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LAG Hamm, Be­schluss vom 17.02.2012, 10 TaBV 63/11

   
Schlagworte: Abmahnung, Mitbestimmung in sozialen Angelegenheiten, Betriebsrat: Auskunftsanspruch
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Hamm
Aktenzeichen: 10 TaBV 63/11
Typ: Beschluss
Entscheidungsdatum: 17.02.2012
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Siegen - 1 BV 30/10
   

10 TaBV 63/11

1 BV 30/10 

ArbG Sie­gen

Verkündet am:
17.02.2012

Neu­ge­bau­er

Re­gie­rungs­beschäftig­te

als Ur­kunds­be­am­tin

der Geschäfts­stel­le

Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm

Im Na­men des Vol­kes

Be­schluss

In dem Be­schluss­ver­fah­ren

mit den Be­tei­lig­ten

hat die 10. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts Hamm
auf­grund der münd­li­chen Anhörung vom 17.02.2012
durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt Schier­baum
so­wie den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Kul­lik und die eh­ren­amt­li­che Rich­te­rin Kir­sch­ner
be­schlos­sen:

Die Be­schwer­de der Ar­beit­ge­be­rin ge­gen den Be­schluss des Ar­beits­ge­richts Sie­gen vom 13.04.2011 – 1 BV 30/10 – wird zurück­ge­wie­sen.

Die Rechts­be­schwer­de wird zu­ge­las­sen.


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Gründe


A

Die Be­tei­lig­ten strei­ten um ei­nen An­spruch des Be­triebs­rats auf Aus­kunft über er­teil­te Ab­mah­nun­gen.

Die Ar­beit­ge­be­rin ist ein Un­ter­neh­men der me­tall­ver­ar­bei­ten­den In­dus­trie im Be­reich der La­ger- und Ab­fall­tech­nik. In ih­rem Be­trieb ist ein Be­triebs­rat, der An­trag­stel­ler des vor­lie­gen­den Ver­fah­rens, gewählt.

Mit Schrei­ben vom 26.08.2010 und vom 07.09.2010 ver­lang­te der Be­triebs­rat von der Ar­beit­ge­be­rin die Vor­la­ge von in der Ver­gan­gen­heit er­teil­ten Ab­mah­nun­gen, die die Ar­beit­ge­be­rin bei ihr beschäftig­ten Ar­beit­neh­mern er­teilt hat­te. Grund­la­ge des Aus­kunfts­be­geh­rens wa­ren Ab­mah­nun­gen vom 06.12.2004, 23.08.2006, 07.06.2006, 24.09.2007, 09.10.2007 und 31.08.2010 (Bl. 24 ff. d. A.). Die­se Ab­mah­nun­gen be­tra­fen Verstöße von Ar­beit­neh­mern ge­gen das Ab­leis­ten von Mehr­ar­beit, ge­gen Ra­diohören im Be­trieb, das Auf­su­chen be­stimm­ter Toi­let­ten, ge­gen ein Rauch­ver­bot so­wie ge­gen Mel­de­pflich­ten bei Ar­beits­unfähig­keit.

Die Ar­beit­ge­be­rin lehn­te das Aus­kunfts­be­geh­ren des Be­triebs­rats je­weils ab.

In der Sit­zung vom 23.08.2010 be­schloss der Be­triebs­rat dar­auf­hin, die Ar­beit­ge­be­rin ge­richt­lich in An­spruch zu neh­men und be­auf­trag­te in­so­weit gemäß Be­schluss vom 23.08.2010 (Bl. 8 d. A.) sei­nen jet­zi­gen Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­ten mit der In­ter­es­sen­wahr­neh­mung im ge­richt­li­chen Ver­fah­ren.

Am 12.10.2020 lei­te­te der Be­triebs­rat so­dann das vor­lie­gen­de Be­schluss­ver­fah­ren beim Ar­beits­ge­richt ein, mit dem er sein Aus­kunfts­be­geh­ren wei­ter­ver­folgt.

