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BAG, Ur­teil vom 02.09.2009, 7 AZR 233/08

   
Schlagworte: Befristung, Befristung von Vertragsbestandteilen, Teilzeit
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 7 AZR 233/08
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 02.09.2009
   
Leitsätze: Außergewöhnliche Umstände, die eine befristete Aufstockung der Arbeitszeit nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB als unangemessen erscheinen lassen, obwohl ein Sachgrund vorliegt, der die Befristung des Arbeitsvertrages insgesamt nach § 14 Abs. 1 Satz 2 TzBfG sachlich rechtfertigen würde, könnten zB darin liegen, dass der Arbeitnehmer den Wunsch nach einer Verlängerung seiner vertraglich vereinbarten Arbeitszeit angezeigt hat und ein freier Arbeitsplatz vorhanden war, den er nach Maßgabe des § 9 TzBfG hätte einnehmen können.
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Bonn, 31. Mai 2007, Az: 1 Ca 3694/06, Urteil Landesarbeitsgericht Köln 14. Kammer, 3. Dezember 2007, Az: 14 Sa 989/07, Urteil
   


BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT

7 AZR 233/08
14 Sa 989/07
Lan­des­ar­beits­ge­richt

Köln

 

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am
2. Sep­tem­ber 2009

UR­TEIL

Schie­ge, Ur­kunds­be­am­ter

der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Kläger, Be­ru­fungskläger und Re­vi­si­onskläger,

pp.

Be­klag­te, Be­ru­fungs­be­klag­te und Re­vi­si­ons­be­klag­te,

hat der Sieb­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 2. Sep­tem­ber 2009 durch den Vi­ze­präsi­den­ten des Bun­des­ar­beits­ge­richts Dörner, die Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Gräfl, den Rich­ter
 


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am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Kiel so­wie die eh­ren­amt­li­che Rich­te­rin Holz­hau­sen und den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Glock für Recht er­kannt:


Die Re­vi­si­on des Klägers ge­gen das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Köln vom 3. De­zem­ber 2007 - 14 Sa 989/07 - wird zurück­ge­wie­sen.

Der Kläger hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten über die Wirk­sam­keit ei­ner be­fris­te­ten Erhöhung der Ar­beits­zeit.

Der Kläger ist seit dem 15. Ok­to­ber 1990 bei der Be­klag­ten als Re­dak­teur in der Zen­tral­re­dak­ti­on Nach­rich­ten des Deut­schen Pro­gramms von D beschäftigt.


§ 2 des Ar­beits­ver­trags enthält fol­gen­de Ver­ein­ba­rung:

„Für al­le sich aus die­sem Ver­trag er­ge­ben­den Rech­te und Pflich­ten gel­ten die Be­stim­mun­gen des Man­tel­ta­rif­ver­tra­ges der D in sei­ner je­weils gülti­gen Fas­sung.


Die Ar­beits­zeit beträgt die Hälf­te der für die Nach­rich­ten­re­dak­ti­on übli­chen ta­rif­li­chen Wo­chen­ar­beits­zeit.“

Der MTV D hat aus­zugs­wei­se fol­gen­den Wort­laut: 


„211.3: Ergänzun­gen und Ände­run­gen des Ar­beits­ver­tra­ges bedürfen zu ih­rer Gültig­keit der Schrift­form.

212: Im Ar­beits­ver­trag wer­den die ver­ein­bar­te Tätig­keit und ih­re Be­zeich­nung, der Beschäfti­gungs­ort, der Ge­richts­stand so­wie die Ein­grup­pie­rung und Ein­stu­fung fest­ge­legt.“
 


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Nach dem 18. No­vem­ber 1998 stock­ten die Par­tei­en die wöchent­li­che Ar­beits­zeit in ins­ge­samt acht be­fris­te­ten Verträgen auf 75 Pro­zent der Vol­l­ar­beits­zeit auf, zu­letzt mit Ver­ein­ba­rung vom 17. März 2003. In zwei wei­te­ren be­fris­te­ten Verträgen ho­ben sie die Ar­beits­zeit zwi­schen dem 1. Ju­li 2004 und dem 31. De­zem­ber 2005 auf die vol­le ta­rif­li­che Ar­beits­zeit an.

Der Kläger bat die Be­klag­te mit Schrei­ben vom 19. No­vem­ber 2005 zu prüfen, ob sei­ne der­zei­ti­ge Plan­stel­le künf­tig un­be­fris­tet auf „75 oder so­gar 100 Pro­zent“ auf­ge­stockt wer­den könne. Am 8. De­zem­ber 2005 bot die Be­klag­te dem Kläger schrift­lich ei­ne Auf­sto­ckung auf 75 Pro­zent der vol­len Ar­beits­zeit bis zum 31. De­zem­ber 2006 an. Der Kläger über­mit­tel­te das un­ter­schrie­be­ne Ver­trags­ex­em­plar mit fol­gen­dem Ant­wort­schrei­ben vom 15. De­zem­ber 2005 an die Be­klag­te:

„... bei­lie­gend das von mir un­ter­zeich­ne­te Ver­trags-schrei­ben. Soll­te Frau H 2006 ih­re Tätig­keit für die D nicht wie­der auf­neh­men, würde ich mich freu­en, wenn für die­sen Zeit­raum ei­ne be­fris­te­te Auf­sto­ckung der Ar­beits-zeit auf 100 Pro­zent der Ar­beits­zeit vor­ge­nom­men würde. Außer­dem bit­te ich Sie zu klären, ob ab Ja­nu­ar 2007 mei­ne Plan­stel­le von jetzt 50 Pro­zent auf dann 100 Pro­zent, zu­min­dest 75 Pro­zent der Ar­beits­zeit un­be­fris­tet auf­ge­stockt wer­den kann. Ich ha­be die­sen Wunsch in ei­nem Dank­schrei­ben an Herrn Ver­wal­tungs­di­rek­tor Dr. H kund­ge­tan.

...“


Dar­auf re­agier­te die Be­klag­te mit vom Kläger ge­gen­ge­zeich­ne­ten, viel­fach ver­wen­de­ten, for­ma­li­sier­ten Schrei­ben vom 19. April 2006, das aus­zugs­wei­se lau­tet:


„... ger­ne tei­len wir Ih­nen mit, dass Ihr An­trag vom 15.12.2005 auf Auf­sto­ckung Ih­rer Ar­beits­zeit von al­len be­tei­lig­ten Stel­len ge­neh­migt wur­de.


