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Hes­si­sches LAG, Ur­teil vom 05.02.2007, 17 Sa 1224/06

   
Schlagworte: Befristung: Arbeitszeitreduzierung
   
Gericht: Hessisches Landesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 17 Sa 1224/06
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 05.02.2007
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Frankfurt
   

Lan­des­ar­beits­ge­richt Hes­sen
Urt. v. 05.02.2007, Az.: 17 Sa 1224/06

 

Te­nor:

Die Be­ru­fung der Be­klag­ten ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Frank­furt am Main vom 05. April 2006, Az.: 20 Ca 9352/05, wird auf ih­re Kos­ten zurück­ge­wie­sen.

Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.

 

Tat­be­stand:

Die Par­tei­en strei­ten um Teil­zeit­beschäfti­gung.

Der Kläger ist bei der Be­klag­ten seit dem 04. Au­gust 1989 beschäftigt, zu­letzt als Flug­ka­pitän auf dem Mus­ter A 320 mit ei­ner Brut­to­mo­nats­vergütung von 16.500,00 €.

Die Be­klag­te beschäftigt re­gelmäßig mehr als 18.000 Ar­beit­neh­mer im Be­reich des flie­gen­den Per­so­nals. Am 15. Sep­tem­ber 2005 schloss sie mit der bei ihr ge­bil­de­ten Ge­samt­ver­tre­tung des Flie­gen­den Per­so­nals die hier­mit in Be­zug ge­nom­me­ne Be­triebs­ver­ein­ba­rung über die Teil­zeit­beschäfti­gung für Flug­zeugführer (in der Fol­ge: BV Teil­zeit, Bl. 9 f d. A.), die in §§ 5 bis 7 ein Mo­dell mo­nats­re­du­zier­ter Teil­zeit, in §§ 8 bis 13 Block­teil­zeit­mo­del­le, in § 3 Abs. 1 ein für ein Ka­len­der­jahr zur Verfügung ste­hen­des Teil­zeit­kon­tin­gent von 90 Beschäfti­gungs­jah­ren, in § 2 Ver­ga­be­grundsätze re­gelt und die aus­zugs­wei­se wie folgt lau­tet:

§ 3 Teil­zeit­kon­tin­gent

...

(3) Al­le Mo­del­le der Block­teil­zeit sind je­weils auf ein Ka­len­der­jahr (01.01. – 31.12.) be­fris­tet.

§ 8 Mo­del­le und Be­din­gun­gen

...

(4) Die Block­teil­zeit wird auf das Ka­len­der­jahr be­zo­gen
(01.01. – 31.12.) be­an­tragt und ver­teilt.

Die BV Teil­zeit wur­de in der Fol­ge­zeit von der Ge­samt­ver­tre­tung zum 31. März 2006 gekündigt.

Be­reits mit Schrei­ben vom 10. Sep­tem­ber 2005 (Bl. 17 d. A.) be­an­trag­te der Kläger die Ver­rin­ge­rung sei­ner Ar­beits­zeit in der Wei­se, dass er ab dem 01. Ja­nu­ar 2006 30 Ta­ge we­ni­ger im Ka­len­der­jahr ar­bei­ten wol­le, wo­bei die freie Zeit je­weils vom 01. bis 15. Ja­nu­ar und vom 17. bis 31. De­zem­ber ei­nes Jah­res lie­gen soll­te. Mit Schrei­ben vom 26. Sep­tem­ber 2005 (Bl. 18 d. A.) lehn­te die Be­klag­te dies ab und wies den Kläger dar­auf hin, er könne nur Teil­zeit nach der BV Teil­zeit re­ques­ten. Ei­ne Erörte­rung des Ver­rin­ge­rungs­wun­sches des Klägers fand zwi­schen den Par­tei­en nicht statt.

Der Kläger hat be­an­tragt,

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die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, der Re­du­zie­rung sei­ner Ar­beits­zeit auf ei­ne Ar­beits­zeit in Höhe von 91,78 % mit ei­ner Ver­tei­lung der Re­du­zie­rung durch Frei­stel­lung für je­weils 30 Ka­len­der­ta­ge auf ei­nen Zeit­raum vom je­weils 17. De­zem­ber ei­nes Jah­res bis zum 15. Ja­nu­ar des Fol­ge­jah­res be­gin­nend mit De­zem­ber 2006 zu­zu­stim­men.

