HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

 

LAG Mün­chen, Ur­teil vom 17.04.2008, 4 Sa 1063/07

   
Schlagworte: Betriebsübergang, Kündigung: Betriebsbedingt, Aufhebungsvertrag, Abwicklungsvertrag
   
Gericht: Landesarbeitsgericht München
Aktenzeichen: 4 Sa 1063/07
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 17.04.2008
   
Leitsätze:
  • Verspäteter Widerspruch gegen einen Betriebsübergang;
  • (hier fehlende) vollständige und fehlerfreie Unterrichtung der vom Betriebsübergang betroffenen Arbeitnehmer nach § 613a Abs. 5 BGB (Angabe der Adresse des Betriebsübernehmers, "Grund" des Betriebsübergangs - für hier allein unterrichtenden bisherigen Arbeitgeber - u. a.);
  • Ausschluss des Widerspruchsrechts aufgrund Verwirkung bzw. Verzichts entsprechend § 144 BGB (zwischenzeitliche (Tarif)Vergütungserhöhung durch den Betriebsübernehmer, Aufhebungsvertrag mit diesem);
  • allgemeiner Weiterbeschäftigungsanspruch gegenüber dem abgebenden Arbeitgeber vor Rechtskraft einer Feststellungsklage gegen diesen;
  • Zulässigkeit einer Berufung bei Unterzeichnung des Berufungseinlegungsschriftsatzes nur durch einen von zwei dort aE angegebenen Rechtsanwälten
Vorinstanzen: Arbeitsgericht München, 5. Oktober 2007, Az: 34 Ca 18389/06, Teilurteil
   

Aus­fer­ti­gung

4 Sa1063/07
34 Ca 18389/06

(München)


Verkündet am:

17. April 2008


Hömberg, ROS

als Ur­kunds­be­am­tin

der Geschäfts­stel­le  


LAN­DES­AR­BEITS­GERICHT MÜNCHEN

IM NA­MEN DES VOL­KES
UR­TEIL
In dem Rechts­streit


W.
- Kläger, Be­ru­fungs­be­klag­ter und Be­ru­fungskläger -

Pro­zess­be­vollmäch­tig­te: Rechts­anwälte F. und Part­ner,


g e g e n


Fa. S. AG,
- Be­klag­te, Be­ru­fungskläge­rin und Be­ru­fungs­be­klag­te -

Pro­zess­be­vollmäch­tig­te: Rechts­anwälte G.


hat die Vier­te Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts München auf Grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 20. März 2008 durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt Bur­ger so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Dal­lin­ger und Hartl für Recht er­kannt:


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I. Die Be­ru­fung der Be­klag­ten und die Be­ru­fung des Klägers ge­gen das Teil­ur­teil des Ar­beits­ge­richts München vom 5. Ok­to­ber 2007 - 34 Ca 18389/06 - wer­den zurück­ge­wie­sen.


II. Die Kos­ten des Be­ru­fungs­ver­fah­rens ha­ben die Be­klag­te zu 75 % und der Kläger zu 25 % zu tra­gen.


III. Die Re­vi­si­on wird für bei­de Par­tei­en zu­ge­las­sen.


T a t b e s t a n d :


Der Kläger macht den Fort­be­stand sei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses mit der Be­klag­ten auf­grund sei­nes länge­re Zeit nach ei­nem Be­triebsüber­gang erklärten Wi­der­spru­ches hier­ge­gen gel­tend.


Der, aus­weis­lich der vor­ge­leg­ten Un­ter­la­gen, am 00.00.1962 ge­bo­re­ne Kläger war auf der Grund­la­ge ei­nes Ein­stel­lungs­schrei­bens der Be­klag­ten vom 01.12.2000 (Bl. 13 d. A.) bei die­ser ab 15.01.2001 im Geschäfts­be­reich „I.“ in M. bzw. zu­letzt im so be­zeich­ne­ten Be­reich „C.“ als Kon­struk­teur mit ei­ner Vergütung von ak­tu­ell, nach den An­ga­ben des Klägers, 5.577,91 € brut­to bzw., nach Be­haup­tung der Be­klag­ten, 5.320,-- € brut­to/Mo­nat (nach ei­ner von der Be­klag­ten mit der Be­ru­fungs­be­gründung vor­ge­leg­ten Ge­halts­mit­tei­lung der Be­triebsüber­neh­me­rin vom 19.01.2006 - Anl. BK3, Bl. 350 d. A. - be­trug das Ge­halt des Klägers ab 01.01.2006 nach ei­ner Ent­gel­tan­pas­sung 4.743,39 € brut­to/Mo­nat) beschäftigt.


Die Be­klag­te ver­kauf­te ihr im Geschäfts­ge­biet „C.)“ kon­zen­trier­tes Mo­bil­te­le-fon-Geschäft auf der Grund­la­ge ei­nes von ihr als „Mas­ter Sa­le und Purcha­se Agree­ment“ (MS­PA) be­zeich­ne­ten Ver­tra­ges mit der B. Cor­po­ra­ti­on mit dem Sitz in T. mit Wir­kung vom 30.09./01.10.2005 in der Wei­se, dass die Vermögens­ge­genstände die­ses Geschäfts­be­rei­ches in Deutsch­land im We­ge der Ein­zel­rechtsüber­tra-gung („As­set Deal“) auf die zu die­sem Zweck von der B. Cor­po­ra­ti­on ge­gründe­te Fa. B. GmbH & Co. oHG über­tra­gen wur­den. Letz­te­res Un­ter­neh­men wur­de nach un­wi­der­spro­chen ge­blie­be­nem Vor­brin­gen des Klägers mit Ge­sell­schafts­ver­trag vom


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30.08.2005 mit den Ge­sell­schaf­te­rin­nen Fa. B. M. GmbH so­wie Fa. B. W. GmbH neu ge­gründet und am 16.09.2005 in das Han­dels­re­gis­ter beim Amts­ge­richt M. ein­ge­tra­gen. Bei­de Ge­sell­schaf­te­rin­nen verfügten je­weils über ein Stamm­ka­pi­tal von 25.000,--- €. Un­strei­tig zahl­te die Be­klag­te im Zu­sam­men­hang mit die­sem Un­ter­neh­mens­kauf­ver­trag an die B. Cor­po­ra­ti­on ei­nen drei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­trag. Über die­sen Be­triebsüber­gang in­for­mier­te die Be­klag­te die Ar­beit­neh­mer des über­ge­hen­den Geschäfts­be­rei­ches, dar­un­ter den Kläger, mit ei­nem Schrei­ben vom 29.08.2005 mit fol­gen­dem Wort­laut (Anl. K2, Bl. 14/15, u. Anl. BK2, Bl. 342/343 d. A.):


„Über­gang Ih­res Ar­beits­verhält­nis­ses
Sehr ge­ehrt
wie Ih­nen be­reits durch ver­schie­de­ne Mit­ar­bei­ter­in­for­ma­tio­nen be­kannt ist, wer­den un­se­re Ak­ti­vitäten des Geschäfts­ge­bie­tes C.) zum 01.10.2005 in die B. GmbH & Co. OHG (im Fol­gen­den: B.) über­tra­gen.


B. ist ein welt­weit führen­der An­bie­ter von Con­su­mer-Elec­tro­nic-Pro­duk­ten, wie bei­spiels­wei­se LCD-Bild­schir­men, Note­book-Com­pu­tern, Ka­me­ras und Scan­nern. Und im Han­dy­geschäft wird B. in den nächs­ten Jah­ren zu ei­nem führen­den glo­ba­len An­bie­ter.


In sei­nem asia­ti­schen Hei­mat­markt zählt B. schon heu­te zu den am schnells­ten wach­sen­den An­bie­tern im Han­dy­seg­ment. Durch den Zu­sam­men­schluss mit S. kann B. sei­ne ehr­gei­zi­gen in­ter­na­tio­na­len Ex­pan­si­ons­pläne um­set­zen. S. bie­tet B. ei­ne glo­ba­le Or­ga­ni­sa­ti­on mit führen­den Markt­po­si­tio­nen in West- und Ost­eu­ro­pa so­wie im Wachs­tums­markt La­tein­ame­ri­ka. Zu­dem erhält B. durch den Kauf ei­nen star­ken, welt­weit be­kann­ten Mar­ken­na­men, Mo­bil­te­le­fon­tech­no­lo­gie und Soft­ware­kom­pe­tenz so­wie glo­ba­len Zu­gang zu der brei­ten Kun­den­ba­sis von S.. Da­ne­ben be­kommt B. ei­nen auf drei Kon­ti­nen­ten her­vor­ra­gend eta­blier­ten Fer­ti­gungs­ver­bund von S..


Die Über­tra­gung des Geschäfts­ge­bie­tes er­folgt auf Grund ei­nes Kauf­ver­trags im We­ge der Ein­zel­rechts­nach­fol­ge auf B.. Mit die­sem Be­triebsüber­gang wird gem. § 613a BGB B. Ihr neu­er Ar­beit­ge­ber, der in al­le Rech­te und Pflich­ten Ih­res Ar­beits­verhält­nis­ses mit der S. AG ein­tritt. Es wird al­so anläss­lich des Be­triebsüber­gangs - so­fern nicht in der Über­lei­tungs­ver­ein­ba­rung an­de­re Re­ge­lun­gen ge­trof­fen sind - un­verändert mit B. fort­geführt (ins­be­son­de­re kei­ne Verände­run­gen bei dem je­wei­li­gen Ein­kom­mens­sys­tem, Al­ters­ver­sor­gung, Ju­biläums­re­ge­lung, Dienst­zeit­re­ge­lung).


Die Höhe und Zu­sam­men­set­zung des bis­he­ri­gen Jah­res­ziel­ein­kom­mens bleibt anläss­lich des Be­triebsüber­gangs un­verändert.


Im Ein­zel­nen gilt für Sie die bei­lie­gen­de, mit dem Ge­samt­be­triebs­rat der S. AG ver­ein­bar­te Re­ge­lung zur Über­lei­tung der Beschäfti­gungs­be­din­gun­gen (Über­lei­tungs­ver­ein­ba­rung), die Be­stand­teil die­ses Schrei­bens ist.


Die be­ste­hen­den Ge­samt­be­triebs­ver­ein­ba­run­gen und ört­li­chen Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen gel­ten bis zu ei­ner even­tu­el­len Neu­re­ge­lung wei­ter, so­fern in der Über­lei­tungs­ver­ein­ba­rung nichts Ab­wei­chen­des ge­re­gelt ist.


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B. haf­tet ab dem Zeit­punkt des Be­triebsüber­gangs un­be­schränkt für al­le, auch die rückständi­gen Ansprüche aus dem Ar­beits­verhält­nis.


Zusätz­lich haf­tet die S. AG für sol­che Ver­pflich­tun­gen, die vor dem Be­triebsüber­gang ent­stan­den sind und spätes­tens ein Jahr da­nach fällig wer­den; so­weit sie nach dem 1.10.2005 fällig wer­den, haf­tet sie nur zeit­an­tei­lig.


Ei­ne Kündi­gung we­gen des Be­triebsüber­gangs ist ge­setz­lich gem. § 613a Abs. 4 BGB aus­ge­schlos­sen; das Recht zur Kündi­gung aus an­de­ren Gründen bleibt un­berührt.


Sie wer­den auch nach dem 1.10.2005 durch Ih­ren bis­he­ri­gen Be­triebs­rat wei­ter be­treut; an den Stand­or­ten in U., B. und M./G.-Stras­se gilt dies so­lan­ge, bis durch Neu­wah­len ei­ge­ne Be­triebs­rats­gre­mi­en gewählt sind, längs­tens bis zum 31.1.2006.


Für den Stand­ort K. wur­de der ört­li­che Be­triebs­rat in­for­miert, dass an die­sem Stand­ort auf­grund von Pro­duk­ti­ons­stei­ge­run­gen in der Fer­ti­gung der Ab­bau von ca. 340 Mit­ar­bei­tern im Be­reich der Lohn­grup­pe 2 bis 7 ge­plant ist.


Dem Über­gang Ih­res Ar­beits­verhält­nis­ses auf B. können Sie nach § 613a Abs. 6 BGB schrift­lich wi­der­spre­chen. Ihr Wi­der­spruch hätte zur Fol­ge, dass Ihr Ar­beits­verhält­nis nicht auf B. über­geht. Wir möch­ten Sie je­doch bit­ten, von die­sem Recht nur nach sorgfälti­ger Abwägung Ge­brauch zu ma­chen, denn Ihr Wi­der­spruch si­chert Ih­nen kei­nen Ar­beits­platz bei der S. AG, da die C. - Ak­ti­vitäten vollständig auf B. über­tra­gen wer­den und da­mit die­se Ar­beitsplätze bei der S. AG ent­fal­len, so dass es letzt­lich zu be­triebs­be­ding­ten Be­en­di­gun­gen des Ar­beits­verhält­nis­ses kom­men kann.


Soll­ten Sie trotz die­ser Über­le­gung den­noch wi­der­spre­chen wol­len, bit­ten wir dar­um, Ih­ren et­wai­gen Wi­der­spruch un­verzüglich, je­doch spätes­tens in­ner­halb von 1 Mo­nat nach Zu­gang die­ses Schrei­bens schrift­lich an


Herrn B. , ...
oder an
Herrn Dr. E.,...,.


Für Fra­gen steht Ih­nen Ih­re Per­so­nal­or­ga­ni­sa­ti­on ger­ne zur Verfügung.


Wir würden uns freu­en, wenn Sie mit glei­chem Ar­beits­ein­satz und ho­her Mo­ti­va­ti­on Ih­re Ar­beit bei B. wei­terführen und wünschen Ih­nen wei­ter­hin viel Er­folg.


Mit freund­li­chen Grüßen


S. Ak­ti­en­ge­sell­schaft

gez. (zwei Na­men)“


Am 09.08.2006 schloss der Kläger un­strei­tig mit der Be­triebsüber­neh­me­rin ei­nen Auf­he­bungs­ver­trag mit der Ver­ein­ba­rung der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses zum 31.10.2006 ge­gen Zah­lung ei­ner Ab­fin­dung von 62.000,-- €. Über das Vermögen der Be­triebsüber­neh­me­rin Fa. B. GmbH & Co. oHG wur­de am


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29.09.2006 Ei­gen­an­trag auf Eröff­nung des In­sol­venz­ver­fah­rens ge­stellt, wel­ches mit Wir­kung vom 01.01.2007 eröff­net wur­de. Der Kläger wi­der­sprach mit Schrei­ben sei­nes an­walt­schaft­li­chen Ver­tre­ters vom 22.12.2006 (Anl. K3, Bl. 16/17 d. A.) ge­genüber der Be­klag­ten un­ter Be­ru­fung auf die Feh­ler­haf­tig­keit ih­rer Un­ter­rich­tung dem Be­triebsüber­gang.
Mit der vor­lie­gen­den Kla­ge macht der Kläger zum ei­nen im We­ge der Fest­stel­lungs­kla­ge den Fort­be­stand sei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses mit der Be­klag­ten über den 30.09.2005 hin­aus we­gen sei­nes Wi­der­spru­ches ge­gen den Be­triebsüber­gang und zum an­de­ren mit­tels Leis­tungs­kla­ge ei­nen An­trag auf Wei­ter­beschäfti­gung so­wie von der Ent­schei­dung zur Fest­stel­lungs­kla­ge abhängi­ge - hier noch nicht ent­schie­de­ne - Vergütungs­ansprüche gel­tend.


