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BAG, Ur­teil vom 15.12.2011, 7 AZR 394/10

   
Schlagworte: Arbeitszeit, Befristung
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 7 AZR 394/10
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 15.12.2011
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Düsseldorf, Urteil vom 26.08.2009, 8 Ca 2497/09
Landesarbeitsgericht Düsseldorf, Urteil vom 03.03.2010, 7 Sa 1152/09
   

BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT

7 AZR 394/10
7 Sa 1152/09
Lan­des­ar­beits­ge­richt
Düssel­dorf

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am
15. De­zem­ber 2011

UR­TEIL

Schie­ge, Ur­kunds­be­am­ter
der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Kläge­rin, Be­ru­fungskläge­rin und Re­vi­si­onskläge­rin,

pp.

be­klag­tes, be­ru­fungs­be­klag­tes und re­vi­si­ons­be­klag­tes Land,

hat der Sieb­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 15. De­zem­ber 2011 durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Lin­sen­mai­er, die Rich­te­rin­nen am Bun­des­ar­beits­ge­richt Gall­ner und Schmidt so­wie den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Prof. Dr. Dei­nert und die eh­ren­amt­li­che Rich­te­rin Do­nath für Recht er­kannt:

 

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Auf die Re­vi­si­on der Kläge­rin wird das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Düssel­dorf vom 3. März 2010 - 7 Sa 1152/09 - auf­ge­ho­ben.

Die Sa­che wird zur neu­en Ver­hand­lung und Ent­schei­dung an das Lan­des­ar­beits­ge­richt zurück­ver­wie­sen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten in ers­ter Li­nie über die Wirk­sam­keit ei­ner be­fris­te­ten Erhöhung der Ar­beits­zeit.

Die Kläge­rin ist bei dem be­klag­ten Land als Jus­tiz­beschäftig­te tätig und im Amts­ge­richt R ein­ge­setzt. Auf das Ar­beits­verhält­nis fin­den die Be­stim­mun-gen des Bun­des-An­ge­stell­ten­ta­rif­ver­trags (BAT) und der die­sen ergänzen­den, ändern­den oder er­set­zen­den Ta­rif­verträge An­wen­dung. Die Par­tei­en ver­ein­bar­ten nach der Rück­kehr der Kläge­rin aus dem Er­zie­hungs­ur­laub ab dem 1. Au­gust 1994 de­ren Tätig­keit mit 1/2 der re­gelmäßigen Ar­beits­zeit ei­ner voll­beschäftig­ten An­ge­stell­ten. In der Fol­ge­zeit stock­ten sie mit meh­re­ren Ergänzungs­verträgen die Ar­beits­zeit der Kläge­rin be­fris­tet in un­ter­schied­li­cher Höhe auf. In § 1 des letz­ten Ergänzungs­ver­trags vom 19. De­zem­ber 2008 ist ua. be­stimmt:

„Der ... ver­ein­bar­te Beschäfti­gungs­um­fang wird ab dem 01.01.2009 bis zum 31.03.2009 um 4/8 der je­wei­li­gen durch­schnitt­li­chen re­gelmäßigen wöchent­li­chen Ar­beits­zeit ei­nes ent­spre­chen­den Voll­beschäftig­ten erhöht, und zwar we­gen Vor­lie­gen des fol­gen­den sach­li­chen Grun­des: Vorüber­ge­hend freie Haus­halts­mit­tel (§ 6 Abs. 8 HG NRW)

 

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aus dem be­fris­tet nutz­ba­ren Stel­len­an­tei­len des BKS-Diens­tes Vergütungs­grup­pe Vc BAT (= Ent­gelt­grup­pe 8 TV-L) des Amts­ge­richts R der Jus­tiz­beschäftig­ten E.“

Stel­len und Stel­len­an­tei­le erhält das Amts­ge­richt R vom Land­ge­richt D - der haus­halts­mit­tel­be­wirt­schaf­ten­den Stel­le - zu­ge­wie­sen. Zur Stel­lenführung enthält § 6 Abs. 8 Satz 1 des Ge­set­zes über die Fest­stel­lung des Haus­halts­plans des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len für das Haus­halts­jahr 2008 vom 20. De­zem­ber 2007 (HG NW 2008, GV NRW 2007 S. 728) fol­gen­de Be­stim­mung:

„Plan­stel­len und Stel­len können für Zeiträume, in de­nen Stel­len­in­ha­be­rin­nen oder Stel­len­in­ha­bern vorüber­ge­hend kei­ne oder kei­ne vol­len Bezüge zu gewähren sind, im Um­fang der nicht in An­spruch ge­nom­me­nen Plan­stel­len-oder Stel­len­an­tei­le für die Beschäfti­gung von be­am­te­ten Hilfs­kräften und Aus­hilfs­kräften in An­spruch ge­nom­men wer­den.“

Nach den am 4. No­vem­ber 2008 ab­ge­schlos­se­nen Pla­nun­gen für das Haus­halts­jahr 2009 stand dem Di­rek­tor des Amts­ge­richts R für ei­ne - be­fris­te­te - Ar­beits­zeit­erhöhung zunächst nur ein Stel­len­an­teil von 1/8 zur Verfügung, der für ei­ne Auf­sto­ckung der Ar­beits­zeit der teil­zeit­beschäftig­ten Ar­beit­neh­me­rin K bis zum 31. De­zem­ber 2009 ein­ge­setzt wur­de. Die für die letz­te be­fris­te­te Erhöhung der Ar­beits­zeit der Kläge­rin an­ge­ge­be­nen 4/8 Stel­len­an­tei­le be­ruh­ten auf dem Son­der­ur­laub der Jus­tiz­beschäftig­ten E zur Be­treu­ung ei­nes Kin­des, der am 1. Ja­nu­ar 2009 en­den soll­te. Mit Schrei­ben vom 1. De­zem­ber 2008 be­an­trag­te Frau E ei­ne - vom be­klag­ten Land gewähr­te - Verlänge­rung des Son­der­ur­laubs bis zum 31. März 2009. Die Kläge­rin war am Amts­ge­richt in der glei­chen Ser­vice­ein­heit tätig, in der auch Frau E zu­vor ein­ge­setzt wor­den war. Nach Frau E´s Rück­kehr fiel auf, dass sie trotz ih­res Teil­zeit­ar­beits­verhält­nis­ses mit 1/2 der je­wei­li­gen durch­schnitt­li­chen re­gelmäßigen wöchent­li­chen Ar­beits­zeit ei­nes ent­spre­chen­den Voll­beschäftig­ten im Stel­len­plan auf ei­ner vol­len Stel­le geführt wor­den war. Im Übri­gen wa­ren im Stel­len­plan des Amts­ge­richts R - Stand 1. Ja­nu­ar 2009 - un­ter den Po­si­tio­nen „Stel­len­in­ha­ber ab­we­send“ und „Ver­tre­ter“ die beim Land­ge­richt D ein­ge­setz­ten

 

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Jus­tiz­beschäftig­ten T mit ei­nem Ar­beits­zeit­an­teil von 4/8 und N mit ei­nem Ar­beits­zeit­an­teil von 2/8 der Stel­le ei­ner in Voll­zeit beschäftig­ten An­ge­stell­ten je­weils bis zum 31. De­zem­ber 2009 geführt. Der Di­rek­tor des Amts­ge­richts R er­such­te mit Schrei­ben vom 15. De­zem­ber 2008 vor­sorg­lich den Be­zirks­per­so­nal­rat um Zu­stim­mung zum Ab­schluss des Ergänzungs­ver­trags mit der Kläge­rin. Der Be­zirks­per­so­nal­rat erklärte sich hierfür nicht zuständig.

Mit ih­rer am 3. April 2009 beim Ar­beits­ge­richt er­ho­be­nen Kla­ge hat die Kläge­rin in ers­ter Li­nie die Un­wirk­sam­keit der Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung gel­tend ge­macht. Sie hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, die­se sei nicht aus haus­halts­recht­li­chen Gründen ge­recht­fer­tigt und außer­dem aus per­so­nal­ver­tre­tungs­recht­li­chen Gründen un­wirk­sam. Da beim Amts­ge­richt R kein Per­so­nal­rat gewählt sei, hätte die Stu­fen­ver­tre­tung der Be­fris­tung zu­stim­men müssen. Zu Un­recht sei Frau K bei der bis zum 31. De­zem­ber 2009 dau­ern­den Ar­beits­zeit­erhöhung be­vor­zugt wor­den. Fer­ner er­sch­ließe sich nicht, wes­halb nicht Stel­len­an­tei­le an­de­rer Ge­rich­te - wie in der Ver­gan­gen­heit auch - für ih­re Ar­beits­zeit­erhöhung ein­ge­setzt wor­den sei­en. In die­sem Zu­sam­men­hang hat sie sich ins­be­son­de­re auf die Jus­tiz­beschäftig­ten Frau T und Frau N be­ru­fen. Die nicht trans­pa­ren­te „Ver­schie­be­pra­xis“ frei­er Stel­len­an­tei­le be­gründe die Un­wirk­sam­keit der Be­fris­tung, je­den­falls aber ei­nen An­spruch auf dau­er­haf­te - hilfs­wei­se vorüber­ge­hen­de - Auf­sto­ckung ih­rer Ar­beits­zeit in un­ter­schied­li­chen Umfängen. Äußerst hilfs­wei­se sei das be­klag­te Land ver­pflich­tet, ihr den durch ih­re Nicht­berück­sich­ti­gung bei der Ver­ga­be frei­er Haus­halts­mit­tel ent­stan­de­nen Scha­den zu er­set­zen.

