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LAG Mün­chen, Ur­teil vom 20.04.2011, 11 Sa 993/10

   
Schlagworte: Bonus, Gesamtzusage
   
Gericht: Landesarbeitsgericht München
Aktenzeichen: 11 Sa 993/10
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 20.04.2011
   
Leitsätze:

Sieht eine arbeitsvertragliche Regelung eine Bonuszahlung vor, die von der Ertragslage der Bank und davon abhängt, dass der Vorstand der Bank den an Mitarbeiter auszuschüttenden Umfang des Bonusvolumens festsetzt und teilt der Vorstand der Bank den Mitarbeitern im laufenden Geschäftsjahr mit, dass das Bonusvolumen 100 % des Bonusvolumens des Vorjahres betrage, hat der Arbeitgeber die ihm zukommende Ermessensentscheidung verbindlich getroffen. Die Entscheidung kann später weder unter Berufung auf eine dramatisch verschlechterte wirtschaftliche Lage nach Inanspruchnahme von Hilfen aus dem SoFFin einseitig revidiert werden noch kann sich der Arbeitgeber nach zwischenzeitlicher Verschmelzung des bisherigen Arbeitgebers mit einer anderen Bank aus denselben Gründen auf einen Wegfall der Geschäftsgrundlage berufen.

Vorinstanzen: Arbeitsgericht München, Urteil vom 10.06.2010, 15 Ca 16589/09
   

11 Sa 993/10

15 Ca 16589/09
(ArbG München)

 

Verkündet am: 20.04.2011

He­ger
Ur­kunds­be­am­ter

der Geschäfts­stel­le

 


Lan­des­ar­beits­ge­richt München


Im Na­men des Vol­kes


UR­TEIL


In dem Rechts­streit

 


Dr. J. R.


- Kläger und Be­ru­fungs­be­klag­ter -


ge­gen


Fir­ma C. AG


- Be­klag­te und Be­ru­fungskläge­rin -


Pro­zess­be­vollmäch­tig­te:

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hat die 11. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts München auf Grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 16. März 2011 durch den Rich­ter am Ar­beits­ge­richt Tau­bert und die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Stöter und Ern­le


für Recht er­kannt:


1. Die Be­ru­fung der Be­klag­ten ge­gen das En­dur­teil des Ar­beits­ge­richts München vom 10.06.2010 - Az.: 15 Ca 16589/09 - wird kos­ten­pflich­tig zurück­ge­wie­sen.


2. Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.


Tat­be­stand:


Die Par­tei­en strei­ten zu­letzt noch um Bo­nus­ansprüche für das Jahr 2008.


Der Kläger war vom 01.09.1992 bis 31.08.2009 bei der Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten, der D. B. AG zu­letzt als Lei­ten­der Syn­di­kus in Mü. tätig. Seit 1994 verfügte er über Pro­ku­ra. Zum 01.09.2009 wech­sel­te er in ein an­de­res Kon­zern­un­ter­neh­men. Er ist zu­ge­las­se­ner Rechts­an­walt.


Die D. B. AG wur­de mit Wir­kung vom 11.05.2009 auf die Be­klag­te ver­schmol­zen.


Die Ar­beits­verträge des Klägers vom 06.04./14.04.1992 (vgl. Bl. 6 bis 8 d. A.) so­wie vom 29.08./01.09.1997 (vgl. Bl. 9 bis 12 d. A.) ent­hal­ten un­ter Ziff. 2 fol­gen­de Re­ge­lung:

„Der Mit­ar­bei­ter erhält fol­gen­de Bezüge ...:

a) Ge­halt

...

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b) Gra­ti­fi­ka­ti­on


Ei­ne jähr­li­che Ab­schluss­gra­ti­fi­ka­ti­on, die aus ei­nem ga­ran­tier­ten Be­trag in Höhe ei­nes Mo­nats­ge­hal­tes (Ba­sis De­zem­ber) und ei­ner zusätz­li­chen Vergütung be­steht, die un­ter Berück­sich­ti­gung der Er­trags­la­ge der Bank in­di­vi­du­ell nach Leis­tungs­ge­sichts­punk­ten jähr­lich neu fest­ge­setzt wird. Die Ab­rech­nung er­folgt am ers­ten Ar­beits­tag nach der or­dent­li­chen Haupt­ver­samm­lung der Bank.


Ei­ne Weih­nachts­gra­ti­fi­ka­ti­on, die En­de No­vem­ber aus­ge­zahlt wird, so­fern der Mit­ar­bei­ter im Zeit­punkt der Zah­lung in un­gekündig­tem Ver­trags­verhält­nis steht. Sie beträgt zur Zeit ein Mo­nats­ge­halt.


Bei ei­ner Tätig­keits­dau­er von we­ni­ger als 12 Mo­na­ten in ei­nem Ka­len­der­jahr wer­den die Gra­ti­fi­ka­tio­nen zeit­an­tei­lig vergütet.
...“


Der Kläger ver­dien­te zu­letzt 6.750,- € brut­to pro Mo­nat.


Bei der D. B. AG be­stand ein Ziel­ver­ein­ba­rungs­sys­tem. Grund­la­ge des Ziel­ver­ein­ba-rungs­sys­tems sind die „Terms und Con­di­ti­ons“ für die Zie­le und den Exe­cu­ti­ve Bo­nus 2008, auf die in der zwi­schen dem Kläger und der D. B. AG ab­ge­schlos­se­nen Ziel­ver­ein­ba­rung 2008 hin­ge­wie­sen wur­de.


Ziff. 5 „Rah­men­be­din­gun­gen und Re­ge­lun­gen“ der „Terms & Con­di­ti­ons“ lau­tet, so­weit hier re­le­vant (vgl. Bl. 58 ff/63 d. A.):


„Die tatsächli­che Aus­zah­lung des Bo­nus setzt vor­aus, dass der Vor­stand ein aus­rei­chen­des Bo­nus­vo­lu­men zur Verfügung stellt. Die Fest­stel­lung des Bo­nus­vo­lu­mens bleibt wei­ter­hin der Ent­schei­dung des Vor­stands über­las­sen ...“


Für das Jahr 2006 er­hielt der Kläger ent­spre­chend der Mit­tei­lung der Be­klag­ten vom Fe­bru­ar 2007 (vgl. Bl. 18 d. A.) zu sei­nem Grund­ge­halt ei­ne zusätz­li­che Vergütung in Höhe

 

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von 32.000,- € brut­to und für das Jahr 2007 in Höhe von 35.000,- € brut­to (vgl. Mit­tei­lung vom März 2008, Bl. 19 d. A.).


Der Kläger schloss mit der Be­klag­ten für 2008 am 10.04./14.04.2008 (vgl. Bl. 14 ff d. A.) ei­ne Ziel­ver­ein­ba­rung ab. In dem For­mu­lar wur­de am 26.01./27.01.2009 un­ter „a) Tar­get D. B. in A. 2008“ (sog. Bank­fak­tor) ein Wert mit 60 % als Ziel­er­rei­chungs­grad und die Ge-samt­ziel­er­rei­chung des Klägers mit 125 % fest­ge­legt.


Am 28.10.2008 er­hiel­ten al­le Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen ei­ne E-Mail (vgl. Bl. 17 d. A.), die als Ver­fas­ser den da­ma­li­gen Vor­stands­vor­sit­zen­den W. und den Per­so­nal­vor­stand Me. aus­weist. Sie hat fol­gen­den In­halt:


„Bo­nus­vo­lu­men 2008


Lie­be Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen,


wir freu­en uns Ih­nen mit­tei­len zu können, dass der Vor­stand für das Ka­len­der­jahr 2008 ein Bo­nus­vo­lu­men in Höhe von 100 % des Bo­nus­vo­lu­mens 2007 - an­ge­passt an den Mit­ar­bei­ter­be­stand 2008 - pro Funk­ti­on und Di­vi­si­on (ex­klu­si­ve DKIB Fron­tof­fice) zu­ge­sagt hat.


Mit die­ser Ent­schei­dung ver­bun­den ist der Dank für Ihr En­ga­ge­ment und Ih­ren Ein­satz für un­se­re Bank im lau­fen­den Jahr, auf den wir auch in Zu­kunft ver­trau­en.


Die Fest­le­gung der in­di­vi­du­el­len Bo­nus­beträge er­folgt wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren leis­tungs­abhängig. Über die in­di­vi­du­el­le Bo­nus­fest­set­zung wer­den die Führungs­kräfte ih­re Mit­ar­bei­ter recht­zei­tig in ei­nem persönli­chen Gespräch in­for­mie­ren.


Die Aus­zah­lung des Bo­nus er­folgt im Frühjahr 2009.“


Am 15.12.2008 wur­den die Mit­ar­bei­ter auf­ge­for­dert, die Ziel­er­rei­chungs­gespräche zu führen und die Ko­pi­en bis spätes­tens 15.02.2009 zu über­mit­teln. In die­sem Schrei­ben (vgl. Bl. 112 d. A.) heißt es, so­weit hier re­le­vant:

 


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„Der für die Er­mitt­lung der Ge­samt­ziel­er­rei­chung er­for­der­li­che Bank­fak­tor (An­ga­be zum Ban­ker­folg für Block A der Ziel­ver­ein­ba­rung) wird Ih­nen mit­ge­teilt, so­bald er vor­liegt.“


Dem Kläger war auch in den Vor­jah­ren kein Ziel­bo­nus mit­ge­teilt wor­den. Der tatsächli­che Aus­zah­lungs­bo­nus wur­de je­des Jahr vom Chef­syn­di­kus auf Grund­la­ge der Leis­tun­gen und der Ziel­er­rei­chung des Klägers dis­kre­ti­onär fest­ge­setzt.


Zum Zeit­punkt der Mit­tei­lung vom 28.10.2008 ging man nach be­strit­te­ner Dar­stel­lung der Be­klag­ten bei der D. B. AG da­von aus, dass es im Geschäfts­jahr 2008 für die D. B. AG zu ei­nem ne­ga­ti­ven ope­ra­ti­ven Er­geb­nis von rund 1,5 Mrd. € kom­men wer­de. An­sch­ließend - so die Be­klag­te - ver­schlech­ter­te sich die Si­tua­ti­on für die D. B. AG dra­ma­tisch.


Die Be­klag­te führ­te zur Stärkung der Kern­ka­pi­tal­quo­te der D. B. AG zusätz­li­ches Ka­pi­tal in Höhe von 4 Mrd. € zu. Mit die­sem Ka­pi­tal­trans­fer woll­te die Be­klag­te si­cher­stel­len, dass die Kern­ka­pi­tal­quo­te der D. B. AG dau­er­haft den auf­sichts­recht­li­chen Min­dest­an­for­de­run­gen ent­spricht. Die Be­klag­te selbst nahm in zwei Tran­chen Un­terstützung in Höhe von ins­ge­samt 18,2 Mrd. € des Son­der­fonds Fi­nanz­sta­bi­li­sie­rung (SoFF­in) in An­spruch, da­von die ers­te An­fang No­vem­ber 2008. Die In­an­spruch­nah­me der zwei­ten Tran­che im Ja­nu­ar 2009 war auch be­ein­flusst durch die Ver­lus­te der D. B. AG und der Not­wen­dig­keit ei­nes ent­spre­chen­den Ka­pi­tal­trans­fers zur Auf­recht­er­hal­tung der auf­sichts­recht­li­chen Min­dest­an­for­de­run­gen an die Ei­gen­ka­pi­tal­aus­stat­tung. Das vorläufi­ge Er­geb­nis am 04.02.2009 wies ein ne­ga­ti­ves ope­ra­ti­ves Er­geb­nis der D. B. AG in Höhe von 6,468 Mrd. € aus. Das endgülti­ge ope­ra­ti­ve Er­geb­nis be­lief sich auf Mi­nus 6,650 Mrd. €.


