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LAG Schles­wig-Hol­stein, Ur­teil vom 04.10.2007, 4 Sa 242/07

   
Schlagworte: Teilzeitbeschäftigung
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein
Aktenzeichen: 4 Sa 242/07
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 04.10.2007
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Kiel
   

Lan­des­ar­beits­ge­richt Schles­wig-Hol­stein

Ak­ten­zei­chen: 4 Sa 242/07
2 Ca 322 a/07 ArbG Kiel
(Bit­te bei al­len Schrei­ben an­ge­ben!)

 

Verkündet am 04.10.2007

Gez. ...
als Ur­kunds­be­am­tin der Geschäfts­stel­le 

 

Ur­teil

Im Na­men des Vol­kes

In dem Rechts­streit pp.

hat die 4. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts Schles­wig-Hol­stein auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 04.10.2007 durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt ... als Vor­sit­zen­den und d. eh­ren­amt­li­chen Rich­ter ... als Bei­sit­zer und d. eh­ren­amt­li­che Rich­te­rin ... als Bei­sit­ze­rin

für Recht er­kannt:

 

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Auf die Be­ru­fung der Kläge­rin wird das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Kiel vom 14.05.2007 (2 Ca 322 a/07) ab­geändert.

Die Be­klag­te wird ver­ur­teilt, die Kläge­rin mit ei­ner wöchent­li­chen Ar­beits­zeit von 30 St­un­den nur mon­tags bis frei­tags zwi­schen 8.30 Uhr bis 14.30 Uhr so­wie ma­xi­mal zwei­mal pro Mo­nat auch sams­tags zur Ar­beit ein­zu­tei­len.

Die Be­klag­te trägt die Kos­ten des Recht­streits (bei­de Rechtszüge). Die Re­vi­si­on wird für die Be­klag­te zu­ge­las­sen.

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Rechts­mit­tel­be­leh­rung

Ge­gen die­ses Ur­teil kann durch Ein­rei­chung ei­ner Re­vi­si­ons­schrift bei dem Bun­des­ar­beits­ge­richt in 99084 Er­furt, Hu­go-Preuß-Platz 1, Te­le­fax: (0361) 26 36 - 20 00 Re­vi­si­on ein­ge­legt wer­den.

Die Re­vi­si­ons­schrift muss

bin­nen ei­ner Not­frist von ei­nem Mo­nat

beim Bun­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­gen sein.

Der Re­vi­si­onskläger muss die Re­vi­si­on be­gründen. Die Re­vi­si­ons­be­gründung ist, so­fern sie nicht be­reits in der Re­vi­si­ons­schrift ent­hal­ten ist, in ei­nem Schrift­satz bei dem Bun­des­ar­beits­ge­richt ein­zu­rei­chen. Die Frist für die Re­vi­si­ons­be­gründung beträgt

zwei Mo­na­te.

Die Fris­ten für die Ein­le­gung und die Be­gründung der Re­vi­si­on be­gin­nen mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens aber mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

 

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Die Re­vi­si­ons­schrift muss das Ur­teil be­zeich­nen, ge­gen das die Re­vi­si­on ge­rich­tet wird, und die Erklärung ent­hal­ten, dass ge­gen die­ses Ur­teil Re­vi­si­on ein­ge­legt wer­de.

Der Re­vi­si­ons­schrift soll ei­ne Aus­fer­ti­gung oder be­glau­big­te Ab­schrift des an­ge­foch­te­nen Ur­teils bei­gefügt wer­den.

Die Re­vi­si­on und die Re­vi­si­ons­be­gründung müssen von ei­nem bei ei­nem deut­schen Ge­richt zu­ge­las­se­nen Rechts­an­walt un­ter­zeich­net sein.

(Rechts­mit­tel­schrif­ten, Rechts­mit­tel­be­gründungs­schrif­ten und wech­sel­sei­ti­ge Schriftsätze im Ver­fah­ren vor dem Bun­des­ar­beits­ge­richt sind in sie­ben­fa­cher - für je­den wei­te­ren Be­tei­lig­ten ei­ne wei­te­re - Aus­fer­ti­gung ein­zu­rei­chen.)

Der Schrift­form wird auch durch Ein­rei­chung ei­nes elek­tro­ni­schen Do­ku­ments genügt, wenn es für die Be­ar­bei­tung durch das Ge­richt ge­eig­net ist. Schriftsätze können da­zu über ei­ne ge­si­cher­te Ver­bin­dung in den elek­tro­ni­schen Ge­richts­brief­kas­ten des Bun­des­ar­beits­ge­richts ein­ge­legt wer­den. Die er­for­der­li­che Zu­gangs- und Über­tra­gungs­soft­ware kann li­zenz­kos­ten­frei über die In­ter­net­sei­te des Bun­des­ar­beits­ge­richts (www.bun­des­ar­beits­ge­richt.de) her­un­ter­ge­la­den wer­den. Das Do­ku­ment ist mit ei­ner qua­li­fi­zier­ten Si­gna­tur nach dem Si­gna­tur­ge­setz zu ver­se­hen. Nähe­re In­for­ma­tio­nen fin­den sich auf der In­ter­nets­sei­te des Bun­des­ar­beits­ge­richt (s.o.) so­wie un­ter www.egvp.de.

Tat­be­stand

Die Kläge­rin be­gehrt von der Be­klag­ten im Rah­men ih­res Teil­zeit­ver­lan­gens die Fest­le­gung ih­rer Ar­beits­zeit für mon­tags bis frei­tags zwi­schen 08:30 bis 14:30 Uhr so­wie ma­xi­mal zwei­mal pro Mo­nat auch sams­tags.

Die Kläge­rin trat am 1. Ju­ni 2001 als Mit­ar­bei­te­rin Kas­se / Ver­kauf / In­fo in die Diens­te der Be­klag­ten ein. Die­se be­hielt sich gemäß Zif­fer 2 des schrift­li­chen Ar­beits­ver­tra­ges vom 5. Ju­li 2001 vor, die Kläge­rin auch in an­de­re Ab­tei­lun­gen und Häuser der t. B. GmbH zu ver­set­zen und/oder an­de­re Funk­tio­nen zu­zu­wei­sen. Un­ter Zif­fer 22 des Ar­beits­ver­tra­ges ver­ein­bar­ten die Ver­trags­par­tei­en ei­ne va­ria­ble Ar­beits­zeit­ein­tei­lung.

 

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Die Kläge­rin ar­bei­te­te im Bau­markt der Be­klag­ten in der R. L. in K.. Die­ser weist ei­ne Ver­kaufs­fläche von 6000 qm auf und hat et­wa 24 Beschäftig­te. An sechs Werk­ta­gen wird den Kun­den die Möglich­keit eröff­net, in der Zeit zwi­schen 08:00 Uhr mor­gens bis 20:00 Uhr abends ein­zu­kau­fen. Die Beschäftig­ten wer­den in die­ser Zeit fle­xi­bel, das heißt oh­ne fes­te Ar­beits­zei­ten, bei ei­nem frei­en wöchent­li­chen Ar­beits­tag ein­ge­setzt. Al­le vier Wo­chen wird außer­dem ein frei­er Sams­tag gewähr­leis­tet. Bei dem Per­so­nal­ein­satz wird dem Um­stand Rech­nung ge­tra­gen, dass die Kun­den­ströme mon­tags bis frei­tags vor­ran­gig ab 16:00 Uhr an­schwel­len, sams­tags ab 10:30 Uhr und erst nach 19:00 Uhr allmählich wie­der zurück­ge­hen. Wei­ter­hin ist zu berück­sich­ti­gen, dass die Beschäftig­ten re­gelmäßig ge­ra­de die Ar­beits­zeit ab Nach­mit­tag be­zie­hungs­wei­se an Sams­ta­gen am we­nigs­ten schätzen, al­so vor­zugs­wei­se am frühen Nach­mit­tag be­zie­hungs­wei­se vor dem Wo­chen­en­de am Frei­tag­nach­mit­tag die Ar­beit be­en­den, um sich der Frei­zeit, pri­va­ten An­ge­le­gen­hei­ten oder der Fa­mi­lie zu wid­men. Um die be­trieb­li­chen mit den pri­va­ten Wünschen in Ein­klang zu brin­gen, setzt die Be­klag­te des­halb die Beschäftig­ten grundsätz­lich in wöchent­lich wech­seln­der Schicht rol­lie­rend ein.