Die Kläge­rin hat be­an­tragt 

1. fest­zu­stel­len, dass die zwi­schen den Par­tei­en mit Ergänzungs­ver­trag vom 19. De­zem­ber 2008 ver­ein­bar­te be­fris­te­te Beschäfti­gung über wei­te­re 4/8 der je­wei­li­gen durch­schnitt­li­chen re­gelmäßigen Ar­beits-zeit ei­nes ent­spre­chen­den Voll­zeit­beschäftig­ten un­wirk­sam ist und zwi­schen den Par­tei­en ins­ge­samt ein un­be­fris­te­tes Ar­beits­verhält­nis in Voll­zeit ab dem 1. April 2009 be­steht;

2. hilfs­wei­se für den Fall des Un­ter­lie­gens mit dem An­trag zu 1., das be­klag­te Land zu ver­ur­tei­len, ihr An­ge­bot auf Ab­schluss ei­nes Ar­beits­ver­trags über

 

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ei­ne un­be­fris­te­te Beschäfti­gung mit Wir­kung zum 1. April 2009 in Voll­zeit, dh. zu 8/8, hilfs­wei­se zu 7/8 ei­ner Voll­zeit­beschäfti­gung, hilfs­wei­se zu 6/8 ei­ner Voll­zeit­beschäfti­gung, hilfs­wei­se zu 5/8 ei­ner Voll­zeit­beschäfti­gung zu den Be­din­gun­gen ih­res Ar­beits­ver­trags vom 1. Au­gust 1994 an­zu­neh­men,

hilfs­wei­se ihr An­ge­bot auf Ab­schluss ei­nes Ergänzungs­ar­beits­ver­trags über ei­ne be­fris­te­te Beschäfti­gung zu 4/8, hilfs­wei­se zu 3/8, hilfs­wei­se zu 2/8, hilfs­wei­se zu 1/8 ei­ner Voll­zeit­beschäfti­gung bis zum 31. De­zem­ber 2009 an­zu­neh­men;

3. hilfs­wei­se für den Fall, dass auch der Hilfs­an­trag zu 2. er­folg­los ist, fest­zu­stel­len, dass das be­klag­te Land ver­pflich­tet ist, ihr den Scha­den zu er­set­zen, der ihr da­durch ent­stan­den ist, dass mit ihr sei­tens des be­klag­ten Lan­des nicht mit Wir­kung zum 1. April 2009 ein un­be­fris­te­tes Ar­beits­verhält­nis in Voll­zeit, hilfs­wei­se zu 7/8, zu 6/8, zu 5/8 ei­ner Voll­zeit­beschäfti­gung bis zum 31. De­zem­ber 2009 ver­ein­bart wor­den ist.

Das be­klag­te Land hat be­an­tragt, die Kla­ge ab­zu­wei­sen. Es hat den Stand­punkt ein­ge­nom­men, die bis zum 31. März 2009 be­fris­te­te Ar­beits­zeit­erhöhung sei we­gen der frei ge­wor­de­nen Haus­halts­mit­tel auf­grund des verlänger­ten Son­der­ur­laubs der Jus­tiz­beschäftig­ten E und außer­dem aus Ver­tre­tungs­gründen ge­recht­fer­tigt. Die Kläge­rin könne nicht ver­lan­gen, zur Rea­li­sie­rung ih­res Auf­sto­ckungs­be­geh­rens an ein an­de­res Ge­richt ver­setzt zu wer­den.

Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Be­ru­fung der Kläge­rin zurück­ge­wie­sen. Mit ih­rer Re­vi­si­on ver­folgt die Kläge­rin die Kla­ge­anträge wei­ter. Das be­klag­te Land be­an­tragt, die Re­vi­si­on zurück­zu­wei­sen.

Ent­schei­dungs­gründe

Die Re­vi­si­on der Kläge­rin ist be­gründet. Sie führt zur Auf­he­bung des Be­ru­fungs­ur­teils und zur Zurück­ver­wei­sung des Rechts­streits an das Lan­des­ar­beits­ge­richt. Mit der vom Lan­des­ar­beits­ge­richt ge­ge­be­nen Be­gründung kann

 

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der Kla­ge­an­trag zu 1. nicht ab­ge­wie­sen wer­den. Der Se­nat kann nicht ab-schließend ent­schei­den, ob die zum 31. März 2009 ver­ein­bar­te Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung wirk­sam oder un­wirk­sam ist. Da­zu be­darf es wei­te­rer tatsäch­li­cher Fest­stel­lun­gen. Dem­zu­fol­ge ist der­zeit auch nicht über die ech­ten Hilfs­anträge der Kläge­rin zu be­fin­den.

A. Der Kla­ge­an­trag zu 1. ist ein zulässi­ges all­ge­mei­nes Fest­stel­lungs­be­geh­ren. Auf die Be­fris­tung ei­ner Ar­beits­zeit­erhöhung fin­det die be­son­de­re Fest­stel­lungs­kla­ge nach § 17 Satz 1 Tz­B­fG kei­ne An­wen­dung. Die Un­wirk­sam­keit der Be­fris­tung ein­zel­ner Ar­beits­be­din­gun­gen ist mit ei­ner Kla­ge nach § 256 Abs. 1 ZPO gel­tend zu ma­chen (BAG 2. Sep­tem­ber 2009 - 7 AZR 233/08 - Rn. 14 mwN, BA­GE 132, 59). Das nach § 256 Abs. 1 ZPO er­for­der­li­che In­ter­es­se an der Fest­stel­lung des Be­ste­hens ei­nes Rechts­verhält­nis­ses liegt vor, weil sich das be­klag­te Land auf die mit Ver­trag vom 19. De­zem­ber 2008 ver­ein­bar­te Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung zum 31. März 2009 be­ru­fen und da­mit ge­gen das von der Kläge­rin er­streb­te un­be­fris­te­te Voll­zeit­ar­beits­verhält­nis ge­wandt hat.

B. Ob der zu 1. ge­stell­te An­trag be­gründet oder un­be­gründet ist, kann nicht ent­schie­den wer­den. Zwar hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt zu Recht er­kannt, dass der Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung kei­ne per­so­nal­ver­tre­tungs­recht­li­chen Gründe ent­ge­gen­ste­hen. Ob sie aber ei­ner Ver­trags­kon­trol­le standhält, kann an­hand der bis­lang vom Lan­des­ar­beits­ge­richt ge­trof­fe­nen Tat­sa­chen­fest­stel­lun­gen nicht ab­sch­ließend be­ur­teilt wer­den.

I. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt ist im Er­geb­nis rechts­feh­ler­frei da­von aus­ge­gan­gen, dass die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung in der Ver­ein­ba­rung vom 19. De­zem­ber 2008 nicht we­gen Ver­s­toßes ge­gen per­so­nal­ver­tre­tungs­recht­li­che Be­tei­li­gungs­rech­te un­wirk­sam ist.

1. Es kann of­fen­blei­ben, ob das be­klag­te Land die zuständi­ge Per­so­nal­ver­tre­tung vor Ab­schluss der streit­be­fan­ge­nen Be­fris­tungs­ver­ein­ba­rung ord­nungs­gemäß be­tei­ligt hat. Denn die Be­fris­tung un­ter­lag als sol­che nach dem Per­so­nal­ver­tre­tungs­ge­setz für das Land Nord­rhein-West­fa­len - Lan­des­per­so-

 

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nal­ver­tre­tungs­ge­setz (LPVG NW) - vom 3. De­zem­ber 1974 in der im Zeit­punkt der Ver­trags­ab­re­de gel­ten­den Fas­sung nicht (mehr) der Mit­be­stim­mung des Per­so­nal­rats. Die Be­stim­mun­gen in § 72 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 4 LPVG NW in der bis zum 16. Ok­to­ber 2007 gel­ten­den Fas­sung, wo­nach die Mit­be­stim­mung des Per­so­nal­rats ua. bei der Be­fris­tung von Ar­beits­verhält­nis­sen und bei we­sent­li­chen Ände­run­gen des Ar­beits­ver­trags vor­ge­se­hen war, wur­den mit Art. I Ziff. 36 Buchst. a aa und dd des am 17. Ok­to­ber 2007 in Kraft ge­tre­te­nen Ge­set­zes zur Ände­rung des Per­so­nal­ver­tre­tungs­rechts und schul­recht­li­cher Vor­schrif­ten vom 9. Ok­to­ber 2007 ge­stri­chen (vgl. GV NRW S. 394).

