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LAG Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 05.11.2008, 23 Sa 919/08

   
Schlagworte: Gewerkschaft: Mitgliederwerbung
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg
Aktenzeichen: 23 Sa 919/08
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 05.11.2008
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Neuruppin, Urteil vom 6.03.2008, 1 Ca 1495/07
   

Lan­des­ar­beits­ge­richt

Ber­lin-Bran­den­burg

 

Verkündet

am 5. No­vem­ber 2008

Geschäfts­zei­chen (bit­te im­mer an­ge­ben)

23 Sa 919/08

1 Ca 1495/07
Ar­beits­ge­richt Neu­rup­pin

H., VA
als Ur­kunds­be­am­ter/in
der Geschäfts­stel­le


Im Na­men des Vol­kes

 

Ur­teil

In Sa­chen

pp

hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg, 23. Kam­mer,
auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 5. No­vem­ber 2008
durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt P. als Vor­sit­zen­den
so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Herr L. und Herr M.

für Recht er­kannt:

1. Die Be­ru­fung der Kläge­rin ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richt Neu­rup­pin vom 06.03.2008
- 1 Ca 1495/07 - wird kos­ten­pflich­tig zurück­ge­wie­sen.

2. Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.

 

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T A T B E S T A N D

Die Par­tei­en strei­ten um Zu­gangs­rech­te der kla­gen­den Ge­werk­schaft.

Die Be­klag­te ist ein Tief- und Hoch­bau­un­ter­neh­men. Sie ist nicht auf­grund ei­ner Or­ga­ni­sa­ti­ons­zu­gehörig­keit ta­rif­ge­bun­den. Der Bun­des­rah­men­ta­rif­ver­trag für das Bau­haupt­ge­wer­be (BRTV) fin­det auf sie we­gen sei­ner All­ge­mein­ver­bind­lich­keit An­wen­dung. Ein Be­triebs­rat be­steht nicht.

Die Kläge­rin ist ei­ne für die Bau­bran­che zuständi­ge Fach­ge­werk­schaft. Sie ist Ver­trags­par­tei des BRTV. Zu ih­ren sat­zungs­gemäßen Auf­ga­ben gehört es, un­ter an­de­rem durch Ab­schluss von Ta­rif­verträgen und Ein­fluss­nah­me die Le­bens- und Ar­beits­be­din­gun­gen zu ver­bes­sern. Ih­re Be­zirks­verbände ha­ben Mit­glie­der­wer­bung durch­zuführen, die Ein­hal­tung der dem Schutz der Ar­beit­neh­mer die­nen­den Ge­set­ze und Ta­rif­verträge zu über­wa­chen so­wie die ge­werk­schaft­li­che Be­triebs­be­treu­ung zu or­ga­ni­sie­ren.

Die Be­klag­te un­terhält meh­re­re Straßen­bau­stel­len. Ih­re dort ein­ge­setz­ten Beschäftig­ten ver­brin­gen die Pau­sen­zei­ten in Bau­wa­gen oder fir­men­ei­ge­nen Trans­por­tern. Am 16.8.2007 und 23.8.2007 be­such­ten Ver­tre­ter der Kläge­rin Bau­stel­len der Be­klag­ten, teil­wei­se auch während des lau­fen­den Be­trie­bes. Mit Schrei­ben vom 23.8.2007 un­ter­sag­te ihr die Be­klag­te, Mit­ar­bei­ter während der Ar­beits­zeit von der Ar­beit ab­zu­hal­ten bzw. die Bau­stel­len zu be­tre­ten. Bei ih­rer Hal­tung blieb sie auch nach dem Hin­weis der Kläge­rin auf ihr Zu­tritts­recht gem. Art. 51 der Ver­fas­sung des Lan­des Bran­den­burg (LV Bdbg). Gleich­wohl fan­den wei­te­re Bau­stel­len­be­su­che am 3.9., 6.9. und 18.10.2007 so­wie im Ver­lauf des Rechts­streits am 21.2. und 27.2.2008 statt. Am 11.10.2007 wur­den Ver­tre­ter der Kläge­rin auf­ge­for­dert, ei­ne von ih­nen be­such­te Bau­stel­le wie­der zu ver­las­sen, während ih­nen der Be­such ei­ner an­de­ren Bau­stel­le nicht ver­wehrt wur­de. Der Be­such ei­ner wei­te­ren Bau­stel­le am 15.10.2007 wur­de ver­hin­dert. In der fol­gen­den Zeit un­ter­zeich­ne­ten meh­re­re Ar­beit­neh­mer der Be­klag­ten ei­ne von ihr vor­be­rei­te­te Erklärung, in der sie be­kun­den, kein In­ter­es­se an wei­te­ren

 

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Be­su­chen zu ha­ben. Mit der am 15.10.2007 ein­ge­gan­ge­nen Kla­ge be­gehr­te die Kläge­rin, ihr den Zu­tritt zu den Bau­stel­len zu ge­stat­ten.

