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LAG Ba­den-Würt­tem­berg, Be­schluss vom 15.09.2014, 4 Sa 23/14

   
Schlagworte: Nichtzulassungsbeschwerde
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg
Aktenzeichen: 4 Sa 23/14
Typ: Beschluss
Entscheidungsdatum: 15.09.2014
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Heilbronn, 3 Ca 384/13
   

Aus­fer­ti­gung
Lan­des­ar­beits­ge­richt Ba­den-Würt­tem­berg
Ak­ten­zei­chen:
4 Sa 23/14
3 Ca 384/13 ArbG Heil­bronn
(Bit­te bei al­len Schrei­ben an­ge­ben!)

Be­schluss vom 15.09.2014

In der Rechts­sa­che

- Be­klag­ter/Be­ru­fungskläger -

Proz.-Bev.:

ge­gen

- Kläger/Be­ru­fungs­be­klag­ter -

Proz.-Bev.:

hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ba­den-Würt­tem­berg - 4. Kam­mer - durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt Stöbe oh­ne münd­li­che Ver­hand­lung vom 15.09.2014

be­schlos­sen:

1. Die Be­ru­fung des Be­klag­ten ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Heil­bronn vom 06.02.2014 (3 Ca 384/13) wird als un­zulässig ver­wor­fen.

2. Der Be­klag­te hat die Kos­ten des Be­ru­fungs­ver­fah­rens zu tra­gen.

3. Die Rechts­be­schwer­de wird nicht zu­ge­las­sen.

 

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Gründe

I.

Die Par­tei­en strei­ten über die Wirk­sam­keit ei­ner or­dent­li­chen ar­beit­ge­ber­sei­ti­gen Kündi­gung, so­wie über Wei­ter­beschäfti­gung.

We­gen der Ein­zel­hei­ten des erst­in­stanz­lich un­strei­ti­gen und strei­ti­gen Vor­brin­gens der Par­tei­en und der erst­in­stanz­lich ge­stell­ten Anträge wird in ent­spre­chen­der An­wen­dung von § 69 Abs. 2, 3 Satz 2 ArbGG auf den Tat­be­stand des ar­beits­ge­richt­li­chen Ur­teils Be­zug ge­nom­men.

Das Ar­beits­ge­richt hat der Kla­ge mit Ur­teil vom 06.02.2014 statt­ge­ge­ben. Es führ­te zur Be­gründung aus, die Kündi­gung sei so­zi­al­wid­rig. Ob­wohl der Kläger auf der mit dem In­ter­es­sen­aus­gleich ver­bun­de­nen Na­mens­lis­te na­ment­lich als zu kündi­gen­der Mit­ar­bei­ter be­nannt war und dem Be­klag­ten des­halb die Er­leich­te­run­gen des § 125 In­sO zu­gu­te ka­men, sei die so­zia­le Aus­wahl grob feh­ler­haft er­folgt. Denn das gem. § 125 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 In­sO grundsätz­lich zulässi­ge Ziel des Er­halts oder der Schaf­fung ei­ner aus­ge­wo­ge­nen Al­ters­struk­tur sei trotz Vor­lie­gens meh­re­rer (Un­ter-)Ver­gleichs­grup­pen nicht un­ter je­wei­li­ger Berück­sich­ti­gung und Auf­recht­er­hal­tung des je­wei­li­gen Al­ter­spro­por­zes in­ner­halb die­ser (Un­ter-)Ver­gleichs­grup­pen (Räume) ver­folgt wor­den, son­dern nur be­zo­gen auf die (Ober-)Ver­gleichs­grup­pe al­ler Mit­ar­bei­ter der Ab­tei­lung E. E. & S.. Des­halb ha­be die So­zi­al­aus­wahl oh­ne die Al­ters­grup­pen­bil­dung über­prüft wer­den müssen. Zwar er­ach­te­te das Ar­beits­ge­richt die raumtätig­keits­be­zo­ge­ne Ver­gleichs­grup­pen­bil­dung noch nicht als grob feh­ler­haft. Je­doch hätte der Be­klag­te nach Weg­fall der Al­ters­grup­pen­bil­dung je­den­falls die So­zi­al­da­ten der an­de­ren Mit­ar­bei­ter der (Un­ter-)Ver­gleichs­grup­pe des Rau­mes Schlei­fen/CNP be­nen­nen müssen. Dies er­ge­be sich aus ei­ner die aus § 1 Abs. 3 Satz 1 letz­ter Halb­satz KSchG re­sul­tie­ren­den sub­jek­tiv de­ter­mi­nier­ten ma­te­ri­el­len Mit­tei­lungs­pflicht ergänzen­den pro­zes­sua­len Erklärungs­pflicht gemäß § 138 ZPO. Da der Be­klag­te die So­zi­al­da­ten der an­de­ren Mit­ar­bei­ter des Rau­mes Schlei­fen/CNP aus den an­de­ren Al­ters­grup­pen nicht be­nannt ha­be, sei der Vor­trag des Klägers, dort ge­be es noch deut­lich we­ni­ger so­zi­al schutzwürdi­ge Ar­beit­neh­mer, schlüssig und aus­rei­chend und gel­te als zu­ge­stan­den. Außer­dem führ­te das Ar­beits­ge­richt aus, die So­zi­al­aus­wahl sei ins­be­son­de­re im Ver­gleich mit dem Ar­beit­neh­mer W. als grob feh­ler­haft an­zu­se­hen. Es würde der Vor­trag des Klägers aus­rei­chen, dass die­ser we­sent­lich jünger sei. Der Be­klag­te ha­be