2. So­weit in der Ar­beits­zeit­erhöhung ei­ne der Mit­be­stim­mung des Per­so­nal­rats un­ter­lie­gen­de Ein­stel­lung nach § 72 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 LPVG NW lie­gen soll­te, führ­te die - zu­guns­ten der Kläge­rin un­ter­stell­te - Ver­let­zung der Per­so­nal­rats­be­tei­li­gung nicht zur Un­wirk­sam­keit der ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung. Ei­ne feh­len­de Zu­stim­mung des Per­so­nal­rats hat nur dann die Un­wirk­sam­keit der in­di­vi­du­al­recht­li­chen Maßnah­me zur Fol­ge, wenn die­se selbst Ge­gen­stand des Mit­be­stim­mungs­rechts ist. An­sons­ten stellt die Durchführung ei­ner per­so­nel­len Maßnah­me oh­ne Zu­stim­mung des Per­so­nal­rats nur ei­ne Pflicht­ver­let­zung ge­genüber dem Per­so­nal­rat dar. Dies führt nur zur in­di­vi­du­al­recht­li­chen Un­wirk­sam­keit, wenn Sinn und Zweck des Mit­be­stim­mungs­rechts dies er­for­dern. Das Mit­be­stim­mungs­recht bei Ein­stel­lun­gen steht dem Per­so­nal­rat in ers­ter Li­nie zum Schutz der kol­lek­ti­ven In­ter­es­sen der von ihm re­präsen­tier­ten Be­leg­schaft zu. Das kol­lek­ti­ve In­ter­es­se der Be­leg­schaft ist bei ei­ner Ein­stel­lung nur im Zu­sam­men­hang mit der tatsächli­chen Beschäfti­gung des Ar­beit­neh­mers im Be­trieb be­trof­fen. Die Wirk­sam­keit des Ar­beits­ver­trags berührt kol­lek­ti­ve In­ter­es­sen der Be­leg­schaft grundsätz­lich nicht (vgl. BAG 5. Mai 2004 - 7 AZR 629/03 - zu I 5 der Gründe mwN, BA­GE 110, 295). Glei­ches gilt für die Ver­let­zung des Mit­be­stim­mungs­rechts bei ei­ner be­fris­te­ten Ar­beits­zeit­erhöhung. Die kol­lek­ti­ven In­ter­es­sen der Be­leg­schaft wer­den nicht von der Be­fris­tung be­trof­fen, son­dern von der - länge­ren - tatsächli­chen Beschäfti­gung des Ar­beit­neh­mers im Be­trieb oder der Dienst­stel­le (vgl. BAG 25. Ja­nu­ar 2005 - 1 ABR 59/03 - zu B II 2 d der Gründe, BA­GE 113, 206; 9. De­zem­ber 2008 - 1 ABR 74/07 - Rn. 15, BA­GE 128, 351).

 

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II. Die bis­lang ge­trof­fe­nen tatsächli­chen Fest­stel­lun­gen las­sen ei­ne ab­sch­ließen­de Be­ur­tei­lung der Fra­ge, ob die in der Ergänzungs­ver­ein­ba­rung vom 19. De­zem­ber 2008 ver­ein­bar­te Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung ei­ner In­halts­kon­trol­le nach § 307 Abs. 1 BGB standhält, nicht zu.

1. Die be­fris­te­te Auf­sto­ckung des Beschäfti­gungs­um­fangs un­ter­liegt der In­halts­kon­trol­le nach § 307 BGB und nicht der Be­fris­tungs­kon­trol­le nach § 14 Tz­B­fG.

a) Die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung ist ei­ne All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gung iSv. § 305 Abs. 1 BGB. Nach § 305 Abs. 1 Satz 1 BGB sind All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen al­le für ei­ne Viel­zahl von Verträgen vor­for­mu­lier­ten Ver­trags­be­din­gun­gen, die ei­ne Ver­trags­par­tei (Ver­wen­der) der an­de­ren Ver­trags­par­tei bei Ab­schluss ei­nes Ver­trags stellt. Hier­von ist vor­lie­gend aus­zu­ge­hen. Zwar verhält sich die an­ge­foch­te­ne Ent­schei­dung nicht da­zu, ob die be­fris­te­te Ar­beits­zeit­erhöhung in dem Ergänzungs­ver­trag vom 19. De­zem­ber 2008 ei­ne All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gung dar­stellt. Der Se­nat kann da­von aber oh­ne Wei­te­res aus­ge­hen, weil schon das äußere Er­schei­nungs­bild der Ver­ein­ba­rung ei­ne tatsächli­che Ver­mu­tung hierfür be­gründet (vgl. zu die­sem As­pekt zB BAG 17. Au­gust 2011 - 5 AZR 406/10 - Rn. 11 mwN, EzA BGB 2002 § 612 Nr. 10). Un­ge­ach­tet des­sen fin­det § 307 BGB je­den­falls nach § 310 Abs. 3 Nr. 2 BGB auf die Be­fris­tungs­ab­re­de An­wen­dung. Nach § 310 Abs. 3 Nr. 2 BGB ist § 307 BGB bei Ver­brau­cher­verträgen auf vor­for­mu­lier­te Ver­trags­be­din­gun­gen auch dann an­zu­wen­den, wenn die­se nur zur ein­ma­li­gen Ver­wen­dung be­stimmt sind und so­weit der Ver­brau­cher auf­grund der Vor­for­mu­lie­rung auf ih­ren In­halt kei­nen Ein­fluss neh­men konn­te. Ar­beits­verträge sind Ver­brau­cher­verträge iSv. § 310 Abs. 3 BGB (vgl. BAG 8. Au­gust 2007 - 7 AZR 855/06 - Rn. 11 mwN, BA­GE 123, 327).

b) Die In­halts­kon­trol­le nach § 307 BGB wird hin­sicht­lich der Kon­trol­le der Be­fris­tung ein­zel­ner Ar­beits­be­din­gun­gen nicht durch die für die Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen gel­ten­den Be­stim­mun­gen in §§ 14 ff. Tz­B­fG ver­drängt. Die Vor­schrif­ten des Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­set­zes sind auf die Be­fris­tung ein­zel­ner Ar­beits­be­din­gun­gen nicht - auch nicht ent­spre­chend - an­wend­bar (vgl.

 

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BAG 18. Ju­ni 2008 - 7 AZR 245/07 - Rn. 19 mwN, AP Tz­B­fG § 14 Nr. 52; 14. Ja­nu­ar 2004 - 7 AZR 213/03 - zu II 1 b aa der Gründe, BA­GE 109, 167). Das gilt je­den­falls, so­weit ei­ne In­halts­kon­trol­le nach § 307 BGB ge­bo­ten ist. Der Streit­fall ver­langt kei­ne Ent­schei­dung, nach wel­chen Maßstäben die Be­fris­tung ein­zel­ner Ver­trags­be­din­gun­gen in den Fällen zu über­prüfen ist, in de­nen ei­ne Ver­trags­kon­trol­le nach §§ 305 ff. BGB aus­schei­det, weil der Ar­beit­neh­mer auf die Aus­ge­stal­tung der Ver­trags­be­din­gun­gen Ein­fluss ge­nom­men hat (of­fen­ge­las­sen auch in BAG 2. Sep­tem­ber 2009 - 7 AZR 233/08 - Rn. 20, 21, BA­GE 132, 59; vgl. da­zu Dörner Der be­fris­te­te Ar­beits­ver­trag 2. Aufl. Rn. 137).