Die Kläge­rin hat vor­ge­tra­gen, dass ihr nach Art. 51 LV Bdbg ein un­ein­ge­schränk­tes Zu­tritts­recht zu­ste­he. Ihr An­spruch sei zu­dem nach Art. 9 Abs. 3 GG und § 13 BRTV be­gründet. Es sei nicht ent­schei­dend, ob die Be­su­che, die we­gen des häufi­gen Per­so­nal­wech­sels auf den Bau­stel­len in kürze­ren Abständen er­fol­gen müss­ten, von den Ar­beit­neh­mern gewünscht wer­den. Die vor­ge­leg­ten Erklärun­gen der teil­wei­se un­ter­halb des Min­dest­loh­nes vergüte­ten Ar­beit­neh­mer sei­en nichts­sa­gend. Ihr ge­he es nicht um Kon­fron­ta­ti­on, son­dern um Aufklärung der Ar­beit­neh­mer und Ermögli­chung ei­ner an­ge­mes­se­nen Vergütung. Si­cher­heits­be­den­ken ge­genüber den Be­su­chen sei­en un­be­gründet.

Die Kläge­rin hat erst­in­stanz­lich zu­letzt be­an­tragt,

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Zu­tritt der Ge­werk­schafts­se­kretäre der Kläge­rin P. H., U. K., J.Sch., J. R. und Hi. Ka. je­weils ein­zeln, al­len­falls zu zweit, so­wie ei­ner von die­sen zu be­stim­men­den wei­te­ren Be­gleit­per­son auf sämt­li­chen Bau­stel­len, die sie be­treibt, ein­mal wöchent­lich, hilfs­wei­se 14tägig, möglichst in den Pau­sen­zei­ten, nach­dem der ge­nann­te je­wei­li­ge Ge­werk­schafts­se­kretär/in oder/und eh­ren­amt­lich täti­ge Mit­ar­bei­ter vor Durchführung des Bau­stel­len­be­su­ches vor Ort den Bau­lei­ter, in des­sen Ver­hin­de­rungs­fall den Po­lier, hier­von un­ter­rich­tet hat, un­ter Ver­mei­dung jeg­li­cher Störung des Be­triebs­frie­dens so­wie der - abläufe zu ge­stat­ten, um durch Über­rei­chen von Broschüren, For­mu­la­ren und Flugblättern ins­be­son­de­re Mit­glie­der­wer­bung be­trie­ben zu können und über den ge­setz­li­chen Min­dest­lohn im Bau­haupt­ge­wer­be und die Ta­ri­fent­wick­lung 2007/2008 so­wie den Ge­sund­heits­schutz im Bau­haupt­ge­wer­be in­for­mie­ren zu können.

Die Be­klag­te hat be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Sie hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, dass der An­trag zu weit ge­fasst und die Kla­ge da­her un­zulässig sei. Er sei zu­dem un­be­gründet. Es ge­be kein Zu­tritts­recht für be­triebs­frem­de Ge­werk­schafts­ver­tre­ter. Art. 51 LV Bdgb be­inhal­te le­dig­lich

 

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ei­nen Pro­gramm­satz oh­ne ei­ge­nen Re­ge­lungs­ge­halt. Ei­nem Zu­tritts­recht aus Art. 9 Abs. 3 GG ste­he ent­ge­gen, dass zwi­schen ihr und der Kläge­rin kei­ner­lei Rechts­be­zie­hung be­ste­he. Ihm sei zu­dem durch die durch­geführ­ten Be­triebs­be­su­che in aus­rei­chen­dem Maße Rech­nung ge­tra­gen wor­den. Auch an­ge­sichts der in ei­nem Gespräch von dem Ge­werk­schafts­se­kretär H. be­kun­de­ten Ab­sicht, den Ab­schluss ei­nes Haus­ta­rif­ver­tra­ges ge­ge­be­nen­falls er­strei­ken zu wol­len, könne es kein wei­te­res Zu­tritts­recht ge­ben. Den Be­su­chen stünden mit ih­nen ein­her­ge­hen­de Be­triebsstörun­gen ent­ge­gen. Es bestünden er­heb­li­che Si­cher­heits­ri­si­ken, zu­mal die Ge­werk­schafts­ver­tre­ter die Bau­stel­len zu­meist oh­ne die vor­ge­schrie­be­nen Si­cher­heits­schu­he, Helm und sons­ti­ge Si­cher­heits­klei­dung be­tre­ten hätten

Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge mit Ur­teil vom 6.3.2008 ab­ge­wie­sen. Zur Be­gründung hat es aus­geführt, dass der weit ge­fass­te Kla­ge­an­trag auch Fall-kon­stel­la­tio­nen er­fas­se, in de­nen ein Zu­tritts­recht nicht be­ste­hen könne.