Sie wer­den ab dem 01.05.2006 be­fris­tet bis zum 31.12.2006 auf der Ba­sis der vol­len Wo­chen­ar­beits­zeit in der Nach­rich­ten­re­dak­ti­on (z. Zt. 37 St­un­den/Wo­che) beschäftigt. Dem­ent­spre­chend erhöht sich Ihr mo­nat­li­ches Grund­ge­halt in die­ser Zeit auf € 4.651,44 brut­to ... .

In­so­weit gilt Ihr Ar­beits­ver­trag als geändert.

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Zum Zei­chen Ih­res Ein­verständ­nis­ses bit­ten wir Sie, die bei­gefügte Zweit­schrift un­verzüglich un­ter­schrie­ben an uns zurück­zu­schi­cken. ...“


Die Be­klag­te hat­te der frei­ge­stell­ten Mit­ar­bei­te­rin H mit Schrei­ben vom 6. De­zem­ber 2005 für das ge­sam­te Jahr 2006 un­be­zahl­te Ar­beits­be­frei­ung gewährt und zu­gleich klar­ge­stellt, dass sie zur Wie­der­auf­nah­me ih­res Diens­tes am 2. Ja­nu­ar 2007 er­war­tet und ei­ne Verlänge­rung der Frei­stel­lung über den 31. De­zem­ber 2006 hin­aus nicht er­fol­gen wer­de. Im Ok­to­ber 2006 stell­te die Be­klag­te Über­le­gun­gen an, Frau H in die On­line­re­dak­ti­on zu ver­set­zen. Der Kläger hat­te es ab­ge­lehnt, dort zu ar­bei­ten. Mit Schrei­ben vom 24. Ok­to­ber 2006 wies die Be­klag­te sei­nen Wunsch nach ei­ner wei­te­ren Auf­sto­ckung der Ar­beits­zeit ab dem 1. Ja­nu­ar 2007 zurück.


Der Kläger hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung zum 31. De­zem­ber 2006 sei un­wirk­sam. Die Ver­ein­ba­rung vom 19. April 2006 ver­let­ze das Trans­pa­renz­ge­bot nach § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB. An­ge­sichts der über Jah­re hin­weg im­mer wie­der ver­ein­bar­ten Auf­sto­ckung der Ar­beits­zeit ha­be sich für ihn ei­ne Un­si­cher­heit über die zukünf­ti­gen Ver­trags­in­hal­te er­ge­ben, die der Si­tua­ti­on bei ei­ner Ver­ein­ba­rung von Wi­der­rufs­vor-be­hal­ten ver­gleich­bar sei. Die­ser Un­ge­wiss­heit ha­be durch ei­ne schrift­li­che Ver­ein­ba­rung des Be­fris­tungs­grun­des Rech­nung ge­tra­gen wer­den müssen. Dies könne er auch nach Maßga­be der ta­rif­ver­trag­li­chen Re­ge­lun­gen ver­lan­gen. Die be­fris­te­te Erhöhung der Ar­beits­be­din­gun­gen im Ver­trag vom 19. April 2006 hal­te zu­dem ei­ner Ver­trags­kon­trol­le nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB nicht stand.

Der Kläger hat zu­letzt be­an­tragt,

1. fest­zu­stel­len, dass zwi­schen den Par­tei­en über den 31. De­zem­ber 2006 hin­aus ein un­be­fris­te­tes Ar­beits­verhält­nis mit ei­ner Voll­zeit­ar­beits­ver­pflich­tung von zur Zeit 37 Wo­chen­stun­den be­steht;


2. hilfs­wei­se, für den Fall der Statt­ga­be des Kla­ge­an­trags die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Kläger bis zum rechts­kräfti­gen Ab­schluss des Rechts­streits in voll­zei­ti­gem Um­fang der vol­len Wo­chen­ar­beits­zeit in der Nach­rich­ten­re­dak­ti­on wei­ter zu beschäfti­gen.
 


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Die Be­klag­te hat Kla­ge­ab­wei­sung be­an­tragt und ge­meint, die be­fris­te­te Erhöhung der Ar­beits­zeit sei zur Ab­de­ckung ei­nes Ver­tre­tungs­be­darfs so­wie durch die Ei­gen­art der Ar­beits­leis­tung als Re­dak­teur ge­recht­fer­tigt.

Die Vor­in­stan­zen ha­ben die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Mit der Re­vi­si­on ver­folgt der Kläger sein Kla­ge­be­geh­ren wei­ter. Die Be­klag­te be­an­tragt, die Re­vi­si­on zurück­zu­wei­sen.


Ent­schei­dungs­gründe

Die Re­vi­si­on ist un­be­gründet. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge im Er­geb­nis zu Recht ab­ge­wie­sen. Der zulässi­ge Kla­ge­an­trag zu 1) ist un­be­gründet. Das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en be­steht nicht über den 31. De­zem­ber 2006 als Voll­zeit­ar­beits­verhält­nis fort, weil die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung um 17, 25 Wo­chen­stun­den im Ver­trag vom 19. April 2006 wirk­sam ist. Die be­fris­te­te Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen verstößt nicht ge­gen ein ge­setz­li­ches oder ta­rif­ver­trag­li­ches Schrift­for­mer­for­der­nis. Sie hält ei­ner Trans­pa­renz- und In­halts­kon­trol­le nach dem Recht der All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen stand. Der auf die vorläufi­ge Wei­ter­beschäfti­gung ge­rich­te­te Hilfs­an­trag zu 2) fällt dem Se­nat nicht zur Ent­schei­dung an.

A. Der Kla­ge­an­trag zu 1) ist als zulässi­ger all­ge­mei­ner Fest­stel­lungs­an­trag an­zu­se­hen. Auf die Be­fris­tung ei­ner Ar­beits­zeit­erhöhung fin­det die be­son­de­re Fest­stel­lungs­kla­ge nach § 17 Satz 1 Tz­B­fG kei­ne An­wen­dung. Die Un­wirk­sam­keit der Be­fris­tung ein­zel­ner Ar­beits­be­din­gun­gen ist mit ei­ner Kla­ge nach § 256 Abs. 1 ZPO gel­tend zu ma­chen (BAG 18. Ju­ni 2008 - 7 AZR 245/07 - Rn. 13; 27. Ju­li 2005 - 7 AZR 486/04 - Rn. 16, BA­GE 115, 274 = AP BGB § 307 Nr. 6 = EzA BGB 2002 § 307 Nr. 5). Das nach § 256 Abs. 1 ZPO er­for­der­li­che In­ter­es­se an der Fest­stel­lung des Be­ste­hens ei­nes Rechts­verhält­nis­ses liegt vor, weil sich die Be­klag­te auf die mit Ver­trag vom 19. April 2006 ver­ein­bar­te Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung zum 31. De­zem­ber 2006 be­ru­fen und da­mit ge­gen das vom Kläger an­ge­streb­te un­be­fris­te­te Voll­zeit­ar­beits­verhält­nis ge­wandt hat.
 


