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ARBEITSRECHT AKTUELL // 21/020

Co­ro­na-Test­pflicht in Un­ter­neh­men

Neue Co­ro­na-Ar­beits­schutz­ver­ord­nung sieht ver­pflich­ten­de Tes­t­an­ge­bot in Be­trie­ben vor
Chemie Laborant, Wissenschaftler im Labor mit Reagenzglas

16.04.2021. Die Co­ro­na-Fall­zah­len und der In­zi­denz­wert blei­ben wei­ter­hin auf ei­nem ho­hen Ni­veau. Um In­fek­ti­ons­ket­ten früh­zei­tig zu er­ken­nen und zu un­ter­bre­chen, führt die Bun­des­re­gie­rung nun ei­ne Pflicht für Ar­beit­ge­ber ein, in ih­ren Be­trie­ben den Be­schäf­ti­gen Test an­zu­bie­ten.

Grund­sätz­lich sol­len Ar­beit­neh­mer künf­tig min­des­tens ein­mal die Wo­che die Mög­lich­keit ha­ben, sich in ih­ren Be­trie­ben tes­ten zu las­sen. Be­son­ders ge­fähr­de­te Be­schäf­tig­ten muss min­des­tens zwei­mal pro Wo­che ein Test an­ge­bo­ten wer­den. Da­zu ge­hö­ren Per­so­nen, die auf­grund ih­rer Tä­tig­keit be­son­ders viel Kon­takt mit an­de­ren Per­so­nen ha­ben, bei­spiels­wei­se Be­schäf­tig­te im Ein­zel­han­del, in der Per­so­nen­be­för­de­rung, in Kin­der­ta­ges­stät­ten oder in der Pfle­ge.

Auch für Be­schäf­tig­te, die un­ter in­fek­ti­ons­för­der­li­chen Ar­beits­um­ge­bun­gen ar­bei­ten, wie zum Bei­spiel in der Fleisch­ver­ar­bei­tung, oder in Ge­mein­schafts­un­ter­künf­ten un­ter­ge­bracht sind, sol­len zwei­mal die Wo­che ge­tes­tet wer­den.

Der Ar­beit­ge­ber ist ver­pflich­tet, die Tests an­zu­bie­ten, ob sich die Be­schäf­tig­ten tes­ten las­sen, ist ih­re Ent­schei­dung. Je­doch ap­pel­liert Bun­des­ar­beits­mi­nis­ter Hu­ber­tus Heil an al­le Ar­beit­neh­mer, sich tes­ten zu las­sen. Die An­ge­bots­pflicht gilt für al­le Be­schäf­tig­ten, die nicht aus­schließ­lich im Ho­me­of­fice ar­bei­ten.

Bei der Wahl der Tests kann der Ar­beit­ge­ber zwi­schen PCR-Tests und An­ti­gen-Schnell­tests wäh­len, nicht aus­rei­chend da­ge­gen sind An­ti­kör­per­tests, da die­se kei­ne aku­te In­fek­ti­on an­zei­gen kön­nen. die Kos­ten für die Durch­füh­rung der Tes­tun­gen trägt der Ar­beit­ge­ber.

Die Tes­tun­gen sol­len je­doch nicht zum An­lass ge­nom­men wer­den, die sons­ti­gen Ar­beits­schutz­maß­nah­men zu er­leich­tern, so das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ar­beit und So­zia­les.

Da­her wer­den die bis­her gel­ten­den Maß­nah­men zum Ar­beits­schutz bis zum 30. Ju­ni 2021 ver­län­gert. So­mit gilt auch zu­künf­tig die Pflicht des Ar­beit­ge­bers, den Be­schäf­tig­ten Ho­me­of­fice an­zu­bie­ten, so­weit kei­ne be­trieb­li­chen Grün­de ent­ge­gen­ste­hen.

Auch die Pflicht, ei­nen me­di­zi­ni­schen Mund-Na­sen-Schutz oder ei­ne Atem­schutz­mas­ke zu tra­gen, wenn ein Ab­stand von 1,5 m nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann, gilt wei­ter­hin. Zu­dem sol­len Ar­beit­neh­mer in Be­trie­ben ab 10 Be­schäf­tig­ten in mög­lichst klei­ne und fes­te Ar­beits­grup­pen ein­ge­teilt wer­den und der Kon­takt zwi­schen den Grup­pen mög­lichst ver­mie­den wer­den.

Mit den Maß­nah­men wer­den die Ge­sund­heit ge­schützt und Be­triebs­schlie­ßun­gen ver­hin­dert, so Bun­des­mi­nis­ter Hu­ber­tus Heil. „Die meis­ten Ar­beit­ge­be­rin­nen und Ar­beit­ge­ber in Deutsch­land bie­ten in­zwi­schen ih­ren Be­schäf­tig­ten Test an, aber das reicht noch nicht.“ Da­her sei­en flä­chen­de­cken­de Test not­wen­dig.

Die Än­de­run­gen der Ar­beits­schutz­ver­ord­nun­gen tre­ten vor­aus­sicht­lich Mit­te die­ser Wo­che in Kraft. Bei Nicht­ein­hal­tung der Co­ro­na-Ar­beits­schutz­ver­ord­nung dro­hen Buß­gel­der bis zu 30.000 EUR.

Hin­weis: In­zwi­schen (21.04.2021) hat die Bun­des­re­gie­rung die Co­ro­na-Ar­beits­schutz­ver­ord­nung ein wei­te­res Mal ge­än­dert, so­dass die Test­pflicht für al­le Be­schäf­tig­ten auf zwei­mal die Wo­che aus­ge­wei­tet wur­de.

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Letzte Überarbeitung: 7. Juni 2021

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