Die Be­klag­te hat be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Sie hat be­haup­tet, dem Ver­rin­ge­rungs­wunsch stünden be­trieb­li­che Gründe ent­ge­gen. Sie hat aus­geführt, auf­grund der Re­ge­lun­gen des Ta­rif­ver­tra­ges über Wech­sel und Förde­rung Nr. 2 vom 27. Ju­ni 1998 (TV WeFö Nr. 2, Bl. 64 f d. A.) könn­ten Neu­ein­stel­lun­gen von Flug­zeugführern nur dann vor­ge­nom­men wer­den, wenn ei­ne Stel­len­be­set­zung im Rah­men der Re­ge­lun­gen des TV WeFö Nr. 2 nicht in Be­tracht kom­me. Die Aus­bil­dung ei­nes neu­en Ka­pitäns daue­re von Be­ginn der Grund­schu­lung bis zum Ab­schluss der Ein­wei­sung bis zu sechs Mo­na­te, wo­bei sich die Kos­ten für die Aus­bil­dung auf dem Mus­ter A 320 auf ca. 110.000,00 € be­lie­fen. Durch die Aus­bil­dung ei­nes Co­pi­lo­ten er­ge­be sich darüber hin­aus die Not­wen­dig­keit im ei­ge­nen Be­trieb oder bei ei­ner an­de­ren Kon­zern­ge­sell­schaft ei­ne Co­pi­lo­ten­po­si­ti­on nach­zu­be­set­zen. In die­sem Fall würden wei­te­re Kos­ten von ca. 100.000,00 € für die Schu­lung ei­nes Nach­wuchs­flug­zeugführers ent­ste­hen und sei­en für die zweijähri­ge Grund­aus­bil­dung an den Flug­schu­len in A und B wei­te­re ca. 45.000,00 € auf­zu­wen­den, wo­bei die­se Schu­lung wie­der­um der Schu­lung des Co­pi­lo­ten im Rah­men der Förde­rung zum Ka­pitän zeit­lich vor­an­zu­ge­hen ha­be. Die Be­klag­te hat vor­ge­tra­gen, der BV Teil­zeit lie­ge der im Rah­men des Pla­nungs­pro­zes­ses un­ter Berück­sich­ti­gung der Gewähr­leis­tung ei­ner ord­nungs­gemäßen Durchführung des ge­plan­ten Flug­be­triebs und des Flug­pla­nes er­mit­tel­te Per­so­nal­be­darf und das sich hier­aus er­ge­ben­de mögli­che Kon­tin­gent an Teil­zeit­ar­beitsplätzen zu­grun­de. Die vom Kläger be­gehr­te Re­du­zie­rung der Ar­beits­zeit und die gewünsch­te Ver­tei­lung entsprächen nicht den von den Be­triebs­part­nern ver­ein­bar­ten Mo­del­len. Die BV Teil­zeit se­he Block­teil­zeit nur mit min­des­tens 30 zu­sam­menhängen­den frei­en Ta­gen be­zo­gen auf das Ka­len­der­jahr oder aber mo­nats­re­du­zier­te Teil­zeit – auch über 12 Mo­na­te hin­weg – vor.

Das Ar­beits­ge­richt Frank­furt am Main hat der Kla­ge durch am 05. April 2006 verkünde­tes Ur­teil, Az. 20 Ca 9352/05, statt­ge­ge­ben. Zur Be­gründung hat es im We­sent­li­chen aus­geführt, die Be­klag­te ha­be dem Ver­rin­ge­rungs­wunsch ent­ge­gen­ste­hen­de be­trieb­li­che Gründe nicht dar­ge­legt. Der­ar­ti­ge Gründe ergäben sich nicht aus dem Vor­trag der Be­klag­ten zu den Schwie­rig­kei­ten bei der Be­set­zung ei­ner Ka­pitäns­stel­le und den da­mit ver­bun­de­nen Aus­bil­dungs­kos­ten, da die Be­klag­te selbst nicht be­haup­te, bei ei­ner Zu­stim­mung zum Ände­rungs­wunsch des Klägers sei ei­ne Ein­stel­lung ei­ner Er­satz­kraft über­haupt er­for­der­lich. Auch die BV Teil­zeit stel­le kei­nen dem Ver­rin­ge­rungs­wunsch ent­ge­gen­ste­hen­den be­trieb­li­chen Grund dar. Die Be­triebs­ver­ein­ba­rung se­he ein Block­teil­zeit­mo­dell mit ei­ner Frei­stel­lung in ei­nem 30-Ta­ge-Block pro Jahr grundsätz­lich vor. Die von der BV Teil­zeit vor­ge­se­he­ne Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung auf ein Ka­len­der­jahr bei dem Block­teil­zeit­mo­dell stel­le ei­ne un­zulässi­ge Ein­schränkung des An­spruchs des Ar­beit­neh­mers auf un­be­fris­te­te Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung dar, sei da­her un­wirk­sam und könne dem Be­geh­ren nicht ent­ge­gen­ge­hal­ten wer­den. We­gen der Ein­zel­hei­ten wird auf die Ent­schei­dungs­gründe des an­ge­foch­te­nen Ur­teils (Bl. 130 bis 134 d. A.) ver­wie­sen.

Ge­gen die­ses ihr am 12. Ju­li 2006 zu­ge­stell­te Ur­teil hat die Be­klag­te am 24. Ju­li 2006 Be­ru­fung ein­ge­legt und die­se nach auf­grund am 31. Au­gust 2006 ein­ge­gan­ge­nen An­trags er­folg­ter Verlänge­rung der Be­ru­fungs­be­gründungs­frist bis 12. Ok­to­ber 2006 am 12. Ok­to­ber 2006 be­gründet.

Sie wie­der­holt und ver­tieft ihr Vor­brin­gen und ver­weist auf die als An­la­ge B 3 zum Schrift­satz vom 31. Ja­nu­ar 2006 ein­ge­reich­te Auf­stel­lung "Planda­ten Ka­pitäne A 320" (Bl. 77 f d. A.) und die hier­in auf­geführ­te An­zahl der auf der Flot­te A 320 verfügba­ren Ka­pitäne und die eben­falls auf­geführ­te An­zahl der auf­grund des Flug­pro­gramms und der ge­plan­ten Flot­ten­ex­pan­si­on zu­grun­de ge­leg­ten Plan­stun­den. Sie meint, ihr be­trieb­li­ches Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept und des­sen Um­set­zung u. a. in der BV Teil­zeit nach­voll­zieh­bar dar­ge­legt zu ha­ben. Sie ver­tritt die Auf­fas­sung, die­ses Kon­zept und die ihm zu­grun­de lie­gen­den Pla­nungs­prämis­sen stünden dem Ver­rin­ge­rungs­ver­lan­gen des Klägers ent­ge­gen. Sie ver­weist dar­auf, ei­ne Be­triebs­ver­ein­ba­rung über die La­ge der Ar­beits­zeit könne den