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B. Der zu 1) ge­stell­te Fest­stel­lungs­an­trag ist un­be­gründet. Die mit Ände­rungs­ver­trag vom 19. April 2006 ver­ein­bar­te Be­fris­tung der Erhöhung der wöchent­li­chen Ar­beits­zeit ist wirk­sam. Sie verstößt ge­gen kein Schrift­for­mer­for­der­nis und hält ei­ner Ver­trags­kon­trol­le ins­ge­samt stand.


I. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt ist rechts­feh­ler­frei da­von aus­ge­gan­gen, dass die Be­fris­tung der Erhöhung der Ar­beits­zeit in der Ver­ein­ba­rung vom 19. April 2006 nicht we­gen Ver­s­toßes ge­gen das Schrift­for­mer­for­der­nis des § 14 Abs. 4 Tz­B­fG oder ge­gen das ta­rif­li­che Schrift­form­ge­bot in Tz. 211.3 MTV D un­wirk­sam ist.


1. Das in § 14 Abs. 4 Tz­B­fG nor­mier­te Schrift­form­ge­bot fin­det auf die Be­fris­tung ein­zel­ner Ar­beits­be­din­gun­gen kei­ne An­wen­dung (BAG 18. Ju­ni 2008 - 7 AZR 245/07 - Rn. 35; 3. Sep­tem­ber 2003 - 7 AZR 106/03 - zu 2 der Gründe, BA­GE 107, 237 = AP Tz­B­fG § 14 Nr. 4 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 4).


2. Die ta­rif­ver­trag­li­che Schrift­form ist ge­wahrt. Nach Tz. 211.3 MTV D bedürfen Ergänzun­gen und Ände­run­gen des Ar­beits­ver­trags zu ih­rer Gültig­keit der Schrift­form. Die Vor­aus­set­zun­gen die­ser Norm ha­ben die Par­tei­en erfüllt. Der Zeit­raum der Be­fris­tung so­wie der Um­fang der Ar­beits­zeit sind im Ver­trag vom 19. April 2006 schrift­lich ge­re­gelt. Die Ta­rif­be­stim­mung un­ter Tz. 211.3 MTV D lässt sich ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Re­vi­si­on nicht über den Wort­laut hin­aus im sys­te­ma­ti­schen Zu­sam­men­hang zu Tz. 212 MTV D da­hin aus­le­gen, dass der Grund für be­fris­te­te Ar­beits­zeit­erhöhun­gen schrift­lich fest­ge­legt wer­den muss. Die­se Vor­schrift dient der Rechts­klar­heit und der Rechts­si­cher­heit zum In­halt der Haupt­leis­tungs­pflich­ten. Die­se sind im Grund­ar­beits­ver­trag vom 8. Ok­to­ber 1990 be­schrie­ben. Wei­te­re An­ga­ben wie sol­che zum Be­fris­tungs­grund sind aus Gründen der Rechts­si­cher­heit und Rechts­klar­heit nicht ge­bo­ten. Auch oh­ne die Ver­ein­ba­rung des Be­fris­tungs­grun­des konn­te für den Kläger kei­ne Un­ge­wiss­heit über die ge­schul­de­ten Ar­beits­in­hal­te ent­ste­hen.


II. Die Ver­ein­ba­rung vom 19. April 2006 er­weist sich auch nach ei­ner Ver­trags­kon­trol­le gemäß § 307 BGB nicht als un­wirk­sam. Es be­darf kei­ner Ent­schei­dung, ob die Ver­ein­ba­rung über­haupt ei­ner Ver­trags­kon­trol­le nach dem


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Recht der All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen der §§ 305 ff. BGB un­ter­liegt, oder ob die An­wen­dung die­ser Vor­schrif­ten nicht in Be­tracht kommt. Die Ver­ein­ba­rung hält nämlich auch ei­ner Kon­trol­le nach § 307 BGB stand.

1. Die Vor­in­stan­zen ha­ben oh­ne aus­rei­chen­de Be­gründung an­ge­nom­men, die in dem Ände­rungs­ver­trag vom 19. April 2006 ver­ein­bar­te Be­fris­tung un­ter-lie­ge den Vor­aus­set­zun­gen ei­ner Ver­trags­kon­trol­le nach § 307 BGB in der ab 1. Ja­nu­ar 2002 gel­ten­den Fas­sung. Da­bei ha­ben sie nicht berück­sich­tigt, dass die Ver­ein­ba­rung über die Auf­sto­ckung der Ar­beits­zeit auf ei­nem vom Kläger im Schrei­ben vom 15. De­zem­ber 2005 geäußer­ten Wunsch be­ruht, dem die Be­klag­te ent­spro­chen hat. Das könn­te auch bei Ver­wen­dung von vor-for­mu­lier­ten und stan­dar­di­sier­ten Ant­wort­brie­fen zur Fol­ge ha­ben, dass die Be­din­gung nicht von der Be­klag­ten iSd. § 310 Abs. 3 BGB ge­stellt bzw. von den Par­tei­en iSv. § 305 Abs. 1 BGB aus­ge­han­delt ist.

2. Die Rechts­fra­gen bedürfen kei­ner Be­ant­wor­tung. Die Ver­ein­ba­rung der Par­tei­en über die be­fris­te­te Auf­sto­ckung der Ar­beits­ver­pflich­tung des Klägers hält der Kon­trol­le nach § 310 Abs. 3 Nr. 2 BGB iVm. § 307 Abs. 1 BGB stand.

a) Die Ver­trags­kon­trol­le er­streckt sich nur auf die letz­te be­fris­te­te Ar­beits­zeit­erhöhung. Dies gilt nur dann nicht, wenn die Par­tei­en in ei­ner nach­fol­gen­den Ver­ein­ba­rung zur be­fris­te­ten Auf­sto­ckung des Beschäfti­gungs­um­fangs dem Ar­beit­neh­mer - aus­drück­lich oder kon­klu­dent - das Recht vor­be­hal­ten, die Wirk­sam­keit der vor­an­ge­gan­ge­nen Be­fris­tung über­prüfen zu las­sen (vgl. zur st. Rspr. BAG 27. Ju­li 2005 - 7 AZR 486/04 - Rn. 23, BA­GE 115, 274 = AP BGB § 307 Nr. 6 = EzA BGB 2002 § 307 Nr. 5). Die­ses Recht ha­ben die Par­tei­en dem Kläger in der Ver­ein­ba­rung vom 19. April 2006 nicht vor­be­hal­ten.

b) Nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB sind Be­stim­mun­gen in All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen un­wirk­sam, wenn sie den Ver­trags­part­ner des Ver­wen­ders ent­ge­gen den Ge­bo­ten von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gen (vgl. da­zu BAG 8. Au­gust 2007 - 7 AZR 855/06 - Rn. 15 f., BA­GE 123, 327 = AP Tz­B­fG § 14 Nr. 41 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 42). Nach § 307
 


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Abs. 1 Satz 2 BGB kann sich ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung dar­aus er­ge­ben, dass ei­ne ver­trag­li­che Be­stim­mung nicht klar und verständ­lich ist. Die­se Vor­aus­set­zun­gen sind nicht ge­ge­ben, auch wenn die Ver­ein­ba­rung der Par­tei­en den Grund für die Be­fris­tung nicht enthält. Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Re­vi­si­on kann bei ei­ner aus­sch­ließlich ka­len­dermäßigen Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung aus dem Trans­pa­renz­ge­bot des § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB kei­ne als Wirk­sam­keits­vor­aus­set­zung an­zu­se­hen­de Ver­pflich­tung für den Ver­wen­der ei­ner All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gung ab­ge­lei­tet wer­den, den Grund für die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung zum 31. De­zem­ber 2006 schrift­lich ver­ein­ba­ren zu müssen.

aa) Wie das Lan­des­ar­beits­ge­richt zu Recht aus­geführt hat, ver­langt das Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­setz bei der Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags kei­ne Ver­ein­ba­rung über den Sach­grund. Hier genügt es viel­mehr, dass der Recht-fer­ti­gungs­grund nach § 14 Abs. 1 und 2 Tz­B­fG für die Be­fris­tung bei Ver­trags­schluss vor­liegt. Nach ständi­ger Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts be­steht kein Zi­tier­ge­bot für den die Be­fris­tung recht­fer­ti­gen­den Grund (2. Sep­tem­ber 2009 - 7 AZR 162/08 -; 23. Ju­ni 2004 - 7 AZR 636/03 - Rn. 17 ff., AP Tz­B­fG § 14 Nr. 12 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 10; 26. Ju­ni 2002 - 7 AZR 410/01 - zu B I 1 a der Gründe, AP BeschFG 1996 § 1 Nr. 15). Zwar weist die Trans­pa­renz­for­de­rung nach § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB ge­genüber den Be­stim­mun­gen des Tz­B­fG ei­genständi­ge Vor­aus­set­zun­gen auf. Je­doch sind die Wer­tun­gen des Tz­B­fG bei der Aus­le­gung und An­wen­dung des § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB bei der be­fris­te­ten Ände­rung von Ar­beits­be­din­gun­gen zu berück­sich­ti­gen. Das gilt für die In­halts­kon­trol­le nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB (BAG 8. Au­gust 2007 - 7 AZR 855/06 - Rn. 22, BA­GE 123, 327 = AP Tz­B­fG § 14 Nr. 41 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 42) so­wie für das Trans­pa­renz­ge­bot nach § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB. Dar­aus folgt, dass es bei ei­ner Be­fris­tung von Ar­beits­be­din­gun­gen grundsätz­lich kei­ner Aufführung von Gründen im Ver­trag be­darf. An­de­ren­falls entstünde ein Wer­tungs­wi­der­spruch (Ha­nau/Hromad­ka NZA 2005, 73, 77; Ho­hen-statt/Schramm NZA 2007, 238, 243; Schma­len­berg FS DAV S. 155, 167; Schim­mel­pfen­nig NZA 2005, 603, 606; Wil­lem­sen/Grau NZA 2005, 1137, 1142).

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Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Re­vi­si­on er­gibt sich aus dem Ver­gleich der wie­der­hol­ten, über meh­re­re Jah­re im­mer wie­der er­folg­ten Auf­sto­ckung der Ar­beits­zeit mit den Ver­ein­ba­run­gen über Wi­der­rufs­vor­be­hal­te kei­ne ab-wei­chen­de Würdi­gung. Die Un­ge­wiss­heits­si­tua­ti­on für den Ar­beit­neh­mer bei un­kla­ren Wi­der­rufs­vor­be­hal­ten und bei im Ver­trag nicht ge­nann­ten Gründen für die Be­fris­tung ei­ner Ar­beits­be­din­gung ist nicht ver­gleich­bar (aA Däubler/Dorn­dorf/Bo­nin/Dei­nert 2. Aufl. § 307 BGB Rn. 204b; KR/Lip­ke 9. Aufl. § 14 Tz­B­fG Rn. 31; ErfK/Preis 9. Aufl. §§ 305 - 310 BGB Rn. 75; Preis/Ben­der NZA-RR 2005, 337, 340 f.; Preis/Lin­de­mann NZA 2006, 632, 637 f.). Die Grundsätze zum Wi­der­rufs­vor­be­halt las­sen sich auf die Kon­trol­le der Be­fris­tung von Ar­beits­be­din­gun­gen nicht über­tra­gen. Sie er­fas­sen ei­ne grundsätz­lich an­de­re Fall­kon­stel­la­ti­on. Nach der Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts müssen Vor­aus­set­zun­gen und Um­fang ei­ner ver­trag­lich vor­be­hal­te­nen Ände­rung von Ar­beits­be­din­gun­gen, die nicht oh­ne Grund wi­der­ru­fen wer­den dürfen, möglichst so kon­kret ge­fasst wer­den, dass der Ar­beit­neh­mer er­ken­nen kann, was ggf. „auf ihn zu­kommt” (11. Ok­to­ber 2006 - 5 AZR 721/05 - Rn. 27 f., AP BGB § 308 Nr. 6 = EzA BGB 2002 § 308 Nr. 6; 12. Ja­nu­ar 2005 - 5 AZR 364/04 - zu B I 5 a, b der Gründe, BA­GE 113, 140 = AP BGB § 308 Nr. 1 = EzA BGB 2002 § 308 Nr. 1). Bei Wi­der­rufs­vor­be­hal­ten gibt erst die Auf­lis­tung der mögli­chen Gründe für den Ar­beit­neh­mer aus­rei­chen­den Auf­schluss darüber, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen er mit dem Wi­der­ruf der Leis­tung zu rech­nen hat. Bei ei­ner aus­sch­ließlich ka­len­dermäßigen Be­fris­tung be­steht für den Ar­beit­neh­mer hin­ge­gen kei­ne ver­gleich­ba­re Un­ge­wiss­heit. Es ist un­miss­verständ­lich klar, dass die ver­ein­bar­te Re­ge­lung mit Frist­ab­lauf oh­ne wei­te­re Hand­lun­gen des Ar­beit­ge­bers en­det. Dies gilt auch für Mehr­fach­be­fris­tun­gen, die je­weils den Ab­schluss ei­nes neu­en Ver­trags vor­aus­set­zen, mit dem der Be­en­di­gungs­zeit-punkt fest­ge­legt wird. Die Auf­fas­sung der Re­vi­si­on, das Trans­pa­renz­er­for­der­nis sei bei der Be­fris­tung von Ar­beits­be­din­gun­gen we­gen der feh­len­den Ausübungs­kon­trol­le so­gar noch höher an­zu­set­zen als bei Wi­der­rufs­vor­be­hal­ten, ver­kennt, dass erst die Ausübung ei­nes ver­trag­li­chen Wi­der­rufs­vor­be­halts zu Rechts­un­si­cher­hei­ten führt, de­nen mit der An­ga­be der Wi­der­rufs­gründe be­geg­net wer­den soll und die bei der zeit­li­chen Be­fris­tung von Ar­beits-


