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BAG, Ur­teil vom 18.09.2012, 3 AZR 176/10

   
Schlagworte: Insolvenz, Betriebliche Altersversorgung, Direktversicherung
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 3 AZR 176/10
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 18.09.2012
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Landesarbeitsgericht Hamburg, Urteil vom 29.09.2009 - 2 Sa 127/09
Arbeitsgericht Hamburg, Urteil vom 6.09.2006 - 10 Ca 183/05
   


BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT


3 AZR 176/10
2 Sa 127/09
Lan­des­ar­beits­ge­richt

Ham­burg

 

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am
18. Sep­tem­ber 2012

UR­TEIL

Schie­ge, Ur­kunds­be­am­ter

der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Kläger, Be­ru­fungskläger, Be­ru­fungs­be­klag­ter und Re­vi­si­onskläger,

pp.

Be­klag­ter, Be­ru­fungs­be­klag­ter, Be­ru­fungskläger und Re­vi­si­ons­be­klag­ter,

hat der Drit­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 18. Sep­tem­ber 2012 durch die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Gräfl, die Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Schlewing,
 


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den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Spin­ner so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Schmalz und Brun­ke für Recht er­kannt:


Die Re­vi­si­on des Klägers ge­gen das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Ham­burg vom 29. Sep­tem­ber 2009 - 2 Sa 127/09 - wird zurück­ge­wie­sen.

Der Kläger hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Der Kläger be­gehrt vom Be­klag­ten die Über­tra­gung ei­ner Le­bens­ver­si­che­rung, hilfs­wei­se die Zah­lung von Scha­dens­er­satz.


Der Kläger war vom 1. De­zem­ber 1998 bis zum 31. De­zem­ber 2005 für die D gGmbH (im Fol­gen­den: Schuld­ne­rin) und de­ren Rechts­vorgänger, zu­letzt als Per­so­nal­lei­ter, tätig.


Am 30. Au­gust 1999 ver­ein­bar­ten die Schuld­ne­rin und der Kläger zum Zwe­cke der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung - wie be­reits zu­vor im An­stel­lungs­ver­trag vom 29. April 1999 - den Ab­schluss ei­ner Di­rekt­ver­si­che­rung bei der N Le­bens­ver­si­che­rung AG. Aus­weis­lich des Ver­si­che­rungs­scheins war Ver­si­che­rungs­neh­mer die Schuld­ne­rin und ver­si­cher­te Per­son der Kläger. Als Ver­si­che­rungs­be­ginn war der 1. März 1999 vor­ge­se­hen. § 14 Abs. 1 der All­ge­mei­nen Be­din­gun­gen (Nr. 201158) für die Le­bens­ver­si­che­rung mit spe­zi­el­ler Ka­pi­tal­an­la­ge (N Kon­zept-Ta­rif N2068) lau­tet aus­zugs­wei­se:


„Die Leis­tung aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag er­brin­gen wir an Sie als un­se­ren Ver­si­che­rungs­neh­mer oder an Ih­re Er­ben, falls Sie uns kei­ne an­de­re Per­son be­nannt ha­ben, die bei Ein­tritt des Ver­si­che­rungs­fal­les die Ansprüche aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag er­wer­ben soll (Be­zugs­be­rech­tig­ter). Bis zum Ein­tritt des Ver­si­che­rungs­fal­les können Sie das Be­zugs­recht je­der­zeit wi­der­ru­fen.“
 


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Die zusätz­li­che Ver­ein­ba­rung (Nr. 531) zur Di­rekt­ver­si­che­rung - Un­wi­der­ruf­lich­keits­klau­sel - be­stimmt:

„Nach Ab­lauf der Fris­ten für die Un­ver­fall­bar­keit be­trieb­li­cher Ver­sor­gungs­leis­tun­gen gemäß § 1 Abs. 2 des Ge­set­zes zur Ver­bes­se­rung der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung vom 19.12.1974 wird der Leis­tungs­an­spruch un­wi­der­ruf­lich.“

Mit Be­schluss des Amts­ge­richts Ham­burg - In­sol­venz­ge­richt - vom 16. Sep­tem­ber 2005 wur­de über das Vermögen der Schuld­ne­rin das In­sol­venz­ver­fah­ren eröff­net und der Be­klag­te zum In­sol­venz­ver­wal­ter be­stellt. Mit Schrei­ben vom 28. Sep­tem­ber 2005 kündig­te der Be­klag­te das mit dem Kläger be­ste­hen­de Ar­beits­verhält­nis zum 31. De­zem­ber 2005. Die hier­ge­gen ge­rich­te­te Kündi­gungs­schutz­kla­ge wur­de rechts­kräftig ab­ge­wie­sen.

