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BAG, Ur­teil vom 19.01.2011, 3 AZR 83/09

   
Schlagworte: Betriebliche Altersversorgung
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 3 AZR 83/09
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 19.01.2011
   
Leitsätze: Sagt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer die Zahlung einer Invalidenrente für den Fall der Erwerbsunfähigkeit oder voraussichtlich dauernden Berufsunfähigkeit im Sinne des jeweiligen Sozialversicherungsrechts zu, so ist er auch dann zur Leistung verpflichtet, wenn der Sozialversicherungsträger dem Arbeitnehmer eine lediglich befristete Rente wegen voller Erwerbsminderung nach § 43 Abs. 2 SGB VI bewilligt.
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Hannover, Urteil vom 21.04.2006, 1 Ca 484/05 B
Landesarbeitsgericht Niedersachsen, Urteil vom 11.11.2008, 3 Sa 1034/06 B
   


BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT

3 AZR 83/09
3 Sa 1034/06 B

Lan­des­ar­beits­ge­richt
Nie­der­sach­sen

 

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am

19. Ja­nu­ar 2011

UR­TEIL

Kauf­hold, Ur­kunds­be­am­tin

der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Be­klag­te, Be­ru­fungs­be­klag­te und Re­vi­si­onskläge­rin,

pp.

Kläger, Be­ru­fungskläger und Re­vi­si­ons­be­klag­ter,

hat der Drit­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 19. Ja­nu­ar 2011 durch die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Gräfl, den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Zwan­zi­ger, die Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Schlewing so­wie den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Dr. Kai­ser und die eh­ren­amt­li­che Rich­te­rin Kanz­lei­ter für Recht er­kannt:
 


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Auf die Re­vi­si­on der Be­klag­ten wird das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Nie­der­sach­sen vom 11. No­vem­ber 2008 - 3 Sa 1034/06 B - auf­ge­ho­ben. Der Rechts­streit wird zur neu­en Ver­hand­lung und Ent­schei­dung - auch über die Kos­ten der Re­vi­si­on - an das Lan­des­ar­beits­ge­richt zurück­ver­wie­sen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten darüber, ob und ge­ge­be­nen­falls in wel­cher Höhe die Be­klag­te ver­pflich­tet ist, an den Kläger für die Zeit ab dem 1. Ju­ni 2005 ei­ne In­va­li­den­ren­te zu zah­len.


Der am 25. Ju­ni 1947 ge­bo­re­ne Kläger ist seit dem 8. April 1971 bei der Be­klag­ten als Kran­ken­pfle­ger beschäftigt. Auf das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en fin­den die Ta­rif­verträge für die Beschäftig­ten der Pri­va­ten Kran­ken­an­stal­ten Nie­der­sach­sens An­wen­dung. Außer­dem gel­ten die „Be­stim­mun­gen für die be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung der W Kran­ken­an­stal­ten KG,“ vom 1. Ju­li 1978 (im Fol­gen­den: VB 1978). Die­se lau­ten aus­zugs­wei­se:


„...


§ 1
Kreis der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten

Die W Kran­ken­an­stal­ten gewähren al­len im Mo­nats­lohn beschäftig­ten An­ge­stell­ten und Ar­bei­tern, die nach Voll­endung des 20. Le­bens­jah­res min­des­tens 15 Jah­re un­un­ter­bro­chen im Diens­te der Kran­ken­an­stal­ten tätig wa­ren, Ver­sor­gungs­leis­tun­gen nach Maßga­be der nach­ste­hen­den Be­stim­mun­gen.

§ 2
Art der Ver­sor­gungs­leis­tun­gen

Es wer­den fol­gen­de Ver­sor­gungs­leis­tun­gen gewährt:
 


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1. Ei­ne Al­ters­ren­te an Be­triebs­an­gehöri­ge, so­fern sie das 65. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben und aus den Diens­ten der Kran­ken­an­stal­ten aus­ge­schie­den sind. Vor­aus­set­zung ist die un­un­ter­bro­che­ne Be­triebs­zu­gehörig­keit bis zum Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze.

2. ...

3. Ei­ne In­va­li­den­ren­te an er­werbs­unfähig ge­wor­de­ne Be­triebs­an­gehöri­ge nach Erfüllung der War­te­zeit. Sie wird gewährt, wenn im Diens­te der Kran­ken­an­stal­ten un­ter An­er­ken­nung durch die So­zi­al­ver­si­che­rung ei­ne vor­aus­sicht­lich dau­ern­de Be­rufs­unfähig­keit ein­tritt, für die Dau­er der Be­rufs­unfähig­keit. Der Nach­weis der Be­rufs­unfähig­keit hat durch Vor­la­ge des Ren­ten­be­schei­des der So­zi­al­ver­si­che­rung zu er-fol­gen. Bei nicht so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Be­triebs­an­gehöri­gen tritt an die Stel­le des Ren­ten­be­schei­des ein amtsärzt­li­ches Zeug­nis.

Be­rufs­unfähig­keit liegt nicht vor, wenn und so­lan­ge der Be­triebs­an­gehöri­ge oh­ne Rück­sicht auf ei­ne von der So­zi­al­ver­si­che­rung an­er­kann­te Be­rufs­unfähig­keit noch im Be­trieb beschäftigt wird und Lohn oder Ge­halt be­zieht.
...


§ 4
Um­fang der Ver­sor­gungs­leis­tun­gen

1. Die Al­ters- und In­va­li­den­ren­te setzt sich zu­sam­men aus:

a) ei­ner Grund­ren­te

b) ei­ner Stei­ge­rungs­ren­te

Die Grund­ren­te beträgt 10 % der ren­tenfähi­gen Bezüge. Als ren­tenfähi­ge Bezüge gel­ten die Durch­schnitts­brut­to­bezüge - je­doch oh­ne Son­der­zu­la­gen - des Be­triebs­an­gehöri­gen aus den letz­ten drei Jah­ren vor Ein­tritt des Ver­sor­gungs­fal­les.


Die Stei­ge­rungs­ren­te beträgt für je­des nach Voll­endung der War­te­zeit zurück­ge­leg­te vol­le Dienst­jahr bei den Kran­ken­an­stal­ten - je­doch nur bis zum 65. Le­bens­jahr - 1/2 % der ren­tenfähi­gen Bezüge.


 

2. ...