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Der Be­triebs­rat hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, ihm ste­he ein Aus­kunfts­an­spruch nach § 80 Abs. 2 Be­trVG zu. Da die Ab­mah­nung ei­ne Vor­stu­fe zur Kündi­gung dar­stel­le und vor dem Aus­spruch ei­ner je­den Kündi­gung der Be­triebs­rat nach § 102 Be­trVG zu be­tei­li­gen sei, könne er bei Kennt­nis der Ab­mah­nun­gen be­reits im Vor­feld re­gu­lie­rend und ar­beits­plat­z­er­hal­tend ein­grei­fen und ein­wir­ken. Zwar sei rich­tig, dass ihm als Be­triebs­rat ein Mit­be­stim­mungs­recht bei Er­tei­lung und Aus­spruch von Ab­mah­nun­gen selbst nicht zu­ste­he. Ein sol­ches re­kla­mie­re er mit dem vor­lie­gen­den Ver­fah­ren aber auch nicht. Es ge­he le­dig­lich um die Er­tei­lung der ent­spre­chen­den Auskünf­te. Auf die­se Auskünf­te und ei­ne ent­spre­chen­de Un­ter­rich­tung durch die Ar­beit­ge­be­rin sei er, der Be­triebs­rat, an­ge­wie­sen, um ei­nem et­wai­gen mit­be­stim­mungs­wid­ri­gem Ver­hal­ten der Ar­beit­ge­be­rin ent­ge­gen­steu­ern zu können, wenn die­se dar­auf Ab­mah­nun­gen stütze und das Ver­hal­ten der Ar­beit­neh­mer rüge. Die von der Ar­beit­ge­be­rin in der Ver­gan­gen­heit er­teil­ten Ab­mah­nun­gen (Bl. 24 ff. d. A.) ent­hiel­ten je­weils Verstöße ge­gen Ver­hal­tens­wei­sen, die dem Grund­satz nach mit­be­stim­mungs­pflich­tig sei­en.

Der Be­triebs­rat hat be­an­tragt,

1. die Ar­beit­ge­be­rin zu ver­pflich­ten, ihm über die ab dem 01.09.2010 bei ihr beschäftig­ten Mit­ar­bei­ter so­wohl im ge­werb­li­chen als auch im An­ge­stell­ten­be­reich mit Aus­nah­me der lei­ten­den An­ge­stell­ten und der Geschäftsführung er­teil­ten Ab­mah­nun­gen durch Vor­la­ge des Ab­mah­nungs­schrei­bens in an­ony­mi­sier­ter Form Aus­kunft zu er­tei­len,

2. für den Fall des Ob­sie­gens mit dem An­trag zu 1., der Ar­beit­ge­be­rin, we­gen Nicht­vor­nah­me aus der Ver­pflich­tung gemäß An­trag 1. ein Zwangs­geld, er­satz­wei­se Zwangs­haft ge­genüber de­ren ge­setz­li­chen Ver­tre­ter, den Geschäftsführern G1 S2 und K3 T1, des­sen Höhe in das Er­mes­sen des Ge­richts ge­stellt wird, an­zu­dro­hen.

Die Ar­beit­ge­be­rin hat be­an­tragt,

die Anträge ab­zu­wei­sen.
 


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Sie hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, dem Be­triebs­rat ste­he der gel­tend ge­mach­te In­for­ma­ti­ons- bzw. Un­ter­rich­tungs­an­spruch nicht zu, da der Aus­spruch und die Er­tei­lung von Ab­mah­nun­gen selbst nach ständi­ger höchst­rich­ter­li­cher Recht­spre­chung mit­be­stim­mungs­frei sei­en. Es feh­le in­so­weit an ei­ner ent­spre­chen­den An­spruchs­grund­la­ge. Man­gels ei­nes ent­spre­chen­den Mit­be­stim­mungs­rechts be­ste­he auch kein Aus­kunfts­an­spruch. Zu berück­sich­ti­gen sei auch, dass der Be­triebs­rat auch kei­nen An­spruch auf Ein­sicht in die Per­so­nal­ak­ten der Mit­ar­bei­ter ha­be.


Durch Be­schluss vom 13.04.2011 hat das Ar­beits­ge­richt dem An­trag des Be­triebs­rats statt­ge­ge­ben und zur Be­gründung aus­geführt, der Be­triebs­rat ha­be ei­nen ent­spre­chen­den Aus­kunfts­an­spruch, weil ei­ne ge­wis­se Wahr­schein­lich­keit für Be­tei­li­gungs­rech­te des Be­triebs­rats und das Be­ste­hen von Auf­ga­ben des Be­triebs­rats im Sin­ne des § 80 Abs. 1 Be­trVG be­ste­he. Ein ent­spre­chen­der Auf­ga­ben­be­zug sei vor­han­den. Zwar be­ste­he kein Mit­be­stim­mungs­recht bei der Er­tei­lung von Ab­mah­nun­gen. Die vor­ge­leg­ten Ab­mah­nun­gen in­di­zier­ten aber im Hin­blick auf die auf­ge­zeig­ten mit­be­stim­mungs­pflich­ti­gen, in den Ab­mah­nun­gen auf­geführ­ten Tat­bestände ei­ne ge­wis­se Wahr­schein­lich­keit für das Be­ste­hen von Auf­ga­ben des Be­triebs­rats. Dies er­ge­be sich auch dar­aus, dass die Ar­beit­ge­be­rin nicht vor­ge­tra­gen ha­be, dass die Mit­be­stim­mungs­tat­bestände im Hin­blick auf die bei­spiel­haft vor­ge­leg­ten Ab­mah­nun­gen ge­wahrt wor­den sei­en. Die vom Be­triebs­rat be­gehr­te In­for­ma­ti­on sei auch zu sei­ner ord­nungs­gemäßen Auf­ga­ben­wahr­neh­mung er­for­der­lich, weil die Ab­mah­nun­gen do­ku­men­tier­ten, dass ent­spre­chen­de Pflicht­ver­let­zun­gen häufig auf die Miss­ach­tung kol­lek­ti­ver Re­ge­lun­gen zurück­zuführen sei­en. Oh­ne ei­ne ent­spre­chen­de In­for­ma­ti­on sei der Be­triebs­rat nicht in der La­ge, auf die Be­ach­tung sei­ner Mit­be­stim­mungs­rech­te ge­genüber der Ar­beit­ge­be­rin hin­zu­wir­ken.