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Ar­beit­ge­ber be­rech­ti­gen, ein Ver­lan­gen des Ar­beit­neh­mers auf Ände­rung von Dau­er und La­ge sei­ner Ar­beits­zeit ab­zu­leh­nen; ei­ne Zu­stim­mung würde vor­lie­gend das Mit­be­stim­mungs­recht der Ge­samt­ver­tre­tung ver­let­zen. Die Be­klag­te ver­tritt fer­ner die Auf­fas­sung, das Vor­lie­gen ei­ner – auch ei­ner frei­wil­li­gen – Be­triebs­ver­ein­ba­rung, in der die Be­triebs­part­ner ver­schie­de­ne Teil­zeit­mo­del­le fest­le­gen, sei ein aus­rei­chend ge­wich­ti­ger Grund, hier­vor ab­wei­chen­de Teil­zeit­mo­del­le ab­zu­leh­nen. Sie be­haup­tet, Gewährung von Teil­zeit in der vom Kläger gewünsch­ten Form würde zu er­heb­li­chen Mehr­kos­ten führen und ver­weist in die­sem Zu­sam­men­hang auf ih­ren Vor­trag zu Kos­ten für Um­schu­lun­gen und Kos­ten für Mehr­flug­stun­den be­reits ein­ge­setz­ter Flug­zeugführer so­wie dar­auf, für die Jah­re 2006 und 2007 exis­tie­re oh­ne­hin ein Ka­pa­zitätseng­pass. Das Ver­lan­gen des Klägers führe zu ei­ner we­sent­li­chen Be­ein­träch­ti­gung des für die Ver­ga­be von Teil­zeit be­ste­hen­den Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zepts. Ge­ra­de im Hin­blick auf die Be­son­der­hei­ten des flie­ge­ri­schen Ein­sat­zes bedürfe die Ver­ga­be von Teil­zeit ei­nes be­stimm­ten un­ter­neh­me­ri­schen Kon­zepts. Ge­ra­de des­we­gen und um ei­ne aus­ge­wo­ge­ne möglichst ge­rech­te Lösung für al­le Cock­pit­mit­ar­bei­ter zu gewähr­leis­ten, sei das or­ga­ni­sa­to­ri­sche Kon­zept in Form der BV Teil­zeit fest­ge­legt wor­den. Die Be­klag­te trägt vor, der je­wei­li­ge Per­so­nal­be­darf las­se sich nicht dau­er­haft fest­le­gen, son­dern hänge ent­schei­dend da­von auf, wie vie­le Flüge für das je­wei­li­ge Jahr ge­plant wer­den müssen und können, de­ren Zahl wie­der­um von vie­len nicht steu­er­ba­ren Ein­flüssen abhänge. Da­her könne Block­teil­zeit je­weils nur be­fris­tet für das Ka­len­der­jahr ver­ge­ben wer­den, für das die Pla­nun­gen be­reits ab­ge­schlos­sen sei­en, da nicht be­ur­teilt wer­den könne, ob ent­spre­chen­de Teil­zeit­gewährung auch in den fol­gen­den Jah­ren möglich sei. Sie trägt vor, in der vom Kläger be­an­trag­ten Zeit für Block­teil­zeit würden über­pro­por­tio­nal vie­le Mit­ar­bei­ter auch Ur­laub be­an­tra­gen.

Die Be­klag­te be­an­tragt,

un­ter Abände­rung des Ur­teils des Ar­beits­ge­richts Frank­furt am Main vom 05. April 2006, Az. 20 Ca 9352/05, die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Der Kläger be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Er ver­tei­digt die an­ge­foch­te­ne Ent­schei­dung un­ter Wie­der­ho­lung und Ver­tie­fung sei­nes Vor­tra­ges.

Zur Ergänzung des Sach- und Streit­stan­des wird auf die zwi­schen den Par­tei­en ge­wech­sel­ten
Schriftsätze und de­ren An­la­gen ver­wie­sen.

Ent­schei­dungs­gründe

Die Be­ru­fung der Be­klag­ten ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Frank­furt am Main vom 05. April 2006, Az. 20 Ca 9352/05, ist gemäß §§ 8 Abs. 2 , 64 Abs. 2 lit. b ArbGG statt­haft und auch im Übri­gen zulässig, ins­be­son­de­re form- und frist­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den, §§ 66 Abs. 1 , 64 Abs. 6 ArbGG , 519 , 520 Abs. 1 und 3 ZPO .

Sie ist je­doch un­be­gründet. Das Ar­beits­ge­richt hat der Kla­ge zu Recht statt­ge­ge­ben, da dem Teil­zeit­be­geh­ren kei­ne be­trieb­li­chen Gründe i. S. d. § 8 Abs. 4 Satz 1 Tz­B­fG ent­ge­gen­ste­hen. Auch das Vor­brin­gen im Be­ru­fungs­rechts­zug führt zu kei­ner an­de­ren Be­ur­tei­lung.