Die Ren­ten­beträge wer­den nur in der Höhe gewährt, dass die Ge­samt­ver­sor­gung aus der So­zi­al­ver-

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si­che­rungs­ren­te und der be­trieb­li­chen Ren­te 75 % der letz­ten Mo­nats­gehälter bzw. Mo­natslöhne (oh­ne Ne­ben­bezüge) des Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten nicht über­schrei­tet. Liegt die Ge­samt­ver­sor­gung über 75 %, so wird die be­trieb­li­che Ren­te so weit gekürzt, dass sich nur ein Be­trag von 75 % er­gibt.


...

§ 7
Ver­sor­gungs­an­wart­schaft bei vor­zei­ti­gem Aus­schei­den

1. En­det das Ar­beits­verhält­nis vor Ein­tritt des Ver­sor­gungs­fal­les, so bleibt die An­wart­schaft auf Ver­sor­gungs­leis­tun­gen nach den fol­gen­den Be­stim­mun­gen auf­recht­er­hal­ten, so­fern der Be­triebs-an­gehöri­ge zu die­sem Zeit­punkt das 35. Le­bens­jahr voll­endet hat und

a) ent­we­der die­se Ver­sor­gungs­zu­sa­ge seit der ers­ten Er­tei­lung min­des­tens 10 Jah­re be­stan­den hat oder

b) der Be­triebs­an­gehöri­ge min­des­tens in den letz­ten 12 Jah­ren un­un­ter­bro­chen den Kran­ken­an­stal­ten an­gehörte und die­se Zu­sa­ge min­des­tens drei Jah­re be­stan­den hat.

Un­ter die­sen Vor­aus­set­zun­gen hat der Be­triebs-an­gehöri­ge bei Ein­tritt des Ver­sor­gungs­fal­les nach Aus­schei­den aus den Kran­ken­an­stal­ten An­spruch auf die­je­ni­gen Leis­tun­gen, die er gemäß den in den §§ 2 bis 5 ge­nann­ten Richt­li­ni­en er­hal­ten hätte, wenn er bis zum Ein­tritt des Ver­sor­gungs­fal­les in den Kran­ken­an­stal­ten ge­blie­ben wäre; die­se Leis­tung wird gekürzt und nur in der Höhe gewährt, die dem Verhält­nis der Dau­er der ef­fek­ti­ven Be­triebs­zu­gehörig­keit zu der Zeit vom Be­ginn der Be­triebs­zu­gehörig­keit bis zum voll­ende­ten 65. Le­bens­jahr ent­spricht. Höchs­tens wird je­doch im Fal­le der In­va­li­dität oder des To­des vor Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze die­je­ni­ge Leis­tung gewährt, die sich er­ge­ben hätte, wenn be­reits im Zeit­punkt des Aus­schei­dens aus den Kran­ken­an­stal­ten der Ver­sor­gungs­fall ein­ge­tre­ten wäre und die sons­ti­gen Leis­tungs­vor­aus­set­zun­gen erfüllt ge­we­sen wären.

...“



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Am 31. De­zem­ber 1992 schloss die Be­klag­te das Ver­sor­gungs­werk. 


Mit Schrei­ben vom 10. Ju­ni 2003 be­an­trag­te der Kläger bei der Bun­des­ver­si­che­rungs­an­stalt für An­ge­stell­te (im Fol­gen­den: BfA) Leis­tun­gen zur Re­ha­bi­li­ta­ti­on. Die BfA be­wil­lig­te ihm dar­auf­hin mit Be­scheid vom 18. Mai 2004 ei­ne un­be­fris­te­te Ren­te we­gen teil­wei­ser Er­werbs­min­de­rung. Den An­trag auf Be­wil­li­gung ei­ner Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung lehn­te sie ab. Im Ren­ten­be­scheid vom 18. Mai 2004 heißt es hier­zu:


„...

Die Ren­te be­ginnt am 01.06.2003. Sie wird längs­tens bis zur Voll­endung des 65. Le­bens­jah­res (Be­ginn der Re­gel­al­ters­ren­te) ge­zahlt.
...


Ren­ten­art:

Sie ha­ben An­spruch auf Ren­te we­gen teil­wei­ser Er­werbs­min­de­rung.

Ein An­spruch auf Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung be­steht nicht, weil Sie nach un­se­ren Fest­stel­lun­gen noch min­des­tens 3 St­un­den täglich un­ter den übli­chen Be­din­gun­gen des all­ge­mei­nen Ar­beits­mark­tes er­werbstätig sein können und ei­nen ent­spre­chen­den Ar­beits­platz in­ne ha­ben. Maßgeb­lich für die Be­ur­tei­lung Ih­res Leis­tungs­vermögens ist das Er­geb­nis der me­di­zi­ni­schen Sach­aufklärung.

Die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen sind ab dem 21.01.2003 erfüllt.

...

Dau­er des Leis­tungs­be­zu­ges


Die­ser Ren­ten­an­spruch be­steht längs­tens bis zur Voll­endung des 65. Le­bens­jah­res. Im An­schluss dar­an be­steht An­spruch auf ei­ne Re­gel­al­ters­ren­te.“


Mit Schrei­ben vom 30. Ju­li 2004 teil­te die Be­klag­te dem Kläger mit, 


dass sie über kei­nen Ar­beits­platz verfüge, der sei­nem Be­las­tungs­grad und sei­ner Ein­satzfähig­keit ent­spre­che.

Mit Be­scheid vom 8. April 2005 gab die BfA dem Wi­der­spruch des Klägers vom 27. Mai 2004 ge­gen den Be­scheid vom 18. Mai 2004 statt und be­wil­lig­te an Stel­le der bis­he­ri­gen Ren­te we­gen teil­wei­ser Er­werbs­min­de­rung mit

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Wir­kung vom 1. Au­gust 2003 ei­ne bis zum 31. Ju­li 2006 be­fris­te­te Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung.

Der Ren­ten­be­scheid vom 8. April 2005 hat ua. den fol­gen­den In­halt: 

„...


Ren­ten­art

Sie ha­ben An­spruch auf Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung auf Zeit. Der Ren­ten­an­spruch ist zeit­lich be­grenzt, weil die vol­le Er­werbs­min­de­rung nicht aus­sch­ließlich auf Ih­rem Ge­sund­heits­zu­stand, son­dern auch auf den Verhält­nis­sen des Ar­beits­mark­tes be­ruht.


Die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen sind ab dem 21.01.2003 erfüllt.

...

Dau­er des Leis­tungs­be­zu­ges

Die Ren­te fällt mit dem 31.07.2006 weg, oh­ne dass ein wei­te­rer Be­scheid er­teilt wird (§ 102 Abs. 2 SGB VI).“

Die Ren­te wur­de zwi­schen­zeit­lich mit Be­scheid vom 20. März 2006 bis zum 31. Ju­li 2009 verlängert.

