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BAG, Ur­teil vom 20.04.2010, 3 AZR 509/08

   
Schlagworte: Hinterbliebenenversorgung
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 3 AZR 509/08
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 20.04.2010
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Mannheim, Urteil vom 12.09.2007, 8 Ca 82/07
Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg, Urteil vom 18.03.2008, 14 Sa 89/07
   

BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT

3 AZR 509/08
14 Sa 89/07
Lan­des­ar­beits­ge­richt
Ba­den-Würt­tem­berg

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am
20. April 2010

UR­TEIL

Pötter, Ur­kunds­be­am­tin
der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Kläge­rin, Be­ru­fungskläge­rin und Re­vi­si­onskläge­rin,

pp.

Be­klag­te zu 2., Be­ru­fungs­be­klag­te und Re­vi­si­ons­be­klag­te,

hat der Drit­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 20. April 2010 durch den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Zwan­zi­ger als Vor­sit­zen­den, die Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt

 

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Dr. Schlewing, den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Kiel so­wie die eh­ren-amt­li­chen Rich­ter Dr. Kai­ser und Sche­pers für Recht er­kannt:

1. Die Re­vi­si­on der Kläge­rin ge­gen das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Ba­den-Würt­tem­berg - Kam­mern Mann­heim - vom 18. März 2008 - 14 Sa 89/07 - wird z-rück­ge­wie­sen.

2. Die Kläge­rin hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten darüber, ob und ggf. in wel­cher Höhe die Kläge­rin von der Be­klag­ten (frühe­re Be­klag­te zu 2.) ei­ne Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung be­an­spru­chen kann.

Die Kläge­rin ist die Wit­we des am 23. Fe­bru­ar 1953 ge­bo­re­nen und am 17. Ok­to­ber 2006 ver­stor­be­nen Nor­bert S. Die Ehe war am 2. Fe­bru­ar 2000 ge­schlos­sen wor­den.

Herr Nor­bert S war auf­grund Ar­beits­ver­tra­ges vom 12. Ju­ni 1975 mit dem sel­ben Ta­ge in die Diens­te der zum FLÄKT-Kon­zern gehören­den S GmbH (später: FLÄKT GmbH) ge­tre­ten.

Für die zum FLÄKT-Kon­zern gehören­den Ge­sell­schaf­ten exis­tier­te bzw. exis­tiert ei­ne be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung, wel­che Re­ge­lun­gen nach nähe­rer Maßga­be der Be­stim­mun­gen der FLÄKT-Ver­sor­gungs­ord­nung vom 21. De­zem­ber 1977 (im Fol­gen­den: FLÄKT-VO) vor­sieht. Die FLÄKT-VO ist in ei­ner Broschüre ab­ge­druckt, die den Mit­ar­bei­tern, so auch Herrn S, aus­gehändigt wur­de. Im „Vor­wort“ die­ser Broschüre heißt es ua.:

„... Die­se Broschüre will Sie mit den Leis­tun­gen der FLÄKT-Ver­sor­gung ver­traut ma­chen. Wir emp­feh­len sie da­her Ih­rer be­son­de­ren Auf­merk­sam­keit. Im ers­ten Teil der Broschüre be­ant­wor­ten wir die wich­tigs­ten Fra­gen über Art und Um­fang der Ver­sor­gungs­leis­tun­gen, im

 

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zwei­ten Teil ist der vollständi­ge Wort­laut der Ver­sor­gungs­ord­nung ab­ge­druckt. ...“

Un­ter „Grundzüge der FLÄKT-Ver­sor­gung“ heißt es in der Broschüre wie folgt:

„...

Wer erhält ei­ne Wit­wen­ren­te und wer ei­ne Wai­sen­ren­te?

Beim To­de ei­nes Be­triebs­an­gehöri­gen oder ei­nes Empfängers ei­ner FLÄKT-Ren­te erhält aus dem Ver­sor­gungs­werk sei­ne über­le­ben­de Ehe­frau ei­ne Wit­wen­ren­te und sei­ne hin­ter­las­se­nen Kin­der er­hal­ten Wai­sen­ren­ten.
Ei­ne Wit­wen­ren­te wird je­doch dann nicht gewährt, wenn die Ehe erst nach Voll­endung des 60. Le­bens­jah­res des Ehe­man­nes, nach Ein­tritt der In­va­li­dität oder nach Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses ge­schlos­sen wur­de oder wenn die Ehe am letz­ten 1. Ja­nu­ar vor dem To­de des Be­triebs­an­gehöri­gen noch nicht ein Jahr be­stand.

...

Wel­che Be­stim­mun­gen sind maßge­bend?

Mit die­ser In­for­ma­ti­on wur­de ei­ne ver­ein­fach­te Dar­stel­lung des FLÄKT-Ver­sor­gungs­wer­kes ge­ge­ben. Ver­bind­lich für die Rechts­be­zie­hun­gen zwi­schen den Be­triebs-an­gehöri­gen und FLÄKT ist al­lein die Ver­sor­gungs­ord­nung, die nach­fol­gend ab­ge­druckt ist.“

Die FLÄKT-VO lau­tet aus­zugs­wei­se wie folgt: 6
I. Auf­nah­me in die Ver­sor­gung
1. ...
2. Mit der Auf­nah­me er­wirbt der Mit­ar­bei­ter ei­ne An­wart­schaft auf Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung. Er wird nach­fol­gend ‚Anwärter’ ge­nannt.

...

II. Leis­tungs­ar­ten
1. Die zu­ge­sag­ten Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung (nach­fol­gend FLÄKT-Ren­ten ge­nannt) um­fas­sen

Ru­he­geld als

 

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Al­ters­ren­te oder
vor­zei­ti­ge Al­ters­ren­te oder
In­va­li­den­ren­te
so­wie
Hin­ter­blie­be­nen­ren­ten als ...

IV. Fes­te Al­ters­gren­ze
Die fes­te Al­ters­gren­ze ist bei Männern und Frau­en mit der Voll­endung des 65. Le­bens­jah­res er­reicht.

V. An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen für Ru­he­geld
1. Den An­spruch auf Al­ters­ren­te er­wirbt der Anwärter, des­sen Ar­beits­verhält­nis zu FLÄKT mit oder nach Er­rei­chen der fes­ten Al­ters­gren­ze (IV) en­det.

2. Den An­spruch auf vor­zei­ti­ge Al­ters­ren­te er­wirbt der Anwärter, der vor Er­rei­chen der fes­ten Al­ters-gren­ze (IV) Al­ters­ru­he­geld oder Knapp­schafts­ru­he­geld aus der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung (...) in An­spruch nimmt.

...

3. (a) Den An­spruch auf In­va­li­den­ren­te er­wirbt der Anwärter, des­sen Ar­beits­verhält­nis zu FLÄKT vor Er­rei­chen der fes­ten Al­ters­gren­ze (IV) en­det und der spätes­tens ab Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses In­va­li­de ist. ...

VI. An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen für Hin­ter­blie­be­nen­ren­ten
1. (a) Den An­spruch auf Wit­wen­ren­te er­wirbt die hin­ter­las­se­ne Ehe­frau ei­nes Anwärters mit des­sen To­de. Zusätz­li­che An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen sind, daß der Anwärter die Ehe vor der Voll­endung sei­nes 60. Le­bens­jah­res ge-schlos­sen hat­te und daß be­reits am letz­ten 1. Ja­nu­ar vor sei­nem To­de
- die War­te­zeit (III) und
- seit min­des­tens ei­nem Jahr die Auf­nah­me­vor­aus­set­zun­gen (I 1) erfüllt wa­ren und
- die Ehe nach­weis­lich min­des­tens ein Jahr be­stand.
(b) ...

 

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2. (a) Den An­spruch auf Wit­wen­ren­te er­wirbt auch die hin­ter­las­se­ne Ehe­frau ei­nes frühe­ren Mit­ar­bei­ters, der bis zu sei­nem To­de selbst An­spruch auf Ru­he­geld hat­te (nach­fol­gend ‚Ru­he­geld­empfänger’ ge­nannt). Zusätz­li­che An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen sind, daß der Ru­he­geld­empfänger die Ehe vor der Voll­endung sei­nes 60. Le­bens­jah­res und vor dem Er­werb des An­spruchs auf Ru­he­geld (V) ge­schlos­sen hat­te und daß be­reits am letz­ten 1. Ja­nu­ar vor sei­nem To­de die Ehe nach­weis­lich min­des­tens ein Jahr be­stand.
...

VIII. Höhe der Hin­ter­blie­be­nen­ren­ten
1. Be­mes­sungs­grund­la­ge für die Hin­ter­blie­be­nen­ren­te ist
- nach dem To­de des Anwärters die er­reich­ba­re Al­ters­ren­te (VII 2 a) und
- nach dem To­de ei­nes Ru­he­geld­empfängers das Ru­he­geld, auf das er bei sei­nem To­de An­spruch hat­te, je­doch oh­ne ei­ne An­rech­nung von Einkünf­ten nach Ab­schnitt VII Zif­fer 2 Ab­satz d.
...

XIV. Un­ver­fall­bar­keit
1. ...
2. (a) Hat das Ar­beits­verhält­nis zu FLÄKT ge­en­det, oh­ne daß ein An­spruch nach die­ser Ver­sor­gungs­ord­nung er­wor­ben wur­de, bleibt ei­ne An­wart­schaft auf FLÄKT-Ren­ten in dem im Ge­setz zur Ver­bes­se­rung der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung vor­ge­schrie­be­nen Um­fang auf­recht­er­hal­ten. Sind da­ge­gen bei Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses zu FLÄKT die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Auf­recht­er­hal­tung der An­wart­schaft nicht erfüllt, so er­lischt die An­wart­schaft. Ein An­spruch auf FLÄKT-Ren­te kann nicht mehr ent­ste­hen.
(b) Bei der Prüfung, ob ei­ne An­wart­schaft auf­recht­zu­er­hal­ten ist, und bei der Be­rech­nung des Verhält­nis­ses, in dem sie auf­recht­zu­er­hal­ten ist, wird auf die Dau­er der Be­triebs­zu­gehörig­keit im Sin­ne des Ge­set­zes zur Ver­bes­se­rung der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung ab­ge­stellt, auch wenn die­se von der an­re­chen­ba­ren Dienst­zeit

 

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(IX 1) ab­weicht.“

Mit Wir­kung vom 22. Ok­to­ber 1982 tra­ten die FLÄKT In­dus­trie­an­la­gen GmbH und mit Wir­kung vom 1. Ju­ni 1990 die FLÄKT-Um­welt­tech­nik GmbH mit al­len Rech­ten und Pflich­ten in das Ar­beits­verhält­nis des ver­stor­be­nen Ehe­man­nes der Kläge­rin und die die­sem nach Maßga­be der FLÄKT-Ver­sor­gungs­ord­nung vom 21. De­zem­ber 1977 er­teil­te Ver­sor­gungs­zu­sa­ge ein. Die FLÄKT-Um­welt­tech­nik GmbH wur­de am 8. April 1991 in ABB FLÄKT-Um­welt­tech­nik GmbH um­be­nannt.