Die Vorstände der Be­klag­ten und der D. B. AG tra­fen am 17.02.2009 die Ent­schei­dung, grundsätz­lich kei­ne Bo­nus­zah­lun­gen an die Mit­ar­bei­ter der Be­klag­ten und der D. B. AG zu leis­ten. Das wur­de den Mit­ar­bei­tern bei­der Ge­sell­schaf­ten mit E-Mail vom 18.02.2009 mit­ge­teilt (vgl. Bl. 20 ff. d. A.). Die Mit­tei­lung, die den Kläger be­trifft, wur­de vom neu­en Vor­stand der D. B. AG un­ter­zeich­net.

 

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Ursprüng­lich wa­ren sei­tens der D. B. AG Rück­stel­lun­gen für Bo­nus­zah­lun­gen ge­bil­det wor­den, die nach der Ent­schei­dung des Vor­stands vom 18.02.2009 in der Höhe deut­lich re­du­ziert wur­den.


Im März 2009 teil­te die D. B. AG dem Kläger mit, dass für das Jahr 2008 ei­ne zusätz­li­che Zah­lung für be­son­de­re Be­las­tun­gen in Höhe von 6.750,- € brut­to er­bracht wird (vgl. Bl. 68 d. A.); die­ser Be­trag wur­de dem Kläger auch aus­be­zahlt.


Für das Jahr 2009 zahl­te die Be­klag­te dem Kläger wei­te­re 9.000,- € auf den ga­ran­tier­ten Pro­vi­si­ons­an­spruch. Auf die zusätz­lich nach Leis­tungs­ge­sichts­punk­ten ge­re­gel­te Vergütung ent­spre­chend § 2 Ziff. 2 b des Ar­beits­ver­tra­ges zahl­te die Be­klag­te dem­ge­genüber nichts. Ei­ne Ziel­ver­ein­barug mit dem Kläger schloss die Be­klag­te für das Jahr 2009 gleich­falls nicht ab. Auch ei­ne sog. Sta­bi­li­sie­rungs­zu­la­ge für das Jahr 2009 auf Grund­la­ge ei­ner Ge­samt­be­triebs­ver­ein­ba­rung zwi­schen der C. AG und dem Ge­samt­be­triebs­rat der C. AG (Va­rio vom 25.09.2009, vgl. in­so­weit Bl. 213 bis 219 d. A.) wur­de dem Kläger nicht ge­zahlt. Die Be­klag­te be­schloss am 13.04.2010, für das Jahr 2009 kei­nen Bo­nus zu zah­len.


Mit sei­ner am 04.11.2009 beim Ar­beits­ge­richt München ein­ge­gan­ge­nen Kla­ge hat der Kläger gel­tend ge­macht, er ha­be ge­genüber der D. B. AG ei­nen An­spruch auf ei­nen Ziel­bo­nus für das Jahr 2008 in Höhe von 25.000,- €, da er sei­ne Zie­le zu 125 % er­reicht ha­be. Die Höhe er­ge­be sich aus der Sum­me der im Jahr 2007 ge­leis­te­ten Bo­nus­zah­lung. Er hat ge­meint, un­ter Berück­sich­ti­gung der be­reits ge­leis­te­ten Zah­lung und ei­nes Ab­schlags von ca. 10 % ste­he ihm ein Be­trag von 35.000,- € zu, wo­von die Be­klag­te 6.750,- € ge­zahlt ha­be. Auf den 25.000,- € über­stei­gen­den Rest­be­trag ver­zich­te er, da er die wirt­schaft­li­chen Schwie­rig­kei­ten der Be­klag­ten an­er­ken­ne.

Er hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, die Erklärung der D. B. AG vom 28.10.2008 stel­le ei­ne Ge­samt­zu­sa­ge für den Bo­nus 2008 dar. Die Be­klag­te ha­be in Kennt­nis der ein­set­zen­den Abwärts­spi­ra­le im Ok­to­ber 2008 ei­ne un­ein­ge­schränk­te und vor­be­halts­lo­se Zu­sa­ge ab­ge-


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ge­ben. Den sog. Bank­fak­tor ha­be die Be­klag­te im Ja­nu­ar 2009 wie an­gekündigt mit 60 % fest­ge­legt. Sie hätte oh­ne Not das Bo­nus­vo­lu­men wie in den Jah­ren zu­vor, auch erst im Fol­ge­jahr, al­so im Frühjahr 2009, fest­set­zen können. Nach sei­ner An­sicht sei kein Raum für ir­gend­ei­ne Er­mes­sens­ausübung ge­we­sen und die Be­klag­te könne sich auch nicht auf den Weg­fall der Geschäfts­grund­la­ge be­ru­fen, da es sich um die ori­ginären ver­trag­li­chen Ri­si­ken der Be­klag­ten hand­le, die sich rea­li­siert hätten.


Der Kläger hat wei­ter ge­meint, für die Zeit vom 01.01. bis 31.08.2009 ste­he ihm ei­ne an­tei­li­ge Gra­ti­fi­ka­ti­on zu, weil die Be­klag­te kei­ne Ziel­ver­ein­ba­rung mit ihm ab­ge­schlos­sen ha­be und er durch die Nicht­gewährung der Sta­bi­li­sie­rungs­zu­la­ge be­nach­tei­ligt wer­de.


Der Kläger hat da­her be­an­tragt:


1. Die Be­klag­te wird ver­ur­teilt, an den Kläger 25.000,- € brut­to zuzüglich Zin­sen in Höhe von fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz hier­aus seit 13.03.2009 zu zah­len.


2. Die Be­klag­te wird ver­ur­teilt, an den Kläger 4.500,- € brut­to zuzüglich Zin­sen in Höhe von fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit dem 16.04.2010 zu zah­len.


Die Be­klag­te hat be­an­tragt:


Die Kla­ge wird ab­ge­wie­sen.


Sie hat be­haup­tet, der Vor­stand der D. B. AG sei im Ok­to­ber 2008 von ei­nem Ver­lust in Höhe von 1,5 Mrd. € aus­ge­gan­gen und im Ziel­er­rei­chungs­for­mu­lar vom Ja­nu­ar 2009 sei ver­se­hent­lich der Bank­fak­tor mit 60 % an­ge­ge­ben wor­den, ob­wohl er sich ei­gent­lich auf 0 % hätte be­lau­fen müssen.
 


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Die Be­klag­te hat ge­meint, die Mit­tei­lung des Vor­stands der D. B. AG vom 28.10.2008 stel­le kei­ne ver­bind­li­che Zu­sa­ge des Bo­nus­vo­lu­mens dar, denn die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne endgülti­ge Ent­schei­dung hätten zu die­sem Zeit­punkt noch nicht vor­ge­le­gen. Selbst wenn man da­von aus­ge­he, dass es sich bei der Mit­tei­lung vom 28.10.2008 um ei­ne Er­mes­sens­ausübung ge­han­delt ha­be, hätte die­se auf­grund der sich ver­schlech­tern­den Si­tua­ti­on an den Fi­nanzmärk­ten nachträglich geändert wer­den dürfen. Dies er­ge­be sich darüber hin­aus nach den Grundsätzen der Störung der Geschäfts­grund­la­ge gem. § 313 BGB.


Die Be­klag­te hat wei­ter die An­sicht ver­tre­ten, dem Kläger ste­he für 2009 kein an­tei­li­ger Bo­nus zu.


Der Kläger hat be­strit­ten, dass der Vor­stand der D. B. AG im Ok­to­ber 2008 von ei­nem Ver­lust in Höhe von „nur“ 1,5 Mrd. € aus­ge­gan­gen sei. Auch sei die Ein­tra­gung des Bank­fak­tors be­wusst und nicht ver­se­hent­lich er­folgt.


Das Ar­beits­ge­richt München hat mit Ur­teil vom 10.06.2010 die Be­klag­te ver­ur­teilt, dem Kläger für das Jahr 2008 ei­nen Bo­nus in Höhe von 25.000,- € zu zah­len und die wei­ter­ge­hen­de Kla­ge hin­sicht­lich der Bo­nus­zah­lung für das Jahr 2009 ab­ge­wie­sen.


Zur Be­gründung sei­ner Ent­schei­dung hat das Ar­beits­ge­richt an­ge­nom­men, dem Kläger ste­he der gel­tend ge­mach­te Be­trag für das Jahr 2008 nach § 611 BGB i. V. m. Ziff. 2 b sei­nes Ar­beits­ver­tra­ges zu. Die Be­klag­te ha­be mit der Ziel­ver­ein­ba­rung und Ziel­er­rei­chung für den Be­wer­tungs­zeit­raum 01.01.2008 bis 31.12.2008 im April 2008 bzw. Ja­nu­ar 2009 die Ge­samt­ziel­er­rei­chung des Klägers ent­spre­chend den Vor­ga­ben nach Ziff. 3 der „Terms & Con­di­ti­ons“ für das Jahr 2008 de­fi­niert.
Auch ha­be der Vor­stand ein aus­rei­chen­des Bo­nus­vo­lu­men zur Verfügung ge­stellt, wie dies in Ziff. 5 der „Terms & Con­di­ti­ons“ ver­langt wer­de. Mit dem Schrei­ben vom 28.10.2008 ha­be die Be­klag­te ihr Leis­tungs­be­stim­mungs­recht aus­geübt. Die Be­stim­mung durch ein­sei­ti­ge emp­fangs­bedürf­ti­ge Wil­lens­erklärung sei als Ge­stal­tungs­recht grundsätz­lich un­wi­der­ruf­lich und als ein­ma­li­ges Recht mit der Ausübung ver­braucht. Hier­an ha­be auch die Ände­rung der tatsächli­chen Verhält­nis­se be­zo­gen auf die späte­re wirt­schaft­li­che
 


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Ent­wick­lung nichts geändert. Der An­spruch des Klägers sei schließlich auch nicht nach den Grundsätzen des Weg­falls der Geschäfts­grund­la­ge hinfällig ge­wor­den.
Dem Kläger ste­he da­her der in un­strei­ti­ger Höhe von 25.000,- € ein­ge­klag­te Be­trag zu. Die wei­ter­ge­hen­de Kla­ge hin­sicht­lich des Bo­nus für das Jahr 2009 hat das Ar­beits­ge­richt un­ter Hin­weis auf ei­ne feh­len­de Rechts­grund­la­ge für den An­spruch ab­ge­wie­sen.


Mit Schrift­satz ih­rer Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten vom 01.10.2010, ein­ge­gan­gen beim Lan­des­ar­beits­ge­richt München am sel­ben Tag, hat die Be­klag­te ge­gen das ihr am 24.09.2010 zu­ge­stell­te En­dur­teil des Ar­beits­ge­richts München Be­ru­fung ein­ge­legt und die­se mit Schrift­satz vom 08.12.2010, ein­ge­gan­gen beim Lan­des­ar­beits­ge­richt München wie­der­um am sel­ben Tag, in­ner­halb der bis zu die­sem Tag verlänger­ten Frist be­gründet.


Die Be­klag­te meint, dem Kläger ste­he kein ar­beits­ver­trag­li­cher Erfüllungs­an­spruch zu, da ihm für 2008 kein Ziel­bo­nus mit­ge­teilt wor­den sei. Das Ar­beits­ge­richt ha­be un­zu­tref­fen­der Wei­se an­ge­nom­men, der Vor­stand der Bank ha­be durch die Mit­tei­lung vom 28.10.2008 sein Er­mes­sen aus­geübt. Bei der Aus­le­gung der Erklärung ha­be das Ar­beits­ge­richt nicht berück­sich­tigt, dass dem Vor­stand bei Ab­ga­be der Erklärung kei­ne be­last­ba­ren Er­geb­nis­se vor­ge­le­gen hätten.