Ei­ne Vergütung hat der Kläger von der Be­klag­ten letzt­ma­lig für den 3. März 2003 er­hal­ten. Seit dem 1. Ju­ni 2005 be­zieht er aus­sch­ließlich die Ren­te we­gen Er­werbs­min­de­rung. Die Be­klag­te lehn­te die Zah­lung ei­ner In­va­li­den­ren­te ab. Un­ter dem 5. Sep­tem­ber 2005 er­teil­te sie dem Kläger auf des­sen Bit­te ei­ne un­ver­bind­li­che Pen­si­ons­be­rech­nung. Da­bei er­rech­ne­te sie un­ter Zu­grun­de­le­gung ei­nes durch­schnitt­li­chen Mo­nats­ver­diens­tes in der Zeit vom 1. Mai 2002 bis zum 30. April 2005 iHv. 2.359,46 Eu­ro ei­ne Pen­si­on iHv. 460,09 Eu­ro mo­nat­lich. Später hat die Be­klag­te ei­ne wei­te­re un­ver­bind­li­che Be­rech­nung ei­nes mögli­chen Ren­ten­an­spruchs des Klägers vor­ge­nom­men, wo­nach sich die­ser auf 278,92 Eu­ro be­lau­fe.


Der Kläger hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, ihm ste­he je­den­falls ab dem 1. Ju­ni 2005 ei­ne In­va­li­den­ren­te nach § 2 Nr. 3 VB 1978 iHv. 519,52 Eu­ro mo­nat­lich zu. Mit der Be­wil­li­gung der vol­len Er­werbs­min­de­rungs­ren­te sei ei­ne „vor­aus­sicht­lich dau­ern­de Be­rufs­unfähig­keit“ iSd. VB 1978 ein­ge­tre­ten. Die Be­klag­te ha­be das durch­schnitt­li­che Brut­to­mo­nats­ent­gelt falsch be­rech­net.

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Hier­zu gehörten auch das Ur­laubs- und Weih­nachts­geld. Zei­ten oh­ne Vergütungs­zah­lun­gen im Re­fe­renz­zeit­raum führ­ten nicht zu ei­ner Min­de­rung der Durch­schnitts­brut­to­bezüge iSv. § 4 Nr. 1 VB 1978. Zu ei­ner Kürzung we­gen vor­zei­ti­gen Aus­schei­dens sei die Be­klag­te nicht be­rech­tigt. Sie ha­be bei an­de­ren Ar­beit­neh­mern, die vor­zei­tig we­gen Er­werbs­min­de­rung oder Er­werbs­unfähig­keit aus­ge­schie­den sei­en, die Ren­te nicht gekürzt.


Der Kläger hat zu­letzt sinn­gemäß be­an­tragt, 


die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len,

1. an ihn für das Jahr 2005 3.636,64 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz aus je­weils 519,52 Eu­ro brut­to mo­nat­lich seit dem je­wei­li­gen Mo­nats­letz­ten, be­gin­nend mit dem 30. Ju­ni 2005 und en­dend mit dem 31. De­zem­ber 2005 zu zah­len;

2. an ihn für das Jahr 2006 wei­te­re 6.234,24 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz aus je­weils 519,52 Eu­ro brut­to mo­nat­lich seit dem je­wei­li­gen Mo­nats­letz­ten, be­gin­nend mit dem 31. Ja­nu­ar 2006 und en­dend mit dem 31. De­zem­ber 2006 zu zah­len;

3. an ihn für das Jahr 2007 wei­te­re 6.234,24 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz aus je­weils 519,52 Eu­ro brut­to mo­nat­lich seit dem je­wei­li­gen Mo­nats­letz­ten, be­gin­nend mit dem 31. Ja­nu­ar 2007 und en­dend mit dem 31. De­zem­ber 2007 zu zah­len;


4. an ihn für das Jahr 2008 wei­te­re 3.117,12 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz aus je­weils 519,52 Eu­ro brut­to mo­nat­lich seit dem je­wei­li­gen Mo­nats­letz­ten, be­gin­nend mit dem 31. Ja­nu­ar 2008 und en­dend mit dem 30. Ju­ni 2008 zu zah­len;

5. fest­zu­stel­len, dass die Be­klag­te ver­pflich­tet ist, an ihn seit dem 1. Ju­li 2008 ei­ne In­va­li­den­ren­te iHv. min­des­tens 519,52 Eu­ro brut­to mo­nat­lich zu zah­len.

Hilfs­wei­se hat er be­an­tragt, 


6. an ihn für das Jahr 2005 3.387,23 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz aus je­weils 519,52 Eu­ro brut­to mo­nat­lich

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seit dem je­wei­li­gen Mo­nats­letz­ten, be­gin­nend mit dem 30. Ju­ni 2005 und en­dend mit dem 31. De­zem­ber 2005 zu zah­len;


7. an ihn für das Jahr 2006 wei­te­re 5.806,68 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz aus je­weils 519,52 Eu­ro brut­to mo­nat­lich seit dem je­wei­li­gen Mo­nats­letz­ten, be­gin­nend mit dem 31. Ja­nu­ar 2006 und en­dend mit dem 31. De­zem­ber 2006 zu zah­len;


8. an ihn für das Jahr 2007 wei­te­re 5.806,68 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz aus je­weils 519,52 Eu­ro brut­to mo­nat­lich seit dem je­wei­li­gen Mo­nats­letz­ten, be­gin­nend mit dem 31. Ja­nu­ar 2007 und en­dend mit dem 31. De­zem­ber 2007 zu zah­len;

9. an ihn für das Jahr 2008 wei­te­re 2.903,34 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz aus je­weils 519,52 Eu­ro brut­to mo­nat­lich seit dem je­wei­li­gen Mo­nats­letz­ten, be­gin­nend mit dem 31. Ja­nu­ar 2008 und en­dend mit dem 30. Ju­ni 2008 zu zah­len;

10. fest­zu­stel­len, dass die Be­klag­te ver­pflich­tet ist, an ihn seit dem 1. Ju­li 2008 ei­ne In­va­li­den­ren­te iHv. min­des­tens 483,89 Eu­ro brut­to mo­nat­lich zu zah­len.