Zum 1. April 1992 wur­de dem ver­stor­be­nen Ehe­mann der Kläge­rin die Po­si­ti­on des Ab­tei­lungs­lei­ters „Ver­kauf - Pro­dukt­lei­tung -“ im Sin­ne ei­nes Ver­triebs­ma­na­gers im Be­trieb der Haupt­ab­tei­lung Ver­kauf von der ABB FLÄKT-Um­welt­tech­nik GmbH über­tra­gen. Nach­dem die ABB FLÄKT-Um­welt­tech­nik GmbH das mit Herrn S be­ste­hen­de Ar­beits­verhält­nis mit Schrei­ben vom 15. De­zem­ber 1998 or­dent­lich zum 30. Ju­ni 1999 gekündigt hat­te, ei­nig­ten sich die Ver­trags­par­tei­en in ei­nem Auf­he­bungs­ver­trag vom 17. De­zem­ber 1998 so­dann auf ei­ne Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses mit Ab­lauf des 31. De­zem­ber 1998 ge­gen Zah­lung ei­ner Ab­fin­dung iHv. 190.000,00 DM.

Nach dem 10. Fe­bru­ar 1999 er­hielt der ver­stor­be­ne Ehe­mann der Kläge­rin von der D GmbH ei­ne Mit­tei­lung über die Höhe sei­ner un­ver­fall­ba­ren An­wart­schaft nach § 2 Abs. 6 Be­trAVG, ba­sie­rend auf ei­ner Be­rech­nung der D GmbH vom 10. Fe­bru­ar 1999.

Die ABB FLÄKT-Um­welt­tech­nik GmbH wur­de am 21. Ok­to­ber 1999 auf die ABB FLÄKT GmbH ver­schmol­zen; Rechts­nach­fol­ge­rin wur­de die ABB Re­ak­tor GmbH durch Ver­schmel­zung vom 19. No­vem­ber 2004. Die­se wie­der­um wur­de in die ABB Be­tei­li­gungs­ma­nage­ment GmbH, die Be­klag­te, überführt.

Die Kläge­rin mach­te nach dem To­de ih­res Ehe­man­nes Ansprüche auf Hin­ter­blie­be­nen­ren­te gel­tend. Mit Schrei­ben vom 16. No­vem­ber 2006 lehn­te die ABB AG, Mann­heim, die erst­in­stanz­li­che Be­klag­te zu 1. den An­spruch der Kläge­rin un­ter Hin­weis dar­auf ab, nach ih­rer Ver­sor­gungs­ord­nung sei Vor­aus­set­zung für die Zah­lung ei­ner Hin­ter­blie­be­nen­ren­te, dass die Ehe be­reits vor

 

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Aus­tritt aus dem Un­ter­neh­men ge­schlos­sen wur­de. Dies sei nicht der Fall. Bei der ABB AG, Mann­heim, han­delt es sich um die Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaft des deut­schen Teils des ABB-Kon­zerns. Die­se war Ge­sell­schaf­te­rin der ABB FLÄKT-Um­welt­tech­nik GmbH und ist Ge­sell­schaf­te­rin der Be­klag­ten.

Bei der ABB AG be­steht ei­ne Ver­sor­gungs­re­ge­lung, die in zwei Kon­zern­be­triebs­ver­ein­ba­run­gen ge­re­gelt ist, nämlich:

1. Die Ver­sor­gungs­ord­nung für die Ar­beit­neh­me­rin­nen/ Ar­beit­neh­mer der ABB AG, Mann­heim und Be­tei­li­gungs­ge­sell­schaf­ten vom 15. Mai 1991 (im Fol­gen­den: ABB-VO) und

2. die Zu­satz­ver­sor­gungs­re­ge­lung für Mit­ar­bei­ter mit fest­ge­setz­ten Bezügen über der Bei­trags-be­mes­sungs­gren­ze/Ren­ten­ver­si­che­rung vom 18. De­zem­ber 1992.

Da­bei wird die Grund­ver­sor­gung für al­le Ar­beit­neh­mer (mit Aus­nah­me der lei­ten­den An­ge­stell­ten) in der ABB-VO vom 15. Mai 1991 ge­re­gelt. Die­se wird für Mit­ar­bei­ter mit fest­ge­setz­tem Ent­gelt über der Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze durch die Zu­satz­ver­sor­gung auf­ge­stockt.

In der ABB-VO heißt es ua.:

„§ 7 Hin­ter­blie­be­nen­ren­te
1. Beim To­de ei­nes Mit­ar­bei­ters oder Empfängers ei­ner Al­ters- oder In­va­li­ditäts­ren­te erhält der über­le­ben­de Ehe­gat­te ei­ne Wit­wen-/Wit­wer­ren­te, un­ter­halts­be­rech­tig­te Kin­der er­hal­ten ei­ne Wai­sen­ren­te.

2. Die Zah­lung von Wit­wen- oder Wit­wer­ren­ten setzt vor­aus, daß die Ehe vor der Ver­set­zung in den Ru­he­stand bzw. vor dem vor­zei­ti­gen Aus­schei­den (§ 8) ge­schlos­sen wur­de und bis zum Zeit­punkt des To­des des Ehe­gat­ten be­stan­den hat.
...

§ 8 Aus­schei­den vor Ein­tritt des Ver­sor­gungs­fal­les
1. Auch vor Ein­tritt des Ver­sor­gungs­fal­les aus­ge­schie­de­ne Mit­ar­bei­ter be­hal­ten ih­re An­wart­schaf­ten auf Ver­sor­gungs­leis­tun­gen, so­fern sie ... .

2. Die Höhe der Ver­sor­gungs­leis­tun­gen wird nach § 2

 

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des Be­triebs­ren­ten­ge­set­zes ...“

Am 15. De­zem­ber 1993 hat­te die Geschäfts­lei­tung der ABB FLÄKT GmbH für die­se so­wie die ABB FLÄKT Luft­tech­nik GmbH, die ABB FLÄKT Ma­nage­ment Ser­vices GmbH, die ABB FLÄKT Pro­duk­te GmbH, die ABB FLÄKT Ser­vice GmbH, die ABB Oberflächen­an­la­gen GmbH so­wie die ABB Um­welt­tech­nik GmbH mit den Be­triebsräten die­ser Ge­sell­schaf­ten (die Ge­samt­be­triebsräte in Voll­macht für die Be­triebsräte) ei­ne Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur Har­mo­ni­sie­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen (im Fol­gen­den: BV ABB 1993) ab­ge­schlos­sen. Aus­ge­nom­men sein soll­ten die Mit­ar­bei­ter/Mit­ar­bei­te­rin­nen nach­ste­hend auf­geführ­ter or­ga­ni­sa­to­ri­scher Ein­hei­ten:

„ABB FLÄKT Luft­tech­nik GmbH in München (Ehe­mals Fir­ma H)
...“

n der BV ABB 1993 heißt es wei­ter ua. wie folgt:

„2. Die all­ge­mei­nen ABB Al­ters­ver­sor­gungs­re­ge­lun­gen wer­den auch in den o.a. ABB Ge­sell­schaf­ten ein­geführt . ...

Die ABB Kon­zern­be­triebs­ver­ein­ba­run­gen über die Un­terstützungs/Ver­sor­gungs­leis­tun­gen für Mit­ar­bei­ter im Lohn­verhält­nis und An­ge­stell­te - mit Aus­nah­me der lei­ten­den An­ge­stell­ten - vom 15.05.1991 (An­la­ge 1) und die vom 18.12.1992 für Mit­ar­bei­ter mit fest­ge­setz­ten Bezügen über der Bei­trags-be­mes­sungs­gren­ze/Ren­ten­ver­si­che­rung (Zu­satz­ver­sor­gung) gel­ten ab 01.01.1994 auch in den Be­trie­ben der o.a. ABB-Ge­sell­schaf­ten - nach nähe­rer Maßga­be nach­ste­hen­der Fest­le­gun­gen:
...

2.3 Bei Mit­ar­bei­tern/Mit­ar­bei­te­rin­nen, die am 31.12.1993 fünf oder mehr Dienst­jah­re un­un­ter­bro­chen bei ei­ner der o.a. ABB-Ge­sell­schaft zurück­ge­legt ha­ben und zu die­sem Zeit­punkt das 52. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben, wird für die Al­ters­ver­sor­gung ein So­ckel­be­trag, der sich aus der bis­he­ri­gen Al­ters­ver­sor­gungs­re­ge­lung bei Ein­tritt der Er­werbs­unfähig­keit er­ge­ben hätte, er­mit­telt.

 

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Für die Zeit ab 01.01.1994 gel­ten im übri­gen die all­ge­mei­nen ABB Al­ters­ver­sor­gungs­re­ge­lun­gen. ...

2.4 Für Mit­ar­bei­ter/Mit­ar­bei­te­rin­nen von o.a. ABB-Ge­sell­schaf­ten, die am 31.12.1993 das 51. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben, be­mes­sen sich die Ver­sor­gungs­leis­tun­gen aus­sch­ließlich nach der vor Ab­schluss die­ser Be­triebs­ver­ein­ba­rung maßge­ben­den Al­ters­ver­sor­gungs­re­ge­lung.
...“

Mit ih­rer am 19. Fe­bru­ar 2007 beim Ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen Kla­ge hat die Kläge­rin von der Be­klag­ten für die Zeit ab No­vem­ber 2006 die Zah­lung ei­ner mo­nat­li­chen Hin­ter­blie­be­nen­ren­te iHv. 224,71 Eu­ro ver­langt. Sie hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, der An­spruch fol­ge aus der FLÄKT-VO. Die­se VO ent­hal­te kei­nen Aus­schluss für den Fall der Spätver­hei­ra­tung nach dem Aus-schei­den. Auf das Vor­wort der Broschüre könne die Be­klag­te sich nicht be­ru­fen, da die­ses nicht zur Ver­sor­gungs­ord­nung gehöre. § 7 ABB-VO schließe den An­spruch auf Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung nicht aus. Die FLÄKT-VO sei durch die ABB-VO nicht ab­gelöst wor­den. Un­abhängig da­von, wel­che Ver­sor­gungs­ord­nung zur An­wen­dung kom­me, sei die Vor­aus­set­zung, dass die Ehe be­reits während des Be­ste­hens des Ar­beits­verhält­nis­ses ge­schlos­sen wor­den sein muss, mit dem Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters bzw. des Ge­schlechts nach Art. 3 Abs. 2 und 3 GG, dem AGG und der RL 2000/78/EG nicht ver­ein­bar. Ein sol­cher Aus­schluss­tat­be­stand sei auch we­gen Ver­s­toßes ge­gen Art. 6 GG nich­tig.

