be­set­zen. Es be­ste­he ei­nes struk­tu­rel­le Ähn­lich­keit zum Pro­blem der „Aus­tauschkündi­gung". Die Be­klag­te wol­le er­rei­chen, daß nach wie vor exis­tie­ren­de Ar­beitsplätze nicht von ei­ge­nen Ar­beit­neh­mern, son­dern von Ar­beit­neh­mern, die zu Drit­ten im Ar­beits­verhält­nis ste­hen, aus­gefüllt würden.

Die Kündi­gung des Klägers zu 5) sei be­reits des­halb un­wirk­sam, weil die Be­klag­te nicht vor­ge­tra­gen ha­be, daß der im Rah­men ei­nes Werk­ver­tra­ges zwi­schen ihr und der Fir­ma D. H. mit Trans­port­ar­bei­ten auf ei­nem De­po­nie­gelände beschäftig­te Kläger zu 5) zum Zeit­punkt der Kündi­gung ab­seh­bar nicht wei­ter mit die­ser Auf­ga­be hätte be­traut wer­den können.

II. Die­sen Ausführun­gen des Lan­des­ar­beits­ge­richts folgt der Se­nat nicht.

1. So­weit die Kläger gel­tend ge­macht ha­ben, die Be­klag­te sei nicht zum Aus­spruch der Kündi­gun­gen be­fugt ge­we­sen, weil sie nicht mehr die Ar­beit­ge­be­rin der Kläger ge­we­sen sei, denn es sei be­reits zum Jah­res­be­ginn 1997 zu ei­nem Be­triebs­teilüber­gang der MTA U. ge­kom­men, ist das Lan­des­ar­beits­ge­richt dem nicht wei­ter nach­ge­gan­gen. Die Kläger zu 5) und 7) ha­ben die­se Auf­fas­sung mit der Be­ru­fung auch nicht mehr gel­tend ge­macht, son­dern sind von ei­nem Be­triebsüber­gang zum 1. Ju­li 


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1998 aus­ge­gan­gen. Der Auf­fas­sung des Klägers zu 1) hin­sicht­lich ei­nes Be­triebsüber­gangs be­reits zum Jah­res­be­ginn 1997 kann nicht ge­folgt wer­den.

a) Ein Be­triebsüber­gang liegt vor, wenn ein neu­er Recht­sträger die wirt­schaft­li­che Ein­heit un­ter Wah­rung von de­ren Iden­tität fortführt. Ob ein im we­sent­li­chen un­veränder­ter Fort­be­stand der or­ga­ni­sier­ten Ge­samt­heit „Be­trieb" bei dem neu­en In­ha­ber an­zu­neh­men ist, rich­tet sich nach den Umständen des kon­kre­ten Fal­les. Zu den maß-geb­li­chen Tat­sa­chen hierfür zählen ins­be­son­de­re die Art des be­tref­fen­den Be­triebs, der Über­gang der ma­te­ri­el­len Be­triebs­mit­tel wie Gebäude und be­weg­li­che Güter so­wie de­ren Wert und Be­deu­tung, die Über­nah­me der im­ma­te­ri­el­len Be­triebs­mit­tel und der vor­han­de­nen Or­ga­ni­sa­ti­on, der Grad der Ähn­lich­keit mit der Be­triebstätig­keit des bis­he­ri­gen In­ha­bers, die Wei­ter­beschäfti­gung der Haupt­be­leg­schaft, der Über­gang von Kund­schaft und Lie­fe­ran­ten­be­zie­hun­gen und die Dau­er ei­ner even­tu­el­len Un­ter­bre­chung der Be­triebstätig­keit. Der Über­gang durch Rechts­geschäft er­faßt al­le Fälle ei­ner Fortführung der wirt­schaft­li­chen Ein­heit im Rah­men ver­trag­li­cher oder sonst rechts­geschäft­li­cher Be­zie­hun­gen, oh­ne daß un­mit­tel­ba­re Ver­trags­be­zie­hun­gen zwi­schen dem bis­he­ri­gen In­ha­ber und dem Er­wer­ber be­ste­hen müssen (ständi­ge Recht­spre­chung des Se­nats, vgl. nur 25. Mai 2000 - 8 AZR 416/99 - AP BGB § 613 a Nr. 209 = EzA BGB § 613 a Nr. 190, zu II 1 a der Gründe; 26. Au­gust 1999 - 8 AZR 827/98 - BA­GE 92, 251, zu 13 a, c der Gründe mwN). Der Über­gang ei­nes Be­triebs­teils steht für des­sen Ar­beit­neh­mer dem Be­triebsüber­gang gleich. Auch bei dem Er­werb ei­nes Be­triebs­teils ist es er­for­der­lich, daß die wirt­schaft­li­che Ein­heit ih­re Iden­tität be­wahrt (Se-nat 26. Au­gust 1999 - 8 AZR 718/98 - AP BGB § 613 a Nr. 196 = EzA dGB § 613 a Nr. 185, zu B II 1 der Gründe).

b) Die Kläger be­ru­fen sich hin­sicht­lich ei­nes Be­triebs­teilüber­gangs zum 1. Ja­nu­ar 1997 im we­sent­li­chen auf die ent­spre­chen­de Mit­tei­lung der Be­klag­ten vom De­zem­ber 1996 und dar­auf, daß sie ge­genüber Kun­den ent­spre­chend auf­ge­tre­ten sei. Es ist je­doch nicht er­kenn­bar, daß die ARB be­reits zu die­sem Zeit­punkt tatsächlich die wirt­schaft­li­che Ein­heit „MTA U." über­nom­men hat und die Be­klag­te ih­re wirt­schaft­li­che Betäti­gung in die­sem Be­trieb oder Be­triebs­teil ein­ge­stellt hat. Ge­nau­so­we­nig ist er­sicht­lich, daß und wel­che Be­triebs­mit­tel, wel­ches Per­so­nal, wel­che Auf­träge usw. die ARB von der Be­klag­ten über­nom­men hat. Selbst wenn da­von aus­zu­ge­hen ist, daß die ARB sich - auch schon vor ih­rer Ein­tra­gung - wirt­schaft­lich betätigt hat, folgt dar­aus nicht, daß ge­ra­de auch die MTA U. auf sie über­ge­gan­gen ist und die Be­klag­te ih­re wirt­schaft­li­che Betäti­gung in­so­weit ein­ge­stellt hat. Die Be­klag­te hat un­wi­der­spro­chen

 

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dar­auf hin­ge­wie­sen, daß an­de­re Un­ter­neh­men des H.-Kon­zerns ih­re ma­schi­nen­tech­ni­schen Ab­tei­lun­gen be­reits im Jah­re 1997 auf die ARB über­tra­gen ha­ben, je­doch bei der Be­klag­ten auf Drängen der Be­leg­schaft der Über­gang noch nicht voll­zo­gen wor­den sei. Zwi­schen den Be­triebs­par­tei­en be­stand nach den vor­lie­gen­den „Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen" „Ei­nig­keit darüber, daß kei­ne per­so­nel­len Maßnah­men hin­sicht­lich der Um­struk­tu­rie­rung und der Teilüber­tra­gung" von der Be­klag­ten zur ARB durch­geführt wer­den, „be­vor die ent­spre­chen­den Ver­ein­ba­run­gen En­de Ja­nu­ar 97 ge­trof­fen wor­den sind." In dem Be­schlußver­fah­ren - 5 BV Ga 39/98 - ha­ben sich die Be­triebs­par­tei­en dar­auf verständigt, daß die „Ver­hand­lun­gen über ei­nen In­ter­es­sen­aus­gleich über den Teil­be­triebsüber­gang MTA" als mit Ab­lauf des 30. Ju­ni 1998 ge­schei­tert gel­ten. Von ei­nem Be­triebsüber­gang vor dem 1. Ju­li 1998 kann des­halb nicht aus­ge­gan­gen wer­den.

2. Die An­nah­me des Lan­des­ar­beits­ge­richts, die Kündi­gun­gen sei nicht durch drin­gen­de be­trieb­li­che Er­for­der­nis­se be­dingt (§ 1 Abs. 2 KSchG), ist rechts­feh­ler­haft.

a) Bei der Be­ant­wor­tung der Fra­ge, ob ei­ne or­dent­li­che Kündi­gung gemäß § 1 Abs. 2 KSchG so­zi­al ge­recht­fer­tigt ist, weil drin­gen­de be­trieb­li­che Er­for­der­nis­se ei­ner Wei­ter­beschäfti­gung des Ar­beit­neh­mers im Be­trieb ent­ge­gen­ste­hen, geht es um die An­wen­dung un­be­stimm­ter Rechts­be­grif­fe, die vom Re­vi­si­ons­ge­richt nur dar­auf über­prüft wer­den kann, ob das Lan­des­ar­beits­ge­richt in dem an­ge­foch­te­nen Ur­teil die Rechts­be­grif­fe selbst ver­kannt hat, ob es bei der Un­ter­ord­nung des Sach­ver­halts un­ter die Rechts­norm des § 1 KSchG Denk­ge­set­ze oder all­ge­mei­ne Er­fah­rungssätze ver­letzt hat, ob es bei der ge­bo­te­nen In­ter­es­sen­abwägung, bei der dem Tat­sa­chen­rich­ter ein Be­ur­tei­lungs­spiel­raum zu­steht, al­le we­sent­li­chen Umstände berück­sich­tigt hat, und ob das Ur­teil in sich wi­der­spruchs­frei ist (ständi­ge Recht­spre­chung, vgl. nur BAG 17. Ju­ni 1999 - 2 AZR 141/99 - BA­GE 92, 71, 73).

b) Drin­gen­de be­trieb­li­che Er­for­der­nis­se, die ei­ner Wei­ter­beschäfti­gung des Ar­beit­neh­mers ent­ge­gen­ste­hen, können sich aus in­ner- oder außer­be­trieb­li­chen Gründen er­ge­ben. Ei­ne Kündi­gung ist aus in­ner­be­trieb­li­chen Gründen ge­recht­fer­tigt, wenn sich der Ar­beit­ge­ber im Un­ter­neh­mens­be­reich zu ei­ner or­ga­ni­sa­to­ri­schen Maßnah­me ent­schließt, bei de­ren in­ner­be­trieb­li­cher Um­set­zung das Bedürf­nis für die Wei­ter­beschäfti­gung ei­nes oder meh­re­rer Ar­beit­neh­mer entfällt (vgl. nur BAG 17. Ju­ni 1999 - 2 AZR 141/99 - BA­GE 92, 71, 74 mwN). 