Die Be­klag­te ver­ein­bar­te un­ter dem 8. Au­gust 2001 mit dem bei ihr ge­bil­de­ten Ge­samt­be­triebs­rat ei­ne Be­triebs­ver­ein­ba­rung über die Rah­men­ver­ein­ba­rung Ar­beits­zeit. Gemäß § 2 S.1 die­ser Be­triebs­ver­ein­ba­rung er­folgt die Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit im Rah­men ei­ner fle­xi­blen Ar­beits­zeit­re­ge­lung be­zo­gen auf das Halb­jah­res­ar­beits­zeit­kon­to. Den Ar­beits­zeit­rah­men bil­det da­bei die Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit auf ma­xi­mal fünf Ar­beits­ta­ge pro Wo­che für Voll­zeit- und Teil­zeit­beschäftig­te und ein ma­xi­ma­les tägli­ches Ein­satz­vo­lu­men von neun St­un­den pro Mit­ar­bei­ter/in. Be­ste­hen­de ein­zel­ver­trag­lich ver­ein­bar­te Ar­beits­zeit­re­ge­lun­gen wer­den von der Be­triebs­ver­ein­ba­rung nicht berührt. Wei­ter­hin er­folgt gemäß § 2 der Be­triebs­ver­ein­ba­rung der Ein­satz der Mit­ar­bei­ter/in fi­li­al­spe­zi­fisch nach der Per­so­nal­ein­satz­pla­nung, wel­che je­weils min­des­tens zwei Wo­chen im Vor­aus im Rah­men ei­ner Fein­pla­nung zu er­stel­len und durch Aus­hang be­kannt zu ma­chen ist. Gemäß § 7 die­ser Be­triebs­ver­ein­ba­rung en­det Mon­tag bis Frei­tag die Re­gel­ar­beits­zeit spätes­tens um 20 Uhr und Sams­tag spätes­tens um 16 Uhr. Aus­weis­lich ei­ner Pro­to­koll­no­tiz zu die­ser Be­triebs­ver­ein­ba­rung vom 1. Ok­to­ber 2001 be­stand zwi­schen der Geschäfts­lei­tung der Be­klag­ten und dem

 

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dor­ti­gen Ge­samt­be­triebs­rat Ei­nig­keit darüber, dass für al­le Pa­ra­gra­phen fi­li­al­spe­zi­fi­sche Ab­wei­chun­gen in Ab­stim­mung und mit Zu­stim­mung des je­weils zuständi­gen Be­triebs­ra­tes verändert wer­den können. We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten die­ser Be­triebs­ver­ein­ba­rung wird Be­zug ge­nom­men auf die zur Ak­te ge­reich­te Ko­pie (Bl. 88 – 92 d.A.).

Am 10. Fe­bru­ar 2007 en­de­te die dreijähri­ge El­tern­zeit der Kläge­rin. Während die­ser Zeit ar­bei­te­te sie teil­wei­se in Teil­zeit. Die Kläge­rin ist al­lein er­zie­hen­de Mut­ter ih­res Soh­nes B., der am 11. Fe­bru­ar 2007 drei Jah­re alt wur­de. B. wird in der Zeit von 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr im „Kin­der­la­den“ in der R. L. in K. be­treut. Der leib­li­che Va­ter des Soh­nes lebt nicht mit der Kläge­rin zu­sam­men. Er be­fin­det sich in der Aus­bil­dung zum Un­ter­of­fi­zier und ist nur sel­ten in K. an­we­send. Ei­ne kos­ten­pflich­ti­ge Be­treu­ung ih­res Soh­nes außer­halb der Öff­nungs­zei­ten des Kin­der­la­dens kann die Kläge­rin aus fi­nan­zi­el­len Gründen nicht in An­spruch neh­men.

Mit Schrei­ben vom 7. De­zem­ber 2006 be­an­trag­te die Kläge­rin bei der Be­klag­ten gemäß § 8 Tz­B­fG die Ver­rin­ge­rung ih­rer Ar­beits­zeit von 37,5 auf 30 Wo­chen­stun­den und äußer­te den Wunsch, mon­tags bis frei­tags in der Zeit von 08:30 Uhr bis 14:30 Uhr so­wie nach Ab­spra­che ein­mal bis zwei­mal pro Mo­nat am Sams­tag zu ar­bei­ten. Mit Schrei­ben vom 21. De­zem­ber 2006 (Bl. 29 d.A.) teil­te die Be­klag­te der Kläge­rin mit, sie könne den kläge­ri­schen Wunsch nach La­ge der Ar­beits­zeit nicht berück­sich­ti­gen, denn die Per­so­nal­ein­satz­pla­nung er­fol­ge gemäß fle­xi­bler Ar­beits­zeit­ein­tei­lung und rich­te sich nach den Öff­nungs­zei­ten des Bau­mark­tes. Die Kläge­rin hielt mit Schrei­ben ih­rer Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten vom 4. Ja­nu­ar 2007 die Be­gründung der Be­klag­ten nicht für aus­rei­chend und bat noch­mals wohl­wol­lend um Prüfung un­ter Berück­sich­ti­gung der bei­der­sei­ti­gen In­ter­es­sen, wo­bei sie dar­auf hin­wies, aus ei­nem Gespräch mit dem frühe­ren Markt­lei­ter S. ha­be sich er­ge­ben, dass ihr Ein­satz als Kas­sen­auf­sicht und Ver­wal­tungs­kraft mit der von ihr gewünsch­ten La­ge der Ar­beits­zeit ein­ge­plant ge­we­sen sei.

Mit Schrei­ben der Be­klag­ten vom 18. Ja­nu­ar 2007 (Bl. 30 d.A.) an den Be­triebs­rat Nord über­sand­te sie den Schrift­ver­kehr mit der Kläge­rin mit der Bit­te um Zu­stim­mung

 

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zu der von der Kläge­rin gewünsch­ten Fest­le­gung der Ar­beits­zeit Mon­tag bis Frei­tag von 08:30 Uhr bis 14:30 Uhr so­wie ein- bis zwei­mal im Mo­nat Sams­tag (Bl. 30 d.A.).

Der Be­triebs­rat er­teil­te mit Schrei­ben vom 19. Ja­nu­ar 2007 die­se Zu­stim­mung zur gewünsch­ten Fest­le­gung der Ar­beits­zeit nicht und wies dar­auf hin, ei­ne star­re, fest­ge­leg­te Ar­beits­zeit ei­nes ein­zel­nen Mit­ar­bei­ters ste­he mit den In­ter­es­sen der an­de­ren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen nicht im Ein­klang. Ei­ne fest­ge­leg­te Ar­beits­zeit ei­nes ein­zel­nen Mit­ar­bei­ters würde den Be­triebs­frie­den ganz er­heb­lich stören. Er - Be­triebs­rat – ver­wei­se auf die be­ste­hen­de Be­triebs­ver­ein­ba­rung über die Rah­men­ver­ein­ba­rung Ar­beits­zeit.

Mit Schrei­ben vom 24. Ja­nu­ar 2007 (Bl. 14 d.A.) teil­te die Be­klag­te der Kläge­rin un­ter Hin­weis auf die Ab­leh­nung des Be­triebs­ra­tes mit, sie sei ge­mein­sam mit dem Be­triebs­rat der Auf­fas­sung, dass ei­ne star­re, fest­ge­leg­te Ar­beits­zeit ei­ner ein­zel­nen Mit­ar­bei­te­rin nicht mit den In­ter­es­sen der an­de­ren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im Ein­klang ste­he. Sie stim­me zwar der Re­du­zie­rung der Ar­beits­zeit zu, der Per­so­nal­ein­satz müsse je­doch gemäß fle­xi­bler Ar­beits­zeit ori­en­tiert an den der­zei­ti­gen Öff­nungs­zei­ten er­fol­gen.

Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Schles­wig-Hol­stein hat mit Ur­teil vom 1. März 2007 (4 Sa-Ga 1/07) auf An­trag der Kläge­rin ei­ne einst­wei­li­ge Verfügung ge­gen die Be­klag­te er­las­sen und die­se ver­ur­teilt, die Kläge­rin bis zur erst­in­stanz­li­chen Ent­schei­dung im Haupt­sa­che­ver­fah­ren mit ei­ner wöchent­li­chen Ar­beits­zeit von 30 St­un­den nur mon­tags bis frei­tags zwi­schen 08:30 Uhr bis 14:30 Uhr so­wie ma­xi­mal zwei­mal pro Mo­nat auch sams­tags zur Ar­beit ein­zu­tei­len.

Die Kläge­rin hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, die Be­klag­te ha­be be­reits nicht dar­ge­legt, dass in ih­rem Be­trieb in K. ein Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept be­ste­he. Die Ausführun­gen der Be­klag­ten hätten sich dar­auf be­schränkt, dass die Beschäftig­ten während der Öff­nungs­zei­ten zwi­schen 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr fle­xi­bel ein­ge­setzt und die Ar­beitspläne re­gelmäßig zwei Wo­chen im Vor­aus be­kannt ge­ge­ben würden. So­fern dar­in ein Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept zu se­hen sei, ste­he hin­ter die­sem der Grund­satz, die pri­va­ten Wünsche der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer zu berück­sich­ti­gen. Die­sem

 