Ge­gen den der Ar­beit­ge­be­rin am 08.08.2011 zu­ge­stell­ten Be­schluss, auf des­sen Gründe ergänzend Be­zug ge­nom­men wird, hat die Ar­beit­ge­be­rin am 22.08.2011 Be­schwer­de zum Lan­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­legt und die­se nach Verlänge­rung der Be­schwer­de­be­gründungs­frist bis zum 08.11.2011 mit dem am 03.11.2011 beim Lan­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen Schrift­satz be­gründet.

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Die Ar­beit­ge­be­rin ist wei­ter der Auf­fas­sung, der vom Be­triebs­rat be­gehr­te Aus­kunfts­an­spruch ste­he die­sem nicht zu. Das Ar­beits­ge­richt ha­be durch den an­ge­foch­te­nen Be­schluss prak­tisch ein Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­rats bei Ab­mah­nun­gen nor­miert. Die an­ge­foch­te­ne Ent­schei­dung sei aber auf ur­al­te Ab­mah­nun­gen der Ar­beit­ge­be­rin gestützt wor­den, die teil­wei­se bis zu sie­ben Jah­ren zurücklägen. Der Be­triebs­rat ha­be oh­ne Wei­te­res die Möglich­keit ge­habt, kol­lek­tiv­recht­li­che Re­ge­lun­gen und An­ord­nun­gen zu über­prüfen. Auch die er­teil­ten Ab­mah­nun­gen sei­en letzt­end­lich ei­ner ge­richt­li­chen Über­prüfung zu­geführt wor­den. Auch wenn nach dem erst­in­stanz­li­chen Aus­spruch die Ab­mah­nun­gen in an­ony­mi­sier­ter Fas­sung vor­ge­legt wer­den müss­ten, lau­fe die Ar­beit­ge­be­rin Ge­fahr, ge­gen da­ten­schutz­recht­li­che Be­stim­mun­gen zu ver­s­toßen. Ein Mit­be­stim­mungs­recht bei der Er­tei­lung von Ab­mah­nun­gen be­ste­he eben nicht.

Die Ar­beit­ge­be­rin be­an­tragt,

den Be­schluss des Ar­beits­ge­richts Sie­gen vom 13.04.2011 – 1 BV 30/10 – ab­zuändern und den An­trag des Be­triebs­rats zurück­zu­wei­sen.

Der Be­triebs­rat be­an­tragt,

die Be­schwer­de zurück­zu­wei­sen.

Der Be­triebs­rat wie­der­holt im Be­schwer­de­ver­fah­ren, dass er nicht bei der Er­tei­lung von Ab­mah­nun­gen mit­be­stim­men wol­le, er ma­che le­dig­lich ei­nen Aus­kunfts­an­spruch nach § 80 Abs. 2 Be­trVG gel­tend. Da­bei ge­he es ihm um die Fra­ge, ob sich aus den ab­ge­mahn­ten Pflicht­ver­let­zun­gen für den Be­triebs­rat ein Be­tei­li­gungs­recht er­ge­be. In­so­weit ha­be das Ar­beits­ge­richt dem Aus­kunfts­an­spruch mit zu­tref­fen­der Be­gründung statt­ge­ge­ben. Aus den in der Ver­gan­gen­heit er­teil­ten Ab­mah­nun­gen er­ge­be sich nämlich ei­ne ge­wis­se Wahr­schein­lich­keit für das Be­ste­hen von Auf­ga­ben für den Be­triebs­rat. Die Aus­kunft über die er­teil­ten Ab­mah­nun­gen sei auch zur Auf­ga­ben­wahr­neh­mung er­for­der­lich.
Ge­richts­be­kannt sei, dass die Ar­beit­ge­be­rin ei­ne Viel­zahl von Ab­mah­nun­gen an ih­re Mit­ar­bei­ter er­tei­le. Die erst­in­stanz­lich vor­ge­leg­ten Ab­mah­nun­gen sei­en le­dig­lich ex­em­pla­risch und hätten sämt­lich mit­be­stim­mungs­pflich­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten
 