Ge­gen das ihr am 16.4.2008 zu­ge­stell­te Ur­teil hat die Kläge­rin am 14.5.2008 Be­ru­fung ein­ge­legt und sie am 16.7.2008 be­gründet. Die Be­gründungs­frist ist durch Be­schluss vom 16.6.2008 zum 17.7.2008 verlängert wor­den.

Die Kläge­rin führt aus, dass ihr An­trag nicht als zu um­fas­send zu be­wer­ten sei. Bei Un­ter­las­sungs- und Dul­dungs­anträgen sei­en ge­ne­ra­li­sie­ren­de For­mu­lie­run­gen un­ver­meid­lich. Sie sei­en nicht schon des­halb un­be­gründet, weil sie völlig abs­trakt ei­ne denk­ba­re Kon­stel­la­ti­on er­fas­sen, bei der kein Zu­tritts­recht be­steht. An­dern­falls ließe sich das Zu­tritts­recht nicht rea­li­sie­ren. An­de­rer­seits würden durch ih­re Be­su­che Rech­te der Be­klag­ten nicht kon­kret nach­voll­zieh­bar be­ein­träch­tigt. Po­ten­ti­el­le Ge­gen­rech­te sei­en im An­trag durch rah­menmäßige Ein­schränkun­gen berück­sich­tigt. Die Häufig­keit der Be­su­che brau­che nicht be­gründet wer­den. Im Übri­gen gewähre Art 51 Abs. 2 LV Bdbg eben­so wie § 13 BRTV ein un­be­schränk­tes Zu­tritts­recht. Das Auf­tre­ten ih­rer Ver­tre­ter in der Ver­gan­gen­heit ge­be kei­nen Grund, ih­nen den Zu­tritt zu ver­sa­gen.

Die Kläge­rin be­an­tragt,

 

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1. das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Neu­rup­pin vom 6.3.2008 - 1 Ca 1495/07 - ab­zuändern und die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, den Zu­tritt der Si­cher­heits­klei­dung tra­gen­den Ge­werk­schafts­se­kretäre der Be­ru­fungskläge­rin P. H., U. K., J.Sch., J. R., und Hi. Ka. ein­zeln oder zu zweit oder zusätz­lich mit ei­nem von der Kläge­rin be­nann­ten ge­werk­schaft­li­chen Be­auf­tra­gen, eben­falls Si­cher­heits­klei­dung tra­gend, ein­mal wöchent­lich in den Pau­sen­zei­ten der von der Be­klag­ten beschäftig­ten Ar­beit­neh­mern so­wie vor Be­ginn und nach Be­en­di­gung de­ren Ar­beits­zei­ten zu den von der Be­klag­ten be­trie­be­nen Bau­stel­len zum Zwe­cke der Mit­glie­der­wer­bung und der In­for­ma­ti­on über die sat­zungs­gemäßen Auf­ga­ben der Kläge­rin, ins­be­son­de­re die ak­tu­el­le Ta­ri­fent­wick­lung, den ge­setz­li­chen Min­dest­lohn so­wie den Ge­sund­heits­schutz durch Über­rei­chen von Broschüren, For­mu­la­ren und Flugblättern und durch Führen von persönli­chen Gesprächen nach vor­he­ri­ger Un­ter­rich­tung über den be­vor­ste­hen­den Zu­tritt zu dul­den;

2. hilfs­wei­se, den Zu­tritt gemäß An­trag zu 1. le­dig­lich ein­mal zweiwöchent­lich zu ge­stat­ten;

3. hilfs­wei­se, den Zu­tritt gemäß An­trag zu 1. le­dig­lich ein­mal mo­nat­lich zu ge­stat­ten;

4. hilfs­wei­se, den Zu­tritt gemäß An­trag zu 1. zu den Un­terkünf­ten und So­zi­alräum­en auf den Bau­stel­len zu dul­den;

5. hilfs­wei­se, den Zu­tritt gemäß An­trag zu 1., hilfs­wei­se zu 2., hilfs­wei­se zu 3. und hilfs­wei­se zu 4. mit der Maßga­be, bei Ver­mei­dung jeg­li­cher Störung des Be­triebs­ab­laufs und des Be­triebs­frie­dens und so­weit nicht be­deu­ten­de Ge­heim­hal­tungs- und Si­cher­heits­in­ter­es­sen der Be­klag­ten dem ent­ge­gen­ste­hen, zu dul­den.