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c) Die Be­klag­te hat ei­nen sol­chen in­ner­be­trieb­li­chen Grund für ih­re Kündi­gun­gen ge­habt. Sie hat dar­ge­legt, daß sie sich mit Wir­kung vom 1. Ju­li 1998 ent­schlos­sen ha­be, ih­re bis­her in der sog. MTA U. wahr­ge­nom­me­nen Auf­ga­ben "Bau­hof/Werk­statt/Ma­schi­nen­tech­ni­sche Ab­tei­lung/Geräte­ver­wal­tung" auf die Fir­ma A. R. Bau-Geräte GmbH zu über­tra­gen. Seit dem 1. Ju­li 1998 würden von der Be­klag­ten Auf­ga­ben im Be­reich Bau­hof/Werk­statt/Ma­schi­nen­tech­ni­sche Ab­tei­lung/Geräte­ver­wal­tung nicht mehr wahr­ge­nom­men. Durch den rechts­geschäft­li­chen Über­gang des Be­triebs­teils „MTA U." mit Wir­kung ab 1. Ju­li 1998 auf die Fir­ma A. R. Bau-Geräte GmbH in B. sei­en die­se Auf­ga­ben im Be­trieb der Be­klag­ten vollständig ent­fal­len. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat letzt­lich nicht in Zwei­fel ge­zo­gen, daß die Be­klag­te die­se un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung auch um­ge­setzt hat, aber ge­meint, die Be­klag­te könne auf ihr Toch­ter­un­ter­neh­men, die A. R. Bau-Geräte GmbH ein­wir­ken, daß die Ar­beit­neh­mer in der MTA U. wei­ter­beschäftigt wer­den. Hier­auf kommt es je­doch auf der ers­ten Stu­fe im Rah­men des Weg­falls der Ar­beitsmöglich­keit bei der Be­klag­ten nicht an, viel­mehr han­delt es sich al­len­falls um ei­ne Fra­ge der an­der­wei­ti­gen Wei­ter­beschäfti­gungsmöglich­keit. Die un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung, die Auf­ga­ben der Ma­schi­nen­tech­ni­schen Ab­tei­lung auf ein Toch­ter­un­ter­neh­men zu ver­la­gern, ist als sol­che nicht zu be­an­stan­den. Die ent­spre­chen­de un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung ist nur dar­auf hin zu über­prüfen, ob sie of­fen­bar un­sach­lich, un­vernünf­tig oder willkürlich ist (vgl. nur BAG 17. Ju­ni 1999 - 2 AZR 522/98 - BA­GE 92, 61, 64 f.). Hierfür be­steht kein An­halts­punkt. Die Be­klag­te hat sich da­zu ent­schlos­sen, ei­ne zen­tra­le Geräte­ver­wal­tungs- und In­stand­hal­tungs­ein­heit außer­halb ih­res Un­ter­neh­mens an­zu­sie­deln, um ei­ne ef­fek­ti­ve­re Aus­las­tung der Geräte­ka­pa­zität der sog. H.-Grup­pe si­cher­stel­len zu können. Ei­ne sol­che un­ter­neh­me­ri­sche Über­le­gung kann nicht als un­vernünf­tig, un­sach­lich oder willkürlich an­ge­se­hen wer­den.

Es han­delt sich auch nicht um ei­ne rechts­un­wirk­sa­me sog. „Aus­tauschkündi­gung" (vgl. da­zu BAG 26. Sep­tem­ber 1996 - 2 AZR 200/96 - BA­GE 84, 209, 213 f; 26. Sep­tem­ber 1996 - 2 AZR 679/95 - nv.). Es darf nicht über­se­hen wer­den, daß die A. R. Bau-Geräte GmbH, die die Ma­schi­nen­tech­ni­schen Ab­tei­lun­gen bzw. Bauhöfe nicht nur der Be­klag­ten, son­dern auch an­de­rer Un­ter­neh­men der R./H.-Grup­pe über­nom­men hat, ein selbständi­ges Un­ter­neh­men ist. Kon­zern­recht­li­che Abhängig­kei­ten vermögen hier­an nichts zu ändern. Der Kon­zern­be­griff (§ 18 AktG) setzt ge­ra­de die Exis­tenz recht­lich selbständi­ger Un­ter­neh­men vor­aus und er­laubt de­ren Zu­sam­men­fas­sung zu ei­nem Un­ter­ord­nungs- oder Gleich­ord­nungs­kon­zern (vgl. nur Hüffer AktG 4. Auf­la­ge § 18 Rn. 2 ff.). Die Rechts­ord­nung läßt ei­ne kon­zern­in­ter­ne Um­struk­tu­rie­rung


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von Tätig­keits­be­rei­chen und Ar­beits­auf­ga­ben zwi­schen den selbständi­gen Un­ter­neh­men zu.

d) Die un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung der Be­klag­ten zur Ver­la­ge­rung der MTA U. auf die ARB ist auch tatsächlich um­ge­setzt wor­den. Es ist zum 1. Ju­li 1998 zu ei­nem Be­triebs- bzw. Be­triebs­teilüber­gang auf die A. R. Bau-Geräte GmbH ge­kom­men.

aa) Der Be­triebsüber­gang tritt mit dem Wech­sel in der Per­son des In­ha­bers des Be­triebs ein. Der bis­he­ri­ge In­ha­ber muß sei­ne wirt­schaft­li­che Betäti­gung in dem Be­trieb oder Be­triebs­teil ein­stel­len. Ei­ner be­son­de­ren Über­tra­gung ei­ner ir­gend­wie ge­ar­te­ten Lei­tungs­macht be­darf es da­ne­ben nicht. Al­ler­dings tritt kein Wech­sel der In­ha­ber­schaft ein, wenn der neue „In­ha­ber" den Be­trieb gar nicht führt (Se­nat 12. No­vem­ber 1998 - 8 AZR 282/97 - BA­GE 90, 163, 167, zu B I 1 der Gründe; 18. März 1999 - 8 AZR 159/98 - BA­GE 91, 121, zu II 1 der Gründe).

Der Über­gang ei­nes Be­triebs­teils steht für des­sen Ar­beit­neh­mer dem Be­triebsüber­gang gleich. Auch bei dem Er­werb ei­nes Be­triebs­teils ist es er­for­der­lich, daß die wirt­schaft­li­che Ein­heit ih­re Iden­tität be­wahrt. Be­triebs­tei­le sind Teil­ein­hei­ten (Teil­or­ga­ni­sa­tio­nen) des Be­trie­bes. Es muß sich um ei­ne selbständig ab­trenn­ba­re or­ga­ni­sa­to­ri­sche Ein­heit han­deln, die in­ner­halb des be­trieb­li­chen Ge­samt­zwecks ei­nen Teil­zweck erfüllt. Das Merk­mal des Teil­zwecks dient da­bei zur Ab­gren­zung der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­heit. Im Teil­be­trieb müssen nicht an­ders­ar­ti­ge Zwe­cke als im übri­gen Be­trieb ver­folgt wer­den (Se­nat 26. Au­gust 1999 - 8 AZR 718/98 - AP BGB § 613 a Nr. 196 = EzA BGB § 613 a Nr. 185, zu B II 1 der Gründe).

bb) Am 1. Ju­li 1998 hat die A. R. Bau-Geräte GmbH (ARB) die wirt­schaft­li­che Ein­heit „MTA U." über­nom­men und im we­sent­li­chen un­verändert fort­geführt. Da­mit ist ein Be­triebsüber­gang nach § 613 a BGB zu die­sem Zeit­punkt ein­ge­tre­ten. Die Be­klag­te hat am 1. Ju­li 1998 die be­trieb­li­che Tätig­keit in der „MTA U." ein­ge­stellt. Die ARB hat die vor­han­de­ne Or­ga­ni­sa­ti­on der „MTA U." über­nom­men und die Be­triebstätig­keit oh­ne Un­ter­bre­chung im ei­ge­nen Na­men wei­ter­geführt und die Ar­beit­neh­mer wei­ter­beschäftigt. Dies ge­schah auf der Grund­la­ge der von der Be­klag­ten und der Fir­ma A. R. Bau-Geräte GmbH ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­rung vom 25. Ju­ni/29. Ju­ni 1998. Die Be­klag­te hat das Grundstück in U. und die dar­auf be­find­li­chen Gebäude zum Be­trieb ei­nes Bau­ho­fes an die ARB ver­mie­tet. Die Bau­geräte sind der ARB von der D. H. GmbH & Co. und der Be­klag­ten ver­mie­tet wor­den. Die ma­te­ri­el­len Be­triebs­mit­tel sind da­mit auf die ARB über­ge­gan­gen. Auch die Kläger ha­ben dies letzt­lich nicht in Fra­ge ge­stellt, son­dern den Vor­gang auf Grund der kon­zern­in­ter­nen Abhängig­kei­ten an­ders be­wer­tet wis­sen 


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wol­len. Für ei­nen Be­triebsüber­gang ist aber nicht er­heb­lich, ob Veräußerer und Er­wer­ber zu ei­nem Kon­zern gehören.