Bei der Mit­tei­lung vom 28.10.2008 han­de­le es sich nicht um ei­ne ver­bind­li­che Fest­set­zung des Bo­nus­vo­lu­mens, da des­sen Fest­le­gung für ab­grenz­ba­re Grup­pen von Mit­ar­bei­tern un­ter­schied­li­che Aus­wir­kun­gen ha­be. Das Bo­nus­vo­lu­men ha­be sich ne­ben den außer­ta­rif­li­chen Mit­ar­bei­tern mit Ziel­ver­ein­ba­run­gen auch auf Ta­rif­mit­ar­bei­ter und auf außer­ta­rif­li­che Mit­ar­bei­ter oh­ne Ziel­ver­ein­ba­rung be­zo­gen. Der Bo­nus für Ta­rif­mit­ar­bei­ter rich­te sich nach der Ge­samt­be­triebs­ver­ein­ba­rung über das Bo­nus­sys­tem im Ta­rif­be­reich, nach der der Vor­stand den Bo­nus­pool für die­sen Per­so­nen­kreis in Abhängig­keit vom Geschäfts­er­geb­nis der Bank fest­le­ge. Bei außer­ta­rif­lich Beschäftig­ten oh­ne Ziel­ver­ein­ba­rung rich­te sich die jähr­li­che Bo­nus­zah­lung nach dem je­wei­li­gen Ar­beits­ver­trag. Bei ih­nen sei die Fest­le­gung ei­nes Bo­nus­vo­lu­mens kei­ne Vor­aus­set­zung ei­ner Bo­nus­zah­lung. Für sie
 


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sei es im Zu­sam­men­hang mit der ver­trag­li­chen Re­ge­lung ei­ne in­ter­ne und un­ver­bind­li­che Vor­be­rei­tungs­hand­lung der Bank ge­we­sen.


Auch dürfe der Hin­weis auf Rück­stel­lun­gen nicht über­be­wer­tet wer­den, da die­se für un­ge­wis­se Ver­bind­lich­kei­ten ge­bil­det würden.


Es ha­be kei­ne in­ter­ne An­wei­sung ge­ge­ben, bei den Ziel­ver­ein­ba­run­gen ei­nen Bank­fak­tor 60 % an­zu­set­zen, es sei aber zu­tref­fend, dass dies zunächst in­tern kom­mu­ni­ziert wor­den sei. Gleich­wohl hätte die Ziel­er­rei­chung im Block A auf­grund des Er­geb­nis­ses der D. B. AG mit 0 % be­wer­tet wer­den müssen.


Auch ha­be die Be­klag­te, aus­ge­hend von der Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts (Ur­teil vom 08.05.2003 - DB 2004, 603), ih­re Er­mes­sens­ent­schei­dung bei Ände­rung der tatsächli­chen oder recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ändern können. Ent­ge­gen der An­nah­me des Ar­beits­ge­richts sei die­se Recht­spre­chung nicht nur auf Dau­er­tat­bestände an­zu­wen­den.


Sch­ließlich könne sich die Be­klag­te je­den­falls auf ei­nen Weg­fall der Geschäfts­grund­la­ge be­ru­fen, da die Er­trags­la­ge, die sich in der Zeit von Ok­to­ber bis zur Fest­le­gung des endgülti­gen Bo­nus gra­vie­rend geändert ha­be, Grund­la­ge der Mit­tei­lung vom 28.10.2008 ge­we­sen sei. Die dy­na­mi­sche Ver­schlech­te­rung des Er­geb­nis­ses der D. B. AG ge­genüber der Pro­gno­se von An­fang Au­gust 2008, wel­che am 28.10.2008 vor­ge­le­gen ha­be, sei nicht vor­aus­seh­bar ge­we­sen. Zwar ha­be die In­sol­venz der In­vest­ment­bank Leh­man Bro­thers zu welt­wei­ten Tur­bu­len­zen an den Fi­nanzmärk­ten geführt. Dar­aus könne aber nicht der Schluss ge­zo­gen wer­den, dies als den Zeit­punkt zu wer­ten, an dem al­le Ex­per­ten mit der kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­schlech­te­rung des ge­samt­wirt­schaft­li­chen Um­fel­des fest ge­rech­net hätten. Mit­te und En­de Ok­to­ber 2008 ha­be es nach dem staat­li­chen Ret­tungs­schirm An­zei­chen für ei­ne Ent­span­nung ge­ge­ben. Ih­ren Höhe­punkt ha­be die Fi­nanz­kri­se erst En­de 2008 und da­mit nach der Mit­tei­lung vom 28.10.2008 ge­fun­den. Der Ein­wand des Klägers, dem Vor­stand der D. B. AG sei auf­grund per­ma­nen­ten Fi­nanz­con­trol­lings das Zah­len­werk täglich be­kannt ge­we­sen, wer­de der Kom­ple­xität des Sach­ver­halts nicht annähernd ge­recht.
 


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Die Mit­tei­lung vom 28.10.2008 könne recht­lich nicht als Ge­samt­zu­sa­ge ge­wer­tet wer­den, da sie le­dig­lich de­kla­ra­to­ri­sche und ankündi­gen­de Funk­ti­on ge­habt ha­be.


Dem Kläger ste­he auch kein Scha­den­er­satz­an­spruch zu, da dies vor­aus­set­ze, dass ein Ziel­bo­nus mit ihm ver­ein­bart wor­den sei oder je­den­falls ein Rah­men für die Bo­nus­zah­lung be­ste­he. Selbst wenn man annähme, dem Kläger ste­he ein Scha­den­er­satz­an­spruch zu, wäre die­ser auf Na­tu­ral­re­sti­tu­ti­on ge­rich­tet und der Kläger müss­te so ge­stellt wer­den, wie er stünde, wenn der zum Er­satz ver­pflich­ten­de Um­stand nicht ein­ge­tre­ten wäre. Der Kläger hätte je­doch auch dann kei­nen Bo­nus er­hal­ten, wenn ihm ein Ziel­bo­nus mit­ge­teilt wor­den wäre. Denn nach den „Terms & Con­di­ti­ons“ wäre die Fest­set­zung ei­nes Bo­nus­vo­lu­mens durch den Vor­stand Vor­aus­set­zung ei­ner Bo­nus­zah­lung ge­we­sen. Der Vor­stand der Be­klag­ten ha­be das Bo­nus­vo­lu­men aber im Fe­bru­ar 2009 wirk­sam auf „Null“ ge­setzt und der Mit­tei­lung vom 28.10.2008 kom­me kei­ne rechts­ver­bind­li­che Wir­kung zu. Selbst wenn man dies an­ders be­ur­tei­len würde, wäre die D. B. AG an die­se Mit­tei­lung auf Grund der späte­ren Ent­wick­lung nicht ge­bun­den ge­we­sen. Sie hätte ih­re Er­mes­sens­ent­schei­dung ändern dürfen und außer­dem lägen die Vor­aus­set­zun­gen für die An­nah­me ei­ner Störung der Geschäfts­grund­la­ge vor.


Im Zu­sam­men­hang mit dem Scha­den­er­satz­an­spruch be­strei­tet die Be­klag­te, dass der Kläger sei­nen Ar­beits­platz früher hätte wech­seln können, da für ihn vor dem 01.09.2009 kein Ar­beits­platz beim B. R. & Co. KG frei ge­we­sen sei.


Letzt­lich sei das Ar­beits­ge­richt sei zu Un­recht von ei­nem Be­trag in un­strei­ti­ger Höhe von 25.000,- € aus­ge­gan­gen.


Die Be­klag­te be­an­tragt:


Das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts München vom 10.06.2010 - Az: 15 Ca 16589/09 - wird teil­wei­se ab­geändert:

Die Kla­ge wird ins­ge­samt ab­ge­wie­sen.
 


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Der Kläger be­an­tragt:


Die Be­ru­fung wird zurück­ge­wie­sen.


Er ver­tei­digt das erst­in­stanz­li­che Ur­teil und meint, dass die Be­klag­te im Ver­fah­ren vor dem Ar­beits­ge­richt die Höhe des An­spruchs nie be­strit­ten ha­be. Auch in den Vor­jah­ren sei im Ziel­ver­ein­ba­rungs­for­mu­lar in der Zei­le „Ziel­bo­nus“ nie ein Wert ein­ge­tra­gen wor­den. Im Ja­nu­ar 2009 ha­be sein Vor­ge­setz­ter Herr Dr. Ki., ihm wie im Vor­jahr ei­ne Top­leis­tung bestätigt. Sei­en aber die Leis­tung und das Bo­nus­vo­lu­men gleich, müsse dies auch für die Höhe der Gra­ti­fi­ka­ti­on gel­ten.


Das Ar­beits­ge­richt sei zu­tref­fend von der Ver­bind­lich­keit der Erklärung vom 28.10.2008 aus­ge­gan­gen, weil dar­in das Er­geb­nis der Ent­schei­dung des Vor­stands i. S. v. Ziff. 5 der „Terms & Con­di­ti­ons“ pu­bli­ziert wor­den sei. Da der­ar­ti­ge Ver­laut­ba­run­gen - wie den Empfängern be­kannt und be­wusst - übli­cher­wei­se we­gen ih­rer weit­rei­chen­den Wir­kun­gen von ver­schie­de­nen Fach­ab­tei­lun­gen ge­prüft würden, sei aus­zu­sch­ließen, dass die Veröffent­li­chung un­be­dacht und leicht­fer­tig er­folgt sei. Sch­ließlich sei bei der Aus­le­gung auch zu berück­sich­ti­gen, dass der Vor­stand der D. B. AG trotz der Fi­nanz­markt­kri­se und der im Hin­blick auf die be­vor­ste­hen­de Fu­si­on un­si­che­ren Si­tua­ti­on ent­ge­gen den Ge­pflo­gen­hei­ten be­reits im Herbst 2008 ei­ne Aus­sa­ge zum Bo­nus­vo­lu­men für 2008 veröffent­licht ha­be. Die Zu­sa­ge sei be­wusst er­folgt, um für die be­trof­fe­nen Mit­ar­bei­ter ei­ne Bin­dungs­wir­kung zu er­zeu­gen. Auch ha­be der Ge­samt­be­triebs­rat auf ei­ne der­ar­ti­ge Zu­sa­ge ge­drängt, da für den Be­reich „In­vest­ment­ban­king“ be­reits ein Bo­nustopf zur Verfügung ge­stellt wor­den war. We­gen der Zu­sa­ge des Vor­stan­des sei auch zunächst die höhe­re Rück­stel­lung für Bo­nus­zah­lun­gen er­folgt.


Über die ver­bind­li­che Äußerung des Vor­stands hin­aus ha­be die Be­klag­te ih­re Zu­sa­ge in der Fol­ge­zeit auch um­ge­setzt, in­dem die Führungs­kräfte an­ge­wie­sen wur­den, die Ziel­ver­ein­ba­rungs­pro­zes­se ab­zu­sch­ließen. Im Ja­nu­ar 2009 sei der Bank­fak­tor zen­tral­sei­tig er­mit­telt und mit­ge­teilt wor­den. Ein ver­se­hent­li­cher Ein­trag des Fak­tors 60 % sei aus­zu-
 


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schließen, da er auch in die For­mu­la­re der dem Kläger un­ter­ge­be­nen Mit­ar­bei­ter ein­ge­tra­gen wor­den sei. Im Übri­gen sei der Fak­tor im Ver­gleich zum Vor­jah­res­fak­tor 70 % schlüssig, da das Be­triebs­er­geb­nis dort im Jahr 2008 nur un­we­sent­lich schlech­ter aus­ge­fal­len sei als im Vor­jahr.


Die Be­klag­te ha­be die Zu­sa­ge später auch nicht ein­sei­tig ändern können, da ei­ne Ände­rung der Er­mes­sens­ent­schei­dung nur dann möglich sei, wenn sich die Zu­sa­ge pau­schal auf zukünf­ti­ge wie­der­keh­ren­de Leis­tun­gen be­zo­gen hätte und nicht auf ei­ne Ein­zel­fall­re­ge­lung.