We­gen des un­strei­ti­gen Sach­ver­halts im Übri­gen und des strei­ti­gen Vor­brin­gens so­wie der Anträge der Par­tei­en im Ers­ten Rechts­zug wird auf den ausführ­li­chen Tat­be­stand des von bei­den Par­tei­en an­ge­foch­te­nen Teil­ur­teils des Ar­beits­ge­richts München vom 05.10.2007, das den Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten bei­der Par­tei­en am 22.11. bzw. am 23.11.2007 zu­ge­stellt wur­de, Be­zug ge­nom­men, mit dem die­ses der Fest­stel­lungs­kla­ge statt­ge­ge­ben, die Leis­tungs­kla­ge auf Wei­ter­beschäfti­gung da­ge­gen mit der Be­gründung ab­ge­wie­sen hat, dass das Ar­beits­verhält­nis mit der Be­klag­ten fort­be­ste­he, da der Kläger mit sei­nem Schrei­ben vom 22.12.2006 dem Be­triebsüber­gang noch frist­gemäß wi­der­spro­chen ha­be, da man­gels ord­nungs­gemäßer Un­ter­rich­tung im Schrei­ben der Be­klag­ten vom 29.08.2005 die Wi­der­spruchs­frist nicht in Gang ge­setzt wor­den sei - aus­ge­hend von den in der ein­schlägi­gen Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­rich­tes ent­wi­ckel­ten Grundsätzen ha­be das Un­ter­rich­tungs­schrei­ben der Be­klag­ten vom 29.08.2005 we­der, wie er­for­der­lich, den Be­triebsüber­neh­mer mit Fir­men­be­zeich­nung und An­schrift iden­ti­fi­zier­bar be­zeich­net noch den Grund für den Über­gang aus­rei­chend be­nannt, da hier ein sog. „ne­ga­ti­ver Kauf­ver­trag“ vor­ge­le­gen ha­be, bei dem die den Be­triebs­teil veräußern­de Be­klag­te sich zur Leis­tung von Geld an die t. Mut­ter­ge­sell­schaft B. Cor­po­ra­ti­on ver­pflich­tet ge­habt, je­doch in ih­rem In­for­ma­ti­ons­schrei­ben mit der Be­zeich­nung „Kauf­ver­trag“ die Vor­stel­lung er­weckt ha­be, sie ha­be vom Be­triebs­er­wer­ber ei­ne geld­wer­te Ge­gen­leis­tung er­hal­ten. Der Wi­der­spruch des Klägers sei we­der als kol­lek­ti­ver


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Mas­sen­wi­der­spruch nach § 242 BGB un­wirk­sam - er ha­be in­di­vi­du­ell durch An­walts­schrei­ben vom 22.12.2006 wi­der­spro­chen - noch sei das Wi­der­spruchs­recht des Klägers zum Zeit­punkt der Ausübung des Wi­der­spru­ches ver­wirkt ge­we­sen, da selbst bei An­nah­me der Erfüllung des Zeit­mo­men­tes des Ver­wir­kungs­tat­be­stan­des das hier­bei zusätz­lich er­for­der­li­che Um­stands­mo­ment nicht vor­lie­ge, weil der Kläger we­der durch Auf­nah­me sei­ner Tätig­keit bei der Er­wer­be­rin noch durch ei­ne Ver­ein­ba­rung von Ge­halts­erhöhun­gen ei­nen Ver­trau­ens­schutz er­zeugt ha­be, er wer­de kei­nen Wi­der­spruch ausüben, zu­mal be­reits zu ei­nem frühe­ren Zeit­punkt öffent­lich dis­ku­tiert wor­den sei, ob das In­for­ma­ti­ons­schrei­ben ord­nungs­gemäß un­ter­rich­tet ha­be, und an­de­re Ar­beit­neh­mer vor dem Kläger vor ih­rem Wi­der­spruchs­recht Ge­brauch ge­macht ge­habt hätten; des­halb ha­be auch der vom Kläger durch den mit der Über­neh­me­rin ge­schlos­se­ne Auf­he­bungs­ver­trag kein schützens­wer­tes Ver­trau­en bil­den können. Hier­bei sei zu berück­sich­ti­gen, dass die Be­klag­te ge­ra­de durch die Ver­schleie­rung des Grun­des für den Be­triebsüber­gang selbst zur späten Ausübung des Wi­der­spruchs­rech­tes durch den Kläger bei­ge­tra­gen ge­habt ha­be. Der Wirk­sam­keit des Wi­der­spru­ches ste­he des wei­te­ren kei­ne kon­klu­den­te Bestäti­gung des Über­gangs des Ar­beits­verhält­nis­ses sei­tens des Klägers ana­log § 144 BGB auf­grund des von ihm am 09.08.2006 ab­ge­schlos­se­nen Auf­he­bungs­ver­tra­ges ent­ge­gen: Auch im Hin­blick auf die von der Be­klag­ten hier­zu an­ge­zo­ge­ne Recht­spre­chung des LAG Düssel­dorf lägen hier an­de­re Umstände vor, zu­mal für ei­nen dort im Er­geb­nis an­ge­nom­me­nen Ver­zicht auf das An­fech­tungs- bzw. Wi­der­spruchs­recht eben­falls die Schrift­form ge­for­dert wer­de.
Der An­trag des Klägers auf Wei­ter­beschäfti­gung bei der Be­klag­ten bis zum rechts­kräfti­gen Ab­schluss des Rechts­streits sei da­ge­gen un­be­gründet, da der von der Recht­spre­chung zum all­ge­mei­nen Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruch bei in ers­ter In­stanz er­folg­rei­cher Kündi­gungs­schutz­kla­ge ent­wi­ckel­te Rechts­ge­dan­ke auf die Fest­stel­lung des wirk­sa­men Wi­der­spru­ches ge­gen den Über­gang des Ar­beits­verhält­nis­ses bei Be­triebsüber­gang im erst­in­stanz­li­chen Ur­teil nicht über­tra­gen wer­den könne, weil in die­sem Fall der ursprüng­li­che Ar­beits­platz auf­grund des Be­triebsüber­gangs nun­mehr beim Er­wer­ber be­ste­he und die Be­klag­te hierüber nicht verfügen könne, wes­halb es ihr hier un­ter Abwägung der bei­der­sei­ti­gen In­ter­es­sen nicht


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zu­zu­mu­ten sei, vor Rechts­kraft der Ent­schei­dung ei­nen neu­en Ar­beits­platz zu schaf­fen.


Hier­ge­gen rich­ten sich die Be­ru­fung der Be­klag­ten mit Schrift­satz vom 22.11.2007, am 26.11.2007 beim Lan­des­ar­beits­ge­richt München ein­ge­gan­gen, und die Be­ru­fung des Klägers mit Schrift­satz vom 18.12.2007, am sel­ben Tag ein­ge­gan­gen. Zur Be­gründung ih­rer Be­ru­fung hat die Be­klag­te vor­ge­tra­gen, dass ent­ge­gen der An­sicht des Ar­beits­ge­richts das In­for­ma­ti­ons­schrei­ben der Be­klag­ten vom 29.08.2005 ei­ne ord­nungs­gemäße Un­ter­rich­tung nach § 613a Abs. 5 BGB dar­ge­stellt ha­be. Die Be­klag­te ha­be dort so­wohl über die Iden­tität des Be­triebs­er­wer­bers in­for­miert - auf Sei­te 1 die­ses Schrei­bens des­sen Fir­men­be­zeich­nung und auf Sei­te 2 mit An­ga­be ei­nes der bei­den Wi­der­spruchs­adres­sa­ten (Dr. E.) auch die An­schrift des Er­wer­bers ge­nannt, da sich un­ter der dort be­zeich­ne­ten An­schrift vor dem Be­triebsüber­gang die Ver­wal­tung des Be­rei­ches C.) der Be­klag­ten be­fun­den ha­be und des­halb für die Mit­ar­bei­ter die­ses Be­rei­ches, al­so auch den Kläger, klar ge­we­sen sei, dass es sich da­bei nach dem Be­triebsüber­gang um die Adres­se von B. han­deln würde - zu wel­chem Er­geb­nis an­de­re Kam­mern des Ar­beits­ge­richts ge­kom­men sei­en. Die An­schrift der Fa. B. sei auch de­ren Schrei­ben mit der Erhöhung des Jah­res­ein­kom­mens vom 19.01.2006 zu ent­neh­men ge­we­sen. Die For­de­rung des Bun­des­ar­beits­ge­richts, die Fir­men­be­zeich­nung und An­schrift des Be­triebs­er­wer­bers grundsätz­lich zu nen­nen, sei ein neu­er Grund­satz und da­mit ei­ne Recht­spre­chungsände­rung, bei der die Kri­te­ri­en der Verhält­nismäßig­keit und der Zu­mut­bar­keit ab­zuwägen sei­en – je­den­falls (auch) die­se Fra­ge dem Eu­ropäischen Ge­richts­hof vor­zu­le­gen wäre. Des Wei­te­ren ha­be die Be­klag­te im In­for­ma­ti­ons­schrei­ben vom 29.08.2005 auch aus­rei­chend den Grund des Be­triebsüber­g­an­ges be­zeich­net, da hierfür genüge, dass mit der An­ga­be des Kauf­ver­tra­ges die Rechts­grund­la­ge für den kon­kre­ten Be­triebsüber­gang kor­rekt be­nannt wor­den sei. Die Be­an­stan­dung des Ar­beits­ge­richts hin­sicht­lich ei­nes vor­lie­gen­den „ne­ga­ti­ven Kauf­ver­trags“ sei un­klar, zu­mal in der Pra­xis des Un­ter­neh­mens­kau­fes Zah­lun­gen des Verkäufers an den Käufer mit Über­nah­me von Ver­bind­lich­kei­ten oder sons­ti­gen Be­las­tun­gen üblich sei­en und nichts an der Rechts­na­tur des Kauf­ver­tra­ges änder­ten. Un­ter­neh­mens­kauf­verträge ent­hiel­ten re­gelmäßig, wie hier, kom­ple­xe Re­ge­lun­gen zur Be­stim-


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mung des Kauf­prei­ses, die auch zu ei­ner Net­to­zah­lung des Verkäufers an den Käufer führen könn­ten. Hier ha­be es die Be­klag­te über­nom­men, der B. Zu­zah­lun­gen für be­stimm­te Ri­si­ken zu leis­ten, die sich im Zu­sam­men­hang mit der Über­nah­me und Fortführung des Geschäftes er­ge­ben hätten, wes­halb ob­jek­tiv ein Kauf­ver­trag vor­ge­le­gen ha­be und sub­jek­tiv et­wa das Vor­lie­gen ei­ner Schen­kungs­ab­sicht von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen ha­be wer­den können. Auch ha­be die Be­klag­te in­so­weit aus­rei­chend über die un­ter­neh­me­ri­schen Gründe für den Be­triebsüber­gang in­for­miert, als sie ins­be­son­de­re die­je­ni­gen un­ter­neh­me­ri­schen Gründe für den Be­triebsüber­gang mit­ge­teilt ha­be, die sich im Fal­le ei­nes Wi­der­spruchs des Klägers auf sei­nen Ar­beits­platz aus­wir­ken könn­ten - der Kläger ha­be auf­grund die­ser Mit­tei­lung ge­wusst, dass un­ter­neh­me­ri­scher Grund für den Be­triebsüber­gang die vollständi­ge Über­tra­gung der C.-Ak­ti­vität nach B. sei, des­halb sämt­li­che Ar­beitsplätze die­ses Be­rei­ches bei der Be­klag­ten ent­fie­len und da­mit sein Wi­der­spruch un­ter Umständen ei­ne be­triebs­be­ding­te Kündi­gung zur Fol­ge ha­ben könne. Auch ha­be das Ar­beits­ge­richt ver­kannt, dass der Wi­der­spruch des Klägers ein kol­lek­ti­ver Mas­sen­wi­der­spruch und als sol­cher un­zulässig, weil nicht zur Si­che­rung der ar­beits­ver­trag­li­chen Rech­te ein­ge­setzt ge­we­sen sei. Je­den­falls sei das Wi­der­spruchs­recht des Klägers gemäß § 242 BGB ver­wirkt, wo­bei durch Ausübung des Wi­der­spru­ches 15 Mo­na­te nach Zu­gang des Un­ter­rich­tungs­schrei­bens und 14 Mo­na­te nach Kennt­nis des Be­triebsüber­g­an­ges das Zeit­mo­ment erfüllt sei, nach­dem die­ses ent­ge­gen der of­fen­sicht­li­chen An­nah­me des Ar­beits­ge­richts nach der ein­schlägi­gen Recht­spre­chung auch des er­ken­nen­den Ge­richts nicht erst im Zeit­punkt der Kennt­nis des Klägers von der Feh­ler­haf­tig­keit des In­for­ma­ti­ons­schrei­bens, son­dern be­reits mit po­si­ti­ver Kennt­nis von den den Be­triebsüber­gang aus­ma­chen­den tatsächli­chen Umständen be­gon­nen ha­be, und die Be­klag­te so­wohl in An­be­tracht der Ge­halts­erhöhung zum 01.01.2006 als auch im Hin­blick auf die ein­ver­nehm­li­che Auf­he­bung des Ar­beits­verhält­nis­ses zwi­schen dem Kläger und B. zum 01.10.2006 - was ihr be­kannt ge­wor­den sei, da sie seit dem Be­triebsüber­gang für B. de­ren Per­so­nal­ak­ten auf der Grund­la­ge ei­nes Dienst­leis­tungs­ver­tra­ges geführt ha­be - dar­auf ver­trau­en ha­be dürfen, der Kläger wer­de dem Über­gang sei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses nicht mehr wi­der­spre­chen, wes­halb auch das Um­stands­mo­ment der Ver­wir­kung erfüllt sei. Die Be­klag­te ha­be sich in der Zeit ab dem am 01.10.2005 er­folg­ten Be­triebsüber­gang dar­auf ein­ge­rich­tet,


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dass die in ih­rem frühe­ren Geschäfts­be­reich „C.)“ täti­gen Ar­beit­neh­mer dem Über­gang ih­rer Ar­beits­verhält­nis­se auf B. nicht mehr wi­der­spre­chen würden, da ei­ne Mo­bil­funk­spar­te mit ei­ner Han­dy­pro­duk­ti­on bei der Be­klag­ten seit­her nicht mehr be­ste­he und sie auch sonst nur ganz be­schränk­te Beschäfti­gungsmöglich­kei­ten für die früher bei ihr in die­ser Spar­te täti­gen Ar­beit­neh­mer ha­be. Der Kläger ver­hal­te sich auch wi­dersprüchlich, wenn er zum ei­nen durch die Ak­zep­tanz der Ge­halts­erhöhung zum 01.01.2006 zu er­ken­nen ge­ge­ben ha­be, dass er sich auf das Ar­beits­verhält­nis mit B. ein­las­sen wol­le, und zum an­de­ren durch die ein­ver­nehm­li­che Auf­he­bung des Ar­beits­verhält­nis­ses mit B. eben­falls deut­lich ge­macht ha­be, dass er die­se für die Zeit nach dem Be­triebsüber­gang als Ar­beit­ge­ber ak­zep­tie­re und sich endgültig aus der Rechts­be­zie­hung ursprüng­lich mit der Be­klag­ten und da­nach mit B. lösen wol­le. Mit Ab­schluss des Auf­he­bungs­ver­tra­ges ha­be der Kläger auch, im An­schluss an die Recht­spre­chung des LAG Düssel­dorf, ent­spre­chend § 144 BGB wirk­sam auf sein Wi­der­spruchs­recht des § 613a Abs. 6 BGB ver­zich­tet, da er da­mit erklärt ha­be, dass er B. als Ver­trags­part­ner ak­zep­tie­re und der Be­stand des Ar­beits­verhält­nis­ses mit der Über­neh­me­rin nicht im Streit sei, zu­mal der Kläger im Auf­he­bungs­ver­trag auch erklärt ha­be, dass „sämt­li­che Ansprüche aus dem Ar­beits­verhält­nis und des­sen Be­en­di­gung“ ab­ge­gol­ten sei­en.
Wei­ter be­an­tragt die Be­klag­te hilfs­wei­se, dem Eu­ropäischen Ge­richts­hof gemäß Art. 234 Abs. 2 EG zur Vor­ab­ent­schei­dung die Fra­gen vor­zu­le­gen, ob Art. 8 RL 2001/23/EG da­hin aus­zu­le­gen sei, dass es den Recht­spre­chungs­or­ga­nen der Mit­glied­staa­ten ver­wehrt sei, im Zu­sam­men­hang mit ei­nem Be­triebsüber­gang zusätz­li­che Er­for­der­nis­se für die In­for­ma­ti­on der Ar­beit­neh­mer zu stel­len, bzw. die­se Re­ge­lung da­hin aus­zu­le­gen sei, dass es den Recht­spre­chungs­or­ga­nen der Mit­glied­staa­ten ver­wehrt sei, rück­wir­kend zusätz­li­che Er­for­der­nis­se für die In­for­ma­ti­on der Ar­beit­neh­mer hier­bei auf­zu­stel­len, die we­der in die­ser Richt­li­nie noch sonst vor­ge­se­hen sei­en und sich auch nicht durch Aus­le­gung die­ser Nor­men ge­win­nen ließen - je­den­falls, ob ei­ne Aus­le­gung des § 613a Abs. 5 BGB, durch die dem Ar­beit­ge­ber die Pflicht zur An­ga­be der Adres­se des Er­wer­bers im In­for­ma­ti­ons­schrei­ben auf­er­legt wer­de, ei­ne „für die Ar­beit­neh­mer güns­ti­ge­re“ Vor­schrift im Sin­ne des Art. 8 RL 2001/23/EG und Art. 3 Abs. 1 RL 2001/23/EG da­hin aus­zu­le­gen sei­en, dass ein Wi­der­spruch nicht mehr nach ei­nem Be­triebsüber­gang erklärt wer­den könne bzw. ein


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nach dem Be­triebsüber­gang erklärter Wi­der­spruch des Ar­beit­neh­mers auf den Zeit­punkt des Be­triebsüber­g­an­ges mit der Fol­ge des un­un­ter­bro­che­nen Fort­be­ste­hens des Ar­beits­verhält­nis­ses beim Be­triebs­veräußerer rück­wir­ke und die tatsächli­che Beschäfti­gung beim Be­triebs­er­wer­ber rechts­grund­los er­folgt sei.