Zwi­schen den Par­tei­en ist letzt­lich nicht im Streit, daß die MTA U. zu­min­dest teil­be­trieb­lich or­ga­ni­siert war. In der MTA U. wur­den Bau­geräte ge­war­tet, re­pa­riert und ver­mie­tet. Dies stellt ei­ne selbständig über­g­angsfähi­ge Ein­heit ge­genüber dem Rest­be­trieb der Hol­ding dar.

e) Die Kläger gehörten auch dem über­tra­ge­nen Be­triebs­teil „MTA U." an. Rechts­fol­ge des Über­gangs der MTA U. auf die A. R. Bau-Geräte GmbH wäre ge­we­sen, daß die Ar­beits­verhält­nis­se der Kläger, die in die­sem Be­reich tätig wa­ren, gemäß § 613 a Abs. 1 Satz 1 BGB auf die ARB über­ge­gan­gen wären und mit die­ser fort­be­stan­den hätten. Auf Grund des von den Klägern recht­zei­tig - nämlich vor dem Be­triebsüber­gang (vgl. Se­nat 19. März 1998 - 8 AZR 139/97 - BA­GE 88, 196, 201 f. mwN) - erklärten Wi­der­spruchs sind de­ren Ar­beits­verhält­nis­se nicht auf die A. R. Bau-Geräte GmbH über­ge­gan­gen. Nach der ständi­gen Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts kann der Ar­beit­neh­mer dem Über­gang sei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses im Rah­men ei­nes Be­triebsüber­g­an­ges wi­der­spre­chen. Rechts­fol­ge des wirk­sam erklärten Wi­der­spruchs ist der Fort­be­stand des Ar­beits­verhält­nis­ses zum bis­he­ri­gen Ar­beit­ge­ber. Die in § 613 a Abs. 1 Satz 1 BGB an­ge­ord­ne­te Rechts­fol­ge des Be­triebsüber­gangs für das Ar­beits­verhält­nis tritt nicht ein (vgl. nur Se­nat 19. März 1998 aaO BA­GE 88, 196, 199 f.).

Da­mit ha­ben die Ar­beits­verhält­nis­se der Kläger mit der Be­klag­ten fort­be­stan­den. Die Be­klag­te selbst führt die Tätig­keit im Be­reich des MTA U. nicht mehr aus und in­fol­ge­des­sen ist die Beschäfti­gungsmöglich­keit für die Kläger weg­ge­fal­len. Da die bis­he­ri­ge Beschäfti­gungsmöglich­keit für den Ar­beit­neh­mer auf Grund des Be­triebsüber­gangs weg­ge­fal­len ist, liegt, wenn kei­ne an­de­ren Beschäfti­gungsmöglich­kei­ten be­ste­hen, al­lein auf Grund des Wi­der­spruchs re­gelmäßig ein drin­gen­des be­trieb­li­ches Er­for­der­nis vor, das ei­ne be­triebs­be­ding­te Kündi­gung so­zi­al recht­fer­ti­gen kann (vgl. BAG 21. März 1996 - 2 AZR 559/95 - BA­GE 82, 316, 326, zu IV 2 der Gründe). Der Ar­beit­neh­mer hat nur die Wahlmöglich­keit, den ge­setz­li­chen Schutz des § 613 a BGB in An­spruch zu neh­men und das Ar­beits­verhält­nis mit dem neu­en Be­triebs­in­ha­ber fort­zu­set­zen oder an dem Ar­beits­verhält­nis mit dem bis­he­ri­gen Be­triebs­in­ha­ber fest­zu­hal­ten, was mit der Ge­fahr ver­bun­den ist, daß die­ser ihn nicht wei­ter­beschäfti­gen kann. Ei­ne Wahlmöglich­keit der­art, daß der Ar­beit­neh­mer an dem Ver­trag mit dem bis­he­ri­gen Be­triebs­in­ha­ber festhält und von die­sem ver­langt, er sol­le sich mit dem


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neu­en Be­triebs­in­ha­ber über die Wei­ter­beschäfti­gung des Ar­beit­neh­mers auf sei­nem bis­he­ri­gen Ar­beits­platz ei­ni­gen, kennt § 613 a BGB nicht (vgl. BAG 21. März 1996 aaO, zu IV 3 der Gründe).

3. So­weit das Lan­des­ar­beits­ge­richt der Auf­fas­sung ist, den Kündi­gun­gen durch die Be­klag­te ste­he ent­ge­gen, daß die Be­klag­te auf Grund der in­ne­ren Struk­tur der Be­klag­ten und ih­rer Toch­ter­ge­sell­schaf­ten die Möglich­keit ha­be, die Kläger wei­ter­hin an ih­rem al­ten Ar­beits­platz zu beschäfti­gen, ist dem nicht zu fol­gen. Ei­ne sol­che „Ein­wir­kungs­pflicht" des Ar­beit­ge­bers auf ein an­de­res Un­ter­neh­men sieht das KSchG nicht vor. Das Kündi­gungs­schutz­ge­setz ist un­ter­neh­mens-, nicht kon­zern­be­zo­gen (BAG 27. No­vem­ber 1991 - 2 AZR 255/91 - AP KSchG 1969 § 1 Kon­zern Nr. 6 = EzA KSchG § 1 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung Nr. 72, zu B III 1 der Gründe mwN; 22. Mai 1986 - 2 AZR 612/85 - AP KSchG 1969 § 1 Kon­zern Nr. 4 = EzA KSchG § 1 So­zia­le Aus­wahl Nr. 22, zu B 14 der Gründe; 14. Ok­to­ber 1982 - 2 AZR 568/80 - BA­GE 41, 72, 85 ff.).

4. So­fern die Ausführun­gen des Lan­des­ar­beits­ge­richts so zu ver­ste­hen sind, daß für die Kläger ei­ne an­der­wei­ti­ge Beschäfti­gungsmöglich­keit be­stan­den ha­be, ist auch dem nicht zu fol­gen.

a) Die Prüfung ei­ner Möglich­keit zur Wei­ter­beschäfti­gung auf ei­nem an­de­ren Ar­beits­platz er­streckt sich nicht nur auf den Beschäfti­gungs­be­trieb, son­dern auch auf an­de­re Be­trie­be des Un­ter­neh­mens (vgl. nur BAG 27 No­vem­ber 1991 - 2 AZR 255/91 - aaO). In­so­weit hätte es den Klägern ob­le­gen kon­kret dar­zu­le­gen, wie sie sich ei­ne an­der­wei­ti­ge Beschäfti­gung auf ei­nem frei­en Ar­beits­platz vor­stel­len, nach­dem der bis­he­ri­ge Ar­beits­platz bei der Be­klag­ten weg­ge­fal­len war (vgl. nur BAG 24. Fe­bru­ar 2000 - 8 AZR 167/99 - AP KSchG 1969 § 1 So­zia­le Aus­wahl Nr. 47 = EzA Be­trVG 1972 § 102 Nr. 104, zu III 2 b der Gründe mwN).

b) So­weit die Kläger gel­tend ma­chen, sie könn­ten in der MTA U. wei­ter­beschäftigt wer­den, han­delt es sich hier­bei nicht um ei­ne Wei­ter­beschäfti­gung in ei­nem Be­trieb der Be­klag­ten, weil die­ser auf die A. R. Bau-Geräte GmbH über­ge­gan­gen ist. In wel­chem an­de­ren Be­reich des Un­ter­neh­mens der Be­klag­ten die Kläger hätten wei­ter­beschäftigt wer­den können, ha­ben sie nicht kon­kret auf­ge­zeigt. Die Be­klag­te hat stets gel­tend ge­macht, sie beschäfti­ge in ih­rem Be­reich nur noch An­ge­stell­te für klas­si­sche Hol­ding-Auf­ga­ben. Es wäre an den Klägern ge­we­sen zu kon­kre­ti­sie­ren, auf wel­chem frei­en Ar­beits­platz bei der Be­klag­ten sie aus ih­rer Sicht hätten beschäftigt wer­den können. 