Die Kläge­rin hat zu­letzt sinn­gemäß be­an­tragt,

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, an sie

1. für die Mo­na­te No­vem­ber und De­zem­ber 2006 so­wie Ja­nu­ar bis De­zem­ber 2007 rückständi­ge Hin­ter­blie­be­nen­ren­te iHv. mo­nat­lich 224,71 Eu­ro, dh. ins­ge­samt iHv. 3.145,94 Eu­ro nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz aus je­weils 224,71 Eu­ro seit dem je­wei­li­gen Ers­ten des Fol­ge­mo­nats zu zah­len,

2. ab dem 1. Ja­nu­ar 2008 bis zu ei­ner even­tu­el­len Wie­der­ver­hei­ra­tung le­bens­lang zum En­de ei­nes

 

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je­den Mo­nats ei­ne mo­nat­li­che Hin­ter­blie­be­nen­ren­te iHv. 224,71 Eu­ro zu zah­len,

3. ei­nen wei­te­ren An­pas­sungs­be­trag nach bil­li­gem Er­mes­sen, un­ter Berück­sich­ti­gung der Ver­trags­be­en­di­gung des ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­ters Nor­bert S bei der ABB Um­welt­tech­nik GmbH zum 31. De­zem­ber 1998 zu zah­len.

Die Be­klag­te hat be­an­tragt, die Kla­ge ab­zu­wei­sen. Sie steht auf dem Stand­punkt, ein An­spruch der Kläge­rin könne sich al­len­falls aus der ABB-VO er­ge­ben. Die­se ha­be auf­grund Nr. 2.3 der BV ABB 1993 die FLÄKT-VO ab­gelöst. Nach § 7 der ABB-VO ha­be die Kläge­rin kei­nen An­spruch, da die Ehe erst nach dem Aus­schei­den ih­res ver­stor­be­nen Ehe­man­nes ge­schlos­sen wor­den sei. Aber auch dann, wenn die FLÄKT-VO zur An­wen­dung kom­me, er­ge­be sich nichts an­de­res. Zum ei­nen sei be­reits in der Broschüre auf den ent­spre­chen­den Aus­schluss­tat­be­stand hin­ge­wie­sen wor­den; zum an­de­ren re­ge­le die Ver­sor­gungs­ord­nung selbst nur Wit­wen­ren­ten­ansprüche bei den im ak­ti­ven Ar­beits­verhält­nis ver­ster­ben­den Mit­ar­bei­tern und bei Ren­ten­be­zie­hern. Der Aus­schluss­tat­be­stand der Ehe­sch­ließung nach Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses sei recht­lich nicht zu be­an­stan­den. Da die Kläge­rin kei­nen An­spruch auf Wit­wen­ren­te ha­be, ste­he ihr auch kein An­spruch auf An­pas­sungs­prüfung und -ent­schei­dung nach § 16 Be­trAVG zu. Im Übri­gen sei die Drei­jah­res­frist des § 16 Be­trAVG noch nicht ab­ge­lau­fen.

Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Die Be­klag­te zu 1. sei nicht pas­siv le­gi­ti­miert; eben­so sei die Kla­ge ge­genüber der sei­ner­zei­ti­gen Be­klag­ten zu 2. un­be­gründet. Die Kläge­rin hat hier­ge­gen in­so­weit Be­ru­fung ein­ge­legt, als die Kla­ge ge­gen die sei­ner­zei­ti­ge Be­klag­te zu 2. ab­ge­wie­sen wur­de. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Be­ru­fung der Kläge­rin zurück­ge­wie­sen. Mit ih­rer vom Lan­des­ar­beits­ge­richt zu­ge­las­se­nen Re­vi­si­on ver­folgt die Kläge­rin ihr Be­geh­ren auf Zah­lung ei­ner Hin­ter­blie­be­nen­ren­te so­wie ent-spre­chen­de An­pas­sung nach § 16 Be­trAVG wei­ter.

 

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Ent­schei­dungs­gründe

Die zulässi­ge Re­vi­si­on ist un­be­gründet. Die zulässi­ge Kla­ge mit den Anträgen zu 1. und 2. hat in der Sa­che kei­nen Er­folg. Die Be­klag­te ist nicht ver­pflich­tet, an die Kläge­rin ei­ne Hin­ter­blie­be­nen­ren­te zu zah­len. Die Kla­ge mit dem An­trag zu 3. ist un­zulässig.

A. Die Re­vi­si­on der Kläge­rin ist zulässig.

Sie ist auf­grund der Zu­las­sung im Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts statt­haft. Sie wur­de auch form- und frist­ge­recht ein­ge­legt, § 74 Abs. 1 ArbGG so­wie frist­ge­recht be­gründet, § 74 Abs. 1 ArbGG, § 551 Abs. 3 ZPO.

Der Zulässig­keit der Re­vi­si­on steht nicht ent­ge­gen, dass die Kläge­rin mit ih­ren im Schrift­satz vom 25. März 2010 ge­stell­ten Anträgen von den Anträgen aus der Vor­in­stanz ab­weicht.

I. Die Kläge­rin hat­te zu­letzt (beim Lan­des­ar­beits­ge­richt) die Zah­lung rückständi­ger Hin­ter­blie­be­nen­ren­te iHv. mo­nat­lich 224,71 Eu­ro (= ins­ge­samt 3.145,94 Eu­ro) für die Zeit von No­vem­ber 2006 bis De­zem­ber 2007 so­wie für die Zeit ab dem 1. Ja­nu­ar 2008 bis zu ei­ner even­tu­el­len Wie­der­ver­hei­ra­tung le­bens­lang bis zum En­de ei­nes je­den Mo­nats ei­ne mo­nat­li­che Hin­ter­blie­be­nen­ren­te iHv. 224,71 Eu­ro ein­ge­klagt (Anträge zu 1. und 2.), und mit ih­rem An­trag zu 3. die An­pas­sung der mo­nat­li­chen Hin­ter­blie­be­nen­ren­te nach § 16 Be­trAVG ver­langt.

II. In der Re­vi­si­ons­be­gründungs­schrift vom 25. Sep­tem­ber 2008 hat­te sie ih­re Kla­ge auf Zah­lung rückständi­ger Hin­ter­blie­be­nen­ren­te um die Zeit von Ja­nu­ar bis Sep­tem­ber 2008 „er­wei­tert“, dh. ins­ge­samt 5.168,33 Eu­ro ge­for­dert und mit ih­rem An­trag zu 2. die „le­bens­lan­ge Wit­wen­ren­te“ erst­ma­lig seit Ok­to­ber 2008 gel­tend ge­macht. Ih­ren An­trag zu 3. hat­te sie da­hin kon­kre­ti­siert, dass sie die An­pas­sung nach § 16 Be­trAVG für die Zeit ab No­vem­ber 2006 ver­langt hat, hilfs­wei­se hat­te sie die Fest­stel­lung be­gehrt, dass die Be­klag­te zur An­pas­sung der Hin­ter­blie­be­nen­ren­te nach § 16 Be­trAVG dem Grun­de nach ver­pflich­tet ist.

 

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III. Mit Schrift­satz vom 25. März 2010 hat sie nun­mehr ih­re Kla­ge auf Zah­lung rückständi­ger Hin­ter­blie­be­nen­ren­te um die Zeit von Ok­to­ber 2008 bis März 2010 „er­wei­tert“, dh. ins­ge­samt 9.213,11 Eu­ro ge­for­dert und mit ih­rem An­trag zu 2. die „le­bens­lan­ge Wit­wen­ren­te“ erst für die Zeit ab April 2010 gel­tend ge­macht. Den An­trag zu 3. aus der Re­vi­si­ons­be­gründungs­schrift hat sie un­verändert bei­be­hal­ten.

IV. Zwar ist an­er­kannt, dass Ände­run­gen und Er­wei­te­run­gen des Sach­an­trags in der Re­vi­si­ons­in­stanz grundsätz­lich un­zulässig sind; dies gilt je­doch dann nicht, wenn die Verände­rung des Kla­ge­an­trags un­ter § 264 Nr. 2 oder 3 ZPO fällt und auch der neue An­trag auf un­strei­ti­ges oder tatsächlich fest­ge­stell­tes Vor­brin­gen gestützt wer­den kann (vgl. BAG 19. Fe­bru­ar 2002 - 3 AZR 589/99 - zu II der Gründe mwN). So liegt der Fall hier.

Bei den veränder­ten Kla­ge­anträgen zu 1. und 2. han­delt es sich - wenn über­haupt - le­dig­lich um Er­wei­te­run­gen bzw. Be­schränkun­gen der Kla­ge­anträge in der Haupt­sa­che iSd. § 264 Nr. 2 ZPO. Es be­ste­hen kei­ne pro­zes­sua­len Be­den­ken da­ge­gen, dass die Kläge­rin ih­ren An­trag zu 2. auf wie­der­keh­ren­de Leis­tun­gen zum Teil in ei­nen An­trag auf Zah­lung rückständi­ger Leis­tun­gen geändert hat. So­weit sie mit dem An­trag zu 2. nun­mehr wie­der­keh­ren­de Leis­tun­gen erst für die Zeit ab April 2010 ver­langt, liegt le­dig­lich ei­ne Ände­rung im Hin­blick auf den Be­ginn des Be­zugs­zeit­raums vor, die in dem ursprüng­lich ge­stell­ten An­trag zu 2. be­reits ent­hal­ten war.

Der Haupt­an­trag zu 3. stellt sich als Kon­kre­ti­sie­rung des ursprüng­li­chen An­trags zu 3. dar. Der Hilfs­an­trag zu 3. er­weist sich als Mi­nus ge­genüber dem Haupt­an­trag zu 3.; vor die­sem Hin­ter­grund han­delt es sich um ei­ne Be­schränkung des Kla­ge­an­trags in der Haupt­sa­che nach § 264 Nr. 2 ZPO.

Dass die letz­te Ände­rung der Kla­ge­anträge mit Schrift­satz vom 25. März 2010 und da­mit außer­halb der Re­vi­si­ons­be­gründungs­frist er­folg­te, steht der Zulässig­keit der Re­vi­si­on nicht ent­ge­gen. Die neu­en Anträge wer­den von der frist­ge­rech­ten Re­vi­si­ons­be­gründung be­reits er­fasst (vgl. Zöller/Gum­mer ZPO 26. Aufl. § 551 Rn. 7).