Die Be­klag­te hat be­an­tragt, die Kla­ge ab­zu­wei­sen. Sie hat die An­sicht ver­tre­ten, der Kläger könne be­reits dem Grun­de nach ei­ne In­va­li­den­ren­te nicht be­an­spru­chen. Ei­ne „vor­aus­sicht­lich dau­ern­de Be­rufs­unfähig­keit“ iSd. VB 1978 lie­ge nicht vor. Die Ver­sor­gungs­ord­nung stel­le auf ei­ne vollständig dau­ern­de Be­rufs­unfähig­keit und we­der auf ei­ne teil­wei­se Be­rufs­unfähig­keit noch auf ei­ne Be­rufs­unfähig­keit auf Zeit ab. Soll­te ein An­spruch des Klägers auf ei­ne In­va­li­den­ren­te dem Grun­de nach be­ste­hen, be­lau­fe sich die­se Ren­te le­dig­lich auf 278,92 Eu­ro mo­nat­lich.


Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat ihr mit den Haupt­anträgen statt­ge­ge­ben. Mit der Re­vi­si­on ver­folgt die Be­klag­te ih­ren Kla­ge­ab­wei­sungs­an­trag wei­ter. Der Kläger be­gehrt die Zurück­wei­sung der Re­vi­si­on.
 


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Ent­schei­dungs­gründe


Die Re­vi­si­on ist be­gründet. Mit der vom Lan­des­ar­beits­ge­richt ge­ge­be­nen Be­gründung kann der Kla­ge mit den Haupt­anträgen nicht statt­ge­ge­ben wer­den. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat zwar zu Recht er­kannt, dass der Kläger nach § 2 Nr. 3 VB 1978 dem Grun­de nach An­spruch auf ei­ne In­va­li­den­ren­te hat. Auf der Grund­la­ge der Fest­stel­lun­gen des Lan­des­ar­beits­ge­richts kann je­doch noch nicht ent­schie­den wer­den, in wel­cher Höhe dem Kläger die In­va­li­den­ren­te zu­steht. Dies führt zur Auf­he­bung des Be­ru­fungs­ur­teils (§ 562 ZPO) und zur Zurück­ver­wei­sung des Rechts­streits an das Lan­des­ar­beits­ge­richt zur neu­en Ver­hand­lung und Ent­schei­dung (§ 563 ZPO).


A. Die Kla­ge ist hin­sicht­lich der Haupt­anträge zulässig. Das gilt auch für den Haupt­an­trag zu 5. Das er­for­der­li­che Fest­stel­lungs­in­ter­es­se be­steht trotz der Möglich­keit ei­ner Kla­ge auf künf­ti­ge Leis­tun­gen nach den §§ 257 ff. ZPO. Der Kläger hat­te in­so­weit ein Wahl­recht. Er muss­te den Fest­stel­lungs­an­trag auch im Lau­fe des Rechts­streits nicht teil­wei­se auf Leis­tung um­stel­len (vgl. BAG 18. Mai 2010 - 3 AZR 102/08 - Rn. 22).

B. Der Kläger hat dem Grun­de nach ei­nen An­spruch auf In­va­li­den­ren­te nach § 2 Nr. 3 VB 1978. Auf­grund der bis­he­ri­gen Fest­stel­lun­gen des Lan­des­ar­beits­ge­richts kann der Se­nat je­doch nicht ent­schei­den, in wel­cher Höhe die Kla­ge be­gründet ist. Der Rechts­streit ist des­halb an das Lan­des­ar­beits­ge­richt zurück­zu­ver­wei­sen (§ 563 Abs. 1 ZPO).

I. Der Kläger hat für die Zeit ab dem 1. Ju­ni 2005 dem Grun­de nach ei­nen An­spruch ge­gen die Be­klag­te auf Zah­lung ei­ner In­va­li­den­ren­te nach § 2 Nr. 3 VB 1978. Er hat die War­te­zeit nach § 1 iVm. § 3 VB 1978 erfüllt, da er nach Voll­endung des 20. Le­bens­jah­res mehr als 15 Jah­re un­un­ter­bro­chen im Diens­te der Be­klag­ten tätig war. Er ist er­werbs­unfähig iSv. § 2 Nr. 3 VB 1978. Die BfA hat ihm mit Be­scheid vom 8. April 2005 für die Zeit vom 1. Au­gust 2003 bis zum 31. Ju­li 2006 ei­ne Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung nach § 43 Abs. 2 Satz 2 SGB VI in der ab dem 1. Ja­nu­ar 2001 gel­ten­den Fas­sung (im Fol­gen-
 


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den: SGB VI nF) be­wil­ligt und in dem Be­scheid zu­gleich fest­ge­stellt, dass die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen ab dem 21. Ja­nu­ar 2003 erfüllt sind. Die vol­le Er­werbs­min­de­rung ist als Er­werbs­unfähig­keit iSv. § 2 Nr. 3 VB 1978 an­zu­se­hen. Dies er­gibt die Aus­le­gung der VB 1978.


1. Bei den VB 1978, mit­hin auch bei de­ren § 2 Nr. 3, han­delt es sich um All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen. Zwar hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt hier­zu kei­ne Tat­sa­chen­fest­stel­lun­gen ge­trof­fen; un­ter den Par­tei­en ist je­doch un­strei­tig, dass die VB 1978 von der Be­klag­ten vor­for­mu­liert wa­ren und stan­dardmäßig für al­le Ar­beit­neh­mer ver­wen­det wur­den.


2. Als All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen sind die VB 1978 nach ih­rem ob­jek­ti­ven In­halt und ty­pi­schen Sinn ein­heit­lich so aus­zu­le­gen, wie sie von verständi­gen und red­li­chen Ver­trags­part­nern un­ter Abwägung der nor­ma­ler­wei­se be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se ver­stan­den wer­den. Da­bei sind nicht die Verständ­nismöglich­kei­ten des kon­kre­ten, son­dern die des durch­schnitt­li­chen Ver­trags­part­ners des Ver­wen­ders zu­grun­de zu le­gen. Aus­gangs­punkt für die Aus­le­gung All­ge­mei­ner Geschäfts­be­din­gun­gen ist in ers­ter Li­nie der Ver­trags­wort­laut. Von Be­deu­tung für das Aus­le­gungs­er­geb­nis sind fer­ner der von den Par­tei­en ver­folg­te Re­ge­lungs­zweck so­wie die der je­weils an­de­ren Sei­te er­kenn­ba­re In­ter­es­sen­la­ge der Be­tei­lig­ten. Die Aus­le­gung All­ge­mei­ner Geschäfts­be­din­gun­gen ist durch das Re­vi­si­ons­ge­richt un­ein­ge­schränkt zu über­prüfen (vgl. BAG 9. Ju­ni 2010 - 5 AZR 332/09 - Rn. 36 mwN, NJW 2010, 2455; 27. Ju­li 2010 - 3 AZR 777/08 - Rn. 21, EzA BGB 2002 § 307 Nr. 48).