Die Be­klag­te be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Sie ver­tei­digt die an­ge­foch­te­ne Ent­schei­dung und ver­tieft ih­re be­reits erst­in­stanz­lich vor­ge­brach­te Auf­fas­sung, wo­nach ein Zu­tritts­recht so­wohl grundsätz­lich als auch kon­kret nicht ge­ge­ben sei. Dies gel­te auch für § 13 BRTV, der le­dig­lich schuld­recht­li­che Wir­kung zwi­schen den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en ent­fal­te und der All­ge­mein­ver­bind­lich­keit nicht zugäng­lich sei. Tatsächlich ge­he es mit der Kla­ge nicht um den Zu­tritt zum Zwe­cke der In­for­ma­ti­on und Mit­glie­der­wer­bung, son­dern um be­ab­sich­tig­te rechts­wid­ri­ge Ar­beits­kampf­maßnah­men. Zu­dem sei­en in der Ver­gan­gen­heit ein­zel­ne Ge­werk­schafts­se­kretäre un­gebühr­lich auf­ge­tre­ten, hätten sie zu Un­recht we­gen

 

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il­le­ga­ler Beschäfti­gung und Verstößen ge­gen den Min­dest­lohn an­ge­zeigt, sie vor an­de­ren dif­fa­miert und zum Ar­beits­kampf auf­ge­ru­fen.

We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten wird auf den Ak­ten­in­halt Be­zug ge­nom­men.

E N T S C H E I D U N G S G R Ü N D E

Die zulässi­ge Be­ru­fung der Kläge­rin ist un­be­gründet. Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge zu Rechts ab­ge­wie­sen. Die Be­ru­fung der Kläge­rin lässt auch mit ih­ren geänder­ten Anträgen kei­ne ab­wei­chen­de Ent­schei­dung zu.


1. Die Ände­rung der Kla­ge­anträge in der Be­ru­fung war zulässig. Der Haupt­an­trag kon­kre­ti­siert die Umstände, un­ter de­nen der Zu­tritt ge­dul­det wer­den soll. Der Hilfs­an­trag zu 2. war in­halt­lich be­reits in dem erst­in­stanz­lich zu­letzt ge­stell­ten Kla­ge­an­trag ent­hal­ten. Der Hilfs­an­trag zu 3. stellt le­dig­lich ei­ne zeit­li­che Ein­schränkung des Haupt­an­tra­ges dar. Mit dem Hilfs­an­trag zu 4. wird der ge­for­der­te Zu­tritt räum­lich be­grenzt. Der Hilfs­an­trag zu 5. be­inhal­tet wei­te­re, über den erst­in­stanz­lich ge­stell­ten An­trag hin­aus­ge­hen­de und zunächst auch mit der Be­ru­fungs­be­gründung an­gekündig­te Be­din­gun­gen für den Zu­tritt. Ins­ge­samt wird da­mit der ursprüng­li­che Kla­ge­an­trag in der Haupt­sa­che ein­ge­schränkt. Ei­ne Ände­rung des Kla­ge­grun­des ist da­mit nicht ver­bun­den. Das gilt auch für den Hilfs­an­trag zu 4. Die Kläge­rin stützt ihn auf § 13 BRTV. Auf des­sen Re­ge­lung hat sie in dem ih­rer Kla­ge­schrift bei­gefügten Schrei­ben vom 3.9.2007 (Blatt 29) ab­ge­stellt. Ei­ne Ände­rung des der Kla­ge zu­grun­de lie­gen­den Sach­ver­hal­tes ist mit ihm nicht ver­bun­den. Gemäß § 263 ZPO liegt da­mit kei­ne Kla­geände­rung vor, so dass § 533 ZPO nicht zur An­wen­dung kommt.

 

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2. Die Kla­ge ist mit ih­rem Haupt­an­trag und den Hilfs­anträgen zu 2. bis 4. zulässig aber un­be­gründet. Mit ih­rem Hilfs­an­trag zu 5. ist sie un­zulässig.