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be­trof­fen. Der Be­triebs­rat sei auch in der La­ge, wei­te­re Ab­mah­nun­gen, die mit­be­stim­mungs­recht­lich re­le­van­te Re­ge­lun­gen beträfen, vor­zu­le­gen. Hier­zu nimmt er auf 20 von der Ar­beit­ge­be­rin er­teil­te Ab­mah­nun­gen so­wie Ge­gen­dar­stel­lun­gen von Mit­ar­bei­tern der Ar­beit­ge­be­rin (Bl. 80 ff. d. A.) Be­zug. Auch die­se Ab­mah­nun­gen, die auch aus neue­rer Zeit stamm­ten, sei­en eben­falls wie­der­um ex­em­pla­risch und beträfen ins­be­son­de­re das Mit­be­stim­mungs­recht bei der be­trieb­li­chen Ord­nung (§ 87 Abs. Nr. 1 Be­trVG) oder bei der Verände­rung der tägli­chen Ar­beits­zeit (§ 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG).

Im Übri­gen wird auf den wei­te­ren In­halt der von den Be­tei­lig­ten ge­wech­sel­ten Schriftsätze nebst de­ren An­la­gen ergänzend Be­zug ge­nom­men.

B

Die zulässi­ge Be­schwer­de der Ar­beit­ge­be­rin ist nicht be­gründet.

Zu Recht und mit zu­tref­fen­der Be­gründung hat das Ar­beits­ge­richt dem Aus­kunfts­an­spruch des Be­triebs­rats statt­ge­ge­ben. Die hier­ge­gen mit der Be­schwer­de er­ho­be­nen Ein­wen­dun­gen recht­fer­ti­gen kei­ne an­der­wei­ti­ge Be­ur­tei­lung.

I. Der Aus­kunfts­an­spruch ist zulässig.

1. Das Be­schluss­ver­fah­ren ist nach den §§ 2 a, 80 Abs. 1 ArbGG die zu­tref­fen­de Ver­fah­rens­art. Die Be­tei­lig­ten strei­ten um An­ge­le­gen­hei­ten aus dem Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­setz, nämlich um Aus­kunfts­ansprüche des Be­triebs­rats nach § 80 Abs. 2 Satz 1 Be­trVG.

2. Die An­trags­be­fug­nis des Be­triebs­rats und die Be­tei­li­gung der Ar­beit­ge­be­rin am vor­lie­gen­den Ver­fah­ren er­ge­ben sich aus den §§ 10, 83 Abs. 3 ArbGG.

II. Der Aus­kunfts­an­spruch des Be­triebs­rats ist auch be­gründet.

Zu Recht ist das Ar­beits­ge­richt in dem an­ge­foch­te­nen Be­schluss da­von aus­ge­gan­gen, dass der Be­triebs­rat ei­nen An­spruch auf Aus­kunft über die ab dem

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01.09.2010 er­teil­ten Ab­mah­nun­gen nach nähe­rer Maßga­be des ar­beits­ge­richt­li­chen Te­nors zu­steht. Die­ser An­spruch folgt aus § 80 Abs. 2 Satz 1 Be­trVG. Der Be­triebs­rat benötigt die er­be­te­nen In­for­ma­tio­nen zur Erfüllung sei­ner ge­setz­li­chen Auf­ga­ben.