Zur Be­gründung sei­ner Be­ru­fung hin­sicht­lich der sei­nen Wei­ter­beschäfti­gungs­an­trag ab­wei­sen­den Ent­schei­dung des Ar­beits­ge­richts trägt der Kläger vor, dass dem Ar­beits­ge­richt zwar Recht zu ge­ben sei, dass die Erwägun­gen zum all­ge­mei­nen Wei­ter­beschäfti­gungs­an­trag im Zu­sam­men­hang mit dem Aus­spruch ei­ner Kündi­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses vor­lie­gend nicht un­be­dingt de­ckungs­gleich zu über­tra­gen sei­en, zu­mal dort ei­ne al­lei­ni­ge selbstständi­ge Leis­tungs­kla­ge auf Wei­ter­beschäfti­gung, oh­ne Fest­stel­lungs­kla­ge, un­zulässig wäre. Im vor­lie­gen­den Fall sei je­doch ei­ne Fest­stel­lungs­kla­ge nicht er­for­der­lich, son­dern könne auch un­mit­tel­bar auf Beschäfti­gung ge­klagt wer­den. Bei Er­he­bung ei­ner al­lei­ni­gen selbstständi­gen Beschäfti­gungs­kla­ge hätte das Ge­richt nur hierüber zu ent­schei­den ge­habt und kei­ne ir­gend­wie ge­ar­te­te In­ter­es­sen­abwägung vor­neh­men dürfen, wes­halb das Ar­beits­ge­richt auch im vor­lie­gen­den Zu­sam­men­hang kei­ne sol­che durchführen hätte dürfen.
Wei­ter lässt der Kläger die Ver­wer­fung der Be­ru­fung der Be­klag­ten als un­zulässig mit der Be­gründung be­an­tra­gen, dass de­ren Be­ru­fungs­ein­le­gungs­schrift­satz nur von ei­ner der bei­den dort in der Un­ter­schrif­ten­zei­le an­geführ­ten Anwälte - Rechts­anwältin Dr. S. - un­ter­zeich­net wor­den sei, de­ren Un­ter­schrift darüber hin­aus kei­nen Ver­tre­tungs­zu­satz auf­ge­wie­sen ha­be, was den Ein­druck ent­ste­hen las­se, dass es sich nur um den Ent­wurf ei­ner Be­ru­fungs­schrift hand­le, die dann ver­se­hent­lich vom zuständi­gen Part­ner nicht un­ter­zeich­net wor­den sei (je­den­falls hand­le es sich um ei­ne Schein­so­zietät). Der Kläger be­zieht sich hier­zu auch auf die Ent­schei­dung des BAG vom 21.04.2005 zur feh­len­den Wah­rung der Schrift­form ei­ner Kündung bei Un­ter­zeich­nung nur ei­nes Tei­les der GbR-Ge­sell­schaf­ter als Ar­beit­ge­ber.


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Die Be­klag­te be­an­tragt:


1. Das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts München, Az. 34 Ca 18389/06, vom 5. Ok­to­ber 2007, wird, so­weit der Kla­ge statt­ge­ge­ben wor­den ist, ab­geändert. Die Kla­ge wird ins­ge­samt ab­ge­wie­sen.


2. Die Be­ru­fung des Klägers vom 20. De­zem­ber 2007 wird zurück­ge­wie­sen.


Der Kläger be­an­tragt:


I. Auf die Be­ru­fung des Klägers wird das En­dur­teil des Ar­beits­ge­richts München vom 05.10.2007 (Az.: 34 Ca 18389/06) da­hin­ge­hend ab­geändert, dass die Be­klag­te auch da­hin­ge­hend ver­ur­teilt wird, den Kläger als Kon­struk­teur zu un­veränder­ten Be­din­gun­gen am Stand­ort M. wei­ter­zu­beschäfti­gen
.
II. Die Be­ru­fung der Be­klag­ten wird zurück­ge­wie­sen.


Zur Be­ru­fung des Klägers trägt die Be­klag­te vor, dass ein Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruch des Kläger schon auf­grund wirk­sa­men Über­g­an­ges des Ar­beits­verhält­nis­ses auf B. zum 01.10.2005 aus­schei­de und je­den­falls kein all­ge­mei­ner Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruch ge­genüber der Be­klag­ten bestünde, da an­ders als bei der Kündi­gungs­schutz­kla­ge bei ei­nem Be­triebsüber­gang nicht nur un­klar sei, ob das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en be­en­det wor­den sei, son­dern, ob über­haupt noch ein Ar­beits­verhält­nis zwi­schen die­sen Par­tei­en be­ste­he, wes­halb die Möglich­keit bestünde, „un­be­tei­lig­te“ Drit­te zur Wei­ter­beschäfti­gung zu ver­ur­tei­len, und darüber hin­aus der Ar­beit­ge­ber dem Ar­beit­neh­mer nach Be­triebsüber­gang kei­nen Ar­beits­platz mehr zur Verfügung stel­len könne, im Ge­gen­satz zu den übli­chen Fällen ei­ner Kündi­gung oder Be­fris­tung, wo der Ar­beits­platz noch vor­han­den sei.


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Zur Rüge der Un­zulässig­keit ih­rer Be­ru­fung trägt die Be­klag­te vor, dass die So­zietät G. nicht als GbR, son­dern als Part­ner­schafts­ge­sell­schaft or­ga­ni­siert sei, wes­halb das vom Kläger hier­zu zi­tier­te Ur­teil des BAG vom 21.04.2005 kei­ne ein­schlägi­ge Aus­sa­ge tref­fe. Die Be­ru­fungs­ein­le­gung müsse als be­stim­men­der Schrift­satz die Un­ter­schrift des für sie ver­ant­wort­lich Zeich­nen­den tra­gen, oh­ne dass ei­ne zwei­te Un­ter­schrift er­for­der­lich sei. Die Un­ter­schrift der hier un­ter­zeich­nen­den Rechts­anwältin Dr. S. erfülle die­se Vor­aus­set­zun­gen, da sie zur Un­ter­zeich­nung be­vollmäch­tigt ge­we­sen sei und sich mit ih­rer Un­ter­schrift als selbstständig ver­ant­wort­li­che Be­vollmäch­tig­te zu er­ken­nen ge­ge­ben ha­be. Es ent­spre­che den Ge­pflo­gen­hei­ten der So­zietät G., ne­ben dem an­ge­stell­ten An­walt in die Un­ter­schrif­ten­zei­le den eben­falls pro­zess­be­vollmäch­tig­ten Part­ner auf­zu­neh­men, oh­ne dass die­ser in je­dem Fall auch selbst un­ter­zeich­ne, wie dies selbst bei Auf­nah­me von zwei Part­nern in die Un­ter­schrif­ten­zei­le der Fall sein könne. Sämt­li­che ge­nann­ten Anwälte sei­en im Adress­feld des Brief­bo­gens der So­zietät G. auf­geführt. Vor­sorg­lich stellt die Be­klag­te An­trag auf Wie­der­ein­set­zung in den vo­ri­gen Stand we­gen Versäum­ung der Be­ru­fungs­ein­le­gungs­frist.


Zur Be­ru­fung der Be­klag­ten trägt der Kläger un­ter Ver­tei­di­gung der dies­bezügli­chen Gründe der erst­in­stanz­li­chen Ent­schei­dung vor, dass das Bun­des­ar­beits­ge­richt zu Recht die An­ga­be des Fir­men­sit­zes und der Adres­se des Er­wer­bers im In­for­ma­ti­ons­schrei­ben ver­lan­ge. Es sei der Kla­ge­par­tei nicht „klar“ ge­we­sen, dass es sich bei der auf Sei­te 2 des Un­ter­rich­tungs­schrei­bens bei der dort ge­nann­ten Per­son Dr. E. auf­geführ­ten An­schrift um die Adres­se von B. ge­han­delt ha­be. Hier­bei ha­be das Bun­des­ar­beits­ge­richt auch kei­ne „Recht­spre­chungsände­rung“, wie von der Be­klag­ten be­haup­tet, vor­ge­nom­men. Des wei­te­ren ha­be die Be­klag­te nicht hin¬rei­chend über den Grund für den Be­triebsüber­gang un­ter­rich­tet, da sie im In­for­ma­ti­ons­schrei­ben vom 29.08.2005 zwar zu­tref­fend die Fa. B. GmbH & Co. oHG als Be­triebsüber­neh­me­rin be­zeich­net, un­mit­tel­bar dar­an an­sch­ließend je­doch aus­sch­ließlich auf die wirt­schaft­li­che Po­tenz von B. (T.) ab­ge­stellt ha­be, oh­ne dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die persönlich haf­ten­den Ge­sell­schaf­ter der neu­en Ar­beit­ge­be­rin des Klägers nur mit ei­nem Stamm­ka­pi­tal von je­weils 25.000,-- € aus­ge­stat­tet ge­we­sen sei­en, wes­halb das Ver­schwei­gen der dürf­ti­gen Ka­pi­tal­aus­stat­tung von B. ob­jek­tiv ge-


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eig­net ge­we­sen sei, den Ein­druck zu er­we­cken, dem Kläger stünde auch bei dem Über­gang sei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses ein wirt­schaft­lich ähn­lich gut da­ste­hen­der Ar­beit­ge­ber wie bis­her zur Verfügung, und die Kon­zern­mut­ter recht­lich nicht ver­pflich­tet ge­we­sen sei, dem Er­wer­ber B. fi­nan­zi­ell bei­zu­sprin­gen, wie ge­sche­hen. Auch ha­be die Be­klag­te we­der von B. noch von B. (T.) ei­nen Kauf­preis er­hal­ten, son­dern es sei von der Be­klag­ten viel­mehr ein sog. „ne­ga­ti­ver Kauf­preis“ be­zahlt wor­den - die Be­kla­ge ha­be al­so nicht gu­tes Geld für gu­te Wa­re be­kom­men, son­dern gu­tes Geld für Wa­re hin­ge­ge­ben und dafür nichts be­kom­men. Die Ausübung des Wi­der­spruchs­rech­tes durch den Kläger sei auch nicht ver­wirkt ge­we­sen, da we­der ein wi­der­spruchs­lo­ses Wei­ter­ar­bei­ten beim Er­wer­ber noch die Wei­ter­ga­be tur­nus­gemäßer Ta­rif­loh­nerhöhun­gen als für das ge­sam­te Ver­trags­verhält­nis völlig un­ter­ge­ord­ne­ter Ein­zel­fra­gen ei­nen Ver­trau­ens­schutz der Be­klag­ten be­gründen hätten können, zu­mal die­se we­sent­li­che Din­ge wie den „ne­ga­ti­ven Kauf­ver­trag“ ver­schlei­ert ha­be und des­halb nur in völli­gen Aus­nah­mefällen ei­nen Ver­trau­en­stat­be­stand für sich re­kla­mie­ren könne. Die Initia­ti­ve zum Ab­schluss des Auf­he­bungs­ver­tra­ges mit dem Kläger sei, wohl in An­seh­nung ih­rer ka­ta­stro­pha­len fi­nan­zi­el­len La­ge, aus­sch­ließlich von der Er­wer­be­rin aus­ge­gan­gen Der Kläger ha­be die dort zu­ge­sag­te Ab­fin­dung nicht er­hal­ten, da die Kon­zern­mut­ter dann tatsächlich „den Geld­hahn zu­ge­dreht“ ha­be. So­weit sich die Be­klag­te auf ei­ne rechts­wid­ri­ge Kennt­nis­er­lan­gung be­ru­fen sol­le, wäre die­se oh­ne wei­te­res un­be­acht­lich. Die von der Be­klag­ten an­ge­zo­ge­ne Vor­schrift des § 144 BGB sei nicht an­wend­bar, da die Vor­aus­set­zun­gen ei­ner al­lein mögli­chen Ana­lo­gie be­reits man­gels hierfür er­for­der­li­cher plan­wid­ri­ger Re­ge­lungslücke nicht vorlägen. Auch die Vor­aus­set­zun­gen ei­nes un­zulässi­gen Mas­sen­wi­der­spru­ches hätten hier er­kenn­bar nicht vor­ge­le­gen. Eben­so we­nig sei hier ein Vor­ab­ent­schei­dungs­ver­fah­ren beim Eu­ropäischen Ge­richts­hof ver­an­lasst.


We­gen des Vor­brin­gens der Par­tei­en im Zwei­ten Rechts­zug im Übri­gen wird auf die Schriftsätze vom 21.12.2007, vom 03.01.2008, vom 22.01.2008, vom 23.01.2008, vom 26.02.2008, vom 10.03.2008, vom 18.03.2008 und vom 19.03.2008, nebst der je­weils vor­ge­leg­ten An­la­gen/Un­ter­la­gen, Be­zug ge­nom­men.


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E n t s c h e i d u n g s g r ü n d e :


Die zulässi­gen Be­ru­fun­gen bei­der Par­tei­en ha­ben in der Sa­che kei­nen Er­folg.

I.


1. Die gemäß § 64 Abs. 2 ArbGG statt­haf­ten Be­ru­fun­gen so­wohl des Klägers als auch der Be­klag­ten sind form- und frist­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den und da­her zulässig (§§ 66 Abs. 1 Satz 1, 64 Abs. 6 Satz 1 ArbGG, 519, 520 ZPO).


2. Der Zulässig­keit der Be­ru­fung der Be­klag­ten steht - wie vom Kläger bis zu­letzt gerügt - nicht ent­ge­gen, dass de­ren Be­ru­fungs­ein­le­gungs­schrift­satz vom 22.11.2007 man­gels Un­ter­zeich­nung durch den dort am En­de, in der Un­ter­schrif­ten­leis­te, eben­falls auf­geführ­ten Rechts­an­walt Dr. M. die An­for­de­run­gen der §§ 519 Abs. 4 i. V. m. 130 Nr. 6 nicht erfüllt und die al­lein vor­han­de­ne Un­ter­schrift der dor­ti­gen Rechts­un­ter­zeich­ne­rin kei­nen Ver­tre­tungs­zu­satz auf­ge­wie­sen ha­be, wes­halb der Ein­druck ei­nes bloßen Ent­wur­fes ei­ner Be­ru­fungs­schrift ent­stan­den sei (und es sich „je­den­falls ... um ei­ne Schein­so­zietät“ hand­le ...), wie der Kläger mo­nie­ren lässt.


Wie das Be­ru­fungs­ge­richt be­reits in sei­nem Hin­weis­schrei­ben an bei­de Par­tei­en (kei­ne Verfügung oder Be­schluss, wie die­ses der - Pro­zess­be­vollmäch­tig­te des - Kläger(s) auch be­zeich­net) vom 09.01.2008 (Bl. 268/269 d. A.) zum Aus­druck ge­bracht hat, muss nach ständi­ger Recht­spre­chung des BGH (et­wa die auch von der Be­klag­ten an­ge­zo­ge­ne Ent­schei­dung vom 31.03.2003, II ZR 192/02, NJW 2003, S. 2028 f) der be­stim­men­de Schrift­satz - da­mit der Be­ru­fungs­ein­le­gungs­schrift­satz - als zwin­gen­des Wirk­sam­keits­er­for­der­nis die Un­ter­schrift des für ihn ver­ant­wort­lich Zeich­nen­den tra­gen, was die Iden­ti­fi­zie­rung des Ur­he­bers der schrift­li­chen Pro­zess­hand­lung ermögli­chen und des­sen un­be­ding­ten Wil­len zum Aus­druck brin­gen soll,


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den Schrift­satz zu ver­ant­wor­ten und bei Ge­richt ein­zu­rei­chen. Im An­walt­s­pro­zess be­deu­tet dies, dass die Be­ru­fungs­be­gründung von ei­nem da­zu be­vollmäch­tig­ten Rechts­an­walt nach ei­gen­ver­ant­wort­li­cher Prüfung we­nigs­tens ge­neh­migt und un­ter­schrie­ben sein muss.