2.1. Der Haupt­an­trag so­wie die Hilfs­anträge zu 2. bis 4 genügen dem Be­stimmt­heits­er­for­der­nis des § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO. Dem­nach muss der er­ho­be­ne An­spruch kon­kret be­zeich­net, da­durch der Rah­men der ge­richt­li­chen Ent-schei­dungs­be­fug­nis ab­ge­steckt, In­halt und Um­fang der ma­te­ri­el­len Rechts­kraft der be­gehr­ten Ent­schei­dung er­kenn­bar, das Ri­si­ko ei­nes Un­ter­lie­gens des Klägers nicht durch ver­meid­ba­re Un­ge­nau­ig­kei­ten auf den Be­klag­ten ab­gewälzt und ei­ne Zwangs­voll­stre­ckung aus dem Ur­teil oh­ne ei­ne Fort­set­zung des Streits im Voll­stre­ckungs­ver­fah­ren zu er­war­ten sein (vgl. BGH Ur­teil vom 14.12.1998 - II ZR 330/97 - in NJW 1999, 954). Hier­von aus­ge­hend be­ste­hen ge­gen den Haupt­an­trag und die Hilfs­anträge zu 2. bis 4. kei­ne Be­den­ken. Mit dem Zu­tritt zu dem Bau­stel­len bzw. Un­terkünf­ten und So­zi­alräum­en (Hilfs­an­trag zu 4.) der Be­klag­ten ist der Ge­gen­stand des An­spruchs be­zeich­net. Er wird in den Anträgen hin­sicht­lich dem Zweck, der Häufig­keit, zeit­li­chen La­ge so­wie der Per­so­nen, die das Zu­tritts­recht ausüben sol­len, so kon­kre­ti­siert, dass sich die Be­klag­te dar­auf ein­stel­len kann, wann sie wo, wie oft und zu wel­chem Zweck den Zu­tritt wel­cher Per­so­nen zu dul­den hat. Ob da­bei auch Fall­kon­stel­la­tio­nen auf­tre­ten können, bei de­nen der gel­tend ge­mach­te An­spruch nicht be­steht, ist kei­ne Fra­ge der Zulässig­keit, son­dern der Be­gründet­heit des An­tra­ges (vgl. BAG Be­schluss vom 3.5.1994 - 1 ABR 24/93 - in AP Nr. 23 zu § 23 Be­trVG 1972).

2.2 Der gel­tend ge­mach­te An­spruch auf Zu­tritt zu den Bau­stel­len der Be­klag­ten (Anträge zu 1. bis 3.) steht der Kläge­rin le­dig­lich un­ter den Vor­aus­set­zun­gen zu, die das Bun­des­ar­beits­ge­richt für das Zu­tritts­recht als Fol­ge der durch Art. 9 Abs. 3 Satz 1 GG geschütz­ten Betäti­gungs­frei­heit der Ge­werk­schaf­ten auf­ge­stellt hat (vgl. BAG Ur­teil vom 28.2.2006 - 1 AZR 460/04 - in AP Nr. 127 zu Art 9 GG). § 2 Abs. 2 Be­trVG gewährt le­dig­lich ein Zu­tritts­recht zur Wahr­neh­mung be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­cher Auf­ga­ben und Be­fug­nis­se, um die es im vor­lie­gen­den Streit­fall nicht geht. § 13 BRTV be­schränkt das Zu­tritts­recht auf Un­terkünf­te und So­zi­alräume. Die­ser An­spruch ist Ge­gen­stand des Hilfs­an­trags zu 4. Das mit dem Haupt­an­trag zu 1. und den Hilfs­anträgen zu

 

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2. und 3. gel­tend ge­mach­te Zu­gangs­recht geht über ihn hin­aus. Es be­trifft den ge­sam­ten Bau­stel­len­be­reich.

2.2.1 Art. 9 Abs. 3 Satz 1 GG schützt die Ge­werk­schaf­ten in ih­ren Betäti­gun­gen, die dar­auf ge­rich­tet sind, die Ar­beits- und Wirt­schafts­be­din­gun­gen zu wah­ren und zufördern. Dies kann auch durch be­triebs­ex­ter­ne Be­auf­trag­te er­fol­gen (vgl. BAG Ur­teil vom 28.2.2006 - 1 AZR 460/04 - a.a.O.). Die­sem In­ter­es­se dient der be­gehrt Zu­tritt zu den Bau­stel­len. Sein Zweck wird in den Anträgen hin­rei­chend deut­lich auf die Mit­glie­der­wer­bung und die da­mit ein­her­ge­hen­de In­for­ma­ti­on über die Auf­ga­ben der Kläge­rin so­wie die Ar­beits- und Wirt­schafts­be­din­gun­gen be­schränkt. Der Auf­ruf zu Ar­beits­kampf­maßnah­men ist nicht sein In­halt. Er wird von dem Kla­ge­be­geh­ren nicht er­fasst.

Die von Art. 9 Abs. 3 Satz 1 geschütz­te Mit­glie­der­wer­bung und da­mit ein­her­ge­hen­de In­for­ma­ti­on im Be­trieb hat der durch sein Haus- und Ei­gen­tums­recht so­wie sei­ne wirt­schaft­li­che Betäti­gungs­frei­heit nach Art 13, 14 und 2 Abs. 1 GG geschütz­te Ar­beit­ge­ber und Be­triebs­in­ha­ber nur in­so­weit zu dul­den, als dem im Ein­zel­fall be­rech­tig­te be­trieb­li­che Be­lan­ge wie z.B. des­sen In­ter­es­se an ei­nem störungs­frei­en Be­triebs­ab­lauf oder der Wah­rung des Be­triebs­frie­dens nicht ent­ge­gen ste­hen. Das Zu­tritts­recht der be­triebs­ex­ter­nen Be­auf­trag­ten ist dem­nach von den Umständen des Ein­zel­fal­les abhängig. Er­fasst der auf die Zu­kunft ge­rich­te­te Kla­ge­an­trag auch mögli­che Fall­ge­stal­tun­gen, in de­nen ein Zu­tritts­recht nicht be­steht, ist er ins­ge­samt als un­be­gründet ab­zu­wei­sen (vgl. BAG Ur­teil vom 28.2.2006 - 1 AZR 460/04 - a.a.O.).