Auch ei­ne Ände­rung nach den Grundsätzen über den Weg­fall der Geschäfts­grund­la­ge kom­me nicht in Be­tracht. Die ge­sam­te Fi­nanz­bran­che ha­be sich seit Mit­te Sep­tem­ber 2008, nach den Pro­ble­men mit der Leh­man Bro­thers Bank und der HRE in ei­ner Abwärts­spi­ra­le be­fun­den, die sich spätes­tens seit Mit­te Sep­tem­ber 2008 verstärkt ha­be. Bei der D. B. AG ha­be ins­be­son­de­re auch im Hin­blick auf die Fu­si­on ein be­son­ders präzi­ser Wis­sens­stand be­stan­den. Dies ha­be auch im Hin­blick auf die In­vest­ments­par­te D. Kl. ge­gol­ten. Dem Vor­stand muss­te da­her schon am 28.10.2008 ein Ver­lust von annähernd 3,5 Mrd. € be­kannt ge­we­sen sein. Na­he­zu par­al­lel zur Zu­sa­ge sei­en Ver­hand­lun­gen zwi­schen der A. und der Be­klag­ten geführt wor­den, um den ursprüng­lich ver­ein­bar­ten Kauf­preis zu hal­bie­ren.


Die maßge­ben­den Umstände, die der Zu­sa­ge vom Ok­to­ber 2008 zu­grun­de la­gen, hätten sich bis Fe­bru­ar 2009 nicht grund­le­gend geändert. Ab­ge­se­hen da­von sei das Geschäfts­er­geb­nis der Be­klag­ten nicht Geschäfts­grund­la­ge der Zu­sa­ge ge­we­sen und et­wai­ge in­ne­re Vor­be­hal­te der Be­klag­ten sei­en un­er­heb­lich. Ver­wun­der­lich sei schließlich, dass die Zu­sa­ge nicht schon vor Jah­res­en­de 2008 wi­der­ru­fen wor­den sei, denn im­mer­hin ha­be am 22.12.2008 noch ei­ne außer­or­dent­li­che Sit­zung des Auf­sichts­rats der D. B. AG statt­ge­fun­den und noch am 30.12.2008 sei er aus dem Büro des Chef­syn­di­kus per E-Mail (Bl. 422 d. A.) auf­ge­for­dert wor­den, den ak­tu­el­len Ziel­ver­ein­ba­rungs­pro­zess zu En­de zu brin­gen.


Er meint wei­ter, bei Ab­leh­nung der Bo­nus­zah­lung als Erfüllungs­an­spruch ste­he ihm we­gen des enttäusch­ten Ver­trau­ens ein Scha­dens­er­satz­an­spruch zu, der auf Er­satz des ne-
 

 

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gati­ven In­ter­es­ses ge­rich­tet sei. Er ha­be im Ver­trau­en auf die Mit­tei­lung des Vor­stands und auf Wunsch der Be­klag­ten sei­ne neue Stel­le erst am 01.09.2009 an­ge­tre­ten. Ihm sei ein Scha­den durch Vergütungs­dif­fe­ren­zen in Höhe von 31.700,- € ent­stan­den. Die­ser Be­trag lie­ge über der gel­tend ge­mach­ten Kla­ge­sum­me (zu den Ein­zel­hei­ten der Be­rech­nung s. Be­ru­fungs­er­wi­de­rung vom 22.12.2010, S. 34; Bl. 409 d. A.).


We­gen des wei­te­ren Vor­tra­ges der Par­tei­en im Be­ru­fungs­ver­fah­ren wird auf die Be­ru­fungs­be­gründung vom 08.12.2010, die Be­ru­fungs­er­wi­de­rung vom 22.12.2010 und auf die Schriftsätze der Be­ru­fungskläge­rin vom 08.03.2011 und des Be­ru­fungs­be­klag­ten vom 02.03.2011 so­wie vom 24.03.2011 Be­zug ge­nom­men.


Ent­schei­dungs­gründe:


I.


Die nach § 64 Abs. 2 ArbGG statt­haf­te Be­ru­fung der Be­klag­ten ist frist- und form­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den (§§ 66 Abs. 1, 64 Abs. 6 ArbGG, 519, 520 ZPO) und da­her zulässig. Der Kläger ist als zu­ge­las­se­ner Rechts­an­walt pro­zess­ver­tre­tungs­be­rech-tigt (§ 11 Abs. 4 ArbGG).


II.

Die Be­ru­fung der Be­klag­ten ist un­be­gründet.


Das Ar­beits­ge­richt hat zu­tref­fend fest­ge­stellt, dass dem Kläger der strei­ti­ge Bo­nus für das Jahr 2008 zu­steht.
 


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1. Der An­spruch des Klägers auf Zah­lung ei­nes Bo­nus in Höhe von 25.000,- € für das Jahr 2008 er­gibt sich aus Ziff. 2 b sei­nes Ar­beits­ver­tra­ges i. V. m. Ziff. 5 der „Terms & Con­di­ti­ons“.


Nach Ziff. 2 des Ar­beits­ver­tra­ges setzt sich die Vergütung des Klägers zu­sam­men aus ei­nem Ge­halt (Ziff. 2 a) und ei­ner jähr­li­chen Ab­schluss­gra­ti­fi­ka­ti­on (Ziff. 2 b), die ne­ben ei­nem Ga­ran­tie­be­trag aus ei­ner zusätz­li­chen Vergütung be­steht, die un­ter Berück­sich­ti­gung der Er­trags­la­ge der Bank nach Leis­tungs­ge­sichts­punk­ten jähr­lich neu fest­ge­setzt wird.
Aus­schlag­ge­bend für die Bo­nus­zah­lung sind da­her zwei Fak­to­ren: Leis­tungs­ge­sichts­punk­te und die Er­trags­la­ge der Bank. Die ar­beits­ver­trag­li­che Re­ge­lung muss in­so­weit im Zu­sam­men­hang mit den „Terms & Con­di­ti­ons“ ge­se­hen wer­den, die un­strei­tig Be­stand­teil des Ar­beits­ver­tra­ges wur­den und in Ziff. 5 vor­ge­ben, dass die tatsächli­che Zah­lung des Bo­nus vor­aus­setzt, dass der Vor­stand ein aus­rei­chen­des Bo­nus­vo­lu­men zur Verfügung stellt, wo­bei die Fest­stel­lung des Bo­nus­vo­lu­mens der Ent­schei­dung des Vor­stan­des über­las­sen bleibt.
Die grundsätz­li­che Ent­schei­dung über das Bo­nus­vo­lu­men hängt von ei­ner ein­sei­ti­gen Er­mes­sens­ent­schei­dung der Bank ab. Sie muss ei­ne Leis­tungs­be­stim­mung nach bil­li­gem Er­mes­sen un­ter Berück­sich­ti­gung der wirt­schaft­li­chen La­ge und der in­di­vi­du­el­len Leis­tun­gen vor­neh­men (so auch das LAG Ham­burg 10.02.2010 - 3 Sa 83/09 - und 17.03.2010 - 3 Sa 89/09 - in Par­al­lel­ver­fah­ren; von der Be­klag­ten vor­ge­legt als Anl. B 7, Bl. 129 - 145 d. A. und Bl. 146 - 164 d. A.). In­so­weit be­steht zwi­schen den Par­tei­en auch Ei­nig­keit. Strei­tig ist aber, ob der Vor­stand ei­ne Er­mes­sens­ent­schei­dung ge­trof­fen und das Bo­nus­vo­lu­men für das Jahr 2008 ver­bind­lich fest­ge­setzt hat.

a. Mit der E-Mail vom 28.10.2008 hat der da­ma­li­ge Vor­stand der D. B. AG ei­ne Er­mes­sens­ent­schei­dung ge­trof­fen.

Die Mit­tei­lung vom 28.10.2008 erfüllt die Merk­ma­le ei­ner Wil­lens­erklärung.

 


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aa. Als Wil­lens­erklärung wird die Äußerung ei­nes auf die Her­beiführung ei­ner Rechts­wir­kung ge­rich­te­ten Wil­lens ver­stan­den. Sie bringt ei­nen Rechts­fol­ge­wil­len zum Aus­druck, der auf die Be­gründung, in­halt­li­che Ände­rung oder Be­en­di­gung ei­nes pri­va­ten Rechts­verhält­nis­ses ab­zielt (BGH 17.10.2000 - NJW 2001, 289; LAG Hamm 06.10.2010 - 3 Sa 854/10 - Rev. ein­ge­legt: 10 AZR 649/10). Der sub­jek­ti­ve Tat­be­stand ei­ner Wil­lens­erklärung wird da­bei übli­cher­wei­se un­ter­teilt in den das äußere Ver­hal­ten be­herr­schen­den Hand­lungs­wil­len, das Erklärungs­be­wusst­sein und den Geschäfts­wil­len (Pa­landt/El­len­ber­ger, 69 Aufl., vor § 116 Rn. 1). Zum ob­jek­ti­ven Erklärungs­tat­be­stand gehört der auf ei­ne be­stimm­te Rechts­fol­ge ge­rich­te­te Wil­le des Erklären­den, der sog. Rechts­fol­ge­wil­le.


Auch die Fra­ge, ob ei­ne Erklärung über­haupt als Wil­lens­erklärung oder bei­spiels­wei­se nur als bloße Mit­tei­lung an­zu­se­hen ist, muss nach den Aus­le­gungs­maßstäben der §§ 133, 157 BGB be­ur­teilt wer­den (BAG 02.03.1973 - EzA BGB § 133 Nr. 7; So­er­gel/He­f­er­mehl, BGB, 12. Aufl., vor § 116 Rn. 17).


Ge­gen­stand der Aus­le­gung ist ein wil­lent­li­ches Ver­hal­ten ei­ner Par­tei un­ter dem Ge­sichts­punkt, ob es als ei­ne Wil­lens­erklärung, d. h. als Aus­druck ei­nes Rechts­fol­ge­wil­lens zu qua­li­fi­zie­ren ist. Der aus­zu­le­gen­de Erklärungs­tat­be­stand muss dem­nach zunächst auch un­ter Berück­sich­ti­gung sei­ner Be­gleit­umstände er­fasst wer­den. Erst wenn durch Aus­le­gung nach §§ 133, 157 BGB er­mit­telt ist, was zum Erklärungs­tat­be­stand gehört, kann un­ter Her­an­zie­hung der re­le­van­ten Erklärungs­umstände fest­ge­stellt wer­den, ob ei­ne Wil­lens­erklärung vor­liegt und wel­chen In­halt sie hat (BGH 19.03.1992 - NJW-RR 1992, 773; So­er­gel/He­f­er­mehl aaO).


Nicht für die tat­be­stand­li­chen Vor­aus­set­zun­gen, son­dern für das Wirk­sam­wer­den ei­ner Wil­lens­erklärung wird un­ter­schie­den zwi­schen emp­fangs­bedürf­ti­gen und nicht­emp­fangs­bedürf­ti­gen Wil­lens­erklärun­gen. Ers­te­re wer­den schon mit Ab­ga­be und Letz­te­re erst mit Zu­gang wirk­sam (vgl. § 130 BGB). Bei der Leis­tungs­be­stim­mung han­delt es sich nach § 315 Abs. 2 BGB um ei­ne ein­sei­ti­ge, emp­fangs­bedürf­ti­ge Wil­lens­erklärung.
 


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Die Aus­le­gung ei­ner Wil­lens­erklärung hat grundsätz­lich vom Wort­laut aus­zu­ge­hen Nach dem Aus­le­gungs­maßstab der §§ 133, 157 BGB ist der wirk­li­che Wil­le des Erklären­den zu er­for­schen und nicht am buchstäbli­chen Sinn des Aus­drucks zu haf­ten. Bei der Aus­le­gung sind al­le tatsächli­chen Be­gleit­umstände der Erklärung zu berück­sich­ti­gen, die für die Fra­ge von Be­deu­tung sein können, wel­chen Wil­len der Erklären­de bei sei­ner Erklärung ge­habt hat und wie die Erklärung von ih­rem Empfänger zu ver­ste­hen war (st. Rspr., vgl. et­wa BAG 23.09.2009 - AP Nr. 36 zu § 157 BGB).


