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EuGH, Ur­teil vom 19.04.2016, C-441/14 - Dansk In­dus­tri

   
Schlagworte: Diskriminierungsverbote: Alter
   
Gericht: Europäischer Gerichtshof
Aktenzeichen: C-441/14
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 19.04.2016
   
Leitsätze:

1.Das allgemeine Verbot einer Diskriminierung wegen des Alters in seiner Konkretisierung durch die Richtlinie 2000/78/EG des Rates vom 27. November 2000 zur Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf ist dahin auszulegen, dass es auch in einem Rechtsstreit zwischen Privatpersonen einer nationalen Regelung wie der im Ausgangsverfahren fraglichen entgegensteht, wonach Arbeitnehmer – unabhängig davon, ob sie sich dafür entscheiden, auf dem Arbeitsmarkt zu verbleiben, oder beschließen, in Rente zu gehen – keine Entlassungsabfindung beziehen können, wenn sie Anspruch auf eine Altersrente haben, die von ihrem Arbeitgeber aus einem Rentensystem gezahlt wird, dem sie vor Vollendung ihres 50. Lebensjahrs beigetreten sind.

2.Das Unionsrecht ist dahin auszulegen, dass ein nationales Gericht, das mit einem in den Geltungsbereich der Richtlinie 2000/78 fallenden Rechtsstreit zwischen Privatpersonen befasst ist, die von ihm anzuwendenden Vorschriften seines nationalen Rechts so auslegen muss, dass sie im Einklang mit dieser Richtlinie angewandt werden können, oder, falls eine solche richtlinienkonforme Auslegung unmöglich ist, erforderlichenfalls alle Vorschriften des nationalen Rechts, die gegen das allgemeine Verbot der Diskriminierung wegen des Alters verstoßen, unangewendet lassen muss. Weder die Grundsätze der Rechtssicherheit und des Vertrauensschutzes noch die Möglichkeit für den Einzelnen, der glaubt, durch die Anwendung einer gegen das Unionsrecht verstoßenden nationalen Vorschrift geschädigt worden zu sein, den betreffenden Mitgliedstaat wegen Verstoßes gegen das Unionsrecht haftbar zu machen, können diese Verpflichtung in Frage stellen.

Vorinstanzen:
   

UR­TEIL DES GERICH­TSHOFS (Große Kam­mer)

19. April 2016(*)

„Vor­la­ge zur Vor­ab­ent­schei­dung – So­zi­al­po­li­tik – Char­ta der Grund­rech­te der Eu­ropäischen Uni­on – Richt­li­nie 2000/78/EG – Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters – Na­tio­na­le Re­ge­lung, die ge­gen ei­ne Richt­li­nie verstößt – Möglich­keit des Ein­zel­nen, den Staat we­gen Ver­s­toßes ge­gen das Uni­ons­recht haft­bar zu ma­chen – Rechts­streit zwi­schen Pri­vat­per­so­nen – Abwägung ver­schie­de­ner Rech­te und Grundsätze – Grundsätze der Rechts­si­cher­heit und des Ver­trau­ens­schut­zes – Rol­le des na­tio­na­len Ge­richts“

 

In der Rechts­sa­che C-441/14

be­tref­fend ein Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chen nach Art. 267 AEUV, ein­ge­reicht vom Højes­te­ret (Obers­tes Ge­richt, Däne­mark) mit Ent­schei­dung vom 22. Sep­tem­ber 2014, beim Ge­richts­hof ein­ge­gan­gen am 24. Sep­tem­ber 2014, in dem Ver­fah­ren

Dansk In­dus­tri (DI), han­delnd für die Ajos A/S,

ge­gen

Nach­lass des Kars­ten Ei­gil Ras­mus­sen

erlässt

DER GERICH­TSHOF (Große Kam­mer)

un­ter Mit­wir­kung des Präsi­den­ten K. Lena­erts, des Vi­ze­präsi­den­ten A. Tiz­za­no, der Kam­mer­präsi­den­tin R. Sil­va de La­pu­er­ta, der Kam­mer­präsi­den­ten T. von Dan­witz, J. L. da Cruz Vi­laça, A. Ara­b­ad­jiev und F. Bilt­gen (Be­richt­er­stat­ter), der Rich­ter J. Ma­le­n­ovský, E. Le­vits und J.-C. Bo­ni­chot, der Rich­te­rin M. Ber­ger so­wie der Rich­ter E. Ja­rašiūnas und C. Va­j­da,

Ge­ne­ral­an­walt: Y. Bot,

Kanz­ler: C. Strömholm, Ver­wal­tungsrätin,

auf­grund des schrift­li­chen Ver­fah­rens und auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 7. Ju­li 2015, un­ter Berück­sich­ti­gung der Erklärun­gen

- der Dansk In­dus­tri (DI), han­delnd für die Ajos A/S, ver­tre­ten durch M. Ei­sen­see,ad­vo­kat,

- des Nach­las­ses des Kars­ten Ei­gil Ras­mus­sen, ver­tre­ten durch A. An­der­sen, ad­vo­kat,

- der däni­schen Re­gie­rung, ver­tre­ten durch J. Be­ring Liis­berg und M. Wolff als Be­vollmäch­tig­te,

- der deut­schen Re­gie­rung, ver­tre­ten durch B. Beut­ler als Be­vollmäch­tig­ten,

- der nie­derländi­schen Re­gie­rung, ver­tre­ten durch M. Bul­ter­man und M. Gi­j­zen als Be­vollmäch­tig­te,

- der Eu­ropäischen Kom­mis­si­on, ver­tre­ten durch M. Clau­sen und D. Mar­tin als Be­vollmäch­tig­te,

nach Anhörung der Schluss­anträge des Ge­ne­ral­an­walts in der Sit­zung vom 25. No­vem­ber 2015 fol­gen­des

Ur­teil

1 Das Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chen be­trifft die Aus­le­gung von Art.2 Abs.1 und 2 Buchst. a so­wie Art.6 Abs.1 der Richt­li­nie 2000/78/EG des Ra­tes vom 27. No­vem­ber 2000 zur Fest­le­gung ei­nes all­ge­mei­nen Rah­mens für die Ver­wirk­li­chung der Gleich­be­hand­lung in Beschäfti­gung und Be­ruf (ABl. L 303, S.16) und des Ver­bots der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters so­wie der Grundsätze der Rechts­si­cher­heit und des Ver­trau­ens­schut­zes.
2 Es er­geht im Rah­men ei­nes Rechts­streits zwi­schen der Dansk In­dus­tri (DI), han­delnd für die Ajos A/S (im Fol­gen­den: Ajos), und den Be­rech­tig­ten am Nach­lass von Herrn Ras­mus­sen we­gen der Wei­ge­rung von Ajos, Herrn Ras­mus­sen ei­ne Ent­las­sungs­ab­fin­dung zu gewähren.