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Kon­zept ste­he die von ihr gewünsch­te Ar­beits­zeit­ver­tei­lung nicht ent­ge­gen. Denn auch ihr Wunsch be­ru­he auf dem be­rech­tig­ten pri­va­ten In­ter­es­se, die Be­treu­ung ih­res Soh­nes zu gewähr­leis­ten. Da­mit ha­be sie ein pri­va­tes In­ter­es­se, das den In­ter­es­sen der an­de­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer an ei­nem Ar­beits­ein­satz zu den be­vor­zug­ten Ar­beits­zei­ten am Vor­mit­tag vor­ge­he. Letzt­lich tra­ge die Be­klag­te auch nicht vor, dass die in § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG ge­nann­ten be­trieb­li­chen Be­lan­ge und das be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept und die dies­bezüglich un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung we­sent­lich be­ein­träch­tigt würden. Die ver­wei­ger­te Zu­stim­mung des Be­triebs­ra­tes be­gründe kei­nen be­trieb­li­chen Grund. Ob ei­ne we­sent­li­che Be­ein­träch­ti­gung vor­lie­ge, müsse im Lich­te des § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG be­ur­teilt wer­den. Ob die ver­wei­ger­te Zu­stim­mung al­so ei­ne we­sent­li­che Be­ein­träch­ti­gung der be­trieb­li­chen Be­lan­ge dar­stel­le, sei da­nach zu be­ur­tei­len, ob die Ver­wei­ge­rung durch kon­kre­te hin­rei­chen­de In­ter­es­sen der übri­gen Be­leg­schaft gestützt sei und der Be­triebs­rat so­mit die in­di­vi­du­el­len In­ter­es­sen der den An­trag stel­len­den Ar­beit­neh­me­rin berück­sich­tigt ha­be. Zu­dem sei zu be­ach­ten, dass die Be­klag­te selbst mit Schrei­ben vom 18. Ja­nu­ar 2007 den Be­triebs­rat um Zu­stim­mung ge­be­ten ha­be. Folg­lich ha­be die Be­klag­te kei­ne Pro­ble­me bei der von ihr – Kläge­rin – be­gehr­ten Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit ge­se­hen. Letzt­end­lich müsse der Ar­beit­ge­ber bei der Fest­le­gung der La­ge der Ar­beits­zeit stets auf die Per­so­nen­sor­ge­pflich­ten sei­ner Ar­beit­neh­mer Rück­sicht neh­men. Zu­dem tref­fe auch den Be­triebs­rat die Pflicht, auf die Si­tua­ti­on al­lein er­zie­hen­der Mütter zu ach­ten. Gemäß § 80 Abs. 1 Ziff. 2 b Be­trVG ha­be er die Ver­ein­bar­keit von Fa­mi­lie und Er­werbstätig­keit zu fördern.

Außer­dem ge­stat­te der Ar­beits­ver­trag es der Be­klag­ten, sie an der Kas­se, im Ver­kauf, in der In­for­ma­ti­on so­wie in an­de­ren Ab­tei­lun­gen ein­zu­set­zen. So ha­be sie ab März 2005 bis Ja­nu­ar 2006 im La­ger ge­ar­bei­tet. Ge­ra­de zum Be­ginn der Gar­ten­sai­son im März sei dort zusätz­li­che Ar­beit durch den Ein­satz ei­ner wei­te­ren Ar­beits­kraft über meh­re­re Mo­na­te bewältigt wor­den. Dort sei ih­re Beschäfti­gung zwi­schen 08:30 Uhr bis 14:30 Uhr möglich.

Die Kläge­rin hat be­an­tragt,

 

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die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, sie mit ei­ner wöchent­li­chen Ar­beits­zeit von 30 St­un­den nur mon­tags bis frei­tags zwi­schen 08:30 Uhr und 14:30 Uhr so­wie ma­xi­mal zwei­mal pro Mo­nat auch sams­tags zur Ar­beit ein­zu­tei­len.

Die Be­klag­te hat be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Die Be­klag­te hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, das bei ihr be­ste­hen­de Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept ste­he dem Be­geh­ren der Kläge­rin ent­ge­gen. Das Kon­zept be­ste­he dar­in, täglich zwi­schen 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr Ein­kaufsmöglich­kei­ten zu bie­ten und mit­tels ei­nes fle­xi­blen Per­so­nal­ein­sat­zes und wöchent­lich wech­seln­der Schich­ten auch die pri­va­ten Be­lan­ge der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter zu berück­sich­ti­gen. Der Statt­ga­be des Ver­tei­lungs­ver­lan­gens ste­he die­ses Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept ent­ge­gen. Zu­dem sei sie ge­bun­den an die ver­wei­ger­te Zu­stim­mung des Be­triebs­ra­tes, wo­bei sie sich des­sen Gründe auch zu ei­gen ma­che. Wenn sie im Übri­gen den ört­li­chen Be­triebs­rat um Zu­stim­mung ge­be­ten ha­be, so könne die­sem Be­geh­ren nicht ent­nom­men wer­den, dass sie da­mit selbst kei­ne Be­den­ken hin­sicht­lich der be­gehr­ten La­ge der Ar­beits­zeit ge­habt ha­be. Das Ver­tei­lungs­be­geh­ren der Kläge­rin ha­be auch ei­nen kol­lek­ti­ven Be­zug. Denn ei­ne Fi­xie­rung der Ar­beits­zeit auf den Vor­mit­tag ha­be zur Fol­ge, dass Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen stets statt der Kläge­rin zu den an­de­ren Zei­ten zum Ein­satz kämen. Die Kläge­rin würde bei je­dem Ar­beits­ein­satz­plan im Zen­trum ste­hen, die Ar­beitseinsätze der übri­gen Be­leg­schaft müss­ten sich dar­an ori­en­tie­ren.

Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen und zur Be­gründung aus­geführt, das Ver­tei­lungs­be­geh­ren der Kläge­rin ste­he dem Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept ent­ge­gen. Es han­de­le sich um ei­ne nach § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG mit­be­stimm­te Ar­beits­zeit­re­ge­lung. Aus der Ver­wei­ge­rung des Be­triebs­ra­tes er­ge­be sich der be­trieb­li­che Grund. Die Neu­ver­tei­lung der Ar­beits­zeit ha­be zu­dem auch kol­lek­ti­ven Be­zug.

Die Kläge­rin hat ge­gen das ihr am 18. Ju­ni 2007 zu­ge­stell­te Ur­teil be­reits am 8. Ju­ni 2007 Be­ru­fung ein­ge­legt und die­se am 4. Ju­li 2007 be­gründet.

 

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Die Kläge­rin wie­der­holt ih­re Auf­fas­sung, ihr Ver­tei­lungs­be­geh­ren ste­he ei­nem et­wai­gen be­trieb­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept nicht ent­ge­gen. Zu­dem sei­en kol­lek­ti­ve In­ter­es­sen nicht berührt. Sie können in al­len Ab­tei­lun­gen der Be­triebsstätte in K. ein­ge­setzt wer­den. Ei­ne Tätig­keit im La­ger sei möglich, oh­ne dass sich die­se auf die Ar­beits­zei­ten der an­de­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer aus­wir­ke. Ent­spre­chen­der Ar­beits­be­darf sei dort auch vor­han­den. Dies hätten Gespräche am 16. Fe­bru­ar 2007 zwi­schen ihr und dem Team­lei­ter Lo­gis­tik, Herrn R., be­zie­hungs­wei­se dem Markt­lei­ter L. er­ge­ben. R. ha­be ihr ge­genüber den Wunsch geäußert, dass er sie in Zu­kunft ger­ne als Ver­wal­tungs­kraft zur Verstärkung im La­ger ha­be. Nach­dem R. darüber mit L. ge­spro­chen ha­be, ha­be sich auch die­ser po­si­tiv ihr ge­genüber erklärt. Der Per­so­nal­ein­satz­plan für die 9. Ka­len­der­wo­che ha­be dem­gemäß auch ei­nen Ein­satz im La­ger vor­ge­se­hen. Dort ge­be es fes­te Ar­beits­zei­ten von 06:30 Uhr bis 15:00 Uhr.

Selbst wenn – so meint die Kläge­rin – von ei­nem kol­lek­ti­ven Be­zug aus­zu­ge­hen sei, fol­ge ein be­trieb­li­cher Grund we­der aus der Be­triebs­ver­ein­ba­rung noch aus der Zu­stim­mungs­ver­wei­ge­rung des Be­triebs­ra­tes. Die Be­triebs­ver­ein­ba­rung ent­hal­te kei­ne kon­kre­ten Re­ge­lun­gen darüber, die es der Be­klag­ten ver­bie­ten würden, dem Ver­tei­lungs­wunsch zu ent­spre­chen. Die Zu­stim­mungs­ver­wei­ge­rung des Be­triebs­ra­tes sei wie­der­um im Lich­te von § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG zu prüfen. Dies ha­be das Ar­beits­ge­richt un­ter­las­sen. Im Übri­gen sei sie wei­ter­hin im We­ge ei­ner gütli­chen Ei­ni­gung da­zu be­reit, auch außer­halb der Vor­mit­ta­ge im Be­trieb ein­ge­setzt zu wer­den, so­fern die Ar­beits­zei­ten mit ihr vor­her ab­ge­stimmt würden, da­mit sie im Ein­zel­fall dann ei­ne Be­treu­ung für ih­ren Sohn fin­den könne. Dies sei al­ler­dings nicht in al­len Fällen kurz­fris­tig möglich. Sie würde sich aber dar­um bemühen, um ih­ren Ar­beits­platz zu be­hal­ten.

Die Kläge­rin be­an­tragt,

das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Kiel vom 14. Mai 2007 (2 Ca 322 a/07) ab­zuändern und die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, sie mit ei­ner wöchent­li­chen Ar­beits­zeit von 30 St­un­den nur mon­tags bis frei­tags zwi­schen 08:30 Uhr bis 14:30 Uhr so­wie ma­xi­mal zwei­mal pro Mo­nat auch sams­tags zur Ar­beit ein­zu­tei­len.

 

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Die Be­klag­te be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Sie ver­tei­digt un­ter Wie­der­ho­lung ih­res erst­in­stanz­li­chen Vor­brin­gens die Ent­schei­dung des Ar­beits­ge­richts und legt dar, dass aus ih­rer Sicht das Ver­tei­lungs­be­geh­ren der Kläge­rin dem Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept ent­ge­gen­ste­he und es sich in­so­weit auch um ei­nen kol­lek­tiv­recht­li­chen Tat­be­stand han­de­le. Trotz der von ihr beim Be­triebs­rat be­an­trag­ten Zu­stim­mung ha­be sie sehr wohl Be­den­ken hin­sicht­lich des Be­geh­rens der Kläge­rin ge­habt, weil der Be­triebs­frie­den durch star­re Ar­beits­zei­ten gefähr­det wer­de. Je­den­falls müsse sie die feh­len­de Zu­stim­mung des Be­triebs­ra­tes be­ach­ten.

