HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

ARBEITSRECHT MUSTER

Mus­ter­ver­ein­ba­rung: Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur Be­gren­zung von Rechts­strei­tig­kei­ten (Tur­bo-BV)

Kos­ten­lo­se Mus­ter­ver­ein­ba­rung "Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur Be­gren­zung von Rechts­strei­tig­kei­ten (Tur­bo-BV)": Hen­sche Rechts­an­wäl­te, Kanz­lei für Ar­beits­recht
Hunderteuroscheine

Stich­wor­te: Be­trieb­s­än­de­rung, Ab­fin­dung, Kün­di­gungs­schutz­kla­ge

Wei­ter­füh­ren­de Stich­wor­te: In­ter­es­sen­aus­gleich, So­zi­al­plan, Kün­di­gung - Be­triebs­be­ding­te Kün­di­gung

Im fol­gen­den fin­den Sie ei­ne Mus­ter­ver­ein­ba­rung „Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur Be­gren­zung von Rechts­strei­tig­kei­ten (Tur­bo-BV)“.

Ver­ein­ba­ren Ar­beit­ge­ber und Be­triebs­rat we­gen ei­ner Be­trieb­s­än­de­rung, die mit be­triebs­be­ding­ten Kün­di­gun­gen ver­bun­den ist, ei­nen So­zi­al­plan mit Ab­fin­dungs­an­sprü­chen, ist auch bei ho­hen So­zi­al­plan­ab­fin­dun­gen mit vie­len Kün­di­gungs­schutz­kla­gen zu rech­nen. Denn mit ei­ner sol­chen Kla­ge kön­nen sich die kla­gen­den Ar­beit­neh­mer nur ver­bes­sern, da sie den So­zi­al­plan­an­spruch nicht ge­fähr­det.

Vor die­sem Hin­ter­grund kön­nen Ar­beit­ge­ber und Be­triebs­rat in ei­ner vom So­zi­al­plan ge­trenn­ten frei­wil­li­gen Be­triebs­ver­ein­ba­rung re­geln, dass der Ver­zicht auf ei­ne Kün­di­gungs­schutz­kla­ge durch ei­ne zu­sätz­li­che Ab­fin­dung ho­no­riert wer­den soll ("Tur­bo-Be­triebs­ver­ein­ba­rung"). Die Zu­satz­ab­fin­dung soll­te ei­ni­ge Mo­nats­ge­häl­ter be­tra­gen, d.h. sie soll­te ein ernst­haf­ter fi­nan­zi­el­ler An­reiz sein.

Bit­te be­ach­ten Sie, dass die hier ge­ge­be­nen For­mu­lie­rungs­vor­schlä­ge un­ver­bind­lich sind, d.h. kei­ne Rechts­be­ra­tung im Ein­zel­fall dar­stel­len. Wir über­neh­men da­her kei­ne Ge­währ für Rich­tig­keit oder Voll­stän­dig­keit.

Zu den The­men In­ter­es­sen­aus­gleich und So­zi­al­plan fin­den Sie auf die­ser Web­sei­te spe­zi­el­le Mus­ter­ver­ein­ba­run­gen ("Mus­ter­ver­ein­ba­rung In­ter­es­sen­aus­gleich, "Mus­ter­ver­ein­ba­rung So­zi­al­plan").

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Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur Be­gren­zung von Rechts­strei­tig­kei­ten (Tur­bo-BV)

 

Die Mus­ter-GmbH, ver­tre­ten durch ih­ren Ge­schäfts­füh­rer Max Mus­ter,
Mus­ter­stra­ße 1, 11111 Mus­ter­stadt
- im Fol­gen­den: "Ar­beit­ge­be­rin" -

und

der Be­triebs­rat der Mus­ter-GmbH, ver­tre­ten durch sei­ne/sei­nen Vor­sit­zen­de/n
Mus­ter­stra­ße 1, 11111 Mus­ter­stadt
- im Fol­gen­den: "Be­triebs­rat" -

tref­fen hier­mit fol­gen­de Ver­ein­ba­rung.