Für das Vor­lie­gen ei­ner Wil­lens­erklärung kommt es da­her nicht dar­auf an, ob der Wil­le oder auch nur das Be­wusst­sein des Erklären­den vor­lag, ei­ne rechts­geschäft­li­che Erklärung ab­zu­ge­ben; ent­schei­dend ist viel­mehr al­lein, ob der Empfänger das Erklärungs­ver­hal­ten nach Treu und Glau­ben und un­ter Berück­sich­ti­gung der Ver­kehrs­sit­te so­wie der Umstände der Erklärung als Wil­lens­erklärung auf­fas­sen durf­te und ob der Erklären­de dies bei An­wen­dung der im Ver­kehr er­for­der­li­chen Sorg­falt hätte er­ken­nen und ver­mei­den können (BAG 17.11.2010 - 4 AZR 127/09 - n. v., zit. nach Ju­ris; BAG 08.10.2010 - 5 AZR 697/09 - n. v., zit. nach Ju­ris).


bb. Bei An­wen­dung der ge­nann­ten Kri­te­ri­en er­gibt sich, dass es sich bei der E-Mail vom 28.10.2008 und de­ren In­halt um ei­ne Wil­lens­erklärung han­delt.


(1) Aus­ge­hend vom Wort­laut er­sch­ließt sich, dass der da­ma­li­ge Vor­sit­zen­de des Vor­stands der D. B. AG und de­ren Per­so­nal­vor­stand ei­ne Nach­richt an die Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen ver­sand­te, die - so wört­lich - ei­ne „Mit­tei­lung“ ent­hielt - und zwar die Mit­tei­lung über ei­ne Zu­sa­ge des Vor­stands be­tref­fend Bo­nus­zah­lun­gen für das Jahr 2008. Aus dem Wort­laut er­gibt sich nicht, dass die Zu­sa­ge des Vor­stands un­ter ei­nem ir­gend­wie ge­ar­te­ten Vor­be­halt ste­hen soll­te.


Der Wort­laut ist ein­deu­tig, d. h. er lässt für den Empfänger kein an­de­res Verständ­nis zu, als dass nie­mand ge­rin­ge­rer als der Vor­stands­vor­sit­zen­de die Mit­ar­bei­ter über ei­nen vom Vor­stand ge­fass­ten Be­schluss in­for­mier­te. Das gilt ins­be­son­de­re auch im Hin­blick auf die Ver­wen­dung des Be­griffs „Ent­schei­dung“, denn da­mit wird be­kräftigt, dass der im vor­an­ge­gan­ge­nen Satz erwähn­ten Zu­sa­ge ein Ent­schei­dungs­fin­dungs­pro­zess zu­grun­de lag.

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Man­gels er­kenn­ba­ren Vor­be­halts konn­te ein Empfänger der E-Mail die Nach­richt auch nur so ver­ste­hen, dass hier ei­ne bin­den­de Äußerung ab­ge­ge­ben wer­den soll­te, der Vor­stands­vor­sit­zen­de al­so ei­ne rechts­er­heb­li­che Erklärung ab­ge­ben woll­te.


Im Übri­gen spricht der In­halt der Erklärung, so­weit dar­in der Dank für ge­leis­te­te Diens­te ver­bun­den mit wei­te­rem künf­ti­gem Ein­satz zum Aus­druck ge­bracht wird, für ei­ne Wil­lens­erklärung. Die­ser Hin­weis wäre überflüssig, wenn es sich um ei­ne un­ver­bind­li­che Erklärung han­deln würde. Bestätigt wird dies auch durch den Hin­weis dar­auf, dass die Fest­set­zung der in­di­vi­du­el­len Bo­nus­beträge in ei­nem persönli­chen Gespräch er­fol­gen wird. Auch die­se Ankündi­gung wäre sinn­los, wenn man der Erklärung im Übri­gen nur Un­ver­bind­lich­keit zu­spre­chen würde. Das­sel­be gilt für die Be­nen­nung ei­nes Zah­lungs­ter­mins.


Ge­genüber den auf­geführ­ten Erwägun­gen grei­fen die von der Be­klag­ten an­geführ­ten Ar­gu­men­te nicht durch. Dies gilt ins­be­son­de­re für den Ein­wand, dass sich die Un­ver­bind­lich­keit der Äußerung schon dar­aus er­ge­be, dass es un­ter­schied­li­che Krei­se Bo­nus­be­rech­tig­ter gibt, bei de­nen sich die Fest­set­zung des Bo­nus­vo­lu­mens je­weils nach ih­ren ar­beits­ver­trag­li­chen Ge­stal­tun­gen aus­wir­ke. Denn aus der maßge­ben­den Sicht des Klägers war die E-Mail auch an ihn ge­rich­tet, soll­te ihn be­tref­fen und es muss­te je­dem Empfänger klar sein, dass sich die Be­rech­nung ei­ner Bo­nus­zah­lung aus wei­te­ren, je­weils ein­schlägi­gen ver­trag­li­chen Kom­po­nen­ten er­ge­ben soll­te. Dies er­gibt sich deut­lich aus dem Wort­laut der Nach­richt, da dar­in auf die in­di­vi­du­el­le Leis­tung Be­zug ge­nom­men wird. So­weit die Nach­richt auch Mit­ar­bei­ter er­reich­te, bei de­nen die Fest­set­zung des Bo­nus­vo­lu­mens kei­ne Rol­le spielt, kommt der E-Mail kei­ne Be­deu­tung zu. Kei­nes­falls lässt sich dar­aus auf die Un­ver­bind­lich­keit der Zu­sa­ge schließen.


Für die Kam­mer steht da­mit un­ter Berück­sich­ti­gung der erwähn­ten Ge­sichts­punk­te fest, dass es sich bei der Erklärung, aus­ge­hend von de­ren Wort­laut, um ei­ne Wil­lens-
 


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erklärung han­delt, in der der Vor­stand sei­nen bin­den­den Wil­len über die Zu­sa­ge ei­nes Bo­nus­vo­lu­mens mit­teil­te.

(2) Die An­nah­me, es lie­ge ei­ne Wil­lens­erklärung vor, wird auch durch de­ren Ent­ste­hungs­ge­schich­te und den Zweck der Mit­tei­lung bestätigt. Nach der Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts (vgl. et­wa Ur­teil vom 08.03.2006 - AP Nr. 79 zu § 74 HGB) gehören ne­ben der Ent­ste­hungs­ge­schich­te zu den zu berück­sich­ti­gen­den Be­gleit­umständen das Ver­hal­ten der Par­tei­en nach Ab­schluss des Rechts­geschäfts, der Zweck der Ver­ein­ba­rung und die beim Ab­schluss der Ver­ein­ba­rung be­ste­hen­de In­ter­es­sen­la­ge.


(a) Die D. B. AG hat­te vor Ab­ga­be der Erklärung be­reits den im In­vest­ment-Ban­king täti­gen Mit­ar­bei­tern ei­nen Bo­nustopf zu­ge­sagt und ver­fass­te den der E-Mail vom 28.10.2008 zu­grun­de­lie­gen­den Be­schluss auf Druck des Ge­samt­be­triebs­rats. Die­sen Sach­ver­halt, der auch im Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Hamm vom 06.10.2010 (3 Sa 854/09) fest­ge­hal­ten ist und vor­lie­gend vom Kläger im Schrift­satz vom 02.03.2010 (Bl. 424 d. A.) wie­der­holt und ins Ver­fah­ren ein­ge­bracht wur­de, hat die Be­klag­te nicht be­strit­ten. Er gilt da­her als zu­ge­stan­den (§ 138 Abs. 3 ZPO). Er erklärt die Ent­ste­hungs­ge­schich­te und die Mo­ti­va­ti­on der Bank, ei­ne bin­den­de Zu­sa­ge ab­ge­ben zu wol­len.


(b) Zwar ist an­de­rer­seits zu berück­sich­ti­gen, dass es in der Beschäfti­gungs­zeit des Klägers noch nie vor­ge­kom­men war, dass es ei­ne der­ar­ti­ge Zu­sa­ge ge­ge­ben hat­te und dass es auch un­gewöhn­lich war, dass ei­ne sol­che Zu­sa­ge so früh, d. h. vor Ab­schluss des Geschäfts­jah­res und noch da­zu in ei­ner von wirt­schaft­li­chen Un­si­cher­hei­ten ge­prägten Zeit er­teilt wur­de (vgl. in­so­weit auch die Ar­gu­men­ta­ti­on des LAG Hamm im Ur­teil vom 24.06.2010 - 16 Sa 385/10 - und des LAG Rhein­land-Pfalz im Ur­teil vom 04.02.2010 - 2 Sa 598/09).
Hier ist aber zu be­ach­ten, dass es - wie der Kläger vor­ge­tra­gen hat - durch­aus im In­ter­es­se der Be­klag­ten auch im Hin­blick auf die Wirt­schafts­kri­se nach der In­sol­venz der Leh­man Bro­thers Bank ent­sprach, Mit­ar­bei­ter durch die frühzei­ti­ge Zu­sa­ge da­von
 


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ab­zu­hal­ten, das Un­ter­neh­men zu ver­las­sen. Hier­auf deu­tet auch der Wort­laut der Erklärung hin, in der das Ver­trau­en auf zukünf­ti­ges En­ga­ge­ment und den Ein­satz für die Bank be­tont wird.


(c) Auch das Ver­hal­ten der erklären­den Bank nach dem 28.10.2008 be­kräftigt das ge­fun­de­ne Aus­le­gungs­er­geb­nis. Da­durch, dass die D. B. AG die Mit­ar­bei­ter im De­zem­ber 2008 an­hielt, die Ziel­ver­ein­ba­rungs­pro­zes­se zu En­de zu brin­gen, hat sie ge­genüber den Empfängern der strei­ti­gen Erklärung den Ein­druck bestätigt, an ih­rer Zu­sa­ge fest­hal­ten zu wol­len. Ein ab­wei­chen­des Verständ­nis ist aus Sicht der Be­ru­fungs­kam­mer nicht er­kenn­bar.


(3) Im Er­geb­nis bleibt da­her fest­zu­hal­ten, dass es sich bei der E-Mail vom 28.10.2008 um ei­ne Wil­lens­erklärung han­del­te. Bei de­ren Aus­le­gung nach §§ 133, 157 BGB sind die vor­ge­nann­ten As­pek­te hin­sicht­lich Wort­laut und Be­gleit­umständen glei­cher­maßen zu­grun­de zu le­gen und führen zur Würdi­gung, dass sich die D. B. AG bin­dend ver­pflich­te­te und da­mit die ihr zu­ste­hen­de Er­mes­sens­ent­schei­dung über die Be­stim­mung des Bo­nus­vo­lu­mens ge­trof­fen hat­te.


Das ge­fun­de­ne Aus­le­gungs­er­geb­nis deckt sich mit den Ur­tei­len des Lan­des­ar­beits­ge­richts Hamm vom 06.10.2010 (3 Sa 854/10) und des Lan­des­ar­beits­ge­richts Ham­burg vom 10.02.2010 (3 Sa 89/09) so­wie vom 17.03.2010 (3 Sa 83/09). Im Übri­gen wei­sen auch das Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm (Ur­teil vom 24.06.2010 - 16 Sa 385/10) und das Lan­des­ar­beits­ge­richt Rhein­land-Pfalz (Ur­teil vom 04.02.2010 - 2 Sa 598/09) dar­auf hin, dass durch die frag­li­che Mit­tei­lung bei den Mit­ar­bei­tern Ver­trau­en er­weckt wur­de. Das bestätigt aber auch das hier ge­fun­de­ne Er­geb­nis, wie die Erklärung des Vor­stands der Bank aus Sicht der Empfänger zu ver­ste­hen war.
 


