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Hö­he­re Ren­ten ab Ju­li 2015

Ge­setz­li­che Ren­ten stei­gen in den al­ten Bun­des­län­dern um 2,1 Pro­zent und in den neu­en Län­dern um 2,5 Pro­zent: Bun­des­ka­bi­nett, Be­schluss vom 29.04.2015
Rentnerpaar auf Parkbank Mehr Geld von der Ren­ten­kas­se ab Ju­li 2015

30.04.2015. Je­des Jahr zum 01. Ju­li muss die Bun­des­re­gie­rung auf der Grund­la­ge des Ren­ten­ge­set­zes dar­über ent­schei­den, ob bzw. in wel­chem Um­fang die ge­setz­li­chen Ren­ten an­ge­ho­ben wer­den.

Da die­se Ent­schei­dung maß­geb­lich von der Ent­wick­lung der Löh­ne in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ab­hängt und da die Lohn­ent­wick­lung auf­grund der gu­ten Kon­junk­tur po­si­tiv ver­lau­fen ist, be­kom­men auch die Rent­ner mehr Geld.

In den al­ten Bun­des­län­dern stei­gen die Ren­ten um 2,1 Pro­zent und in den neu­en Bun­des­län­dern so­gar um 2,5 Pro­zent: Bun­des­re­gie­rung: Al­ters­be­zü­ge. Hö­he­re Ren­ten ab Ju­li, Pres­se­mel­dung vom 29.04.2015.

Al­le Jah­re wie­der - An­pas­sung der ge­setz­li­chen Ren­ten

Der ak­tu­el­le Ren­ten­wert ist die Ren­te, die ein durch­schnitt­lich ver­die­nen­der Ar­beit­neh­mer für ein Jahr Bei­trags­zah­lung be­kommt. Er beträgt der­zeit 28,61 EUR in den al­ten und 26,39 EUR in den neu­en Bun­desländern.

Nach § 68 Abs.1 Satz 3 Sechs­tes Buch So­zi­al­ge­setz­buch (SGB VI) wird der ak­tu­el­le Ren­ten­wert je­weils zum 01. Ju­li ei­nes je­den Jah­res neu be­rech­net, und zwar gemäß der sog. Ren­ten­for­mel bzw. Ren­ten­an­pas­sungs­for­mel. Die­se For­mel be­ruht in ers­ter Li­nie auf der Verände­rung der Brut­tolöhne bzw. Brut­to­gehälter, die zwi­schen dem vor­ver­gan­gen Ka­len­der­jahr und dem Vor­jahr statt­ge­fun­den hat. Die ak­tu­el­le An­pas­sung des Ren­ten­wer­tes zum 01.07.2015 ba­siert da­her im We­sent­li­chen dar­auf, dass die Löhne und Gehälter im Jahr 2014 höher wa­ren als im Jahr 2013.

Ne­ben der Lohn­ent­wick­lung spie­len auch

  • die Be­las­tung der Bei­trags­zah­ler mit (pri­va­ten) Vor­sor­ge­leis­tun­gen (sog. "Ries­ter­fak­tor"), so­wie
  • das Verhält­nis von Rent­nern und Bei­trags­zah­lern und die Bei­trags­satz­ent­wick­lung (sog. Nach­hal­tig­keits­fak­tor)

für die lau­fen­den Ren­ten­an­pas­sung ei­ne Rol­le, d.h. die­se bei­den Fak­to­ren sind Teil der Ren­ten­for­mel. Die­se zwei Fak­to­ren, die 2001 (Ries­ter­fak­tor) bzw. 2004 (Nach­hal­tig­keits­fak­tor) in die Ren­ten­for­mel ein­gefügt wur­den, sol­len die lau­fen­den Ren­ten­erhöhun­gen ver­min­dern.

Nach § 69 Abs.1 SGB VI hat die Bun­des­re­gie­rung die Auf­ga­be, den ak­tu­el­len Ren­ten­wert zum 01. Ju­li mit Zu­stim­mung des Bun­des­rats durch ei­ne Rechts­ver­ord­nung fest­zu­set­zen.

Verände­run­gen der Ren­ten in den ver­gan­ge­nen Jah­ren

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren gab es für die Be­zie­her ge­setz­li­cher Ren­ten ei­ni­ge Null­run­den, so in den drei Jah­ren von 2004 bis 2006 und in 2010. In den letz­ten fünf Jah­ren, d.h. von 2011 bis 2015, wur­den die Ren­ten da­ge­gen stets erhöht, wenn auch teil­wei­se in sehr ge­rin­gem Um­fang und mit teil­wei­se großen Un­ter­schie­den zwi­schen West und Ost (Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung, Ren­ten­an­pas­sung 2015).

So be­trug die Ren­ten­erhöhung zum Ju­li 2013 in den al­ten Bun­desländern nur 0,25 Pro­zent, wo­hin­ge­gen sie in den neu­en Bun­desländern sat­te 3,29 Pro­zent aus­mach­te.

Die­ser Un­ter­schied zwi­schen Ost und West spie­gelt den Nach­hol­be­darf im Os­ten wi­der und ist da­her rech­tens, denn für die al­ten und die neu­en Bun­desländer wird die Lohn­ent­wick­lung ge­trennt er­mit­telt. Recht­lich zulässig ist auch die ziem­lich ge­rin­ge Ren­ten­erhöhung im Jah­re 2013 um nur 0,25 Pro­zent im Wes­ten, so das Lan­des­so­zi­al­ge­richt (LSG) Nie­der­sach­sen-Bre­men (Ur­teil vom 06.08.2014, L 2 R 306/14).

Der ak­tu­el­le Ren­ten­wert 2015/16

Die ge­setz­li­chen Ren­ten wer­den zum 01.07.2015 in den al­ten Bun­desländern um 2,1 Pro­zent und in den neu­en Bun­desländern um 2,5 Pro­zent an­ge­ho­ben.

Da­mit erhöht sich der ak­tu­el­le Ren­ten­wert in den al­ten Bun­desländern von der­zeit 28,61 EUR auf 29,21 EUR. In den neu­en Bun­desländern steigt der Ren­ten­wert von der­zeit 26,39 EUR auf 27,05 EUR.

In­fol­ge­des­sen ver­min­dern sich die Un­ter­schie­de zwi­schen den Ren­ten im Wes­ten und im Os­ten wei­ter: Der ak­tu­el­le Ren­ten­wert in den neu­en Bun­desländern beträgt ab Ju­li 2015 im­mer­hin 92,6 Pro­zent des West­wer­tes; bis­lang wa­ren es 92,2 Pro­zent.

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Letzte Überarbeitung: 13. November 2020

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