 

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B. Die Re­vi­si­on der Kläge­rin ist je­doch un­be­gründet. Die zulässi­ge Kla­ge mit den Anträgen zu 1. und 2. hat in der Sa­che kei­nen Er­folg. Die Be­klag­te ist nicht ver­pflich­tet, an die Kläge­rin ei­ne Hin­ter­blie­be­nen­ren­te zu zah­len. Die Kla­ge mit den Anträgen zu 3. ist un­zulässig.

I. Die Kla­ge ist mit den Anträgen zu 1. und 2. zulässig, mit den Anträgen zu 3. je­doch un­zulässig.

1. Auch der auf künf­ti­ge Ru­he­geld­zah­lun­gen ge­rich­te­te Kla­ge­an­trag zu 2. ist nach § 258 ZPO zulässig. Bei wie­der­keh­ren­den Leis­tun­gen, die von kei­ner Ge­gen­leis­tung abhängen, können grundsätz­lich auch künf­tig fällig wer­den­de Teil­beträge ein­ge­klagt wer­den. Im Ge­gen­satz zu § 259 ZPO muss nicht die Be­sorg­nis be­ste­hen, dass der Schuld­ner sich der recht­zei­ti­gen Leis­tung ent­zie­hen wer­de (vgl. BAG 9. No­vem­ber 1999 - 3 AZR 361/98 - zu A 2 der Gründe, AP Be­trAVG § 7 Nr. 96 = EzA Be­trAVG § 7 Nr. 62).

2. Die Kla­ge­anträge zu 3. sind un­zulässig.

a) Der Zah­lungs­an­trag ist be­reits nicht hin­rei­chend be­stimmt iSd. § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO und des­halb un­zulässig. Zwar ist ein be­zif­fer­ter Leis­tungs­an­trag nicht nötig, weil das Ge­richt den zu zah­len­den Be­trag nach § 315 Abs. 3 Satz 2 BGB rechts­ge­stal­tend be­stimmt. Al­ler­dings ist die An­ga­be ei­nes Min­dest­be­tra­ges er­for­der­lich, wor­an es vor­lie­gend fehlt (vgl. hier­zu BAG 17. Ok­to­ber 1995 - 3 AZR 881/94 - zu I 2 der Gründe, BA­GE 81, 167).

b) Der Hilfs­an­trag ist man­gels des er­for­der­li­chen Fest­stel­lungs­in­ter­es­ses un­zulässig. Dass der Ver­sor­gungs­schuld­ner zur Prüfung und Ent­schei­dung über ei­ne An­pas­sung lau­fen­der Be­triebs­ren­ten ver­pflich­tet ist, er­gibt sich aus § 16 Be­trAVG, al­so aus dem Ge­setz. Die Vor­fra­ge, ob über­haupt ei­ne Ver­pflich­tung zur Zah­lung der be­gehr­ten Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung be­steht, wird­be­reits durch die Ent­schei­dung über die Kla­ge­anträge zu 1. und 2. geklärt.

II. So­weit zulässig, ist die Kla­ge un­be­gründet. Die Kläge­rin hat ge­gen die Be­klag­te kei­nen An­spruch auf Zah­lung ei­ner mo­nat­li­chen Hin­ter­blie­be­nen­ren­te für die Zeit ab No­vem­ber 2006. Ihr ver­stor­be­ner Ehe­mann war zwar mit ei­ner

 

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un­ver­fall­ba­ren Ver­sor­gungs­an­wart­schaft nach § 1 Abs. 1 1. Alt. Be­trAVG aus dem Ar­beits­verhält­nis mit der Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten aus­ge­schie­den; die­se un­ver­fall­ba­re Ver­sor­gungs­an­wart­schaft er­fass­te al­ler­dings kei­ne Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung für ei­nen Ehe­gat­ten. Es kann of­fen­blei­ben, ob Herr S die Ver­sor­gungs­an­wart­schaft auf der Grund­la­ge der FLÄKT-VO oder auf der Grund­la­ge der ABB-VO er­wor­ben hat­te, dh. ob die FLÄKT-VO auf­grund der BV ABB 1993 durch die ABB-VO wirk­sam ab­gelöst wur­de. Des­halb kann eben­so da­hin­ste­hen, ob der ver­stor­be­ne Ehe­mann der Kläge­rin lei­ten­der An­ge­stell­ter war, ob die BV ABB 1993 wirk­sam ist und ob die ABB-VO bei kol­lek­ti­ver Be­trach­tung tatsächlich güns­ti­ger war. So­wohl nach VI. FLÄKT-VO als nach § 7 ABB-VO ist der An­spruch auf Wit­wen­ren­te aus­ge­schlos­sen, wenn - wie hier - die Ehe erst nach Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses ge­schlos­sen wur­de. Ent­ge­gen der Rechts­auf­fas­sung der Kläge­rin sind die in VI. FLÄKT-VO und § 7 ABB-VO ent­hal­te­nen ein­schränken­den Vor­aus­set­zun­gen für den An­spruch auf Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung wirk­sam.

1. Die Ver­sor­gungs­re­ge­lun­gen ge­ben ei­nen An­spruch der Kläge­rin nicht her.

Die Zah­lung von Hin­ter­blie­be­nen­ren­te in Form der Wit­wen­ren­te setzt so­wohl nach VI. FLÄKT-VO als auch nach § 7 Abs. 2 ABB-VO vor­aus, dass die Ehe vor dem Aus­schei­den aus dem Ar­beits­verhält­nis ge­schlos­sen wur­de. In § 7 ABB-VO ist die­se ein­schränken­de Vor­aus­set­zung aus­drück­lich ge­re­gelt. Aber auch VI. 1. (a) FLÄKT-VO enthält die­se An­for­de­rung. Hier ist die­se Vor­aus­set­zung zwar nicht aus­drück­lich auf­geführt; das Er­for­der­nis, dass die Ehe vor dem Aus­schei­den aus dem Ar­beits­verhält­nis ge­schlos­sen sein muss­te, folgt je­doch aus ei­ner Aus­le­gung der als Ge­samt­aus­sa­ge zu qua­li­fi­zie­ren­den FLÄKT-VO nach ob­jek­ti­ven, vom Ein­zel­fall un­abhängi­gen Kri­te­ri­en.

a) Bei der FLÄKT-VO han­delt es sich um ei­ne Ge­samt­zu­sa­ge, die nach ih­rem ob­jek­ti­ven Erklärungs­in­halt aus der Sicht des Empfängers aus­zu­le­gen ist.

aa) Ei­ne Ge­samt­zu­sa­ge liegt vor, wenn ein Ar­beit­ge­ber ein­sei­tig be­kannt gibt, dass er je­dem Ar­beit­neh­mer, der die von ihm abs­trakt fest­ge­leg­ten

 

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Vor­aus­set­zun­gen erfüllt, ei­ne be­stimm­te Leis­tung gewährt. Der Ar­beit­neh­mer er­wirbt ei­nen ein­zel­ver­trag­li­chen An­spruch auf die­se Leis­tung, wenn er die vom Ar­beit­ge­ber ge­nann­ten An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen erfüllt, oh­ne dass es ei­ner be­son­de­ren Erklärung der An­nah­me des in der Zu­sa­ge ent­hal­te­nen An­ge­bots be­darf (vgl. BAG 4. Ju­ni 2008 - 4 AZR 421/07 - Rn. 24, AP BGB § 151 Nr. 4). Ge­samt­zu­sa­gen wer­den be­reits dann wirk­sam, wenn sie ge­genüber den Ar­beit­neh­mern in ei­ner Form ver­laut­bart wer­den, die den ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer ty­pi­scher­wei­se in die La­ge ver­setzt, von der Erklärung Kennt­nis zu neh­men (BAG 11. De­zem­ber 2007 - 1 AZR 953/06 - Rn. 13, AP Be­trVG 1972 § 77 Be­triebs­ver­ein­ba­rung Nr. 37 = EzA Be­trVG 2001 § 77 Nr. 22).

Ob ei­ne Ge­samt­zu­sa­ge vor­liegt und wel­chen In­halt sie hat, rich­tet sich gem. §§ 133, 157 BGB nach den für Wil­lens­erklärun­gen gel­ten­den Re­geln. Ge­samt­zu­sa­gen sind als „ty­pi­sier­te Wil­lens­erklärun­gen“ nach ob­jek­ti­ven, vom Ein­zel­fall un­abhängi­gen Kri­te­ri­en aus­zu­le­gen. Maßgeb­lich ist der ob­jek­ti­ve Erklärungs­sinn aus der Sicht des Empfängers (BAG 16. Ok­to­ber 2007 - 9 AZR 170/07 - Rn. 15, BA­GE 124, 210). Die Aus­le­gung der Ge­samt­zu­sa­ge durch das Be­ru­fungs­ge­richt un­ter­liegt der un­ein­ge­schränk­ten re­vi­si­ons­ge­richt­li­chen Über­prüfung (vgl. BAG 28. Ju­li 2005 - 3 AZR 463/04 - zu II 2 a der Gründe, AP Be­trAVG § 16 Nr. 59 = EzA Be­trAVG § 16 Nr. 46).

bb) In An­wen­dung die­ser Grundsätze ist die FLÄKT-VO als Ge­samt­zu­sa­ge zu qua­li­fi­zie­ren. Mit der Aushändi­gung der Broschüre „FLÄKT-Ver­sor­gung“ an al­le Mit­ar­bei­ter durch die S GmbH hat­te die­se kund­ge­tan, je­dem Ar­beit­neh­mer, der die Vor­aus­set­zun­gen der FLÄKT-VO erfüll­te, die dort vor­ge­se­he­nen Leis­tun­gen zu gewähren. Durch die Über­rei­chung der Broschüre wur­den die ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer auch ty­pi­scher­wei­se in die La­ge ver­setzt, von die­ser Erklärung Kennt­nis zu neh­men.

cc) Die dem ver­stor­be­nen Ehe­mann der Kläge­rin durch die S GmbH er­teil­te Ver­sor­gungs­zu­sa­ge hat ih­ren Cha­rak­ter als Ge­samt­zu­sa­ge nicht da­durch ver­lo­ren, dass am 22. Ok­to­ber 1982 die FLÄKT In­dus­trie­an­la­gen GmbH und mit Wir­kung zum 1. Ju­ni 1990 die FLÄKT Um­welt­tech­nik GmbH mit al­len Rech­ten und Pflich­ten in das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen dem ver­stor­be­nen Ehe­mann der

 