2. Es kann nicht ab­sch­ließend darüber be­fun­den wer­den, ob die be­fris­te­te Ar­beits­zeit­erhöhung ei­ner In­halts­kon­trol­le standhält.

a) Nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB sind Be­stim­mun­gen in All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen un­wirk­sam, wenn sie den Ver­trags­part­ner des Ver­wen­ders ent­ge­gen den Ge­bo­ten von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gen.

aa) Un­an­ge­mes­sen ist je­de Be­ein­träch­ti­gung ei­nes recht­lich an­er­kann­ten In­ter­es­ses des Ar­beit­neh­mers, die nicht durch be­gründe­te und bil­li­gens­wer­te In­ter­es­sen des Ar­beit­ge­bers ge­recht­fer­tigt ist oder durch gleich­wer­ti­ge Vor­tei­le aus­ge­gli­chen wird. Die Fest­stel­lung ei­ner un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung setzt ei­ne wech­sel­sei­ti­ge Berück­sich­ti­gung und Be­wer­tung recht­lich an­zu­er­ken­nen­der In­ter­es­sen der Ver­trags­part­ner vor­aus. Es be­darf ei­ner um­fas­sen-den Würdi­gung der bei­der­sei­ti­gen Po­si­tio­nen un­ter Berück­sich­ti­gung des Grund­sat­zes von Treu und Glau­ben. Bei der Be­ur­tei­lung der Un­an­ge­mes­sen­heit ist ein ge­ne­rel­ler, ty­pi­sie­ren­der, vom Ein­zel­fall los­gelöster Maßstab an­zu­le­gen. Ab­zuwägen sind die In­ter­es­sen des Ver­wen­ders ge­genüber den In­ter­es­sen der ty­pi­scher­wei­se be­tei­lig­ten Ver­trags­part­ner. Im Rah­men der In­halts­kon­trol­le sind da­bei Art und Ge­gen­stand, Zweck und be­son­de­re Ei­gen­art des je­wei­li­gen Geschäfts zu berück­sich­ti­gen. Zu prüfen ist, ob der Klau­sel­in­halt bei der in Re­de ste­hen­den Art des Rechts­geschäfts ge­ne­rell und un­ter Berück­sich­ti­gung der ty­pi­schen In­ter­es­sen der be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung des Ver­trags­part­ners er­gibt. Be­trifft die In­halts­kon-

 

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trol­le ei­nen Ver­brau­cher­ver­trag, sind nach § 310 Abs. 3 Nr. 3 BGB bei der Be­ur­tei­lung der un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung auch die den Ver­trags-schluss be­glei­ten­den Umstände zu berück­sich­ti­gen (vgl. BAG 2. Sep­tem­ber 2009 - 7 AZR 233/08 - Rn. 28 mwN, BA­GE 132, 59).

bb) Für die bei der Be­fris­tung ein­zel­ner Ver­trags­be­din­gun­gen vor­zu­neh­men­de In­halts­kon­trol­le nach § 307 Abs. 1 BGB gel­ten da­mit zwar an­de­re Maßstäbe als für die Be­fris­tungs­kon­trol­le nach § 14 Abs. 1 Tz­B­fG. Während die Be­fris­tung des ge­sam­ten Ar­beits­ver­trags - von den Fällen der ge­setz­lich vor­ge­se­he­nen Möglich­keit von sach­grund­lo­sen Be­fris­tun­gen ab­ge­se­hen - dar­auf­hin zu über­prüfen ist, ob sie durch ei­nen sach­li­chen Grund gemäß § 14 Abs. 1 Tz­B­fG ge­recht­fer­tigt ist, un­ter­liegt die Be­fris­tung ein­zel­ner Ver­trags­be­din­gun­gen nach § 307 Abs. 1 BGB ei­ner An­ge­mes­sen­heits­kon­trol­le, die an­hand ei­ner Berück­sich­ti­gung und Be­wer­tung recht­lich an­zu­er­ken­nen­der In­ter­es­sen bei­der Ver­trags­par­tei­en vor­zu­neh­men ist. Trotz des un­ter­schied­li­chen Prüfungs­maßstabs sind aber bei der nach § 307 Abs. 1 BGB vor­zu­neh­men­den In­halts­kon­trol­le der Be­fris­tung ein­zel­ner Ver­trags­be­din­gun­gen Umstände, die die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags ins­ge­samt nach § 14 Abs. 1 Tz­B­fG recht­fer­ti­gen könn­ten, nicht oh­ne Be­deu­tung. Sie können sich bei der In­ter­es­sen­abwägung nach § 307 Abs. 1 BGB zu­guns­ten des Ar­beit­ge­bers aus­wir­ken. Liegt der Be­fris­tung ei­ner Ar­beits­zeit­erhöhung ein Sach­ver­halt zu­grun­de, der die Be­fris­tung ei­nes - die Ar­beits­zeit­erhöhung be­tref­fen­den ei­genständi­gen - Ar­beits­ver­trags ins­ge­samt mit ei­nem Sach­grund iSv. § 14 Abs. 1 Satz 2 Tz­B­fG recht­fer­ti­gen könn­te, über­wiegt in al­ler Re­gel das In­ter­es­se des Ar­beit­ge­bers an der nur be­fris­te­ten Erhöhung der Ar­beits­zeit das In­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers an der un­be­fris­te­ten Ver­ein­ba­rung des Ar­beits­zeit­um­fangs. Dies er­gibt sich aus den im Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­setz zum Aus­druck kom­men­den ge­setz­li­chen Wer­tungs­maßstäben (vgl. BAG 2. Sep­tem­ber 2009 - 7 AZR 233/08 - Rn. 29 mwN, BA­GE 132, 59). Nur bei Vor­lie­gen außer­gewöhn­li­cher Umstände auf Sei­ten des Ar­beit­neh­mers kann in Aus­nah­mefällen ei­ne an­de­re Be­ur­tei­lung in Be­tracht kom­men, et­wa wenn bei Ver­trags­schluss ein Sach­ver­halt nach § 9 Tz­B­fG vor­lag (vgl. BAG 2. Sep­tem­ber 2009 - 7 AZR 233/08 - Rn. 30, 38, aaO).

 

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cc) Je­den­falls bei der be­fris­te­ten Ar­beits­zeit­erhöhung in ei­nem er­heb­li­chen Um­fang be­darf es trotz der Un­an­wend­bar­keit des Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­set­zes zur An­nah­me ei­ner nicht un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung bei der Be­fris­tung der Auf­sto­ckung der Ar­beits­zeit sol­cher Umstände, die die Be­fris­tung des ge­sam­ten - über das erhöhte Ar­beits­zeit­vo­lu­men ge­son­dert ge­schlos­se­nen - Ver­trags recht­fer­ti­gen würden. Das ent­spricht der ge­setz­ge­be­ri­schen Wer­tung des Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­set­zes, das der Um­set­zung der EGB-UN­ICE-CEEP-Rah­men­ver­ein­ba­rung über be­fris­te­te Ar­beits­verträge im An­hang der Richt­li­nie 1999/70/EG des Ra­tes vom 28. Ju­ni 1999 (Rah­men­ver­ein­ba­rung) dient. Zwar ist Ge­gen­stand der In­halts­kon­trol­le bei der be­fris­te­ten Erhöhung der Ar­beits­zeit nicht der ver­ein­bar­te Um­fang der vom Ar­beit­neh­mer zu er­brin­gen­den Ar­beits­leis­tung als Haupt­leis­tungs­pflicht aus dem Ar­beits­verhält­nis, son­dern des­sen zeit­li­che Ein­schränkung durch die Be­fris­tung (vgl. BAG 18. Ja­nu­ar 2006 - 7 AZR 191/05 - Rn. 28, AP BGB § 305 Nr. 8 = EzA BGB 2002 § 307 Nr. 13). Die dem Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­setz zu­grun­de lie­gen­de Wer­tung, dass der un­be­fris­te­te Ver­trag der Nor­mal­fall und der be­fris­te­te Ver­trag die Aus­nah­me ist (vgl. BT-Drucks. 14/4374 S. 1 und S. 12), gilt aber auch für die Ver­ein­ba­rung des Um­fangs der Ar­beits­zeit. Das so­zi­al­po­li­tisch erwünsch­te - auch sei­nem In­halt nach - un­be­fris­te­te Ar­beits­verhält­nis soll dem Ar­beit­neh­mer ein dau­er­haf­tes Aus­kom­men si­chern und zu ei­ner länger­fris­ti­gen Le­bens­pla­nung bei­tra­gen. Für die­se Pla­nung des Ar­beit­neh­mers ist re­gelmäßig auch die Höhe des von ihm er­ziel­ten Ein­kom­mens maßge­bend. Die­se hängt ua. vom Um­fang sei­ner Ar­beits­zeit ab. Ei­ne länger­fris­ti­ge Pla­nungs­si­cher­heit wird dem Ar­beit­neh­mer da­her nicht schon al­lein durch den Ab­schluss ei­nes un­be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags ermöglicht, son­dern nur dann, wenn auch der Um­fang der Ar­beits­zeit un­be­fris­tet ver­ein­bart wird (vgl. BAG 27. Ju­li 2005 - 7 AZR 486/04 - zu B II 2 b bb (1) der Gründe, BA­GE 115, 274).