Im Zu­ge der Eröff­nung des In­sol­venz­ver­fah­rens und vor der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses hat­te der Be­klag­te ge­genüber der N Le­bens­ver­si­che­rung AG das Be­zugs­recht des Klägers aus der Di­rekt­ver­si­che­rung wi­der­ru­fen und an­sch­ließend bis zur Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses die bis­her für die Di­rekt­ver­si­che­rung ge­leis­te­ten Beiträge als Ge­halt an den Kläger aus­be­zahlt.


Mit sei­ner Kla­ge hat der Kläger ua. die Über­tra­gung der Di­rekt­ver­si­che­rung be­gehrt. Er hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, der Wi­der­ruf des Be­zugs­rechts ge­genüber der N Le­bens­ver­si­che­rung AG sei un­wirk­sam; je­den­falls ste­he ihm aus dem Gleich­be­hand­lungs­grund­satz ein An­spruch auf Aus­son­de­rung der Di­rekt­ver­si­che­rung zu. Der Be­klag­te ha­be zahl­rei­chen an­de­ren Mit­ar­bei­tern die Di­rekt­ver­si­che­rung über­tra­gen, ihm und zwei wei­te­ren Mit­ar­bei­tern je­doch nicht. Für den Fall, dass ein An­spruch auf Über­tra­gung der Di­rekt­ver­si­che­rung nicht be­ste­he, sei der Be­klag­te ver­pflich­tet, ihm im We­ge des Scha­dens­er­sat­zes die seit Ab­schluss der Ver­si­che­rung ein­ge­zahl­ten Beiträge iHv. ins­ge­samt 11.029,07 Eu­ro zu er­stat­ten, zu­min­dest aber den Rück­kaufs­wert der Ver­si­che­rung iHv. 7.593,43 Eu­ro zu zah­len.
 


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Der Kläger hat zu­letzt be­an­tragt, 


den Be­klag­ten zu ver­ur­tei­len, die bei der N Le­bens­ver­si­che­rung AG be­ste­hen­de Di­rekt­ver­si­che­rung mit der Ver­si­che­rungs­num­mer auf ihn zu über­tra­gen,

hilfs­wei­se

an ihn 11.029,07 Eu­ro nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit dem 16. Sep­tem­ber 2005 zu zah­len.

Der Be­klag­te hat Kla­ge­ab­wei­sung be­an­tragt und die Auf­fas­sung ver­tre­ten, dem Kläger ste­he kein Aus­son­de­rungs­recht an der Ver­si­che­rung zu. Ihm sei kein un­wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag ein­geräumt wor­den. Das Gleich­be­hand­lungs­ge­bot sei nicht ver­letzt. Er ha­be nur die Be­zugs­rech­te des Klägers so­wie zwei­er wei­te­rer Ar­beit­neh­mer der Schuld­ne­rin wi­der­ru­fen können, da le­dig­lich de­ren Be­zugs­rech­te wi­der­ruf­lich ge­we­sen sei­en. Da er das Be­zugs­recht des Klägers wirk­sam wi­der­ru­fen ha­be, ste­he dem Kläger auch kein Scha­dens­er­satz­an­spruch zu.

Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Be­ru­fung des Klägers zurück­ge­wie­sen. Mit sei­ner Re­vi­si­on ver­folgt der Kläger sei­ne zu­letzt ge­stell­ten Kla­ge­anträge wei­ter. Der Be­klag­te be­gehrt die Zurück­wei­sung der Re­vi­si­on.


Ent­schei­dungs­gründe

Die Re­vi­si­on des Klägers ist un­be­gründet. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Be­ru­fung des Klägers ge­gen die die Kla­ge ab­wei­sen­de Ent­schei­dung des Ar­beits­ge­richts zu Recht zurück­ge­wie­sen. Die Kla­ge ist im Haupt- wie im Hilfs­an­trag un­be­gründet. Dem Kläger steht kein Aus­son­de­rungs­recht nach § 47 In­sO an der Di­rekt­ver­si­che­rung zu. Der Be­klag­te konn­te das Be­zugs­recht des Klägers aus der Di­rekt­ver­si­che­rung auf­grund der ver­si­che­rungs­ver­trag­li­chen Re­ge­lun­gen wirk­sam wi­der­ru­fen. Der Kläger kann sei­nen An­spruch auch nicht
 


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auf den ar­beits­recht­li­chen Gleich­be­hand­lungs­grund­satz stützen. Der Be­klag­te ist nicht ver­pflich­tet, dem Kläger im We­ge des Scha­dens­er­sat­zes die seit Ab­schluss der Di­rekt­ver­si­che­rung zu die­ser ent­rich­te­ten Beiträge oder den Rück­kaufs­wert der Ver­si­che­rung zu zah­len.