Hier ist der Be­ru­fungs­schrift­satz der Be­klag­ten von zwei pos­tu­la­ti­onsfähi­gen Rechts­anwälten, die bei­de auf dem Brief­kopf der Mit­glie­der der M. Kanz­lei der Rechts­anwälte G. an­ge­ge­ben sind und für de­ren feh­len­de Be­vollmäch­ti­gung sei­tens der Be­klag­ten kei­ner­lei An­halts­punk­te vor­lie­gen, ver­fasst/ver­ant­wor­tet, wenn­gleich nur von ei­ner Rechts­anwältin, Frau Dr. S., un­ter­zeich­net - die je­doch da­mit im Zwei­fel oh­ne wei­te­res die al­lei­ni­ge vol­le Ver­ant­wor­tung für den In­halt des Be­ru­fungs­schrift­sat­zes über­nom­men hat.


Die Kanz­lei der Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten der Be­klag­ten ist auf dem Brief­kopf auch er­kenn­bar je­weils als Part­ner­schafts­ge­sell­schaft be­zeich­net. Des­halb ist nach §§ 7 Abs. 3 PartGG i. V. m. 125 Abs. 1 und Abs. 3, 126 Abs. 1 und Abs. 2 HGB je­der Ge­sell­schaf­ter der Part­ner­schafts­ge­sell­schaft ein­zeln zu de­ren un­ein­ge­schränk¬ter Ver­tre­tung ermäch­tigt. Im Übri­gen be­stimmt die ge­setz­li­che Re­ge­lung in § 7 Abs. 4 PartGG aus­drück­lich, dass auch die Part­ner­schaft als sol­che als Pro­zess- oder Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­te be­auf­tragt wer­den kann und in die­sem Fall durch ih­re Part­ner und Ver­tre­ter, in de­ren Per­son die für die Er­brin­gung rechts­be­sor­gen­der Leis­tun­gen ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­nen Vor­aus­set­zun­gen im Ein­zel­fall vor­lie­gen müssen, han­delt und als Ge­sell­schaft wie letz­te­re pos­tu­la­ti­onsfähig ist. Auch da­mit ist oh­ne wei­te­res von der Pos­tu­la­ti­onsfähig­keit und al­lei­ni­gen Un­ter­zeich­nungs­be­fug­nis und da­mit wirk­sa­men Be­ru­fungs­ein­le­gung durch die Rechts­anwältin Dr. S. aus­zu­ge­hen, selbst wenn die­se auf der Rück­sei­te des Brief­pa­piers der Kanz­lei G. nicht als Part­ne­rin der Part­ner­schafts­ge­sell­schaft aus­ge­wie­sen - von die­ser nach­fol­gend als An­ge­stell­te der Kanz­lei be­zeich­net - ist.
Wo ei­ne Grund­la­ge für die vir­tuo­se Hy­po­the­se des - Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten des - Klägers sein soll, es ent­ste­he der Ein­druck, dass es sich hier­bei nur um den Ent­wurf ei­ner Be­ru­fungs­schrift, die dann ver­se­hent­lich von dem zuständi­gen Part­ner nicht un­ter­zeich­net wor­den sei, (je­den­falls um ei­ne Schein­so­zietät) ge­han­delt ha­be,


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er­sch­ließt sich der Be­ru­fungs­kam­mer nicht - im Übri­gen: auch et­wa der Be­ru­fungs­be­ant­wor­tungs­schrift­satz der Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten des Klägers vom 10.03.2008 (Bl. 408 f/414 d. A.) ist nicht von dem dort ab­sch­ließend auf­geführ­ten Rechts­an­walt F., son­dern, ober­halb ei­nes dort da­ne­ben ste­hen­den Stem­pel­auf­drucks, (of­fen­sicht­lich) al­lein von der dort ge­stem­pel­ten Rechts­anwältin L. un­ter­zeich­net ...


We­gen der des­halb ord­nungs­gemäßen und da­mit recht­zei­ti­gen Be­ru­fungs­ein­le­gung sei­tens der Be­klag­ten entfällt ei­ne Ent­schei­dung über den von ihr vor­sorg­lich ge­stell­ten An­trag auf Wie­der­ein­set­zung in den vo­ri­gen Stand (§§ 233 f ZOP).


II.


Die Be­ru­fung der Be­klag­ten ist un­be­gründet:
Das Ar­beits­verhält­nis des Klägers zur Be­klag­ten be­stand trotz des un­strei­tig statt­ge­fun­de­nen Be­triebsüber­g­an­ges des Geschäfts­be­rei­ches C. („M.“) als eben­falls un­strei­tig (fort)be­ste­hen­der Be­trie­be/Be­triebs­tei­le (sie­he auch die Be­stim-mung/Auf­lis­tung in der Präam­bel der „Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur Über­lei­tung der Beschäfti­gungs­be­din­gun­gen der von der S. AG, C. zur B. GmbH & Co. OHG über­ge­hen­den Mit­ar­bei­ter (Ta­rif­kreis)“ - im Fol­gen­dem: Über­lei­tungs­be­triebs­ver­ein­ba­rung - vom 17.08.2005, Bl. 344 bis 349 d. A.) auf die neu ge­gründe­te Fa. B. GmbH & Co. oHG zum 01.10.2005 auf­grund Wi­der­spru­ches des Klägers ge­genüber der Be­klag­ten mit Schrei­ben sei­nes Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten vom 22.12.2006 mit die­ser über den 30.09.2005 hin­aus fort. Mit die­sem Schrei­ben vom 29.08.2005 hat­te die Be­klag­te den Kläger nicht ord­nungs­gemäß im Sin­ne der An­for­de­run­gen des § 613a Abs. 5 Nrn. 1 bis 4 BGB un­ter­rich­tet (da­zu nach­fol­gend 3.), so­dass die ein­mo­na­ti­ge Wi­der­spruchs­frist des § 613a Abs. 6 Satz BGB nicht in Gang ge­setzt wur­de und der Kläger dem Über­gang sei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses auf die Fa. B. GmbH & Co. oHG grundsätz­lich noch wi­der­spre­chen konn­te und - oh­ne Ver­lust sei­nes Wi­der­spruchs­rechts, auch nach den Grundsätzen der Ver­wir­kung (da­zu 4.) - recht­zei­tig wi­der­spro­chen hat. Ei­ne Aus­set­zung des Ver­fah­rens we­gen not­wen­di­ger Ein­lei­tung ei­nes


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von der Be­klag­ten an­ge­reg­ten Vor­ab­ent­schei­dungs­ver­fah­rens beim Eu­ropäischen Ge­richts­hof auf­grund der von der Be­klag­ten auf­ge­wor­fe­nen Pro­ble­me/Fra­gen ist nicht ver­an­lasst (da­zu 5.).


1. Ei­ne von vorn­her­ein ge­ge­be­ne Un­wirk­sam­keit des vom Kläger mit Schrei­ben sei­nes an­walt­li­chen Ver­tre­ters vom 22.12.2006 erklärten Wi­der­spru­ches we­gen Rechts­miss­bräuch­lich­keit (§ 242 BGB) liegt nicht vor.


Zwar hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt in der von der Be­klag­ten hier­zu an­ge­zo­ge­nen Ent­schei­dung vom 30.09.2004 (Az. 8 AZR 462/03, AP Nr. 275 zu § 613a BGB) aus­geführt, dass ein kol­lek­ti­ver Wi­der­spruch nach § 242 BGB rechts­miss­bräuch­lich und da­mit rechts­un­wirk­sam sein könne, wenn er (nur) da­zu ein­ge­setzt wer­de, ei­gent­lich an­de­re Zwe­cke als die Si­che­rung der ar­beits­ver­trag­li­chen Rech­te und die Bei­be­hal­tung des bis­he­ri­gen Ar­beit­ge­bers her­bei­zuführen.


Wie das Ar­beits­ge­richt hier­zu zu­tref­fend aus­geführt hat, lässt sich we­der dem äußer­li­chen Zu­sam­men­hang des vom Kläger mit An­walts­schrift­satz vom 22.12.2005 in­di­vi­du­ell erklärten und be­gründe­ten Wi­der­spru­ches und den, nach erst­in­stanz­li­chem Vor­brin­gen der Be­klag­ten, of­fen­sicht­lich von der IG Me­tall in­iti­ier­ten zahl­rei­chen Wi­dersprüchen an­de­rer Ar­beit­neh­mer über­haupt be­reits der Tat­be­stand ei­nes kol­lek­ti­ven Wi­der­spru­ches, auch hin­sicht­lich des­je­ni­gen des Klägers, ent­neh­men noch würde er er­kenn­bar sach­frem­den Mo­ti­ven in die­sem Sin­ne, ins­be­son­de­re ar­beits­kampfähn­li­chen Maßnah­men oder ei­nem in­sti­tu­tio­nel­len Rechts­miss­brauch im Sin­ne der zit. Ent­schei­dung des BAG, ge­dient ha­ben - dies be­darf nach Auf­fas­sung der Be­ru­fungs­kam­mer al­ler­dings kei­ner um­fang­rei­che­ren Be­gründung.


2. a) Die Re­ge­lung des seit 01.04.2002 gel­ten­den § 613a Abs. 5 BGB be­stimmt, dass der bis­he­ri­ge Ar­beit­ge­ber oder der neue In­ha­ber die von ei­nem Be­triebsüber­gang be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mer von dem Über­gang in Text­form über den Zeit­punkt oder den ge­plan­ten Zeit­punkt des Über­g­an­ges, den Grund für den Über­gang, die recht­li­chen, wirt­schaft­li­chen und so­zia­len Fol­gen des Über­gangs für die


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Ar­beit­neh­mer und die hin­sicht­lich der Ar­beit­neh­mer in Aus­sicht ge­nom­me­nen Maßnah­men zu un­ter­rich­ten hat.
Nur ei­ne ord­nungs­gemäße Un­ter­rich­tung in die­sem Sinn setzt die Wi­der­spruchs­frist in Gang - we­der durch ei­ne un­ter­blie­be­ne noch durch ei­ne nicht ord­nungs­gemäße/nicht vollständi­ge Un­ter­rich­tung wird der Be­ginn die­ser Frist aus­gelöst (BAG, ständ. Rspr., et­wa U. v. 14.12.2006, 8 AZR 763/05, - II. 1. a d. Gr., m. w. N. -).


b) Der In­halt der Un­ter­rich­tung rich­tet sich nach dem Kennt­nis­stand des Veräußerers und des Er­wer­bers zum Zeit­punkt der Un­ter­rich­tung. Die er­teil­ten In­for­ma­tio­nen müssen zu­tref­fend sein und sol­len dem be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mer vor al­lem ei­ne aus­rei­chen­de Wis­sens­grund­la­ge für sei­ne Ent­schei­dung über ei­ne Ausübung oder Nicht­ausübung sei­nes Wi­der­spruchs­rechts ver­mit­teln (in­so­weit et­wa ver­gleich­bar der ständi­gen Recht­spre­chung des BGH zur Aufklärung – de­ren Zeit­punkts, Um­fangs, In­halts/Tie­fe und Verständ­lich­keit – des Pa­ti­en­ten als Vor­aus­set­zung für ei­ne wirk­sa­me Ein­wil­li­gung in da­durch ge­recht­fer­tig­te me­di­zi­ni­sche Ein­grif­fe).
.
Auch wenn es sich bei dem Un­ter­rich­tungs­schrei­ben - zulässi­ger­wei­se - um ein Stan­dard­schrei­ben han­delt, ist ei­ne kon­kre­te be­triebs­be­zo­ge­ne Dar­stel­lung in ei­ner auch für ei­nen ju­ris­ti­schen Lai­en möglichst verständ­li­chen Spra­che, auch hin­sicht­lich et­wai­ger Be­son­der­hei­ten des in­di­vi­du­el­len Ar­beits­verhält­nis­ses, er­for­der­lich (ständ Rspr. des BAG).


c) Für die Erfüllung der Un­ter­rich­tungs­pflich­ten sind Veräußerer und Über­neh­mer dar­le­gungs- und be­weis­pflich­tig, wo­bei dann, wenn der In­halt ei­nes Un­ter­rich­tungs­schrei­bens den An­for­de­run­gen des § 613a Abs. 5 BGB auf den ers­ten Blick for­mal ent­spricht und nicht of­fen­sicht­lich feh­ler­haft ist, es dann Sa­che des Ar­beit­neh­mers ist, im Rah­men er­for­der­li­chen qua­li­fi­zier­ten Be­strei­tens, auch sei­ner se­kundären Be­haup­tungs­last nach § 138 Abs. 1 bis Abs. 3 ZPO, - im Rah­men der Grundsätze ab­ge­stuf­ter Dar­le­gungs- und Be­weis­last - ei­nen Man­gel der Un­ter­rich­tung, de­ren Un­vollständig­keit und/oder Feh­ler­haf­tig­keit, näher dar­zu­le­gen. (Erst) dann müssen vom Ar­beit­ge­ber sol­che Einwände des Ar­beit­neh­mers durch ent­sp­re-


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chen­de kon­kre­te­re Ausführun­gen und Be­weis­an­ge­bo­te wi­der­legt wer­den (u. a. BAG, U. v. 14.12.2006, aaO).


3. Aus­ge­hend von die­sen all­ge­mei­nen Grundsätzen und im Hin­blick auf die ins­be­son­de­re durch die Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts zu den ein­zel­nen Un­ter­rich­tungs­in­hal­ten der Nrn. 1 bis 4 des § 613a Abs. 5 BGB bis­lang je­weils ent­wi­ckel­ten nähe­ren An­for­de­run­gen war hier das Un­ter­rich­tungs­schrei­ben der Be­klag­ten vom 29.08.2005 - na­he­zu evi­dent – feh­ler­haft, weil in we­sent­li­chen Tei­len un­vollständig.


a) Das Un­ter­rich­tungs­schrei­ben der Be­klag­ten vom 29.08.2005 ist be­reits des­halb un­vollständig und da­mit feh­ler­haft, weil die An­schrift der Be­triebsüber­neh­me­rin nicht ge­nannt ist.


aa) Nach ständi­ger Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts (seit U. v. 13.07.2006, 8 AZR 305/05, AP Nr. 112 zu § 613a BGB - II. 1. b bb d. Gr. -; eben­so U. v. 14.12.2006, aaO, - II. 1. b bb/ju­ris Rz. 27 d. Gr. -) ist es nach dem Zweck der Un­ter­rich­tung not­wen­dig, dass der Be­triebsüber­neh­mer mit Fir­men­be­zeich­nung - wie dort ein­gangs ge­sche­hen - so­wie An­schrift ge­nannt wird. Erst dann ist der Er­wer­ber in aus­rei­chen­der Wei­se iden­ti­fi­zier­bar und, im wört­li­chen Sinn, lo­ka­li­sier­bar, und kann der Ar­beit­neh­mer ggf., so­fern ge­wollt und für sei­ne Ent­schei­dung le­gi­tim, ergänzen­de Er­kun­di­gun­gen ein­zie­hen, In­for­ma­tio­nen ein­ho­len, und kann der Wi­der­spruch da­mit ggf., wie von der ge­setz­li­chen Re­ge­lung aus­drück­lich vor­ge­se­hen (§ 613a Abs. 6 Satz 2 BGB), auch dem Über­neh­mer ge­genüber erklärt wer­den (schon des­halb ist die po­le­mi­sche und er­kenn­bar se­lek­tiv-in­ter­es­sen­ge­lei­te­te Kri­tik hier­an et­wa von Wil­lem­sen - NJW 2007, S. 2065 f/2068 - un­nach­voll­zieh­bar - er­in­nert all­zu sehr an die Kri­tik an der Recht­spre­chung zur In­for­ma­ti­ons­pflicht des Be­triebs­rats gemäß § 102 Abs. 2 Be­trVG ins­be­son­de­re nach In­kraft­tre­ten des­sen Neu­fas­sung 1972!).