Das schützens­wer­te In­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers an der un­be­fris­te­ten Ver­ein­ba­rung des Um­fangs sei­ner Ar­beits­zeit wird um­so mehr be­ein­träch­tigt, des­to größer - aus­ge­hend von ei­ner zeit­lich un­be­grenz­ten Teil­zeit­beschäfti­gung - der Um­fang der vorüber­ge­hen­den Ar­beits­zeit­auf­sto­ckung ist. Bei ei­ner sol­chen Ver­trags­ge­stal­tung kann der Ar­beit­neh­mer, des­sen Ar­beits­zeit be­fris­tet

 

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erhöht wird, sei­nen Le­bens­stan­dard nicht an ei­nem mit weit­ge­hen­der Si­cher­heit kal­ku­lier­ba­ren, in et­wa gleich­blei­ben­den Ein­kom­men aus­rich­ten. Auch lässt sich ei­ne be­fris­te­te Auf­sto­ckung der Ar­beits­zeit - je­den­falls ab ei­nem er­heb­li­chen Um­fang - der Sa­che nach kaum noch un­ter­schei­den vom Ab­schluss ei­nes zusätz­li­chen be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags, der un­mit­tel­bar der Be­fris­tungs­kon­trol­le nach dem Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­setz un­terfällt (vgl. zu der - al­ler­dings be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­chen - Fra­ge, von wel­chem zeit­li­chen Um­fang an sich ei­ne Erhöhung der Ar­beits­zeit ei­nes teil­zeit­beschäftig­ten Ar­beit­neh­mers als Ein­stel­lung iSv. § 99 Abs. 1 Be­trVG dar­stellt, BAG 9. De­zem­ber 2008 - 1 ABR 74/07 - Rn. 19, BA­GE 128, 351). Da­her be­darf die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung je­den­falls bei ei­nem er­heb­li­chen Um­fang be­son­de­rer be­rech­tig­ter Be­lan­ge auf Ar­beit­ge­ber­sei­te. Sie lie­gen nicht vor, wenn nicht auch ein ge­son­der­ter Ver­trag über die Ar­beits­zeit­auf­sto­ckung ins­ge­samt zulässig be­fris­tet hätte wer­den können. Der Streit­fall ver­langt kei­ne Ent­schei­dung darüber, wo die­se Er­heb­lich­keits­gren­ze ge­nau liegt. Sie ist je­den­falls über­schrit­ten, wenn ein Teil­zeit­ar­beits­verhält­nis von 1/2 der re­gelmäßigen durch­schnitt­li­chen Ar­beits­zeit ei­nes Voll­zeit­beschäftig­ten für drei Mo­na­te um 4/8 auf­ge­stockt wird.

b) Die An­wen­dung die­ser Grundsätze er­gibt, dass die streit­ge­genständ­li­che Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung nur dann ei­ner Ver­trags­kon­trol­le standhält, wenn Umstände vor­lie­gen, nach de­nen ein über das erhöhte Ar­beits­zeit­vo­lu­men ge­son­dert ge­schlos­se­ner Ver­trag ent­spre­chend der Wer­tung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Tz­B­fG zulässig hätte be­fris­tet wer­den können.

aa) Die Kläge­rin hat ein recht­lich an­er­ken­nens­wer­tes In­ter­es­se an der un­be­fris­te­ten Ver­ein­ba­rung des Um­fangs ih­rer Ar­beits­zeit, von der die Höhe ih­res Ein­kom­mens und da­mit auch die Grund­la­ge ih­rer länger­fris­ti­gen Le­bens­pla­nung abhängen. Die­ses In­ter­es­se wird durch die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung be­ein­träch­tigt. Die Be­ein­träch­ti­gung ist nicht be­reits des­halb in­adäquat, weil - wie die Kläge­rin meint - den Jus­tiz­beschäftig­ten Frau K, Frau T und Frau N Stel­len­an­tei­le „zu­ge­wie­sen“ wor­den sei­en, die zu Un­recht - oder je­den­falls nicht nach­voll­zieh­bar - kei­ne Berück­sich­ti­gung bei ih­rer Ar­beits­zeit­erhöhung ge­fun­den hätten. Die Kläge­rin über­sieht, dass al­le Ar­beits­zeit­an­tei­le,

 

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auf die sie sich be­ruft, nur vorüber­ge­hend verfügbar wa­ren und schon aus die­sem Grund ei­ne Un­an­ge­mes­sen­heit der ver­ein­bar­ten Be­fris­tung nicht be­gründen können.

bb) Die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­auf­sto­ckung ist aber nur dann kei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung iSv. § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB, wenn sie auf Umständen be­ruht, die die Be­fris­tung ei­nes hierüber ge­son­dert ge­schlos­se­nen Ver­trags nach § 14 Abs. 1 Tz­B­fG sach­lich recht­fer­ti­gen könn­ten. Je­den­falls bei ei­ner ver­ein­bar­ten Ar­beits­zeit­erhöhung in ei­nem Um­fang wie im vor­lie­gen­den Fall - für drei Mo­na­te um 4/8 - darf die An­ge­mes­sen­heits­kon­trol­le nach § 307 BGB nicht hin­ter den Maßstäben des Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­set­zes zurück­blei­ben. Für die­se Prüfung be­darf es noch wei­te­rer Tat­sa­chen­fest­stel­lun­gen.

(1) Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat an­ge­nom­men, die Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung hal­te ei­ner In­halts­kon­trol­le stand, weil auch ei­ne Be­fris­tung des ge­sam­ten Ver­trags nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG ge­recht­fer­tigt ge­we­sen wäre. Dies ist auf der Grund­la­ge der bis­he­ri­gen Recht­spre­chung des Se­nats nicht zu be­an­stan­den.

(a) Nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG liegt ein sach­li­cher Grund für die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags vor, wenn der Ar­beit­neh­mer aus Haus­halts­mit­teln vergütet wird, die haus­halts­recht­lich für ei­ne be­fris­te­te Beschäfti­gung be­stimmt sind, und er ent­spre­chend beschäftigt wird.

(aa) Das setzt die Be­reit­stel­lung von Haus­halts­mit­teln für die be­fris­te­te Beschäfti­gung in ei­nem Haus­halts­plan und die Vergütung des Ar­beit­neh­mers aus die­sen Haus­halts­mit­teln vor­aus. Nach der bis­he­ri­gen Recht­spre­chung des Se­nats ist zu­dem er­for­der­lich, dass die Haus­halts­mit­tel im Haus­halts­plan mit ei­ner kon­kre­ten Sach­re­ge­lung auf der Grund­la­ge ei­ner nach­voll­zieh­ba­ren Zweck­set­zung aus­ge­bracht sind. Die für die Vergütung des be­fris­tet ein­ge­stell­ten Ar­beit­neh­mers verfügba­ren Haus­halts­mit­tel müssen für ei­ne Auf­ga­be von nur vorüber­ge­hen­der Dau­er vor­ge­se­hen sein. Es muss sich um Tätig­kei­ten han­deln, die nicht dau­er­haft, son­dern nur zeit­wei­lig an­fal­len. Da­bei müssen die Rechts­vor­schrif­ten, mit de­nen die Haus­halts­mit­tel aus­ge­bracht wer­den, selbst

 

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die in­halt­li­chen An­for­de­run­gen für die im Rah­men der be­fris­te­ten Ar­beits­verträge aus­zuüben­den Tätig­kei­ten oder die Be­din­gun­gen, un­ter de­nen sie aus­zuführen sind, ent­hal­ten. Die Vergütung des Ar­beit­neh­mers muss aus Haus­halts­mit­teln er­fol­gen, die mit ei­ner kon­kre­ten Sach­re­ge­lung auf der Grund­la­ge ei­ner nach­voll­zieh­ba­ren Zweck­set­zung für ei­ne nur vorüber­ge­hen­de Beschäfti­gung ver­se­hen sind. Der Ar­beit­neh­mer muss über­wie­gend ent­spre­chend die­ser Zweck­set­zung beschäftigt wer­den (vgl. BAG 17. März 2010 - 7 AZR 843/08 - Rn. 10 mwN, AP Tz­B­fG § 14 Haus­halt Nr. 16). Ei­ne Be­fris­tung, die sich über das Haus­halts­jahr hin­aus er­streckt, ist nicht nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG ge­recht­fer­tigt, wenn bei Ver­trags­schluss kei­ne tatsächli­chen An­halts­punk­te dafür vor­lie­gen, dass der künf­ti­ge Haus­halts­plan er­neut aus­rei­chen­de Haus­halts­mit­tel für die be­fris­te­te Beschäfti­gung des Ar­beit­neh­mers (et­wa im Jus­tiz­dienst) be­reit­stel­len wird (vgl. BAG 22. April 2009 - 7 AZR 743/07 - Rn. 19, BA­GE 130, 313).