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c) Auch so­weit sich der Ar­beit­neh­mer auf ei­nen nur aus­nahms­wei­se an­zu­er­ken­nen­den kon­zern­wei­ten Kündi­gungs­schutz, al­so zB ei­ne Wei­ter­beschäfti­gung in ei­nem Toch­ter­un­ter­neh­men be­ruft, ist es an ihm, kon­kret dar­zu­tun, auf wel­chem frei­en Ar­beits­platz er für sich ei­ne Beschäfti­gungsmöglich­keit sieht (vgl. BAG 20. Ja­nu­ar 1994 - 2 AZR 489/93 - AP KSchG 1969 § 1 Kon­zern Nr. 8 = EzA KSchG § 1 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung Nr. 74, zu B Ill 2 d der Gründe).

d) So­weit die Kläger gel­tend ma­chen, die Be­klag­te hätte dafür sor­gen müssen, daß sie bei der A. R. Bau-Geräte GmbH oder an an­de­rer Stel­le im Un­ter­neh­mens­ver­bund wei­ter­beschäftigt wer­den können, ma­chen sie im Er­geb­nis ei­ne kon­zern­wei­te Wei­ter­beschäfti­gungs­ver­pflich­tung gel­tend. So­weit sich die­ses An­sin­nen nicht auf die A. R. Bau-Geräte GmbH be­zieht, ha­ben die Kläger nicht kon­kret auf­ge­zeigt, auf wel­chen frei­en Ar­beitsplätzen in wel­chem Un­ter­neh­men sie kon­kret hätten wei­ter­beschäftigt wer­den können. So­weit es um ei­ne Wei­ter­beschäfti­gung bei der A. R. Bau-Geräte GmbH geht, nämlich dort in der nun­mehr von die­ser über­nom­me­nen Ein­heit „MTA U.", hätten sie ih­re Wei­ter­beschäfti­gung bei die­ser si­cher­stel­len können, wenn sie dem Über­gang ih­rer Ar­beits­verhält­nis­se auf die­se nicht wi­der­spro­chen hätten. Nach­dem die Kläger dies ab­ge­lehnt hat­ten, ist nicht er­kenn­bar, daß freie Ar­beitsplätze vor­han­den sind, auf de­nen sie beschäftigt wer­den könn­ten. Die Möglich­keit an­der­wei­ti­ger Beschäfti­gung setzt das Vor­han­den­sein ei­nes „frei­en" Ar­beits­plat­zes vor­aus (ständi­ge Recht­spre­chung, vgl. nur BAG 15. De­zem­ber 1994 - 2 AZR 327/94 - AP KSchG 1969 § 1 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung Nr. 67 = EzA KSchG § 1 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung Nr. 75). Die Kläger ha­ben nicht kon­kret auf­ge­zeigt, daß freie oder ab­seh­bar frei wer­den­de Ar­beitsplätze bei der ARB vor­han­den sind, auf de­nen sie mit ih­rer Qua­li­fi­ka­ti­on beschäftigt wer­den könn­ten.

e) Da­von ab­ge­se­hen stre­ben die Kläger da­mit ei­ne kon­zern­wei­te Wei­ter­beschäfti­gungs­ver­pflich­tung an, die aber nicht be­steht.

aa) Der Ar­beit­ge­ber ist vor Aus­spruch ei­ner be­triebs­be­ding­ten Kündi­gung grundsätz­lich nicht ver­pflich­tet, ei­ne an­der­wei­ti­ge Un­ter­brin­gung des Ar­beit­neh­mers in ei­nem an­de­ren Kon­zern­un­ter­neh­men zu ver­su­chen. Aus­nah­mefälle auf Grund be­son­de­rer Sach­ver­halts­ge­stal­tun­gen sind denk­bar, in de­nen ei­ne kon­zern­be­zo­ge­ne Be­trach­tung ge­bo­ten ist. Ein sol­che Aus­nah­me­kon­stel­la­ti­on liegt vor, wenn sich ein an­de­res Kon­zern­un­ter­neh­men aus­drück­lich zur Über­nah­me des Ar­beit­neh­mers be­rei­terklärt hat oder wenn sich ei­ne sol­che Ver­pflich­tung un­mit­tel­bar aus dem Ar­beits­ver­trag oder ei­ner sons­ti­gen ver­trag­li­chen Ab­spra­che er­gibt. Der Ar­beit­neh­mer kann nach dem Ar-


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beits­ver­trag von vorn­her­ein für den Un­ter­neh­mens- und den Kon­zern­be­reich ein­ge­stellt wor­den sein oder sich ar­beits­ver­trag­lich mit ei­ner Ver­set­zung in­ner­halb der Un­ter­neh­mens- bzw. Kon­zern­grup­pe ein­ver­stan­den erklärt ha­ben. Bei ei­ner sol­chen Ver­trags­ge­stal­tung muß der Ar­beit­ge­ber als ver­pflich­tet an­ge­se­hen wer­den, zunächst ei­ne Un­ter­brin­gung des Ar­beit­neh­mers in ei­nem an­de­ren Kon­zern­be­trieb zu ver­su­chen, be­vor er dem Ar­beit­neh­mer aus be­triebs­be­ding­ten Gründen kündigt. Glei­ches muß auch dann gel­ten, wenn der Ar­beit­ge­ber dem Ar­beit­neh­mer ei­ne dies­bezügli­che Zu­sa­ge macht oder ei­ne Über­nah­me durch ei­nen an­de­ren Kon­zern­be­trieb in Aus­sicht stellt. Auch ei­ne sol­che auf Grund form­lo­ser Zu­sa­ge oder ei­nes vor­an­ge­gan­ge­nen Ver­hal­tens er­zeug­te Selbst­bin­dung kann den Ar­beit­ge­ber ver­pflich­ten, vor Aus­spruch ei­ner be­triebs­be­ding­ten Kündi­gung ei­ne an­der­wei­ti­ge Un­ter­brin­gung des Ar­beit­neh­mers in ei­nem Kon­zern­be­trieb zu ver­su­chen. Vor­aus­set­zung für ei­ne sol­che er­wei­ter­te Ver­set­zungs­pflicht ist al­ler­dings wei­ter­hin, daß dem Beschäfti­gungs­be­trieb auf Grund ei­ner Ab­stim­mung mit dem be­herr­schen­den Un­ter­neh­men oder dem an­de­ren Kon­zern­un­ter­neh­men ein be­stim­men­der Ein­fluß auf die Ver­set­zung ein­geräumt wor­den und die Ent­schei­dung darüber nicht dem grundsätz­lich zur Über­nah­me be­rei­ten Un­ter­neh­men vor­be­hal­ten wor­den ist (BAG 27. No­vem­ber 1991 - 2 AZR 255/91 - AP KSchG 1969 § 1 Kon­zern Nr. 6 = EzA KSchG § 1 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung Nr. 72, zu B III 1 der Gründe mwN).

bb) Ei­ne sol­che Aus­nah­me­kon­stel­la­ti­on liegt hier nicht vor. We­der ist vor­ge­tra­gen noch er­sicht­lich, daß sich die A. R. Bau-Geräte GmbH aus­drück­lich zur Über­nah­me der Kläger be­rei­terklärt hat, noch liegt ei­ne ent­spre­chen­de ver­trag­li­che Ab­spra­che oder Zu­sa­ge der Be­klag­ten ge­genüber den Klägern vor. Aus der Ver­ein­ba­rung zwi­schen der Be­klag­ten und der A. R. Bau-Geräte GmbH vom 25./29. Ju­ni 1998 er­gibt sich le­dig­lich, daß die Mit­ar­bei­ter, die dem Über­gang ih­res Ar­beits­verhält­nis­ses wi­der­spro­chen ha­ben, von der Be­klag­ten der A. R. Bau-Geräte GmbH im Rah­men ei­nes „Per­so­nal­ge­stel­lungs­ver­tra­ges ... zur Verfügung ge­stellt" wer­den. Hier­aus er­gibt sich aber kei­ne Ver­pflich­tung der Be­klag­ten den Klägern ge­genüber.

f) Die Kläger können auch nicht ver­lan­gen, daß die Be­klag­te die Ar­beits­verhält­nis­se mit ih­nen auf­recht­erhält und sie wei­ter an die A. R. Bau-Geräte GmbH „ver­leiht", da­mit sie dort ih­re Ar­beits­leis­tung in der MTA U. er­brin­gen können.

Zwar ist zu­tref­fend, daß ei­ne Be­en­di­gungskündi­gung im­mer erst und nur dann in Be­tracht kommt, wenn mil­de­re Mit­tel, ei­nem ein­ge­tre­te­nen Weg­fall des bis­he­ri­gen Ar­beits­plat­zes zu be­geg­nen, nicht be­ste­hen. Die­se Ver­pflich­tung zur Er­grei­fung mil­de-


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rer Mit­tel be­steht aber nur im Rah­men des recht­lich Mögli­chen. Da die Be­klag­te kein Ar­beit­neh­merüber­las­sungs­un­ter­neh­men be­treibt und auch nicht über ei­ne ent­spre­chen­de Er­laub­nis verfügt, kann sie schon des­halb hier­zu nicht ver­pflich­tet wer­den. So-weit die Kläger auf § 1 Abs. 3 Nr. 2 AÜG ver­wei­sen, er­gibt sich hier­aus nichts Ge­gen-tei­li­ges. Nach die­ser Norm sind die Be­stim­mun­gen des AÜG mit be­stimm­ten Aus­nah­men nicht an­zu­wen­den auf die Ar­beit­neh­merüber­las­sung zwi­schen Kon­zer­un­ter­neh­men im Sin­ne des § 18 AktG, wenn der Ar­beit­neh­mer sei­ne Ar­beit vorüber­ge­hend nicht bei sei­nem Ar­beit­ge­ber leis­tet. Selbst wenn der Be­griff „vorüber­ge­hend" weit aus­zu­le­gen ist, um die kon­zer­inter­ne Ar­beit­neh­merüber­las­sung zu er­leich­tern (vgl. BAG 5. Mai 1988 - 2 AZR 795/87 - AP AÜG § 1 Nr. 8 = EzA Ar­beit­neh­merüber­las­sungs­ge­setz § 1 Nr. 1, zu 1112 e der Gründe), so liegt ei­ne „vorüber­ge­hen­de" Ar­beit­neh­merüber­las­sung je­den­falls dann nicht mehr vor, wenn der Ar­beit­neh­mer - wie dies den Klägern vor-schwebt - auf un­ab­seh­ba­re Zeit sei­ne Ar­beits­leis­tung bei ei­nem an­de­ren Un­ter­neh­men er­brin­gen soll. Ent­schei­dend ist die Rück­kehrmöglich­keit für den Ar­beit­neh­mer in sein Ur­sprungs­un­ter­neh­men (vgl. ErfK/Wank 2. Auf­la­ge § 1 AÜG Rn. 92; Schüren AÜG § 1 Rn. 752 je­weils mwN; Rüthers/Bak­ker ZfA 1990, 245, 298 f.). Dafür bestünde aber im Streit­fall kein An­halts­punkt, weil die Kläger ge­ra­de bei der aus dem Un­ter­neh­men der Be­klag­ten aus­ge­glie­der­ten Ma­schi­nen­tech­ni­schen Ab­tei­lung tätig wer­den sol­len.