1. Nach § 80 Abs. 2 Satz 1 Be­trVG hat der Ar­beit­ge­ber den Be­triebs­rat zur Durchführung sei­ner ge­setz­li­chen Auf­ga­ben recht­zei­tig und um­fas­send zu un­ter­rich­ten. Der Ver­pflich­tung des Ar­beit­ge­bers kor­re­spon­diert ein ent­spre­chen­der Aus­kunfts­an­spruch des Be­triebs­rats.
Der Un­ter­rich­tungs­an­spruch be­steht nicht nur dann, wenn all­ge­mei­ne Auf­ga­ben oder Be­tei­li­gungs­rech­te des Be­triebs­rats be­reits fest­ste­hen. Die Un­ter­rich­tung soll es dem Be­triebs­rat viel­mehr auch ermögli­chen, in ei­ge­ner Ver­ant­wor­tung zu prüfen, ob sich Auf­ga­ben im Sin­ne des Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­set­zes er­ge­ben und er zu ih­rer Wahr­neh­mung tätig wer­den muss. Da­bei genügt ei­ne ge­wis­se Wahr­schein­lich­keit für das Be­ste­hen von Auf­ga­ben. Die Gren­zen des Un­ter­rich­tungs­an­spruchs lie­gen dort, wo ein Be­tei­li­gungs­recht of­fen­sicht­lich nicht in Be­tracht kommt. Der Be­triebs­rat kann nicht los­gelöst von dem Be­ste­hen ei­ner ge­setz­li­chen Auf­ga­be ver­lan­gen, dass er vom Ar­beit­ge­ber über be­trieb­li­che Vorgänge in­for­miert oder über des­sen Kennt­nis­stand un­ter­rich­tet wird. Dar­aus folgt ei­ne zwei­stu­fi­ge Prüfung dar­auf hin, ob über­haupt ei­ne Auf­ga­be des Be­triebs­rats ge­ge­ben und ob im Ein­zel­fall die be­gehr­te In­for­ma­ti­on zu ih­rer Wahr­neh­mung er­for­der­lich ist (BAG 19.02.2008 – 1 ABR 84/06 – AP Be­trVG 1972 § 80 Nr.69, Rn. 15; BAG 30.09.2008 – 1 ABR 54/07 – AP Be­trVG 1972 § 80 Nr. 71, Rn. 28; BAG 23.03.2010 – 1 ABR 81/08 – AP Be­trVG 1972 § 80 Nr. 72, Rn. 16; BAG 27.10.2010 – 7 ABR 86/09 – NZA 2011, 418, Rn. 31 m.w.N.).

2. Die­se Vor­aus­set­zun­gen des § 80 Abs. 2 Satz 1 Be­trVG sind im vor­lie­gen­den Fall erfüllt. Zur Erfüllung der Auf­ga­ben des Be­triebs­rats ist die Er­tei­lung der be­gehr­ten Auskünf­te durch die Ar­beit­ge­be­rin er­for­der­lich.

a) Zu den Auf­ga­ben des Be­triebs­rats gehört ei­ner­seits die Wahr­neh­mung sämt­li­cher Mit­be­stim­mungs­rech­te nach dem Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­setz, an­de­rer­seits die in § 80 Abs. 1 Be­trVG ge­nann­ten all­ge­mei­nen Auf­ga­ben.

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Zu Recht hat das Ar­beits­ge­richt in dem an­ge­foch­te­nen Be­schluss ei­ne ge­wis­se Wahr­schein­lich­keit für das Be­ste­hen von Auf­ga­ben des Be­triebs­rats im Hin­blick auf die von der Ar­beit­ge­be­rin er­teil­ten Ab­mah­nun­gen an­ge­nom­men. In den vom Be­triebs­rat ex­em­pla­risch vor­ge­leg­ten Ab­mah­nun­gen geht es un­ter an­de­rem um Verstöße ge­gen ei­ne aus­drück­li­che An­ord­nung zur Ab­leis­tung von Mehr­ar­beit, ge­gen das Ver­bot, am Ar­beits­platz Ra­dio zu hören, ge­gen ei­ne An­wei­sung, aus­sch­ließlich ei­ne be­stimm­te Toi­let­te zu be­su­chen, ge­gen ein Rauch­ver­bot, ge­gen be­stimm­te Mel­de­pflich­ten im Fal­le von Ar­beits­unfähig­keit ge­gen das Nicht­tra­gen vor­ge­schrie­be­ner Schutz­klei­dung etc.. Be­reits das Ar­beits­ge­richt hat in dem an­ge­foch­te­nen Be­schluss dar­auf hin­ge­wie­sen, dass bei all die­sen Ab­mah­nun­gen kol­lek­tiv­recht­li­che Re­ge­lun­gen be­trof­fen sind, die nach den §§ 87 Abs. 1 Nr. 1, 2, 7 Be­trVG mit­be­stim­mungs­pflich­tig sind (vgl. zum Ra­diohören: BAG 14.01.1986 – 1 ABR 75/83 – AP Be­trVG 1972 § 87 Ord­nung des Be­trie­bes Nr. 10; Rauch­ver­bot: BAG 19.01.1999 – 1 AZR 499/98 – AP Be­trVG 1972 § 87 Ord­nung des Be­trie­bes Nr. 28; Mel­de­pflicht bei Ar­beits­unfähig­keit: BAG 25.01.2000 – 1 ABR 3/99 – AP Be­trVG 1972 § 87 Ord­nung des Be­trie­bes Nr. 34; Auf­su­chen von Toi­let­ten; Fit­ting/En­gels/Schmidt/Tre­bin­ger/ Lin­sen­mai­er, Be­trVG, 25. Aufl., § 87 Rn. 71;
Däubler/Kitt­ner/Kle­be, Be­trVG, 11. Aufl., § 87 Rn. 50). Dass bei der­ar­ti­gen Tat­beständen Mit­be­stim­mungs­rech­te des Be­triebs­rats in Be­tracht kom­men können, stellt auch die Ar­beit­ge­be­rin dem Grun­de nach nicht in Fra­ge. Dies gilt auch bei ei­nem Ver­s­toß ge­gen die An­wei­sung zur Ab­leis­tung von Mehr­ar­beit nach § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG oder bei ei­nem Ver­s­toß ge­gen das Tra­gen vor­ge­schrie­be­ner Schutz­klei­dung (§ 87 Abs. 1 Nr. 7 Be­trVG).