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Kläge­rin und dem je­weils frühe­ren Ar­beit­ge­ber und ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung in die nach Maßga­be der FLÄKT-VO er­teil­te Ver­sor­gungs­zu­sa­ge ein­ge­tre­ten sind. Mit die­sem „Ein­tritt“ in die nach Maßga­be der FLÄKT-VO er­teil­te Ver­sor­gungs­zu­sa­ge wur­de ge­ra­de kei­ne neue in­halts­glei­che Ver­sor­gungs­zu­sa­ge er­teilt; es wur­de viel­mehr aus­drück­lich Be­zug ge­nom­men auf das aus der FLÄKT-VO re­sul­tie­ren­de Ver­sor­gungs­ver­spre­chen, die­ses soll­te so, wie es er­teilt war, zwi­schen dem „neu­en“ Ar­beit­ge­ber und dem ver­stor­be­nen Ehe­mann der Kläge­rin fort­be­ste­hen, sein Rechtscha­rak­ter soll­te mit­hin nicht geändert wer­den.

b) Die Aus­le­gung von VI. 1. (a) FLÄKT-VO er­gibt, dass ein An­spruch auf Wit­wen­ren­te nur ent­ste­hen soll­te, wenn die Ehe vor dem Aus­schei­den aus dem Ar­beits­verhält­nis ge­schlos­sen wor­den war.

aa) Da der vor­zei­tig aus­ge­schie­de­ne Ehe­mann der Kläge­rin zu ei­nem Zeit­punkt ver­stor­ben ist, zu dem er noch kein Ru­he­geld­empfänger war - er be­zog we­der Al­ters­ren­te, noch vor­ge­zo­ge­ne Al­ters­ren­te, noch In­va­li­den­ren­te iSv. II. 1. FLÄKT-VO -, fin­det VI. 2. (a) FLÄKT-VO von vorn­her­ein kei­ne An­wen­dung. Ei­ne un­ver­fall­ba­re An­wart­schaft auch auf Hin­ter­blie­be­nen­ren­te könn­te dem­nach al­len­falls nach Maßga­be von VI. 1. (a) FLÄKT-VO ent­stan­den sein. Da­nach er­wirbt ei­nen An­spruch auf Wit­wen­ren­te die hin­ter­las­se­ne Ehe­frau ei­nes Anwärters mit des­sen To­de. Zusätz­li­che An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen sind, dass der Anwärter die Ehe vor der Voll­endung sei­nes 60. Le­bens­jah­res ge­schlos­sen hat­te und dass be­reits ab 1. Ja­nu­ar vor sei­nem Tod die War­te­zeit (III) und seit min­des­tens ei­nem Jahr die Auf­nah­me­vor­aus­set­zun­gen (I 1) erfüllt wa­ren und die Ehe nach­weis­lich min­des­tens ein Jahr be­stand.

bb) Ei­ne Aus­le­gung die­ser Re­ge­lung nach ih­rem ob­jek­ti­ven Erklärungs­in­halt aus der Sicht des Empfängers er­gibt, dass die Ehe vor Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses des ru­he­geld­be­rech­tig­ten Mit­ar­bei­ters ge­schlos­sen sein muss­te. Un­ter dem „Anwärter“ iSv. VI. 1. (a) FLÄKT-VO ist der ak­ti­ve Mit­ar­bei­ter mit An­wart­schaft zu ver­ste­hen. Wenn mit des­sen Tod die Ehe­frau ei­nen An­spruch auf Wit­wen­ren­te er­wer­ben soll, dann muss die Ehe zwangsläufig vor Ein­tritt des Ver­sor­gungs­fal­les „Tod“ ge­schlos­sen wor­den sein.

 

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(1) Zwar kann sich die Kläge­rin für ihr Verständ­nis des Be­griffs „An­wart­schaft“ so­wohl auf den all­ge­mei­nen, als auch auf den ju­ris­ti­schen Sprach­ge­brauch be­ru­fen, wo­nach un­ter „Anwärter“ der­je­ni­ge zu ver­ste­hen ist, der ei­ne An­wart­schaft er­wor­ben hat­te, mit­hin auch der mit un­ver­fall­ba­rer An­wart­schaft vor­zei­tig aus­ge­schie­de­ne Ar­beit­neh­mer. Al­ler­dings ha­ben das all­ge­mei­ne Sprach­verständ­nis und auch der ju­ris­ti­sche Sprach­ge­brauch nur dann Aus­wir­kun­gen für die Aus­le­gung des Be­griffs „Anwärter“, wenn die­ser Be­griff in VI. 1. (a) FLÄKT-VO in ei­nem sol­che Sin­ne und nicht im Sin­ne ei­nes spe­zi­fi­schen Sprach­ge­brauchs der FLÄKT-VO ver­wen­det wur­de. Letz­te­res ist je­doch der Fall:

(2) Die FLÄKT-VO enthält un­ter II. 1. ei­ne ei­genständi­ge De­fi­ni­ti­on des Be­griffs „Anwärter“. Hier heißt es:

„Mit der Auf­nah­me er­wirbt der Mit­ar­bei­ter ei­ne An­wart­schaft auf Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung. Er wird nach­fol­gend ‚Anwärter’ ge­nannt.“

In die­ser Re­ge­lung ist ge­ra­de nicht von dem ehe­ma­li­gen oder frühe­ren Mit­ar­bei­ter die Re­de, son­dern von dem Mit­ar­bei­ter, al­so von dem­je­ni­gen, der in ei­nem ak­ti­ven Ar­beits­verhält­nis steht.

(3) Die­ses Verständ­nis des Be­griffs des „Anwärters“ wird bestätigt durch sys­te­ma­ti­sche Erwägun­gen.

Die FLÄKT-VO geht in ih­ren un­ter II., IV. und V. ge­trof­fe­nen all­ge­mei­nen Re­geln da­von aus, dass der Mit­ar­bei­ter bis zum Ein­tritt des Ver­sor­gungs­falls im Be­trieb ver­blie­ben ist und mit sei­nem Aus­schei­den die ge­setz­li­che und be­trieb­li­che Ren­te in An­spruch nimmt. So setzt der An­spruch auf die un­ter II. 1. FLÄKT-VO auf­geführ­te „Al­ters­ren­te“ nach V. 1. FLÄKT-VO vor­aus, dass das Ar­beits­verhält­nis mit oder nach Er­rei­chen der fes­ten Al­ters­gren­ze (Voll­endung des 65. Le­bens­jah­res - IV. FLÄKT-VO) ge­en­det hat. Den An­spruch auf die un­ter II. 1. FLÄKT-VO an­geführ­te „vor­zei­ti­ge Al­ters­ren­te“ er­wirbt der Mit­ar­bei­ter nach V. 2. FLÄKT-VO, wenn er vor Er­rei­chen der fes­ten Al­ters¬gren­ze Al­ters­ru­he­geld oder Knapp­schafts­ru­he­geld aus der ge­setz­li­chen

 

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Ren­ten­ver­si­che­rung (...) in An­spruch nimmt. An­spruch auf die un­ter II. 1. FLÄKT-VO eben­falls vor­ge­se­he­ne In­va­li­den­ren­te hat der Anwärter nach V. 3. (a) FLÄKT-VO, des­sen Ar­beits­verhält­nis zur FLÄKT vor Er­rei­chen der fes­ten Al­ters­gren­ze en­det und der spätes­tens ab Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses In­va­li­de ist.

Dem­ge­genüber sind un­ter XIV. FLÄKT-VO die Ansprüche all der­je­ni­gen Mit­ar­bei­ter ge­re­gelt, de­ren Ar­beits­verhält­nis ge­en­det hat, be­vor ein An­spruch nach der Ver­sor­gungs­ord­nung er­wor­ben wur­de, dh. die vor Ein­tritt der Ver­sor­gungsfälle „Al­ter“, „vor­ge­zo­ge­ne In­an­spruch­nah­me der Ren­te aus der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung“ so­wie „In­va­li­dität“, mit­hin vor­zei­tig aus dem Ar­beits­verhält­nis zu FLÄKT aus­ge­schie­den sind. In dem Fall bleibt ei­ne An­wart­schaft auf FLÄKT-Ren­ten in dem im Ge­setz zur Ver­bes­se­rung der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung vor­ge­schrie­be­nen Um­fang auf­recht­er­hal­ten. Dies soll al­ler­dings nur dann gel­ten, wenn die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Auf­recht­er­hal­tung der An­wart­schaft erfüllt sind. Da­mit enthält die FLÄKT-VO un­ter XIV. „Un­ver­fall­bar­keit“ ei­ne Be­stim­mung über die Ansprüche der vor­zei­tig aus­ge­schie­de­nen Mit­ar­bei­ter al­lein durch kon­kre­ti­sie­ren­den Ver­weis auf das Be­triebs­ren­ten­ge­setz.

Dass mit dem „Anwärter“ iSv. VI. 1. (a) FLÄKT-VO nur der ak­ti­ve Mit­ar­bei­ter, al­so nur der­je­ni­ge ge­meint ist, der noch in ei­nem Ar­beits­verhält­nis zum Ver­sor­gungs­schuld­ner steht, folgt auch aus der un­ter VIII. 1. FLÄKT-VO ge­trof­fe­nen Re­ge­lung zur Höhe der Hin­ter­blie­be­nen­ren­te. Nach die­ser Be­stim­mung ist Be­mes­sungs­grund­la­ge für die Hin­ter­blie­be­nen­ren­te nach dem To­de des Anwärters die er­reich­ba­re Al­ters­ren­te (VI. 2. (a)). Die­se er­rech­net sich aus der An­zahl der er­reich­ba­ren Dienst­jah­re (IX. 3.) an Stel­le der ren­tenfähi­gen Dienst­jah­re und dem ren­tenfähi­gen Ar­beits­ver­dienst (al­so ge­ra­de nicht nach der pro-ra­ta-tem­po­ris-Me­tho­de des § 2 Be­trAVG). Auch hier wird al­so vor­aus­ge­setzt, dass der Mit­ar­bei­ter bis zum Ein­tritt des Ver­sor­gungs­falls im Be­trieb ver­blie­ben ist, die Ehe al­so be­reits vor dem Zeit­punkt des Aus­schei­dens ge­schlos­sen wur­de.