5. Ei­ne an­der­wei­ti­ge Beschäfti­gungsmöglich­keit bei der A. R. Bau-Geräte GmbH kommt auch nicht des­halb in Be­tracht, weil die­se und die Be­klag­te ei­nen ge­mein­schaft­li­chen Be­trieb führen. Es fehlt an hin­rei­chen­den An­halts­punk­ten für die An­nah­me, die Be­klag­te, die A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH Br. und die A. rt. Bau-Geräte GmbH bil­de­ten - wie dies die Kläger gel­tend ma­chen - kraft ge­mein­sa­mer Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on un­ter ein­heit­li­cher Lei­tungs­macht ei­nen ge­mein­sa­men Be­trieb im Sin­ne des § 1 KSchG.

a) Ein ar­beit­ge­berüberg­rei­fen­der Kündi­gungs­schutz kommt aus­nahms­wei­se in Be­tracht, wenn sich zwei oder meh­re­re Un­ter­neh­men zur ge­mein­sa­men Führung ei­nes Be­trie­bes - zu­min­dest kon­klu­dent - recht­lich ver­bun­den ha­ben (BAG 29. April 1999 - 2 AZR 352/98 - AP KSchG 1969 § 23 Nr. 21 = EzA KSchG § 23 Nr. 21, zu IH 4 der Gründe; 18. Ja­nu­ar 1990 - 2 AZR 355/89 - AP KSchG 1969 § 23 Nr. 9 = EzA KSchG § 23 Nr. 9; 23. März 1984 - 7 AZR 515/82 - BA­GE 45, 259). Ein sol­cher Ge­mein­schafts­be­trieb meh­re­rer recht­lich selbständi­ger Un­ter­neh­men liegt vor, wenn die be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men ei­nen ein­heit­li­chen Lei­tungs­ap­pa­rat zur Erfüllung der in der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­heit zu ver­fol­gen­den ar­beits­tech­ni­schen Zwe­cke ge­schaf­fen ha­ben. Ins­be­son­de­re müssen die Ar­beit­ge­ber­funk­tio­nen in den so­zia­len und per­so­nel­len An- 


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ge­le­gen­hei­ten des Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­set­zes in­sti­tu­tio­nell ein­heit­lich für die be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men sein. Die­se ein­heit­li­che Lei­tung muß sich auf die we­sent­li­chen Ar­beit­ge­ber­funk­tio­nen in den so­zia­len und per­so­nel­len An­ge­le­gen­hei­ten er­stre­cken. Die ein­heit­li­che Lei­tung braucht nicht in ei­ner ein­heit­li­chen ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­rung der be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men ge­re­gelt zu sein. Viel­mehr genügt es, daß sich ih­re Exis­tenz aus den tatsächli­chen Umständen her­lei­ten läßt. Er­ge­ben die Umstände des Ein­zel­fal­les, daß der Kern der Ar­beit­ge­ber­funk­tio­nen im so­zia­len und per­so­nel­len Be­reich von der­sel­ben in­sti­tu­tio­nel­len Lei­tung aus­geübt wird, so führt dies re­gelmäßig zu dem Schluß, daß ei­ne kon­klu­den­te Führungs­ver­ein­ba­rung vor­liegt (BAG 29. April 1999 aaO; 18. Ja­nu­ar 1990 aaO; 14. De­zem­ber 1994 - 7 ABR 26/94 - BA­GE 79, 47; 3. De­zem­ber 1997 - 7 AZR 764/96 - BA­GE 87, 186, 191, zu I 3 b der Gründe).

Die An­nah­me ei­ner Ver­ein­ba­rung zur Führung ei­nes ge­mein­sa­men Be­trie­bes ist aber nicht schon dann ge­recht­fer­tigt, wenn meh­re­re Un­ter­neh­men zB auf der Grund­la­ge von Or­gan- oder Be­herr­schungs­verträgen le­dig­lich un­ter­neh­me­risch zu­sam­men­ar­bei­ten. Viel­mehr muß die Ver­ein­ba­rung auf ei­ne ein­heit­li­che Lei­tung für die Auf­ga­ben ge­rich­tet sein, die voll­zo­gen wer­den müssen, um die in der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­heit zu ver­fol­gen­den ar­beits­tech­ni­schen Zwe­cke erfüllen zu können (BAG 29. April 1999 aaO; 18. Ja­nu­ar 1990 aaO; 14. Sep­tem­ber 1988 - 7 ABR 10/87 - BA­GE 59, 319, 324 f, zu B 2 der Gründe). Es ist zwi­schen kon­zern­recht­li­cher Wei­sungs­be­fug­nis und be­trieb­li­chem Lei­tungs­ap­pa­rat zu un­ter­schei­den. Die An­nah­me ei­nes Ge­mein­schafts­be­trie­bes setzt ei­nen ein­heit­li­chen, recht­lich ge­si­cher­ten be­triebs­be­zo­ge­nen Lei­tungs­ap­pa­rat vor­aus. Adres­sat von kon­zern­recht­li­chen Wei­sun­gen ist al­lein der Vor­stand der abhängi­gen Toch­ter. Kon­zern­recht­li­che Wei­sungs­macht kann zwar bis zur Be­triebs­ebe­ne durch­schla­gen, sie er­zeugt je­doch für sich ge­se­hen noch kei­nen be­triebs­be­zo­ge­nen Lei­tungs­ap­pa­rat (BAG 29. April 1999 aaO mwN).

b) Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat fest­ge­stellt, daß die Fir­ma A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH kei­ne ab­sch­ließen­den Ent­schei­dungs­be­fug­nis­se im per­so­nel­len Be­reich ha­be, und im übri­gen auf Grund der von den Klägern vor­ge­leg­ten Un­ter­la­gen kon­zi­diert, daß die Be­klag­te auf Grund der kon­zern­in­ter­nen Struk­tur weit­ge­hen­de Ein­flußmöglich­kei­ten auf die Toch­ter­un­ter­neh­men ha­be. Da­mit kann da­von aus­ge­gan­gen und auch un­ter­stellt wer­den, daß die Zen­tra­le Per­so­nal­ab­tei­lung der H.-Grup­pe Vor­ga­ben für die Ab­wick­lung von Per­so­nal­an­ge­le­gen­hei­ten in­ner­halb der Un­ter­neh­mens­grup­pe macht. Ob es sich in­so­weit nur um ei­nen „bloßen Ser­vice­be­reich" han­delt, wie die Re­vi­si­on meint, kann da­hin­ste­hen. 


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Ent­schei­dend ist, daß sich aus den Dar­le­gun­gen der Kläger nicht er­gibt, daß jen­seits kon­zern­recht­li­cher Wei­sungs­be­fug­nis­se ei­ne ein­heit­li­che Lei­tung be­steht, um die in der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­heit zu ver­fol­gen­den ar­beits­tech­ni­schen Zwe­cke zu erfüllen. Es ist nicht er­kenn­bar, daß sich die Be­klag­te und die A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH Br. und die A. R. Bau-Geräte GmbH hin­sicht­lich ih­rer Be­triebs­zwe­cke mit­ein­an­der ver­bun­den ha­ben. Ein ein­heit­li­cher be­triebs­be­zo­ge­ner Lei­tungs­ap­pa­rat wird nicht durch kon­zern­recht­li­che Abhängig­kei­ten er­zeugt. Die ein­heit­li­che Lei­tung muß viel­mehr auf ar­beits­tech­ni­sche und be­trieb­li­che As­pek­te be­zo­gen sein. Kon­zern­recht­li­che Bin­dun­gen sa­gen nichts darüber aus, ob die ein­heit­li­che Lei­tung auf Auf­ga­ben ge­rich­tet ist, die voll­zo­gen wer­den müssen, um in der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­heit die ar­beits­tech­ni­schen Zwe­cke zu steu­ern. Die An­nah­me ei­nes Ge­mein­schafts­be­trie­bes setzt zwar nicht vor­aus, daß die ver­schie­de­nen Un­ter­neh­men den glei­chen Be­triebs­zweck ver­fol­gen, die Führungs­ver­ein­ba­rung muß aber auf ei­ne ein­heit­li­che Lei­tung für die Auf­ga­ben ge­rich­tet sein, die voll­zo­gen wer­den müssen, um die in der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­heit zu ver­fol­gen­den ar­beits­tech­ni­schen Zwe­cke erfüllen zu können (BAG 29. April 1999 - 2 AZR 352/98 - aaO, zu III 4 c cc der Gründe; 18. Ja­nu­ar 1990 - 2 AZR 355/89 - aa0, zu III 1 der Gründe; 14. Sep­tem­ber 1988 - 7 ABR 10/87 - BA­GE 59, 319, 325, zu B 3 der Gründe). Sol­che in ei­ner or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­heit zu ver­fol­gen­den ar­beits­tech­ni­schen Zwe­cke lie­gen im Verhält­nis zwi­schen ei­ner im we­sent­li­chen auf die Vermögens­ver­wal­tung und die Geschäftsführung aus­ge­rich­te­ten Hol­ding ei­ner in ver­schie­de­nen Bran­chen täti­gen Un­ter­neh­mens­grup­pe und ei­nem auf die Er­brin­gung von Bau­leis­tun­gen und ei­nem auf die Er­brin­gung von Dienst­leis­tun­gen ge­rich­te­ten Toch­ter­un­ter­neh­men re­gelmäßig nicht vor. Ei­ne Hol­ding als Dach­ge­sell­schaft ei­ner Un­ter­neh­mens­grup­pe ver­folgt mit ih­rer Tätig­keit im Be­reich der Vermögens­ver­wal­tung und der Geschäftsführung Zwe­cke, die mit dem Be­triebs­zweck ei­ner pro­du­zie­ren­den oder Dienst­leis­tun­gen er­brin­gen­den Toch­ter­ge­sell­schaft nicht le­dig­lich in­ner­halb ei­ner or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­heit zu ver­fol­gen sind. Die Be­klag­te hat stets un­wi­der­spro­chen dar­auf hin­ge­wie­sen, daß sie le­dig­lich im Be­reich der MTA U. selbst im en­ge­ren Sin­ne ar­beits­tech­ni­sche Zwe­cke ver­folgt hat. Nach der „Aus­glie­de­rung" die­ses Be­reichs zur A. R. Bau-Geräte GmbH ist da­von aus­zu­ge­hen, daß die Be­klag­te selbst nicht pro­du­zie­rend und dienst­leis­tend nach außen ge­genüber Drit­ten tätig ist, son­dern sie viel­mehr für die kon­zern­ver­bun­de­nen Un­ter­neh­men „Ser­vice­funk­tio­nen" wahr­nimmt. Dann zielt aber das Wir­ken der A. R. Bau-Geräte GmbH auf ei­nen völlig an­de­ren ar­beits­tech­ni­schen Zweck als die Be­klag­te als Mut­ter­ge­sell­schaft. Ar­beits­tech­ni­scher Zweck der A. R. Bau-Geräte GmbH ist der An- und Ver­kauf so­wie die An- und Ver­mie­tung von Bau-