Zu­tref­fend weist die Ar­beit­ge­be­rin zwar dar­auf hin, dass dem Be­triebs­rat bei der Er­tei­lung von Ab­mah­nun­gen kein Mit­be­stim­mungs­recht zu­steht (BAG 07.11.1979 – 5 AZR 962/77 – AP Be­trVG 1972 § 87 Be­triebs­buße Nr. 3; BAG 17.10.1989 – 1 ABR 100/88 – AP Be­trVG 1972 § 87 Be­triebs­buße Nr. 12; LAG Schles­wig-Hol­stein, 27.05.1983 – 3 (4) TaBV 31/82 – DB 1983, 2145 = BB 1983, 1282; Fit­ting, a.a.O., § 87 Rn. 82; Wlotz­ke/Preis/Kreft/Ben­der, Be­trVG, 4. Aufl., § 87 Rn. 46; Wie­se/GK-Be­trVG, 9. Aufl., § 87 Rn. 242; an­de­re Auf­fas­sung: DKK/Kle­be, a.a.O., § 87 Rn. 66 m.j.w.N.). Dar­um geht es aber im vor­lie­gen­den Fall dem an­trag­stel­len­den Be­triebs­rat nicht. Der Be­triebs­rat hat so­wohl erst­in­stanz­lich wie in der Be­schwer­de­instanz aus­drück­lich dar­auf hin­ge­wie­sen, dass er kein Mit­be­stim­mungs­recht bei der Er­tei­lung
 


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von Ab­mah­nun­gen durch die Ar­beit­ge­be­rin ge­genüber ih­ren Mit­ar­bei­tern gel­tend ma­chen will. Dem Be­triebs­rat geht es viel­mehr dar­um, Ab­mah­nun­gen, die auf ein et­wai­ges mit­be­stim­mungs­wid­ri­ges Ver­hal­ten der Ar­beit­ge­be­rin gestützt wer­den, ent­ge­gen­zu­steu­ern. Denk­bar ist auch, dass der Be­triebs­rat über­prüfen will, ob er an­ge­sichts ei­nes gerügten Fehl­ver­hal­ten ei­nes Ar­beit­neh­mers mit­be­stim­mungs­recht­lich tätig wer­den und sein Initia­tiv­recht ausüben will. Zu Recht hat das Ar­beits­ge­richt in dem an­ge­foch­te­nen Ur­teil dar­auf hin­ge­wie­sen, dass in­so­weit ei­ne ge­wis­se Wahr­schein­lich­keit für das Be­ste­hen von Auf­ga­ben des Be­triebs­rats be­steht. Dies er­gibt sich aus dar­aus, dass die Ar­beit­ge­be­rin für kei­nen ein­zi­gen Fall ei­ner gerügten Ab­mah­nung vor­ge­tra­gen hat, dass die Mit­be­stim­mungs­rech­te des Be­triebs­rats im Hin­blick auf die bei­spiel­haft vor­ge­leg­ten Ab­mah­nun­gen und die in ih­nen gerügten Verstöße ge­wahrt wor­den sind. In­so­weit liegt der vor­lie­gen­de Fall auch an­ders als die von der Ar­beit­ge­be­rin in Be­zug ge­nom­me­ne Ent­schei­dung des Lan­des­ar­beits­ge­richts Köln (LAG Köln 28.08.2009 – 10 TaBV 30/09 –). Nach dem der Ent­schei­dung des Lan­des­ar­beits­ge­richts Köln zu­grun­de lie­gen­den Sach­ver­halt stand nämlich die Kon­troll­auf­ga­be des Be­triebs­rats in hin­rei­chend kon­kre­ter Form vor der be­gehr­ten Ein­sicht­nah­me und Vor­la­ge sämt­li­cher Ab­mah­nun­gen noch gar nicht fest. Der dor­ti­ge Be­triebs­rat woll­te sich Ab­mah­nun­gen vor­le­gen las­sen, um er­gründen zu können, ob und wel­che be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­chen Auf­ga­ben über­haupt be­trof­fen sein können. In­so­weit liegt der vor­lie­gen­de Fall an­ders. Der Be­triebs­rat hat im vor­lie­gen­den Ver­fah­ren hin­rei­chend kon­kret vor­ge­tra­gen, dass Ab­mah­nun­gen von der Ar­beit­ge­be­rin er­teilt wor­den sind, die Verstöße rügen, die ei­nen Be­zug zu Mit­be­stim­mungs­tat­beständen des § 87 Abs. 1 Be­trVG auf­wei­sen. Da­mit be­steht ei­ne ge­wis­se Wahr­schein­lich­keit für das Be­ste­hen von Auf­ga­ben des an­trag­stel­len­den Be­triebs­rats. Ei­ne der­ar­ti­ge Wahr­schein­lich­keit des Auf­ga­ben­be­zugs hat der Be­triebs­rat im vor­lie­gen­den Be­schluss­ver­fah­ren je­den­falls schlüssig dar­ge­legt. Dies ist nach der Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts aus­rei­chend, um den kor­re­spon­die­ren­den In­for­ma­ti­ons­an­spruch aus­zulösen. Ei­nes kon­kre­ten An­las­ses für den In­for­ma­ti­ons­an­spruch nach § 80 Abs. 2 Satz 1 Be­trVG be­darf es nicht (BAG 19.10.1999 – 1 ABR 75/98 – AP Be­trVG 1972 § 80 Nr. 58; Kraft/We­ber/GK-Be­trVG, a.a.O., § 80 Rn. 59 m.w.N.).