Recht­li­cher Rah­men

Richt­li­nie 2000/78

3 Nach Art. 1 der Richt­li­nie 2000/78 ist ihr Zweck „die Schaf­fung ei­nes all­ge­mei­nen Rah­mens zur Bekämp­fung der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen der Re­li­gi­on oder der Welt­an­schau­ung, ei­ner Be­hin­de­rung, des Al­ters oder der se­xu­el­len Aus­rich­tung in Beschäfti­gung und Be­ruf im Hin­blick auf die Ver­wirk­li­chung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung in den Mit­glied­staa­ten“.
4 Art. 2 der Richt­li­nie be­stimmt:

„(1) Im Sin­ne die­ser Richt­li­nie be­deu­tet ‚Gleich­be­hand­lungs­grund­satz‘, dass es kei­ne un­mit­tel­ba­re oder mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung we­gen ei­nes der in Ar­ti­kel 1 ge­nann­ten Gründe ge­ben darf.

(2) Im Sin­ne des Ab­sat­zes 1

a) liegt ei­ne un­mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung vor, wenn ei­ne Per­son we­gen ei­nes der in Ar­ti­kel 1 ge­nann­ten Gründe in ei­ner ver­gleich­ba­ren Si­tua­ti­on ei­ne we­ni­ger güns­ti­ge Be­hand­lung erfährt, als ei­ne an­de­re Per­son erfährt, er­fah­ren hat oder er­fah­ren würde;

…“

5 In Art. 6 der Richt­li­nie heißt es:

„(1) Un­ge­ach­tet des Ar­ti­kels 2 Ab­satz 2 können die Mit­glied­staa­ten vor­se­hen, dass Un­gleich­be­hand­lun­gen we­gen des Al­ters kei­ne Dis­kri­mi­nie­rung dar­stel­len, so­fern sie ob­jek­tiv und an­ge­mes­sen sind und im Rah­men des na­tio­na­len Rechts durch ein le­gi­ti­mes Ziel, wor­un­ter ins­be­son­de­re rechtmäßige Zie­le aus den Be­rei­chen Beschäfti­gungs­po­li­tik, Ar­beits­markt und be­ruf­li­che Bil­dung zu ver­ste­hen sind, ge­recht­fer­tigt sind und die Mit­tel zur Er­rei­chung die­ses Ziels an­ge­mes­sen und er­for­der­lich sind.

Der­ar­ti­ge Un­gleich­be­hand­lun­gen können ins­be­son­de­re Fol­gen­des ein­sch­ließen:

a) die Fest­le­gung be­son­de­rer Be­din­gun­gen für den Zu­gang zur Beschäfti­gung und zur be­ruf­li­chen Bil­dung so­wie be­son­de­rer Beschäfti­gungs- und Ar­beits­be­din­gun­gen, ein­sch­ließlich der Be­din­gun­gen für Ent­las­sung und Ent­loh­nung, um die be­ruf­li­che Ein­glie­de­rung von Ju­gend­li­chen, älte­ren Ar­beit­neh­mern und Per­so­nen mit Fürsor­ge­pflich­ten zu fördern oder ih­ren Schutz si­cher­zu­stel­len;

b) die Fest­le­gung von Min­dest­an­for­de­run­gen an das Al­ter, die Be­rufs­er­fah­rung oder das Dienst­al­ter für den Zu­gang zur Beschäfti­gung oder für be­stimm­te mit der Beschäfti­gung ver­bun­de­ne Vor­tei­le;

(2) Un­ge­ach­tet des Ar­ti­kels 2 Ab­satz 2 können die Mit­glied­staa­ten vor­se­hen, dass bei den be­trieb­li­chen Sys­te­men der so­zia­len Si­cher­heit die Fest­set­zung von Al­ters­gren­zen als Vor­aus­set­zung für die Mit­glied­schaft oder den Be­zug von Al­ters­ren­te oder von Leis­tun­gen bei In­va­li­dität ein­sch­ließlich der Fest­set­zung un­ter­schied­li­cher Al­ters­gren­zen im Rah­men die­ser Sys­te­me für be­stimm­te Beschäftig­te oder Grup­pen bzw. Ka­te­go­ri­en von Beschäftig­ten und die Ver­wen­dung im Rah­men die­ser Sys­te­me von Al­ters­kri­te­ri­en für ver­si­che­rungs­ma­the­ma­ti­sche Be­rech­nun­gen kei­ne Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters dar­stellt, so­lan­ge dies nicht zu Dis­kri­mi­nie­run­gen we­gen des Ge­schlechts führt.“

Däni­sches Recht

6 Das Ge­setz über die Rechts­verhält­nis­se zwi­schen Ar­beit­ge­bern und An­ge­stell­ten (Lov om rets­for­hol­det mel­lem ar­be­jds­gi­ve­re og funk­ti­onærer [Funk­ti­onærloven], im Fol­gen­den: An­ge­stell­ten­ge­setz) in sei­ner auf den Aus­gangs­rechts­streit an­wend­ba­ren Fas­sung enthält in § 2a fol­gen­de Be­stim­mun­gen über die Ent­las­sungs­ab­fin­dung:

„(1) Wird das Dienst­verhält­nis ei­nes An­ge­stell­ten, der im sel­ben Be­trieb 12, 15 oder 18 Jah­re lang un­un­ter­bro­chen beschäftigt war, gekündigt, hat der Ar­beit­ge­ber bei der Ent­las­sung des An­ge­stell­ten ei­nen Be­trag in Höhe von 1, 2 bzw. 3 Mo­nats­gehältern zu zah­len.

(2) Abs. 1 fin­det kei­ne An­wen­dung, wenn der An­ge­stell­te bei sei­nem Aus­schei­den ei­ne Volks­ren­te erhält.

(3) Erhält der An­ge­stell­te bei sei­nem Aus­schei­den ei­ne Al­ters­ren­te vom Ar­beit­ge­ber und ist der An­ge­stell­te dem ent­spre­chen­den Ren­ten­sys­tem vor Voll­endung des 50. Le­bens­jahrs bei­ge­tre­ten, entfällt die Ent­las­sungs­ab­fin­dung.

(4) Abs. 3 fin­det kei­ne An­wen­dung, wenn am 1. Ju­li 1996 in ei­nem Ta­rif­ver­trag ge­re­gelt war, ob die Ent­las­sungs­ab­fin­dung in­fol­ge der vom Ar­beit­ge­ber gewähr­ten Al­ters­ren­te gekürzt wird oder entfällt.