Ein be­trieb­li­cher Grund i. S. d. § 8 Abs. 4 Satz 1 Tz­B­fG liegt ins­be­son­de­re vor, wenn die Ver­rin­ge­rung der Ar­beits­zeit die Or­ga­ni­sa­ti­on, den Ar­beits­ab­lauf oder die Si­cher­heit im Be­trieb we­sent­lich be­ein­träch­tigt oder un­verhält­nismäßige Kos­ten ver­ur­sacht ( § 8 Abs. 4 Satz 2 Tz­B­fG ). Es genügt, dass der Ar­beit­ge­ber ra­tio­nal nach­voll­zieh­ba­re Gründe hat. Drin­gen­de be­trieb­li­che Gründe sind nicht er­for­der­lich. Die Gründe müssen je­doch hin­rei­chend ge­wich­tig sein ( Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 18. Fe­bru­ar 2003, 9 AZR 164/02 , AP Nr. 2 zu § 8 Tz­B­fG).

Ob sol­che be­trieb­li­chen Gründe vor­lie­gen, ist nach der Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts (Ur­teil vom 18. Fe­bru­ar 2003, 9 AZR 164/02 , a. a. O.; Ur­teil vom 14. Ok­to­ber 2003, 9 AZR 636/02 ,

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AP Nr. 6 zu § 8 Tz­B­fG; Ur­teil vom 27. April 2004, 9 AZR 522/03 , AP Nr. 12 zu § 8 Tz­B­fG), der die Kam­mer folgt, in An­wen­dung ei­ner drei­stu­fi­gen Prüfungs­rei­hen­fol­ge zu über­prüfen: In der ers­ten Stu­fe ist fest­zu­stel­len, ob über­haupt und wenn ja wel­ches be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept der vom Ar­beit­ge­ber als er­for­der­lich an­ge­se­he­nen Ar­beits­zeit­re­ge­lung zu­grun­de liegt. Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept ist das Kon­zept, mit dem die un­ter­neh­me­ri­sche Auf­ga­ben­stel­lung im Be­trieb ver­wirk­licht wer­den soll. Die Dar­le­gungs­last dafür, dass das Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept die Ar­beits­zeit­re­ge­lung be­dingt, liegt beim Ar­beit­ge­ber. Die Rich­tig­keit sei­nes Vor­trags ist un­ein­ge­schränkt über­prüfbar. Die dem Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept zu­grun­de lie­gen­de un­ter­neh­me­ri­sche Auf­ga­ben­stel­lung und die dar­aus ab­ge­lei­te­ten or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ent­schei­dun­gen sind hin­zu­neh­men, so­weit sie nicht willkürlich sind. Voll über­prüfbar ist da­ge­gen, ob das vor­ge­tra­ge­ne Kon­zept auch tatsächlich im Be­trieb durch­geführt wird. In der zwei­ten Stu­fe ist zu prüfen, in­wie­weit die Ar­beits­zeit­re­ge­lung dem Ar­beits­zeit­ver­lan­gen des Ar­beit­neh­mers tatsächlich ent­ge­gen­steht. Da­bei ist auch der Fra­ge nach­zu­ge­hen, ob durch ei­ne dem Ar­beit­ge­ber zu­mut­ba­re Ände­rung von be­trieb­li­chen Abläufen oder des Per­so­nal­ein­sat­zes der be­trieb­lich als er­for­der­lich an­ge­se­he­ne Ar­beits­zeit­be­darf un­ter Wah­rung des Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zepts mit dem in­di­vi­du­el­len Ar­beits­zeit­wunsch des Ar­beit­neh­mers in Ein­klang ge­bracht wer­den kann. Er­gibt sich, dass das Ar­beits­zeit­ver­lan­gen des Ar­beit­neh­mers nicht mit dem or­ga­ni­sa­to­ri­schen Kon­zept und der dar­aus fol­gen­den Ar­beits­zeit­re­ge­lung in Übe­rein­stim­mung ge­bracht wer­den kann, ist in ei­ner drit­ten Stu­fe das Ge­wicht der ent­ge­gen­ste­hen­den be­trieb­li­chen Gründe zu prüfen. Hier­bei ist zu prüfen, ob durch die vom Ar­beit­neh­mer gewünsch­te Ab­wei­chung die in § 8 Abs. 4 Satz 2 Tz­B­fG ge­nann­ten be­son­de­ren be­trieb­li­chen Be­lan­ge oder das be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept und die ihm zu­grun­de lie­gen­de un­ter­neh­me­ri­sche Auf­ga­ben­stel­lung we­sent­lich be­ein­träch­tigt wer­den.