Der Haupt­an­trag und die Hilfs­anträge zu 2. und 3. er­fas­sen Fall­ge­stal­tun­gen, in de­nen der gel­tend ge­mach­te An­spruch nicht be­steht. Sie un­ter­schei­den sich le­dig­lich in der Häufig­keit der Bau­stel­len­be­su­che. Un­abhängig von der Häufig­keit kann es aber Fälle ge­ben, in de­nen das In­ter­es­se der Be­klag­ten, den Zu­gang zu ver­wei­gern, über­wiegt. Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Kläge­rin han­delt es sich da­bei kei­nes­wegs um ei­ne rein abs­trak­te Möglich­keit oh­ne je­den kon­kre­ten Be­zug zum ge­ge­be­nen Fall. Nach den von der Be­klag­ten vor­ge­leg­ten Erklärun­gen (Blatt 58 bis 60) ha­ben sich in der Zeit vom 23.

 

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Ok­to­ber bis zum 1. No­vem­ber 2007 44 ih­rer Ar­beit­neh­mer ge­gen wei­te­re Be­su­che be­triebs­frem­der Ver­tre­ter der Kläge­rin aus­ge­spro­chen, die sie mitt­ler­wei­le als überflüssig, lästig und Störung ih­rer Pau­sen emp­fin­den. Die Erklärun­gen sind nicht des­we­gen wert­los und un­be­acht­lich, weil den Ar­beit­neh­mern ein vor­ge­fer­tig­ter Text vor­ge­legt wor­den ist. Mit ih­rer Un­ter­schrift ha­ben sie zu­er­ken­nen ge­ge­ben, dass sie zu dem In­halt der Erklärung ste­hen und sie ih­re Ein­stel­lung wie­der­gibt. Der Hin­weis dar­auf, dass das Zu­stan­de­kom­men der Erklärun­gen vor dem Hin­ter­grund der Druck­si­tua­ti­on zu se­hen sei, die durch die all­ge­mei­ne Beschäfti­gungs­si­tua­ti­on im Bau­ge­wer­be und die auf den Min­dest­lohn be­schränk­te Vergütungs­si­tua­ti­on bei der Be­klag­ten ge­kenn­zeich­net wer­de, kann eben­falls nicht ver­fan­gen. Hier­aus folgt nicht, dass die Ar­beit­neh­mer nicht zu dem In­halt der Erklärung ste­hen und ih­re Un­ter­schrift nur das Er­geb­nis ei­ner kon­kre­ten Druck­ausübung ist. Zu­dem wird auch aus der ei­des­statt­li­chen Ver­si­che­rung des Ar­beit­neh­mers Böhn­ke (Blatt 76) das Des­in­ter­es­se an den Be­su­chen der Kläge­rin er­kenn­bar. Es ist da­her durch­aus möglich, dass es zu Si­tua­tio­nen kom­men kann, in de­nen die be­triebs­frem­den Ver­tre­ter der Kläge­rin bei ih­ren Be­su­chen in Kon­flikt mit den Ar­beit­neh­mern der Be­klag­ten ge­ra­ten oder die Be­su­che zu Kon­flik­ten un­ter den Ar­beit­neh­mern führen, die den Be­triebs­frie­den und den Ar­beits­ab­lauf in ei­ner nicht hin­nehm­ba­ren Wei­se stören.

Hin­zu kommt, dass auf den Bau­stel­len auch noch an­de­re Fir­men tätig sind und die Be­su­che der Ver­tre­ter der Kläge­rin auch de­ren Ar­beit­neh­mer und Ar­beits­abläufe tan­gie­ren können. Da­mit ist die Möglich­keit ge­ge­ben, dass die Be­klag­te in Kon­flikt mit die­sen Fir­men gerät, wenn sie sich in ih­ren Be­triebs­abläufen und dem Be­triebs­frie­den gestört se­hen.

Der Haupt­an­trag und die Hilfs­anträge zu 2. und 3. berück­sich­ti­gen die­se Fall­kon­stel­la­tio­nen nicht, so dass sie kei­nen Er­folg ha­ben konn­ten.