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b) Das Ar­beits­ge­richt ist in der an­ge­foch­te­nen Ent­schei­dung auch zu Recht da­von aus­ge­gan­gen, dass die vom Be­triebs­rat be­gehr­ten Auskünf­te zu sei­ner ord­nungs­gemäßen Auf­ga­ben­wahr­neh­mung er­for­der­lich sind. Es kann nicht oh­ne Wei­te­res an­ge­nom­men wer­den, dass der Be­triebs­rat auf ei­ne an­de­re Art und Wei­se je­der­zeit von mit­be­stim­mungs­wid­ri­gen An­ord­nun­gen der Ar­beit­ge­be­rin Kennt­nis er­langt. Mit ei­ner Ab­mah­nung rügt der Ar­beit­ge­ber ei­ne aus sei­ner Sicht ar­beits­ver­trags­wid­ri­ge Pflicht­ver­let­zung des Ar­beit­neh­mers. Die vom Be­triebs­rat im vor­lie­gen­den Ver­fah­ren bei­spiel­haft vor­ge­leg­ten Ab­mah­nun­gen do­ku­men­tie­ren aber, dass ent­spre­chen­de Pflicht­ver­let­zun­gen häufig auf die Miss­ach­tung kol­lek­tiv­recht­li­cher Re­ge­lun­gen bzw. An­ord­nun­gen zurück­zuführen sind. Oh­ne die be­gehr­te In­for­ma­ti­on wäre der Be­triebs­rat nicht in der La­ge, auf Be­ach­tung sei­ner Mit­be­stim­mungs­rech­te ge­genüber der Ar­beit­ge­be­rin hin­zu­wir­ken.

Der Ar­beit­ge­be­rin ist es auch oh­ne Wei­te­res möglich, dem Be­triebs­rat je­weils Ab­schrif­ten der er­teil­ten Ab­mah­nun­gen zu­kom­men zu las­sen. Nach ei­ge­nem Be­kun­den der Ar­beit­ge­be­rin wer­den münd­li­che Ab­mah­nun­gen nicht er­teilt. Die Ar­beit­ge­be­rin ist da­nach nicht ge­zwun­gen, über münd­lich er­teil­te Ab­mah­nun­gen erst ei­ne ent­spre­chen­de Un­ter­la­ge her­zu­stel­len.
Ob sich aus den dem Be­triebs­rat zur Verfügung ge­stell­ten Ab­mah­nun­gen tatsächlich ent­spre­chen­de Mit­be­stim­mungs­rech­te und Initia­tiv­rech­te er­ge­ben, kann der Be­triebs­rat erst nach Vor­la­ge der ent­spre­chen­den Ab­mah­nun­gen in ei­ge­ner Ver­ant­wor­tung prüfen.