 

§ 1 Ziel­set­zung

1. Die Par­tei­en ha­ben am TT.MM.JJJJ ei­nen So­zi­al­plan ver­ein­bart, der dem Aus­gleich oder der Mil­de­rung der wirt­schaft­li­chen Nach­tei­le dient, die den Ar­beit­neh­mern in­fol­ge ei­ner Be­trieb­s­än­de­rung, näm­lich der (Teil-)Schlie­ßung des Be­triebs Mus­ter­stra­ße 1, 11111 Mus­ter­stadt / der Schlie­ßung der Ab­tei­lung / der Zweig­stel­le XXXX so­wie in­fol­ge der da­durch be­ding­ten Ent­las­sun­gen ent­ste­hen. Ge­mäß dem am TT.MM.JJJJ von den Par­tei­en ver­ein­bar­ten In­ter­es­sen­aus­gleich wird die Ar­beit­ge­be­rin ab dem TT.MM.JJJJ (Stich­tag) mit der Um­set­zung der o.g. Be­trieb­s­än­de­rung be­gin­nen. Die Um­set­zung wird vor­aus­sicht­lich bis zum TT.MM.JJJJ ab­ge­schlos­sen sein.

2. Mit der vor­lie­gen­den Be­triebs­ver­ein­ba­rung, die die Par­tei­en als frei­wil­li­ge Be­triebs­ver­ein­ba­rung im Sin­ne von § 88 Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­setz ab­schlie­ßen, sol­len der Ver­zicht der ge­kün­dig­ten Ar­beit­neh­mer auf die Er­he­bung ei­ner Kün­di­gungs­schutz­kla­ge ho­no­riert und ar­beits­ge­richt­li­che Strei­tig­kei­ten be­grenzt wer­den. OP­TIO­NAL: Zu­dem soll ein An­reiz ge­schaf­fen wer­den, mit der Ar­beit­ge­be­rin ei­nen von ihr we­gen der Be­trieb­s­än­de­rung ver­an­lass­ten Auf­he­bungs­ver­trag ab­zu­schlie­ßen.

3. Mit „Ar­beit­neh­mer“ sind im Fol­gen­den glei­cher­ma­ßen Ar­beit­neh­mer je­den Ge­schlechts (männ­lich, weib­lich oder di­vers) ge­meint.

 

§ 2 Zu­sätz­li­che Ab­fin­dung bei Kla­ge­ver­zicht

1. Ar­beit­neh­mer, de­nen die Ar­beit­ge­be­rin am Stich­tag ge­mäß § 1 Abs.1 oder da­nach ei­ne be­triebs­be­ding­te Kün­di­gung zur Um­set­zung der in § 1 Abs.1 ge­nann­ten Be­trieb­s­än­de­rung aus­spricht, er­hal­ten ei­ne zu­sätz­li­che Ab­fin­dung in Hö­he von zwei / drei / vier Brut­to­mo­nats­ge­häl­tern, wenn sie von der Er­he­bung ei­ner Kün­di­gungs­schutz­kla­ge ab­se­hen. Der Ab­fin­dungs­an­spruch ent­steht dem Grun­de nach zwei Mo­na­te nach Zu­gang der Kün­di­gung und setzt vor­aus, dass der ge­kün­dig­te Ar­beit­neh­mer der Ar­beit­ge­be­rin ver­si­chert, ge­gen die Kün­di­gung nicht mit ei­ner Kün­di­gungs­schutz­kla­ge vor­zu­ge­hen. Der Ab­fin­dungs­an­spruch wird fäl­lig mit Aus­schei­den des Ar­beit­neh­mers aus dem Ar­beits­ver­hält­nis und ist mit der letz­ten Ge­halts­ab­rech­nung ab­zu­rech­nen und aus­zu­zah­len.

2. Für die Er­mitt­lung der Hö­he des Brut­to­ge­halts gel­ten die Re­ge­lun­gen des So­zi­al­plans vom TT.MM.JJJJ (§ 2 Abs.5 Satz 2 des So­zi­al­plans).