3. Die nach die­sen Grundsätzen vor­zu­neh­men­de Aus­le­gung der VB 1978 er­gibt, dass die vol­le Er­werbs­min­de­rung gemäß § 43 Abs. 2 SGB VI nF als Er­werbs­unfähig­keit iSv. § 2 Nr. 3 VB 1978 an­zu­se­hen ist.

a) Nach § 2 Nr. 3 VB 1978 ist der An­spruch auf In­va­li­den­ren­te von der „Er­werbs­unfähig­keit“ bzw. der „vor­aus­sicht­lich dau­ern­den Be­rufs­unfähig­keit“ abhängig. Was hier­un­ter zu ver­ste­hen ist, rich­tet sich nach den im So­zi­al­ver­si­che­rungs­recht maßgeb­li­chen Be­griffs­in­hal­ten.



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aa) Die Be­klag­te hat in den VB 1978 die Be­grif­fe „Er­werbs­unfähig­keit“ und „vor­aus­sicht­lich dau­ern­de Be­rufs­unfähig­keit“ nicht selbst de­fi­niert, son­dern die so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­che Ter­mi­no­lo­gie über­nom­men. § 2 Nr. 3 VB 1978 weist zwar nicht aus­drück­lich dar­auf hin, dass es sich um ei­ne Er­werbs- bzw. ei­ne Be­rufs­unfähig­keit iSd. So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts han­deln muss. Aus dem Feh­len ei­ner aus­drück­li­chen Be­zug­nah­me kann aber zum ei­nen nicht ge­schlos­sen wer­den, dass die Ver­sor­gungs­zu­sa­ge ei­nen be­son­de­ren, vom ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rungs­recht ab­wei­chen­den Be­griff ver­wandt hat. Das Ar­beits­recht kennt we­der den Be­griff der Er­werbs­unfähig­keit noch den der Be­rufs­unfähig­keit. Sieht der Ar­beit­ge­ber da­von ab, die Vor­aus­set­zun­gen der Er­werbs- oder Be­rufs­unfähig­keit selbst fest­zu­le­gen, will er da­mit in der Re­gel den so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Sprach­ge­brauch über­neh­men (vgl. BAG 20. Fe­bru­ar 2001 - 3 AZR 21/00 - zu I 1 der Gründe, EzA Be­trAVG § 1 War­te­zeit Nr. 2; 14. De­zem­ber 1999 - 3 AZR 742/98 - zu I 1 a der Gründe, AP Be­trAVG § 1 In­va­li­ditäts­ren­te Nr. 12 = EzA Be­trAVG § 1 In­va­li­dität Nr. 2). Zum an­de­ren wird nach § 2 Nr. 3 VB 1978 die In­va­li­den­ren­te nur gewährt, wenn im Diens­te der Kran­ken­an­stal­ten un­ter An­er­ken­nung durch die So­zi­al­ver­si­che­rung ei­ne vor­aus­sicht­lich dau­ern­de Be­rufs­unfähig­keit ein­tritt, für die Dau­er der Be­rufs­unfähig­keit. Mit dem Er­for­der­nis der An­er­ken­nung der vor­aus­sicht­lich dau­ern­den Be­rufs­unfähig­keit durch die So­zi­al­ver­si­che­rung ist hin­rei­chend klar­ge­stellt, dass die Be­grif­fe der Er­werbs­unfähig­keit und der Be­rufs­unfähig­keit im Sin­ne des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts ge­meint sind.

bb) Die­se Aus­le­gung wird durch die in § 4 Nr. 2 letz­ter Ab­satz VB 1978 ge­trof­fe­ne Re­ge­lung bestätigt. Da­nach wer­den die Ren­ten­beträge nur in der Höhe gewährt, dass die Ge­samt­ver­sor­gung aus der So­zi­al­ver­si­che­rungs­ren­te und der be­trieb­li­chen Ren­te 75 % der letz­ten Mo­nats­gehälter bzw. Mo­natslöhne (oh­ne Ne­ben­bezüge) des Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten nicht über­schrei­tet. Liegt die Ge­samt­ver­sor­gung über 75 %, so wird die be­trieb­li­che Ren­te so weit gekürzt, dass sich nur ein Be­trag von 75 % er­gibt. Die Be­triebs­ren­te wird dem­nach als Zu­schuss zur ge­setz­li­chen Al­ters- oder In­va­li­den­ren­te ge­zahlt. Die­ser Ergänzungs­funk­ti­on der Be­triebs­ren­te ent­spricht es, dass die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen der Be­triebs­ren­te und der So­zi­al­ver­si­che­rungs­ren­te möglichst
 


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weit­ge­hend übe­rein­stim­men (vgl. BAG 14. De­zem­ber 1999 - 3 AZR 742/98 - zu I 1 b der Gründe, AP Be­trAVG § 1 In­va­li­ditäts­ren­te Nr. 12 = EzA Be­trAVG § 1 In­va­li­dität Nr. 2).


cc) Dass die Be­rufs- und Er­werbs­unfähig­keit nach § 2 Nr. 3 VB 1978 iSd. der Ter­mi­no­lo­gie des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts zu ver­ste­hen ist, wird nicht da­durch in Fra­ge ge­stellt, dass für die Be­wil­li­gung der ent­spre­chen­den Ren­ten nach dem So­zi­al­ver­si­che­rungs­recht die Verhält­nis­se auf dem Ar­beits­markt zu berück­sich­ti­gen sind (vgl. hier­zu ausführ­lich BAG 14. De­zem­ber 1999 - 3 AZR 742/98 - zu I 1 c cc der Gründe, AP Be­trAVG § 1 In­va­li­ditäts­ren­te Nr. 12 = EzA Be­trAVG § 1 In­va­li­dität Nr. 2).