c) Auch da­ten­schutz­recht­li­che Be­stim­mun­gen ste­hen dem Aus­kunfts­ver­lan­gen des Be­triebs­rats nicht ent­ge­gen. Die Un­ter­rich­tungs­pflicht des Ar­beit­ge­bers ge­genüber dem Be­triebs­rat nach § 80 Abs. 2 Be­trVG wird durch die Vor­schrif­ten des Bun­des­da­ten­schutz­ge­set­zes nicht be­schränkt. Die Un­ter­rich­tung des Be­triebs­rats als Be­triebs­ver­fas­sungs­or­gan ist kei­ne Da­tenüber­mitt­lung im Sin­ne des § 3 Abs. 4 Nr. 3, Abs. 8 S. 2 BDSG an Drit­te. Or­ga­ne der Be­triebs- oder Per­so­nal­ver­tre­tung sind in­so­weit nur un­selbständi­ger Teil der ver­ant­wort­li­chen Stel­le (BAG 11.11.1997 – 1 ABR 21/97 – AP BDSG § 36 Nr. 1; Si­mi­tis/Dam­mann, BDSG, 7. Aufl., § 3 Rn. 240 m.w.N.). So­lan­ge Be­triebsräten per­so­nen­be­zo­ge­ne Da­ten im Hin­blick auf ih­re ge­setz­li­chen Auf­ga­ben nach den Be­stim­mun­gen des Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­set­zes zugäng­lich ge­macht wer­den, grei­fen die

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Über­mitt­lungs­re­geln des BDSG nicht ein; maßge­bend sind in­so­weit al­lein die Vor­schrif­ten des Be­triebs­ver­fas­sungs- und des Per­so­nal­ver­tre­tungs­rechts. Im Ge­gen­zug hat der Be­triebs­rat die Ver­pflich­tung, da-rüber zu wa­chen, dass die da­ten­schutz­recht­li­chen Be­stim­mun­gen ein­ge­hal­ten wer­den. Er un­ter­liegt im Hin­blick auf die Persönlich­keits­rech­te an­de­rer Ar­beit­neh­mer und Mit­ar­bei­ter auch ei­ner be­son­de­ren Ver­schwie­gen­heits­pflicht, §§ 75 Abs. 2, 79 Abs. 1, 82 Abs. 2, 83 Abs. 1, 99 Abs. 1, 102 Abs. 2 Be­trVG (DKK/Busch­mann, a.a.O., § 79 Rn. 3, 28 m.w.N.). Hin­zu kommt im vor­lie­gen­den Fall, dass die Ar­beit­ge­be­rin le­dig­lich zur Aus­kunft in an­ony­mi­sier­ter Form ver­pflich­tet wor­den ist. Selbst ei­ner na­ment­li­chen Be­nen­nung hätten da­ten­schutz­recht­li­che Gründe nicht ent­ge­gen­ge­stan­den (BAG 07.02.2012 – 1 ABR 46/10 – Pres­se­nach­richt – BB 2012, 443 hin­sicht­lich des Über­wa­chungs­rechts des Be­triebs­rats beim be­trieb­li­chen Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment).

III. We­gen grundsätz­li­cher Be­deu­tung der Rechts­sa­che hat die
Be­schwer­de­kam­mer die Rechts­be­schwer­de zum Bun­des­ar­beits­ge­richt zu­ge­las­sen, §§ 92 Abs. 1, 72 Abs. 2 ArbGG.

RECH­TSMIT­TEL­BE­LEH­RUNG

Ge­gen die­sen Be­schluss kann von der Ar­beit­ge­be­rin

RECH­TSBESCHWER­DE

ein­ge­legt wer­den.

Für wei­te­re Be­tei­lig­te ist ein Rechts­mit­tel nicht ge­ge­ben.

Die Rechts­be­schwer­de muss

in­ner­halb ei­ner Not­frist* von ei­nem Mo­nat

nach der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Be­schlus­ses schrift­lich

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Bun­des­ar­beits­ge­richt
Hu­go-Preuß-Platz 1
99084 Er­furt
Fax: 0361 2636 2000


ein­ge­legt wer­den.


Die Not­frist be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Be­schlus­ses, spätes­tens mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Die Rechts­be­schwer­de­schrift muss von ei­nem Be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als Be­vollmäch­tig­te sind nur zu­ge­las­sen:


1. Rechts­anwälte,

2. Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,

3. Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der in Num­mer 2 be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder ei­nes an­de­ren Ver­ban­des oder Zu­sam­men­schlus­ses mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

In den Fällen der Zif­fern 2 und 3 müssen die Per­so­nen, die die Rechts­be­schwer­de­schrift un­ter­zeich­nen, die Befähi­gung zum Rich­ter­amt ha­ben.


Ei­ne Par­tei die als Be­vollmäch­tig­ter zu­ge­las­sen ist, kann sich selbst ver­tre­ten.

* ei­ne Not­frist ist un­abänder­lich und kann nicht verlängert wer­den.

Schier­baum 

Kul­lik 

Kir­sch­ner

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