Zwar hat das BAG, wie die Be­klag­te her­vor­hebt, im Ur­teil vom 13.07.2006 (aaO - II.1.b bb/ju­ris Rz. 23 d. Gr.-) auch auf die Be­deu­tung der An­ga­be des Fir-


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men­sit­zes und der Adres­se „ins­be­son­de­re bei ausländi­schen Er­wer­bern“ - um wel­chen es sich bei der dor­ti­gen Fall­ge­stal­tung of­fen­sicht­lich nicht han­del­te ! - ver­wie­sen. Die­se An­ga­be ist je­doch un­abhängig da­von er­for­der­lich, wo - im In- oder Aus­land - sich der Fir­men­sitz des Über­neh­mers be­fin­det. Auch bei Über­neh­mern mit Sitz im In­land wird erst durch die An­ga­be de­ren An­schrift/Sitz ei­ne Über­prüfung ermöglicht, wel­chen auch wirt­schaft­li­chen Hin­ter­grund der Er­wer­ber hat, und vor al­lem erst die aus­drück­li­che ge­setz­li­che Wahlmöglich­keit eröff­net, dem Be­triebsüber­gang auch die­sem ge­genüber zu wi­der­spre­chen.


bb) Wie das Ar­beits­ge­richt hier­zu be­reits im Ein­zel­nen aus­geführt hat, fehlt es vor­lie­gend an der er­for­der­li­chen An­ga­be der An­schrift des Be­triebs­er­wer­bers.


Im Un­ter­rich­tungs­schrei­ben vom 29.08.2005 sind ab­sch­ließend le­dig­lich zwei Per­so­nen na­ment­lich ge­nannt, an die ein Wi­der­spruch ge­rich­tet wer­den konn­te. Im ers­ten Fall (B.) be­zeich­net die dort an­ge­ge­be­ne Adres­sie­rung („C. ...“) er­sicht­lich die Per­so­nal­ab­tei­lung des (da­ma­li­gen, über­ge­ord­ne­ten) Geschäfts­be­reichs der Be­klag­ten (C.). Sta­tus/Funk­ti­on und Zu­ord­nung so­wie An­schrift der dort wei­ter ge­nann­ten Per­son („Dr. E. ...“) als wei­te­ren mögli­chen Wi­der­spruchs­adres­sa­ten, auf die die Be­klag­te ab­hebt, sind aus der maßgeb­li­chen Sicht des Erklärungs­empfängers da­ge­gen nicht ein­deu­tig zu iden­ti­fi­zie­ren. Es ist zwar da­von aus­zu­ge­hen, dass, wie die Be­klag­te ausführt, dem in M. wohn­haf­ten und of­fen­sicht­lich auch in M. täti­gen Kläger be­kannt/klar ge­we­sen sein muss­te, dass sich vor dem Be­triebsüber­gang un­ter die­ser An­schrift die Ver­wal­tung des Be­rei­ches C. be­fun­den ha­be. Den Schluss der Be­klag­ten, dass da­mit den Mit­ar­bei­tern des (be­trof­fe­nen/über­zu­ge­hen­den) Be­rei­ches C., al­so auch dem Kläger, eben­so klar ge­we­sen hätte sein müssen, dass es sich hier­bei auch nach dem Be­triebsüber­gang um die(sel­be) Adres­se von „B.“ als Über­neh­me­rin (die zu die­sem Zeit­punkt noch nicht ein­mal ins Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen war: § 15 HGB) han­deln würde, ver­mag die Be­ru­fungs­kam­mer al­ler­dings nicht nach­zu­voll­zie­hen. Man­gels nähe­ren Vor­trags der Be­klag­ten oder An­halts­punk­ten im Sach­ver­halt sonst kann nicht da­von aus­ge­gan­gen wer­den, die be­tref­fen­den Ar­beit­neh­mer hätten, et­wa un­ter Berück­sich­ti­gung wei­te­rer Umstände, hier annähernd selbst­verständ­lich un­ter­stel­len – dies aus ih­rer maßgeb­li­chen Sicht zwangs-


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läufig so ver­ste­hen - müssen, die (al­lein) ein­gangs des Un­ter­rich­tungs­schrei­bens in ih­rer vollständi­gen ge­sell­schafts­recht­li­chen Be­zeich­nung ge­nann­te Be­triebsüber­neh­me­rin (- Fir­ma - „B. GmbH & Co. oHG“) als neu ge­gründe­tes recht­lich selbstständi­ges und zu­mal und of­fen­sicht­lich mit der Be­klag­ten in kei­ner Wei­se ge­sell­schafts­recht­lich ver­floch­te­nes Un­ter­neh­men wer­de ih­ren Fir­men­sitz (kurz­fris­tig !) ex­akt am bis­he­ri­gen Ver­wal­tungs­stand­ort des über­ge­hen­den Be­rei­ches S. C. er­rich­ten - eher ist das Ge­gen­teil der Fall: der über­ge­gan­ge­ne Be­reich/die Be­trie­be/Be­triebs­tei­le C. der Be­klag­ten verfügten über ver­schie­de­ne Be­triebsstätten, (u. a.) in M., in B. und in K./NRW (laut wie­der­um der Auf­lis­tung im Un­ter­rich­tungs­schrei­ben und näher in der Präam­bel der Über­lei­tungs­be­triebs­ver­ein­ba­rung vom 17.08.2005, Bl. 344 d. A.). Dass ein südost­asia­ti­scher Kon­zern (B. Cor­po­ra­ti­on/T.) sein neu zu gründen­des/so­eben ge­gründe­tes deut­sches Toch­ter­un­ter­neh­men (oh­ne Ka­pi­tal­be­tei­li­gung der Be­klag­ten) als Über­neh­me­rin die­ses Geschäfts­be­rei­ches der Be­klag­ten oh­ne wei­te­res an des­sen bis­he­ri­gen Ver­wal­tungs­sitz bei der Be­klag­ten als Verkäufe­r­in „an­sie­deln“, sei­nen re­gis­ter­recht­li­chen (§ 106 Abs. 2 Nr. 2 HGB) oder tatsächli­chen Fir­men­sitz dort be­gründen soll­te, ist kaum an­zu­neh­men - man­gels be­son­de­rer An­halts­punk­te so­gar eher aus­zu­sch­ließen.


Be­reits aus die­sem Grund war so­mit die In­for­ma­ti­on der Be­klag­ten mit Schrei­ben vom 29.08.2005 feh­ler­haft und des­halb nicht ge­eig­net, die Wi­der­spruchs­frist von ei­nem Mo­nat gemäß § 613a Abs. 6 Satz 1 BGB in Gang zu set­zen.


b) Wei­ter fehl­te es an der er­for­der­li­chen An­ga­be des Grun­des für den Über­gang (§ 613a Abs. 5 Nr. 2 BGB).


aa) Hier­nach ist zunächst die An­ga­be der for­ma­len (ver­trag­li­chen) Rechts­grund­la­ge für den Be­triebsüber­gang wie Kauf­ver­trag, Pacht­ver­trag etc. ge­meint, aber auch - was der ge­setz­li­che Be­griff des an­zu­ge­ben­den „Grun­des“ für den Über­gang nach Wort­laut und Sinn und Zweck die­ser Re­ge­lung be­reits zwang­los und selbst­verständ­lich in­di­ziert - ei­ne we­nigs­tens all­ge­mei­ne und schlag­wort­ar­ti­ge An­ga­be der dem Be­triebsüber­gang zu„grun­de“lie­gen­den un­ter­neh­me­ri­schen Über­le­gung/Kon­zep­ti­on, so­fern sich die­se im Fal­le ei­nes Wi­der­spru­ches auf den Ar­beits-


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platz aus­wir­ken kann (BAG, U. v. 13.07.2006, 8 AZR 305/06, AP Nr. 112 zu § 613a BGB - II. 1. b ee/ju­ris Rzn. 27 f d. Gr. -; U. v. 14.12.2006, aaO, - II. 1. b ee/ju­ris Rz. 32 d. Gr. -).
Aus­ge­hend vom Sinn und Zweck der Un­ter­rich­tung – dem Ar­beit­neh­mer die Möglich­keit zu ver­schaf­fen, sach­ge­recht über die Ausübung sei­nes Wi­der­spruchs­rechts nach § 613a Abs. 6 BGB zu be­fin­den – ist hier­bei ei­ne In­for­ma­ti­on auch über die mit­tel­ba­ren Fol­gen ei­nes Be­triebsüber­gangs er­for­der­lich, wenn durch die­se die Rechts­po­si­tio­nen des Ar­beit­neh­mers zwar nicht un­mit­tel­bar be­trof­fen sind, die öko­no­mi­schen Rah­men­be­din­gun­gen des Be­triebsüber­gangs je­doch zu ei­ner so gra­vie­ren­den Gefähr­dung der wirt­schaft­li­chen Ab­si­che­rung der Ar­beit­neh­mer beim neu­en Be­triebs­in­ha­ber führen, dass die­se Gefähr­dung als ein we­sent­li­ches Kri­te­ri­um für ei­nen mögli­chen Wi­der­spruch der Ar­beit­neh­mer ge­gen den Über­gang der Ar­beits­verhält­nis­se an­zu­se­hen ist, was vor al­lem dann der Fall ist, wenn die Ar­beits­platz­si­cher­heit beim Be­triebs­er­wer­ber maßgeb­lich be­trof­fen ist. Auch wenn das wirt­schaft­li­che Po­ten­ti­al des Be­triebs­er­wer­bers im All­ge­mei­nen nicht Ge­gen­stand der In­for­ma­ti­ons­pflicht ist – häufig nicht sein kann, weil des­sen Be­ur­tei­lung re­gelmäßig ei­ne nicht oder kaum jus­ti­zia­ble Einschätzung der wirt­schaft­li­chen und recht­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten so­wie der künf­ti­gen wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung vor­aus­set­zen würde - , stellt je­den­falls ei­ne mit/durch den Be­triebsüber­gang ein­her­ge­hen­de er­heb­li­che Ver­rin­ge­rung der Haf­tungs­mas­se für aus den über­ge­hen­den Ar­beits­verhält­nis­sen re­sul­tie­ren­de For­de­run­gen, ei­ne nicht un­er­heb­li­che Ver­rin­ge­rung der ver­blei­ben­den Haf­tungs­grund­la­ge, ei­nen Um­stand dar, auf des­sen Kennt­nis der zu in­for­mie­ren­de Ar­beit­neh­mer An­spruch hat­te (BAG, U.v. 31.01.2008, 8 AZR 1116/06 – Rzn. 32 bis 34 d. Gr., auch un­ter wei­ter­ge­hen­dem Hin­weis auf die ra­tio le­gis der ge­samt­schuld­ne-ri­schen Haf­tung bei Un­ter­neh­mens­auf­spal­tung nach § 134 Um­wG -).


bb)
(1)
Die Be­klag­te hat zwar ein­gangs des vier­tes Ab­sat­zes des In­for­ma­ti­ons­schrei­bens vom 29.08.2005 als for­ma­les Rechts­geschäft für den Über­gang ei­nen Kauf­ver­trag „im We­ge der Ein­zel­rechts­nach­fol­ge“ (sog. As­set Deal) ge­nannt.
Im da­vor­ste­hen­den zwei­ten und drit­ten Ab­satz dort ist an­sons­ten je­doch le­dig­lich aus­geführt, dass „B.“ durch den „Zu­sam­men­schluss mit S. ... sei­ne ehr­gei­zi-


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gen in­ter­na­tio­na­len Ex­pan­si­ons­pläne um­set­zen“ könne, da S. der Über­neh­me­rin ei­ne glo­ba­le Or­ga­ni­sa­ti­on und ei­nen star­ken, welt­weit be­kann­ten, Mar­ken­nah­men, Mo­bil­te­le­fon­tech­no­lo­gie und Soft­ware­kom­pe­tenz so­wie Zu­gang zu ei­ner brei­ten Kun­den­ba­sis und ei­nen auf drei Kon­ti­nen­ten eta­blier­ten Fer­ti­gungs­ver­bund bie­te.
Glei­ches - nichts we­sent­lich darüber Hin­aus­ge­hen­des - er­gibt sich aus der Präam­bel un­ter Ab­schnitt A der Über­lei­tungs­be­triebs­ver­ein­ba­rung vom 17.08.2005, auf die das Un­ter­rich­tungs­schrei­ben vom 29.08.2005 als des­sen Be­stand­teil Be­zug nimmt.


Da­mit sind von der in­for­mie­ren­den Be­klag­ten als ab­ge­ben­den Un­ter­neh­mens al­lein hy­post­asier­te glo­bal­stra­te­gi­sche Über­le­gun­gen des Mut­ter­kon­zerns der Über­neh­me­rin (B. Cor­po­ra­ti­on/T.) im Zu­sam­men­hang mit der Über­nah­me des Geschäfts­ge­bie­tes C. der Be­klag­ten an­ti­zi­piert/aus­geführt. Ei­ne we­nigs­tens an­ge­deu­te­te Dar­le­gung der In­ten­ti­on der Be­klag­ten selbst als bis­he­ri­ger Ar­beit­ge­be­rin und Ver­fas­se­rin des Un­ter­rich­tungs­schrei­bens fehlt da­ge­gen - wel­chen Grund es für sie ge­ge­ben ha­ben soll­te, ihr Mo­bil­te­le­fon­geschäft vollständig zu ver­kau­fen. Für die Be­klag­te mit dem vollständi­gen Ver­kauf die­ser Spar­te ver­bun­de­ne ei­ge­ne un­ter­neh­me­ri­sche Über­le­gun­gen las­sen sich auch nicht et­wa mit­tel­bar oder im Um­kehr­schluss oder we­nigs­tens kon­klu­dent den al­lein auf die Markt­po­si­ti­on und die dar­ge­stell­ten (un­ter­stell­ten) un­ter­neh­me­ri­schen Über­le­gun­gen der B. Cor­po­ra­ti­on/T. als (ei­gent­li­cher) Über­neh­me­rin ab­stel­len­den In­for­ma­tio­nen in ih­rem Un­ter­rich­tungs­schrei­ben vom 29.08.2005 ent­neh­men.


(2) Dass der ab­sch­ließen­de Hin­weis im Un­ter­rich­tungs­schrei­ben vom 29.08.2005 auf den durch die Über­tra­gung der C.-Ak­ti­vitäten auf B. (GmbH & Co. oHG) be­wirk­ten Ent­fall die­ser Ar­beitsplätze bei der Be­klag­ten und das da­durch ver­ur­sach­te Ri­si­ko be­trieb­li­cher Kündi­gun­gen im Fal­le ei­nes Wi­der­spru­ches die Mit­tei­lung der un­ter­neh­me­ri­schen Gründe für den Be­triebsüber­gang im Sin­ne des § 613a Abs. 5 Nr. 2 BGB be­deu­tet/be­inhal­tet ha­ben sol­le, wie die Be­klag­te in der Be­ru­fungs­be­gründung ar­gu­men­tiert, ist nach­ge­ra­de ab­we­gig. Die­ser Hin­weis der Be­klag­ten im In­for­ma­ti­ons­schrei­ben be­zieht sich

- auf die Fol­gen


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- ei­nes zu­vor erklärten Wi­der­spru­ches
und soll da­mit, ggf. im Zu­sam­men­hang mit § 613a Abs. 5 Nr. 3 BGB, die Ent­schei­dungs­fin­dung hin­sicht­lich der Erklärung ei­nes Wi­der­spru­ches ge­gen den Be­triebsüber­gang be­ein­flus­sen - im Er­geb­nis hier­von ab­hal­ten -. Die­ser Hin­weis be­inhal­tet je­doch kei­ne we­nigs­tens an­satz­wei­se und schlag­wort­ar­tig er­folg­te Dar­stel­lung der al­ler­erst dem Be­triebsüber­gang zu­grun­de lie­gen­den un­ter­neh­me­ri­schen Erwägun­gen der Be­klag­ten. Die Ar­gu­men­ta­ti­on der Be­klag­ten hier­zu ver­wech­selt die Kau­sa­litäts­rei­hen­fol­ge von Grund (Be­gründung) und (Rechts)Fol­ge. Die­ser Hin­weis der Be­klag­ten in ih­rem Un­ter­rich­tungs­schrei­ben enthält kei­ne er­for­der­li­che In­for­ma­ti­on der Ar­beit­neh­mer über die dem Be­triebsüber­gang al­ler­erst zu­grun­de lie­gen­de un­ter­neh­me­ri­sche In­ten­ti­on der Be­klag­ten selbst, son­dern ver­weist, vor dem Hin­ter­grund ei­ner hier­zu feh­len­den Be­gründung, so­gleich auf das Ri­si­ko ei­nes Ar­beits­platz­ver­lus­tes bei Wi­der­spruch, zu­mal eben ei­nes sol­chen auf un­zu­rei­chen­der Ent­schei­dungs­grund­la­ge (!), da­mit die sub­ku­ta­ne War­nung vor ei­nem Wi­der­spruch. Wäre die­ses la­ten­te Drohsze­na­rio be­reits die er­for­der­li­che Dar­stel­lung der un­ter­neh­me­ri­schen Erwägun­gen der Be­klag­ten für den Be­triebsüber­gang als sol­che, wie die Be­klag­te zum Aus­druck brin­gen will, würde dies den Ver­zicht auf jeg­li­che in­halt­li­che In­for­ma­ti­on be­deu­ten - die Mit­tei­lung hier­zu aus­rei­chen las­sen, dass nun ein­mal ver­kauft (ver­pach­tet etc.) wird, und wer was da­ge­gen hat (und wi­der­spricht), muss da­mit rech­nen, den Ar­beits­platz bei der Ar­beit­ge­be­rin zu ver­lie­ren...