(5) Abs. 1 fin­det im Fall ei­ner un­ge­recht­fer­tig­ten Ent­las­sung ent­spre­chen­de An­wen­dung.“

7 Nach den An­ga­ben des vor­le­gen­den Ge­richts hat das König­reich Däne­mark die Richt­li­nie 2000/78 mit dem Ge­setz Nr. 253 zur Ände­rung des Ge­set­zes über das Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung auf dem Ar­beits­markt u. a. (Lov nr. 253 om ænd­ring af lov om for­bud mod forskels­be­hand­ling på ar­be­jds­mar­ke­det m. v.) vom 7. April 2004 und dem Ge­setz Nr. 1417 zur Ände­rung des Ge­set­zes über das Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung auf dem Ar­beits­markt u. a. (Lov nr. 1417 om ænd­ring af lov om for­bud mod forskels­be­hand­ling på ar­be­jds­mar­ke­det m. v.) vom 22. De­zem­ber 2004 um­ge­setzt.
8 Das Ge­setz Nr. 253 vom 7. April 2004 in geänder­ter Fas­sung (im Fol­gen­den: An­ti­dis­kri­mi­nie­rungs­ge­setz) sieht in § 1 vor:

„Dis­kri­mi­nie­rung im Sin­ne die­ses Ge­set­zes ist je­de un­mit­tel­ba­re oder mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund der Ras­se, der Haut­far­be, der Re­li­gi­on oder des Glau­bens, der po­li­ti­schen An­schau­ung, der se­xu­el­len Ori­en­tie­rung, des Al­ters, ei­ner Be­hin­de­rung oder der na­tio­na­len, so­zia­len oder eth­ni­schen Her­kunft.“

9 § 2 Abs. 1 des An­ti­dis­kri­mi­nie­rungs­ge­set­zes be­stimmt:

„Ein Ar­beit­ge­ber darf Ar­beit­neh­mer oder Be­wer­ber um freie Stel­len bei Ein­stel­lung, Kündi­gung, Ver­set­zung oder Beförde­rung oder hin­sicht­lich der Ent­gelt- und Ar­beits­be­din­gun­gen nicht un­ter­schied­lich be­han­deln.“

Aus­gangs­ver­fah­ren und Vor­la­ge­fra­gen

10 Herr Ras­mus­sen wur­de am 25. Mai 2009 im Al­ter von 60 Jah­ren von Ajos, sei­ner Ar­beit­ge­be­rin, ent­las­sen. Ei­ni­ge Ta­ge später kündig­te er sei­ner­seits und ver­ein­bar­te mit Ajos, dass er En­de Ju­ni 2009 aus­schei­den wer­de. In der Fol­ge wur­de er von ei­nem an­de­ren Un­ter­neh­men ein­ge­stellt.
11 Nach den An­ga­ben des vor­le­gen­den Ge­richts hat­te Herr Ras­mus­sen, der seit 1. Ju­ni 1984 im Dienst von Ajos ge­stan­den hat­te, nach § 2a Abs. 1 des An­ge­stell­ten­ge­set­zes grundsätz­lich An­spruch auf ei­ne Ent­las­sungs­ab­fin­dung in Höhe von drei Mo­nats­gehältern. Da er bei sei­nem Aus­schei­den je­doch das 60. Le­bens­jahr voll­endet hat­te und An­spruch auf die vom Ar­beit­ge­ber nach ei­nem Ren­ten­sys­tem, dem er vor Voll­endung des 50. Le­bens­jahrs bei­ge­tre­ten war, ge­schul­de­te Al­ters­ren­te hat­te, stand ihm die­se Ab­fin­dung nach § 2a Abs. 3 des An­ge­stell­ten­ge­set­zes in sei­ner Aus­le­gung nach der ständi­gen na­tio­na­len Recht­spre­chung nicht zu, ob­wohl er nach sei­nem Aus­schei­den bei Ajos auf dem Ar­beits­markt ge­blie­ben war.
12 Im März 2012 er­hob die Ge­werk­schaft Dansk For­man­ds Fo­re­ning im Na­men von Herrn Ras­mus­sen Kla­ge ge­gen Ajos auf Zah­lung der Ent­las­sungs­ab­fin­dung in Höhe von drei Mo­nats­gehältern gemäß § 2a des An­ge­stell­ten­ge­set­zes. Die Ge­werk­schaft stütz­te sich da­bei auf das Ur­teil des Ge­richts­hofs vom 12. Ok­to­ber 2010, In­ge­niørfo­re­nin­gen i Dan­mark (C-499/08, EU:C:2010:600).
13 Am 14. Ja­nu­ar 2014 gab das Sø- og Han­dels­ret (See- und Han­dels­ge­richt) der im Na­men von Herrn Ras­mus­sen, nun­mehr ver­tre­ten durch die Nach­lass­be­rech­tig­ten, er­ho­be­nen Kla­ge auf Zah­lung der frag­li­chen Ent­las­sungs­ab­fin­dung statt. Es ent­nahm dem Ur­teil In­ge­niørfo­re­nin­gen i Dan­mark (C-499/08, EU:C:2010:600), dass § 2a Abs. 3 des An­ge­stell­ten­ge­set­zes der Richt­li­nie 2000/78 wi­der­spre­che, und stell­te fest, dass die frühe­re na­tio­na­le Aus­le­gung die­ser Be­stim­mung ge­gen das all­ge­mei­ne im Uni­ons­recht ver­an­ker­te Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters ver­s­toße.
14 Ge­gen die­ses Ur­teil leg­te Ajos ein Rechts­mit­tel vor dem Højes­te­ret (Obers­ter Ge­richts­hof) ein. Sie mach­te gel­tend, ei­ne Aus­le­gung von § 2a Abs. 3 des An­ge­stell­ten­ge­set­zes im Ein­klang mit den im Ur­teil In­ge­niørfo­re­nin­gen i Dan­mark (C-499/08, EU:C:2010:600) aus­ge­leg­ten Be­stim­mun­gen sei con­tra le­gem. Darüber hin­aus dürfe ei­ne so kla­re und ein­deu­ti­ge Rechts­vor­schrift wie § 2a Abs. 3 nicht auf­grund des all­ge­mei­nen uni­ons­recht­li­chen Ver­bots der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters un­an­ge­wen­det blei­ben, denn da­durch würden die Grundsätze des Ver­trau­ens­schut­zes und der Rechts­si­cher­heit ver­letzt.
15 Das vor­le­gen­de Ge­richt weist dar­auf hin, dass es sich im vor­lie­gen­den Fall um ei­nen Rechts­streit un­ter Pri­vat­per­so­nen han­de­le, in des­sen Rah­men es nicht möglich sei, den Be­stim­mun­gen der Richt­li­nie 2000/78 un­mit­tel­ba­re Wir­kung zu ver­lei­hen, und dass die na­tio­na­le Recht­spre­chung ei­ner mit dem Uni­ons­recht im Ein­klang ste­hen­den Aus­le­gung von § 2a Abs. 3 des An­ge­stell­ten­ge­set­zes ent­ge­gen­ste­he. So­dann wirft es die Fra­ge auf, ob sich ein An­ge­stell­ter ge­genüber sei­nem pri­va­ten Ar­beit­ge­ber auf das all­ge­mei­ne uni­ons­recht­li­che Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters be­ru­fen könne, um ihn zur Zah­lung ei­ner im däni­schen Recht vor­ge­se­he­nen Ent­las­sungs­ab­fin­dung zu ver­pflich­ten, ob­wohl der Ar­beit­ge­ber nach na­tio­na­lem Recht die Ab­fin­dung nicht zah­len müsse. Da­mit stel­le sich im vor­lie­gen­den Fall auch die Fra­ge, in­wie­fern ein un­ge­schrie­be­ner Grund­satz des Uni­ons­rechts ei­nen pri­va­ten Ar­beit­ge­ber dar­an hin­dern könne, sich auf ei­ne die­sem Grund­satz zu­wi­der­lau­fen­de na­tio­na­le Rechts­vor­schrift zu be­ru­fen.
16 Um dies zu prüfen, müsse fest­ge­stellt wer­den, ob das all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters den­sel­ben In­halt und die­sel­be Trag­wei­te wie die Richt­li­nie 2000/78 ha­be oder ob die Richt­li­nie in­so­weit ei­nen wei­ter rei­chen­den Schutz ge­gen Al­ters­dis­kri­mi­nie­run­gen vor­se­he.
17 Soll­te die Richt­li­nie kei­nen wei­ter rei­chen­den Schutz gewähren als das all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters, stel­le sich zu­dem die Fra­ge, ob die­ser Grund­satz, wie aus den Ur­tei­len Man­gold (C-144/04, EU:C:2005:709) und Kücükde­ve­ci (C-555/07, EU:C:2010:21) her­vor­ge­he, in den Be­zie­hun­gen zwi­schen Pri­vat­per­so­nen un­mit­tel­bar an­ge­wandt wer­den könne und in wel­cher Wei­se die un­mit­tel­ba­re An­wen­dung die­ses Ver­bots ge­gen den Grund­satz der Rechts­si­cher­heit und den mit ihm zu­sam­menhängen­den Grund­satz des Ver­trau­ens­schut­zes ab­zuwägen sei.
18 Frag­lich sei über­dies, ob das Uni­ons­recht es ei­nem na­tio­na­len Ge­richt in ei­ner Si­tua­ti­on wie der im Aus­gangs­ver­fah­ren in Re­de ste­hen­den er­lau­be, ei­ne Abwägung zwi­schen dem all­ge­mei­nen Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters und den Grundsätzen der Rechts­si­cher­heit und des Ver­trau­ens­schut­zes vor­zu­neh­men und da­bei zu dem Er­geb­nis zu ge­lan­gen, dass der Grund­satz der Rechts­si­cher­heit dem all­ge­mei­nen Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters vor­ge­he, so dass der Ar­beit­ge­ber nach na­tio­na­lem Recht von der Ver­pflich­tung zur Zah­lung der Ent­las­sungs­ab­fin­dung be­freit sei.
19 In­so­weit sei fer­ner zu klären, ob im Rah­men ei­ner sol­chen Abwägung berück­sich­tigt wer­den dürfe, dass der Ar­beit­neh­mer we­gen der Un­ver­ein­bar­keit der däni­schen Rechts­vor­schrif­ten mit dem Uni­ons­recht ge­ge­be­nen­falls ei­ne Entschädi­gung vom däni­schen Staat ver­lan­gen könne.
20 Un­ter die­sen Umständen hat das Højes­te­ret (Obers­tes Ge­richt) be­schlos­sen, das Ver­fah­ren aus­zu­set­zen und dem Ge­richts­hof fol­gen­de Fra­gen zur Vor­ab­ent­schei­dung vor­zu­le­gen:

1. Um­fasst das all­ge­mei­ne uni­ons­recht­li­che Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters ein Ver­bot ei­ner Re­ge­lung wie der däni­schen, wo­nach Ar­beit­neh­mer kei­ne Ent­las­sungs­ab­fin­dung be­zie­hen können, wenn sie An­spruch auf ei­ne Al­ters­ren­te ha­ben, die von ih­rem Ar­beit­ge­ber aus ei­nem Ren­ten­sys­tem ge­zahlt wird, dem sie vor Voll­endung ih­res 50. Le­bens­jahrs bei­ge­tre­ten sind, und zwar un­abhängig da­von, ob sie sich dafür ent­schei­den, auf dem Ar­beits­markt zu ver­blei­ben, oder be­sch­ließen, in Ren­te zu ge­hen?

2. Ist es mit dem Uni­ons­recht ver­ein­bar, dass ein däni­sches Ge­richt in ei­nem Rechts­streit zwi­schen ei­nem Ar­beit­neh­mer und ei­nem pri­va­ten Ar­beit­ge­ber über die Zah­lung ei­ner Ent­las­sungs­ab­fin­dung, von der der Ar­beit­ge­ber nach na­tio­na­lem Recht, wie in der ers­ten Fra­ge be­schrie­ben, be­freit ist - was je­doch nicht mit dem all­ge­mei­nen uni­ons­recht­li­chen Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters ver­ein­bar ist -, ei­ne Abwägung die­ses Ver­bots und sei­ner un­mit­tel­ba­ren Wir­kung mit dem Grund­satz der Rechts­si­cher­heit und dem mit ihm zu­sam­menhängen­den Grund­satz des Ver­trau­ens­schut­zes vor­nimmt und da­bei zu dem Er­geb­nis ge­langt, dass der Grund­satz der Rechts­si­cher­heit dem Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters vor­geht, so dass der Ar­beit­ge­ber nach na­tio­na­lem Recht von der Zah­lung der Ent­las­sungs­ab­fin­dung be­freit ist? Es wird auch um Klärung der Fra­ge er­sucht, ob der Um­stand, dass der Ar­beit­neh­mer we­gen der Un­ver­ein­bar­keit der däni­schen Rechts­vor­schrif­ten mit dem Uni­ons­recht ge­ge­be­nen­falls ei­ne staat­li­che Entschädi­gung ver­lan­gen kann, Aus­wir­kun­gen dar­auf hat, ob ei­ne der­ar­ti­ge Abwägung vor­ge­nom­men wer­den darf.