 

OP­TIO­NAL

§ 3 Zu­sätz­li­che Ab­fin­dung bei Ab­schluss ei­nes Auf­he­bungs­ver­trags

1. Ar­beit­neh­mer, de­nen die Ar­beit­ge­be­rin am Stich­tag ge­mäß § 1 Abs.1 oder spä­ter nach vor­he­ri­ger Ab­stim­mung mit dem Be­triebs­rat ei­nen Auf­he­bungs­ver­trag zur Um­set­zung der in § 1 Abs.1 ge­nann­ten Be­trieb­s­än­de­rung an­bie­tet, er­hal­ten ei­ne zu­sätz­li­che Ab­fin­dung in der in § 2 Abs.1 be­stimm­ten Hö­he, wenn sie das Auf­he­bungs­ver­trags­an­ge­bot in­ner­halb ei­ner von der Ar­beit­ge­be­rin ein­zu­räu­men­den Be­denk­zeit von ei­ner Wo­che durch schrift­li­che Er­klä­rung rechts­ver­bind­lich an­neh­men. Für die Er­mitt­lung der Hö­he des Brut­to­ge­halts gilt § 2 Abs.2.

2. Bei der ge­mein­sa­men Ab­stim­mung dar­über, wel­chen Ar­beit­neh­mern ein Auf­he­bungs­ver­trag an­ge­bo­ten wer­den soll, wer­den die Par­tei­en das Punk­te­sche­ma für die So­zi­al­aus­wahl zu­grun­de le­gen, das im In­ter­es­sen­aus­gleich vom TT.MM.JJJJ ge­re­gelt ist.

3. Ei­ne Ab­fin­dung ge­mäß Abs.1 steht auch Ar­beit­neh­mern zu, de­nen die Ar­beit­ge­be­rin am Stich­tag ge­mäß § 1 Abs.1 oder da­nach ei­ne be­triebs­be­ding­te Kün­di­gung zur Um­set­zung der in § 1 Abs.1 ge­nann­ten Be­trieb­s­än­de­rung aus­spricht und die nach Er­halt der Kün­di­gung mit der Ar­beit­ge­be­rin ei­nen Ab­wick­lungs­ver­trag mit Kla­ge­ver­zichts­klau­sel ver­ein­ba­ren.


Mus­ter­stadt, den xx.xx.20xx


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(Un­ter­schrift Ar­beit­ge­be­rin)

_____________________
(Un­ter­schrift Be­triebs­rat)

Letzte Überarbeitung: 20. September 2020

Was können wir für Sie tun?

Wenn Sie als Ar­beit­ge­ber oder als Be­triebs­rat Fra­gen im Zu­sam­men­hang mit ei­nem be­ste­hen­den So­zi­al­plan ha­ben, oder wenn es um ei­ne be­vor­ste­hen­de Be­trieb­s­än­de­rung geht und da­her ein So­zi­al­plan ab­ge­schlos­sen wer­den soll, be­ra­ten wir Sie je­der­zeit ger­ne.

Wir un­ter­stüt­zen Sie auch bei der Pla­nung und Durch­füh­rung von In­ter­es­sen­aus­gleichs­ver­hand­lun­gen, so­wie bei der rechts­si­che­ren Ab­ga­be von Mas­sen­ent­las­sungs­an­zei­gen.

Be­triebs­rä­te be­ra­ten und ver­tre­ten wir auf der Grund­la­ge ei­ner ent­spre­chen­den Be­schluss­fas­sung, die uns als Kanz­lei be­auf­tragt, und ei­ner Kos­ten­über­nah­me­er­klä­rung des Ar­beit­ge­bers ent­spre­chend die­sem Be­triebs­rats­be­schluss. Bit­te spre­chen Sie uns früh­zei­tig an, um ei­ne kor­rek­te Be­schluss­fas­sung si­cher­zu­stel­len.

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Martin Hensche
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hensche@hensche.de
Christoph Hildebrandt
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