I. Der Be­klag­te ist nicht ver­pflich­tet, dem Kläger die Di­rekt­ver­si­che­rung zu über­tra­gen. Dem Kläger steht kein Aus­son­de­rungs­recht nach § 47 In­sO an der Di­rekt­ver­si­che­rung zu. Der Be­klag­te hat das Be­zugs­recht des Klägers nach den ver­si­che­rungs­ver­trag­li­chen Re­ge­lun­gen wirk­sam wi­der­ru­fen. Dem Kläger war le­dig­lich ein wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht ein­geräumt, das zum Zeit­punkt des Wi­der­rufs im Zu­ge der Eröff­nung des In­sol­venz­ver­fah­rens noch nicht un­wi­der­ruf­lich ge­wor­den war. Auf den ar­beits­recht­li­chen Gleich­be­hand­lungs­grund­satz kann der Kläger sein Be­geh­ren auf Über­tra­gung der Di­rekt­ver­si­che­rung nicht mit Er­folg stützen.


1. Die Fra­ge, ob die Rech­te aus ei­ner vom Ar­beit­ge­ber zu­guns­ten des Ar­beit­neh­mers ab­ge­schlos­se­nen Di­rekt­ver­si­che­rung in der In­sol­venz des Ar­beit­ge­bers der Mas­se zu­ste­hen oder ob der Ar­beit­neh­mer ein Aus­son­de­rungs­recht nach § 47 In­sO hat, ist al­lein nach der ver­si­che­rungs­recht­li­chen La­ge zu be­ant­wor­ten. Für das Verhält­nis zwi­schen dem Ar­beit­ge­ber und der Ver­si­che­rung kommt es grundsätz­lich nicht dar­auf an, wel­che Be­fug­nis­se dem Ar­beit­ge­ber - und im Fal­le sei­ner In­sol­venz dem Ver­wal­ter - im Ver­sor­gungs­verhält­nis zum Ar­beit­neh­mer zu­ste­hen. Dies kann da­zu führen, dass der Ar­beit­ge­ber - und in der In­sol­venz des Ar­beit­ge­bers der Ver­wal­ter - aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag ab­ge­lei­te­te Rech­te ver­si­che­rungs­recht­lich ausüben kann, ob­wohl er dies ar­beits­recht­lich im Verhält­nis zum Ar­beit­neh­mer nicht darf. Ver­si­che­rungs­recht­lich ist in die­sem Fall die Ausübung wirk­sam. Im Ver­sor­gungs­verhält­nis können je­doch Ansprüche des Ar­beit­neh­mers, ins­be­son­de­re Scha­dens­er­satz­ansprüche ent­ste­hen (st. Rspr., vgl. et­wa BAG 19. April 2011 - 3 AZR 267/09 - Rn. 17, AP Be­trAVG § 1 Le­bens­ver­si­che­rung Nr. 32; 15. Ju­ni 2010 - 3 AZR 334/06 - Rn. 17, BA­GE 134, 372; BGH 19. Ju­ni 1996 - IV ZR 243/95 - AP Be­trAVG § 1 Le­bens­ver­si­che­rung Nr. 25). So­mit rich­tet es sich
 


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al­lein nach der ver­si­che­rungs­recht­li­chen La­ge, ob die Rech­te an der Ver­si­che­rung zum Vermögen des Ar­beit­ge­bers gehören, in des­sen Rechts­po­si­ti­on der In­sol­venz­ver­wal­ter nach § 80 Abs. 1 In­sO bei In­sol­ven­zeröff­nung ein­tritt (st. Rspr., zu­letzt BAG 15. Ju­ni 2010 - 3 AZR 334/06 - Rn. 19, BA­GE 134, 372; 31. Ju­li 2007 - 3 AZR 446/05 - Rn. 14, NZA-RR 2008, 32; 8. Ju­ni 1999 - 3 AZR 136/98 - zu B I der Gründe, BA­GE 92, 1; eben­so: BGH 18. Ju­li 2002 - IX ZR 264/01 - zu II der Gründe, DB 2002, 2104; BVerwG 28. Ju­ni 1994 - 1 C 20.92 - zu 2 c cc ccc der Gründe, BVerw­GE 96, 160).