Zu den Vor­la­ge­fra­gen

Zur ers­ten Fra­ge

21 Mit sei­ner ers­ten Fra­ge möch­te das mit ei­nem Rechts­streit zwi­schen Pri­vat­per­so­nen be­fass­te vor­le­gen­de Ge­richt wis­sen, ob das all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters da­hin aus­zu­le­gen ist, dass es ei­ner na­tio­na­len Re­ge­lung wie der im Aus­gangs­ver­fah­ren frag­li­chen ent­ge­gen­steht, wo­nach Ar­beit­neh­mer - un­abhängig da­von, ob sie sich dafür ent­schei­den, auf dem Ar­beits­markt zu ver­blei­ben, oder be­sch­ließen, in Ren­te zu ge­hen - kei­ne Ent­las­sungs­ab­fin­dung be­zie­hen können, wenn sie An­spruch auf ei­ne Al­ters­ren­te ha­ben, die von ih­rem Ar­beit­ge­ber aus ei­nem Ren­ten­sys­tem ge­zahlt wird, dem sie vor Voll­endung ih­res 50. Le­bens­jahrs bei­ge­tre­ten sind.
22 Zur Be­ant­wor­tung die­ser Fra­ge ist zunächst dar­auf hin­zu­wei­sen, dass das in der Richt­li­nie 2000/78 kon­kre­ti­sier­te all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters sei­nen Ur­sprung in ver­schie­de­nen völker­recht­li­chen Verträgen und den ge­mein­sa­men Ver­fas­sungs­tra­di­tio­nen der Mit­glied­staa­ten hat, wie sich aus den Erwägungs­gründen 1 und 4 der Richt­li­nie er­gibt (vgl. Ur­tei­le Man­gold, C-144/04, EU:C:2005:709, Rn.74, und Kücükde­ve­ci, C-555/07, EU:C:2010:21, Rn.20 und 21). Aus der Recht­spre­chung des Ge­richts­hofs er­gibt sich fer­ner, dass die­ses nun­mehr in Art. 21 der Char­ta der Grund­rech­te der Eu­ropäischen Uni­on ver­an­ker­te Ver­bot als ein all­ge­mei­ner Grund­satz des Uni­ons­rechts an­zu­se­hen ist (vgl. Ur­tei­le Man­gold, C-144/04, EU:C:2005:709, Rn.75, und Kücükde­ve­ci, C-555/07, EU:C:2010:21, Rn.21).
23 So­dann ist klar­zu­stel­len, dass das all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters nicht in der Richt­li­nie 2000/78 selbst ver­an­kert ist, son­dern dass sie die­ses Ver­bot le­dig­lich im Be­reich von Beschäfti­gung und Be­ruf kon­kre­ti­siert, so dass die Trag­wei­te des von der Richt­li­nie gewähr­ten Schut­zes nicht über den mit die­sem Ver­bot gewähr­leis­te­ten Schutz hin­aus­geht. Der Ge­setz­ge­ber der Eu­ropäischen Uni­on woll­te durch den Er­lass der Richt­li­nie ei­nen ge­naue­ren Rah­men de­fi­nie­ren, um die kon­kre­te Um­set­zung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung zu fördern und ins­be­son­de­re ver­schie­de­ne Möglich­kei­ten für ei­ne Ab­wei­chung von die­sem Grund­satz fest­zu­le­gen, die mit­tels ei­ner kla­re­ren De­fi­ni­ti­on ih­res An­wen­dungs­be­reichs ein­ge­grenzt wer­den.
24

Sch­ließlich setzt die An­wen­dung des all­ge­mei­nen Ver­bots der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters auf ei­nen Sach­ver­halt wie den des Aus­gangs­ver­fah­rens vor­aus, dass der Sach­ver­halt in den Be­reich der von der Richt­li­nie 2000/78 auf­ge­stell­ten Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bo­te fällt.

25 In­so­weit genügt der Hin­weis dar­auf, dass § 2a Abs.3 des An­ge­stell­ten­ge­set­zes, wie der Ge­richts­hof be­reits ent­schie­den hat, durch den ge­ne­rel­len Aus­schluss ei­ner gan­zen Grup­pe von Ar­beit­neh­mern vom Be­zug der Ent­las­sungs­ab­fin­dung die Ent­las­sungs­be­din­gun­gen die­ser Ar­beit­neh­mer im Sin­ne von Art. 3 Abs. 1 Buchst. c der Richt­li­nie 2000/78 be­trifft (Ur­teil In­ge­niørfo­re­nin­gen i Dan­mark, C-499/08, EU:C:2010:600, Rn.21). Dem­zu­fol­ge fällt die im Aus­gangs­ver­fah­ren in Re­de ste­hen­de na­tio­na­le Re­ge­lung in den An­wen­dungs­be­reich des Uni­ons­rechts und mit­hin in den des all­ge­mei­nen Ver­bots der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters.
26 Un­ter die­sen Umständen und an­ge­sichts des­sen, dass die Art.2 und 6 Abs.1 der Richt­li­nie 2000/78, wie der Ge­richts­hof be­reits ent­schie­den hat, da­hin aus­zu­le­gen sind, dass sie ei­ner na­tio­na­len Re­ge­lung wie der, die Ge­gen­stand des vor­lie­gen­den Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chens ist, ent­ge­gen­ste­hen, wo­nach Ar­beit­neh­mer, die ei­ne Al­ters­ren­te be­zie­hen können, die von ih­rem Ar­beit­ge­ber aus ei­nem Ren­ten­sys­tem ge­zahlt wird, dem sie vor Voll­endung ih­res 50. Le­bens­jahrs bei­ge­tre­ten sind, al­lein aus die­sem Grund ei­ne Ent­las­sungs­ab­fin­dung nicht be­zie­hen können, die da­zu be­stimmt ist, die be­ruf­li­che Wie­der­ein­glie­de­rung von Ar­beit­neh­mern mit ei­ner Be­triebs­zu­gehörig­keit von mehr als zwölf Jah­ren zu fördern (Ur­teil In­ge­niørfo­re­nin­gen i Dan­mark, C-499/08, EU:C:2010:600, Rn.49), gilt das Glei­che für den tra­gen­den Grund­satz der Gleich­be­hand­lung, der im all­ge­mei­nen Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters le­dig­lich ei­ne be­son­de­re Aus­prägung fin­det.
27 In An­be­tracht der vor­ste­hen­den Erwägun­gen ist auf die ers­te Fra­ge zu ant­wor­ten, dass das all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters in sei­ner Kon­kre­ti­sie­rung durch die Richt­li­nie 2000/78 da­hin aus­zu­le­gen ist, dass es auch in ei­nem Rechts­streit zwi­schen Pri­vat­per­so­nen ei­ner na­tio­na­len Re­ge­lung wie der im Aus­gangs­ver­fah­ren frag­li­chen ent­ge­gen­steht, wo­nach Ar­beit­neh­mer - un­abhängig da­von, ob sie sich dafür ent­schei­den, auf dem Ar­beits­markt zu ver­blei­ben, oder be­sch­ließen, in Ren­te zu ge­hen - kei­ne Ent­las­sungs­ab­fin­dung be­zie­hen können, wenn sie An­spruch auf ei­ne Al­ters­ren­te ha­ben, die von ih­rem Ar­beit­ge­ber aus ei­nem Ren­ten­sys­tem ge­zahlt wird, dem sie vor Voll­endung ih­res 50. Le­bens­jahrs bei­ge­tre­ten sind.

