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ARBEITSRECHT AKTUELL // 08/018

Min­dest­löh­ne auch bei der Bahn?

Bahn-Ta­rif­part­ner si­gna­li­sie­ren Be­reit­schaft zum Min­dest­lohn: Die Ge­werk­schaf­ten Trans­net und GDBA den­ken ge­mein­sam mit der Deut­scher Bahn AG über ei­nen Min­dest­lohn für die "Bran­che" Bahn­ver­kehr nach
Münzen, Münzhaufen Mit Min­dest­löh­nen ge­gen die Kon­kur­ren­ten der DB?

30.01.2008. Auch die "Bahn­bran­che" - sprich: die Deut­sche Bahn AG - trägt sich an­schei­nend mit dem Ge­dan­ken ei­nes Min­dest­loh­nes.

Nach ei­ner Mel­dung der Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung (FAZ) vom 24.01.2008 wur­de ein dies­be­züg­li­cher Vor­schlag von den Bahn-Ge­werk­schaf­ten Trans­net und Ge­werk­schaft Deut­scher Bun­des­bahn­be­am­ten und An­wär­ter (GDBA) auf­ge­bracht und soll bei Deut­sche Bahn-Chef Hart­mut Meh­dorn auf of­fe­ne Oh­ren tref­fen.

Die Idee be­steht dar­in, für die Bahn AG bzw. ih­re Töch­ter gel­ten­de Ta­rif­ver­trä­ge nach den Mo­dell der Post­bran­che für all­ge­mein­ver­bind­lich er­klä­ren zu las­sen und so­dann die "Bahn­bran­che" in das Ar­beit­neh­mer-Ent­sen­de­ge­setz (AEntG) auf­zu­neh­men mit der Fol­ge, dass dann in- und aus­län­di­sche An­bie­ter an die­se Ta­ri­fe ge­bun­den wä­ren. An­ders als bei der Post steht in der Bahn­bran­che nicht Zwei­fel, dass die ab­ge­schlos­se­nen Ta­rif­ver­trä­ge das nö­ti­ge 50-Pro­zent-Quo­rum von Ar­beit­neh­mern der Bran­che be­tref­fen.

Die Ge­werk­schafts­sei­te be­grün­det die­sen Vor­schlag mit der Be­fürch­tung, dass auch die­se Bran­che auf­grund des Kon­kur­renz­drucks von Dum­ping­löh­nen be­droht sei. Al­ler­dings kann an­ge­sichts der ta­rif­li­chen Ge­halts­er­hö­hun­gen für Bahn­mit­ar­bei­ter (und vor al­lem für die Lok­füh­rer), die in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten durch­ge­setzt wur­den, von "min­dest­lohn­taug­li­chen" Ta­ri­fent­gel­ten kaum die Re­de sein, über­stei­gen die­se doch in der Re­gel deut­lich die Gren­ze von 10,00 EUR pro St­un­de.

Die In­ter­es­sen­la­ge ist recht of­fen­sicht­lich, hat doch eben erst die Post vor­ge­macht, wie man mit Hil­fe von Min­dest­löh­nen Druck auf un­lieb­sa­me Kon­kur­renz­un­ter­neh­men ma­chen kann (wir be­rich­te­ten hier­über in Ar­beits­recht ak­tu­ell: 07/61 Auf­nah­me der Brief­dienst­leis­tungs­bran­che in das Ar­beit­neh­mer-Ent­sen­de­ge­setz (AEntG) ge­plant, in Ar­beits­recht ak­tu­ell: 07/88 Min­dest­lohn in der Post­bran­che und in Ar­beits­recht ak­tu­ell: 08/007 Ar­beit und So­zia­les: Ge­set­zes­än­de­run­gen zum Jah­res­wech­sel 2007 / 2008).

So kann man zwei Flie­gen mit ei­ner Klap­pe schla­gen: Wenn man als Deut­sche Bahn AG schon da­zu ge­zwun­gen wird, an­geb­lich zu ho­he Ta­rif­ab­schlüs­se ab­zu­schlie­ßen, dann soll es der Kon­kur­renz auch nicht bes­ser ge­hen...

Nä­he­re In­for­ma­tio­nen zu die­sem Vor­gang fin­den Sie hier:

Letzte Überarbeitung: 13. September 2016

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