a) Hat der Ar­beit­ge­ber als Ver­si­che­rungs­neh­mer dem Ar­beit­neh­mer als Ver­si­cher­tem le­dig­lich ein wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht im Ver­si­che­rungs­fall ein­geräumt - was nach § 159 VVG (früher: § 166 VVG) der ge­setz­li­che Nor­mal­fall ist -, kann er die be­zugs­be­rech­tig­te Per­son je­der­zeit er­set­zen. Der Ver­si­cher­te hat vor­her le­dig­lich ei­ne Hoff­nung auf die später fällig wer­den­de Leis­tung (vgl. BGH 22. März 1984 - IX ZR 69/83 - DB 1984, 1776). In der In­sol­venz fal­len die Rech­te aus der Le­bens­ver­si­che­rung des­halb in das Vermögen des Ar­beit­ge­bers und gehören zur In­sol­venz­mas­se (vgl. zB BAG 17. Ok­to­ber 1995 - 3 AZR 622/94 - zu I der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Le­bens­ver­si­che­rung Nr. 23 = EzA Be­trAVG § 1 Le­bens­ver­si­che­rung Nr. 7; BGH 18. Ju­li 2002 - IX ZR 264/01 - zu II der Gründe, DB 2002, 2104).

b) Räumt der Ar­beit­ge­ber als Ver­si­che­rungs­neh­mer dem Ar­beit­neh­mer als Ver­si­cher­tem da­ge­gen ab­wei­chend vom ge­setz­li­chen Nor­mal­fall ein un­wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht ein, ste­hen die Rech­te aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag von vorn­her­ein dem Ar­beit­neh­mer zu (BGH 17. Fe­bru­ar 1966 - II ZR 286/63 - zu II der Gründe, BGHZ 45, 162). Mit der Un­wi­der­ruf­lich­keit erhält das Be­zugs­recht ding­li­che Wir­kung (BGH 19. Ju­ni 1996 - IV ZR 243/95 - zu 1 der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Le­bens­ver­si­che­rung Nr. 25). In­sol­venz­recht­lich hat dies zur Fol­ge, dass die Rech­te aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag von die­sem Zeit­punkt an nicht mehr zum Vermögen des Ar­beit­ge­bers und da­mit auch nicht mehr zur In­sol­venz­mas­se gehören. Sie ste­hen viel­mehr dem Ar­beit­neh­mer zu, der des­halb ein Aus­son­de­rungs­recht hat (BAG 26. Ju­ni 1990 - 3 AZR 651/88 - zu 2 b der
 


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Gründe, BA­GE 65, 208; 26. Ju­ni 1990 - 3 AZR 2/89 - zu 2 b der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Le­bens­ver­si­che­rung Nr. 12 = EzA KO § 43 Nr. 1).


c) Hat der Ar­beit­ge­ber dem Ar­beit­neh­mer im Ver­si­che­rungs­ver­trag ein un­wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht ein­geräumt, die­ses je­doch un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen mit ei­nem Wi­der­rufs­vor­be­halt ver­se­hen - sog. ein­ge­schränkt un­wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht -, so ist zu un­ter­schei­den: Wenn die Vor­aus­set­zun­gen des Wi­der­rufs­vor­be­halts vor­lie­gen, bleibt das Wi­der­rufs­recht er­hal­ten. Das Be­zugs­recht kann dann wi­der­ru­fen wer­den. Der In­sol­venz­ver­wal­ter kann von der Wi­der­rufsmöglich­keit Ge­brauch ma­chen mit der Fol­ge, dass der Rück­kaufs­wert der Mas­se zu­steht (BAG 8. Ju­ni 1999 - 3 AZR 136/98 - zu B I 2 der Gründe, BA­GE 92, 1). Sind die Vor­aus­set­zun­gen des Vor­be­halts dem­ge­genüber nicht ge­ge­ben, kann das Be­zugs­recht nicht wi­der­ru­fen wer­den (BAG 26. Ju­ni 1990 - 3 AZR 651/88 - zu 3 und 4 der Gründe, BA­GE 65, 208; 26. Ju­ni 1990 - 3 AZR 2/89 - zu 3 und 4 der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Le­bens­ver­si­che­rung Nr. 12 = EzA KO § 43 Nr. 1; eben­so: BGH 19. Ju­ni 1996 - IV ZR 243/95 - zu 2 der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Le­bens­ver­si­che­rung Nr. 25). Die Rech­te aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag gehören dann zum Vermögen des Ar­beit­neh­mers und nicht zur Mas­se. Der Ar­beit­neh­mer hat ein Aus­son­de­rungs­recht.