2.2.2 Die Anträge zu 1. bis 3. sind eben­so we­nig nach Art. 51 Abs. 2 Satz 2 LV Bdbg be­gründet. Dem­nach ha­ben die Ge­werk­schaf­ten das Recht auf Zu­tritt zu al­len Be­trie­ben, Un­ter­neh­men und Dienst­stel­len nach Maßga­be der Ge­set­ze. Zu den Ge­set­zen gehört auch das Grund­ge­setz mit sei­nem Schutz der Haus-

 

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und Ei­gen­tums­rech­te so­wie der wirt­schaft­li­chen Betäti­gungs­frei­heit des Ar­beit­ge­bers nach Art 13, 14 und 2 Abs. 1. Da­mit ist aber auch nach Art 51 Abs. 2 Satz 2 LV Bdbg der An­spruch auf Zu­tritt wie bei Art 9 Abs. 3 GG je­weils von der In­ter­es­sen­abwägung im kon­kre­ten Ein­zel­fall abhängig. Art 51 Abs. 2 Satz 2LV Bdbg führt da­her im vor­lie­gen­den Fall zu kei­nem an­de­ren Er­geb­nis.

2.3 Der auf den Zu­tritt zu den Un­terkünf­ten und So­zi­alräum­en gem. § 13 BRTV be­schränk­te Hilfs­an­trag zu 4. ist eben­falls un­be­gründet.

§ 13 BRTV ge­stat­tet den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en das Be­tre­ten der Un­terkünf­te und So­zi­alräume. Nach dem Wort­laut der Vor­schrift ist das Be­tre­ten nicht auf den Zweck der Kon­trol­le des Vor­han­den­seins und des Zu­stan­des von Un­terkünf­ten und So­zi­alräum­en be­schränkt. Selbst wenn dies Grund für die Auf­nah­me der Re­ge­lung in den Ta­rif­ver­trag war, so hat er sich in ihr selbst nicht nie­der­ge­schla­gen. Der Zweck ist da­her den sat­zungs­gemäßen Auf­ga­ben der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en zu ent­neh­men, in de­ren Ver­fol­gung der Ta­rif­ver­trag zu­stan­de ge­kom­men ist. Zu die­sen Auf­ga­ben gehört auf Sei­ten der Kläge­rin un­strei­tig die Mit­glie­der­wer­bung.

§ 13 BRTV fin­det gemäß § 4 Abs. 1 Satz 2 TVG un­mit­tel­bar und zwin­gend auf die Be­klag­te An­wen­dung. Zwar ist die Be­klag­te nicht auf­grund ih­rer Or­ga­ni­sa­ti­ons­zu­gehörig­keit ta­rif­ge­bun­den. Die Fach­ge­mein­schaft Bau, der sie an­gehört, ist we­der ver­trags­sch­ließen­de Par­tei des BRTV noch Mit­glied ei­nes der ver­trags­sch­ließen­den Verbände. Die Be­klag­te wird aber von § 13 gemäß § 5 Abs. 4 TVG auf­grund der All­ge­mein­ver­bind­lich­keit des BRTV er­fasst. Es han­delt sich um ei­ne Rechts­norm über be­trieb­li­che Fra­gen. Es wird das Zu­tritts­recht Drit­ter ge­re­gelt, mit dem die Dul­dung des Zu­tritts durch den Ar­beit­ge­ber und die Ar­beit­neh­mer ein­her­geht. Ei­ne le­dig­lich schuld­recht­li­che Wir­kung schei­tert be­reits dar­an, dass nicht die ver­trags­sch­ließen­den Par­tei­en ver­pflich­tet wer­den, son­dern der ein­zel­ne Ar­beit­ge­ber.

Letzt­lich kann aber da­hin­ge­stellt blei­ben, ob § 13 BRTV als Be­triebs­norm die Be­klag­te bin­det und auch den Zu­tritt zum Zweck der Mit­glie­der­wer­bung er­fasst. § 13 BRTV re­gelt nicht die in­halt­li­che Aus­ge­stal­tung des Zu­tritts­rechts. Es

 