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b. Die Be­klag­te blieb an die Er­mes­sens­ent­schei­dung ih­rer Rechts­vorgänge­rin ge­bun­den und konn­te die­se nicht wi­der­ru­fen oder abändern und durch ei­ne an­de­re Er­mes­sens­ent­schei­dung er­set­zen.


aa. In den Ent­schei­dungs­gründen des Ur­teils vom 06.10.2010 (3 Sa 854/10), de­nen sich die Be­ru­fungs­kam­mer in­so­weit in vol­lem Um­fang an­sch­ließt und auf die nach­fol­gend zur Ver­mei­dung von Wie­der­ho­lun­gen Be­zug ge­nom­men wird, hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm Fol­gen­des aus­geführt:


„a) Die Leis­tungs­be­stim­mung nach § 315 Abs. 1 BGB als rechts­ge­stal­ten­de Erklärung un­ter­liegt den Vor­schrif­ten über Wil­lens­erklärun­gen und Rechts­geschäfte und ist da­her grundsätz­lich un­wi­der­ruf­lich. Als ein­ma­li­ges Recht ist sie mit Ausübung ver­braucht (hier­zu BAG, 11.03.1981, AP Nr. 2 zu § 39 TV Ang Bun­des­post; BAG, 09.11.1999, EzA Be­trAVG § 1 Ablösung Nr. 23; BAG, 08.05.2002, DB 2004, 603; BGH, 24.01.2002, NJW 2002, 1421; Münch­Komm-Gott­wald, 5. Aufl., § 315, Rn. 35; Pa-landt/Grüne­berg, § 315, Rn. 11).


b) Sieht man in der Ausübung der Leis­tungs­be­stim­mung ei­ne Kon­kre­ti­sie­rung des Leis­tungs­in­halts in endgülti­ger Form, die in den Ver­trag ein­geht (sie­he hier­zu: BGH, 24.01.2002, aaO), sieht man des Wei­te­ren in der Ausübung ei­nen Ver­brauch des Be­stim­mungs­rechts, so be­ste­hen schon Be­den­ken, ei­ne ein­sei­ti­ge Abände­rungsmöglich­keit über­haupt an­zu­er­ken­nen, wenn nicht je­den­falls ein Vor­be­halt ei­ner Neu­fest­set­zung, ge­ge­be­nen­falls un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen, mit der Leis­tungs­be­stim­mung ver­bun­den war.


Grundsätz­lich wird der Ver­trags­in­halt mit der Leis­tungs­be­stim­mung fest­ge­legt. Die Ände­rung des In­halts ei­nes Ver­tra­ges durch ein­sei­ti­ge Be­stim­mung ist re­gelmäßig nicht möglich, wenn man von der Ausübung bei­spiels­wei­se ei­nes Wi­der­rufs­vor­be­halts ab­sieht. In ei­nem sol­chen Fall
 


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hat al­ler­dings die Abände­rung ih­re Grund­la­ge be­reits im Ver­trag selbst, in dem ein Wi­der­rufs­vor­be­halt ver­ein­bart wor­den ist.“


bb. Die Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts kennt al­ler­dings die Möglich­keit ei­ner Ände­rung der Leis­tungs­be­stim­mung oder ei­ner Neu­be­stim­mung aus Gründen der Bil­lig­keit, wenn sich die tatsächli­chen oder recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen verändern (BAG 11.03.1981 und BAG 08.05.2003, jew. aaO). Wie in dem vom Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm ent­schie­de­nen Fall kommt ei­ne sol­che Neu­be­stim­mung im vor­lie­gen­den Ver­fah­ren je­doch nicht in Be­tracht.


(1) Das Bun­des­ar­beits­ge­richt hat in sei­nen Ur­tei­len vom 11.03.1981 (AP Nr. 2 zu § 39 TV Ang Bun­des­post) und vom 08.05.2003 (AP Nr. 82 zu § 315 BGB) dar­auf hin­ge­wie­sen, dass der Grund­satz der Un­wi­der­ruf­lich­keit ein­schränkungs­los nur bei den ei­gent­li­chen, auf die Er­brin­gung ei­ner ein­ma­li­gen Leis­tung und Ge­gen­leis­tung ge­rich­te­ten Schuld­verhält­nis­sen des bürger­li­chen Rechts an­er­kannt ist und bei Dau­er­schuld­verhält­nis­sen und ih­nen ver­gleich­ba­ren auf Dau­er an­ge­leg­ten sons­ti­gen Rechts­verhält­nis­sen ei­ne Be­schränkung des Grund­sat­zes der Un­wi­der­ruf­lich­keit vor­ge­nom­men. Auch das Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm ist die­ser Recht­spre­chung in sei­nem Ur­teil vom 06.10.2010 (3 Sa 854/10) ge­folgt.


Im vor­lie­gen­den Streit­fall geht es um ei­ne ein­ma­li­ge Leis­tungs­gewährung für das Jahr 2008. Ei­ne wei­ter­ge­hen­de Bin­dung, et­wa für Fol­ge­jah­re, ent­steht durch die Erklärung vom 28.10.2008 nicht, sie be­schränkt sich aus­sch­ließlich auf die Fest­le­gung des Bo­nus­pools für 2008.


Das Ge­richt schließt sich hier der An­sicht des Lan­des­ar­beits­ge­richts Hamm (aaO) an, wo­nach kein Grund be­steht, aus Bil­lig­keits­erwägun­gen ei­ne Neu­be­stim­mung zu ge­stat­ten, wenn der zur Leis­tungs­be­stim­mung Be­rech­tig­te für ei­ne sol­che ein­ma­li­ge Zah­lung den Do­tie­rungs­rah­men fest­ge­legt hat. Dies muss ins­be­son­de­re dann gel­ten, wenn die Be­stim­mung der Leis­tung be­reits zu ei­nem Zeit­punkt er­folgt, zu dem ei­ne Not­wen­dig­keit man­gels Vor­lie­gens des Jah­res­er­geb­nis­ses noch gar nicht be­stand. Ge­ra­de un­ter dem As­pekt der Bil­lig­keit, die ei­ne sol­che nachträgli­che Neu­be­stim-

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mung ermögli­chen soll, kann dann ei­ne Neu­fest­set­zung nicht er­fol­gen, weil die Ausübung des Leis­tungs­be­stim­mungs­rechts ge­ra­de in Kennt­nis des Um­stands er­folgt ist, dass das tatsächli­che Jah­res­er­geb­nis noch nicht vor­liegt.


(2) Wie in dem Ver­fah­ren, wel­ches der Ent­schei­dung des Lan­des­ar­beits­ge­richts Hamm vom 06.10.2010 zu­grun­de lag, lässt sich auch im Streit­fall dem Vor­trag der Be­klag­ten nicht hin­rei­chend ent­neh­men, dass ei­ne Verände­rung der tatsächli­chen Vor­aus­set­zun­gen ge­ge­ben war. Da­her ist ei­ne Neu­be­stim­mung auch aus die­sem Grund aus­ge­schlos­sen.


(a) War die Zu­sa­ge auf den Druck des Ge­samt­be­triebs­rats hin er­folgt, lässt sich kei­ne Verände­rung der tatsächli­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Leis­tungs­be­stim­mung er­ken­nen.


(b) Ei­ne Ände­rung der tatsächli­chen Verhält­nis­se ist aber auch nicht da­durch ein­ge­tre­ten, dass sich das Geschäfts­er­geb­nis im ope­ra­ti­ven Be­reich zu ei­nem späte­ren Zeit­punkt schlech­ter dar­stell­te, als dies zum Zeit­punkt der Erklärung vom 28.10.2010 pro­gnos­ti­ziert war.


Die Be­klag­te hat in der Kla­ge­er­wi­de­rung vom 13.01.2010 (dort S. 4/5; vgl. Bl. 40/41 d. A.) vor­ge­tra­gen, der Vor­stand ha­be am 02.10.2008 über die Bo­nus­zah­lung ent­schie­den und das Bo­nus­vo­lu­men vor dem Hin­ter­grund der be­vor­ste­hen­den Fu­si­on für ver­tret­bar er­ach­tet. Bei Ver­brei­tung des Be­schlus­ses im In­tra­net am 28.10.2008 sei man noch, wie bei der Be­schluss­fas­sung, von ei­nem - auf den Stand von Au­gust 2008 zurück­zuführen­den - pro­gnos­ti­zier­ten Ver­lust von 1,5 Mrd. € aus­ge­gan­gen. Ei­ne Pro­gno­se mit Stand 26.11.2008 ha­be dann ein ne­ga­ti­ves ope­ra­ti­ves Er­geb­nis von 3,5 Mrd. € er­ge­ben. Im Fe­bru­ar 2009 sei dann das ne­ga­ti­ve Er­geb­nis der D. B. AG mit rd. 6,5 Mrd. € fest­ge­stellt wor­den, was schließlich zur Mit­tei­lung vom 18.02.2009 geführt ha­be, dass es für das Jahr 2008 kei­ne Bo­nus­zah­lun­gen ge­ben wer­de.
 


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Auf S. 8/9 des Schrift­sat­zes vom 13.01.2010 (vgl. Bl. 44/45 d. A.) hat die Be­klag­te auch aus­geführt, dass be­reits En­de Mai 2008, al­so nach Be­ginn der sog. Sub­pri­me-Kri­se, der Ent­wurf ei­nes Be­wer­tungs­leit­fa­dens vor­lag. Nach dem Vor­trag der Be­klag­ten gab es hier­zu seit Mai 2008 Si­mu­la­ti­ons­mo­del­le, nach de­nen die La­ge der Bank be­stimmt und wei­ter pro­gnos­ti­ziert wer­den soll­te, ins­be­son­de­re um den Ab­schrei­bungs­be­darf im vo­la­ti­len Um­feld zu er­mit­teln.


Der Kläger hat dem­ge­genüber gerügt, dass es wohl kaum sein könne, dass die D. B. AG vom auf­kom­men­den Ver­lust über­rascht wor­den sei, da sich die Verhält­nis­se zwi­schen dem 28.10.2008 und An­fang No­vem­ber 2009 nicht schlag­ar­tig verändert ha­ben könn­ten. Un­ter Be­zug­nah­me auf Ko­pi­en ei­nes Be­richts des „Fo­cus-Mo­ney-On­line-Diens­tes“ vom 08.08.2010 (vgl. Bl. 231/232 d. A.) weist der Kläger dar­auf hin, dass schon zu die­sem Zeit­punkt ein pro­gnos­ti­zier­ter Ver­lust von gut 3 Mrd. € be­rich­tet wur­de.


Aus dem Vor­trag der Be­klag­ten er­gibt sich un­ter Berück­sich­ti­gung der Ein­las­sun­gen und Erläute­run­gen des Klägers nebst Ko­pi­en der Me­di­en­be­rich­te nicht, dass die D. B. AG zum Zeit­punkt der Ver­laut­ba­rung am 28.10.2008 nicht mit ei­ner wei­te­ren, auch dra­ma­ti­schen, Ver­schlech­te­rung ih­res Geschäfts­er­geb­nis­ses vor dem Hin­ter­grund der Aus­wir­kun­gen der Sub­pri­me-Kri­se hätte rech­nen können und müssen. Im Ge­gen­teil: Die Auszüge aus den Pres­se­be­rich­ten wei­sen deut­lich dar­auf hin, dass die Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten sehr wohl um die wirt­schaft­li­chen Schwie­rig­kei­ten wuss­te. Dies gilt um­so mehr, als die Be­klag­te zum Ein­wand des Klägers im Schrift­satz vom 22.12.2010 (dort S. 21; vgl. Bl. 396 d. A.), ein Großteil der Pro­ble­me ha­be sich aus der In­vest­ment­bank­s­par­te D. Kl. er­ge­ben, nicht Stel­lung ge­nom­men hat.