 

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(4) Für ei­ne wei­te Aus­le­gung des Be­griffs „Anwärter“ in VI. 1. (a) FLÄKT-VO un­ter Ein­be­zie­hung der vor­zei­tig aus­ge­schie­de­nen Mit­ar­bei­ter spricht auch nicht der Re­ge­lungs­zu­sam­men­hang mit VI. 2. (a) FLÄKT-VO, wo­nach An­spruch auf Wit­wen­ren­te die hin­ter­las­se­ne Ehe­frau ei­nes „frühe­ren“ Mit­ar­bei­ters er­wirbt, der bis zu sei­nem To­de selbst An­spruch auf Ru­he­geld hat­te. Bei dem „frühe­ren“ Mit­ar­bei­ter iSv. VI. 2. (a) FLÄKT-VO muss es sich um ei­nen Mit­ar­bei­ter han­deln, des­sen Ar­beits­verhält­nis bis zum Ein­tritt des Ver­sor­gungs­falls fort­be­stan­den hat. Auch hier wirkt sich aus, dass die FLÄKT-VO in ih­ren all­ge­mei­nen Re­geln da­von aus­geht, dass der Mit­ar­bei­ter bis zum Ein­tritt ei­nes Ver­sor­gungs­falls iSv. II. 1. FLÄKT-VO im Be­trieb ver­blie­ben ist und da­nach ge­setz­li­che und be­trieb­li­che Ren­te in An­spruch nimmt, und dass die Ansprüche der vor­zei­tig aus­ge­schie­de­nen Mit­ar­bei­ter un­ter XIV. ei­ner ei­genständi­gen For­mu­lie­rung zu­geführt wur­den.

cc) Da be­reits die Aus­le­gung der FLÄKT-VO zu dem Er­geb­nis führt, dass ein An­spruch auf Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung nach VI. 1. (a) nur dann ge­ge­ben ist, wenn die Ehe vor dem (vor­zei­ti­gen) Aus­schei­den aus dem Ar­beits­verhält­nis mit FLÄKT ge­schlos­sen wur­de, kommt es auf die Fra­ge, ob die Be­klag­te sich für das Verständ­nis des Be­griffs „Anwärter“ auf die in der Broschüre „FLÄKT-VER­SOR­GUNG“ ent­hal­te­nen Grundsätze der FLÄKT-Ver­sor­gung be­ru­fen kann, nicht an.

2. Die Be­schränkung des Krei­ses de­rer, die ei­nen An­spruch auf Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung er­wer­ben können, steht nicht im Wi­der­spruch zu der ge­setz­li­chen Un­ver­fall­bar­keits­be­stim­mung des § 1b Abs. 1 Be­trAVG. Die­se Be­stim­mung legt nur un­ab­ding­bar fest, dass ein von vorn­her­ein ein­geräum­ter An­spruch auf Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung nicht da­hin ein-ge­schränkt wer­den kann, dass er nur ent­ste­hen soll, wenn der Ar­beit­neh­mer über den Ab­lauf der Un­ver­fall­bar­keits­frist hin­aus bis zum Ver­sor­gungs­fall im Ar­beits­verhält­nis bleibt. Ei­ne sol­che ge­set­zes­wid­ri­ge Blei­be­be­din­gung zum Nach­teil des ver­stor­be­nen Ehe­man­nes der Kläge­rin und sei­ner Fa­mi­lie enthält we­der die FLÄKT-VO noch die ABB-VO. Die­se Be­stim­mun­gen schränken viel­mehr den Kreis der mögli­chen Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten von vorn­her­ein in

 

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ei­ner für den Mit­ar­bei­ter er­kenn­ba­re Wei­se auf Hin­ter­blie­be­ne ein, die be­reits während des be­ste­hen­den Ar­beits­verhält­nis­ses in fa­mi­liärer Be­zie­hung zum Mit­ar­bei­ter stan­den (BAG 19. De­zem­ber 2000 - 3 AZR 186/00 - zu B II der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 19 = EzA Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 9).

3. Der in VI. FLÄKT-VO und § 7 ABB-VO vor­ge­se­he­ne Aus­schluss von der Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung für den Fall, dass die Ehe erst nach dem Aus­schei­den des Mit­ar­bei­ters aus dem Ar­beits­verhält­nis ge­schlos­sen wur­de, ist auch nicht aus an­de­ren Gründen un­wirk­sam.

a) Die ein­schränken­de Vor­aus­set­zung hält ei­ner Über­prüfung an­hand des AGG stand. Die Re­ge­lung ist nicht nach § 7 Abs. 2 AGG un­wirk­sam. Da­nach sind Be­stim­mun­gen in Ver­ein­ba­run­gen - und hier­zu gehören so­wohl Ge­samt-zu­sa­gen als auch Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen -, die ge­gen das Be­nach­tei­li­gungs-ver­bot des § 7 Abs. 1 AGG ver­s­toßen, un­wirk­sam. Nach § 7 Abs. 1 1. Halbs. AGG dürfen Beschäftig­te nicht we­gen ei­nes der in § 1 AGG ge­nann­ten Gründe - hier­zu gehören auch das Al­ter und das Ge­schlecht - be­nach­tei­ligt wer­den.

aa) Das AGG ist an­wend­bar.

(1) Das AGG gilt trotz der in § 2 Abs. 2 Satz 2 ent­hal­te­nen Ver­wei­sung auf das Be­triebs­ren­ten­ge­setz auch für die be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung, so­weit das Be­triebs­ren­ten­recht nicht vor­ran­gi­ge Son­der­re­ge­lun­gen enthält (BAG 11. De­zem­ber 2007 - 3 AZR 249/06 - Rn. 22, BA­GE 125, 133). Letz­te­res ist nicht der Fall.

(2) Es ist auch in zeit­li­cher Hin­sicht an­wend­bar. Sei­ne An­wen­dung setzt vor­aus, dass un­ter sei­nem zeit­li­chen Gel­tungs­be­reich ein Rechts­verhält­nis zwi­schen dem Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten und dem Ver­sor­gungs­schuld­ner be­stand. Da­bei ist zwar auf den Beschäftig­ten (§ 6 Abs. 1 Nr. 1 AGG), und nicht auf den Hin­ter­blie­be­nen ab­zu­stel­len. Al­ler­dings ist nicht er­for­der­lich, dass zwi­schen dem Ar­beit­neh­mer und dem Ar­beit­ge­ber zum maßgeb­li­chen Zeit­punkt noch ein Ar­beits­verhält­nis be­stand. Aus­rei­chend ist viel­mehr, wenn der Ar­beit-

 

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neh­mer mit un­ver­fall­ba­ren An­wart­schaf­ten aus dem Ar­beits­verhält­nis aus-ge­schie­den oder Be­triebs­rent­ner ist und das da­mit be­gründe­te Rechts­verhält­nis bei oder nach In­kraft­tre­ten des AGG noch be­steht bzw. be­stand (of­fen ge­las­sen noch bei BAG 14. Ja­nu­ar 2009 - 3 AZR 20/07 - Rn. 59, AP GG Art. 3 Nr. 315 = EzA AGG § 2 Nr. 3). Das Aus­schei­den mit un­ver­fall­ba­rer An­wart­schaft und ein An­spruch auf Be­triebs­ren­te be­gründen ein ver­sor­gungs­recht­li­ches Dau­er­schuld­verhält­nis zwi­schen dem aus­ge­schie­de­nen Ar­beit­ge­ber und dem ehe­ma­li­gen Ar­beit­neh­mer. Durch die An­wart­schaft hat der Ar­beit­ge­ber die Ver­pflich­tung, nach den Re­geln der Ver­sor­gungs­ord­nung das Ver­sor­gungs­ri­si­ko ab­zu­de­cken. Die­ses ak­tua­li­siert sich mit Ein­tritt des Ver­sor­gungs- oder Nach­ver­sor­gungs­falls. Nach § 6 Abs. 1 AGG gilt das Ge­setz zu­dem nicht nur für Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer so­wie für an­de­re Beschäftig­te, son­dern auch für Per­so­nen, de­ren Beschäfti­gungs­verhält­nis be­en­det ist (vgl. BAG 15. Sep­tem­ber 2009 - 3 AZR 294/09 - Rn. 28 u. 37, AP GG Art. 3 Nr. 317 = EzA AGG § 2 Nr. 5). Da der vor­zei­tig mit un­ver­fall­ba­rer An­wart­schaft aus­ge­schie­de­ne Ehe­mann der Kläge­rin am 17. Ok­to­ber 2006, al­so erst nach In­kraft­tre­ten des AGG am 18. Au­gust 2006 (Art. 4 Satz 1 des Ge­set­zes zur Um­set­zung eu­rop. RLn zur Ver­wirk­li­chung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung vom 14. Au­gust 2006 - BGBl. I S. 1897) ver­stor­ben ist, hätte sich ei­ne et­wai­ge Ver­sor­gungs­ver­pflich­tung aus der un­ver­fall­ba­ren An­wart­schaft un­ter dem zeit­li­chen Gel­tungs­be­reich des AGG ak­tua­li­siert.

bb) Die in VI. FLÄKT-VO und § 7 ABB-VO vor­ge­se­he­ne ein­schränken­de Vor­aus­set­zung für den An­spruch auf Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung, dass die Ehe nicht erst nach dem Aus­schei­den aus dem Ar­beits­verhält­nis ge­schlos­sen wur­de, stellt kei­ne un­zulässi­ge Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters dar.

(1) Die Vor­aus­set­zung, dass die Ehe vor dem (vor­zei­ti­gen) Aus­schei­den aus dem Ar­beits­verhält­nis ge­schlos­sen sein muss­te, führt nicht zu ei­ner un­mit­tel­ba­ren Be­nach­tei­li­gung we­gen des Al­ters. Ei­ne un­mit­tel­ba­re Be­nach­tei­li­gung liegt nach § 3 Abs. 1 Satz 1 AGG vor, wenn ei­ne Per­son we­gen ei­nes der in § 1 AGG ge­nann­ten Gründe ei­ne we­ni­ger güns­ti­ge Be­hand­lung erfährt, als ei­ne an­de­re Per­son in ei­ner ver­gleich­ba­ren Si­tua­ti­on erfährt, er-

 

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fah­ren hat oder er­fah­ren würde. Die in Re­de ste­hen­den Ver­sor­gungs­re­ge­lun­gen knüpfen in­so­weit - an­ders als die „zusätz­li­chen An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen“ nach VI. FLÄKT-VO - nicht an das Le­bens­al­ter an; sie be­ru­hen auch nicht un­mit­tel­bar auf die­sem Merk­mal.

(2) Aber auch ei­ne mit­tel­ba­re Be­nach­tei­li­gung liegt nicht vor.

(a) Nach § 3 Abs. 2 AGG liegt ei­ne mit­tel­ba­re Be­nach­tei­li­gung vor, wenn dem An­schein nach neu­tra­le Vor­schrif­ten, Kri­te­ri­en oder Ver­fah­ren Per­so­nen we­gen ei­nes in § 1 AGG ge­nann­ten Grun­des ge­genüber an­de­ren Per­so­nen in be­son­de­rer Wei­se be­nach­tei­li­gen können, es sei denn, die be­tref­fen­den Vor­schrif­ten, Kri­te­ri­en oder Ver­fah­ren sind durch ein rechtmäßiges Ziel sach­lich ge­recht­fer­tigt und die Mit­tel zur Er­rei­chung die­ses Ziels sind an­ge­mes­sen und er­for­der­lich.