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be­din­gun­gen von vorn­her­ein nicht ent­ste­hen können. Ob Aus­nah­mefälle denk­bar sind, in de­nen das Trans­pa­renz­ge­bot ei­ne Be­zeich­nung der Gründe im Ver­trag ver­langt, von de­nen ei­ne wei­te­re be­fris­te­te Ar­beits­zeit­erhöhung abhängt (vgl. hier­zu auch Lunk/Le­der NZA 2008, 504, 508; Wil­lem­sen/Grau NZA 2005, 1137, 1142), hat­te der Se­nat nicht zu ent­schei­den.


bb) Nach die­sen Grundsätzen ha­ben die Par­tei­en dem Trans­pa­renz­ge­bot Rech­nung ge­tra­gen, in­dem sie die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung zum 31. De­zem­ber 2006 im Ver­trag vom 19. April 2006 ein­deu­tig und un­miss­verständ­lich be­zeich­net ha­ben.

c) Die in dem Ände­rungs­ver­trag vom 19. April 2006 ver­ein­bar­te Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung hält der In­halts­kon­trol­le nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB stand.


aa) Nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB sind Be­stim­mun­gen in All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen un­wirk­sam, wenn sie den Ver­trags­part­ner des Ver­wen­ders ent­ge­gen den Ge­bo­ten von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gen. Un­an­ge­mes­sen ist je­de Be­ein­träch­ti­gung ei­nes recht­lich an-er­kann­ten In­ter­es­ses des Ar­beit­neh­mers, die nicht durch be­gründe­te und bil­li­gens­wer­te In­ter­es­sen des Ar­beit­ge­bers ge­recht­fer­tigt ist oder durch gleich-wer­ti­ge Vor­tei­le aus­ge­gli­chen wird. Die Fest­stel­lung ei­ner un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung setzt ei­ne wech­sel­sei­ti­ge Berück­sich­ti­gung und Be­wer­tung recht­lich an­zu­er­ken­nen­der In­ter­es­sen der Ver­trags­part­ner vor­aus. Es be­darf ei­ner um­fas­sen­den Würdi­gung der bei­der­sei­ti­gen Po­si­tio­nen un­ter Berück­sich­ti­gung des Grund­sat­zes von Treu und Glau­ben. Bei der Be­ur­tei­lung der Un­an­ge­mes­sen­heit ist ein ge­ne­rel­ler, ty­pi­sie­ren­der, vom Ein­zel­fall los­gelöster Maßstab an­zu­le­gen. Ab­zuwägen sind die In­ter­es­sen des Ver­wen­ders ge­gen-über den In­ter­es­sen der ty­pi­scher­wei­se be­tei­lig­ten Ver­trags­part­ner. Im Rah­men der In­halts­kon­trol­le sind da­bei Art und Ge­gen­stand, Zweck und be­son­de­re Ei­gen­art des je­wei­li­gen Geschäfts zu berück­sich­ti­gen. Zu prüfen ist, ob der Klau­sel­in­halt bei der in Re­de ste­hen­den Art des Rechts­geschäfts ge­ne­rell und un­ter Berück­sich­ti­gung der ty­pi­schen In­ter­es­sen der be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung des Ver­trags­part­ners er­gibt (BAG
 


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8. Au­gust 2007 - 7 AZR 855/06 - Rn. 16, BA­GE 123, 327 = AP Tz­B­fG § 14 Nr. 41 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 42). Be­trifft die In­halts­kon­trol­le ei­nen Ver­brau­cher­ver­trag, sind nach § 310 Abs. 3 Nr. 3 BGB bei der Be­ur­tei­lung der un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung auch die den Ver­trags­schluss be­glei­ten­den Umstände zu berück­sich­ti­gen (BAG 8. Au­gust 2007 - 7 AZR 855/06 - Rn. 18, aaO).


Für die bei der Be­fris­tung ein­zel­ner Ver­trags­be­din­gun­gen vor­zu­neh­men­de In­halts­kon­trol­le nach § 307 Abs. 1 BGB gel­ten da­mit zwar an­de­re Maßstäbe als für die Be­fris­tungs­kon­trol­le nach § 14 Abs. 1 Tz­B­fG. Während die Be­fris­tung des ge­sam­ten Ar­beits­ver­trags - von den Fällen der ge­setz­lich vor­ge­se­he­nen Möglich­keit von sach­grund­lo­sen Be­fris­tun­gen ab­ge­se­hen - aus­sch­ließlich dar­auf­hin zu über­prüfen ist, ob sie durch ei­nen sach­li­chen Grund gemäß § 14 Abs. 1 Tz­B­fG ge­recht­fer­tigt ist, un­ter­liegt die Be­fris­tung ein­zel­ner Ver­trags­be­din­gun­gen nach § 307 Abs. 1 BGB ei­ner An­ge­mes­sen­heits­kon­trol­le, die an­hand ei­ner um­fas­sen­den Berück­sich­ti­gung und Be­wer­tung recht­lich an­zu­er­ken­nen­der In­ter­es­sen bei­der Ver­trags­par­tei­en vor­zu­neh­men ist. Ei­ne der­ar­ti­ge In­ter­es­sen­abwägung fin­det bei der Be­fris­tungs­kon­trol­le nach § 14 Abs. 1 Tz­B­fG nicht statt. Trotz des un­ter­schied­li­chen Prüfungs­maßstabs sind je­doch bei der nach § 307 Abs. 1 BGB vor­zu­neh­men­den In­halts­kon­trol­le der Be­fris­tung ein­zel­ner Ver­trags­be­din­gun­gen Umstände, die die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags ins­ge­samt nach § 14 Abs. 1 Tz­B­fG recht­fer­ti­gen könn­ten, nicht oh­ne Be­deu­tung. Die­se Umstände sind bei der In­ter­es­sen­abwägung nach § 307 Abs. 1 BGB zu­guns­ten des Ar­beit­ge­bers zu berück­sich­ti­gen. Liegt der Be­fris­tung ei­ner Ar­beits­zeit­erhöhung ein Sach­ver­halt zu­grun­de, der die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags ins­ge­samt mit dem Sach­grund der Ver­tre­tung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG recht­fer­ti­gen könn­te, über­wiegt in al­ler Re­gel das In­ter­es­se des Ar­beit­ge­bers an der nur be­fris­te­ten Erhöhung der Ar­beits­zeit das In­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers an der un­be­fris­te­ten Ver­ein­ba­rung des Um­fangs sei­ner Ar­beits­zeit. Dies er­gibt sich aus den im Tz­B­fG zum Aus­druck kom­men­den ge­setz­li­chen Wer­tungs­maßstäben (vgl. BAG 18. Ju­ni 2008 - 7 AZR 245/07 - Rn. 29; 8. Au­gust 2007 - 7 AZR 855/06 - Rn. 22 und 23, AP Tz­B­fG § 14 Nr. 41 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 42). Nur bei Vor­lie­gen außer­gewöhn-
 