Et­was an­de­res er­gibt sich auch nicht auf Grund­la­ge des Vor­tra­ges der Be­klag­ten im Schrift­satz vom 08.03.2011, in wel­chem sie (Bl. 483/484 d. A.) auf die Aus­wir­kun­gen des von der Bun­des­re­gie­rung ins Le­ben ge­ru­fe­nen SoFF­in am 14.10.2008 Be­zug nimmt und dar­aus un­ter Be­zug­nah­me auf Pres­se­be­rich­te von ei­nem Hoff­nungs­schim­mer für Ban­ken spricht. Denn selbst un­ter Berück­sich­ti­gung des SoFF­in, des­sen Hil­fe in Form ei­ner zwei­ten Tran­che die D. B. AG im Ja­nu­ar 2009 in An­spruch
 


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nahm, ist nicht zu erklären, wes­halb die Bank noch im De­zem­ber 2008 an der Bo­nus­zu­sa­ge fest­hielt, in­dem sie von den Mit­ar­bei­tern ver­lang­te, die Ziel­er­rei­chungs­pro­zes­se zu En­de zu führen. Da der Be­klag­ten selbst nach Vor­trag der Be­klag­ten zu die­sem Zeit­punkt die Dra­ma­tik der La­ge be­wusst war, ist nicht nach­zu­voll­zie­hen, wes­halb sich die Si­tua­ti­on an­ge­sichts der Ge­samt­umstände seit der Zu­sa­ge bis zum Wi­der­ruf der Zu­sa­ge un­vor­her­seh­bar geändert ha­ben soll­te. Dies gilt um­so mehr, als die Be­klag­te nach dem von ihr nicht be­strit­te­nen und da­mit nach § 138 Abs. 3 ZPO zu­ge­stan­de­nen Vor­trag des Klägers im Schrift­satz vom 22.12.2010 (dort S. 23; vgl. Bl. 398 d. A.) schon An­fang No­vem­ber 2008, al­so we­ni­ge Ta­ge nach ih­rer Zu­sa­ge, erst­mals Hil­fen aus dem SoFF­in in An­spruch ge­nom­men hat.


(c) Der Ar­gu­men­ta­ti­on des Lan­des­ar­beits­ge­richts Ham­burg in sei­nem Ur­teil vom 17.03.2010 (3 Sa 89/09), wo­nach ei­ne Neu­be­stim­mung der Er­mes­sens­ent­schei­dung des­we­gen ge­recht­fer­tigt sei, da die Bank si­cher­lich kei­ne Zu­sa­ge ab­ge­ge­ben hätte, wenn ih­re Er­trags­la­ge kei­ne Bo­nus­zah­lung zu­ge­las­sen hätte, weil sie dann ih­re Pflich­ten ge­genüber ih­ren An­teils­eig­nern ver­letzt hätte, kann die er­ken­nen­de Kam­mer nicht fol­gen. Denn dies be­gründet nicht die An­nah­me, ei­ne dra­ma­ti­sche Verände­rung der Sach­la­ge ha­be die Neu­be­stim­mung ge­recht­fer­tigt. Auch wird da­bei über­se­hen, dass der Vor­stand der Bank nicht nur ge­genüber den An­teils­eig­nern Ver­ant­wor­tung schul­det, son­dern auch ge­genüber sei­nen Mit­ar­bei­tern.


Da­mit ist als Er­geb­nis fest­zu­hal­ten, dass die Be­klag­te im Fe­bru­ar 2009 ih­re frühe­re Er­mes­sens­ent­schei­dung nicht mehr ändern bzw. rückgängig ma­chen konn­te.


c. Die Er­mes­sens­ent­schei­dung vom 28.10.2008 ist auch nicht nach den Grundsätzen über den Weg­fall der Geschäfts­grund­la­ge (§ 313 BGB) re­vi­diert wor­den.


aa. Nach § 313 BGB ist ein Ver­trag an­zu­pas­sen, wenn Umstände, die zu sei­ner Grund­la­ge ge­wor­den sind, sich schwer­wie­gend geändert ha­ben. Geschäfts­grund­la­ge sind die bei Ver­trags­schluss be­ste­hen­den ge­mein­sa­men Vor­stel­lun­gen bei­der Par­tei­en

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oder die dem Geschäfts­geg­ner er­kenn­ba­ren und von ihm nicht be­an­stan­de­ten Vor­stel­lun­gen der ei­nen Ver­trags­par­tei von dem Vor­han­den­sein oder dem künf­ti­gen Ein­tritt ge­wis­ser Umstände, so­fern der Geschäfts­wil­le der Par­tei­en auf die­ser Vor­stel­lung auf­baut (BAG 08.10.2009 - AP Nr. 143 zu § 2 KSchG 1969; BGH 08.02.2006 - NJW-RR 2006, 1037; zit. nach Ju­ris).


bb. Es ist schon zu be­zwei­feln, ob sich die Be­klag­te über­haupt auf ei­nen Weg­fall der Geschäfts­grund­la­ge ih­rer Er­mes­sens­ent­schei­dung be­ru­fen kann, da es sich hier­bei um ei­ne ein­sei­ti­ge Leis­tungs­be­stim­mung han­delt. Die Re­geln, die bei Feh­len oder Weg­fall der Geschäfts­grund­la­ge ein­grei­fen, sind ent­wi­ckelt wor­den, um auf der Ebe­ne des Schuld­rechts bei Verträgen mit ge­gen­sei­ti­gem Leis­tungs­aus­tausch die Fol­gen schwer­wie­gen­der Störun­gen der Ver­trags­grund­la­gen in Gren­zen des Zu­mut­ba­ren hal­ten zu können. Da­her ist § 313 BGB auf ein­sei­ti­ge Rechts­geschäfte nach An­sicht des Bun­des­ge­richts­hofs (vom 25.11.1992 - NJW 1993, 850) nicht an­wend­bar.


Die an­ge­spro­che­ne Fra­ge, ob § 313 BGB auf die Leis­tungs­be­stim­mung nach § 315 BGB an­ge­wen­det wer­den kann, ist so­weit er­sicht­lich bis­her nicht höchst­rich­ter­lich geklärt.


Sie kann für die Ent­schei­dung des vor­lie­gen­den Rechts­streits auch of­fen blei­ben. Denn ein Weg­fall der Geschäfts­grund­la­ge kann we­der für die ein­sei­ti­ge Be­stim­mung des Bo­nus­vo­lu­mens noch für die ver­trag­li­che Re­ge­lung an­ge­nom­men wer­den.


(1) Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm (Ur­teil vom 06.10.2010 - aaO) hat in­so­weit an­ge­nom­men, es las­se sich schon nicht er­ken­nen, dass der Geschäfts­wil­le der Be­klag­ten bzw. ih­rer Rechts­vorgänge­rin dar­auf auf­bau­te, die zu­ge­sag­te Sum­me für ei­nen Bo­nus­pool nur dann zur Verfügung zu stel­len, wenn sich das Jah­res­er­geb­nis nicht oder nicht we­sent­lich ändert. Es sei we­der er­kenn­bar, dass so­wohl die D. B. AG, als auch die Ar­beit­neh­mer ge­mein­sam hier­von aus­ge­gan­gen sind, noch ist er­sicht­lich, dass ei­ne sol­che Vor­stel­lung der D. B. AG den begüns­tig­ten Ar­beit­neh­mern er­kenn­bar ge­wor­den ist.


Die­ser Ar­gu­men­ta­ti­on schließt sich das er­ken­nen­de Ge­richt in vol­lem Um­fang an.
 


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(2) Nach dem schriftsätz­li­chen Vor­trag der Be­klag­ten soll die Geschäfts­grund­la­ge für die Bo­nus­zah­lung we­gen der nach der Zu­sa­ge ein­ge­tre­te­nen un­er­war­te­ten Ver­schlech­te­rung der fi­nan­zi­el­len La­ge der D. B. AG ent­fal­len sein.


(a) Nach der Recht­spre­chung des Bun­des­ge­richts­hofs (Ur­teil vom 21.09.2005 - NJW 2006, 899) ist § 313 BGB un­an­wend­bar, wenn sich durch die Störung ein Ri­si­ko ver­wirk­licht, das ei­ne Par­tei zu tra­gen hat. Wie die Ri­si­ken zu ver­tei­len sind, er­gibt sich aus dem In­halt und dem Zweck des Ver­tra­ges so­wie dem an­zu­wen­den­den dis­po­si­ti­ven Recht. Der Geld­schuld­ner kann sich da­her nicht dar­auf be­ru­fen, dass sich für ihn un­er­war­te­te Fi­nan­zie­rungs­schwie­rig­kei­ten er­ge­ben ha­ben (Pa­landt/Grüne­berg, BGB, 69. Aufl., 2010, § 313 Rn. 19 und 30).


(b) Selbst wenn man da­von aus­gin­ge, an­ge­sichts der welt­wei­ten Fi­nanz­kri­se würden die ge­nann­ten Grundsätze nicht un­ein­ge­schränkt zu berück­sich­ti­gen sein, lie­gen aus den zu­vor (auf Sei­te 23/25) un­ter b. bb. (2) (b) dar­ge­stell­ten Gründen kei­ne genügen­den An­halts­punk­te vor, die die An­nah­me recht­fer­ti­gen könn­ten, die wirt­schaft­li­che La­ge der D. B. AG ha­be sich nach der Zu­sa­ge un­vor­her­seh­bar so dra­ma­tisch ver­schlech­tert, dass ein Fest­hal­ten an der Bo­nus­zu­sa­ge un­zu­mut­bar sei.


In die­sem Zu­sam­men­hang ist auch fest­zu­hal­ten, dass sich die Be­klag­te als Be­triebsüber­neh­me­rin der D. B. AG auf ei­nen Weg­fall der Geschäfts­grund­la­ge be­ruft, so dass auf ih­re wirt­schaft­li­che La­ge ab­ge­stellt wer­den müss­te an­stel­le der­je­ni­gen ih­rer Rechts­vorgänge­rin. Auch nach dem ei­ge­nen Vor­trag der Be­klag­ten bleibt aber un­klar, war­um ihr ge­ra­de un­ter der ver­trag­li­chen Ri­si­ko­ver­tei­lung ein Fest­hal­ten am un­veränder­ten Ver­trag nicht zu­ge­mu­tet wer­den kann (so auch LAG Hamm 06.10.2010 - 3 Sa 854/10). Denn die Rech­te aus dem Weg­fall der Geschäfts­grund­la­ge be­ste­hen nur, wenn der von der Störung be­trof­fe­nen Par­tei die un­veränder­te Ver­trags­erfüllung nicht mehr zu­ge­mu­tet wer­den kann. Un­zu­mut­bar­keit setzt dem­nach re­gelmäßig vor-
 


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aus, dass das Fest­hal­ten am Ver­trag zu un­trag­ba­ren, mit Recht und Ge­rech­tig­keit nicht mehr zu ver­ein­ba­ren­den Er­geb­nis­sen führen würde.


Da­von kann nach dem Vor­trag der Be­klag­ten, be­zo­gen auf ih­re ei­ge­ne wirt­schaft­li­che La­ge, nicht aus­ge­gan­gen wer­den. Es ist zwar verständ­lich, dass an­ge­sichts der Rol­le der Ban­ken in der Fi­nanz- und Wirt­schafts­kri­se po­li­tisch und mo­ra­lisch Einwände ge­gen Bo­nus­zah­lun­gen an Mit­ar­bei­ter der Ban­ken auch in den Jah­ren der Wirt­schafts­kri­se er­ho­ben wur­den und im­mer noch wer­den. Eben­so ist es nach­voll­zieh­bar, dass die Be­klag­te im Hin­blick hier­auf un­ter Druck steht.


Bei­de Erwägun­gen be­gründen aber nicht die An­nah­me, es sei mit Recht und Ge­rech­tig­keit nicht zu ver­ein­ba­ren, dass die Be­klag­te für die Ver­bind­lich­kei­ten ge­genüber Mit­ar­bei­tern ein­zu­ste­hen hat, die ih­re Rechts­vorgänge­rin be­gründe­te.


d. Hat die Be­klag­te nach vor­ste­hen­den Ausführun­gen das Bo­nus­vo­lu­men für das Jahr 2008 ver­bind­lich fest­ge­setzt, ist da­mit die ers­te ver­trag­li­che Vor­aus­set­zung für den Bo­nus­an­spruch des Klägers erfüllt.