Für die An­nah­me ei­ner mit­tel­ba­ren Be­nach­tei­li­gung we­gen des Al­ters iSd. § 3 Abs. 2 AGG ist kein sta­tis­ti­scher Nach­weis er­for­der­lich, dass ei­ne be­stimm­te Al­ters­grup­pe durch die in Fra­ge ste­hen­den Kri­te­ri­en tatsächlich we­gen ih­res Al­ters be­nach­tei­ligt wird. Es ist aus­rei­chend, wenn das Kri­te­ri­um hierfür ty­pi­scher­wei­se ge­eig­net ist. Dies folgt aus dem Ge­set­zes­wort­laut und ent­spricht dem ge­mein­schafts­recht­li­chen Ge­bot des ef­fet-uti­le, wo­nach die Re­ge­lun­gen ei­ner Richt­li­nie in­ner­halb ih­res Gel­tungs­be­reichs tatsächli­che Wirk­sam­keit ent­fal­ten sol­len (vgl. BAG 18. Au­gust 2009 - 1 ABR 47/08 - Rn. 29, DB 2010, 284).

Ei­ne mit­tel­ba­re Un­gleich­be­hand­lung we­gen ei­nes in § 1 AGG ge­nann­ten Merk­ma­les kann aber durch ein rechtmäßiges Ziel und die Wahl von verhält­nismäßigen Mit­teln zu sei­ner Durch­set­zung ge­recht­fer­tigt wer­den (§ 3 Abs. 2 2. Halbs. AGG). Da­bei muss das rechtmäßige Ziel, das über das Vor-lie­gen ei­ner mit­tel­ba­ren Dis­kri­mi­nie­rung ent­schei­det, nicht ein le­gi­ti­mes Ziel iSd. Art. 6 Abs. 1 RL 2000/78/EG ins­be­son­de­re aus den Be­rei­chen Beschäfti­gungs­po­li­tik, Ar­beits­markt und be­ruf­li­che Bil­dung ver­fol­gen, son­dern schließt an­de­re von der Rechts­ord­nung an­er­kann­te Gründe für die Ver­wen­dung des neu­tra­len Kri­te­ri­ums ein. Die dif­fe­ren­zie­ren­de Maßnah­me muss al­ler­dings zur Er­rei­chung des rechtmäßigen Ziels ge­eig­net und er­for­der­lich sein und ei­nen im Verhält­nis

 

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zur Be­deu­tung des Ziels noch an­ge­mes­se­nen Ein­griff in die Rech­te der Be­tei­lig­ten dar­stel­len. In ei­nem sol­chen Fall fehlt es be­reits an den tat­be­stand­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ei­ner mit­tel­ba­ren Be­nach­tei­li­gung (BAG 18. Au­gust 2009 - 1 ABR 47/08 - Rn. 30, 31, DB 2010, 284).

Die­ses Norm­verständ­nis des § 3 Abs. 2 AGG ent­spricht der ge­mein­schafts­recht­li­chen Re­ge­lungs­sys­te­ma­tik. Art. 2 Abs. 2 RL 2000/78/EG un­ter­schei­det zwi­schen Dis­kri­mi­nie­run­gen, die un­mit­tel­bar auf den in Art. 1 RL 2000/78/EG an­geführ­ten Merk­ma­len be­ru­hen (Art. 2 Abs. 2a), und den mit­tel­ba­ren Dis­kri­mi­nie­run­gen (Art. 2 Abs. 2b). Während ei­ne un­mit­tel­bar auf dem Merk­mal des Al­ters be­ru­hen­de Un­gleich­be­hand­lung nur nach Maßga­be von Art. 6 Abs. 1 RL 2000/78/EG ge­recht­fer­tigt wer­den kann (ei­ne Be­son­der­heit gilt für die Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung nach Art. 6 Abs. 2 RL 2000/78/EG), können die­je­ni­gen Vor­schrif­ten, Kri­te­ri­en oder Ver­fah­ren, die mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­run­gen be­wir­ken können, nach Art. 2 Abs. 2 Buchst. b) RL 2000/78/EG schon der Qua­li­fi­ka­ti­on als Dis­kri­mi­nie­rung ent­ge­hen, so­fern sie durch ein rechtmäßiges Ziel sach­lich ge­recht­fer­tigt und die Mit­tel zur Er­rei­chung die­ses Ziels an­ge­mes­sen und er­for­der­lich sind (EuGH 5. März 2009 - C¬388/07 - [Age Con­cern Eng­land] Rn. 59, EzA EG-Ver­trag 1999 RL 2000/78 Nr. 9). Die wei­te­re Ein­schränkung, dass un­ter dem le­gi­ti­men Ziel ins­be­son­de­re Zie­le aus den Be­rei­chen Beschäfti­gungs­po­li­tik, Ar­beits­markt und be­ruf­li­che Bil­dung zu ver­ste­hen sind, ist in Art. 2 Abs. 2 Buchst. b) RL 2000/78/EG nicht ent­hal­ten. Be­wir­ken die Vor­schrif­ten, Kri­te­ri­en oder Ver­fah­ren we­gen des Vor­lie­gens ei­nes sach­li­chen Recht­fer­ti­gungs­grun­des nach Art. 2 Abs. 2 Buchst. b) der Richt­li­nie des­halb kei­ne mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung, be­darf es kei­nes Rück­griffs auf Art. 6 Abs. 1 RL 2000/78/EG (EuGH 5. März 2009 - C-388/07 - [Age Con­cern Eng­land] Rn. 66, aaO; BAG 18. Au­gust 2009 - 1 ABR 47/08 - Rn. 31, DB 2010, 284).

(b) In An­wen­dung die­ser Grundsätze be­wirkt die als neu­tra­les Kri­te­ri­um for­mu­lier­te ein­schränken­de Vor­aus­set­zung der Ehe­sch­ließung vor dem Aus­schei­den kei­ne mit­tel­ba­re Be­nach­tei­li­gung der Ver­sor­gungsgläubi­ger we­gen des Al­ters.

 

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(aa) Das Er­for­der­nis der Ehe­sch­ließung vor dem vor­zei­ti­gen Aus­schei­den aus dem Ar­beits­verhält­nis ist durch ein rechtmäßiges Ziel sach­lich ge­recht­fer­tigt.

VI. 1. (a) FLÄKT-VO und § 7 Abs. 2 ABB-VO wol­len mit der ein­schränken­den Vor­aus­set­zung er­kenn­bar er­rei­chen, dass die Leis­tungs­pflich­ten des Ar­beit­ge­bers auf Ri­si­ken be­grenzt wer­den, die be­reits während des Ar­beits­verhält­nis­ses an­ge­legt wa­ren.

Die­ses Ziel ist rechtmäßig iSd. § 3 Abs. 2 AGG. Der Ar­beit­ge­ber ent­schei­det bei ei­ner von ihm fi­nan­zier­ten be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung frei über de­ren Einführung. Ent­schließt er sich hier­zu, so ist er auch frei in der Ent­schei­dung, für wel­che der in § 1 Abs. 1 Be­trAVG ge­nann­ten Ver­sor­gungsfälle er Leis­tun­gen zu­sagt und wie hoch er die ent­spre­chen­de Leis­tung do­tiert. Er kann Leis­tun­gen der Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung ver­spre­chen, ei­ne Rechts­pflicht hier­zu trifft ihn nicht. Aus dem Grun­de ist er grundsätz­lich auch be­rech­tigt, die Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung von zusätz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen abhängig zu ma­chen und da­mit Grup­pen von Ar­beit­neh­mern, die die­se Vor­aus­set­zun­gen nicht erfüllen, von der Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung aus­zu­sch­ließen (BAG 19. Fe­bru­ar 2002 - 3 AZR 99/01 - zu II 2 c der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 22 = EzA Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 10; 19. De­zem­ber 2000 - 3 AZR 186/00 - zu B II der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 19 = EzA Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 9; 11. Au­gust 1987 - 3 AZR 6/86 - zu III 1 der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 4 = EzA Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 2; 28. Ju­li 2005 - 3 AZR 457/04 - zu II 2 a aa der Gründe, BA­GE 115, 317).

Ei­ne Be­gren­zung des Krei­ses der an­spruchs­be­rech­tig­ten Drit­ten durch zusätz­li­che an­spruchs­be­gründen­de oder be­son­de­re an­spruchs­aus­sch­ließen­de Merk­ma­le liegt ge­ra­de im Be­reich der Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung na­he, weil ein da­hin­ge­hen­des Leis­tungs­ver­spre­chen zusätz­li­che Unwägbar­kei­ten und Ri­si­ken mit sich bringt. Die­se be­tref­fen nicht nur den Zeit­punkt des Leis­tungs­falls, son­dern auch die Dau­er der Leis­tungs­er­brin­gung (BAG 19. Fe­bru­ar 2002

 

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- 3 AZR 99/01 - zu II 2 c aa der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 22 = EzA Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 10; 28. Ju­li 2005 - 3 AZR 457/04 - zu II 2 a aa der Gründe, BA­GE 115, 317). Vor die­sem Hin­ter­grund hat der Ar­beit­ge­ber ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se dar­an, die mit der Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung ver­bun­de­nen zusätz­li­chen Ri­si­ken zu be­gren­zen, um sie bes­ser kal­ku­lier­bar zu hal­ten (BAG 28. Ju­li 2005 - 3 AZR 457/04 - zu II 2 a aa der Gründe, aaO; 19. Fe­bru­ar 2002 - 3 AZR 99/01 - zu II 2 c aa der Gründe, aaO; 27. Ju­ni 2006 - 3 AZR 352/05 (A) - Rn. 15, BA­GE 118, 340).

(bb) Die Vor­aus­set­zung, dass die Ehe vor dem Aus­schei­den ge­schlos­sen sein muss, ist zur Er­rei­chung des Ziels auch an­ge­mes­sen und er­for­der­lich.