Un­ter­neh­me­risch von der Be­klag­ten vor­ge­ge­ben sind zunächst die Flugpläne. Auf ih­nen wie­der­um be­ru­hen die auf ih­rer Grund­la­ge er­stell­ten Flug­ket­ten, nach de­nen sich der Ein­satz des flie­gen­den Per­so­nals rich­tet. Die­se im Luft­ver­kehr übli­che Ar­beits­zeit­ver­tei­lung berück­sich­tigt die Be­son­der­hei­ten ei­nes Flug­be­trie­bes, der ty­pi­scher­wei­se nicht nur ei­nen orts­ge­bun­de­nen Ein­satz des flie­gen­den Per­so­nals vor­aus­setzt, son­dern auch ei­ne von den Gren­zen des Ar­beits­zeit­ge­set­zes gelöste fle­xi­ble Ar­beits­zeit­ge­stal­tung ver­langt ( Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 15. Au­gust 2006, 9 AZR 30/06 , ju­ris). Ge­ra­de im Hin­blick auf die Be­son­der­hei­ten des Ein­sat­zes des flie­gen­den Per­so­nals be­darf die Ar­beits­zeit­re­ge­lung und da­mit auch die Teil­zeit­beschäfti­gung ei­nes de­tail­lier­ten und in sich ab­ge­stimm­ten Kon­zepts, das auch in der Einführung be­stimm­ter in ih­rer kon­kre­ten An­wen­dung und Ein­satz­pla­nung auf­ein­an­der ab­zu­stim­men­der Teil­zeit­mo­del­le lie­gen kann; dies schon des­we­gen als auf­grund der je­wei­li­gen Be­son­der­hei­ten der ein­zel­nen Umläufe fes­te tägli­che, wöchent­li­che oder mo­nat­li­che Ar­beits­zei­ten nach der Na­tur der Sa­che von vorn­her­ein eben­so aus­ge­schlos­sen sind wie ei­ne fes­te Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit. Zur Or­ga­ni­sa­ti­on und Ge­stal­tung des Be­triebs gehört hier­bei auch die Fest­le­gung der Stärke der Be­leg­schaft, mit der das Be­triebs­ziel zu er­rei­chen ist. Hier­zu gehört auch die Ent­schei­dung über die Ka­pa­zität an Ar­beits­kräften so­wie an Ar­beits­zeit und wie die­se Ka­pa­zität ver­teilt wer­den soll. Der Ar­beit­ge­ber ist da­mit frei bei der Fest­le­gung des Kon­tin­gents an Ar­beits­stun­den, die er für die Er­rei­chung sei­ner un­ter­neh­me­ri­schen Zie­le für er­for­der­lich hält ( Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 21. Ju­ni 2005, 9 AZR 409/04 , AP Nr. 14 zu § 8 Tz­B­fG). Die Be­son­der­hei­ten des Luft­ver­kehrs führen da­zu, dass auch bei Teil­zeit­beschäfti­gung des flie­gen­den Per­so­nals ei­ne fes­te re­du­zier­te Wo­chen­ar­beits­zeit und/oder ei­ne fes­te Ver­tei­lung der re­du­zier­ten Ar­beits­zeit eben­so we­nig möglich sind, wie bei Voll­zeit­beschäfti­gung. Dem tra­gen die von der Be­klag­ten an­ge­bo­te­nen Teil­zeit­mo­del­le, nämlich die grundsätz­lich auch un­be­fris­tet an­ge­bo­te­ne mo­nats­re­du­zier­te Teil­zeit so­wie die aus­sch­ließlich be­fris­tet an­ge­bo­te­ne Block­teil­zeit prin­zi­pi­ell Rech­nung.

Das Teil­zeit­be­geh­ren des Klägers steht mit der Ar­beits­zeit­re­ge­lung im Sin­ne der von der Be­klag­ten an­ge­bo­te­nen Teil­zeit­mo­del­le nicht im Ein­klang. Es steht mit ihr nicht im Ein­klang, weil er zum ei­nen un­be­fris­tet Block­teil­zeit be­gehrt und weil er sie zum an­de­ren jah­resüberg­rei­fend be­gehrt.

Durch die vom Kläger gewünsch­te Ab­wei­chung von der von der Be­klag­ten vor­ge­tra­ge­nen Ar­beits­zeit­re­ge­lung wer­den je­doch we­der die in § 8 Abs. 4 Satz 2 Tz­B­fG ge­nann­ten be­son­de­ren be­trieb­li­chen Be­lan­ge noch das be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept und die ihm zu­grun­de lie­gen­de Auf­ga­ben­stel­lung we­sent­lich be­ein­träch­tigt.