Im Streit­fall sind auch die in­di­vi­du­el­len Leis­tungs­kri­te­ri­en für den Be­zug des Bo­nus nach dem Ziel­ver­ein­ba­rungs­sys­tem erfüllt, da die Be­klag­te die Leis­tun­gen des Klägers mit ei­nem Ziel­er­rei­chungs­grad von 125 % bestätigt hat.


Im Ein­zel­nen gilt hier­zu Fol­gen­des:


aa. Der Kläger hat mit der Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten ba­sie­rend auf den „Terms & Con­di­ti­ons“ (vgl. Bl. 58 ff. d. A.) ei­ne Ziel­ver­ein­ba­rung für das Jahr 2008 (vgl. Bl. 14/15 d. A.) ab­ge­schlos­sen. Dar­in wur­den im April 2008 die für den Kläger maßge­ben­den Zie­le für das Geschäfts­jahr 2008 fest­ge­legt. Die Ver­ein­ba­rung wur­de vom Kläger am 10.04.2008 und sei­tens der Bank am 14.04.2008 un­ter­zeich­net.
 


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bb. In der Ziel­ver­ein­ba­rung, die von bei­den Par­tei­en am 26. und 27.01.2009 un­ter­zeich­net wur­de, ist der Grad der Ge­samt­ziel­er­rei­chung von bei­den Par­tei­en mit 125 % fest­ge­legt wor­den.


cc. In der Ver­ein­ba­rung ist der sog. Bank­fak­tor mit 60 % an­ge­ge­ben.


Die­ser Fak­tor ist bei der Be­mes­sung des Bo­nus nach den „Terms & Con­di­ti­ons“ ei­ner der maßge­ben­den Blöcke der Be­wer­tung.


Zwar hat sich die Be­klag­te dar­auf be­ru­fen, der Fak­tor sei ver­se­hent­lich mit 60 % an­ge­ge­ben wor­den und hätte ei­gent­lich 0 % be­tra­gen müssen. Sie hat aber nicht näher aus­geführt, wor­auf die­ses Ver­se­hen zurück­zuführen sein soll. Das kann auch da­hin­ste­hen, denn für die recht­li­che Be­wer­tung kommt es maßge­bend dar­auf an, dass der Fak­tor wie an­ge­ge­ben ein­ge­tra­gen wur­de. Dass der Ein­trag mit 60 % er­folg­te, ist von der Be­klag­ten nicht be­strit­ten wor­den. Sie wen­det sich nur ge­gen die Rich­tig­keit des Fak­tors. Die­ses Be­strei­ten ist un­be­hel­flich. Die Be­klag­te hätte schon näher dar­le­gen müssen, wor­auf der Feh­ler be­ruh­te und wor­aus sich er­ge­ben soll­te, dass dem Kläger die Feh­ler­haf­tig­keit des Ein­tra­ges be­wusst war oder hätte be­kannt sein müssen. Dem steht aber ent­ge­gen, dass die Be­klag­te schon nach ei­ge­ner Ein­las­sung zunächst in­tern ei­nen Bank­fak­tor von 60 % kom­mu­ni­ziert hat­te (vgl. Schrift­satz vom 08.03.2011, S. 2 und Kla­ge­er­wi­de­rung vom 13.01.2010, S. 16).


dd. Sind so­nach al­le für die Be­rech­nung ent­schei­den­den Fak­to­ren erfüllt, hat der Kläger An­spruch auf Zah­lung ei­nes Bo­nus für das Jahr 2008.


Ob­wohl des­sen Höhe in der Ziel­ver­ein­ba­rung nicht an­ge­ge­ben ist, steht dem Kläger ein Be­trag von 25.000,- € zu.
 


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(1) Die maßge­ben­de Spal­te des For­mu­lars enthält fol­gen­de For­mu­lie­rung (vgl. Bl. 14 d. A.):


„Ziel­bo­nus in Eu­ro p.a.*) **) 100%
wird in ei­nem se­pa­ra­ten Schrei­ben mit­ge­teilt
*) Pflicht­ein­ga­be
**) Aus dem Ziel­bo­nus erwächst kein Rechts­an­spruch“


(2) Der An­sicht der Be­klag­ten, dem Kläger ste­he kein An­spruch zu, da ihm kein in­di­vi­du­el­ler Bo­nus mit­ge­teilt wor­den sei, kann das Be­ru­fungs­ge­richt nicht fol­gen.


Wie zu­vor im Ein­zel­nen dar­ge­legt, sind die Vor­aus­set­zun­gen des Zah­lungs­an­spruchs im Ver­trag und den die­sen ergänzen­den „Terms & Con­di­ti­ons“ fest­ge­legt. Kei­ne bei­der Re­ge­lun­gen enthält ei­nen Hin­weis dar­auf, dass Zah­lun­gen i. S. ei­nes Vor­be­halts nur dann er­fol­gen, wenn dem Mit­ar­bei­ter sein in­di­vi­du­el­ler Bo­nus mit­ge­teilt wur­de. Ge­gen ei­ne der­ar­ti­ge An­nah­me spricht zu­dem noch der Um­stand, dass dem Kläger in den Jah­ren 2006 und 2007 Bo­ni ge­zahlt wur­den, ob­wohl in sei­nen Ziel­ver­ein­ba­run­gen für die­se Jah­re in der frag­li­chen Spal­te eben­falls kein Ein­trag vor­ge­nom­men wor­den war. Hier­von muss das Ge­richt aus­ge­hen, da die Be­klag­te den ent­spre­chen­den Vor­trag des Klägers im Ver­hand­lungs­ter­min vom 16.03.2011 aus­drück­lich bestätigt hat (vgl. Nie­der­schrift über die Ver­hand­lung vom 16.03.2011, Bl. 538 f. d. A.).


Letzt­lich kann dar­aus nur der Schluss ge­zo­gen wer­den, dass es sich bei dem Ein­trag in der frag­li­chen Spal­te le­dig­lich um den Hin­weis auf ei­ne noch zu er­fol­gen­de Ab­rech­nung han­delt, zu­mal die Höhe des fest­zu­le­gen­den Bo­nus nicht nur vom In­halt und vom Er­geb­nis der Ziel­ver­ein­ba­rung und des Ziel­er­rei­chungs­gra­des son­dern auch vom Bo­nus­vo­lu­men abhängt.


(3) Der Kläger hat ei­nen ver­trag­li­chen Erfüllungs­an­spruch in Höhe von 25.000,- €.


(a) Da die Be­klag­te von ih­rem Leis­tungs­be­stim­mungs­recht nach § 315 Abs. 1 BGB nicht ab­sch­ließend Ge­brauch ge­macht hat, zu­gleich aber al­le, die Höhe des durch Er­mes-
 

 

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sen­ent­schei­dung zu be­stim­men­den Bo­nus­be­tra­ges maßge­ben­den Umstände, fest­ste­hen, setzt das Ge­richt die Höhe des Zah­lungs­an­spruchs gem. § 315 Abs. 3 Hs. 2 BGB durch Ur­teil fest.


(b) Aus der ver­bind­li­chen Fest­set­zung des Bo­nus­vo­lu­mens durch die E-Mail vom 28.10.2008 und durch die Fest­le­gung des Ziel­er­rei­chungs­gra­des mit 125 % so­wie dem von der Be­klag­ten in der Kla­ge­er­wi­de­rung vom 13.01.2010 ein­geräum­ten Um­stand, dass die Ge­wich­tung der ein­zel­nen Blöcke in den Jah­ren 2007 und 2008 iden­tisch wa­ren, schließt das Ge­richt, dass dem Kläger bei er­mes­sens­feh­ler­frei­er Leis­tungs­be­stim­mung, die sich an den Vor­ga­ben des Vor­jah­res ori­en­tiert, für das Jahr 2008 ein Bo­nus in Höhe von min­des­tens 25.000,- € hätte ge­zahlt wer­den müssen. Ob dem Kläger wie in den Vor­jah­ren ein wei­ter­ge­hen­der Be­trag zu­ge­stan­den hätte, kann da­hin­ste­hen, da der Kläger sei­ne For­de­rung auf die­sen Be­trag be­schränkt hat (§ 308 Abs. 1 ZPO).

(c) Die For­de­rung des Klägers ist ge­setz­lich zu ver­zin­sen (§§ 286, 288 BGB).


2. Da dem Kläger der gel­tend ge­mach­te Zah­lungs­an­spruch als Erfüllungs­an­spruch aus sei­nem Ar­beits­ver­trag zu­steht, kam es für die Ent­schei­dung des Rechts­streits nicht mehr dar­auf an, ob es sich bei der E-Mail vom 28.10.2008 um ei­ne Ge­samt­zu­sa­ge han­delt oder ob der An­spruch des Klägers als Scha­den­er­satz­an­spruch ge­ge­ben ist.


III.

Die Be­klag­te hat die Kos­ten ih­rer er­folg­lo­sen Be­ru­fung zu tra­gen (§ 97 Abs. 1 ZPO).

 


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IV.


Ge­gen die­ses Ur­teil wird die Re­vi­si­on zum Bun­des­ar­beits­ge­richt zu­ge­las­sen, da meh­re­re Lan­des­ar­beits­ge­rich­te in ver­gleich­ba­ren Fällen di­ver­gie­ren­de Ent­schei­dun­gen ge­trof­fen und auch das Lan­des­ar­beits­ge­richts Hamm in den Ur­tei­len vom 24.06.2010 und vom 06.10.2010 (jew. aaO) die Re­vi­si­on zu­ge­las­sen hat. Im Ein­zel­nen gilt:


Rechts­mit­tel­be­leh­rung:


Ge­gen die­ses Ur­teil kann die Be­klag­te Re­vi­si­on ein­le­gen.


Für den Kläger ist ge­gen die­ses Ur­teil kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.


Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb ei­ner Frist von ei­nem Mo­nat ein­ge­legt und in­ner­halb ei­ner Frist von zwei Mo­na­ten be­gründet wer­den.


Bei­de Fris­ten be­gin­nen mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens aber mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung des Ur­teils.


Die Re­vi­si­on muss beim


Bun­des­ar­beits­ge­richt

Hu­go-Preuß-Platz 1

99084 Er­furt

Post­an­schrift:
Bun­des­ar­beits­ge­richt
99113 Er­furt

 

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Te­le­fax-Num­mer:
0361 2636-2000


ein­ge­legt und be­gründet wer­den.

Die Re­vi­si­ons­schrift und die Re­vi­si­ons­be­gründung müssen von ei­nem Rechts­an­walt un­ter­zeich­net sein.


Es genügt auch die Un­ter­zeich­nung durch ei­nen Be­vollmäch­tig­ten der Ge­werk­schaf­ten und von Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie von Zu­sam­men­schlüssen sol­cher Verbände
- für ih­re Mit­glie­der
- oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der


oder

von ju­ris­ti­schen Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich in wirt­schaft­li­chem Ei­gen­tum ei­ner der im vor­ge­nann­ten Ab­satz be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen,
- wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti-
on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt
- und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

In je­dem Fall muss der Be­vollmäch­tig­te die Befähi­gung zum Rich­ter­amt ha­ben.


Zur Möglich­keit der Re­vi­si­ons­ein­le­gung mit­tels elek­tro­ni­schen Do­ku­ments wird auf die Ver­ord­nung über den elek­tro­ni­schen Rechts­ver­kehr beim Bun­des­ar­beits­ge­richt vom 09.03.2006 (BGBl. I, 519 ff.) hin­ge­wie­sen. Ein­zel­hei­ten hier­zu un­ter http://www.bun­des­ar­beits­ge­richt.de

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