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enthält kei­ne Aus­sa­ge darüber un­ter wel­chen Umständen das Zu­tritts­recht ver­sagt wer­den kann. Gleich­wohl kann es nicht oh­ne Rück­sicht auf be­rech­tig­te Be­lan­ge des Ar­beit­ge­bers aus­geübt wer­den. Be­reits das im In­ter­es­se der Wahr­neh­mung ih­rer be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­chen Auf­ga­ben in § 2 Abs. 2 Be­trVG ge­re­gel­te Zu­tritts­recht steht den Ge­werk­schaf­ten nicht un­ein­ge­schränkt zu. Es en­det dort, wo ihm un­umgäng­li­che Not­wen­dig­kei­ten des Be­triebs­ab­laufs, zwin­gen­de Si­cher­heits­vor­schrif­ten oder der Schutz von Be­triebs­ge­heim­nis­sen ent­ge­gen­ste­hen. Da­mit wird der ge­bo­te­nen Rück­sicht­nah­me auf die In­ter­es­sen und die nach Art. 13, 14 und 2 Abs. 2 GG geschütz­ten Rech­te des Ar­beit­ge­bers Rech­nung ge­tra­gen. Das Ge­bot der Rück­sicht­nah­me bei der Ausübung ei­ge­ner Rech­te kommt in § 242 BGB all­ge­mein zum Aus­druck, mit dem ei­ne al­len Rech­ten und Rechts­nor­men im­ma­nen­te in­halt­li­che Be­gren­zung wie­der­ge­ge­ben wird (vgl. Pa­landt, BGB, 68 Auf­la­ge, § 242 Rn. 38). Dem­nach kann auch der An­spruch auf Zu­gang zu den Un­terkünf­ten und So­zi­alräum­en gemäß § 13 BRTV nur dann ge­ge­ben sein, wenn - wie bei dem An­spruch nach Art 9 Abs. 3 Satz 1 GG - ihm im Ein­zel­fall nicht be­rech­tig­te Be­lan­ge der Be­klag­ten ent­ge­gen­ste­hen. Da der An­trag zu 4. eben­so wie die vor­se­hen­den Anträge Fall­kon­stel­la­tio­nen er­fasst, bei de­nen ent­spre­chend den Ausführun­gen un­ter 2.2.1 der An­spruch im Ein­zel­fall nicht ge­ge­ben sein kann, ist die Kla­ge auch in­so­weit un­be­gründet.

2.4 Der Hilfs­an­trag zu 4. ist un­zulässig. Er genügt nicht dem Be­stimmt­heits­er­for­der­nis nach § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO. We­der dem An­trag noch der Be­gründung sind die Kri­te­ri­en zu ent­neh­men, die ei­ne „jeg­li­che Störung des Be­triebs­frie­dens oder des Be­triebs­ab­laufs“ so­wie die „be­deu­ten­den Ge­heim­hal­tungs- und Si­cher­heits­in­ter­es­sen der Be­klag­ten“ aus­ma­chen sol­len. Würde die Be­klag­te an­trags­gemäß ver­ur­teilt, müss­te im Zwangs­voll­stre­ckungs­ver­fah­ren nicht nur geklärt wer­den, ob durch den Zu­tritt ei­ne ent­spre­chen­de Störung ein­tritt oder ihm die ge­nann­ten In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen. Es wäre viel­mehr erst zu klären, was be­deu­ten­de In­ter­es­sen sind und was ei­ne Störung aus­macht, da­mit sie dem Zu­tritt ent­ge­gen­ste­hen können. Ge­gen­stand des Voll­stre­ckungs­ver­fah­rens wäre da­mit nicht nur die Fra­ge der Durch­set­zung des An­spruchs, son­dern sei­ner
Exis­tenz. Dies zu klären ist je­doch Sa­che des Er­kennt­nis­ver­fah­rens.

 

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3. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 97 ZPO. Die Re­vi­si­on ist gemäß § 72 Abs. 2 Num­mer 2 ArbGG we­gen der grundsätz­li­chen Be­deu­tung der Sa­che zu­ge­las­sen wor­den.


Rechts­mit­tel­be­leh­rung

Ge­gen die­ses Ur­teil kann von der Be­klag­ten bei dem

Bun­des­ar­beits­ge­richt,

Hu­go-Preuß-Platz 1, 99084 Er­furt

(Post­adres­se: 99113 Er­furt),

Re­vi­si­on ein­ge­legt wer­den. Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb

ei­ner Not­frist von ei­nem Mo­nat

schrift­lich beim Bun­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­legt wer­den.

Sie ist gleich­zei­tig oder in­ner­halb

ei­ner Frist von zwei Mo­na­ten

schrift­lich zu be­gründen.

Bei­de Fris­ten be­gin­nen mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­setz­ten Ur­teils, spätes­tens aber mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Die Re­vi­si­ons­schrift muss die Be­zeich­nung des Ur­teils, ge­gen das die Re­vi­si­on ge­rich­tet wird und die Erklärung ent­hal­ten, dass ge­gen die­ses Ur­teil Re­vi­si­on ein­ge­legt wer­de.
Die Re­vi­si­ons­schrift und die Re­vi­si­ons­be­gründung müssen von ei­nem Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als Pro­zess­be­vollmäch­tig­te sind in­so­weit zu­ge­las­sen.

• Rechts­anwälte,
• Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder

 

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Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der, wenn die­se Per­so­nen mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt han­deln,
• ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der vor­ge­nann­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt, und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet, wenn die­se Per­so­nen mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt han­deln.

Der Schrift­form wird auch durch Ein­rei­chung ei­nes elek­tro­ni­schen Do­ku­ments i. S. d. § 46b ArbGG genügt. Nähe­re In­for­ma­tio­nen da­zu fin­den sich auf der In­ter­net­sei­te des Bun­des­ar­beits­ge­richts un­ter www.bun­des­ar­beits­ge­richt.de.

 

P.

L.

M.


 

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