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ma­schi­nen, -geräten und -ausrüstung, de­ren Re­pa­ra­tur und Ser­vice so­wie al­le Tätig­kei­ten, die da­mit in mit­tel­ba­rem und un­mit­tel­ba­rem Zu­sam­men­hang ste­hen. Zweck der A. R. Bau­un­ter­neh­mung GmbH Br. ist die Er­brin­gung von Bau­leis­tun­gen. Wel­cher ar­beits­tech­ni­sche Zweck in der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­heit, dem ge­mein­sa­men Be­trieb - das könn­te nur die Ma­schi­nen­tech­ni­sche Ab­tei­lung als ei­genständi­ge Ein­heit sein - von den Un­ter­neh­men ge­mein­sam ver­folgt wird, ist nicht nach­voll­zieh­bar. Dies gilt um­so mehr in Be­zug auf die A. R. Bau-Geräte GmbH, die erst im Jah­re 1997 ge­gründet wur­de.

6. Die An­nah­me des Lan­des­ar­beits­ge­richts, daß die Kündi­gung des Klägers zu 5) be­reits des­halb un­wirk­sam sei, weil die Be­klag­te nicht vor­ge­tra­gen ha­be, daß zum Kündi­gungs­zeit­punkt der Weg­fall des Werk­ver­tra­ges mit der Fir­ma D. H. GmbH hin­sicht­lich der De­po­nie­ar­bei­ten ab­seh­bar ge­we­sen sei, ist rechts­feh­ler­haft. Die Re­vi­si­on weist zu­tref­fend dar­auf hin, daß die Be­klag­te vor­ge­tra­gen ha­be, daß der Werk­ver­trag, der von der A. R. Bau-Geräte GmbH fort­ge­setzt wor­den sei, am 30. Sep­tem­ber 1998 ge­en­det ha­be. Die Be­en­di­gung des Werk­ver­tra­ges sei im Kündi­gungs­zeit­punkt ab­seh­bar ge­we­sen, weil die Kündi­gung erst am 29. Sep­tem­ber 1998 er­folgt ist.

Un­abhängig hier­von ge­hen bei­de Par­tei­en da­von aus, daß auch der Kläger zu 5) der MTA U. zu­zu­ord­nen war. Die dort be­ste­hen­de Ar­beitsmöglich­keit bei der Be­klag­ten ist auf Grund des Über­gangs der MTA auf die A. R. Bau-Geräte GmbH weg­ge­fal­len.

7. Die Kündi­gun­gen sind nicht nach § 1 Abs. 3 Satz 1 KSchG c3zial un­ge­recht­fer­tigt.

a) Auch der Ar­beit­neh­mer, dem oh­ne sei­nen Wi­der­spruch ge­gen den Über­gang des Ar­beits­verhält­nis­ses der Ar­beits­platz bei dem Über­neh­mer er­hal­ten ge­blie­ben wäre, kann sich auf ei­ne man­gel­haf­te So­zi­al­aus­wahl be­ru­fen. Das Ge­setz gibt kei­ne Hand­ha­bung, et­wa im Fal­le ei­nes Wi­der­spruchs oh­ne vernünf­ti­gen Grund von ei­ner So­zi­al­aus­wahl ganz ab­zu­se­hen. Die Prüfung der so­zia­len Schutzwürdig­keit al­ler ver­gleich­ba­ren Ar­beit­neh­mer hat je­doch die Tat­sa­che zu berück­sich­ti­gen, daß der Ar­beit­neh­mer sei­ne bis­he­ri­ge Ar­beitsmöglich­keit aus frei­en Stücken auf­ge­ge­ben hat und erst da­durch ein drin­gen­des be­trieb­li­ches Er­for­der­nis für die Kündi­gung ge­schaf­fen wur­de. Der so­zia­le Be­sitz­stand des gekündig­ten Ar­beit­neh­mers kann nicht un­abhängig von den Gründen be­ur­teilt wer­den, aus de­nen er die Fort­set­zung des Ar­beits­verhält­nis­ses mit ei­nem an­de­ren Ar­beit­ge­ber ab­lehnt. Soll statt sei­ner ei­nem an­de­ren Ar­beit­neh­mer gekündigt wer­den, der die Möglich­keit der Fort­set­zung des Ar­beits­verhält­nis­ses nicht


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hat, müssen be­rech­tig­te Gründe des Ar­beit­neh­mers vor­lie­gen, der sich auf die so­zia­le Aus­wahl zu Las­ten der Ar­beits­kol­le­gen be­ruft (vgl. zu­letzt Se­nat 24. Fe­bru­ar 2000 - 8 AZR 167/99 - aaO, zu III 2 c aa der Gründe).

Hier­bei ist kein großzügi­ger Maßstab zu­guns­ten des wi­der­spre­chen­den Ar­beit­neh­mers ge­bo­ten. Ei­ne ech­te Wahl­frei­heit des Ar­beit­neh­mers kann nur be­ste­hen, wenn sie nicht zu Las­ten ei­nes - an sich un­be­tei­lig­ten - Ar­beits­kol­le­gen geht. Dar­in liegt kei­ne Ent­wer­tung des Wi­der­spruchs­rechts. Viel­mehr ist die rechts­geschäft­li­che Ab­schlußfrei­heit des Ar­beit­neh­mers mit dem be­rech­tig­ten und schutzwürdi­gen Be­lan­gen der von dem Wi­der­spruch be­trof­fe­nen Ar­beits­kol­le­gen in Ein­klang zu brin­gen. Das Kündi­gungs­schutz­ge­setz schützt auch die­se vor ei­nem un­ge­recht­fer­tig­ten Ver­lust des Ar­beits­plat­zes. Je ge­rin­ger die Un­ter­schie­de hin­sicht­lich der so­zia­len Ge­sichts­punk­te un­ter den ver­gleich­ba­ren Ar­beit­neh­mern sind, des­to ge­wich­ti­ger müssen die Gründe dafür sein, ei­nen vom Be­triebsüber­gang nicht be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mer zu ver­drängen. Sind Be­stand oder In­halt des Ar­beits­verhält­nis­ses auch oh­ne Wi­der­spruch des Ar­beit­neh­mers ernst­haft gefähr­det, kommt sei­ne Ab­schlußfrei­heit ge­genüber dem Be­stands­schutz an­de­rer Ar­beit­neh­mer glei­cher Rang im Rah­men ei­ner so­zia­len Aus­wahl zu. An­de­rer­seits er­gibt sich: Ist der wi­der­spre­chen­de Ar­beit­neh­mer so­zi­al nicht ganz er­heb­lich, son­dern nur ge­ringfügig schutzwürdi­ger als die ver­gleich­ba­ren Ar­beit­neh­mer, ver­dient er al­len­falls dann den Vor­rang, wenn sei­nem Wi­der­spruch die be­rech­tig­te Befürch­tung ei­nes bal­di­gen Ar­beits­platz­ver­lus­tes oder ei­ner bal­di­gen we­sent­li­chen Ver­schlech­te­rung sei­ner Ar­beits­be­din­gun­gen bei dem Er­wer­ber zu­grun­de liegt (vgl. zu­letzt Se­nat 24. Fe­bru­ar 2000 - 8 AZR 167/99 - aaO, zu 1112 c bb der Gründe).

b) Ei­ne So­zi­al­aus­wahl kommt aber nur in Be­tracht, wenn bei der Be­klag­ten mit den Klägern ver­gleich­ba­re Ar­beit­neh­mer beschäftigt wer­den. Die Kläger be­haup­ten nicht, daß die Be­klag­te selbst ver­gleich­ba­re Ar­beit­neh­mer wei­ter­beschäftigt, die so­zi­al we­ni­ger schutz­bedürf­tig sind. So­weit sie kon­kre­te Ar­beit­neh­mer be­nen­nen, sind die­se -so­fern sie auf Grund der ar­beits­platz­be­zo­ge­nen Merk­ma­le über­haupt ver­gleich­bar wären - nicht bei der Be­klag­ten beschäftigt. Da­mit können die Kläger nicht durch­drin­gen. Die So­zi­al­aus­wahl ist nur be­triebs- und nicht un­ter­neh­mens­be­zo­gen. Be­triebsüberg­rei­fend hat sie nur zu er­fol­gen, wenn meh­re­re Un­ter­neh­men ei­nen Ge­mein­schafts­be­trieb führen (vgl. nur BAG 5. Mai 1994 - 2 AZR 917/93 - AP KSchG 1969 § 1 So­zia­le Aus­wahl Nr. 23 = EzA KSchG § 1 So­zia­le Aus­wahl Nr. 31). Die­se Vor­aus­set­zung ist im Streit­fall, wie oben dar­ge­legt, nicht ge­ge­ben.