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Un­verhält­nismäßige Kos­ten wer­den nicht ver­ur­sacht. Die Be­klag­te führt zwar aus, wel­che Kos­ten bei der Um­schu­lung ei­nes Co­pi­lo­ten zum Zwe­cke der Förde­rung zum Ka­pitän ent­ste­hen, eben­so, wel­che Kos­ten die Aus­bil­dung ei­nes als Co­pi­lo­ten ein­ge­setz­ten Nach­wuchs­flug­zeugführers mit sich brin­gen. Sie be­haup­tet aber selbst nicht, wor­auf der Kläger zu­tref­fend hin­weist, dass we­gen der be­an­spruch­ten Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung über­haupt die Neu­ein­stel­lung ei­nes Ka­pitäns bzw. die Um­schu­lung ei­nes Co­pi­lo­ten er­for­der­lich wäre. Sie trägt auch nicht kon­kret vor, wel­che Mehr­flug­stun­den i. S. d. § 9 des Man­tel­ta­rif­ver­tra­ges Nr. 5 a für das Cock­pit­per­so­nal der Be­klag­ten (MTV Nr. 5 a) an­de­rer Ka­pitäne und wel­che dar­auf be­ru­hen­den Mehr­kos­ten in­fol­ge ei­ner Block­teil­zeit zu er­war­ten sind. Or­ga­ni­sa­ti­on und Ar­beits­abläufe wer­den durch Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung durch Gewährung ei­ner 30-tägi­gen Block­teil­zeit nicht we­sent­lich be­ein­träch­tigt. Die Be­klag­te bie­tet Flug­zeugführern viel­mehr ge­ra­de Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung durch 30-tägi­ge Block­teil­zeit an. Dies zeigt, dass Ein­satz­pla­nung und Durchführung des ord­nungs­gemäßen Flug­be­triebs durch Gewährung ei­ner 30-tägi­gen Block­teil­zeit prin­zi­pi­ell nicht we­sent­lich er­schwert wer­den. Die Be­klag­te plant und or­ga­ni­siert ih­ren Flug­be­trieb be­reits mit in Block­teil­zeit beschäftig­ten Flug­zeugführern. So­weit die von der Be­klag­ten prak­ti­zier­te Re­ge­lung bis­her aus­sch­ließlich Block­teil­zeit von 30 in­ner­halb ei­nes be­stimm­ten Ka­len­der­jah­res lie­gen­den zu­sam­menhängen­den Ta­gen vor­sieht, ist nicht er­kenn­bar, aus wel­chen Gründen ei­ne jah­resüberg­rei­fen­de Block­teil­zeit von 30 zu­sam­menhängen­den Ta­gen Ein­satz­pla­nung und Or­ga­ni­sa­ti­on ge­genüber ei­ner in ei­nem Ka­len­der­jahr ent­spre­chen­den Block­teil­zeit er­schwe­ren würde. Vor­ge­tra­gen ist hier­zu nichts. Dies gilt glei­cher­maßen für die be­son­de­re La­ge der vom Kläger gewünsch­ten Block­teil­zeit (17. De­zem­ber bis 15. Ja­nu­ar). Auch un­ter Berück­sich­ti­gung der in die­sen Zeit­raum fal­len­den Fei­er­ta­ge be­gründet die Be­klag­te die Ab­leh­nung des Teil­zeit­wunschs des Klägers und der be­an­trag­ten Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit nicht mit in der Zeit vom 17. De­zem­ber ei­nes Jah­res bis 15. Ja­nu­ar des Fol­ge­jah­res zu pro­gnos­ti­zie­ren­dem ho­hen Ar­beits­auf­kom­men, son­dern mit ho­her An­zahl von Ur­laubs­anträgen des Cock­pit­per­so­nals. Ein­satz­pla­nung, ggf. un­ter Ab­leh­nung von Ur­laubs­anträgen, ist da­mit gewähr­leis­tet. Im Übri­gen hat die Be­klag­te das Ver­rin­ge­rungs­be­geh­ren des Klägers ent­ge­gen § 8 Abs. 3 Tz­B­fG nicht mit die­sem ver­han­delt. Dies führt zwar nicht da­zu, dass die Ab­leh­nung des Teil­zeit­ver­lan­gens un­wirk­sam ist oder sich als Rechts­miss­brauch dar­stellt. Der Ver­s­toß ge­gen die Ver­hand­lungs­ob­lie­gen­heit führt aber da­zu, dass der Ar­beit­ge­ber dem Ar­beit­neh­mer kei­ne Ein­wen­dun­gen ent­ge­gen­hal­ten kann, die im Rah­men ei­ner Ver­hand­lung hätten aus­geräumt wer­den können, wo­bei es auch zulässig ist, dass ein Ar­beit­neh­mer nach Durchführung der Ver­hand­lung ge­richt­lich ei­nen an­de­ren Ar­beits­zeit­wunsch ein­klagt, als er ursprüng­lich gel­tend ge­macht hat, wenn er da­bei neue Er­kennt­nis­se berück­sich­tigt, die sich aus der Ver­hand­lungs­pha­se er­ge­ben ( Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 18. Fe­bru­ar 2003, 9 AZR 356/02 , AP Nr. 1 zu § 8 Tz­B­fG). Spe­zi­ell in der kon­kre­ten La­ge der be­ab­sich­tig­ten Block­teil­zeit be­gründe­te Einwände hätten da­mit durch Ver­hand­lun­gen der Par­tei­en aus­geräumt wer­den können, und sei es, wie der Kläger zu­tref­fend ausführt, durch Ei­ni­gung über ei­ne an­de­re zeit­li­che La­ge der Block­teil­zeit oder auch da­durch, dass der Kläger ge­richt­lich ei­ne an­de­re als die zunächst be­gehr­te Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit gel­tend macht. Aus die­sem Grund kann of­fen blei­ben, ob Ur­laubswünsche an­de­rer Ar­beit­neh­mer über­haupt ei­nen hin­rei­chend ge­wich­ti­gen Grund für die Ab­leh­nung ei­nes Teil­zeit­be­geh­rens dar­stel­len können (vgl. hier­zu Lan­des­ar­beits­ge­richt Rhein­land-Pfalz, Ur­teil vom 11. Fe­bru­ar 2004, 10 Sa 1307/03 , NZA-RR 2004, 341).

Dass durch die be­an­trag­te Ar­beits­zeit­ver­rin­ge­rung die Si­cher­heit im Be­treib we­sent­lich be­ein­träch­tigt würde, ist nicht nach­voll­zieh­bar dar­ge­legt. Der Um­stand, dass po­ten­ti­ell Mehr­flug­stun­den i. S. d. § 9 MTV Nr. 5 a an­fal­len, be­gründet kein Si­cher­heits­ri­si­ko.