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li­cher Umstände auf Sei­ten des Ar­beit­neh­mers kann in Aus­nah­mefällen ei­ne an­de­re Be­ur­tei­lung in Be­tracht kom­men (BAG 18. Ju­ni 2008 - 7 AZR 245/07 - Rn. 29 und 34; 8. Au­gust 2007 - 7 AZR 855/06 - Rn. 23 und 27, aaO).

bb) Da­nach hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt zu­tref­fend er­kannt, dass der Kläger durch die in dem Ände­rungs­ver­trag vom 19. April 2006 ver­ein­bar­te Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung zum 31. De­zem­ber 2006 nicht ent­ge­gen den Ge­bo­ten von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­ligt wor­den ist. Die Vor­in­stanz hat zu Recht an­ge­nom­men, dass der Kläger als Ar­beit­neh­mer zwar ein recht­lich an­er­ken­nens­wer­tes In­ter­es­se an der un­be­fris­te­ten Ver­ein­ba­rung des Um­fangs sei­ner Ar­beits­zeit be­sitzt, von der die Höhe des Ein­kom­mens und da­mit die Grund­la­ge für ei­ne länger­fris­ti­ge Le­bens­pla­nung abhängt. Die­ses In­ter­es­se wird durch die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung be­ein­träch­tigt, weil der Kläger trotz der langjährig prak­ti­zier­ten be­fris­te­ten Erhöhung der Ar­beits­zeit bei Ver­trags­schluss da­mit rech­nen muss­te, dass sei­ne Ar­beits­zeit nach dem 31. De­zem­ber 2006 nicht er­neut an­ge­ho­ben wird. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat je­doch zu­tref­fend an­ge­nom­men, dass die­se Be­ein­träch­ti­gung nicht un­an­ge­mes­sen iSv. § 307 Abs. 1 BGB ist. Sie ist durch das höher zu be­wer­ten­de In­ter­es­se der Be­klag­ten an der nur be­fris­te­ten Ver­ein­ba­rung der Ar­beits­zeit­erhöhung ge­recht­fer­tigt, da Umstände vor­lie­gen, die die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags ins­ge­samt nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG recht­fer­tig­ten und kei­ne außer­gewöhn­li­chen Umstände auf Sei­ten des Klägers be­ste­hen, die aus­nahms­wei­se zu ei­ner an­de­ren Be­ur­tei­lung führ­ten.


(1) Bei Ab­schluss des Ände­rungs­ver­trags am 19. April 2006 ha­ben die Vor­aus­set­zun­gen des § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG vor­ge­le­gen, die ei­nen be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trag zum 31. De­zem­ber 2006 sach­lich ge­recht­fer­tigt hätten.

(a) Nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG ist die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags sach­lich ge­recht­fer­tigt, wenn der Ar­beit­neh­mer zur Ver­tre­tung ei­nes an­de­ren Ar­beit­neh­mers beschäftigt wird. Der Grund für die Be­fris­tung liegt in den Fällen der Ver­tre­tung dar­in, dass der Ar­beit­ge­ber be­reits in ei­nem Ar­beits­verhält­nis zu dem vorüber­ge­hend aus­fal­len­den Mit­ar­bei­ter steht und mit des­sen


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Rück­kehr an den Ar­beits­platz rech­net. Des­halb be­steht für die Wahr­neh­mung der an sich dem aus­fal­len­den Ar­beit­neh­mer ob­lie­gen­den Ar­beits­auf­ga­ben durch ei­ne Ver­tre­tungs­kraft von vorn­her­ein nur ein zeit­lich be­grenz­tes Bedürf­nis (vgl. et­wa BAG 10. März 2004 - 7 AZR 402/03 - zu III 1 der Gründe, BA­GE 110, 38 = AP Tz­B­fG § 14 Nr. 11 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 9).

(b) So verhält es sich im vor­lie­gen­den Fall. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat fest­ge­stellt, dass die Ar­beits­zeit im Ver­trag vom 19. April 2006 zur Ver­tre­tung der Mit­ar­bei­te­rin H auf­ge­stockt wor­den ist. Frau H war bis zum Jah­res­en­de 2006 be­ur­laubt. Die Be­klag­te hat nach den Fest­stel­lun­gen des Lan­des­ar­beits­ge­richts die Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­schei­dung ge­trof­fen, de­ren Stel­le je­weils zur Hälf­te dem Kläger so­wie zur an­de­ren Hälf­te frei­en Mit­ar­bei­tern zur Verfügung zu stel­len. Die Vor­in­stanz hat an­ge­nom­men, durch die Erhöhung der Ar­beits­zeit sei kein Dau­er­be­darf ab­ge­deckt wor­den. Schon am 6. De­zem­ber 2005 ha­be die Be­klag­te der Mit­ar­bei­te­rin H mit­ge­teilt, sie wer­de ei­ne un­be­zahl­te Ar­beits­be­frei­ung nicht über den 31. De­zem­ber 2006 hin­aus gewähren. Von ei­nem darüber hin­aus be­ste­hen­den an­dau­ern­den Beschäfti­gungs­be­darf ha­be die Be­klag­te nicht aus­ge­hen müssen. Wei­ter hat das Be­ru­fungs­ge­richt aus­geführt, der Um­stand, dass die Be­klag­te im Ok­to­ber 2006 Über­le­gun­gen an­ge­stellt ha­be, Frau H in die On­line­re­dak­ti­on zu ver­set­zen, spre­che nicht dafür, dass ih­re Rück­kehr in die Nach­rich­ten­re­dak­ti­on bei Ver­trags­schluss aus­ge­schlos­sen ge­we­sen wäre.