b) Die VB 1978 ent­hal­ten, da sie nicht auf die ein­schlägi­gen Be­stim­mun­gen des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts in ei­ner be­stimm­ten Fas­sung ver­wei­sen, ei­ne dy­na­mi­sche Be­zug­nah­me auf die Be­griff­lich­kei­ten des je­weils gel­ten­den So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts. Sta­ti­sche Ver­wei­sun­gen und die da­mit ver­bun­de­ne Fest­schrei­bung be­stimm­ter Re­ge­lun­gen sind die Aus­nah­me und müssen des­halb deut­lich zum Aus­druck ge­bracht wer­den (vgl. BAG 16. De­zem­ber 2009 - 5 AZR 888/08 - Rn. 14, AP TVG § 1 Be­zug­nah­me auf Ta­rif­ver­trag Nr. 73 = EzA TVG § 3 Be­zug­nah­me auf Ta­rif­ver­trag Nr. 44; für Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung aus­drück­lich: BAG 29. Ju­li 2003 - 3 AZR 630/02 - zu B I 1 a der Gründe, AP Be­trAVG § 1 Ablösung Nr. 45 = EzA Be­trAVG § 1 Ablösung Nr. 42; 17. Ju­ni 2008 - 3 AZR 553/06 - Rn. 24, AP BGB § 133 Nr. 55). Die dy­na­mi­sche Be­zug­nah­me auf die so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Be­griff­lich­kei­ten führt da­zu, dass nach In­kraft­tre­ten des Ren­ten­re­form­ge­set­zes am 1. Ja­nu­ar 2001 Er­werbs­unfähig­keit nach § 2 Nr. 3 VB 1978 ge­ge­ben ist, wenn der Ar­beit­neh­mer iSv. § 43 Abs. 2 Satz 2 SGB VI nF voll er­werbs­ge­min­dert ist.


aa) Nach In­kraft­tre­ten des Ren­ten­re­form­ge­set­zes zum 1. Ja­nu­ar 2001 kann der Ar­beit­neh­mer durch ei­nen Be­scheid der Ren­ten­ver­si­che­rung ei­ne Be­rufs- oder Er­werbs­unfähig­keit nicht mehr nach­wei­sen; gem. § 43 SGB VI nF ist an die Stel­le der Ren­te we­gen Be­rufs­unfähig­keit und der Ren­te we­gen Er­werbs­unfähig­keit die Ren­te we­gen Er­werbs­min­de­rung ge­tre­ten. Nach § 43 Abs. 1

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SGB VI nF er­hal­ten Ver­si­cher­te, die we­gen Krank­heit oder Be­hin­de­rung auf nicht ab­seh­ba­re Zeit außer Stan­de sind, un­ter den übli­chen Be­din­gun­gen des all­ge­mei­nen Ar­beits­mark­tes min­des­tens sechs St­un­den täglich er­werbstätig zu sein, ei­ne Ren­te we­gen teil­wei­ser Er­werbs­min­de­rung. Ver­si­cher­te, die we­gen Krank­heit oder Be­hin­de­rung auf nicht ab­seh­ba­re Zeit außer Stan­de sind, un­ter den übli­chen Be­din­gun­gen des all­ge­mei­nen Ar­beits­mark­tes min­des­tens drei St­un­den täglich er­werbstätig zu sein, er­hal­ten nach § 43 Abs. 2 SGB VI nF ei­ne Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung.


Bei Be­wil­li­gung ei­ner Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung liegt Er­werbs­unfähig­keit iSv. § 2 Nr. 3 VB 1978 vor. Die Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung ent­spricht nach Vor­aus­set­zun­gen und In­halt der bis­he­ri­gen Er­werbs­unfähig­keits­ren­te. So­wohl nach § 1247 RVO und § 24 AVG in der bis zum 31. De­zem­ber 1991 gel­ten­den Fas­sung als auch nach § 44 SGB VI in der bis zum 31. De­zem­ber 2000 gel­ten­den Fas­sung (im Fol­gen­den: aF) ist er­werbs­unfähig der Ver­si­cher­te, der we­gen Krank­heit oder Be­hin­de­rung auf nicht ab­seh­ba­re Zeit außer Stan­de ist, ei­ne Er­werbstätig­keit in ge­wis­ser Re­gelmäßig­keit aus­zuüben oder aus­rei­chen­des Ar­beits­ent­gelt oder Ar­beits­ein­kom­men zu er­zie­len. Auch an dem Ren­ten­art­fak­tor, der sich nach § 67 SGB VI aF bei Ren­ten we­gen Er­werbs­unfähig­keit auf 1,0 be­lief, hat sich durch das SGB VI nF nichts geändert. Bei Ren­ten we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung beläuft sich die­ser Fak­tor nach § 67 SGB VI nF un­verändert auf 1,0.


bb) Er­werbs­unfähig­keit bzw. vor­aus­sicht­lich dau­er­haf­te Be­rufs­unfähig­keit iSv. § 2 Nr. 3 VB 1978 liegt auch dann vor, wenn der So­zi­al­ver­si­che­rungs­träger ei­ne Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung nur be­fris­tet be­wil­ligt. Nach § 43 Abs. 2 SGB VI nF setzt die Be­wil­li­gung ei­ner Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung vor­aus, dass die Er­werbs­min­de­rung „auf nicht ab­seh­ba­re Zeit“ be­steht. Sie muss da­her „vor­aus­sicht­lich dau­er­haft“ iSv. § 2 Nr. 3 VB 1978 sein. Gleich­wohl wer­den Er­werbs­min­de­rungs­ren­ten gemäß § 102 Abs. 2 Satz 1 SGB VI nF grundsätz­lich be­fris­tet ge­leis­tet, wo­bei die Be­fris­tung längs­tens drei Jah­re beträgt (§ 102 Abs. 2 Satz 2 SGB VI nF). Ei­ne un­be­fris­te­te Ren­te darf gemäß § 102 Abs. 2 Satz 5 Halbs. 1 SGB VI nF nur gewährt wer­den, wenn die

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Ren­ten­be­wil­li­gung aus­sch­ließlich auf ar­beits­markt­un­abhängi­gen Fak­to­ren be­ruht und in die­sen Fällen auch nur dann, wenn un­wahr­schein­lich ist, dass die Min­de­rung der Er­werbsfähig­keit be­ho­ben wer­den kann. Auch aus die­sem Grun­de steht die nur be­fris­te­te Be­wil­li­gung der ge­setz­li­chen Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung der Gewährung der Be­triebs­ren­te nach § 2 Nr. 3 VB 1978 nicht ent­ge­gen, wenn es sich um ei­ne ar­beits­markt­abhängi­ge Ren­te han­delt und die Be­fris­tung für die Höchst­dau­er von drei Jah­ren er­folgt. Dies ist hier der Fall. Die BfA hat dem Kläger die Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung mit Be­scheid vom 8. April 2005 für die Zeit vom 1. Au­gust 2003 bis zum 31. Ju­li 2006 be­wil­ligt.