 

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8. Die Kündi­gun­gen sind auch nicht gemäß § 613 a Abs. 4 BGB un­wirk­sam. Kündigt der bis­he­ri­ge Be­triebs­in­ha­ber ei­nem Ar­beit­neh­mer, der dem Über­gang sei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses wi­der­spro­chen hat, weil für ihn kei­ne Beschäfti­gungsmöglich­keit mehr be­ste­he, so han­delt es sich nicht um ei­ne nach § 613 a Abs. 4 BGB un­zulässi­ge Kündi­gung (Se­nat 25. Mai 2000 - 8 AZR 416/99 - aaO, zu III 4 der Gründe mwN; BAG 21. März 1996 - 2 AZR 559/95 - aaO, zu IV 1 der Gründe).

9. Der Wirk­sam­keit der Kündi­gun­gen ste­hen auch be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­che Gründe nicht ent­ge­gen.

a) Nach § 102 Abs. 1 Be­trVG ist der Be­triebs­rat vor je­der Kündi­gung zu hören. Der Ar­beit­ge­ber hat ihm die Gründe für die Kündi­gung mit­zu­tei­len. Ei­ne oh­ne Anhörung des Be­triebs­rats aus­ge­spro­che­ne Kündi­gung ist un­wirk­sam. Da­bei steht nach ständi­ger Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts die nicht ord­nungs­gemäße Anhörung der un­ter­blie­be­nen Anhörung gleich. Die Un­ter­rich­tung muß nicht den­sel­ben An­for­de­run­gen genügen wie die Dar­le­gung des Ar­beit­ge­bers im Kündi­gungs­schutz­pro­zeß. Nach dem Grund­satz der „sub­jek­ti­ven De­ter­mi­nie­rung" hat der Ar­beit­ge­ber den aus sei­ner Sicht maßgeb­li­chen Kündi­gungs­sach­ver­halt mit­zu­tei­len (vgl. zu­letzt Se­nat 24. Fe­bru­ar 2000 - 8 AZR 167/99 - aaO, zu 1 1 der Gründe mwN).

b) Dem wird die Anhörung mit Schrei­ben der Be­trof­fe­nen vom 15. Ju­li 1998 ge­recht.

Die Be­klag­te hat dem Be­triebs­rat den aus ih­rer Sicht maßgeb­li­chen Kündi­gungs­sach­ver­halt un­ter­brei­tet und mit­ge­teilt, daß ei­ne an­der­wei­ti­ge Beschäfti­gungsmöglich­keit nicht be­ste­he. Aus Sicht der Be­klag­ten war ei­ne So­zi­al­aus­wahl nicht vor-zu­neh­men. Ei­ner „vor­sorg­li­chen So­zi­al­aus­wahl" im Rah­men der Be­triebs­rats­anhörung be­durf­te es nicht (vgl. Se­nat 24. Fe­bru­ar 2000 - 8 AZR 167/99 - aa0, zu 12 b der Gründe mwN). Im übri­gen hat die Be­klag­te dem Be­triebs­rat auch mit­ge­teilt, daß aus ih­rer Sicht, selbst wenn man ei­nen ge­mein­sa­men Be­trieb un­ter­stellt, in bei­den Un­ter-neh­men kei­ne ver­gleich­ba­ren Ar­beit­neh­mer beschäftigt würden.

Die Be­klag­te hat die Ord­nungs­gemäßheit der Be­triebs­rats­anhörung schlüssig dar­ge­legt. Im Rah­men der ab­ge­stuf­ten Dar­le­gungs­last wäre es so­dann Sa­che der Kläger ge­we­sen, kon­kret zu be­an­stan­den, in wel­chen Punk­ten sie die Be­triebs­rats­anhörung für feh­ler­haft hal­ten, wo­bei auch ein völli­ges oder teil­wei­ses Be­strei­ten mit Nicht­wis­sen we­gen feh­len­der ei­ge­ner Wahr­neh­mung möglich und zulässig ist. Wenn je­doch die Kläger die An­ga­ben des be­klag­ten Ar­beit­ge­bers we­der sub­stan­ti­iert noch mit Nicht­wis­sen, son­dern nur pau­schal oh­ne Be­ru­fung auf feh­len­de ei­ge­ne Wahr­neh­mun-

 

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gen be­strei­ten, so stellt sich ein sol­ches Be­strei­ten als un­zu­rei­chend dar (vgl. BAG 16. März 2000 - 2 AZR 75/99 - AP Be­trVG 1972 § 102 Nr. 114 = EzA BGB § 626 nF Nr. 179, zu II 2 der Gründe).

10. Die Kündi­gun­gen sind auch nicht un­ter dem Ge­sichts­punkt ei­ner feh­ler­haf­ten Mas­sen­ent­las­sungs­an­zei­ge nach §§ 17, 18 KSchG zu be­an­stan­den.

a) Gemäß § 17 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, 2 KSchG ist der Ar­beit­ge­ber ver­pflich­tet, dem Ar­beits­amt An­zei­ge zu er­stat­ten, be­vor er in Be­trie­ben mit in der Re­gel mehr als 20 und we­ni­ger als 60 Ar­beit­neh­mern mehr als fünf Ar­beit­neh­mer und in Be­trie­ben mit in der Re­gel mehr als 60 und we­ni­ger als 500 Ar­beit­neh­mern 10 % der im Be­trieb re­gelmäßig beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer oder mehr als 25 Ar­beit­neh­mer in­ner­halb von 30 Ka­len­der­ta­gen entläßt. Nach § 18 KSchG wer­den Ent­las­sun­gen, die nach § 17 KSchG an­zu­zei­gen sind, vor Ab­lauf ei­nes Mo­nats nach Ein­gang der An­zei­ge beim Ar­beits­amt nur mit Zu­stim­mung des Lan­des­ar­beits­am­tes wirk­sam. Un­ter­bleibt die An­zei­ge des Ar­beit­ge­bers, so ist die ein­zel­ne Kündi­gung un­wirk­sam, wenn sich der Ar­beit­neh­mer auf die­sen Ver­s­toß be­ruft. Der Ar­beit­neh­mer ist be­weis­pflich­tig dafür, daß ei­ne An­zei­ge­pflicht be­stand. Er muß al­so so­wohl die Zahl der beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer als auch die Zahl der ent­las­se­nen Ar­beit­neh­mer im Streit­fall be­wei­sen (vgl. nur BAG 19. Ju­ni 1991 - 2 AZR 127/91 - AP KSchG 1969 § 1 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung Nr. 53 = EzA KSchG § 1 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung Nr. 70, zu II 4 a der Gründe).

„Ent­las­sung" im Sin­ne der §§ 17, 18 KSchG ist nicht schon die Kündi­gung, son­dern die mit ihr be­ab­sich­tig­te tatsächli­che Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses. Maßgeb­lich für die An­zei­ge­pflicht ist des­halb nicht der Zeit­punkt des Kündi­gungs­aus­spruchs, son­dern der der tatsächli­chen Voll­zie­hung der Ent­las­sung (ständi­ge Recht­spre­chung, vgl. zu­letzt BAG 13. April 2000 - 2 AZR 215/99 - AP KSchG 1969 § 17 Nr. 13 = EzA KSchG § 17 Nr. 9, zu B III 1 a der Gründe mwN). Wie dem Tat­be­stands­merk­mal „in der Re­gel" zu ent­neh­men ist, kommt es für den be­trieb­li­chen Gel­tungs­be­reich nicht auf die An­zahl der im kon­kre­ten Zeit­punkt der Ent­las­sung beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer an. Es ist auf die Re­gel­an­zahl ab­zu­stel­len. Dies ist nicht die durch­schnitt­li­che Beschäftig­ten­zahl in ei­nem be­stimm­ten Zeit­raum, son­dern die nor­ma­le Beschäftig­ten­zahl des Be­trie­bes, dh. die­je­ni­ge Per­so­nalstärke, die für den Be­trieb im all­ge­mei­nen, al­so bei re­gelmäßigem Gang des Be­trie­bes kenn­zeich­nend ist. Er­for­der­lich ist ein Rück­blick auf die bis­he­ri­ge per­so­nel­le Stärke des Be­trie­bes und ei­ne Einschätzung der zukünf­ti­gen Ent­wick­lung, wo­bei Zei­ten außer­gewöhn­lich ho­hen oder nied­ri­gen Geschäfts­an­falls nicht zu berück­sich­ti­gen sind. Im Fall ei­ner Be­triebs­stil­le-


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gung ist da­ge­gen ei­ne Zu­kunfts­pro­gno­se nicht möglich; dann kommt nur ein Rück­blick auf die bis­he­ri­ge Be­leg­schaftsstärke in Be­tracht. Im Stil­le­gungs­fall ist auch bei ei­nem suk­zes­si­ven Vor­ge­hen des Ar­beit­ge­bers mit meh­re­ren Ent­las­sungs­wel­len der Zeit­punkt maßgeb­lich, in dem zu­letzt noch ei­ne nor­ma­le Be­triebstätig­keit ent­fal­tet wur­de (vgl. zu­letzt BAG 13. April 2000 - 2 AZR 215/99 - aaO, zu B III 1 b der Gründe mwN).