(bb) Sach­lich ge­recht­fer­tigt ist es nach der bis­he­ri­gen Recht­spre­chung des Se­nats auch, Haus­halts­mit­tel, die auf­grund der zeit­lich be­grenz­ten Ab­we­sen­heit von Plan­stel­len- und Stel­len­in­ha­bern zur Verfügung ste­hen, zu nut­zen, um ei­nen be­ste­hen­den Ar­beits­kräfte­be­darf be­fris­tet ab­zu­de­cken. Ermöglicht der Haus­halts­ge­setz­ge­ber die Ein­stel­lung von Ar­beit­neh­mern nur in­so­weit, als Haus­halts­mit­tel zB durch Son­der­ur­laub frei wer­den, steht das der Ent­schei­dung gleich, durch die ei­ne be­stimm­te Per­so­nal­stel­le ge­stri­chen oder le­dig­lich für ei­ne ge­wis­se Zeit be­wil­ligt wird und an­sch­ließend ent­fal­len soll (vgl. BAG 14. Ja­nu­ar 2004 - 7 AZR 342/03 - zu II 2 c der Gründe, AP Tz­B­fG § 14 Nr. 8 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 5). Dar­an knüpft § 6 Abs. 8 Satz 1 HG NW 2008 an. Die Haus­halts­norm be­stimmt, dass Plan­stel­len und Stel­len für Zeiträume, in de­nen Stel­len­in­ha­be­rin­nen und Stel­len­in­ha­bern vorüber­ge­hend kei­ne oder kei­ne vol­len Bezüge zu gewähren sind, im Um­fang der nicht in An­spruch ge­nom­me­nen Plan­stel­len- oder Stel­len­an­tei­le für die Beschäfti­gung von be­am­te­ten Hilfs­kräften und Aus­hilfs­kräften in An­spruch ge­nom­men wer­den können. Das Merk­mal der Aus­hilfs­kraft ori­en­tiert sich nach der Recht­spre­chung des Se­nats an den Sach­gründen des vorüber­ge­hen­den Be­darfs an der Ar­beits­leis­tung und der Ver­tre­tung ei­nes an­de­ren Ar­beit­neh­mers. Bei­des sind Auf­ga­ben von vorü-

 

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ber­ge­hen­der Dau­er, die der na­tio­na­le Ge­setz­ge­ber als Sach­gründe für die be­fris­te­te Beschäfti­gung in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 und Nr. 3 Tz­B­fG an­er­kannt hat.

(cc) Die für die Aus­hilfs­kraft iSd. § 6 Abs. 8 Satz 1 HG NW 2008 gel­ten­den An­for­de­run­gen müssen al­ler­dings nicht den An­for­de­run­gen an die Sach­gründe in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 und Nr. 3 Tz­B­fG genügen. Sonst hätte der Sach­grund des § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG im Verständ­nis der bis­he­ri­gen Se­nats­recht­spre­chung kei­ne ei­genständi­ge Be­deu­tung. Des­halb können die nach § 6 Abs. 8 Satz 1 HG NW 2008 an den Be­griff der Aus­hilfs­kraft zu stel­len­den An­for­de­run­gen hin­ter den Vor­aus­set­zun­gen der ge­nann­ten Sach­gründe zurück­blei­ben. Sie müssen aber noch ei­ne dem ver­fas­sungs­recht­li­chen Un­ter-maßver­bot und den uni­ons­recht­li­chen An­for­de­run­gen genügen­de Be­fris­tungs­kon­trol­le ermögli­chen. Das er­for­dert ei­nen er­kenn­ba­ren Zu­sam­men­hang zwi­schen der Ab­we­sen­heit des Plan­stel­len- oder Stel­len­in­ha­bers und der Beschäfti­gung des Aus­hilfs­an­ge­stell­ten (vgl. BAG 14. Fe­bru­ar 2007 - 7 AZR 193/06 - Rn. 16, BA­GE 121, 236).

(dd) Wird der be­fris­tet ein­ge­stell­te Ar­beit­neh­mer in der­sel­ben Dienst­stel­le beschäftigt wie der vorüber­ge­hend be­ur­laub­te Plan­stel­len- oder Stel­len­in­ha­ber vor sei­ner Be­ur­lau­bung, muss der Be­darf an der Ar­beits­leis­tung des be­fris­tet beschäftig­ten Ar­beit­neh­mers nicht auf ei­ner an­ge­stie­ge­nen Ar­beits­men­ge be­ru­hen, son­dern kann - ähn­lich wie beim Sach­grund der Ver­tre­tung - dar­auf zurück­zuführen sein, dass die in der Dienst­stel­le gewöhn­lich an­fal­len­de Ar­beits­men­ge durch die vor­han­de­ne Be­leg­schaft nicht ab­ge­deckt wird. An­ders als beim Sach­grund der Ver­tre­tung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG ist aber kein Kau­sal­zu­sam­men­hang zwi­schen der be­fris­te­ten Beschäfti­gung der Aus­hilfs­kraft und dem durch die vorüber­ge­hen­de Ab­we­sen­heit des Plan­stel­len-oder Stel­len­in­ha­bers in der Dienst­stel­le ent­ste­hen­den Ar­beits­kräfte­be­darf er­for­der­lich. § 6 Abs. 8 Satz 1 HG NW 2008 ver­langt nicht, dass der be­fris­tet beschäftig­te Ar­beit­neh­mer zur Ver­tre­tung des vorüber­ge­hend ab­we­sen­den Plan­stel­len- oder Stel­len­in­ha­bers oder ei­nes an­de­ren Ar­beit­neh­mers ein­ge­stellt wor­den ist. Ei­ne recht­li­che und fach­li­che Aus­tausch­bar­keit der Aus­hilfs­kraft mit

 

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dem vorüber­ge­hend ab­we­sen­den Plan­stel­len- oder Stel­len­in­ha­ber ist nicht er­for­der­lich. Viel­mehr genügt es, wenn der be­fris­tet Beschäftig­te Auf­ga­ben wahr­nimmt, die sonst ei­nem oder meh­re­ren an­de­ren Ar­beit­neh­mern der Dienst­stel­le über­tra­gen wor­den wären, die dem Ar­beits­be­reich des vorüber­ge­hend ab­we­sen­den Plan­stel­len- oder Stel­len­in­ha­bers an­gehören (vgl. BAG 22. April 2009 - 7 AZR 535/08 - Rn. 24 mwN, USK 2009 - 133).

(b) In An­wen­dung die­ser Recht­spre­chung hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt rechts­feh­ler­frei er­kannt, dass die streit­ge­genständ­li­che Be­fris­tungs­ab­re­de die Kläge­rin nicht un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­ligt. Selbst die Be­fris­tung ei­nes ge­son­der­ten Ver­trags über die Ar­beits­zeit­erhöhung wäre we­gen der zeit­lich nur be­grenz­ten Verfügbar­keit von Haus­halts­mit­teln iSv. § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG - je­den­falls im Sinn der bis­he­ri­gen Se­nats­recht­spre­chung - sach­lich ge­recht­fer­tigt.

(aa) Die Kläge­rin wur­de aus Haus­halts­mit­teln vergütet, die dem be­klag­ten Land bei Ver­trags­schluss auf­grund des Son­der­ur­laubs der Jus­tiz­beschäftig­ten Frau E zur Beschäfti­gung von Aus­hilfs­kräften iSv. § 6 Abs. 8 Satz 1 HG NW 2008 zur Verfügung stan­den. § 6 Abs. 8 HG NW 2008 enthält ei­ne kon­kre­te Sach­re­ge­lung auf der Grund­la­ge ei­ner nach­voll­zieh­ba­ren Zweck­set­zung. Mit die­ser Re­ge­lung hat der Haus­halts­ge­setz­ge­ber für Aus­hilfs­kräfte kei­ne neu­en Stel­len ein­ge­rich­tet oder zusätz­li­che Mit­tel be­wil­ligt, son­dern die Lan­des­ver­wal­tung auf die vor­han­de­nen Stel­len und die dafür im Haus­halts­plan ein­ge­stell­ten Mit­tel ver­wie­sen und da­mit die haus­halts­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­stel­lung von Beschäftig­ten mit ka­len­dermäßig be­fris­te­ten Ar­beits­verhält­nis­sen ge­schaf­fen. Durch die Ver­knüpfung mit nur vorüber­ge­hend frei­en Plan­stel­len oder Stel­len­an­tei­len ist si­cher­ge­stellt, dass die Beschäfti­gungsmöglich­keit nur be­fris­tet zur Verfügung steht.

(bb) Der Um­stand, dass die teil­zeit­beschäftig­te Frau E feh­ler­haft auf ei­ner gan­zen Stel­le geführt wor­den ist, spricht nicht da­ge­gen, dass der Be­fris­tungs­grund ob­jek­tiv vor­lag. Nicht die Stel­le und da­mit mit­tel­bar die Haus­halts­mit­tel sind mit 1,0 falsch aus­ge­wie­sen, son­dern die Zu­ord­nung der Stel­len­in­ha­be­rin Frau E zu die­ser Stel­le mit 1,0 (und nicht - wie es rich­tig ge­we­sen wäre - mit´

 

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0,5). Die Kläge­rin ist dem­nach ent­ge­gen ih­rer An­sicht sehr wohl aus ei­nem Stel­len­an­teil vergütet wor­den, der verfügbar war.

(cc) Zu­tref­fend hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt fer­ner aus­geführt, dass im Zeit­punkt des Ver­trags­ab­schlus­ses hin­rei­chen­de tatsächli­che An­halts­punk­te vor­la­gen, die die Pro­gno­se des be­klag­ten Lan­des recht­fer­tig­ten, dass für die ge­sam­te Ver­trags­lauf­zeit aus­rei­chen­de Haus­halts­mit­tel für die Vergütung des be­fris­tet beschäftig­ten Ar­beit­neh­mers be­reit­ste­hen wer­den. Nach den nicht an­ge­grif­fe­nen und da­mit für den Se­nat bin­den­den Fest­stel­lun­gen des Lan­des­ar­beits­ge­richts wur­de die Kläge­rin schließlich ent­spre­chend der haus­halts­recht­li­chen Zweck­set­zung beim Amts­ge­richt R beschäftigt.