Zur zwei­ten Fra­ge

28 Mit sei­ner zwei­ten Fra­ge möch­te das vor­le­gen­de Ge­richt wis­sen, ob das Uni­ons­recht da­hin aus­zu­le­gen ist, dass es ei­nem mit ei­nem Rechts­streit zwi­schen Pri­vat­per­so­nen be­fass­ten na­tio­na­len Ge­richt er­laubt, ei­ne Abwägung zwi­schen dem all­ge­mei­nen Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters, dem die re­le­van­te na­tio­na­le Be­stim­mung zu­wi­derläuft, und den Grundsätzen der Rechts­si­cher­heit und des Ver­trau­ens­schut­zes vor­zu­neh­men und da­bei zu dem Er­geb­nis zu ge­lan­gen, dass Letz­te­re dem ge­nann­ten Ver­bot vor­ge­hen. In die­sem Zu­sam­men­hang wirft das vor­le­gen­de Ge­richt fer­ner die Fra­ge auf, ob es bei die­ser Abwägung berück­sich­ti­gen kann oder muss, dass die Mit­glied­staa­ten ver­pflich­tet sind, den dem Ein­zel­nen durch die nicht ord­nungs­gemäße Um­set­zung ei­ner Richt­li­nie wie der Richt­li­nie 2000/78 ent­stan­de­nen Scha­den zu er­set­zen.
29 Hier­zu ist ers­tens auf die ständi­ge Recht­spre­chung hin­zu­wei­sen, nach der es den na­tio­na­len Ge­rich­ten, die über ei­nen Rechts­streit zwi­schen Pri­vat­per­so­nen zu ent­schei­den ha­ben, in dem sich zeigt, dass die frag­li­che na­tio­na­le Re­ge­lung ge­gen das Uni­ons­recht verstößt, ob­liegt, den Rechts­schutz si­cher­zu­stel­len, der sich für den Ein­zel­nen aus den uni­ons­recht­li­chen Be­stim­mun­gen er­gibt, und de­ren vol­le Wir­kung zu gewähr­leis­ten (vgl. in die­sem Sin­ne Ur­tei­le Pfeif­fer u. a., C-397/01 bis C-403/01, EU:C:2004:584, Rn.111, so­wie Kücükde­ve­ci, C-555/07, EU:C:2010:21, Rn.45).
30 Zwar hat der Ge­richts­hof zu Rechts­strei­tig­kei­ten zwi­schen Pri­vat­per­so­nen in ständi­ger Recht­spre­chung ent­schie­den, dass ei­ne Richt­li­nie nicht selbst Ver­pflich­tun­gen für ei­nen Ein­zel­nen be­gründen kann, so dass ihm ge­genüber ei­ne Be­ru­fung auf die Richt­li­nie als sol­che nicht möglich ist (vgl. u. a. Ur­tei­le Mar­shall, 152/84, EU:C:1986:84, Rn.48, Fac­ci­ni Do­ri, C-91/92, EU:C:1994:292, Rn.20, so­wie Pfeif­fer u. a., C-397/01 bis C-403/01, EU:C:2004:584, Rn.108). Der Ge­richts­hof hat aber auch wie­der­holt ent­schie­den, dass die sich aus ei­ner Richt­li­nie er­ge­ben­de Ver­pflich­tung der Mit­glied­staa­ten, das in der Richt­li­nie vor­ge­se­he­ne Ziel zu er­rei­chen, und ih­re Pflicht, al­le zur Erfüllung die­ser Ver­pflich­tung ge­eig­ne­ten Maßnah­men all­ge­mei­ner oder be­son­de­rer Art zu tref­fen, al­len Trägern öffent­li­cher Ge­walt der Mit­glied­staa­ten und da­mit im Rah­men ih­rer Zuständig­kei­ten auch den Ge­rich­ten ob­lie­gen (vgl. in die­sem Sin­ne u. a. Ur­tei­le von Col­son und Ka­mann, 14/83, EU:C:1984:153, Rn. 26, und Kücükde­ve­ci, C-555/07, EU:C:2010:21, Rn.47).
31 Folg­lich müssen die mit der Aus­le­gung des na­tio­na­len Rechts be­trau­ten na­tio­na­len Ge­rich­te bei des­sen An­wen­dung sämt­li­che na­tio­na­len Rechts­nor­men berück­sich­ti­gen und die im na­tio­na­len Recht an­er­kann­ten Aus­le­gungs­me­tho­den an­wen­den, um sei­ne Aus­le­gung so weit wie möglich am Wort­laut und Zweck der frag­li­chen Richt­li­nie aus­zu­rich­ten, da­mit das von ihr fest­ge­leg­te Er­geb­nis er­reicht und so Art. 288 Abs. 3 AEUV nach­ge­kom­men wird (vgl. u. a. Ur­tei­le Pfeif­fer u. a., C-397/01 bis C-403/01, EU:C:2004:584, Rn. 113 und 114, so­wie Kücükde­ve­ci, C-555/07, EU:C:2010:21, Rn. 48).
32 Der Ge­richts­hof hat al­ler­dings fest­ge­stellt, dass der Grund­satz der uni­ons­rechts­kon­for­men Aus­le­gung des na­tio­na­len Rechts be­stimm­ten Schran­ken un­ter­liegt. So fin­det die Ver­pflich­tung des na­tio­na­len Rich­ters, bei der Aus­le­gung und An­wen­dung der ein­schlägi­gen Vor­schrif­ten des in­ner­staat­li­chen Rechts das Uni­ons­recht her­an­zu­zie­hen, ih­re Schran­ken in den all­ge­mei­nen Rechts­grundsätzen und darf nicht als Grund­la­ge für ei­ne Aus­le­gung con­tra le­gem des na­tio­na­len Rechts die­nen (vgl. Ur­tei­le Im­pact, C-268/06, EU:C:2008:223, Rn.100, Do­m­in­guez, C-282/10, EU:C:2012:33, Rn.25, und As­so­cia­ti­on de média­ti­on so­cia­le, C-176/12, EU:C:2014:2, Rn.39).
33 In die­sem Zu­sam­men­hang ist klar­zu­stel­len, dass das Er­for­der­nis ei­ner uni­ons­rechts­kon­for­men Aus­le­gung die Ver­pflich­tung der na­tio­na­len Ge­rich­te um­fasst, ei­ne ge­fes­tig­te Recht­spre­chung ge­ge­be­nen­falls ab­zuändern, wenn sie auf ei­ner Aus­le­gung des na­tio­na­len Rechts be­ruht, die mit den Zie­len ei­ner Richt­li­nie nicht ver­ein­bar ist (vgl. in die­sem Sin­ne Ur­teil Cen­tros­teel, C-456/98, EU:C:2000:402, Rn.17).
34 So­mit darf das vor­le­gen­de Ge­richt im Aus­gangs­ver­fah­ren nicht da­von aus­ge­hen, dass es die in Re­de ste­hen­de na­tio­na­le Vor­schrift al­lein des­halb nicht im Ein­klang mit dem Uni­ons­recht aus­le­gen könne, weil es sie in ständi­ger Recht­spre­chung in ei­nem nicht mit dem Uni­ons­recht ver­ein­ba­ren Sin­ne aus­ge­legt ha­be.
35 Die­sen Klar­stel­lun­gen ist noch hin­zu­zufügen, dass ein mit ei­nem Rechts­streit über das all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters in sei­ner Kon­kre­ti­sie­rung durch die Richt­li­nie 2000/78 be­fass­tes na­tio­na­les Ge­richt, selbst wenn es ihm tatsächlich nicht möglich sein soll­te, das na­tio­na­le Recht in ei­ner mit die­ser Richt­li­nie im Ein­klang ste­hen­den Wei­se aus­zu­le­gen, gleich­wohl ver­pflich­tet ist, im Rah­men sei­ner Zuständig­kei­ten den recht­li­chen Schutz, der sich für den Ein­zel­nen aus dem Uni­ons­recht er­gibt, si­cher­zu­stel­len und die vol­le Wirk­sam­keit des Uni­ons­rechts zu gewähr­leis­ten, in­dem es er­for­der­li­chen­falls je­de die­sem Ver­bot zu­wi­der­lau­fen­de Vor­schrift der na­tio­na­len Re­ge­lung un­an­ge­wen­det lässt (Ur­teil Kücükde­ve­ci, C-555/07, EU:C:2010:21, Rn.51).