So­weit die Be­klag­te dar­auf ver­weist, Block­teil­zeit je­weils nur be­fris­tet für ein Jahr an­zu­bie­ten und dies mit Pla­nungs­un­si­cher­heit be­gründet, wird dem nicht ge­folgt. Hier­in liegt kein hin­rei­chend ge­wich­ti­ger Grund, um das auf § 8 Abs. 1 Tz­B­fG gestütz­te Teil­zeit­be­geh­ren ab­zu­leh­nen. Es mag sein, dass die Be­klag­te ih­ren je­wei­li­gen Per­so­nal­be­darf nicht dau­er­haft für die Zu­kunft fest­le­gen kann. Es mag fer­ner sein, dass der kon­kre­te Per­so­nal­be­darf ent­schei­dend von den tatsächlich für den je­wei­li­gen Pla­nungs­zeit­raum ge­plan­ten Flügen und de­ren Zahl abhängt und dass die­se Zahl auch von nicht be­ein­fluss­ba­ren Fak­to­ren abhängt. In­so­weit un­ter­schei­det sich die Be­klag­te aber prin­zi­pi­ell nicht von an­de­ren Ar­beit­ge­bern. Un­ge­wiss­heit über den künf­ti­gen Per­so­nal­be­darf auf­grund et­wai­ger künf­ti­ger Ände­rung in Auf­trags­la­ge oder Pro­duk­ti­on stellt kei­ne im Zeit­punkt der Ent­schei­dung über die Ab­leh­nung des Teil­zeit­be­geh­rens – und auf die­sen ist ab­zu­stel­len ( Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 18. Fe­bru­ar 2003, 9 AZR 356/02 , a. a. O.) – or­ga­ni­sa­to­ri­sche

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Ent­schei­dung über die Per­so­nal­ka­pa­zität, die Ar­beits­zeit­ka­pa­zität und de­ren Ver­tei­lung dar. Die Ar­gu­men­ta­ti­on der Be­klag­ten zeigt viel­mehr, dass sie sich die Ände­rung ih­rer Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­schei­dung bei von ihr nicht be­ein­fluss­ten oder be­ein­fluss­ba­ren Ände­run­gen der Rah­men­be­din­gun­gen aber auch bei ei­ner Ände­rung der Zahl der Flüge vor­be­hal­ten will. Auch wenn die zu berück­sich­ti­gen­den be­trieb­li­chen Gründe ein pro­gnos­ti­sches Ele­ment be­sit­zen können (ErfK/Preis, 7. Aufl., § 8 Tz­B­fG, Rd­nr. 42), müssen künf­tig geänder­te Verhält­nis­se, sol­len sie ei­nem Teil­zeit­be­geh­ren ent­ge­gen­ste­hen, zu­min­dest be­reits greif­ba­re For­men an­ge­nom­men ha­ben. An­sons­ten könn­te mit der bloßen Un­ge­wiss­heit künf­ti­gen Ar­beits­zeit­be­darfs auf­grund un­ge­wis­ser Ände­rung be­ein­fluss­ba­rer oder auch nicht be­ein­fluss­ba­rer Fak­to­ren je­des auf § 8 Abs. 1 Tz­B­fG gestütz­te Teil­zeit­be­geh­ren da­mit ab­ge­lehnt wer­den, es ste­he nicht fest und könne nicht be­ur­teilt wer­den, ob künf­tig nicht ei­ne höhe­re Per­so­nal­ka­pa­zität er­for­der­lich sei.

Die Ab­leh­nung des Teil­zeit­be­geh­rens kann auch nicht auf die BV Teil­zeit gestützt wer­den.