d) Die­se Grundsätze gel­ten auch dann, wenn der Di­rekt­ver­si­che­rung ar­beits­recht­lich ei­ne Ent­gelt­um­wand­lung zu­grun­de liegt, für die die Neu­re­ge­lung über die so­for­ti­ge ge­setz­li­che Un­ver­fall­bar­keit noch nicht an­wend­bar ist, weil die Ver­sor­gungs­zu­sa­ge vor dem 1. Ja­nu­ar 2001 er­teilt wur­de (§ 1b Abs. 5, § 30f Abs. 1 Satz 2 iVm. Satz 1 Be­trAVG), oder wenn die Ren­ten­an­wart­schaft ar­beits­ver­trag­lich un­ver­fall­bar ist. Auch bei ei­ner der­ar­ti­gen Fall­ge­stal­tung liegt kein Treu­hand­verhält­nis vor, auf­grund des­sen die Rech­te aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag vom sons­ti­gen Vermögen des Ar­beit­ge­bers aus­rei­chend ge­trennt wären, um sie nicht der Mas­se zu­zu­ord­nen (vgl. BAG 15. Ju­ni 2010 - 3 AZR 334/06 - Rn. 19, BA­GE 134, 372; 17. Ok­to­ber 1995 - 3 AZR 622/94 - zu I 1 b der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Le­bens­ver­si­che­rung Nr. 23 = EzA Be­trAVG § 1



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Le­bens­ver­si­che­rung Nr. 7; BGH 18. Ju­li 2002 - IX ZR 264/01 - zu II 2 der Gründe, DB 2002, 2104).

2. Da­nach hat der Kläger kei­nen An­spruch auf Über­tra­gung bzw. Aus­son­de­rung der Di­rekt­ver­si­che­rung. Die Schuld­ne­rin hat­te dem Kläger le­dig­lich ein bis zum Ab­lauf der ge­setz­li­chen Un­ver­fall­bar­keits­frist wi­der­ruf­li­ches Be­zugs-recht an den Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen ein­geräumt. Dies er­gibt ei­ne Aus­le­gung der Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen nach den für All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen gel­ten­den Grundsätzen un­ter Berück­sich­ti­gung be­triebs­ren­ten­recht­li­cher Wer­tun­gen. Zum maßgeb­li­chen Zeit­punkt des Wi­der­rufs des Be­zugs­rechts im Zu­ge der In­sol­ven­zeröff­nung war die ge­setz­li­che Un­ver­fall­bar­keits­frist noch nicht ab­ge­lau­fen, wes­halb der Wi­der­ruf ver­si­che­rungs­recht­lich zulässig war. Ob der Di­rekt­ver­si­che­rung - wie der Kläger meint - ei­ne Ent­gelt­um­wand­lung zu­grun­de lag, ist un­er­heb­lich.

a) Der Ver­si­che­rungs­ver­trag zwi­schen der Schuld­ne­rin und der N Le­bens­ver­si­che­rung AG ist da­hin aus­zu­le­gen, dass die Schuld­ne­rin dem Kläger ein bis zum Ab­lauf der ge­setz­li­chen Un­ver­fall­bar­keits­frist wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht ein­geräumt hat. Hier­in un­ter­schei­det sich der vor­lie­gen­de Rechts­streit von dem Sach­ver­halt, der dem vom Kläger an­ge­zo­ge­nen Ur­teil des Bun­des­ge­richts­hofs (8. Ju­ni 2005 - IV ZR 30/04 - ZIP 2005, 1973) zu­grun­de lag. Im dor­ti­gen Rechts­streit hat­ten die Par­tei­en des Ver­si­che­rungs­ver­trags ein ein­ge­schränkt un­wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht ver­ein­bart.

aa) Der Ver­si­che­rungs­ver­trag - ein­sch­ließlich der zusätz­li­chen Ver­ein­ba­rung (Nr. 531) zur Di­rekt­ver­si­che­rung - Un­wi­der­ruf­lich­keits­klau­sel - enthält All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen, die der Se­nat als Re­vi­si­ons­ge­richt selbst aus­le­gen kann (BAG 13. De­zem­ber 2011 - 3 AZR 791/09 - Rn. 17, NZA 2012, 738).

bb) All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen sind nach ih­rem ob­jek­ti­ven In­halt und ty­pi­schen Sinn ein­heit­lich so aus­zu­le­gen, wie sie von verständi­gen und red­li­chen Ver­trags­part­nern un­ter Abwägung der In­ter­es­sen der nor­ma­ler­wei­se
 


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be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se ver­stan­den wer­den, wo­bei die Verständ­nismöglich­kei­ten des durch­schnitt­li­chen Ver­trags­part­ners des Ver­wen­ders zu­grun­de zu le­gen sind (vgl. BAG 7. De­zem­ber 2005 - 5 AZR 535/04 - Rn. 22, BA­GE 116, 267).