36 Über­dies er­gibt sich aus Rn. 47 des Ur­teils As­so­cia­ti­on de média­ti­on so­cia­le (C-176/12, EU:C:2014:2), dass das Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters dem Ein­zel­nen ein sub­jek­ti­ves Recht ver­leiht, das er als sol­ches gel­tend ma­chen kann und das die na­tio­na­len Ge­rich­te auch in Rechts­strei­tig­kei­ten zwi­schen Pri­vat­per­so­nen ver­pflich­tet, von der An­wen­dung mit die­sem Ver­bot nicht im Ein­klang ste­hen­der na­tio­na­ler Vor­schrif­ten ab­zu­se­hen.
37 So­mit ob­liegt es im vor­lie­gen­den Fall dem vor­le­gen­den Ge­richt, die in Re­de ste­hen­de na­tio­na­le Vor­schrift un­an­ge­wen­det zu las­sen, so­fern es sich nicht in der La­ge sieht, ei­ne uni­ons­rechts­kon­for­me Aus­le­gung die­ser Vor­schrift zu gewähr­leis­ten.
38 Was zwei­tens die Fra­ge an­geht, wel­che Ver­pflich­tun­gen sich aus dem Grund­satz des Ver­trau­ens­schut­zes für ein na­tio­na­les Ge­richt er­ge­ben, das mit ei­nem Rechts­streit zwi­schen Pri­vat­per­so­nen be­fasst ist, ist her­vor­zu­he­ben, dass sich ein na­tio­na­les Ge­richt nicht auf die­sen Grund­satz stützen kann, um wei­ter­hin ei­ne na­tio­na­le Rechts­vor­schrift an­zu­wen­den, die ge­gen das all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters in sei­ner Kon­kre­ti­sie­rung durch die Richt­li­nie 2000/78 verstößt.
39 Die An­wen­dung des Grund­sat­zes des Ver­trau­ens­schut­zes in der vom vor­le­gen­den Ge­richt in Be­tracht ge­zo­ge­nen Wei­se lie­fe nämlich in Wirk­lich­keit dar­auf hin­aus, die zeit­li­chen Wir­kun­gen der vom Ge­richts­hof vor­ge­nom­me­nen Aus­le­gung zu be­gren­zen, da die­se Aus­le­gung dann im Aus­gangs­ver­fah­ren kei­ne An­wen­dung fände.
40 Nach ständi­ger Recht­spre­chung wird durch die Aus­le­gung des Uni­ons­rechts, die der Ge­richts­hof in Ausübung sei­ner Be­fug­nis­se aus Art. 267 AEUV vor­nimmt, er­for­der­li­chen­falls erläutert und ver­deut­licht, in wel­chem Sin­ne und mit wel­cher Trag­wei­te die­ses Recht seit sei­nem In­kraft­tre­ten zu ver­ste­hen und an­zu­wen­den ist oder ge­we­sen wäre. Dar­aus folgt, dass ab­ge­se­hen von ganz außer­gewöhn­li­chen Umständen, de­ren Vor­lie­gen hier je­doch nicht gel­tend ge­macht wor­den ist, der Rich­ter das Uni­ons­recht in die­ser Aus­le­gung auch auf Rechts­verhält­nis­se, die vor Er­lass des auf das Er­su­chen um Aus­le­gung er­gan­ge­nen Ur­teils ent­stan­den sind, an­wen­den muss, wenn al­le sons­ti­gen Vor­aus­set­zun­gen für die An­ru­fung der zuständi­gen Ge­rich­te in ei­nem die An­wen­dung die­ses Rechts be­tref­fen­den Streit erfüllt sind (vgl. u. a. Ur­teil Gmi­na Wrocław, C‑276/14, EU:C:2015:635, Rn. 44 und 45 so­wie die dort an­geführ­te Recht­spre­chung).
41 Zu­dem kann der Ver­trau­ens­schutz je­den­falls nicht gel­tend ge­macht wer­den, um dem­je­ni­gen, der das Ver­fah­ren ein­ge­lei­tet hat, das den Ge­richts­hof ver­an­lasst, das Uni­ons­recht da­hin aus­zu­le­gen, dass es der frag­li­chen na­tio­na­len Rechts­vor­schrift ent­ge­gen­steht, den Vor­teil zu ver­sa­gen, der ihm aus die­ser Aus­le­gung ent­steht (vgl. in die­sem Sin­ne Ur­tei­le De­fren­ne, 43/75, EU:C:1976:56, Rn. 75, und Bar­ber, C-262/88, EU:C:1990:209, Rn. 44 und 45).
42 Hin­sicht­lich der in Rn. 19 des vor­lie­gen­den Ur­teils erwähn­ten Fra­ge des vor­le­gen­den Ge­richts ist her­vor­zu­he­ben, dass die Möglich­keit des Ein­zel­nen, dem - wie im vor­lie­gen­den Fall dem An­ge­stell­ten - nach dem Uni­ons­recht ein sub­jek­ti­ves Recht auf ei­ne Entschädi­gung zu­steht, wenn sei­ne Rech­te durch ei­nen ei­nem Mit­glied­staat zu­re­chen­ba­ren Ver­s­toß ge­gen das Uni­ons­recht ver­letzt wor­den sind (vgl. in die­sem Sin­ne Ur­tei­le Fran­co­vich u. a., C-6/90 und C-9/90, EU:C:1991:428, Rn. 33, so­wie Bras­se­rie du pêcheur und Fac­tor­ta­me, C-46/93 und C-48/93, EU:C:1996:79, Rn. 20), nicht die Ver­pflich­tung des vor­le­gen­den Ge­richts in Fra­ge stel­len kann, der mit der Richt­li­nie 2000/78 im Ein­klang ste­hen­den Aus­le­gung des na­tio­na­len Rechts den Vor­zug zu ge­ben oder, falls sich ei­ne sol­che Aus­le­gung als unmöglich er­weist, die ge­gen das all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters in sei­ner Kon­kre­ti­sie­rung durch die­se Richt­li­nie ver­s­toßen­de na­tio­na­le Vor­schrift un­an­ge­wen­det zu las­sen. Die­se Möglich­keit darf das vor­le­gen­de Ge­richt im Rah­men des bei ihm anhängi­gen Rechts­streits auch nicht da­zu ver­an­las­sen, dem Ver­trau­ens­schutz der Pri­vat­per­son - hier des Ar­beit­ge­bers -, die dem na­tio­na­len Recht nach­ge­kom­men ist, den Vor­rang ein­zuräum­en.
43 Nach al­le­dem ist auf die zwei­te Fra­ge zu ant­wor­ten, dass das Uni­ons­recht da­hin aus­zu­le­gen ist, dass ein na­tio­na­les Ge­richt, das mit ei­nem in den Gel­tungs­be­reich der Richt­li­nie 2000/78 fal­len­den Rechts­streit zwi­schen Pri­vat­per­so­nen be­fasst ist, die von ihm an­zu­wen­den­den Vor­schrif­ten sei­nes na­tio­na­len Rechts so aus­le­gen muss, dass sie im Ein­klang mit die­ser Richt­li­nie an­ge­wandt wer­den können, oder, falls ei­ne sol­che richt­li­ni­en­kon­for­me Aus­le­gung unmöglich ist, er­for­der­li­chen­falls al­le Vor­schrif­ten des na­tio­na­len Rechts, die ge­gen das all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters ver­s­toßen, un­an­ge­wen­det las­sen muss. We­der die Grundsätze der Rechts­si­cher­heit und des Ver­trau­ens­schut­zes noch die Möglich­keit für den Ein­zel­nen, der glaubt, durch die An­wen­dung ei­ner ge­gen das Uni­ons­recht ver­s­toßen­den na­tio­na­len Vor­schrift geschädigt wor­den zu sein, den be­tref­fen­den Mit­glied­staat we­gen Ver­s­toßes ge­gen das Uni­ons­recht haft­bar zu ma­chen, können die­se Ver­pflich­tung in Fra­ge stel­len.