Zu­tref­fend ist zwar, dass ei­ne in ei­ner Be­triebs­ver­ein­ba­rung über La­ge und Dau­er der Ar­beits­zeit i. S. d. § 87 Abs. 1 Nr. 2 Be­trVG ge­trof­fe­ne kol­lek­ti­ve Ar­beits­zeit­re­ge­lung den Ar­beit­ge­ber nach § 8 Abs. 4 Satz 1 Tz­B­fG be­rech­ti­gen kann, die Zu­stim­mung zu der vom Ar­beit­neh­mer gewünsch­ten Ände­rung von Dau­er und La­ge der Ar­beits­zeit zu ver­wei­gern ( Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 18. Fe­bru­ar 2003, 9 AZR 164/02 , a. a. O.), es sei denn, Kol­lek­tiv­be­zug fehlt ( Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 16. März 2004, 9 AZR 323/03 , AP Nr. 10 zu § 8 Tz­B­fG). Das Mit­be­stim­mungs­recht der Per­so­nal­ver­tre­tung nach § 77 Abs. 1 Nr. 2 TVPV in Ar­beits­zeit­fra­gen ent­spricht je­doch nicht der Mit­be­stim­mung des Be­triebs­rats nach § 87 Abs. 1 Be­trVG , son­dern be­trifft Re­ge­lun­gen von Ar­beits­zeit­fra­gen ent­spre­chend den Be­stim­mun­gen des Ta­rif­ver­tra­ges Bord­per­so­nal. Nach § 4 Ab­schnitt 8 MTV Nr. 5 be­stimmt die Per­so­nal­ver­tre­tung hier­bei mit bei der Fest­le­gung der Um­laufpläne des Cock­pit­per­so­nals auf den ein­zel­nen Flug­stre­cken. Die­ses Mit­be­stim­mungs­recht wird durch die vom Kläger be­an­trag­te Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung nicht berührt. Ein Mit­be­stim­mungs­recht bei der Fest­le­gung des in­di­vi­du­el­len Ar­beits­zeit­vo­lu­mens be­steht nicht. In­wie­weit durch frei­wil­li­ge Be­triebs­ver­ein­ba­rung der­ge­stalt ver­bind­lich be­stimm­te Teil­zeit­mo­del­le ein­geführt wer­den können, dass der Durchführungs­an­spruch der Per­so­nal­ver­tre­tung den Ar­beit­ge­ber be­rech­ti­gen kann, ei­nen von die­sen Mo­del­len ab­wei­chen­den Ver­rin­ge­rungs­an­trag des Ar­beit­neh­mers ab­zu­leh­nen (vgl. hier­zu Lan­des­ar­beits­ge­richt Köln, Ur­teil vom 10. No­vem­ber 2005, 5 Sa 1125/05 , ju­ris), kann of­fen blei­ben. Ab­ge­se­hen da­von, dass § 8 Abs. 4 Satz 3 Tz­B­fG ei­ne De­fi­ni­ti­ons- bzw. Kon­kre­ti­sie­rungs­be­fug­nis von Ab­leh­nungs­gründen nur den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en und nicht den Be­triebs­part­nern eröff­net und un­abhängig da­von, ob das in § 3 BV Teil­zeit auf­geführ­te Kon­tin­gent erfüllt ist und ob Kon­tin­gen­terfüllung als Er­rei­chen ei­ner Über­for­de­rungs­quo­te ei­nen Ab­leh­nungs­grund dar­stel­len soll, kann durch Be­triebs­ver­ein­ba­rung je­den­falls nicht wirk­sam ge­re­gelt wer­den, be­stimm­ten Teil­zeit­be­geh­ren aus­sch­ließlich be­fris­tet zu ent­spre­chen und hierfür aus­sch­ließlich ein be­fris­te­tes Teil­zeit­mo­dell an­zu­bie­ten. Ei­ne ent­spre­chen­de Re­ge­lungs­be­fug­nis stünde noch nicht ein­mal den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en zu. Der in § 8 Abs. 4 Tz­B­fG ge­re­gel­te An­spruch des Ar­beit­neh­mers auf Ver­rin­ge­rung der Ar­beits­zeit und ih­re Ver­tei­lung ist zwin­gend und bin­det selbst die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en, § 22 Abs. 1 Tz­B­fG . Ta­rif­li­che Re­ge­lun­gen, die dem ge­setz­li­chen Ver­rin­ge­rungs­an­spruch wi­der­spre­chen, sind un­wirk­sam, güns­ti­ge­re Ver­ein­ba­run­gen nicht aus­ge­schlos­sen ( Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 18. März 2003, 9 AZR 126/02 , AP Nr. 3 zu § 8 Tz­B­fG). Dies gilt dann erst recht für ent­spre­chen­de dem vor­ran­gi­gen staat­li­chen Recht un­ter­lie­gen­de Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen. Da der aus § 8 Abs. 1 und 4 Tz­B­fG fol­gen­de An­spruch auf Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung auf un­be­fris­te­te Ver­rin­ge­rung der ver­ein­bar­ten Ar­beits­zeit ge­rich­tet ist, schränkt ei­ne in ei­ner Be­triebs­ver­ein­ba­rung ent­hal­te­ne Re­ge­lung, wo­nach trotz Vor­lie­gens der An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen le­dig­lich ei­ne be­fris­te­te Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung für ein Ka­len­der­jahr gewährt wird, die­sen ge­setz­li­chen Ver­rin­ge­rungs­an­spruch des Ar­beit­neh­mers un­zulässig ein und ist un­wirk­sam. § 22 Abs. 1 Tz­B­fG hin­dert nicht Re­ge­lun­gen in Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen, wo­nach der Ar­beit­ge­ber dem Ar­beit­neh­mer ne­ben des­sen ge­setz­li­chem An­spruch aus § 8 Abs. 1 und 4 Tz­B­fG auch die be­fris­te­te Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung an­zu­bie­ten hat. Dies mag im Ein­zel­fall für den Ar­beit­neh­mer im Ge­gen­satz zu ei­ner un­be­fris­te­ten Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung von In­ter­es­se und für ihn güns­ti­ger als die ge­setz­li­che Re­ge­lung sein. § 22 Abs. 1 Tz­B­fG hin­dert auch kei­ne Re­ge­lun­gen, wo­nach ein der­ar­ti­ger zusätz­li­cher An­spruch auf be­fris­te­te Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung an be­stimm­te Vor­aus­set­zun­gen ge­knüpft und/oder Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung nur für ei­ne be­stimm­te Frist vor­ge­se­hen ist. Die­ser An­spruch steht dann aber ne­ben und nicht an­stel­le des ge­setz­li­chen An­spruchs auf

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Ar­beits­zeit­ver­rin­ge­rung nach § 8 Abs. 1 und 4 Tz­B­fG . Die Möglich­keit, un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen be­fris­te­te Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung zu be­an­tra­gen, schließt den ge­setz­li­chen An­spruch auf un­be­fris­te­te Ar­beits­zeit­ver­rin­ge­rung nach § 8 Abs. 1 und 4 Tz­B­fG nicht aus, wenn des­sen Vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen. Dass dem ge­setz­li­chen An­spruch be­trieb­li­che Gründe ent­ge­gen­ste­hen, ist aber vom Ar­beit­ge­ber dar­zu­le­gen und kann we­der al­lein da­mit be­gründet wer­den, es be­ste­he – aus­sch­ließlich – die be­fris­te­te Möglich­keit zur gewünsch­ten Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung und Ver­tei­lung der Ar­beits­zeit, noch al­lein da­mit, die für ei­ne be­fris­te­te Ar­beits­zeit­re­du­zie­rung auf­ge­stell­ten Vor­aus­set­zun­gen sei­en nicht erfüllt.

Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 97 Abs. 1 ZPO .

Gemäß § 72 Abs. 2 Nr. 1 ArbGG ist die Re­vi­si­on zu­zu­las­sen.

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