Die Zu­sa­ge ei­ner Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung ist Teil ei­ner um­fas­sen­den Ver­sor­gungs­re­ge­lung. Durch die Zu­sa­ge soll der Ar­beit­neh­mer in der Sor­ge um die fi­nan­zi­el­le La­ge sei­ner Hin­ter­blie­be­nen ent­las­tet wer­den. Die Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung nach dem Be­triebs­ren­ten­ge­setz knüpft an das ty­pi­sier­te Ver­sor­gungs­in­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers an (BAG 18. No­vem­ber 2008 - 3 AZR 277/07 - Rn. 34, DB 2009, 294; 15. Sep­tem­ber 2009 - 3 AZR 294/09 - Rn. 25, AP GG Art. 3 Nr. 317 = EzA AGG § 2 Nr. 5). Auch vor die­sem Hin­ter­grund kann es dem Ver­sor­gungs­schuld­ner - un­abhängig von den ver­si­che­rungs-ma­the­ma­ti­schen Erwägun­gen, die für den Um­fang der zu bil­den­den Rück­stel­lun­gen be­deut­sam sein können - nicht un­ter­sagt wer­den, die von ihm frei­wil­lig ein­geführ­te Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung auf ei­nen Per­so­nen­kreis zu be­schränken, hin­sicht­lich des­sen der Ver­sor­gungs­be­darf be­reits während des lau­fen­den Ar­beits­verhält­nis­ses an­ge­legt war. In­so­weit ist das En­de des Ar­beits­verhält­nis­ses für den Ver­sor­gungs­schuld­ner ei­ne we­sent­li­che Zäsur und da­mit ein sach­ge­rech­ter An­knüpfungs­punkt für Re­ge­lun­gen der Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung. Die Le­bens­ge­stal­tung des Ar­beit­neh­mers nach Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses, auf dem die Ver­sor­gungs­zu­sa­ge be­ruht, kann der Ar­beit­ge­ber bei der Ab­gren­zung sei­ner Leis­tungs­pflich­ten un­berück­sich­tigt las­sen. Dies gilt ins­be­son­de­re des­halb, weil bei der Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung - an­ders als bei der Al­ters- und In­va­li­ditäts­ver­sor­gung, bei der der An­spruchs-be­rech­tig­te von vorn­her­ein fest­steht - der Kreis der Begüns­tig­ten in der Ver-

 

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sor­gungs­zu­sa­ge aus­drück­lich fest­ge­legt wer­den muss. Ist al­ler­dings das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer be­en­det und war der Ver­sor­gungs­be­darf durch Ehe­sch­ließung be­reits an­ge­legt, so geht es nicht mehr um Ri­si­koüber­nah­me, son­dern dar­um, dafür ein­zu­ste­hen, wenn sich ein über­nom­me­nes Ri­si­ko ver­wirk­licht.

cc) Die den An­spruch auf Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung ein­schränken­de Vor­aus­set­zung, dass die Ehe vor dem (vor­zei­ti­gen) Aus­schei­den des Mit­ar­bei­ters aus dem Ar­beits­verhält­nis ge­schlos­sen sein muss­te, führt auch nicht zu ei­ner un­zulässi­gen Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Ge­schlechts.

Da die­ses Er­for­der­nis auch im Hin­blick auf das Merk­mal „Ge­schlecht“ als neu­tra­les Kri­te­ri­um for­mu­liert ist, kommt nur ei­ne mit­tel­ba­re Be­nach­tei­li­gung iSd. § 3 Abs. 2 AGG in Be­tracht. Dafür, dass die Vor­aus­set­zun­gen ei­ner stärke­ren Be­trof­fen­heit ei­nes Ge­schlechts vor­lie­gen, gibt es in­des kei­ne An­halts-punk­te. Im Übri­gen schei­det ei­ne mit­tel­ba­re Be­nach­tei­li­gung aus den un­ter B II 3 a bb dar­ge­leg­ten Gründen tat­be­stand­lich aus.

b) Eu­ro­pa­recht­li­che Vor­schrif­ten führen zu kei­nem an­de­ren Er­geb­nis.

aa) Art. 2 RL 2000/78/EG ist nicht ver­letzt. Zwar können die Mit­glied­staa­ten nach Art. 6 Abs. 1 Satz 1 RL 2000/78/EG un­ge­ach­tet des Art. 2 Abs. 2 der Richt­li­nie „vor­se­hen, dass Un­gleich­be­hand­lun­gen we­gen des Al­ters kei­ne Dis­kri­mi­nie­rung dar­stel­len, so­fern sie ob­jek­tiv und an­ge­mes­sen sind und im Rah­men des na­tio­na­len Rechts durch ein le­gi­ti­mes Ziel, wor­un­ter ins­be­son­de­re rechtmäßige Zie­le aus den Be­rei­chen Beschäfti­gungs­po­li­tik, Ar­beits­markt und be­ruf­li­che Bil­dung zu ver­ste­hen sind, ge­recht­fer­tigt sind und die Mit­tel zur Er­rei­chung die­ses Ziels an­ge­mes­sen und er­for­der­lich sind“. Für den Be­reich der Ver­sor­gung im Al­ter enthält Art. 6 Abs. 2 der Richt­li­nie je­doch ei­ne Spe­zi­al­re­ge­lung. Da­nach können die Mit­glied­staa­ten „un­ge­ach­tet des Art. 2 Abs. 2 ... vor­se­hen, dass bei den be­trieb­li­chen Sys­te­men der so­zia­len Si­cher­heit die Fest­set­zung von Al­ters­gren­zen als Vor­aus­set­zung für die Mit­glied­schaft oder den Be­zug von Al­ters­ren­te oder von Leis­tun­gen bei In­va­li­dität ein­sch­ließlich der Fest­set­zung un­ter­schied­li­cher Al­ters­gren­zen im Rah­men die­ser Sys­te­me für

 

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be­stimm­te Beschäftig­te oder Grup­pen oder Ka­te­go­ri­en von Beschäftig­ten und die Ver­wen­dung im Rah­men die­ser Sys­te­me von Al­ters­kri­te­ri­en für ver­si­che­rungs­ma­the­ma­ti­sche Be­rech­nun­gen kei­ne Dis­kri­mi­nie­run­gen we­gen des Al­ters dar­stel­len, so­lan­ge dies nicht zu Dis­kri­mi­nie­run­gen we­gen des Ge­schlechts führt“. Das be­deu­tet: Die Mit­glied­staa­ten sind, so­weit es um die­se Sys­te­me geht, bei der Um­set­zung in na­tio­na­les Recht nicht ver­pflich­tet, die Vor­aus­set­zun­gen des Art. 6 Abs. 1 RL 2000/78/EG ein­zu­hal­ten. Da Art. 6 RL 2000/78/EG die un­mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters be­trifft und die An­for­de­run­gen an die Recht­fer­ti­gung ei­ner mit­tel­ba­ren Dis­kri­mi­nie­rung nicht wei­ter rei­chen als die an die Recht­fer­ti­gung ei­ner un­mit­tel­ba­ren Dis­kri­mi­nie­rung (vgl. BAG 26. Mai 2009 - 1 AZR 198/08 - Rn. 40, AP Be­trVG 1972 § 112 Nr. 200 = EzA Be­trVG 2001 § 112 Nr. 31), ist die Fest­set­zung von Al­ters­gren­zen in be­trieb­li­chen Sys­te­men der so­zia­len Si­cher­heit oh­ne wei­te­res eu­ro­pa­recht­lich in der Re­gel zulässig. Hier­durch wer­den Hin­der­nis­se, die der Ver­brei­tung der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung ent­ge­gen­ste­hen können, be­sei­tigt (vgl. BAG 11. Au­gust 2009 - 3 AZR 23/08 - Rn. 39, 40, DB 2010, 341).

bb) Art. 2 RL 2006/54/EG und Art. 141 EG (nun­mehr: Art. 157 AEUV) sind durch § 3 AGG um­ge­setzt wor­den. Auch da­nach liegt kei­ne un­er­laub­te Be­nach­tei­li­gung we­gen des Ge­schlechts vor. Die Prüfungs­maßstäbe nach den §§ 7, 3, 1 AGG sind die glei­chen wie bei die­sen Vor­schrif­ten.

c) Die ein­schränken­de Vor­aus­set­zung, dass die Ehe vor dem Aus­schei­den aus dem Ar­beits­verhält­nis ge­schlos­sen wur­de, wi­der­spricht auch nicht dem Ver­bot des Art. 6 Abs. 1 GG, die Ehe zu schädi­gen oder sonst zu be­ein­träch­ti­gen. Ehe­part­nern ent­steht durch die­se Ein­schränkung kein Nach­teil, den sie oh­ne die Hei­rat nicht ge­habt hätten. Die Ver­sor­gungs­ansprüche des frühe­ren Ar­beit­neh­mers blei­ben un­ge­schmälert. Das Aus­blei­ben ei­nes ursprüng­lich er­hoff­ten Vor­teils ist kein recht­li­cher Nach­teil (vgl. BAG 19. De­zem­ber 2000 - 3 AZR 186/00 - zu B II der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 19 = EzA Be­trAVG § 1 Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung Nr. 9; 26. Au­gust 1997 - 3 AZR 235/96 - zu B II der Gründe, BA­GE 86, 216). Im Übri­gen wirkt sich auch hier aus, dass die Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung nach dem

 

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Be­triebs­ren­ten­ge­setz an das ty­pi­sier­te Ver­sor­gungs­in­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers an­knüpft und dass das Ri­si­ko, das der Ar­beit­ge­ber mit der Ver­sor­gungs­zu­sa­ge über­neh­men will, erst durch die Fest­le­gung, wer Hin­ter­blie­be­ner sein soll, be­stimmt wird.

d) Die Wirk­sam­keit der in VI. 1. (a) FLÄKT-VO so­wie § 7 Abs. 2 ABB-VO ent­hal­te­nen, den An­spruch auf Hin­ter­blie­be­nen­ver­sor­gung aus­sch­ließen­den Vor­aus­set­zung der während des Ar­beits­verhält­nis­ses be­ste­hen­den Ehe schei­tert schließlich auch nicht an ei­nem Ver­s­toß ge­gen den ar­beits­recht­li­chen Gleich­be­hand­lungs­grund­satz bzw. Art. 3 GG. We­der der ar­beits­recht­li­che Gleich­be­hand­lungs­grund­satz noch Art. 3 GG ent­hal­ten wei­ter­ge­hen­de An­for­de­run­gen als § 3 AGG.

III. Auf die Wirk­sam­keit der in VI. 1. (a) FLÄKT-VO ent­hal­te­nen zusätz­li­chen An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen, ins­be­son­de­re der Vor­aus­set­zung, dass der Anwärter die Ehe vor Voll­endung sei­nes 60. Le­bens­jah­res ge­schlos­sen hat­te und die Ehe am letz­ten 1. Ja­nu­ar vor sei­nem To­de nach­weis­lich min­des­tens ein Jahr be­stand, kam es für die Ent­schei­dung des Rechts­streits nicht an, da die­se Vor­aus­set­zun­gen al­le­samt erfüllt wa­ren.

IV. Zu der von der Kläge­rin im Hin­blick auf ei­ne et­wai­ge Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters an­ge­reg­ten Vor­la­ge an den Eu­ropäischen Ge­richts­hof war der Se­nat nicht nach Art. 267 Abs. 3 AEUV ver­pflich­tet, da im Be­reich der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung Al­ters­gren­zen uni­ons­recht­lich auf­grund der Re­ge­lung in Art. 6 Abs. 2 der Richt­li­nie 2000/78/EG ein­deu­tig in wei­tem Um­fang zulässig sind.

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