(3) Ei­ner we­nigs­tens gro­ben, all­ge­mei­nen, In­for­ma­ti­on über die un­ter­neh­me­ri­schen Erwägun­gen, die für die Be­klag­te mit dem Be­triebsüber­gang, dem Ver­kauf die­ses Geschäfts­be­reichs, ver­bun­den wa­ren, be­durf­te es nach Auf­fas­sung der Be­ru­fungs­kam­mer hier auch und vor al­lem des­halb, weil die­sem Ver­kauf auf den ers­ten Blick und für den un­be­fan­ge­nen Le­ser/Empfänger des Un­ter­rich­tungs­schrei­bens und da­mit des­sen Ent­schei­dungs­fin­dung aty­pi­sche, be­mer­kens­wer­te, Umstände zu­grun­de la­gen:


Nach je­weils un­be­strit­ten ge­blie­be­nem - auch hin­sicht­lich des vom Ar­beits­ge­richt so ge­nann­ten „ne­ga­ti­ven Kauf­prei­ses“ im Grund­satz nicht be­strit­te­nen - Vor­brin­gens des Klägers er­folg­te der Ver­kauf nicht an den B.-Kon­zern un­mit­tel­bar, die


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B. Cor­po­ra­ti­on in T., son­dern, wie in­so­weit zunächst auch nicht über­ra­schend oder un­gewöhn­lich, an de­ren neu ge­gründe­te deut­sche Toch­ter­ge­sell­schaft, die Fa. B. GmbH & Co. oHG. Dass letz­te­res Un­ter­neh­men als recht­li­che Käufe­r­in und Über­neh­me­rin neu ge­gründet wur­de/war und vor al­lem mit ei­nem Stamm­ka­pi­tal und da­mit Haf­tungs­ka­pi­tal von - bei­de Ge­sell­schaf­ter zu­sam­men­ge­nom­men – ge­ra­de ein­mal 50.000,-- € aus­ge­stat­tet war (!), bei Über­nah­me ei­nes Geschäfts­be­rei­ches mit, so die Be­klag­te, ca. (mehr als) 3.000 Ar­beit­neh­mern, und die­ser Trans­ak­ti­on zum an­de­ren ein sog. „ne­ga­ti­ver Kauf­preis“ zu­grun­de lag, wie dies das Ar­beits­ge­richt, un­ter Be­zug­nah­me auf ei­ne Ent­schei­dung der 26. Kam­mer des Ar­beits­ge­richts in ei­nem der Par­al­lel­ver­fah­ren, plas­tisch aus­ge­drückt hat, ver­an­lass­ten al­ler­dings ei­nen ge­wis­sen Erklärungs­be­darf, da erst sol­che – hier al­ler­dings be­mer­kens­wer­ten - Be­son­der­hei­ten den durch­schnitt­li­chen Ar­beit­neh­mer als Adres­sa­ten des Un­ter­rich­tungs­schrei­bens nach den vor­ste­hen­den Grundsätzen in die La­ge ver­set­zen konn­ten, sich über die Per­son des Über­neh­mers und die in § 613a Abs. 5 BGB ge­nann­ten Umstände ein Bild zu ma­chen und ei­ne er­for­der­li­che aus­rei­chen­de Wis­sens- und da­mit Ent­schei­dungs­grund­la­ge für die Ausübung oder Nicht­ausübung des Wi­der­spruchs­rechts zu ge­win­nen (BAG, aaO). Dies muss um­so mehr gel­ten, als die Be­klag­te im Un­ter­rich­tungs­schrei­ben vom 29.08.2005 ge­ra­de (und al­lein) auf die Größe, Be­deu­tung und, in­ter­na­tio­na­le, Markt­macht usw. der „Über­neh­me­rin“ ab­stellt, de­ren glo­ba­le Or­ga­ni­sa­ti­on und führen­de Markt­po­si­ti­on welt­weit ak­zen­tu­iert.


Die Be­klag­te teilt hier je­doch, wie aus­geführt, mit kei­nem Wort, auch nicht an­deu­tungs­wei­se, mit, was ih­re ei­ge­ne Über­le­gung sei, ei­nen ih­rer Geschäfts­be­rei­che mit mehr als 3.000 Ar­beit­neh­mern und ei­nem wirt­schaft­lich sub­stan­ti­el­len Stel­len­wert (und Be­deu­tung auch für die Außen­dar­stel­lung der Fa. S. AG) aus ih­rem Un­ter­neh­men mit ei­nem vie­le Mil­li­ar­den Eu­ro um­fas­sen­den Haf­tungs­ka­pi­tal aus­zu­glie­dern und rea­li­ter vollständig auf ein neu ge­gründe­tes Un­ter­neh­men zu über­tra­gen, das mit ge­ra­de ein­mal 50.000,-- € Haf­tungs­ka­pi­tal aus­ge­stat­tet war. Dass der Be­klag­ten die­se Si­tua­ti­on der Über­neh­me­rin gänz­lich un­be­kannt ge­we­sen sein soll­te, wird von ihr we­der ein­ge­wandt noch wäre dies nach­voll­zieh­bar. Die Be­klag­te ver­weist in ih­rem Un­ter­rich­tungs­schrei­ben vom 29.08.2005 auf die Fa. B. GmbH & Co. oHG in de­ren in­so­weit kor­rek­ter ge­sell­schafts­recht­li­cher Be­zeich­nung und bei


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der Fra­ge de­ren An­schrift, ih­res Fir­men­sit­zes, ge­ra­de dar­auf, dass es sich bei der auf Sei­te 2 des In­for­ma­ti­ons­schrei­bens an­ge­ge­be­nen An­schrift des ei­nen der dort ge­nann­ten Wi­der­spruchs­adres­sa­ten Dr. W. in M. „um die Adres­se von B.“ hand­le, wo sich vor dem Be­triebsüber­gang die Ver­wal­tung des Be­reichs C. der Be­klag­ten be­fun­den ha­be - die Be­klag­te im Übri­gen seit dem Be­triebsüber­gang die Per­so­nal­ak­ten für die B. auf der Grund­la­ge ei­nes Dienst­leis­tungs­ver­tra­ges geführt ha­be, was je­den­falls in­di­ziert, dass es nicht un­we­sent­li­che geschäft­li­che Be­zie­hun­gen zwi­schen der Be­klag­ten und der Über­neh­me­rin ge­ge­ben ha­ben muss.
Die Fra­ge des sog. „ne­ga­ti­ven Kauf­prei­ses“ (wie­so sich die Be­klag­te über die Ver­wen­dung die­ses Be­griffs durch das Ar­beits­ge­richt echauf­fiert, ist für die Be­ru­fungs­kam­mer nicht ganz nach­voll­zieh­bar: aus dem in beim LAG München anhängi­gen Par­al­lel­ver­fah­ren vor­ge­leg­ten Gut­ach­ten und Be­richt des, zu die­sem Zeit­punkt vorläufi­gen, In­sol­venz­ver­wal­ters vom 27.12.2006 ist ge­richts­be­kannt, dass eben die­ser Be­griff dort (S. 12) ge­braucht wird!) ist von we­sent­li­cher Be­deu­tung für die Ent­schei­dung der Adres­sa­ten des In­for­ma­ti­ons­schrei­bens über den Be­triebsüber­gang: Der un­be­fan­ge­ne Durch­schnitts­empfänger/Le­ser - hier re­gelmäßig Tech­ni­ker, In­ge­nieur u. ä. - ver­bin­det mit dem Be­griff „Kauf­ver­trag“ schlicht ei­ne nor­ma­le Aus­tausch­be­zie­hung im Sin­ne des § 433 BGB - der Verkäufer veräußert ei­nen Ge­gen­stand - hier „Un­ter­neh­mens­be­reich“ (im We­ge der dort erwähn­ten Ein­zel­rechts­nach­fol­ge - As­set Deal -) - ge­gen Zah­lung ei­ner Sum­me, die öko­no­misch übli­cher­wei­se vom (in­ne­ren) Wert des veräußer­ten Ge­gen­stands und dem (Markt)Preis be­stimmt wird (do ut des). Die ausführ­li­chen Be­leh­run­gen der (Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten der) Be­klag­ten in der Be­ru­fungs­be­gründung über die übli­chen Ver­trags­ge­stal­tungs­in­hal­te/-mo­da­litäten in der Pra­xis des (in­ter­na­tio­na­len) Un­ter­neh­mens­kau­fes ver­su­chen zwar, der Be­ru­fungs­kam­mer durch­aus nicht völlig un­be­kann­te, Ver­hand­lungs­zu­sam­menhänge dar­zu­stel­len - ändern je­doch nichts dar­an, dass der von der Be­klag­ten hier eben un­de­men­tiert und oh­ne we­nigs­tens an­satz­wei­se Be­gründung/nähe­re In­for­ma­ti­on ge­brauch­te Be­griff des Kauf­ver­tra­ges na­tur­gemäß sug­ge­riert - nach dem sys­te­ma­ti­schen Ge­samt­zu­sam­men­hang des Un­ter­rich­tungs­schrei­bens vom 29.08.2005 wohl sug­ge­rie­ren soll­te -, dass der be­zeich­ne­te Käufer = B. (M.) als Ge­gen­leis­tung ei­nen Kauf­preis be­zahlt hat - nicht, dass die Be­klag­te tatsächlich im Er­geb­nis so­gar ei­ne „Mit­gift“ mit­gab, sie nach ih­rem Vor­brin­gen ih­rer­seits Zu­zah­lun-

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gen für über­nom­me­ne Ri­si­ken leis­te­te (der Käufer ei­nes, z. B., Pkw pflegt hierfür ei­nen Kauf­preis zu zah­len - und nicht oder höchst sel­ten bzw. nur un­ter ganz be­son­de­ren Umständen - et­wa zusätz­li­chen außer­gewöhn­li­chen Ent­sor­gungs­las­ten - die­sen oh­ne Zah­lung ei­nes Kauf­prei­ses zu er­wer­ben und so­gar noch zusätz­lich do­tiert zu wer­den ...). Ein we­nigs­tens an­satz­wei­se er­for­der­li­cher und er­folg­ter Hin­weis auf die­se be­son­de­re Si­tua­ti­on muss­te al­ler­dings vor­han­den sein, um ei­ne se­riöse und über­leg­te Ent­schei­dung über das Für und Wi­der ei­nes Wi­der­spru­ches zu ermögli­chen - die Zu­kunfts­per­spek­ti­ven ei­ner mit ei­nem Haf­tungs­ka­pi­tal von ge­ra­de ein­mal 50.000,-- € aus­ge­stat­te­ten und von der Be­klag­ten als Verkäufe­r­in noch mit Mit­gift do­tier­ten Er­wer­be­rin und da­mit die Abwägung der Ri­si­ken und die Ant­wort auf die Fra­ge der Sinn­haf­tig­keit ei­nes Wi­der­spru­ches sind vor die­sem Hin­ter­grund zwangsläufig an­ders ein­zuschätzen als et­wa aus Elo­gen auf be­son­de­re un­ter­neh­me­ri­sche Per­spek­ti­ven für B. Cor­po­ra­ti­on/T., wie im In­for­ma­ti­ons­schrei­ben vom 29.08.2005 al­lein ak­zen­tu­iert, rück­zu­sch­ließen ... (BAG, u.V. 31.01.2008, aaO – wo das BAG nun­mehr aus­drück­lich fest­ge­hal­ten, dass ei­ne Un­ter­rich­tung der Ar­beit­neh­mer nach § 613a Abs. 5 BGB un­zuläng­lich war, weil nicht über die feh­len­de Über­tra­gung auch der Be­triebs­im­mo­bi­lie auf den Be­triebs­er­wer­ber - auf die­sen wa­ren nur die Ma­schi­nen, Vorräte, Halb­fer­tig­pro­duk­te und das Mo­bi­li­ar über­tra­gen wor­den - in­for­miert wor­den war).


Der Ver­kauf ih­res Be­triebs­teils/Geschäfts­be­reichs C. mit ca. 3.000 Ar­beit­neh­mern an ei­ne neu ge­gründe­te und of­fen­sicht­lich un­ter­ka­pi­ta­li­sier­te Toch­ter­ge­sell­schaft ei­nes ausländi­schen Kon­zern un­ter „Mit­gift“ hätte des­halb al­ler­dings ei­ne nähe­re Un­ter­rich­tungs­pflicht der Be­klag­ten über die da­mit ver­bun­de­nen Umstände und ih­re Über­le­gun­gen aus­gelöst


c) Auch ei­ne nach den ein­gangs dar­ge­leg­ten all­ge­mei­nen Grundsätzen aus­rei­chen­de In­for­ma­ti­on über die recht­li­chen, wirt­schaft­li­chen und so­zia­len Fol­gen des Be­triebsüber­gangs für die Ar­beit­neh­mer (§ 613a Abs. 5 Nr. 3 BGB) fehl­te.

aa)


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(1) Da der Kläger dies hier al­len­falls am Ran­de und kon­klu­dent rügt, ist le­dig­lich ergänzend und in der des­halb ge­bo­te­nen Kürze hier­zu dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die Be­klag­te im Un­ter­rich­tungs­schrei­ben vom 29.08.2005 zwar aus­rei­chend über den Ein­tritt der Fa. B. (GmbH & Co. oHG) in al­le Rech­te und Pflich­ten des Ar­beits­ver­tra­ges, die un­veränder­te Zah­lung der bis­he­ri­gen Vergütung so­wie die be­fris­te­te ge­samt­schuld­ne­ri­sche Haf­tung der Be­klag­ten und der Über­neh­me­rin nach § 613a Abs. 2 BGB und eben­so über das Ver­bot der Kündi­gung we­gen des Be­triebsüber­g­an­ges nach § 613a Abs. 4 Satz 1 BGB - wei­ter über das Wi­der­spruchs­recht für die Ar­beit­neh­mer/Adres­sa­ten - als recht­li­che Fol­gen des Be­triebsüber­gangs in­for­miert hat.