We­gen des wei­te­ren Vor­brin­gens der Par­tei­en in der Be­ru­fung wird Be­zug ge­nom­men auf den In­halt der dort ge­wech­sel­ten Schriftsätze.

Ent­schei­dungs­gründe

Die Be­ru­fung der Kläge­rin ist zulässig. Sie ist statt­haft und frist- und form­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den. In der Sa­che hat sie auch Er­folg. Der von ihr gewünsch­ten La­ge der Ar­beits­zeit ste­hen be­trieb­li­che Gründe gemäß § 8 Abs. 4 S. 1 und Satz 2 Tz­B­fG nicht ent­ge­gen.

I. Der An­trag ist zulässig, er ist ins­be­son­de­re hin­rei­chend be­stimmt im Sin­ne von § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO. Der An­spruch auf Fest­le­gung der ver­rin­ger­ten Ar­beits­zeit nach § 8 Tz­B­fG ist auf Ab­ga­be ei­ner nach § 894 ZPO zu voll­stre­cken­den Wil­lens­erklärung ge­rich­tet. Dem genügt der An­trag der Kläge­rin, wo­nach die Be­klag­te ver­ur­teilt wer­den soll, sie nur zu ganz be­stimm­ten Zei­ten zur Ar­beit ein­zu­tei­len. Die Ein­tei­lung zur Ar­beit ist zwar zunächst ein tatsäch­li­cher Akt. Be­gehrt die Kläge­rin je­doch ein sol­ches tatsächli­ches Han­deln, so be­inhal­tet dies gleich­zei­tig – so­weit es um die be­gehr­te Ver­ur­tei­lung der Be­klag­ten geht – die Ab­ga­be ei­ner zu­stim­men­den Wil­lens­erklärung zu der be­gehr­ten Ver­tei­lung. Mit der For­mu­lie­rung „ein­zu­tei­len“ knüpft die Kläge­rin er­sicht­lich an den Wort­laut von § 8 Abs. 4 S. 1 Tz­B­fG an, wo­nach der

 

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Ar­beit­ge­ber die Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit fest­zu­le­gen hat. Dar­auf und nicht le­dig­lich auf die tatsächli­che Ein­tei­lung rich­tet sich das Be­geh­ren der Kläge­rin.

II. Dem Be­geh­ren steht auch nicht § 8 Abs. 2 Tz­B­fG ent­ge­gen. Da­nach muss der Ar­beit­neh­mer die Ver­rin­ge­rung sei­ner Ar­beits­zeit und den Um­fang der Ver­rin­ge­rung spätes­tens drei Mo­na­te vor de­ren Be­ginn gel­tend ma­chen. Hier ist zu be­ach­ten, dass sich die Be­klag­te vor­be­halt­los auf das Ar­beits­zeit­ver­lan­gen der Kläge­rin ein­ge­las­sen hat, weil sie die Ver­rin­ge­rung der Ar­beits­zeit und de­ren Ver­tei­lung ge­prüft und dem An­trag der Kläge­rin teil­wei­se – so­weit er auf die Ver­rin­ge­rung ge­rich­tet ist – ent­spro­chen hat.

III. Dem Ver­tei­lungs­wunsch der Kläge­rin ste­hen be­trieb­li­che Gründe gemäß § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG nicht ent­ge­gen.

1. Nach § 8 Abs. 4 Sätze 1 u. 2 Tz­B­fG hat der Ar­beit­ge­ber der Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit zu­zu­stim­men, so­weit be­trieb­li­che Gründe nicht ent­ge­gen­ste­hen. Ein be­trieb­li­cher Grund liegt ins­be­son­de­re vor, wenn die Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit die Or­ga­ni­sa­ti­on, den Ar­beits­ab­lauf oder die Si­cher­heit im Be­trieb we­sent­lich be­ein­träch­tigt oder un­verhält­nismäßige Kos­ten ver­ur­sacht. Es genügt, dass der Ar­beit­ge­ber ra­tio­nal nach­voll­zieh­ba­re Gründe hat, drin­gen­de be­trieb­li­che Gründe sind nicht er­for­der­lich. Die Gründe müssen je­doch hin­rei­chend ge­wich­tig sein. Der Ar­beit­ge­ber kann da­her die Ab­leh­nung nicht al­lein mit ei­ner ab­wei­chen­den un­ter­neh­me­ri­schen Vor­stel­lung von der „rich­ti­gen Ar­beits­zeit­ver­tei­lung“ be­gründen. Ob hin­rei­chend ge­wich­ti­ge be­trieb­li­che Gründe be­ste­hen, ist ge­richt­lich fest­zu­stel­len (BAG, Ur­teil v. 16.03.2004 – 9 AZR 323/03 -, AP Nr. 10 zu § 8 Tz­B­fG).

Da­bei ist ei­ne drei­stu­fi­ge Prüfungs­fol­ge vor­zu­neh­men, wo­nach in der ers­ten Stu­fe fest­zu­stel­len ist, ob und über­haupt und wenn ja wel­ches be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept der vom Ar­beit­ge­ber er­for­der­lich an­ge­se­he­nen Ar­beits­zeit­re­ge­lung zu­grun­de liegt. In der zwei­ten Stu­fe ist dann zu prüfen, in­wie­weit die Ar­beits­zeit­re­ge­lung dem Ar­beits­zeit­ver­lan­gen des Ar­beit­neh­mers tatsächlich ent­ge­gen­steht. Sch­ließlich ist in der drit­ten Stu­fe das Ge­wicht der ent­ge­gen­ste­hen­den be­trieb­li­chen Gründe zu prüfen und zu fra­gen, ob durch die vom Ar­beit­neh­mer gewünsch­te Ab­wei­chung die im Ge-

 

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setz ge­nann­ten be­son­de­ren be­trieb­li­chen Be­lan­ge oder das be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept und die ihm zu­grun­de lie­gen­de un­ter­neh­me­ri­sche Auf­ga­ben­stel­lung we­sent­lich be­ein­träch­tigt wer­den.

Die­ser Prüfungs­maßstab gilt auch für hier strei­ti­ge Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit (BAG, Ur­teil v. 16.03.2004 – 9 AZR 323/03 -, AP Nr. 10 zu § 8 Tz­B­fG).

2. Die drei­stu­fi­ge Prüfung führ­te zu dem Er­geb­nis, dass ein be­trieb­li­cher Grund gemäß § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG dem Ver­tei­lungs­wunsch der Kläge­rin nicht ent­ge­gen­steht.

a. Der von der Be­klag­ten als er­for­der­lich an­ge­se­he­nen Ar­beits­zeit­re­ge­lung (fle­xi­bler Ein­satz) liegt das Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept zu­grun­de, den Bau­markt von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr zu öff­nen. In­halt die­ses Kon­zep­tes ist wei­ter­hin das In­ter­es­se der Be­klag­ten, die bei ihr beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer in­ner­halb die­ses Zeit­kor­ri­dors ein­zu­set­zen. Dass ein sol­ches Kon­zept bei der Be­klag­ten be­steht, er­gibt sich nicht zu­letzt aus der Re­ge­lung im Ar­beits­ver­trag der Kläge­rin un­ter Nr. 22, wo­nach von ei­ner va­ria­blen Ar­beits­zeit­ein­tei­lung aus­zu­ge­hen ist. Das Kon­zept ei­ner fle­xi­blen Ar­beits­zeit­ver­tei­lung er­gibt sich wei­ter­hin aus der Be­triebs­ver­ein­ba­rung über die Rah­men­ver­ein­ba­rung Ar­beits­zeit, wo­nach aus­weis­lich § 2 die Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit im Rah­men ei­ner fle­xi­blen Ar­beits­zeit­re­ge­lung er­folgt.

Al­ler­dings ist in­so­weit fest­zu­stel­len, dass die Be­klag­te über die­ses all­ge­mei­ne Kon­zept ei­nes fle­xi­blen Ein­sat­zes kein wei­te­res kon­kre­tes Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept dar­ge­legt hat, das Auf­schluss darüber gibt, wie im Ein­zel­nen nach wel­chem Ab­lauf und nach wel­chen Kri­te­ri­en die Mit­ar­bei­ter zur Ar­beits­zeit her­an­ge­zo­gen wer­den. Es mag durch­aus sein und ist in­so­weit auch nach­voll­zieh­bar, dass die Be­klag­te grundsätz­lich ein In­ter­es­se dar­an hat, die Mit­ar­bei­ter wech­selnd vor­mit­tags und nach­mit­tags ein­zu­set­zen, um ei­ne gleichmäßige Be­las­tung zu er­rei­chen. Ein ge­nau­er dies­bezügli­cher Plan ist je­doch nicht er­kenn­bar. Der Be­triebs­ver­ein­ba­rung über die Rah­men­ver­ein­ba­rung Ar­beits­zeit ist le­dig­lich zu ent­neh­men, dass der Ein­satz der Mit­ar­bei­ter/in­nen fi­li­al­spe­zi­fisch nach der Per­so­nal­ein­satz­pla­nung er­folgt, wel­che je­weils min­des­tens zwei Wo­chen im Vor­aus im Rah­men ei­ner Fein­pla­nung zu er­stel­len und durch Aus­hang be­kannt zu ma­chen ist. Wie und ins­be­son­de­re nach wel­chen Re­ge­lun­gen die

 

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Per­so­nal­ein­satz­pla­nung so­dann im Zeit­raum zwi­schen 08:00 und 20:00 Uhr er­folgt, ob es in­so­weit ein Kon­zept gibt, ist nicht er­sicht­lich.