II. Auf­grund der bis­he­ri­gen Fest­stel­lun­gen des Lan­des­ar­beits­ge­richts kann noch nicht ab­sch­ließend be­ur­teilt wer­den, in wel­cher Höhe dem Kläger die In­va­li­den­ren­te zu­steht. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat zu Un­recht für die Er­mitt­lung der ren­tenfähi­gen Bezüge iSd. § 4 Nr. 1 VB 1978 auf ei­nen Re­fe­renz­zeit­raum vom 1. Ja­nu­ar 2001 bis zum 31. De­zem­ber 2003 ab­ge­stellt. Maßgeb­lich ist viel­mehr die Zeit vom 21. Ja­nu­ar 2000 bis zum 20. Ja­nu­ar 2003. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat kei­ne Fest­stel­lun­gen zur Höhe der dem Kläger im Ja­nu­ar 2003 ge­zahl­ten Vergütung ge­trof­fen. Dies führt zur Auf­he­bung des Be­ru­fungs­ur­teils und zur Zurück­ver­wei­sung des Rechts­streits an das Lan­des­ar­beits­ge­richt zur neu­en Ver­hand­lung und Ent­schei­dung.

1. Nach § 4 Nr. 1 VB 1978 gel­ten als ren­tenfähi­ge Bezüge die Durch­schnitts­brut­to­bezüge der letz­ten drei Jah­re vor Ein­tritt des Ver­sor­gungs­falls. Dies ist der Zeit­punkt, zu dem aus­weis­lich des Ren­ten­be­scheids des Ren­ten­ver­si­che­rungs­trägers die Vor­aus­set­zun­gen für den An­spruch auf die Er­werbs­min­de­rungs­ren­te erfüllt sind. Die­sen Zeit­punkt hat die BfA in ih­rem Be­scheid vom 8. April 2005 auf den 21. Ja­nu­ar 2003 fest­ge­stellt. Zwar muss der Ver­sor­gungs­fall nicht stets zwin­gend mit dem Zeit­punkt übe­rein­stim­men, an dem aus­weis­lich des Be­scheids des So­zi­al­ver­si­che­rungs­trägers die Vor­aus­set­zun­gen für den Ren­ten­be­zug erfüllt sind, son­dern kann im We­ge der Ver­trags­frei­heit auch an­der­wei­tig fest­ge­legt wer­den (vgl. zB BAG 14. Ja­nu­ar 1986 - 3 AZR 473/84 - zu II 1 c der Gründe, AP Be­trAVG § 1 In­va­li­ditäts­ren­te


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Nr. 6 = EzA Be­trAVG § 1 Nr. 36). Ei­ne sol­che an­der­wei­ti­ge Fest­le­gung, zB da­hin­ge­hend, dass der Ver­sor­gungs­fall erst mit Zah­lungs­be­ginn der ge­setz­li­chen Ren­te ein­tritt, ist in den VB 1978 je­doch nicht ge­trof­fen wor­den. Viel­mehr heißt es in § 2 Nr. 3 VB 1978, dass der Nach­weis der Be­rufs­unfähig­keit durch Vor­la­ge des Ren­ten­be­schei­des der So­zi­al­ver­si­che­rung zu er­fol­gen hat. Da­mit ist der Ver­sor­gungs­fall der im Ren­ten­be­scheid des Ren­ten­ver­si­che­rungs­trägers fest­ge­stell­te Zeit­punkt, zu dem die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen für die Er­werbs­min­de­rungs­ren­te vor­lie­gen.


Dem steht nicht ent­ge­gen, dass nach § 2 Nr. 3 Abs. 2 VB 1978 Be­rufs­unfähig­keit nicht vor­liegt, wenn und so­lan­ge der Be­triebs­an­gehöri­ge oh­ne Rück­sicht auf ei­ne von der So­zi­al­ver­si­che­rung an­er­kann­te Be­rufs­unfähig­keit noch im Be­trieb beschäftigt wird und Lohn oder Ge­halt be­zieht. Mit die­ser Be­stim­mung wird nicht der Ein­tritt des Ver­sor­gungs­falls hin­aus­ge­scho­ben. Ihr Sinn und Zweck ist es le­dig­lich, den gleich­zei­ti­gen Be­zug von Lohn oder Ge­halt und ei­ner Be­triebs­ren­te zu ver­hin­dern.

2. Bei der Er­mitt­lung der „Durch­schnitts­brut­to­bezüge“ iSd. § 4 Nr. 1 VB 1978 wird das Lan­des­ar­beits­ge­richt Fol­gen­des zu be­ach­ten ha­ben:


a) Das Lan­des­ar­beits­ge­richt ist zu­tref­fend da­von aus­ge­gan­gen, dass un­ter den Be­griff der Durch­schnitts­brut­to­bezüge iSd. § 4 Nr. 1 VB 1978 sämt­li­che Ein­nah­men fal­len, die der Kläger während sei­ner Tätig­keit für die Be­klag­te von die­ser in Geld oder Gel­des­wert er­hal­ten hat und die in­so­weit sei­nen Le­bens­stan­dard (mit)ge­prägt ha­ben.


Der Be­griff der Bezüge ist wei­ter ge­fasst als bei­spiels­wei­se der Be­griff des Ta­ri­fent­gelts oder des Mo­nats­ge­halts, wie er in § 4 Nr. 2 Abs. 2 VB 1978 an­geführt ist; er er­fasst von sei­nem Wort­laut her all das, was der Ar­beit­neh­mer vom Ar­beit­ge­ber „be­zo­gen“, al­so er­hal­ten hat. Auch Sinn und Zweck der VB 1978, dem Ar­beit­neh­mer ei­nen be­stimm­ten Le­bens­stan­dard zu si­chern, spricht für ei­ne wei­te Aus­le­gung des Be­griffs der Bezüge. Im Übri­gen zählen nach der Recht­spre­chung des Se­nats im Nor­mal­fall al­le Ein­kom­mens­tei­le, die nicht aus­drück­lich aus­ge­nom­men sind, zum ver­sor­gungsfähi­gen „Ein­kom­men“ (vgl. 5. Au­gust 1986 - 3 AZR 515/85 - zu 3 a der Gründe, NZA 1987, 312).



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Da­mit gehören nicht nur die Grund­vergütung, son­dern auch der Orts­zu­schlag, die all­ge­mei­ne Zu­la­ge, die Psych­ia­trie­zu­la­ge, sämt­li­che Zu­schläge, Gra­ti­fi­ka­tio­nen und Son­der­zah­lun­gen - wie Ur­laubs- und Weih­nachts­geld - so­wie Kos­ten­er­stat­tun­gen - wie bei­spiels­wei­se die Kon­toführungs­gebühr - zu den Bezügen iSd. § 4 Nr. 1 VB 1978. Nicht hier­zu gehört al­ler­dings die in der Ab­rech­nung des Klägers aus­ge­wie­se­ne VL-Zu­la­ge AG. Die­se Leis­tung hat der Kläger nicht iSd. § 4 Nr. 1 VB 1978 be­zo­gen. Der Ar­beit­ge­ber­an­teil an den vermögens­wirk­sa­men Leis­tun­gen prägt für die Zeit, während der er er­bracht wird, nicht den Le­bens­stan­dard des Ar­beit­neh­mers, son­dern dient der Vermögens­bil­dung für ei­ne späte­re Zeit.


b) Als ren­tenfähi­ge Bezüge gel­ten nach § 4 Nr. 1 VB 1978 al­ler­dings nur die Durch­schnitts­brut­to­bezüge oh­ne Son­der­zu­la­gen. Die Son­der­zu­la­gen sind dem­nach von den Durch­schnitts­brut­to­bezügen in Ab­zug zu brin­gen.