(2) Al­ler­dings war in die­sem Zu­sam­men­hang auch ein Hin­weis dar­auf not­wen­dig, ob und in­wie­weit beim Veräußerer gel­ten­de Ta­rif­verträge und Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen - de­ren ge­naue Be­zeich­nung und Aufzählung nicht er­for­der­lich ist - durch beim Er­wer­ber gel­ten­de Ta­rif­verträge ab­gelöst wer­den, und vor al­lem, ob Ta­rif­verträge und/oder Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen kol­lek­tiv­recht­lich oder in­di­vi­du­al­recht­lich (§ 613a Abs. 1 Satz 2 BGB) fort­wir­ken (vgl. BAG, U. v. 13.07.2006, 8 AZR 305/05, aaO - II. 1. b ff (1)/ju­ris Rz. 32 aE d. Gr. -; U. v. 14.12.2006, aaO - II. 1. b ff (1)/ju­ris Rz. 35 a E d. Gr. -; so be­reits Gaul/Ot­to, DB 2005, S. 2465 f/2466 (un­ter II. 3. a bb); vgl. hier­zu jetzt näher auch Mohn­ke/Betz, BB 2008, S. 498 f) - zu­mal ei­ne Ablösung von vor ei­nem Be­triebsüber­gang für das Ar­beits­verhält­nis maßgeb­li­chen Ta­rif­nor­men nach § 613a Abs. 1 Satz 3 BGB durch beim neu­en In­ha­ber gel­ten­des an­de­res Ta­rif­recht die nor­ma­ti­ve Gel­tung der Ta­rif­re­ge­lun­gen des § 613a Abs. 1 Satz 2 BGB vor Be­triebsüber­gang vor­aus­setzt (BGB, U. v. 29.08.2007, 4 AZR 767/06).


bb) Dies er­gibt sich hier je­doch aus­rei­chend we­der aus dem Text des In­for­ma­ti­ons­schrei­bens un­mit­tel­bar – die­ses be­ruft sich auf die Wei­ter­gel­tung der Ge­samt­be­triebs­ver­ein­ba­run­gen und ört­li­chen Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen (nicht die Rechts­na­tur de­ren Wei­ter­gel­tung) - noch der dort in Be­zug ge­nom­me­nen Über­lei­tungs­be­triebs­ver­ein­ba­rung vom 17.08.2005. Das Un­ter­rich­tungs­schrei­ben vom 29.08.2005 ver­weist auf die wei­te­re Be­treu­ung durch die bis­he­ri­gen Be­triebsräte bis zu de­ren an­ste­hen­der Neu­wahl - was mögli­cher­wei­se eher als kon­klu­den­ter Hin­weis auf ei­ne


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kol­lek­tiv­recht­li­che Wei­ter­gel­tung be­ste­hen­der (Ge­samt)Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen an­zu­se­hen sein könn­te -, während Zif­fer 2 der als Be­stand­teil die­ses In­for­ma­ti­ons­schrei­bens gleich­zei­tig in Be­zug ge­nom­me­nen Über­lei­tungs­be­triebs­ver­ein­ba­rung vom 17.08.2005 festhält, dass „die zum Zeit­punkt der Aus­glie­de­rung be­ste­hen­den Ge­samt­be­triebs­ver­ein­ba­run­gen und ört­li­chen Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen ... bis zu ei­ner even­tu­el­len Neu­re­ge­lung gemäß § 613a BGB wei­ter (gel­ten) ... Dies gilt ent­spre­chend für die Ar­beits­ord­nung“ (Bl. 345 d. A.). Letz­te­res in­di­ziert kon­klu­dent eher ei­nen Ver­weis auf ei­ne ein­zel­ver­trag­li­che Trans­for­ma­ti­on nach § 613a Abs. 1 Satz 2 BGB.
Ein er­for­der­li­cher kla­rer Hin­weis auf die Rechts­na­tur der Wei­ter­gel­tung kol­lek­tiv­recht­li­cher Re­ge­lun­gen liegt da­mit je­den­falls nicht vor. Zu Ta­rif­verträgen, die bei der ge­richts­be­kannt ta­rif­ge­bun­de­nen Be­klag­ten gel­ten - in Bay­ern die Ta­rif­verträge für die Ar­beit­neh­mer der Baye­ri­schen Me­tall- und Elek­tro­in­dus­trie, was al­ler­dings nicht im ein­zel­nen be­zeich­net wer­den muss­te -, und vor al­lem den Rechts­sta­tus de­ren Wei­ter­gel­tung bei der Über­neh­me­rin ist in bei­den Fällen kei­ner­lei Aus­sa­ge, auch kei­ner­lei je­den­falls sub­ku­ta­ner Hin­weis, er­folgt. Auch dies wäre für ei­ne se­riöse Ent­schei­dungs­fin­dung über die et­wai­ge Ausübung ei­nes Wi­der­spru­ches von Be­deu­tung ge­we­sen.


d) Man­gels ord­nungs­gemäßer Un­ter­rich­tung gemäß § 613a Abs. 5 BGB durch die Be­klag­te hat­te des­halb die Wi­der­spruchs­frist gemäß § 613a Abs. 6 Satz 1 BGB nicht zu lau­fen be­gon­nen, wes­halb der vom Kläger mit Schrei­ben sei­nes Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten vom 22.12.2006 form­ge­recht (§ 613a Abs. 6 Satz 1 BGB) erklärte Wi­der­spruch ge­gen den Be­triebsüber­gang grundsätz­lich nicht ver­spätet war.


4. Das Recht des Kläger, dem Be­triebsüber­gang noch mit Schrei­ben vom
22.12.2006 zu wi­der­spre­chen, ist - wie be­reits das Ar­beits­ge­richt im Er­geb­nis zu­tref­fend und in der Be­gründung über­zeu­gend aus­geführt hat - we­der nach den Grundsätzen der Ver­wir­kung (da­zu a) noch ent­spre­chend § 144 Abs. 1 BGB (da­zu b) als aus­ge­schlos­sen an­zu­se­hen.


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a) aa) Das Wi­der­spruchs­recht als schrift­lich aus­zuüben­des Ge­stal­tungs­recht in Form ei­nes Rechts­fol­gen­ver­wei­ge­rungs­rechts (vgl. nur BAG, U. v. 13.07.2006, 8 AZR 382/05, AP Nr. 1 zu § 613a BGB Wi­der­spruch - II. 1. b aa (1)/ju­ris Rz. 21 d. Gr., m. w. N. -; vgl. ausführ­lich auch LAG Köln, U. v. 05.10.2007, 11 Sa 257/07, NZA-RR 2008, S. 5 f) kann nach all­ge­mei­ner Auf­fas­sung ver­wir­ken.


Die Ver­wir­kung ist ein Son­der­fall der un­zulässi­gen Rechts­ausübung, mit der die il­loy­al ver­späte­te Gel­tend­ma­chung von Rech­ten aus­ge­schlos­sen wird. Sie dient dem Ver­trau­ens­schutz und ver­folgt nicht den Zweck, den Schuld­ner stets dann von sei­ner Ver­pflich­tung zu be­frei­en, wenn des­sen Gläubi­ger le­dig­lich länge­re Zeit sei­ne Rech­te nicht gel­tend ge­macht hat. Der Be­rech­tig­te muss­te viel­mehr un­ter Umständen untätig ge­blie­ben sein, die den Ein­druck er­weck­ten, dass er sein Recht nicht mehr gel­tend ma­chen wol­le, so­dass der Ver­pflich­te­te sich dar­auf ein­stel­len durf­te, nicht mehr in An­spruch ge­nom­men zu wer­den. Hier­bei muss das Er­for­der­nis des Ver­trau­ens­schut­zes auf Sei­ten des Ver­pflich­te­ten das In­ter­es­se des Be­rech­tig­ten der­art über­wie­gen, dass ihm die Erfüllung des An­spruchs nicht mehr zu­zu­mu­ten ist (BAG, aaO; BAG, U. v. 15.02.2007, 8 AZR 431/06, AP Nr. 320 zu § 613a BGB - II. 3. b (2)/ju­ris Rzn. 42 f d. Gr. -; hier­zu et­wa Wellköner, BB 2007, S. 1849 f).


Im An­schluss an die nach­voll­zieh­ba­ren Ausführun­gen des Ar­beits­ge­richts hier­zu kann in die­sem Zu­sam­men­hang von vorn­her­ein nicht un­berück­sich­tigt blei­ben, dass die Be­klag­te auf­grund der mit der In­sol­venz der Fa. B. GmbH & Co. oHG ver­bun­de­nen (auch öffent­li­chen Be­gleit-)Umstände grundsätz­lich mit Wi­dersprüchen über­ge­gan­ge­ner Ar­beit­neh­mer im zeit­li­chen Zu­sam­men­hang mit der In­sol­venz­an­trag­stel­lung bzw. In­sol­ven­zeröff­nung rech­nen muss­te - wes­halb sie sich auch aus die­sen Gründen nur un­ter zusätz­li­chen Umständen über­haupt dar­auf ein­stel­len hätte können, da­mit, in die­sem zeit­li­chen Zu­sam­men­hang, nicht mehr kon­fron­tiert zu wer­den.


bb) Hier kann zunächst of­fen blei­ben, ab wann der Lauf des Zeit­mo­ments des
Ver­wir­kungs­tat­be­stands be­ginnt - ab dem Zeit­punkt des Zu­gangs des Un­ter­rich­tungs­schrei­bens oder dem Zeit­punkt des Be­triebsüber­gangs bzw. der po­si­ti­ven


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Kennt­nis de­ren Umstände, al­so letzt­lich je­den­falls dem Zu­gang des Un­ter­rich­tungs­schrei­ben (wie dies die hie­si­gen Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten der Be­klag­ten im An­schluss an die Ent­schei­dung des BAG vom 27.01.2000, 8 AZR 106/99 (ju­ris) veröffent­licht mei­nen: Löwisch/Göpfert/Sieg­rist, DB 2007, S. 2538 f (un­ter III.); eben­so LAG München, U. v. 12.10.2006, 2 Sa 990/05, BB 2007, S. 507 f mit Anm. Göpfert/Sieg­rist: BB 2007, S. 506 f), oder zu dem Zeit­punkt, zu dem der Ar­beit­neh­mer Kennt­nis von der Feh­ler­haf­tig­keit der Un­ter­rich­tung nach § 613a Abs. 5 BGB er­langt hat­te (so LAG Düssel­dorf et­wa im U. v. 01.08.2007, 7 Sa 655/07 (ju­ris Rz. 97) und 7 Sa 361/07, FA 2008, S. 59 (LS - ju­ris Rz. 80) - , ob al­so ei­ne Frist von ca. 15 Mo­na­ten gemäß der ers­ten Auf­fas­sung oder of­fen­sicht­lich al­len­falls we­ni­gen Mo­na­ten/kur­zer Zeit nach der zwei­ten Auf­fas­sung (im U. v. 15.02.2007, aaO - II. 3. b (3)/ju­ris Rz. 45 der Gründe - hat das BAG das Zeit­mo­ment des Ver­wir­kungs­tat­be­stan­des nach den ob­jek­ti­ven Umständen „an­ge­sichts der Dau­er von über ei­nem Jahr des nicht erklärten Wi­der­spruchs“ als erfüllt an­ge­se­hen; das LAG Köln stellt im U. v. 05.10.2007 - NZA-RR 2008, S. 5 f/8, un­ter II. 1. d bb (1) der Gründe - da­ge­gen nach­voll­zieh­bar auf die re­gelmäßige Verjährungs­frist als An­halt für das Zeit­mo­ment des Ver­wir­kungs­tat­be­stan­des ab; für die Erfüllung des Zeit­mo­ments der Ver­wir­kung bei Wi­der­spruch erst 12/14 Mo­na­te nach, auch feh­ler­haf­ter, Un­ter­rich­tung: LAG Nürn­berg, U. v. 07.03.2007, 6 Sa 228/06 (ju­ris - n. r.)).


Bei der beim Zeit­mo­ment ge­bo­te­nen ein­zel­fall­be­zo­ge­nen Wer­tung, bei der es ei­ne star­re oder Höchst­frist (z. B. von sechs Mo­na­ten) nicht gibt (ständ. Rspr. des BAG, aaO), können ins­be­son­de­re der Grad der Feh­ler­haf­tig­keit oder Un­vollständig­keit des Un­ter­rich­tungs­schrei­bens und auch die Kom­ple­xität der mit dem kon­kre­ten Be­triebsüber­gang ver­bun­de­nen recht­li­chen Fra­gen ei­ne Rol­le spie­len (BAG, U. v. 15.02.2007, aaO (ju­ris Rz. 44), und wie­der­um Löwisch/Göpfert/Sieg­rist, aaO, S. 2539). Hier­nach wäre hier zu berück­sich­ti­gen, dass das Un­ter­rich­tungs­schrei­ben der Be­klag­ten vom 29.08.2005 al­ler­dings in mehr­fa­cher und gra­vie­ren­der Hin­sicht un­vollständig und feh­ler­haft und die mit ei­ner in­ter­na­tio­na­len Trans­ak­ti­on wie der dem vor­lie­gen­den Be­triebsüber­gang ver­bun­de­nen Umstände, auf die auch das In­for­ma­ti­ons­schrei­ben und der Vor­trag der Be­klag­ten ab­he­ben, durch­aus kom­pli­ziert


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und für Tech­ni­ker/In­ge­nieu­re wie hier in ih­rer Be­deu­tung und ih­ren mögli­chen Aus­wir­kun­gen kaum zu durch­schau­en wa­ren.


cc) Je­den­falls würde es selbst un­ter der An­nah­me ei­nes auf­grund des lan­gen Zeit­ab­lau­fes erfüll­ten Zeit­mo­ments des Ver­wir­kungs­tat­be­stan­des auch nach Auf­fas­sung der Be­ru­fungs­kam­mer an des­sen im­mer ku­mu­la­tiv er­for­der­li­chem Um­stands­mo­ment feh­len, am Vor­lie­gen aus­rei­chen­der Umstände, die den Ein­druck er­weckt hätten, der Kläger wer­de kei­nen Wi­der­spruch ge­gen den Be­triebsüber­gang mehr ausüben, wes­halb die Be­klag­te sich dar­auf ein­stel­len hätte dürfen, nicht mehr in An­spruch ge­nom­men zu wer­den - sie des­halb über­haupt Ver­trau­ens­schutz und ei­nen sol­chen zu­mal in ei­ner der­art her­aus­ge­ho­be­nen Wei­se ge­nos­sen hätte, dass ihr ein Wi­der­spruch des Klägers nicht mehr zu­zu­mu­ten ge­we­sen wäre.


Auf die Tat­sa­che, dass der Kläger bei der Be­triebsüber­neh­me­rin über den 01.10.2005 hin­aus wei­ter­ar­bei­te­te, be­ruft sich die Be­klag­te we­der als ver­trau­ens­be­gründen­des Ele­ment noch wäre dies auch nur an­satz­wei­se hierfür ge­eig­net.
Dass dem Kläger sei­tens der Be­triebsüber­neh­me­rin ei­ne Ge­halts­erhöhung zum 01.01.2006 gewährt wur­de - wo­von die Be­klag­te auf­grund ei­nes Dienst­leis­tungs­ver­tra­ges mit der Über­neh­me­rin über die Führung der Per­so­nal­ak­ten ab dem Zeit­punkt des Be­triebsüber­gangs am 01.10.2005 Kennt­nis er­langt ha­be -, konn­te kei­nen ir­gend­wie ge­ar­te­ten Ver­trau­ens­schutz für die Be­klag­te be­gründen, der Kläger wer­de ein mögli­ches Wi­der­spruchs­recht - des­halb - nicht - mehr – ausüben (falls die­se qua Per­so­nal­dienst­leis­tungs­ver­trag grundsätz­lich ver­trau­li­che und wohl auch dem Da­ten­schutz un­ter­lie­gen­de Tat­sa­che von der Be­klag­ten über­haupt ver­wert­bar wäre ...). Zum ei­nen be­zeich­net der Kläger dies in der Be­ru­fungs­be­ant­wor­tung un-de­men­tiert als „tur­nus­gemäße Ta­rif­loh­nerhöhung“. Zum an­de­ren ver­mag - nicht nur - die Be­ru­fungs­kam­mer nicht nach­zu­voll­zie­hen, wes­halb die Hin­nah­me ei­ner über­schau­ba­ren - übli­chen - (Ta­rif)Ge­halts­erhöhung (um ca. 100,-- € brut­to = ca. 1,9 % des Brut­to­ge­halts, wie die Be­klag­te erst­in­stanz­lich aus­geführt hat - sie­he die „Ein­kom­mens­mit­tei­lung“ vom 19.01.2006 in Anl. BK 3 zur Be­ru­fungs­be­gründung der Be­klag­ten, Bl. 350/315 d. A.) für die Be­klag­te die Ak­zep­tanz der Über­neh­me­rin als un­an­ge­foch­te­ner Ar­beit­ge­be­rin durch den Kläger und da­mit ei­nen Ver­trau­ens­schutz