Un­ge­ach­tet die­ser Be­den­ken ist den­noch aber zu­guns­ten der Be­klag­ten da­von aus­zu­ge­hen, dass bei ih­rem grundsätz­li­chen Kon­zept – Öff­nung des Bau­mark­tes von 08:00 bis 20:00 Uhr und fle­xi­bler Per­so­nal­ein­satz – der Wunsch der Kläge­rin auf fes­te Ar­beits­zei­ten zwi­schen 08:30 Uhr bis 14:30 Uhr dem Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept ent­ge­gen­steht. Denn dann könn­te die Be­klag­te die Kläge­rin nicht mehr ent­ge­gen ih­rer Kon­zep­ti­on fle­xi­bel auch am Nach­mit­tag und frühen Abend ein­set­zen. Es mag da­her noch zu­guns­ten der Be­klag­ten un­ter­stellt wer­den, dass das Ar­beits­zeit­ver­lan­gen der Kläge­rin nicht mit dem grundsätz­li­chen or­ga­ni­sa­to­ri­schen Kon­zept in Übe­rein­stim­mung ge­bracht wer­den kann (1. und 2. Stu­fe der Prüfung).

b. Das Ge­wicht der in­so­weit von der Be­klag­ten vor­ge­tra­ge­nen ent­ge­gen­ste­hen­den be­trieb­li­chen Gründe (3. Stu­fe) ist je­doch nicht der­art, dass die in § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG ge­nann­ten be­trieb­li­chen Be­lan­ge und das be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept und die dies­bezügli­che un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung we­sent­lich be­ein­träch­tigt wer­den. Die Be­klag­te kann sich in­so­weit we­der auf den In­halt der Be­triebs­ver­ein­ba­rung vom 8. Au­gust 2001 noch auf die vom ört­li­chen Be­triebs­rat ver­wei­ger­te Zu­stim­mung zur La­ge der Ar­beits­zeit be­ru­fen.

aa. Ein Ab­leh­nungs­grund er­gibt sich nicht aus der von der Be­klag­ten und den Be­triebs­rat her­an­ge­zo­ge­nen Be­triebs­ver­ein­ba­rung über Rah­men­ver­ein­ba­rung Ar­beits­zeit. Zwar be­gründet § 8 Tz­B­fG kei­nen Ge­set­zes­vor­be­halt im Sin­ne des Ein­gangs­sat­zes von § 87 Abs. 1 Be­trVG, der zum Aus­schluss des Mit­be­stim­mungs­rechts des Be­triebs­rats führen würde. Ei­ne nach Maßga­be von § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG ge­schlos­se­ne Be­triebs­ver­ein­ba­rung kann da­her den Ar­beit­ge­ber be­rech­ti­gen, den Ver­tei­lungs­wunsch des Ar­beit­neh­mers ab­zu­leh­nen. Er­fasst wer­den da­bei Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen, in de­nen Be­ginn und En­de der tägli­chen Ar­beits­zeit, Pau­sen und Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit auf die ein­zel­nen Wo­chen­ta­ge ge­re­gelt sind (BAG, Ur­teil v. 16.03.2004 – 9 AZR 323/03 -, AP Nr. 10 zu § 8 Tz­B­fG). Maßgeb­lich für die An­er­ken­nung der mit­be­stimm­ten Re­ge­lung als ent­ge­gen­ste­hen­der be­trieb­li­cher Grund ist in­so­weit § 77 Abs. 1 Be­trVG, wo­nach der Ar­beit­ge­ber die Be­triebs­ver­ein­ba­rung

 

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durchführt und der Be­triebs­rat ei­nen An­spruch ge­gen den Ar­beit­ge­ber auf Un­ter­las­sung von Maßnah­men hat, die den in der Be­triebs­ver­ein­ba­rung fest­ge­leg­ten Re­ge­lun­gen wi­der­spre­chen. Denn vom Ar­beit­ge­ber kann nicht ver­langt wer­den, dass er sich be­triebs­ver­fas­sungs­wid­rig verhält.

Die Be­triebs­ver­ein­ba­rung enthält aber kei­ne Re­ge­lung kon­kret darüber, die es der Be­klag­ten un­ter­sa­gen würde, dem Be­geh­ren der Kläge­rin hin­sicht­lich der La­ge zu ent­spre­chen. Al­lein die Ver­ein­ba­rung von Öff­nungs­zei­ten bis 20:00 Uhr und die Möglich­keit der Ver­ein­ba­rung ei­ner fi­li­al­spe­zi­fi­schen Re­ge­lung im Rah­men ei­ner fle­xi­blen Ar­beits­zeit­re­ge­lung be­deu­ten nicht, dass das Be­geh­ren der Kläge­rin be­triebs­ver­ein­ba­rungs­wid­rig ist. Auch die Möglich­keit ei­ner fle­xi­blen Ar­beits­zeit­re­ge­lung, die durch die Be­triebs­ver­ein­ba­rung der Be­klag­ten eröff­net wur­de, lässt im Ein­zel­fall fes­te Ar­beits­zei­ten zu. Der Be­triebs­ver­ein­ba­rung ist je­den­falls nicht zu ent­neh­men, dass der Be­triebs­rat in­so­weit ge­genüber der Be­klag­ten ei­nen Un­ter­las­sungs­an­spruch hätte. Ei­ne fi­li­al­spe­zi­fi­sche Per­so­nal­ein­satz­pla­nung kann im Ein­zel­fall auch be­deu­ten, ei­ne Ar­beit­neh­me­rin oder ei­nen Ar­beit­neh­mer we­gen be­son­de­rer Umstände nur zu fes­ten Zei­ten zu beschäfti­gen. Aus der Be­triebs­ver­ein­ba­rung folgt da­her kein be­trieb­li­cher Grund gemäß § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG.

bb. Die­ser be­trieb­li­che Grund folgt auch nicht aus der ver­wei­ger­ten Zu­stim­mung des ört­li­chen Be­triebs­rats zur be­gehr­ten La­ge der Ar­beits­zeit.

(1.) Das Be­ru­fungs­ge­richt stimmt in­so­weit zunächst der Auf­fas­sung des Ar­beits­ge­richts zu, dass es sich bei dem Ver­tei­lungs­wunsch der Kläge­rin – ob­wohl vor­der­gründig zunächst nur ihr Ar­beits­verhält­nis be­trof­fen ist – um ei­nen kol­lek­ti­ven Tat­be­stand gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG han­delt. Der kol­lek­ti­ve Be­zug kann nicht grundsätz­lich mit dem Ar­gu­ment ab­ge­lehnt wer­den, der Rechts­an­spruch auf Teil­zeit tra­ge den in­di­vi­du­el­len Be­son­der­hei­ten oder Wünschen des Ar­beit­neh­mers Rech­nung (in­di­vi­du­el­le Ver­hand­lungslösung), wes­halb nicht mehr von ei­ner ge­ne­rel­len Re­ge­lung ge­spro­chen wer­den könne. An­de­rer­seits kann aber auch nicht an­ge­nom­men wer­den, dass die Zu­stim­mung des Ar­beit­ge­bers zu ei­ner ab­wei­chen­den Ar­beits­zeit­ver­tei­lung grundsätz­lich ei­nen kol­lek­ti­ven Be­zug hat. Viel­mehr ist je­weils im

 

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Ein­zel­fall zu prüfen, ob der kol­lek­ti­ve Be­zug zu be­ja­hen oder zu ver­nei­nen ist (BAG, Ur­teil v. 16.03.2004 – 9 AZR 323/03 -, AP Nr. 10 zu § 8 Tz­B­fG).

Dem­nach be­steht ein Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­rats gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG bei der Fest­le­gung des Ver­tei­lungs­wun­sches nicht, so­weit es um die Ge­stal­tung ei­nes be­stimm­ten Ar­beits­verhält­nis­ses geht und nur den ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer be­tref­fen­de Umstände die­se Maßnah­me des Ar­beit­ge­bers ver­an­las­sen. All­ge­mei­ne In­ter­es­sen sind je­doch be­trof­fen und der kol­lek­ti­ve Be­zug folg­lich zu be­ja­hen, wenn es sich um Maßnah­men han­delt, die sich abs­trakt auf den gan­zen Be­trieb oder ei­ne Grup­pe von Ar­beit­neh­mern oder ei­nen Ar­beits­platz be­zie­hen (BAG, Ur­teil v. 16.03.2004 – 9 AZR 323/03 –; AP Nr. 10 zu § 8 Tz­B­fG).