Kos­ten

44 Für die Par­tei­en des Aus­gangs­ver­fah­rens ist das Ver­fah­ren ein Zwi­schen­streit in dem beim vor­le­gen­den Ge­richt anhängi­gen Rechts­streit; die Kos­ten­ent­schei­dung ist da­her Sa­che die­ses Ge­richts. Die Aus­la­gen an­de­rer Be­tei­lig­ter für die Ab­ga­be von Erklärun­gen vor dem Ge­richts­hof sind nicht er­stat­tungsfähig.

Aus die­sen Gründen hat der Ge­richts­hof (Große Kam­mer) für Recht er­kannt:

1.Das all­ge­mei­ne Ver­bot ei­ner Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters in sei­ner Kon­kre­ti­sie­rung durch die Richt­li­nie 2000/78/EG des Ra­tes vom 27. No­vem­ber 2000 zur Fest­le­gung ei­nes all­ge­mei­nen Rah­mens für die Ver­wirk­li­chung der Gleich­be­hand­lung in Beschäfti­gung und Be­ruf ist da­hin aus­zu­le­gen, dass es auch in ei­nem Rechts­streit zwi­schen Pri­vat­per­so­nen ei­ner na­tio­na­len Re­ge­lung wie der im Aus­gangs­ver­fah­ren frag­li­chen ent­ge­gen­steht, wo­nach Ar­beit­neh­mer – un­abhängig da­von, ob sie sich dafür ent­schei­den, auf dem Ar­beits­markt zu ver­blei­ben, oder be­sch­ließen, in Ren­te zu ge­hen – kei­ne Ent­las­sungs­ab­fin­dung be­zie­hen können, wenn sie An­spruch auf ei­ne Al­ters­ren­te ha­ben, die von ih­rem Ar­beit­ge­ber aus ei­nem Ren­ten­sys­tem ge­zahlt wird, dem sie vor Voll­endung ih­res 50. Le­bens­jahrs bei­ge­tre­ten sind.

2.Das Uni­ons­recht ist da­hin aus­zu­le­gen, dass ein na­tio­na­les Ge­richt, das mit ei­nem in den Gel­tungs­be­reich der Richt­li­nie 2000/78 fal­len­den Rechts­streit zwi­schen Pri­vat­per­so­nen be­fasst ist, die von ihm an­zu­wen­den­den Vor­schrif­ten sei­nes na­tio­na­len Rechts so aus­le­gen muss, dass sie im Ein­klang mit die­ser Richt­li­nie an­ge­wandt wer­den können, oder, falls ei­ne sol­che richt­li­ni­en­kon­for­me Aus­le­gung unmöglich ist, er­for­der­li­chen­falls al­le Vor­schrif­ten des na­tio­na­len Rechts, die ge­gen das all­ge­mei­ne Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters ver­s­toßen, un­an­ge­wen­det las­sen muss. We­der die Grundsätze der Rechts­si­cher­heit und des Ver­trau­ens­schut­zes noch die Möglich­keit für den Ein­zel­nen, der glaubt, durch die An­wen­dung ei­ner ge­gen das Uni­ons­recht ver­s­toßen­den na­tio­na­len Vor­schrift geschädigt wor­den zu sein, den be­tref­fen­den Mit­glied­staat we­gen Ver­s­toßes ge­gen das Uni­ons­recht haft­bar zu ma­chen, können die­se Ver­pflich­tung in Fra­ge stel­len.

Un­ter­schrif­ten

* Ver­fah­rens­spra­che: Dänisch.

Quel­le: Ge­richts­hof der Eu­ropäischen Uni­on (EuGH), http://cu­ria.eu­ro­pa.eu

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