Bei der Aus­le­gung von Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen ei­ner Le­bens­ver­si­che­rung, mit de­nen Ansprüche von Ar­beit­neh­mern auf be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung durch­geführt wer­den sol­len, sind ent­spre­chend dem Zweck die­ser Ver­si­che­rung auch die In­ter­es­sen der ver­si­cher­ten Beschäftig­ten zu berück­sich­ti­gen (BAG 15. Ju­ni 2010 - 3 AZR 994/06 - Rn. 23; 31. Ju­li 2007 - 3 AZR 446/05 - Rn. 20, DB 2008, 939; BGH 3. Mai 2006 - IV ZR 134/05 - Rn. 12 mwN, NJW-RR 2006, 1258). Da­bei sind ins­be­son­de­re be­triebs­ren­ten­recht­li­che Wer­tun­gen zu be­ach­ten. Die Par­tei­en ei­nes Ver­trags­gefüges, das da­zu dient, dem Ar­beit­neh­mer auf der Grund­la­ge des Be­triebs­ren­ten­ge­set­zes Ansprüche zu ver­schaf­fen, wol­len in der Re­gel an das an­knüpfen, was nach dem Be­triebs­ren­ten­ge­setz maßgeb­lich ist (BAG 15. Ju­ni 2010 - 3 AZR 994/06 - Rn. 28; ähn­lich be­reits BAG 26. Mai 2009 - 3 AZR 816/07 - Rn. 24, AP Be­trAVG § 2 Nr. 61 = EzA Be­trAVG § 1b Nr. 6; 31. Ju­li 2007 - 3 AZR 446/05 - Rn. 18 ff., aaO). Das gilt et­wa dann, wenn die maßgeb­li­chen Ver­trags­be­stim­mun­gen auf die ge­setz­li­che Un­ver­fall­bar­keit der Ver­sor­gungs­an­wart­schaft nach dem Be­triebs­ren­ten­ge­setz ab­stel­len.


cc) Da­nach er­gibt die Aus­le­gung der ver­si­che­rungs­recht­li­chen Be­stim­mun­gen, dass die Schuld­ne­rin dem Kläger ein bis zum Ab­lauf der ge­setz­li­chen Un­ver­fall­bar­keits­frist wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht ein­geräumt hat­te.

Dafür spricht be­reits der Wort­laut von § 14 Abs. 1 der All­ge­mei­nen Be­din­gun­gen (Nr. 201158) für die Le­bens­ver­si­che­rung mit spe­zi­el­ler Ka­pi­tal­an­la­ge (N Kon­zept-Ta­rif N2068) und der zusätz­li­chen Ver­ein­ba­rung (Nr. 531) zur Di­rekt­ver­si­che­rung - Un­wi­der­ruf­lich­keits­klau­sel. Nach § 14 Abs. 1 der All­ge­mei­nen Be­din­gun­gen (Nr. 201158) für die Le­bens­ver­si­che­rung mit spe­zi­el­ler Ka­pi­tal­an­la­ge (N Kon­zept-Ta­rif N2068) war das Be­zugs­recht bis zum Ver­si­che­rungs­fall je­der­zeit wi­der­ruf­lich. Nach der zusätz­li­chen Ver­ein­ba­rung (Nr. 531)
 


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zur Di­rekt­ver­si­che­rung - Un­wi­der­ruf­lich­keits­klau­sel - soll­te das Be­zugs­recht al­ler­dings nach Ab­lauf der Fris­ten nach § 1 Abs. 2 Be­trAVG aF un­wi­der­ruf­lich wer­den. Die Klau­sel soll un­ter Berück­sich­ti­gung be­triebs­ren­ten­recht­li­cher Wer­tun­gen dem Ver­si­che­rungs­neh­mer (vor­lie­gend der Schuld­ne­rin) die Möglich­keit be­las­sen, das Be­zugs­recht aus der Di­rekt­ver­si­che­rung zu wi­der­ru­fen, so­lan­ge der Ar­beit­neh­mer nach den ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen des Be­triebs­ren­ten­ge­set­zes noch kei­ne un­ver­fall­ba­re An­wart­schaft er­wor­ben hat. Zu­gleich will die Klau­sel si­cher­stel­len, dass mit Ein­tritt der Un­ver­fall­bar­keit im ar­beits­recht­li­chen Grund­verhält­nis zwi­schen dem Ar­beit­ge­ber und dem Ar­beit­neh­mer auch im ver­si­che­rungs­recht­li­chen Verhält­nis zwi­schen dem Ar­beit­ge­ber und der Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaft die ver­si­cher­te Per­son ei­ne ge­si­cher­te Rechts­po­si­ti­on, nämlich ein un­wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht, erhält. Der Ver­si­che­rungs­ver­trag sieht da­mit bis zum Ab­lauf der Un­ver­fall­bar­keits­frist ein wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht des Ar­beit­ge­bers vor, das erst mit Ab­lauf der Un­ver­fall­bar­keits­frist im ar­beits­recht­li­chen Grund­verhält­nis zum un­wi­der­ruf­li­chen Be­zugs­recht wird. Da­vor bleibt das Be­zugs­recht wi­der­ruf­lich. Die ge­setz­li­che Un­ver­fall­bar­keits­frist für Ver­sor­gungs­an­wart­schaf­ten war im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses der Di­rekt­ver­si­che­rung in § 1 Abs. 2 Be­trAVG aF ge­re­gelt. Des­halb nimmt die zusätz­li­che Ver­ein­ba­rung (Nr. 531) zur Di­rekt­ver­si­che­rung - Un­wi­der­ruf­lich­keits­klau­sel - auf die­se Be­stim­mung Be­zug. Zum 1. Ja­nu­ar 2001 wur­de § 1 Abs. 2 Be­trAVG aF durch § 1b Be­trAVG er­setzt. Nach Sinn und Zweck der Re­ge­lung in der zusätz­li­chen Ver­ein­ba­rung (Nr. 531) zur Di­rekt­ver­si­che­rung - Un­wi­der­ruf­lich­keits­klau­sel - kommt es auf die für das ar­beits­recht­li­che Grund­verhält­nis gel­ten­de ge­setz­li­che Un­ver­fall­bar­keits­frist an.