Da­zu hat das Ar­beits­ge­richt zu­tref­fend aus­geführt, dass ein kol­lek­ti­ver Be­zug an­zu­neh­men ist. Zur Ver­mei­dung von Wie­der­ho­lun­gen wird auf die Be­gründung des Ar­beits­ge­richts Be­zug ge­nom­men. Ergänzend ist dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die Fest­le­gung fes­ter Ar­beits­zei­ten in ei­nem Sys­tem fle­xi­blen Ar­beits­zeit­ein­sat­zes im­mer auch Aus­wir­kun­gen auf die La­ge der Ar­beits­zeit der Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen hat. Denn in­so­weit ist ei­ne Wech­sel­be­zo­gen­heit ge­ge­ben, die ei­nen Aus­gleich der In­ter­es­sen der Ar­beit­neh­mer un­ter­ein­an­der er­for­dert. Die In­ter­es­sen des ein­zel­nen Ar­beit­neh­mers im Hin­blick auf die Ver­tei­lung sei­ner Ar­beits­zeit können re­gelmäßig nicht oh­ne Rück­wir­kung auf die In­ter­es­sen der an­de­ren Ar­beit­neh­mer blei­ben. Be­gehrt – wie hier – ei­ner Ar­beit­neh­me­rin ei­ne Beschäfti­gung grundsätz­lich nur bis 14:30 Uhr, so sind an­de­re Mit­ar­bei­ter häufi­ger für den Nach­mit­tag ein­zu­set­zen. Die dienst­planmäßige Ein­tei­lung der übri­gen Beschäftig­ten wird zwangsläufig vom Ar­beits­zeit­ver­lan­gen der Kläge­rin be­ein­flusst.

(2.) Die ver­wei­ger­te Zu­stim­mung des Be­triebs­ra­tes gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG ist auch nicht des­halb als be­trieb­li­cher Grund un­be­acht­lich, weil § 8 Abs. 4 Tz­B­fG ei­nen Ge­set­zes­vor­be­halt im Sin­ne von § 87 Abs. 1 Ein­lei­tungs­satz Be­trVG be­gründen könn­te. Die­se Auf­fas­sung wird teil­wei­se in der Li­te­ra­tur ver­tre­ten mit der Fol­ge, dass nach die­ser Auf­fas­sung der Be­triebs­rat kein wei­te­res Recht zur Mit­be­stim­mung bei der in­di­vi­du­el­len Fest­le­gung der Ar­beits­zeit­la­ge ei­nes Ar­beit­neh­mers bei Gel­tend­ma­chung des An­spruchs nach § 8 Tz­B­fG hat. Be­gründet wird dies da­mit, dass

 

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Zweck des Mit­be­stim­mungs­rechts nach § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG es sei, die In­ter­es­sen des Ar­beit­neh­mers an der Ar­beits­zeit­la­ge und da­mit zu­gleich der Frei­zeit für die Ge­stal­tung des Pri­vat­le­bens zur Gel­tung zu brin­gen. Für Ar­beit­neh­mer erfülle der An­spruch auf Fest­le­gung der La­ge der Ar­beits­zeit nach § 8 Tz­B­fG ge­nau die­sen Zweck mit ei­ner spe­zi­el­le­ren ge­setz­li­chen Re­ge­lung. Le­dig­lich bei der all­ge­mei­nen Fest­le­gung der La­ge der be­trieb­li­chen Ar­beits­zei­ten, et­wa im We­ge ei­ner Be­triebs­ver­ein­ba­rung, wer­de das Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­ra­tes durch § 8 Abs. 4 Tz­B­fG nicht be­ein­träch­tigt (Men­gel in An­nuß/Thüsing, Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­setz, 2. Auf­la­ge, § 8 Rn. 274, ähn­lich Boewer, Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­setz, § 8, Rn. 349; Preis/Gott­hardt, DB 2001 Sei­te 149).

Das Be­ru­fungs­ge­richt folgt die­ser Auf­fas­sung nicht. So­weit es um die Berück­sich­ti­gung des In­hal­tes ei­ner Be­triebs­ver­ein­ba­rung geht, hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt be­reits mit Ur­teil vom 16.03.2004 (9 AZR 323/03, AP Nr. 10 zu § 8 Tz­B­fG) ent­schie­den, dass § 8 Tz­B­fG kei­nen Ge­set­zes­vor­be­halt im Sin­ne des Ein­gangs­sat­zes von § 87 Abs. 1 Be­trVG be­gründet. Die­se Aus­sa­ge ist nicht nur zu be­gren­zen auf all­ge­mei­ne Re­ge­lun­gen wie Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen, son­dern gilt für je­den Tat­be­stand, der das Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­ra­tes gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG auslöst. Zwar geht es da­bei dann nicht um § 77 Abs. 1 Be­trVG und die Ver­pflich­tung des Ar­beit­ge­bers, die Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen durch­zuführen. Ent­schei­dend ist aber, dass ge­ne­rell von ihm nicht be­triebs­ver­fas­sungs­wid­ri­ges Ver­hal­ten ver­langt wer­den kann. Dar­auf hat die Be­klag­te zu­tref­fend hin­ge­wie­sen. § 8 Tz­B­fG schließt aber die Mit­be­stim­mung des Be­triebs­ra­tes nicht aus oder be­grenzt sie nicht nur auf den Ab­schluss von Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen. Sie gilt un­ein­ge­schränkt, so­fern es sich um ei¬nen Re­ge­lungs­ge­gen­stand mit kol­lek­ti­vem Be­zug han­delt. Ist die­ser zu be­ja­hen, so ist auch im Rah­men von § 8 Abs. 4 Tz­B­fG das Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­ra­tes bei der Fest­le­gung der La­ge der Ar­beits­zeit des ein­zel­nen Mit­ar­bei­ters zu berück­sich­ti­gen.

(3.) Dies führt je­doch nicht da­zu, dass be­reits al­lein die ver­wei­ger­te Zu­stim­mung des Be­triebs­ra­tes ei­nen be­trieb­li­chen Grund im Sin­ne von § 8 Abs. 4 Tz­B­fG dar­stellt. In­so­weit ist nicht der in der Li­te­ra­tur ver­tre­ten­den Auf­fas­sung zu­zu­stim­men, wo­nach dem Ar­beit­ge­ber über die Mit­be­stim­mung des Be­triebs­rats die Last ab­ge­nom­men

 

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wird, die La­ge der Ar­beits­zeit im Be­trieb „ge­recht“ zu ver­tei­len und die ge­genläufi­gen In­ter­es­sen in­ner­halb der Be­leg­schaft zu berück­sich­ti­gen (Masch­mann, NZA 2002, Sei­te 13). Dies würde in der Kon­se­quenz nämlich da­zu führen, dass in mit­be­stimm­ten Be­trie­ben die al­lei­ni­ge und ab­sch­ließen­de Be­ur­tei­lungs­kom­pe­tenz in den Händen des Be­triebs­ra­tes lie­gen würde. Da­bei würde je­doch ver­kannt wer­den, dass dem Be­triebs­rat kei­ne De­fi­ni­ti­ons­be­fug­nis bezüglich der ent­ge­gen­ste­hen­den be­trieb­li­chen Gründe zu­steht (vgl. ErfK-Preis, § 8 Tz­B­fG, Rn. 41). Er ist in­so­weit an die Vor­ga­be ge­bun­den, die sich aus § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG er­gibt. Es ist des­halb ei­ne Lösung zu fin­den, die dem Wech­sel­spiel zwi­schen dem In­di­vi­dual­an­spruch der Ar­beit­neh­me­rin aus § 8 Tz­B­fG und der kol­lek­ti­ven Re­ge­lung aus § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG ge­recht wird.

Die­ses Span­nungs­verhält­nis ist mit der Maßga­be auf­zulösen, dass der Ar­beit­ge­ber nach er­folg­ter Ver­wei­ge­rung der Zu­stim­mung des Be­triebs­ra­tes zunächst dem Be­geh­ren der Ar­beit­neh­me­rin auf ei­ne be­stimm­te Fest­le­gung der La­ge der Ar­beits­zeit nicht ent­spre­chen darf. Denn würde er sich über die Ab­leh­nung des Be­triebs­ra­tes hin­weg­set­zen, ver­hiel­te er sich mit­be­stim­mungs­wid­rig. Er­hebt dann der Ar­beit­neh­mer je­doch an­sch­ließend Kla­ge auf Fest­le­gung ei­ner be­stimm­ten La­ge der Ar­beits­zeit, so ist das Ar­beits­ge­richt be­fugt, die Zu­stim­mungs­ver­wei­ge­rung des Be­triebs­ra­tes im Lich­te von § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG zu prüfen. Müss­te das Ar­beits­ge­richt nämlich oh­ne wei­te­re Prüfungs­kom­pe­tenz die ver­wei­ger­te Zu­stim­mung des Be­triebs­ra­tes als ge­ge­ben ak­zep­tie­ren und dies be­reits als be­trieb­li­chen Grund be­ja­hen, so entstünde für den be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mer ei­ne Rechts­schutzlücke und er könn­te sei­nen An­spruch aus § 8 Abs. 4 Tz­B­fG nicht rea­li­sie­ren, wo­nach die­ser nur dann ab­ge­lehnt wer­den darf, wenn ein be­trieb­li­cher Grund im Sin­ne des Ge­set­zes vor­liegt. Der übli­che Weg bei ei­nem Kon­flikt um ein Mit­be­stim­mungs­recht über § 87 Abs. 2 Be­trVG in die Ei­ni­gungs­stel­le wäre nicht eröff­net. Zum ei­nen hätte der be­trof­fe­ne Ar­beit­neh­mer in­so­weit über­haupt kein An­trags­recht. Zum an­de­ren wäre über die Ei­ni­gungs­stel­le nicht gewähr­leis­tet, dass in­so­weit die er­for­der­li­che Prüfung der Zu­stim­mungs­ver­wei­ge­rung im Lich­te von § 8 Abs. 4 Tz­B­fG er­fol­gen würde. Wenn die Be­triebs­par­tei­en sich auch in der Ei­ni­gungs­stel­le hin­sicht­lich der Ab­leh­nung des Be­geh­rens ei­nig wären, hätten sie die De­fi­ni­ti­ons­be­fug­nis bezüglich des be­trieb­li­chen Grun­des, was je­doch nicht mit § 8 Abs. 4 Tz­B­fG in Ein­klang zu brin­gen ist.