Liegt bei ei­ner nach §§ 17 ff. KSchG an­zei­ge­pflich­ti­gen Mas­sen­ent­las­sung im vor­ge­se­he­nen Ent­las­sungs­zeit­punkt nicht die er­for­der­li­che Zu­stim­mung der Ar­beits­ver­wal­tung vor, so darf der Ar­beit­ge­ber trotz pri­vat­recht­lich wirk­sa­mer Kündi­gung den Ar­beit­neh­mer so lan­ge nicht ent­las­sen, bis die Zu­stim­mung er­teilt ist. Ist die Zu­stim­mung we­der vor noch nach dem vor­ge­se­he­nen Ent­las­sungs­zeit­punkt be­an­tragt wor­den, steht da­mit fest, daß das Ar­beits­verhält­nis durch die ent­spre­chen­de Kündi­gung nicht auf­gelöst wor­den ist (BAG 13. April 2000 - 2 AZR 215/99 - aaO).

b) Die Be­klag­te hat ei­ne Mas­sen­ent­las­sungs­an­zei­ge nach § 17 KSchG mit den An­ga­ben gemäß § 17 Abs. 2 und 3 KSchG ge­genüber dem Ar­beits­amt er­stat­tet. Die zum 31. Ja­nu­ar 1999 bzw. 28. Fe­bru­ar 1999 zur Ent­las­sung vor­ge­se­he­nen Ar­beit­neh­mer sind ord­nungs­gemäß mit­ge­teilt wor­den. So­weit der Kläger zu 1) noch an­de­re zu die­sen Da­ten ent­las­se­ne Mit­ar­bei­ter gel­tend ge­macht hat, hat die Be­klag­te vor­ge­tra­gen, daß die­se be­reits vor­her zum 31. Ju­li 1998 aus­ge­schie­den sei­en. Das dies­bezügli­che Be­strei­ten des Klägers mit Nicht­wis­sen oh­ne Be­weis­an­tritt war un­be­acht­lich, da ihm die Be­weis­last ob­liegt.

Al­ler­dings hat die Be­klag­te of­fen­bar die Zahl der in der Re­gel Beschäftig­ten mit 19 als zu nied­rig an­ge­ge­ben, weil sie in der Mas­sen­ent­las­sung vom 8. De­zem­ber 1998 le­dig­lich auf die Verhält­nis­se im „Zweig­be­trieb am Stand­ort U." ab­ge­stellt hat. Die­se fal­sche An­ga­be führt je­doch im Streit­fall nicht zur Un­wirk­sam­keit der Mas­sen­ent­las­sungs­an­zei­ge. Zum ei­nen war die An­ga­be „19 in der Re­gel Beschäftig­te im Zweig­be­trieb" nicht ein­deu­tig, so daß für die Ar­beits­ver­wal­tung An­laß be­stand nach­zu­fra­gen, zu­mal bei 20 und we­ni­ger Ar­beit­neh­mern gar kei­ne An­zei­ge­pflicht nach § 17 Abs. 1 Nr. 1 KSchG be­stand. Vor al­lem aber hat das Ar­beits­amt sich durch die zu nied­ri­ge An­ga­be der Beschäfti­gungs­zahl nicht von ei­ner sach­li­chen Prüfung ab­hal­ten las­sen. So be­gründe­te das Ar­beits­amt im Be­scheid vom 21. De­zem­ber 1998 die feh­len­de An­zei­ge­pflicht, daß die Zahl der Ent­las­se­nen in­ner­halb von 30 Ka­len­der­ta­gen nicht min­des­tens sechs ge­we­sen sei. Le­dig­lich am En­de des Schrei­bens kommt noch der Hin­weis, daß bei Be­trie­ben mit 20 oder we­ni­ger Ar­beit­neh­mern kei­ne An­zei­ge­pflicht be­ste­he. Die An­nah­me des Ar­beits­amts, daß we­gen der Zahl der Ent­las­se­nen kei­ne 


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An­zei­ge­pflicht be­ste­he, war da­mit nicht durch die fal­sche An­ga­be der Be­klag­ten zur Beschäfti­gungs­zahl be­ein­flußt. Zwar hat das Ar­beits­amt ver­kannt, daß bei vier ent­las­se­nen Ar­beit­neh­mern am 31. Ja­nu­ar 1999 und drei am 28. Fe­bru­ar 1999 ins­ge­samt sie­ben Ar­beit­neh­mer in­ner­halb 30 Ka­len­der­ta­gen ent­las­sen wer­den soll­ten, so daß ei­ne An­zei­ge­pflicht nach § 17 Abs. 1 Nr. 1 KSchG be­stand. Die­sen Irr­tum hat die Be­klag­te je­doch nicht zu ver­tre­ten.

Die Hilfs­anträge des Klägers zu 1) sind un­be­gründet.

1. Über die­se Hilfs­anträge ist in der Re­vi­si­on zu ent­schei­den. Ist in der Vor­in­stanz dem Haupt­an­trag ei­ner Par­tei statt­ge­ge­ben wor­den, so fällt der Hilfs­an­trag auch oh­ne An­schlußrechts­mit­tel oh­ne wei­te­res in der Rechts­mit­tel­in­stanz an. Dies gilt zu­min­dest dann, wenn zwi­schen dem Haupt­an­trag und dem Hilfs­an­trag ein en­ger sach­li­cher und recht­li­cher Zu­sam­men­hang be­steht, wie dies zwi­schen der Kündi­gungs-schutz­kla­ge und dem Wie­der­ein­stel­lungs­an­spruch an­zu­neh­men ist (vgl. BAG 20. Au­gust 1997 - 2 AZR 620/96 - AP BGB § 626 Ver­dacht straf­ba­rer Hand­lung Nr. 27 = EzA BGB § 626 Ver­dacht straf­ba­rer Hand­lung Nr. 7, zu II 4 a der Gründe; 18. De­zem­ber 1980 - 2 AZR 1006/78 - BA­GE 34, 309, 326 f.). Nichts an­de­res gilt für den Streit­fall.

2. Die hilfs­wei­se und höchst hilfs­wei­se ge­stell­ten Anträge sind un­be­gründet. Der Kläger ver­langt ei­ne un­ter­neh­mensüberg­rei­fen­de Ein­wir­kung der Be­klag­ten auf das Toch­ter­un­ter­neh­men A. R. Bau-Geräte GmbH. Vor­aus­set­zung für das Wei­sungs­recht gemäß § 308 Abs. 1 AktG ist das Be­ste­hen ei­nes „Be­herr­schungs­ver­tra­ges" im Sin­ne des § 291 Abs. 1 Satz 1, 1. Fall AktG (vgl. Hüffer AktG 4. Auf­la­ge § 308 Rn. 2). Der Be­herr­schungs­ver­trag, der sich vom bloßen Ge­winn­abführungs­ver­trag (§ 291 Abs. 1 Satz 1, 2. Fall AktG) un­ter­schei­det, be­darf zu sei­ner Wirk­sam­keit der Ein­tra­gung in das Han­dels­re­gis­ter (§ 294 Abs. 2 AktG).

Geht man vom Be­ste­hen ei­nes Be­herr­schungs­ver­tra­ges im Sin­ne des § 308 Abs. 1 AktG aus, fehlt es gleich­wohl an ei­ner Rechts­grund­la­ge für das vom Kläger Er­streb­te. Die Rechts­grund­la­ge er­gibt sich nicht aus § 308 Abs. 1 AktG. Die Norm re­gelt nur, daß das herr­schen­de Un­ter­neh­men be­rech­tigt ist, dem Vor­stand der Ge­sell­schaft Wei­sun­gen hin­sicht­lich der „Lei­tung der Ge­sell­schaft" zu er­tei­len, aber kei­ne Ver­pflich­tung zu ent­spre­chen­den Wei­sun­gen mit ei­nem be­stimm­ten In­halt. In der Li­te­ra­tur wird als An­spruchs­grund­la­ge § 1 Abs. 2 KSchG in ent­spre­chen­der An­wen­dung ge­se­hen (KR-Et­zel 5. Auf­la­ge § 1 KSchG Rn. 557). Hier­aus soll sich ein „An­spruch auf Ab­ord­nung", er­satz­wei­se auf Ab­fin­dung (in ent­spre­chen­der An­wen­dung des § 9 Abs. 1



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Satz 1 KSchG) er­ge­ben. Selbst wenn man dem folgt, kann ein sol­cher An­spruch al­len­falls dann be­ste­hen, wenn die un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung zur kon­zern­in­ter­nen Aus­glie­de­rung ei­nes be­stimm­ten Ar­beits­be­reichs, of­fen­bar un­sach­lich, un­vernünf­tig oder willkürlich ist (so KR-Et­zel 5. Auf­la­ge § 1 KSchG Rn. 557). Das kann aber vor­lie­gend nicht an­ge­nom­men wer­den. Des­halb ist so­wohl der hilfs­wei­se wie auch der höchst hilfs­wei­se ge­stell­te An­trag un­be­gründet.

C. Die Kläger zu 1), 5) und 7) ha­ben gemäß § 91 Abs. 1, § 97 Abs. 1, § 100 ZPO die Kos­ten ih­rer er­folg­lo­sen Be­ru­fung und der Re­vi­si­on an­tei­lig zu tra­gen.


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