(2) Al­ler­dings zwei­felt der Se­nat dar­an, ob die An­wen­dung und Aus­le­gung von § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG mit § 5 Nr. 1 Buchst. a der Rah­men­ver­ein­ba­rung un­ter Berück­sich­ti­gung des all­ge­mei­nen Gleich­heits­sat­zes ver­ein­bar ist. Nach Auf­fas­sung des Se­nats ist we­der vom Ge­richts­hof ab­sch­ließend geklärt noch of­fen­kun­dig, ob die haus­halts­recht­li­che Be­fris­tung des § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG ins­be­son­de­re un­ter Berück­sich­ti­gung des all­ge­mei­nen Gleich­heits­sat­zes mit § 5 Nr. 1 Buchst. a der Rah­men­ver­ein­ba­rung in Ein­klang steht. Mit dem Be­fris­tungs­grund des § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG wird für Ar­beits­verhält­nis­se im öffent­li­chen Sek­tor zusätz­lich zu den auch dort vom na­tio­na­len Ge­setz­ge­ber vor­ge­se­he­nen Sach­gründen ein Recht­fer­ti­gungs­grund zu­ge­las­sen, der für Ar­beits­verhält­nis­se in der Pri­vat­wirt­schaft nicht zur Verfügung steht. Der Se­nat hat da­her in ei­nem - mitt­ler­wei­le oh­ne Ent­schei­dung er­le­dig­ten - Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chen nach Art. 267 AEUV den Ge­richts­hof der Eu­ropäischen Uni­on (Ge­richts­hof) um Klärung er­sucht, ob es mit Uni­ons­recht ver­ein­bar ist, sei­ne Recht­spre­chung zum na­tio­na­len Sach­grund des § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG un­ein­ge­schränkt fort­zuführen (BAG 27. Ok­to­ber 2010 - 7 AZR 485/09 (A) - EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 71; vgl. da­zu auch die Schluss­anträge des Ge­ne­ral­an­walts Jääski­nen vom 15. Sep­tem­ber 2011 in der Rechts­sa­che C-313/10 [Jan­sen]).

(3) Ob es auch im vor­lie­gen­den Ver­fah­ren ei­ner Klärung be­darf, in­wie­weit un­ter Berück­sich­ti­gung der uni­ons­recht­li­chen Vor­ga­ben an der vom Lan­des-

 

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ar­beits­ge­richt zu­grun­de ge­leg­ten Recht­spre­chung des Se­nats un­ein­ge­schränkt fest­ge­hal­ten wer­den kann, ver­mag auf der Grund­la­ge des bis­her fest­ge­stell­ten Sach­ver­halts nicht be­ur­teilt zu wer­den.

(a) Ein - er­neu­tes - Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chen nach Art. 267 AEUV kommt nur in Be­tracht, wenn die Ent­schei­dung des Ge­richts­hofs über die uni­ons­recht­li­che Fra­ge­stel­lung zum Er­lass des Ur­teils er­for­der­lich ist. Nach ständi­ger Recht­spre­chung des Ge­richts­hofs ist das mit Art. 267 AEUV ein­ge­rich­te­te Ver­fah­ren ein In­stru­ment der Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen dem Ge­richts­hof und den na­tio­na­len Ge­rich­ten, mit dem der Ge­richts­hof die­sen Ge­rich­ten Hin­wei­se zur Aus­le­gung des Uni­ons­rechts gibt, die sie zur Ent­schei­dung des bei ih­nen anhängi­gen Rechts­streits benöti­gen (vgl. ua. EuGH 24. März 2009 - C-445/06 - [Dans­ke Slag­te­ri­er] Rn. 65, Slg. 2009, I-2119; 5. Fe­bru­ar 2004 - C-380/01 - [Schnei­der] Rn. 20, Slg. 2004, I-1389; 16. Ju­li 1992 - C-83/91 - [Meili­cke] Rn. 22, Slg. 1992, I-4871). Auch wenn im Rah­men die­ser Zu­sam­men­ar­beit grundsätz­lich ei­ne Ver­mu­tung für die Ent­schei­dungs­er­heb­lich­keit der Fra­gen zum Uni­ons­recht spricht, be­steht die dem Ge­richts­hof über­tra­ge­ne Auf­ga­be bei Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chen je­den­falls dar­in, zur Rechts­pfle­ge in den Mit­glied­staa­ten bei­zu­tra­gen, nicht aber dar­in, Gut­ach­ten zu all­ge­mei­nen oder hy­po­the­ti­schen Fra­gen ab­zu­ge­ben (vgl. ua. EuGH 11. März 2010 - C-384/08 - [At­ta­na­sio Group] Rn. 28, Slg. 2010, I-2055; 8. Sep­tem­ber 2009 - C-478/07 - [Budĕjo­vický Bud­var] Rn. 64, Slg. 2009, I-7721; 12. Ju­ni 2003 - C-112/00 - [Schmid­ber­ger] Rn. 32, Slg. 2003, I-5659).

(b) Vor­lie­gend muss (noch) geklärt wer­den, ob die Fra­ge nach der Ver­ein­bar­keit der Haus­halts­be­fris­tung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG mit Uni­ons­recht für den Streit­fall ent­schei­dungs­er­heb­lich ist.

(aa) Das be­klag­te Land hat sich ua. dar­auf be­ru­fen, dass die Kläge­rin in der Ser­vice­ein­heit tätig ge­wor­den sei, in der auch die Jus­tiz­beschäftig­te Frau E ein­ge­setzt ge­we­sen sei und seit de­ren Rück­kehr wie­der ein­ge­setzt wer­de. Dem ist die Kläge­rin nicht ent­ge­gen­ge­tre­ten. Dies deu­tet dar­auf hin, dass sie zur Ver­tre­tung der ab­we­sen­den Frau E iSv. § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG beschäftigt wor­den ist. Der Sach­grund der Ver­tre­tung nach § 14 Abs. 1 Satz 2

 

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Nr. 3 Tz­B­fG könn­te ei­ne - in ei­nem ei­genständi­gen, ge­son­der­ten Ar­beits­ver­trag ver­ein­bar­te - Be­fris­tung recht­fer­ti­gen, so dass auch die streit­ge­genständ­li­che Be­fris­tung der Ar­beits­zeit­erhöhung ei­ner Ver­trags­kon­trol­le nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB stand­hiel­te. Die An­nah­me ei­ner wirk­sa­men Ver­tre­tungs­be­fris­tung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG schei­ter­te je­den­falls nicht dar­an, dass in dem Ergänzungs­ver­trag vom 19. De­zem­ber 2008 als sach­li­cher Grund für die be­fris­te­te Ar­beits­zeit­erhöhung die Vergütung aus vorüber­ge­hend frei­en Haus­halts­mit­teln an­ge­ge­ben ist. Der Be­fris­tungs­grund be­darf auch im Fall der In­halts­kon­trol­le nach § 307 BGB kei­ner aus­drück­li­chen Ver­ein­ba­rung. Bei ei­nem ge­son­der­ten Ver­trag über die Ar­beits­zeit­auf­sto­ckung würde genügen, dass der Recht­fer­ti­gungs­grund für die Be­fris­tung bei Ver­trags­schluss ob­jek­tiv vor­lag. Der Ar­beit­ge­ber kann sich auch dann auf ei­nen Sach­grund stützen, wenn im Ar­beits­ver­trag kein oder ein an­de­rer Sach­grund oder et­wa § 14 Abs. 2 Tz­B­fG als Recht­fer­ti­gungs­grund ge­nannt ist (vgl. BAG 12. Au­gust 2009 - 7 AZR 270/08 - Rn. 24 mwN, USK 2009 - 153). Aus den bei Ab­schluss des Ergänzungs­ver­trags am 19. De­zem­ber 2008 an­zu­wen­den­den ta­rif­li­chen Vor­ga­ben folgt nichts an­de­res. In die­sem Zeit­punkt rich­te­te sich das Ar­beits­verhält­nis nach dem Ta­rif­ver­trag für den öffent­li­chen Dienst der Länder vom 12. Ok­to­ber 2006 in der Fas­sung des Ände­rungs­ta­rif­ver­trags Nr. 1 vom 13. März 2008 (TV-L), der - an­ders als die Son­der­re­ge­lun­gen für Zeit­an­ge­stell­te, An­ge­stell­te für Auf­ga­ben von be­grenz­ter Dau­er und für Aus­hilfs­an­ge­stell­te (SR 2y BAT) - kein sog. Zi­tier­ge­bot mehr enthält.