 

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(4 Folg­lich ist die Zu­stim­mungs­ver­wei­ge­rung und die Fra­ge, ob sich dar­aus ein be­trieb­li­cher Grund für die Ab­leh­nung des Ver­tei­lungs­wun­sches er­ge­ben könn­te, durch das Ge­richt am Maßstab des § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG zu prüfen. Da­bei han­delt es sich um ei­ne Rechts­kon­trol­le und nicht wie bei der Über­prüfung von Be­schlüssen der Ei­ni­gungs­stel­le um ei­ne Er­mes­sens­kon­trol­le (§ 76 Abs.5 Be­trVG). Zwar han­delt es sich bei dem Mit­be­stim­mungs­recht aus § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG re­gelmäßig um ei­nen Re­ge­lungs­streit. Wei­ter­hin wird auch nicht ver­kannt, dass § 8 Abs. 3 Tz­B­fG von ei­ner Ver­hand­lungslösung aus­geht. All dies be­grenzt die Über­prüfungs­kom­pe­tenz des Ar­beits­ge­richts hin­sicht­lich der ver­wei­ger­ten Zu­stim­mung des Be­triebs­ra­tes je­doch nicht. Denn ent­schei­dend bleibt, dass es sich bei § 8 Abs. 4 S. 1 Tz­B­fG um ei­nen Rechts­an­spruch des Ar­beit­neh­mers han­delt, bei dem das Ge­richt nach Schei­tern der Ver­hand­lungslösung an die Vor­ga­ben des Ge­setz­ge­bers gemäß § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG ge­bun­den ist und in­so­weit über ei­nen Rechts­an­spruch zu ent­schei­den hat, nicht je­doch über die Er­mes­sens­feh­ler­frei­heit ei­nes Re­ge­lungs­strei­tes.

(5 Die­ser vor­ge­zeich­ne­ten Lösung des Kon­flikts zwi­schen dem In­di­vi­dual­an­spruch aus § 8 Abs. 4 Tz­B­fG und dem Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­ra­tes aus § 87 Abs.1 Nr. 2 Be­trVG lässt sich nicht ent­geg­nen, vom Ar­beit­ge­ber könne in dem ge­gen ihn geführ­ten Pro­zess nicht ver­langt wer­den, zunächst die Gründe beim Be­triebs­rat zu er­mit­teln, die die­sen be­wo­gen ha­ben, die Zu­stim­mung zu ver­wei­gern. Denn wenn sich der Ar­beit­ge­ber al­lein dar­auf als ent­ge­gen­ste­hen­den be­trieb­li­chen Grund be­ruft, dann gehört es zu sei­ner pro­zes­sua­len Mit­wir­kungs­last, die Gründe zu er­mit­teln, die den Be­triebs­rat zur Ab­leh­nung ver­an­lass­ten. Dies gilt ins­be­son­de­re dann, wenn – wie hier – sich die Ar­beit­ge­be­rin die Gründe des Be­triebs­ra­tes in ih­rer ab­leh­nen­den Ent­schei­dung zu ei­gen macht.

(6 Das Be­ru­fungs­ge­richt ver­kennt im Übri­gen bei die­sem Lösungs­an­satz nicht, dass er im Er­geb­nis je­ner Auf­fas­sung na­he kommt, die § 8 Abs. 4 Tz­B­fG bei der in­di­vi­du­el­len Fest­le­gung der Ar­beits­zeit als Ge­set­zes­vor­be­halt an­sieht. Denn wenn der Be­triebs­rat die Zu­stim­mung nur im Lich­te von § 8 Abs. 4 Tz­B­fG ver­wei­gern darf, wirkt die­se Vor­schrift ähn­lich wie ein Ge­set­zes­vor­be­halt beim Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­ra­tes. Al­ler­dings be­steht ein we­sent­li­cher Un­ter­schied zu der in der Li­te­ra­tur

 

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ver­tre­ten­den Auf­fas­sung zum Ge­set­zes­vor­be­halt. Bei An­nah­me ei­nes Ge­set­zes­vor­be­hal­tes schei­det von vorn­her­ein das Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­ra­tes bei der in­di­vi­du­el­len Fest­le­gung der Ar­beits­zeit­la­ge aus. Dies wird durch den hier ver­tre­ten­den Lösungs­weg ver­mie­den. Der Be­triebs­rat ist zu be­tei­li­gen, so­fern ein kol­lek­ti­ver Be­zug be­steht und hat da­her die Möglich­keit, auch ge­genüber dem Ar­beit­ge­ber sei­ne Ar­gu­men­te an­zuführen, die er als ent­ge­gen­ste­hen­den be­trieb­li­chen Grund an­sieht. Sein Mit­be­stim­mungs­recht wird da­her grundsätz­lich nicht ne­giert, son­dern le­dig­lich in der ge­richt­li­chen Über­prüfung ge­bun­den durch § 8 Abs. 4 Tz­B­fG. Da­mit wer­den so­wohl der In­di­vi­dual­an­spruch des Ar­beit­neh­mers als auch das kol­lek­ti­ve Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­ra­tes be­ach­tet und zu ei­nem an­ge­mes­sen Aus­gleich ge­bracht.

(7.) Ei­ne Über­prüfung der Zu­stim­mungs­ver­wei­ge­rung des Be­triebs­ra­tes führt da­zu, dass es sich bei den die­ser Ab­leh­nung tra­gen­den Gründen nicht um sol­che im Sin­ne von § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG han­delt, die dem Ver­tei­lungs­wunsch der Kläge­rin ent­ge­gen­ste­hen könn­ten.

Es ist nicht fest­zu­stel­len, dass durch die von der Kläge­rin gewünsch­te Ar­beits­zeit­ver­tei­lung die in § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG ge­nann­ten be­son­de­ren be­trieb­li­chen Be­lan­ge und das be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept oder die ihm zu­grun­de lie­gen­de un­ter­neh­me­ri­sche Auf­ga­ben­stel­lung we­sent­lich be­ein­träch­tigt wer­den.

Aus­zu­ge­hen ist da­bei zunächst von der do­ku­men­tier­ten Be­gründung der Zu­stim­mungs­ver­wei­ge­rung. Da­nach ist der Be­triebs­rat der Auf­fas­sung, ei­ne star­re, fest­ge­leg­te Ar­beits­zeit ei­nes ein­zel­nen Mit­ar­bei­ters sei nicht mit den In­ter­es­sen der an­de­ren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in Ein­klang zu brin­gen und störe den Be­triebs­frie­den ganz er­heb­lich. Die­se Ar­gu­men­ta­ti­on über­nimmt die Be­klag­te und führt da­zu aus, mit ih­rer fle­xi­blen Ein­satz­pla­nung ver­su­che sie die be­trieb­li­chen mit den pri­va­ten Wünschen in Ein­klang zu brin­gen, was wie­der­um Fle­xi­bi­lität bei je­dem Mit­ar­bei­ter vor­aus­set­ze. Je­der sol­le da­mit im ver­gleich­ba­ren Um­fang in die Vorzüge und Nach­tei­le des Ar­beits­rah­mens ein­ge­bun­den wer­den.

 