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der Be­klag­ten im maßgeb­li­chen Verhält­nis zu ihr er­zeugt ha­ben soll­te, wie sie mut­maßen will. Wenn auch die Fa. B. als Über­neh­me­rin ta­rif­ge­bun­den (ge­we­sen) sein soll, wie die Be­klag­te an an­de­rer Stel­le ausführt, hat­te der Kläger da­mit schlicht die übli­che und wohl ge­schul­de­te (be­schei­de­ne) Ta­rif­ge­halts­erhöhung er­hal­ten, sei­tens der Über­neh­me­rin an­stel­le der Be­klag­ten, nicht we­ni­ger, aber auch nicht mehr. Ein, ggf. kon­sti­tu­ti­ver, Ände­rungs­ver­trag mit der Über­neh­me­rin wur­de im Zu­sam­men­hang mit die­ser of­fen­sicht­lich übli­chen Ge­halts­an­pas­sung of­fen­sicht­lich nicht ge­schlos­sen.
Des wei­te­ren hat­te al­ler­dings der Kläger un­strei­tig mit der Über­neh­me­rin am 09.08.2006 ei­nen Auf­he­bungs­ver­trag zum 31.10.2006 ge­schlos­sen, mit Ver­ein­ba­rung ei­ner Ab­fin­dung von 62.000,-- €, auf wes­sen Initia­ti­ve – der Über­neh­me­rin, wie der Kläger ausführt – auch im­mer (wenn die Be­klag­te die vom Kläger mehr­fach be­haup­te­te Nicht­zah­lung der Ab­fin­dung - kurz vor In­sol­venz­an­trag­stel­lung - zu­letzt be­strei­ten lässt, dann ist dies al­ler­dings ih­rer­seits treu­wid­rig, nach­dem die Be­klag­te sich hier sonst ge­ra­de auf ih­re Kennt­nis von ar­beits­ver­trag­li­chen Hin­ter­gründen auf­grund ih­res Per­so­nal­dienst­leis­tungs­ver­tra­ges mit der Über­neh­me­rin be­ru­fen will ...), und ei­ner Ab­gel­tungs­klau­sel (im Wort­laut un­de­men­tiert zi­tiert im Be­ru­fungs­be­gründungs­schrift­satz der Be­klag­ten vom 22.01.2008, S. 25, Bl. 315 f/339 d. A.). Dass der Kläger hier­durch ge­genüber der Be­klag­ten, was al­lein maßgeb­lich ist, zum Aus­druck ge­bracht bzw. ihr ge­genüber ob­jek­tiv ent­spre­chen­de Ver­trau­ens­schutz be­gründen­de Umstände ge­setzt ha­be, sich endgültig aus der Rechts­be­zie­hung (auch) mit ihr lösen zu wol­len (so die Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten der Be­klag­ten: BB 2007, aaO, S. 2540 - un­ter IV. 3. a -), ist im Sin­ne ei­nes ihr ge­genüber be­gründe­ten und nach vor­ste­hen­den Grundsätzen in­so­weit er­heb­li­chen Ver­trau­ens­schut­zes, da­mit ein Wi­der­spruchs­recht ihr ge­genüber nicht mehr ausüben zu wol­len, nach Auf­fas­sung der Be­ru­fungs­kam­mer nicht an­zu­neh­men. Dies würde vor­aus­set­zen, dass dies in Kennt­nis des Klägers vom Be­ste­hen sei­nes Wi­der­spruchs­rechts ge­sche­hen wäre (vgl. LAG Düssel­dorf, et­wa U. v. 30.05.2007, 7 Sa 153/07 - ju­ris - u. a.), und der Kläger da­von aus­ge­hen hätte müssen, die Be­klag­te wer­de je­den­falls Kennt­nis von sei­ner ver­trag­li­chen Aus­schei­dens­re­ge­lung mit der Fa. B. er­hal­ten (ha­ben). Dass der Kläger be­reits im Au­gust 2006 die Un­vollständig­keit/Feh­ler­haf­tig­keit des Un­ter­rich­tungs­schrei­bens der Be­klag­ten vom 29.08.2005 - vor Ein­ho­lung an­walt­schaft­li-


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chen Rechts­rats of­fen­sicht­lich nach In­sol­venz­an­trag­stel­lung und sei­nem (fak­ti­schen) Aus­schei­den bei der Über­neh­me­rin zum 31.10.2006 - ge­kannt ha­ben soll­te, dafür fehlt es an ei­nem aus­rei­chen­den Vor­trag und An­halts­punk­ten im Sach­ver­halt sonst, eben­so, dass der Kläger wis­sen hätte müssen, die Be­klag­te wer­de von sei­nem Auf­he­bungs­ver­trag mit der Über­neh­me­rin oh­ne wei­te­res Kennt­nis er­lan­gen - nicht le­dig­lich ggf. in­for­mell auf­grund ih­res Dienst­leis­tungs­ver­tra­ges über die Führung von Per­so­nal­ak­ten mit der Be­triebsüber­neh­me­rin, wie sie vorträgt. Von in­for­mel­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­gen im In­nen­verhält­nis zwi­schen ab­ge­ben­der und über­neh­men­der Ar­beit­ge­be­rin auf­grund ei­nes zwi­schen die­sen be­ste­hen­den Dienst­leis­tungs­ver­tra­ges konn­te der Kläger im Zwei­fels­fall nichts wis­sen - von der Pro­ble­ma­tik der not­wen­di­gen Ver­trau­lich­keit (und da­mit Ver­wer­tungs­sper­re) ak­tu­el­ler per­so­nel­ler Ein­zel­hei­ten und Ent­wick­lun­gen nach dem Zeit­punkt des Be­triebsüber­gangs und in­ner­halb des Dienst­leis­tungs­ver­trags zwi­schen der Be­klag­ten und der Fa. B. ganz ab­ge­se­hen.


Bei der Würdi­gung der Fra­ge des Ver­trau­ens­schut­zes der Be­klag­ten und vor al­lem ei­nes – maßgeb­li­chen - sol­chen, der das In­ter­es­se des Klägers der­art über­wo­gen hätte, dass der Be­klag­ten des­sen später Wi­der­spruch nicht mehr zu­zu­mu­ten wäre (BAG, aaO), kann auch nicht un­berück­sich­tigt blei­ben, dass ihr Un­ter­rich­tungs­schrei­ben vom 29.08.2005 hier nicht le­dig­lich mar­gi­nal un­vollständig, son­dern nach den vor­ste­hen­den Ausführun­gen im Hin­blick u. a. auf die un­ter­blie­be­ne In­for­ma­ti­on über ih­re ei­ge­ne un­ter­neh­me­ri­sche In­ten­ti­on und die be­son­de­ren Umstände des mit­gift­do­tier­ten Ver­kaufs an ei­ne evi­dent un­ter­ka­pi­ta­li­sier­te Er­wer­be­rin an der Gren­ze der zu­min­dest ob­jek­ti­ven Falsch­in­for­ma­ti­on war (§ 242 BGB). Vor die­sem Hin­ter­grund muss ein recht­lich zu bil­li­gen­der Ver­trau­ens­schutz der Be­klag­ten hin­sicht­lich ei­ner Nicht­ausübung ei­nes Wi­der­spruchs ge­gen den Be­triebsüber­gang wenn nicht grundsätz­lich, so doch zu­min­dest im Re­gel­fall aus­schei­den.
Das Vor­lie­gen des Um­stands­mo­ments und da­mit ei­ne Ver­wir­kung des Wi­der­spruchs­rechts des Klägers sind des­halb nicht ge­ge­ben.


b) Aus den glei­chen Gründen ist das Wi­der­spruchs­recht des Klägers nicht ent­spre­chend § 144 BGB aus­ge­schlos­sen, weil der Kläger mit Ab­schluss des Auf­he-


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bungs­ver­tra­ges mit der Be­triebsüber­neh­me­rin den Über­gang sei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses auf die­se bestätigt ha­be, wie die Be­klag­te in­so­weit im An­schluss an die Auf­fas­sung des LAG Düssel­dorf (et­wa U. v. 30.05.2007, 7 Sa 153/07 (ju­ris) und U. v. 20.12.2006, 7 (6) Sa 777/06 (ju­ris), auf wel­ches be­reits das Ar­beits­ge­richt Be­zug ge­nom­men hat) meint.


Un­ge­ach­tet des­sen, ob - was der Kläger ver­neint - ei­ne plan­wid­ri­ge Ge­set­zeslücke als Vor­aus­set­zung ei­ner Rechts­ana­lo­gie und da­mit ana­lo­ger An­wen­dung des § 144 BGB vor­liegt (und was das LAG Düssel­dorf aus­drück­lich, mit ausführ­li­cher Be­gründung, be­jaht hat: U. v. 30.05.2007, 7 Sa 153/07 - II. 2./ju­ris Rz. 53 f d. Gr.), und ein sol­cher, im Er­geb­nis, Ver­zicht auf das Wi­der­spruchs­recht des § 613a Abs. 6 Satz 2 BGB oh­ne Ein­hal­tung ei­ner zwin­gen­den Schrift­form hier­zu über­haupt möglich wäre - wie dies das Ar­beits­ge­richt un­ter Ver­weis auf Preis in ErfKom, 8. Aufl. 2008, § 613a Rz. 102 (m. w. N.) wohl ver­neint hat -, würde dies wie­der­um je­den­falls vor­aus­set­zen, dass dies in Kennt­nis vom Be­ste­hen des Wi­der­spruchs­rechts er­folgt wäre (LAG Düssel­dorf, aaO) - wofür hier kei­ne aus­rei­chen­den An­halts­punk­te ge­ge­ben sind (s. o. aa)).


c) Ei­ne un­zulässi­ge Rechts­ausübung des Klägers (§ 242 BGB) in Form il­loy­al ver­späte­ter Gel­tend­ma­chung sei­nes Wi­der­spruchs­rechts, auf des­sen Un­ter­blei­ben die Be­klag­te sich ein­ge­stellt hat­te – und wes­halb das Er­for­der­nis ih­res Ver­trau­ens­schut­zes das In­ter­es­se des Klägers zu­mal der­art über­wie­gen würde, dass der Be­klag­ten die Erfüllung des An­spruchs nicht mehr zu­zu­mu­ten wäre - , im Sin­ne des Ver­wir­kungs­tat­be­stands oder be­reits ei­nes ge­ne­rel­len Ver­zichts auf die Ausübung des Wi­der­spruchs­rechts lie­gen des­halb nicht vor.


5. Für ei­ne Aus­set­zung und Vor­la­ge an den Eu­ropäischen Ge­richts­hof we­gen
der von der Be­klag­ten auf­ge­wor­fe­nen Fra­gen sieht das Be­ru­fungs­ge­richt kei­ne Ver­an­las­sung. Im An­schluss an die auch in­so­weit zu­tref­fen­den Ausführun­gen des Ar­beits­ge­richts hier­zu wird le­dig­lich dar­auf hin­ge­wie­sen, dass


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- die vom deut­schen Ge­setz­ge­ber zulässig al­ter­na­tiv ein­geräum­te Möglich­keit, den Wi­der­spruch ge­gen den Be­triebsüber­gang auch ge­genüber dem Be-triebsüber­neh­mer zu erklären (§ 613a Abs. 6 Satz 2 BGB), wie vor­ste­hend aus­geführt be­reits den­knot­wen­dig und ei­gent­lich selbst­verständ­lich die An­ga­be des­sen Adres­se vor­aus­setzt (Vor­la­ge­fra­ge 1.),
- schon da­mit kei­ne von der Be­klag­ten an­ge­nom­me­ne rück­wir­ken­de Auf­stel­lung zu­mal zusätz­li­cher Er­for­der­nis­se durch die deut­sche Recht­spre­chung im kon­sti­tu­ti­ven Sinn vor­lie­gen kann (Vor­la­ge­fra­ge 2.),
- bei die­ser „An­for­de­rung“ im Sin­ne ei­ner den­knot­wen­di­gen Vor­aus­set­zung kei­ne güns­ti­ge­re Re­ge­lung im Sin­ne des Art. 8 RL 2001/23/EG be­ste­hen kann (Vor­la­ge­fra­ge 3.)
- und sich die Möglich­keit ei­nes Wi­der­spru­ches und des­sen Rück­wir­kung auf den Zeit­punkt des Be­triebsüber­gangs aus dem ge­setz­lich ge­re­gel­ten Sta­tus des Wi­der­spruchs­rechts als Ge­stal­tungs­rechts er­ge­ben (Vor­la­ge­fra­gen 4. und 5).


III.


Auch die Be­ru­fung des Klägers ist un­be­gründet.


Das Ar­beits­ge­richt hat nach Auf­fas­sung der Be­ru­fungs­kam­mer auch in­so­weit zu Recht und mit zu­tref­fen­der Be­gründung ent­schie­den, dass die vom Großen Se­nats des BAG zum all­ge­mei­nen Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruch ent­wi­ckel­ten Grundsätze (seit B. des GS vom 27.02.1985, AP Nr. 14 zu § 611 BGB Beschäfti­gungs­pflicht), auf die er die­sen al­lein stützen kann, hier nur der­ge­stalt zur An­wen­dung kom­men können, dass bis zur Rechts­kraft ei­nes zu­guns­ten des Ar­beit­neh­mers er­ge­hen­den Fest­stel­lungs­ur­teils über den Fort­be­stand des Ar­beits­verhält­nis­ses mit dem Be­triebs­veräußerer und nicht le­dig­lich bis zum Er­lass ei­nes nicht rechts­kräfti­gen in­stanz­ge­richt­li­chen Ur­teils hier­bei im Re­gel­fall die schützens­wer­ten In­ter­es­sen des al­ten Ar­beit­ge­bers an der Nicht­beschäfti­gung der mit dem Be­trieb(steil) zunächst über­ge­gan­ge­nen Ar­beit­neh­mer de­ren Beschäfti­gungs­in­ter­es­sen über­wie­gen


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müssen, weil beim ab­ge­ben­den Ar­beit­ge­ber eben der Ar­beits­platz/Ar­beits­be­reich als sol­che(r) qua Be­triebsüber­gang weg­ge­fal­len war und ei­ne an­der­wei­ti­ge Beschäfti­gungsmöglich­keit für ihn da­mit nicht mehr oh­ne wei­te­res be­steht - hier auch vom Kläger nicht vor­ge­tra­gen oder sonst er­sicht­lich wäre.


Der Um­kehr­schluss des Klägers, auf den er sei­ne Be­ru­fungs­be­gründung maßgeb­lich stützt - hätte er nicht auch ei­ne Fest­stel­lungs­kla­ge, son­dern, wie hier zulässig, al­lein ei­ne selbstständi­ge Beschäfti­gungs­kla­ge er­ho­ben, hätte im vor­lie­gen­den Fall oh­ne die Möglich­keit ei­ner In­ter­es­sen­abwägung hierüber zu sei­nen Guns­ten ent­schie­den wer­den müssen -, ist un­be­hel­flich, da der Kläger hier eben tatsächlich auch und vor­ran­gig ei­ne Fest­stel­lungs­kla­ge er­ho­ben hat - im Übri­gen hätte mit der glei­chen Be­rech­ti­gung der Um­kehr­schlussüber­le­gung des Klägers sei­ner et­wai­gen al­lei­ni­gen Beschäfti­gungs­kla­ge in die­sem Fall nicht oh­ne wei­te­res oh­ne ent­spre­chen­de In­ter­es­sen­abwägung gemäß der Grundsätze zum all­ge­mei­nen Wei­ter­beschäfti­gungs­an­spruch ent­spro­chen wer­den können.


IV.


Bei­de Par­tei­en ha­ben die Kos­ten ih­rer je­wei­li­gen Be­ru­fung zu tra­gen, was, aus­ge­hend von den zu­tref­fen­den Über­le­gun­gen des Ar­beits­ge­richts zum je­wei­li­gen Streit­wert (ei­ne Vier­tel­jah­res­vergütung hin­sicht­lich des Fest­stel­lungs­an­tra­ges gemäß § 42 Abs. 4 Satz 1 GKG und ei­ne Brut­to­mo­nats­vergütung hin­sicht­lich des Wei-ter­beschäfti­gungs­an­trags), zur fest­ge­leg­ten Kos­ten­ver­tei­lung führt (§§ 97 Abs. 1, 92 Abs. 1 Satz 1 ZPO).


V.

Die Be­ru­fungs­kam­mer hat die Re­vi­si­on für bei­de Par­tei­en vor al­lem we­gen grundsätz­li­cher Be­deu­tung des je­wei­li­gen Be­geh­rens zu­ge­las­sen.


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Rechts­mit­tel­be­leh­rung:


Ge­gen die­ses Ur­teil können bei­de Par­tei­en Re­vi­si­on ein­le­gen.


Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb ei­ner Frist von ei­nem Mo­nat ein­ge­legt und in­ner­halb ei­ner Frist von zwei Mo­na­ten be­gründet wer­den.


Bei­de Fris­ten be­gin­nen mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens aber mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung des Ur­teils.


Die Re­vi­si­on muss beim

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Post­an­schrift:


Bun­des­ar­beits­ge­richt
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(03 61) 26 36 – 20 00

ein­ge­legt und be­gründet wer­den.


Die Re­vi­si­ons­schrift und die Re­vi­si­ons­be­gründung müssen von ei­nem Rechts­an­walt un­ter­zeich­net sein.

Bur­ger

Dal­lin­ger

Hartl

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