(bb) Nach den bis­he­ri­gen Fest­stel­lun­gen ist of­fen, ob der Sach­grund der Ver­tre­tung vor­lag.

(aaa) Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat im Zu­sam­men­hang mit sei­ner Würdi­gung, dass die Kläge­rin aus den we­gen Frau E´s Son­der­ur­laub nur vorüber­ge­hend zur Verfügung ste­hen­den Haus­halts­mit­teln vergütet wor­den ist, aus­geführt, es ha­be „in­so­weit ei­ne di­rek­te Ver­tre­tungs­kon­stel­la­ti­on vor­ge­le­gen“. Die­se Würdi­gung be­zieht sich aber nur auf den Sach­grund der Haus­halts­be­fris­tung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG und be­gründet al­len­falls die An­nah­me, dass die Kläge­rin im Rah­men der Ar­beits­zeit­erhöhung als Aus­hilfs­kraft iSd. § 6 Abs. 8

 

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Satz 1 HG NW 2008 beschäftigt war. Die An­for­de­run­gen an ei­ne sol­che An­nah­me müssen nach der bis­he­ri­gen Se­nats­recht­spre­chung ge­ra­de nicht den­je­ni­gen des an den in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG ge­re­gel­ten Sach­grun­des genügen.

(bbb) Der bloße Um­stand des Ein­sat­zes der Kläge­rin und der Ar­beit­neh­me­rin E im sel­ben Amts­ge­richt recht­fer­tigt nicht den Schluss auf ei­ne zulässi­ge Be­fris­tung zur Ver­tre­tung iSv. § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG. Der Grund für die Be­fris­tung liegt in Ver­tre­tungsfällen dar­in, dass der Ar­beit­ge­ber be­reits zu ei­nem vorüber­ge­hend an der Ar­beits­leis­tung ver­hin­der­ten Ar­beit­neh­mer in ei­nem Rechts­verhält­nis steht und mit der Rück­kehr die­ses Ar­beit­neh­mers rech­net. Da­mit be­steht an der Wahr­neh­mung der an sich dem aus­fal­len­den Ar­beit­neh­mer ob­lie­gen­den Auf­ga­ben durch ei­ne Ver­tre­tungs­kraft von vorn­her­ein nur ein zeit­lich be­grenz­tes Bedürf­nis. Der Sach­grund der Ver­tre­tung setzt nicht vor­aus, dass der be­fris­tet zur Ver­tre­tung ein­ge­stell­te Mit­ar­bei­ter die vorüber­ge­hend aus­fal­len­de Stamm­kraft un­mit­tel­bar ver­tritt und die von ihr bis­lang aus­geübten Tätig­kei­ten er­le­digt. Der Ver­tre­ter kann auch mit an­de­ren Auf­ga­ben be­traut wer­den. Die be­fris­te­te Beschäfti­gung zur Ver­tre­tung lässt die Ver­set­zungs- und Um­set­zungs­be­fug­nis­se des Ar­beit­ge­bers un­berührt. Es muss je­doch si­cher­ge­stellt sein, dass die Beschäfti­gung des be­fris­tet ein­ge­stell­ten Ar­beit­neh­mers we­gen des Ar­beits­kräfte­be­darfs er­folgt, der durch die vorüber­ge­hen­de Ab­we­sen­heit des zu ver­tre­ten­den Mit­ar­bei­ters ent­steht. Fehlt die­ser Kau­sal­zu­sam­men­hang, ist die Be­fris­tung nicht durch den Sach­grund der Ver­tre­tung ge­recht­fer­tigt. Wer­den dem be­fris­tet beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer oh­ne tatsächli­che Neu­ver­tei­lung der Ar­beits­auf­ga­ben Tätig­kei­ten zu­ge­wie­sen, die der ver­tre­te­ne Mit­ar­bei­ter zu kei­nem Zeit­punkt aus­geübt hat, be­steht der er­for­der­li­che Kau­sal­zu­sam­men­hang, wenn der Ar­beit­ge­ber tatsächlich und recht­lich in der La­ge wäre, dem vorüber­ge­hend ab­we­sen­den Ar­beit­neh­mer im Fall sei­ner Wei­ter­ar­beit nicht sei­ne bis­he­ri­gen Tätig­kei­ten, son­dern den Auf­ga­ben­be­reich des Ver­tre­ters zu über­tra­gen. Außer­dem ist bei die­ser Fall­ge­stal­tung zur Dar­le­gung des Kau­sal­zu­sam­men­hangs zwi­schen der zeit­wei­li­gen Ar­beits­ver­hin­de­rung der Stamm­kraft und der Ein­stel­lung der Ver­tre­tungs­kraft er­for­der­lich, dass der Ar­beit­ge­ber bei Ver­trags­schluss mit dem Ver­tre­ter des­sen Auf­ga­ben ei­nem

 

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oder meh­re­ren vorüber­ge­hend ab­we­sen­den Beschäftig­ten, et­wa durch ei­ne ent­spre­chen­de An­ga­be im Ar­beits­ver­trag, er­kenn­bar ge­dank­lich zu­ord­net. Nur dann ist gewähr­leis­tet, dass die Ein­stel­lung des Ver­tre­ters auf der Ab­we­sen­heit des zu ver­tre­ten­den Ar­beit­neh­mers be­ruht (BAG 12. Ja­nu­ar 2011 - 7 AZR 194/09 - Rn. 15 mwN, AP Tz­B­fG § 14 Nr. 78 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 73).

(cc) Un­ter Berück­sich­ti­gung die­ser Grundsätze fehlt es ins­be­son­de­re an Fest­stel­lun­gen zum Kau­sal­zu­sam­men­hang zwi­schen der be­fris­te­ten Erhöhung der Ar­beits­zeit der Kläge­rin und Frau E´s son­der­ur­laubs­be­ding­ter Ab­we­sen­heit. Soll­te das Be­ru­fungs­ge­richt nach Nach­ho­lung der hier­zu er­for­der­li­chen Fest­stel­lun­gen und er­neu­ter Sach­ver­haltswürdi­gung da­zu kom­men, dass ei­ne Ver­tre­tung iSv. § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG vor­ge­le­gen hat, hiel­te die streit­ge­genständ­li­che Be­fris­tung der In­halts­kon­trol­le stand. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt ist in­so­fern zu Recht da­von aus­ge­gan­gen, dass kei­ne außer­gewöhn­li­chen Umstände vor­lie­gen, die trotz sach­li­cher Recht­fer­ti­gung der Ar­beits­zeit­erhöhung nach den Maßstäben des Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­set­zes auf ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung der Kläge­rin schließen las­sen könn­ten. Ins­be­son­de­re war nach den Dar­le­gun­gen der Kläge­rin bei Ver­trags­schluss kein Sach­ver­halt nach § 9 Tz­B­fG ge­ge­ben. Nach § 9 Tz­B­fG hat der Ar­beit­ge­ber ei­nen teil­zeit­beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer, der ihm den Wunsch nach ei­ner Verlänge­rung sei­ner ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Ar­beits­zeit an­ge­zeigt hat, bei der Be­set­zung ei­nes ent­spre­chen­den frei­en Ar­beits­plat­zes bei glei­cher Eig­nung be­vor­zugt zu berück­sich­ti­gen, es sei denn, dass drin­gen­de be­trieb­li­che Gründe oder Ar­beits­zeitwünsche an­de­rer teil­zeit­beschäftig­ter Ar­beit­neh­mer ent­ge­gen­ste­hen. Im Zu­sam­men­hang mit der Prüfung ei­ner un­an­ge­mes­se­nen Be­nach­tei­li­gung iSv. § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB bei ei­ner be­fris­te­ten Erhöhung der Ar­beits­zeit kann es hier­bei nur auf un­be­fris­tet zu be­set­zen­de Ar­beitsplätze an­kom­men. Die Beschäfti­gungs­ka­pa­zitäten, auf die sich die Kläge­rin be­ru­fen hat, wa­ren aber - un­ge­ach­tet der Fra­ge, ob es sich da­bei um „freie Ar­beitsplätze“ iSv. § 9 Tz­B­fG han­delt - nur vorüber­ge­hend verfügbar.

(dd) Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hätte sich im Fall ei­ner Ab­wei­sung des Haupt­an­trags so­dann - er­neut - mit den Hilfs­anträgen zu be­fas­sen. Von wei­te- 

 

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ren Hin­wei­sen sieht der Se­nat in­so­weit ab. Soll­te der Sach­grund der Ver­tre­tung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG nicht an­ge­nom­men wer­den können, stell­te sich die - dann ent­schei­dungs­er­heb­li­che - Fra­ge der Ver­ein­bar­keit des § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Tz­B­fG mit Uni­ons­recht. In­so­weit kann auf den Be­schluss des Se­nats vom 27. Ok­to­ber 2010 ver­wie­sen wer­den (- 7 AZR 485/09 (A) - EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 71).

Lin­sen­mai­er 

Gall­ner 

Schmidt

Dei­nert 

Do­nath

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