Ge­genüber die­sen für den Se­nat nach § 559 Abs. 2 ZPO bin­den­den Fest­stel­lun­gen hat die Re­vi­si­on kei­ne durch­grei­fen­den Sach- und Ver­fah­rensrügen er­ho­ben. Ihr Vor­trag, das Lan­des­ar­beits­ge­richt ha­be nicht berück­sich­tigt, dass Frau H ih­ren Dienst nicht wie­der auf­ge­nom­men hat, ist un­schlüssig. Denn die be­haup­te­te Tat­sa­che in­di­ziert nicht, dass die Be­klag­te die­se Ent­wick­lung beim Ab­schluss des letz­ten Ver­trags vor­her­se­hen muss­te. Des­halb er­gibt sich auch kein Wi­der­spruch dar­aus, dass die Be­klag­te im Ok­to­ber 2006 und da­mit ca. ein hal­bes Jahr nach Ab­schluss der letz­ten Ar­beits­zeit­auf­sto­ckung mit Frau H über ei­ne Ver­set­zung in die On­line­re­dak­ti­on ge­spro­chen hat.
 


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Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Re­vi­si­on muss­te das Lan­des­ar­beits­ge­richt auch nicht Be­weis durch Ver­neh­mung der Frau H als Zeu­gin er­he­ben über die Be­haup­tung des Klägers, Frau H ha­be die Rück­kehr in die Nach­rich­ten­re­dak­ti­on be­reits zum Zeit­punkt der Ver­ein­ba­rung der an­ge­grif­fe­nen Be­fris­tung nicht gewünscht und die Be­klag­te ha­be auf die­sen Wunsch auch Rück­sicht ge­nom­men. Denn die­ser Vor­trag ist oh­ne nähe­re Be­zeich­nung von Zeit, Ort und Gesprächs­in­hal­ten nicht sub­stan­ti­iert. Die Ver­fah­rensrüge ei­nes über­g­an­ge­nen Be­weis­an­tritts (§ 286 ZPO) ist zu­dem schon un­zulässig. Der Kläger hat nicht dar­ge­legt, wel­ches Er­geb­nis die un­ter­las­se­ne Be­weis­auf­nah­me her­vor­ge­bracht hätte (BAG 23. Ok­to­ber 2008 - 2 AZR 163/07 - Rn. 56, AP KSchG 1969 § 1 Na­mens­lis­te Nr. 18; 7. Mai 1998 - 2 AZR 536/97 - BA­GE 88, 363, 370 = AP KSchG 1969 § 1 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung Nr. 94 = EzA KSchG § 1 In­ter­es­sen­aus­gleich Nr. 5; 12. Ju­li 2007 - 2 AZR 666/05 - AP ZPO § 551 Nr. 64 = EzA ZPO 2002 § 551 Nr. 5).


(2) Das Be­ru­fungs­ge­richt hat im Er­geb­nis zu­tref­fend an­ge­nom­men, dass bei Ver­trags­schluss auf Sei­ten des Klägers kei­ne außer­gewöhn­li­chen Umstände vor­ge­le­gen ha­ben, die ei­ne be­fris­te­te Auf­sto­ckung der Ar­beits­zeit als un­an­ge­mes­sen er­schei­nen las­sen.


(a) Die Re­vi­si­on be­ruft sich oh­ne Er­folg dar­auf, die Würdi­gung sei un­vollständig, weil das Lan­des­ar­beits­ge­richt den außer­gewöhn­li­chen Um­stand ha­be berück­sich­ti­gen müssen, dass die Be­klag­te durch be­fris­te­te Ar­beits­zeit­auf­sto­ckun­gen über ei­nen Zeit­raum von neun Jah­ren das Ri­si­ko des Be­darfs an der Ar­beits­kraft und das da­mit ver­bun­de­ne Wirt­schafts­ri­si­ko auf den Kläger ab­gewälzt ha­be. Da­bei sei zu be­ach­ten, dass ihm die dau­er­haf­te Pla­nung ei­ner an­der­wei­ti­gen Tätig­keit in Höhe von 50 Pro­zent der Ar­beits­zeit nicht möglich sei, weil er in der Nach­rich­ten­re­dak­ti­on im Schicht­dienst ein­ge­setzt wer­de, so dass sich die ver­blei­ben­de Ar­beits­zeit zur Er­zie­lung ei­nes re­gelmäßigen Ar­beits­ein­kom­mens nicht pla­nen las­se. Die Re­vi­si­on ver­kennt, dass es den Ge­rich­ten für Ar­beits­sa­chen nach Ab­schluss des vor­be­halt­los ab­ge­schlos­se­nen letz­ten Ver­trags ver­wehrt ist, die Be­rech­ti­gung der vor­ma­li­gen Ver­tragsände­run­gen zu über­prüfen. Sie können des­halb nicht von ei­ner „Abwälzung von
 


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un­ter­neh­me­ri­schen Ri­si­ken“ aus­ge­hen, so lan­ge je­de Be­fris­tung von Ar­beits­be­din­gun­gen in der Ver­gan­gen­heit sach­lich ge­recht­fer­tigt bzw. an­ge­mes­sen ge­we­sen sein könn­te. Die Re­vi­si­on ver­kennt wei­ter, dass die Mi­ni­mie­rung der Chan­cen des Klägers, sei­ne von der Be­klag­ten nicht ge­nutz­te Ar­beits­kraft bei ei­nem an­de­ren Ar­beit­ge­ber ein­zu­set­zen und da­mit sei­nen Le­bens­un­ter­halt stärker ab­zu­si­chern, nicht in der Be­fris­tung der Ar­beits­be­din­gun­gen be­gründet ist, son­dern in der Teil­zeit­beschäfti­gung im Schicht­dienst. Die An­ge­mes­sen­heit die­ser Ver­ein­ba­rung ist aber nicht Ge­gen­stand der hie­si­gen Ver­trags­kon­trol­le. Des­halb ha­ben die­se Über­le­gun­gen bei der vor­zu­neh­men­den Ge­samt­abwägung zur Be­wer­tung der An­ge­mes­sen­heit ei­ner Be­fris­tung außer Be­tracht zu blei­ben.