Bei der Aus­le­gung des Be­griffs der Son­der­zu­la­gen ist zunächst zu berück­sich­ti­gen, dass al­lein die Qua­li­fi­zie­rung ei­nes Vergütungs­be­stand­teils als „Zu­la­ge“ noch nicht zum Aus­schluss bei der Be­rech­nung führt. Es muss sich viel­mehr um ei­ne Leis­tung han­deln, die - an­ders als die „Bezüge“ iSd. § 4 Nr. 1 VB 1978 - nicht übli­cher­wei­se, son­dern nur aus be­son­de­rem An­lass oder zu ei­nem be­son­de­ren Zweck er­bracht wird und die bei ty­pi­sie­ren­der Be­trach­tung im All­ge­mei­nen nicht prägend für den Le­bens­stan­dard des Ar­beit­neh­mers ist. Da­mit ist das Lan­des­ar­beits­ge­richt zu Recht da­von aus­ge­gan­gen, dass nicht nur das Ur­laubs- und Weih­nachts­geld, son­dern auch die Psych­ia­trie­zu­la­ge kei­ne Son­der­zu­la­gen iSd. § 4 Nr. 1 VB 1978 sind, eben­so die Zu­schläge für Mehr-, Nacht-, Sonn- und Fei­er­tags­ar­beit, Be­reit­schafts­dienst und Ruf­be­reit­schaft.


c) Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat auch zu Recht an­ge­nom­men, dass bei der Er­mitt­lung der „Durch­schnitts­bezüge“ die Zei­ten oh­ne Bezüge we­gen Ar­beits­unfähig­keit in den letz­ten 36 Mo­na­ten vor Ein­tritt des Ver­sor­gungs­falls nicht an­spruchs­min­dernd berück­sich­tigt wer­den dürfen. Mit der Zu­grun­de­le­gung der Durch­schnitts­bezüge sol­len le­dig­lich zufälli­ge Schwan­kun­gen in der Ge­haltshöhe, wie sie sich zB durch Ta­rif­erhöhun­gen er­ge­ben können, aus-
 


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ge­gli­chen wer­den. Des­halb ist die Sum­me der Bezüge des Klägers für die Zeit vom 21. Ja­nu­ar 2000 bis zum 20. Ja­nu­ar 2003 nicht durch 36 Mo­na­te, son­dern durch die An­zahl der Mo­na­te (auch Bruch­tei­le von Mo­na­ten) zu tei­len, in de­nen der Kläger tatsächlich ei­ne Vergütung be­zo­gen hat.


3. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt wird außer­dem zu berück­sich­ti­gen ha­ben, dass dem Kläger le­dig­lich ei­ne Ren­te iHv. 18 % der ren­tenfähi­gen Bezüge zu­steht und nicht iHv. 19,5 %, wo­von das Lan­des­ar­beits­ge­richt bis­lang aus-ge­gan­gen ist.

Gem. § 4 Nr. 1 VB 1978 setzt sich die Ren­te aus ei­ner Grund­ren­te iHv. 10 % der ren­tenfähi­gen Bezüge so­wie ei­ner Stei­ge­rungs­ren­te iHv. 0,5 % für je­des vol­le Dienst­jahr nach Ab­lauf der War­te­zeit von 15 Jah­ren nach Voll­endung des 20. Le­bens­jah­res zu­sam­men.

Der Kläger, der am 25. Ju­ni 1947 ge­bo­ren wur­de und am 8. April 1971 in die Diens­te der Be­klag­ten ge­tre­ten ist, hat­te mit Ab­lauf des 7. April 1986 die War­te­zeit von 15 Jah­ren erfüllt. Bei Ein­tritt des Ver­sor­gungs­falls am 21. Ja­nu­ar 2003 hat­te er wei­te­re 16 vol­le Dienst­jah­re zurück­ge­legt. Die Ren­te beträgt mit­hin 18 % der ren­tenfähi­gen Bezüge.

4. Ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Lan­des­ar­beits­ge­richts kommt ei­ne ra­tier­li­che Kürzung des An­spruchs we­der nach § 1b, § 2 Abs. 1 Be­trAVG noch nach § 7 Nr. 1 VB 1978 in Be­tracht. Der Kläger ist nicht vor­zei­tig aus dem Ar­beits­verhält­nis aus­ge­schie­den. Das Ar­beits­verhält­nis hat bis zum Ein­tritt des Ver­sor­gungs­falls der In­va­li­dität be­stan­den. § 4 Nr. 2 Abs. 1 VB 1978 ist nicht von Be­deu­tung. Der für den Kläger maßgeb­li­che Ver­sor­gungs­fall ist der der In­va­li­dität und nicht der der vor­ge­zo­ge­nen bzw. fle­xi­blen In­an­spruch­nah­me des Al­ters­ru­he­gel­des.


5. Letzt­lich wird das Lan­des­ar­beits­ge­richt bei der Be­rech­nung der dem Kläger zu­ste­hen­den In­va­li­den­ren­te die sich aus § 4 Nr. 2 letz­ter Ab­satz VB 1978 er­ge­ben­de Ge­samt­ver­sor­gungs­ober­gren­ze von 75 % der letz­ten Mo­nats­gehälter bzw. Mo­natslöhne (oh­ne Ne­ben­bezüge) zu berück­sich­ti­gen ha­ben. Die­se Be­stim­mung be­zieht sich - ob­gleich sie sich ein­gerückt un­ter § 4
 


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Nr. 2 VB 1978 be­fin­det - nach Sinn und Zweck der VB 1978 auf sämt­li­che Ver­sor­gungsfälle und nicht nur auf das fle­xi­ble bzw. vor­zei­ti­ge Al­ters­ru­he­geld.


C. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat auch über die Kos­ten der Re­vi­si­on zu ent­schei­den.


Gräfl 

Zwan­zi­ger 

Schlewing

Kai­ser 

G. Kanz­lei­ter

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