b) Der Kläger hat­te im Zeit­punkt des Wi­der­rufs des Be­zugs­rechts durch den Be­klag­ten im Herbst 2005 noch kein un­wi­der­ruf­li­ches Be­zugs­recht er­langt, denn zum Zeit­punkt des Wi­der­rufs war die ge­setz­li­che Un­ver­fall­bar­keits­frist für die Ver­sor­gungs­an­wart­schaft des Klägers noch nicht ab­ge­lau­fen. Da die Ver­sor­gungs­zu­sa­ge dem Kläger vor dem 1. Ja­nu­ar 2001 er­teilt wor­den war, rich­tet sich die Un­ver­fall­bar­keit nach § 30f Be­trAVG. Da­nach ist für die Un­ver­fall­bar­keit ua. er­for­der­lich, dass die Ver­sor­gungs­zu­sa­ge ent­we­der min­des­tens zehn Jah­re



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oder bei min­des­tens zwölfjähri­ger Be­triebs­zu­gehörig­keit min­des­tens drei Jah­re oder ab dem 1. Ja­nu­ar 2001 min­des­tens fünf Jah­re be­stan­den hat. Die­se Vor­aus­set­zun­gen wa­ren im Zeit­punkt des Wi­der­rufs des Be­zugs­rechts nicht erfüllt. Da­bei kommt es nicht dar­auf an, ob der Di­rekt­ver­si­che­rung im ar­beits-recht­li­chen Grund­verhält­nis - wie vom Kläger be­haup­tet - ei­ne Ent­gelt­um­wand­lung zu­grun­de lag. Nach § 30f Abs. 1 Satz 2 Be­trAVG gilt § 1b Abs. 5 Be­trAVG, der bei Ent­gelt­um­wand­lun­gen die so­for­ti­ge Un­ver­fall­bar­keit vor­sieht, nicht, wenn die Ver­sor­gungs­zu­sa­ge - wie vor­lie­gend - vor dem 1. Ja­nu­ar 2001 er­teilt wur­de.


3. Der Kläger kann sein Aus­son­de­rungs­ver­lan­gen auch nicht mit Er­folg auf den ar­beits­recht­li­chen Gleich­be­hand­lungs­grund­satz stützen.


a) Der ar­beits­recht­li­che Gleich­be­hand­lungs­grund­satz ist die pri­vat­recht­li­che Aus­prägung des Gleich­heits­sat­zes des Art. 3 Abs. 1 GG. Gemäß § 1b Abs. 1 Satz 4 Be­trAVG können Ver­sor­gungs­ver­pflich­tun­gen nicht nur auf ei­ner Ver­sor­gungs­zu­sa­ge, son­dern auch auf dem Grund­satz der Gleich­be­hand­lung be­ru­hen. Im Be­reich des Be­triebs­ren­ten­rechts hat der all­ge­mei­ne ar­beits­recht­li­che Gleich­be­hand­lungs­grund­satz da­mit kraft Ge­set­zes an­spruchs­be­gründen­de Wir­kung. Der Gleich­be­hand­lungs­grund­satz ver­bie­tet so­wohl die sach­frem­de Schlech­ter­stel­lung ein­zel­ner Ar­beit­neh­mer in ver­gleich­ba­rer La­ge als auch ei­ne sach­frem­de Grup­pen­bil­dung (BAG 28. Ju­ni 2011 - 3 AZR 448/09 - Rn. 22 mwN).