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Das Be­ru­fungs­ge­richt ver­kennt da­bei nicht, dass es sich in­so­weit um ein ge­wich­ti­ges Ar­gu­ment der Be­klag­ten han­delt. Es ist oh­ne wei­te­res nach­voll­zieh­bar, wenn die Be­klag­te ausführt, die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter sei­en gleichmäßig bei der Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit zu be­las­ten be­zie­hungs­wei­se zu ent­las­ten. Da­bei ist nicht in Ab­re­de zu stel­len, dass si­cher­lich die meis­ten Beschäftig­ten lie­ber am Vor­mit­tag ar­bei­ten und die Ar­beits­zeit ab Nach­mit­tag be­zie­hungs­wei­se an Sams­ta­gen we­ni­ger schätzen. Zu ver­ken­nen ist auch nicht, dass star­re Ar­beits­zei­ten bei ei­ner Mit­ar­bei­te­rin oder ei­nem Mit­ar­bei­ter Be­gehr­lich­kei­ten bei an­de­ren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen we­cken können. Je­de Ab­wei­chung von dem Kon­zept des fle­xi­blen Ein­sat­zes ist ge­eig­net, die­ses in Fra­ge zu stel­len. An­de­rer­seits ist zu be­ach­ten, dass gemäß § 106 Ge­wO das grundsätz­lich be­ste­hen­de Di­rek­ti­ons­recht des Ar­beit­ge­bers hin­sicht­lich der Fest­le­gung der Ar­beits­zeit­la­ge be­grenzt ist durch bil­li­ges Er­mes­sen. Zu­tref­fend weist die Kläge­rin dar­auf hin, dass der Ar­beit­ge­ber bei der Ausübung des Er­mes­sens auch ei­ne et­wai­ge be­son­de­re Si­tua­ti­on fa­mi­liärer Art zu be­ach­ten hat. Dies gilt auch im Rah­men von § 8 Abs. 4 Tz­B­fG un­ge­ach­tet der in der Li­te­ra­tur ver­tre­ten­den Auf­fas­sung (ErfK-Preis, § 8 Tz­B­fG Rn. 25), wo­nach die be­trieb­li­chen Ge­gen­gründe nicht des­halb we­ni­ger ge­wich­tig sind, weil der Ar­beit­neh­mer er­heb­li­che In­ter­es­sen – zum Bei­spiel Kin­der­er­zie­hung – anführen kann. § 106 Ge­wO gilt auch bei der Fest­le­gung der Ar­beits­zeit gemäß § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG. Dem kann nicht mit dem Ar­gu­ment der Be­klag­ten ent­geg­net wer­den, die von der Kläge­rin an­geführ­te Recht­spre­chung be­zo­gen auf § 106 Ge­wO be­zie­he sich nicht auf § 8 Tz­B­fG, son­dern sei er­gan­gen im Zu­sam­men­hang mit ei­ner neu fest­ge­leg­ten Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit auf Ver­an­las­sung des Ar­beit­ge­bers bei un­veränder­tem Ar­beits­zeit­vo­lu­men. Ent­schei­dend ist, dass sich auch im Rah­men von § 8 Abs. 4 Tz­B­fG nach ei­ner Ver­rin­ge­rung des Ar­beits­zeit­vo­lu­mens die La­ge der nun neu zu ver­tei­len­den Ar­beits­zeit stellt, mit­hin der Ar­beit­ge­ber – wenn auch ge­bun­den durch die Vor­ga­be des § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG – sein Di­rek­ti­ons­recht aus­zuüben hat. Würde man in­so­weit im Rah­men von § 8 Abs. 4 Tz­B­fG die gemäß § 106 Ge­wO bei der Ausübung des bil­li­gen Er­mes­sens zu berück­sich­ti­gen­den per­so­nen­recht­li­chen Fürsor­ge­pflich­ten und die fa­mi­liäre Si­tua­ti­on nicht berück­sich­ti­gen, so stünde der Teil­zeit­ar­beit­neh­mer bei sei­nem Be­geh­ren in­so­weit schlech­ter als je­ner Ar­beit­neh­mer, bei dem der Ar­beit­ge­ber außer­halb des Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­set­zes sein Di­rek­ti­ons­recht ver­wirk­licht. Dass in­so­weit ei­ne un­ter-

 

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schied­li­che Be­hand­lung durch § 8 Abs. 4 Tz­B­fG mit ei­ner Be­nach­tei­li­gung des Teil­zeit­ar­beit­neh­mers ge­wollt war, ist nicht er­kenn­bar.

Dar­aus folgt, dass es § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG in Ver­bin­dung mit § 106 Ge­wO nicht ge­recht wird, wenn sich der Be­triebs­rat und fol­gend der Ar­beit­ge­ber starr auf ein bei ihm be­ste­hen­des Prin­zip fle­xi­bler Ar­beits­zeit be­ru­fen. Un­ge­ach­tet des ho­hen In­ter­es­ses des Ar­beit­ge­bers an der Durchführung ei­nes sol­chen fle­xi­blen Ar­beits­ein­sat­zes ist er im Ein­zel­fall den­noch ver­pflich­tet, un­ter Berück­sich­ti­gung der kon­kre­ten Umstände des Ar­beit­neh­mers oder der Ar­beit­neh­me­rin ei­ne Ent­schei­dung darüber zu tref­fen, ob es ei­ne Aus­nah­me vom fle­xi­blen Ein­satz ge­ben kann, oh­ne das ei­ne we­sent­li­che Be­ein­träch­ti­gung im Sin­ne von § 8 Abs. 4 S. Tz­B­fG ein­tritt. Es ver­bie­tet sich da­her, grundsätz­lich un­ge­ach­tet ei­ner sol­chen Be­son­der­heit des Ein­zel­fal­les dem Prin­zip stets ei­nen Vor­rang ein­zuräum­en. Viel­mehr wer­den so­wohl Be­triebs­rat als auch Ar­beit­ge­ber der Vor­ga­be des § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG nur ge­recht, wenn sie aus­ge­hend von dem all­ge­mei­nen Prin­zip den Ein­zel­fall in sei­ner kon­kre­ten Si­tua­ti­on würdi­gen.

Das dies er­folgt ist, ist für das Be­ru­fungs­ge­richt nicht er­kenn­bar. Viel­mehr ha­ben sich so­wohl Be­triebs­rat als auch Ar­beit­ge­ber le­dig­lich auf den Grund­satz des fle­xi­blen Ar­beits­ein­sat­zes zurück­ge­zo­gen mit dem Hin­weis der Gefähr­dung des Be­triebs­frie­dens bei ei­ner Ab­wei­chung von die­sem Prin­zip. Da­mit sind bei­de nicht den Vor­ga­ben aus § 106 Ge­wO und § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG ge­recht ge­wor­den. Es ist nicht er­kenn­bar, dass sie hin­rei­chend die be­son­de­re Si­tua­ti­on der Kläge­rin gewürdigt ha­ben, die sich dar­aus er­gibt, dass sie als al­lein er­zie­hen­de Mut­ter ei­nes 3-jähri­gen Soh­nes nur in der von ihr be­gehr­ten Ar­beits­zeit tätig wer­den kann. Die Kläge­rin ist ge­ra­de bemüht, ih­re fa­mi­liäre Si­tua­ti­on mit ih­rer be­ruf­li­chen in Ein­klang zu brin­gen, und zwar mit der Maßga­be, dass es ihr ermöglicht wird, trotz der Er­zie­hungs­auf­ga­be ei­ner Tätig­keit nach­zu­ge­hen. Würde sich die Ar­beit­ge­be­rin und da­mit mit­tel­bar der Be­triebs­rat mit sei­ner Auf­fas­sung un­ter Hin­weis auf die Not­wen­dig­keit des fle­xi­blen Ar­beits­ein­sat­zes durch­set­zen, so würde dies be­deu­ten, dass es für Al­lein­er­zie­hen­de in Be­trie­ben mit fle­xi­blen Ar­beits­zeit­ein­satz ei­ne Beschäfti­gungsmöglich­kei­ten nicht gibt. Der Be­triebs­rat wie­der­um ist je­doch von Ge­set­zes we­gen ge­hal­ten, die Beschäfti­gung im Be­trieb zu fördern und zu si­chern (§ 80 Abs. 1 Be­trVG). Mit der Re­ge­lung

 

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des § 92 a Be­trVG wie­der­um soll er in die La­ge ver­setzt wer­den, die­se Auf­ga­be ak­tiv aus­zuüben und ei­ge­ne Initia­ti­ven zur Beschäfti­gungs­si­che­rung im Be­trieb zu er­grei­fen. Um dem zu ent­spre­chen, hat er im Ein­zel­fall auch die in­di­vi­du­el­le Si­tua­ti­on ei­ner al­lein er­zie­hen­den Mut­ter zu berück­sich­ti­gen.

Sch­ließlich ist zu be­ach­ten, dass es für das Be­ru­fungs­ge­richt auch kei­nes­wegs not­wen­dig und zwin­gend ist, dass durch die Ak­zep­tanz des Ver­tei­lungs­wun­sches das grundsätz­li­che Sys­tem der Be­klag­ten in Fra­ge ge­stellt be­zie­hungs­wei­se gefähr­det wird. Denn es ist durch­aus denk­bar, dass die ganz über­wie­gen­de Be­leg­schaft an­ge­sichts der be­son­de­ren Si­tua­ti­on der Kläge­rin Verständ­nis für die­se ent­wi­ckelt und in­so­weit die­sen Ein­zel­fall nicht zum An­lass nimmt, nun selbst ent­spre­chen­den For­de­run­gen nach fes­ten Ar­beits­zei­ten zu er­he­ben. Je­den­falls ist es der Ar­beit­ge­be­rin und auch dem Be­triebs­rat zu­zu­mu­ten, dem Ver­tei­lungs­wunsch der Kläge­rin im Hin­blick auf de­ren be­son­de­re Si­tua­ti­on zu ent­spre­chen und ge­ge­be­nen­falls bei Un­mutsäußerun­gen an­de­rer Mit­ar­bei­ter dar­auf hin­zu­wei­sen, dass es sich um ei­ne be­son­de­re Si­tua­ti­on han­de­le, die aus ob­jek­tiv nach­voll­zieh­ba­ren Er­for­der­nis­sen ge­trof­fen wur­de (be­son­de­re Er­zie­hungs­si­tua­ti­on), es sich al­so kei­nes­wegs le­dig­lich um ei­ne Be­quem­lich­keit oder ei­nen bloßen pri­va­ten Wunsch der Kläge­rin nach bes­se­ren Ar­beits­zei­ten han­del­te.

Nach al­le­dem er­weist sich die star­re Hal­tung des Be­triebs­ra­tes und der Be­klag­ten im Lich­te der Vor­ga­ben des § 8 Abs. 4 S. 2 Tz­B­fG als zu be­an­stan­den, wes­halb die ver­wei­ger­te Zu­stim­mung des Be­triebs­ra­tes kein be­trieb­li­cher Grund im Sin­ne von § 8 Abs. 4 Tz­B­fG ist.

Dem­nach ist die Ent­schei­dung des Ar­beits­ge­richts ab­zuändern und dem Klag­an­trag statt­zu­ge­ben. Die Kos­ten­re­ge­lung er­gibt aus § 46 Abs. 2 ArbGG, 91 Abs. 1 S. 1 ZPO. Die Re­vi­si­on wird we­gen grundsätz­li­cher Be­deu­tung zu­ge­las­sen.

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