(b) Außer­gewöhn­li­che Umstände im Sin­ne der Se­nats­recht­spre­chung, die zur Un­an­ge­mes­sen­heit ei­ner Be­fris­tung von Ar­beits­be­din­gun­gen trotz Vor­lie­gens ei­nes Sach­grunds iSd. § 14 Tz­B­fG führen, könn­ten ge­ge­ben sein, wenn bei Ver­trags­schluss ein Sach­ver­halt nach § 9 Tz­B­fG vor­lag. Nach § 9 Tz­B­fG hat der Ar­beit­ge­ber ei­nen teil­zeit­beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer, der ihm den Wunsch nach ei­ner Verlänge­rung sei­ner ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Ar­beits­zeit an­ge­zeigt hat, bei der Be­set­zung ei­nes ent­spre­chen­den frei­en Ar­beits­plat­zes bei glei­cher Eig­nung be­vor­zugt zu berück­sich­ti­gen, es sei denn, dass drin­gen­de be­trieb­li­che Gründe oder Ar­beits­zeitwünsche an­de­rer teil­zeit­beschäftig­ter Ar­beit­neh­mer ent­ge­gen­ste­hen. Der Ar­beit­ge­ber muss da­mit ein verfügba­res Zeit­kon­tin­gent grundsätz­lich ei­nem Teil­zeit­ar­beit­neh­mer mit ei­nem fort­be­ste­hen­den Grund­ar­beits­verhält­nis an­tra­gen, wenn die­ser die un­be­fris­te­te Erhöhung sei­ner Grund­ar­beits­zeit gel­tend ge­macht hat. Vor­aus­set­zung für ei­nen An­spruch auf Erhöhung der Ar­beits­zeit nach § 9 Tz­B­fG ist aber stets das Vor­han­den­sein verfügba­rer Beschäfti­gungs­ka­pa­zitäten („frei­er Ar­beits­platz“). Da­bei un­ter­liegt es der un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung, ob der Ar­beit­ge­ber Auf­ga­ben durch freie Mit­ar­bei­ter oder durch Ar­beit­neh­mer erfüllen lässt, so­fern er sich da­bei durch plau­si­ble wirt­schaft­li­che oder un­ter­neh­mens­po­li­ti­sche Über­le­gun­gen lei­ten lässt (vgl. zB zur Kündi­gung BAG 9. Mai 1996 - 2 AZR 438/95 - BA­GE 83, 127 = AP KSchG 1969 § 1 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung Nr. 79 = EzA KSchG § 1 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung Nr. 85). Im Rund­funk-

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be­reich ist in die­sem Zu­sam­men­hang der Schutz des Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG zu be­ach­ten, der das Recht der Rund­funk­an­stal­ten um­fasst, dem Ge­bot der Viel­falt der zu ver­mit­teln­den Pro­gramm­in­hal­te bei der Aus­wahl, Ein­stel­lung und Beschäfti­gung der pro­gramm­ge­stal­ten­den Rund­funk­mit­ar­bei­ter Rech­nung zu tra­gen. Dies schließt die Ent­schei­dung darüber ein, ob Mit­ar­bei­ter fest oder nur für ei­ne vorüber­ge­hen­de Dau­er beschäftigt wer­den, wo­bei der Rund­funk­frei­heit ge­genüber dem In­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers an ei­ner Erhöhung der Ar­beits­zeit kein ge­ne­rel­ler Vor­rang zu­kommt. Ist der Schutz­be­reich der Rund­funk­frei­heit berührt, sind die Be­lan­ge der Rund­funk­an­stal­ten und des be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mers im Ein­zel­fall ab­zuwägen. Die­se vom Se­nat zur Be­fris­tung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 Tz­B­fG auf­ge­stell­ten Grundsätze (vgl. 26. Ju­li 2006 - 7 AZR 495/05 - Rn. 11, BA­GE 119, 138 = AP Tz­B­fG § 14 Nr. 25 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 31) müssen ent­spre­chend be­ach­tet wer­den, so­weit über ei­nen An­trag auf Auf­sto­ckung der Ar­beits­zeit nach § 9 Tz­B­fG zu ent­schei­den ist.


(c) Un­ter Berück­sich­ti­gung die­ser Erwägun­gen kann von außer­gewöhn­li­chen Umständen nicht aus­ge­gan­gen wer­den. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat zwar den Um­stand außer Acht ge­las­sen, dass der Kläger mit Schrei­ben vom 19. No­vem­ber 2005 und vom 15. De­zem­ber 2005 ei­ne un­be­fris­te­te Erhöhung sei­ner Ar­beits­zeit re­kla­miert hat. Da­mit könn­te er ei­nen An­spruch nach § 9 Tz­B­fG gel­tend ge­macht ha­ben. Die Re­vi­si­on hat aber nicht vor­ge­tra­gen, dass die Be­klag­te dem Kläger in der Zeit zwi­schen An­trags­stel­lung und Ab­schluss der be­fris­te­ten Auf­sto­ckungs­ver­ein­ba­rung über­haupt ei­nen verfügba­ren un­be­fris­te­ten Zeit­an­teil („frei­en Ar­beits­platz“) hätte über­tra­gen können. Viel­mehr be­zieht sich der Vor­trag des Klägers nicht auf Umstände bei Ver­trags­schluss, son­dern auf Ent­wick­lun­gen da­nach. Dies gilt für den Um­stand, dass der Be­klag­ten seit Ok­to­ber 2006 be­kannt ge­we­sen ist, Frau H wer­de nicht an ih­ren Ar­beits­platz zurück­keh­ren. Un­be­acht­lich ist aus die­sem Grund auch der nach Ein­stel­lungs­zeit­punk­ten nicht näher sub­stan­ti­ier­te Vor­trag, die Be­klag­te ha­be im Jahr 2006 acht freie Mit­ar­bei­ter ein­ge­stellt, und die Vor­la­ge ei­ner Ab­lich­tung des Dienst­plans für Ja­nu­ar 2007. Ob der Kläger sich auf die Über­tra­gung von Auf­ga­ben an freie Mit­ar­bei­ter über­haupt be­ru­fen kann, be­darf des­halb kei­ner Ent­schei­dung. Die vom Kläger be­haup­te­ten späte­ren Ent­wick­lun­gen können



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nur Ge­gen­stand ei­nes zukünf­ti­gen An­trags nach § 9 Tz­B­fG sein, den der Kläger ggf. mit dem ent­spre­chen­den An­trag in der Tat­sa­chen­in­stanz stel­len muss.


C. Der auf vorläufi­ge Wei­ter­beschäfti­gung für die Dau­er des Rechts­streits ge­rich­te­te Kla­ge­an­trag zu 2) fällt dem Se­nat nicht zur Ent­schei­dung an. Die­ser An­trag steht un­ter der in­ner­pro­zes­sua­len Be­din­gung des Ob­sie­gens mit dem Kla­ge­an­trag zu 1) Die­se Be­din­gung tritt nicht ein.


D. Die Kos­ten­ent­schei­dung folgt aus § 97 ZPO. 

Dörner 

Gräfl 

Kiel

Holz­hau­sen 

Glock

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