b) Der Kläger hat die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne sach­wid­ri­ge Un­gleich­be­hand­lung nicht dar­ge­legt. Er hat le­dig­lich gel­tend ge­macht, der Be­klag­te ha­be das Be­zugs­recht des Klägers und zwei­er wei­te­rer vor­ma­li­ger Mit­ar­bei­ter der Schuld­ne­rin wi­der­ru­fen, während er dies bei 19 an­de­ren Ar­beit­neh­mern nicht ge­tan ha­be. Der Kläger hat je­doch nicht be­haup­tet, dass das Be­zugs­recht bei den 19 begüns­tig­ten Ar­beit­neh­mern eben­falls noch wi­der­ruf­lich war. Dies war nach dem vom Kläger nicht in Ab­re­de ge­stell­ten Vor­brin­gen des Be­klag­ten nicht der Fall. Die 19 an­de­ren Ar­beit­neh­mer, de­ren Be­zugs­rech­te durch Ab­lauf der
 


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Un­ver­fall­bar­keits­fris­ten be­reits un­wi­der­ruf­lich wa­ren, be­fan­den sich da­mit in kei­ner mit dem Kläger ver­gleich­ba­ren Si­tua­ti­on.


II. Dem Kläger steht der mit dem Hilfs­an­trag ver­folg­te Scha­dens­er­satz­an­spruch nicht zu. Er kann vom Be­klag­ten im We­ge des Scha­dens­er­sat­zes we­der Er­satz der ge­leis­te­ten Beiträge für die Di­rekt­ver­si­che­rung noch die Zah­lung des Rück­kaufs­werts der Ver­si­che­rung ver­lan­gen.


1. Es kann da­hin­ste­hen, ob der Ver­sor­gungs­zu­sa­ge - wie der Kläger meint - ei­ne Ent­gelt­um­wand­lung zu­grun­de liegt. Ei­nen An­spruch auf Zah­lung der in die­sem Fall aus dem Ent­gelt des Klägers er­brach­ten Leis­tun­gen zur Di­rekt­ver­si­che­rung bestünde nur dann, wenn die zu­grun­de lie­gen­de Ent­gelt­um­wand­lungs­ver­ein­ba­rung un­wirk­sam wäre (vgl. BAG 15. Sep­tem­ber 2009 - 3 AZR 17/09 - Rn. 19, BA­GE 132, 100). Das hat der Kläger selbst nicht be­haup­tet. Im Übri­gen wären die­se Ansprüche auf Zah­lung von Ar­beits­ent­gelt aus Zei­ten vor Eröff­nung des In­sol­venz­ver­fah­rens ge­rich­tet, die al­len­falls als In­sol­venz­for­de­run­gen gel­tend ge­macht wer­den könn­ten.

2. Dem Kläger steht der gel­tend ge­mach­te Scha­dens­er­satz­an­spruch auch nicht des­halb zu, weil der Be­klag­te das Be­zugs­recht des Klägers aus der Di­rekt­ver­si­che­rung zwar ver­si­che­rungs­ver­trag­lich wirk­sam wi­der­ru­fen hat, er mit dem Wi­der­ruf aber ar­beits­recht­li­che Pflich­ten ge­genüber dem Kläger ver­letzt hätte. Es mag da­hin­ste­hen, ob der Be­klag­te zum Wi­der­ruf des Be­zugs­rechts auch im ar­beits­recht­li­chen Grund­verhält­nis be­rech­tigt war. Selbst wenn dies nicht der Fall ge­we­sen sein soll­te, bestünde der dem Kläger durch den Wi­der­ruf des Be­zugs­rechts ent­stan­de­ne Scha­den nicht in den ge­zahl­ten Ver­si­che­rungs­beiträgen oder dem Rück­kaufs­wert der Ver­si­che­rung, son­dern in dem im Ver­si­che­rungs­fall ein­tre­ten­den Ver­sor­gungs­scha­den.


Wird das Be­zugs­recht aus ei­ner Di­rekt­ver­si­che­rung ar­beits­ver­trags­wid­rig wi­der­ru­fen, ist der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te im We­ge der Na­tu­ral­re­sti­tu­ti­on (§ 249 Abs. 1 BGB) so zu stel­len, wie er oh­ne den Wi­der­ruf des Be­zugs­rechts stünde. Dann er­hiel­te er im Ver­sor­gungs­fall die Leis­tun­gen aus dem Ver­si­che-



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rungs­ver­trag. Ein Scha­dens­er­satz­an­spruch ist da­her auf die­se ent­gan­ge­nen Leis­tun­gen ge­rich­tet. Ein der­ar­ti­ger An­spruch ist je­doch nicht Streit­ge­gen­stand die­ses Ver­fah­rens.


III. Der Kläger hat die Kos­ten der Re­vi­si­on gemäß § 97 Abs. 1 ZPO zu tra­gen.


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