 

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nämlich kei­ne sub­stan­ti­ier­te Aus­kunft zur Leis­tungs­träge­rei­gen­schaft die­ses Mit­ar­bei­ters ge­ge­ben und insb. den Abwägungs­vor­gang nicht dar­ge­stellt.

Die­ses Ur­teil wur­de dem Be­klag­ten am 04.03.2014 zu­ge­stellt. Hier­ge­gen rich­tet sich die vor­lie­gen­de Be­ru­fung des Be­klag­ten, die am 27.03.2014 beim Lan­des­ar­beits­ge­richt ein­ging und die in­ner­halb der bis 05.06.2014 verlänger­ten Be­gründungs­frist am 04.06.2014 be­gründet wur­de.

Der Be­klag­te be­an­stan­det ins­be­son­de­re ei­ne Ver­let­zung ma­te­ri­el­len Rechts und ei­ne feh­ler­haf­te Tat­sa­chen­fest­stel­lung.

Der Be­klag­te wie­der­holt sei­nen erst­in­stanz­li­chen Sach­vor­trag. Er meint, es spie­le für das Er­geb­nis der So­zi­al­aus­wahl kei­ne Rol­le, ob die Ar­beit­neh­mer nach oder vor der Al­ters­grup­pen­bil­dung mit­ein­an­der ver­gli­chen wur­den. Der Rück­schluss, dass die So­zi­al­aus­wahl des­halb oh­ne die Al­ters­grup­pen­bil­dung hätte er­fol­gen müssen, sei feh­ler­haft. Außer­dem ha­be er doch schon erst­in­stanz­lich die Na­men der Pro­duk­ti­ons­mit­ar­bei­ter be­nannt, ein­sch­ließlich der Mit­ar­bei­ter der Raumtätig­keit Plas­ma­che­mie. Die Zu­gehörig­keit der Mit­ar­bei­ter zu den je­wei­li­gen Al­ters­grup­pen sei eben­falls be­nannt wor­den. Im Übri­gen sei sei­ne Aus­kunfts­pflicht zur So­zi­al­aus­wahl auf die sub­jek­tiv tatsächlich ein­ge­stell­ten Über­le­gun­gen be­schränkt. Das Ar­beits­ge­richt ha­be zu Un­recht sei­ne Aus­kunfts­pflicht auf die So­zi­al­da­ten al­ler Ar­beit­neh­mer in der Pro­duk­ti­on er­wei­tert. Außer­dem ha­be das Ar­beits­ge­richt über­se­hen, dass der Kläger auch bei be­an­stan­dungs­frei­er Aus­wahl zu Kündi­gung an­ge­stan­den hätte. Denn in der Raumtätig­keit Plas­ma­che­mie der Al­ters­grup­pe > 55 Jah­re sei die Kol­le­gin Frau G. we­gen ih­rer Grup­pen­lei­ter­funk­ti­on mit dem Kläger nicht ver­gleich­bar und die Kol­le­gin Frau S. als schwer­be­hin­der­ter Mensch aus der So­zi­al­aus­wahl aus­ge­nom­men. Frau P. ha­be mehr So­zi­al­punk­te als der Kläger.

Der Kläger hält die Be­ru­fung man­gels hin­rei­chen­der Aus­ein­an­der­set­zung mit den Ur­teils­gründen für un­zulässig. Im Übri­gen ver­tei­digt er das ar­beits­ge­richt­li­che Ur­teil un­ter Wie­der­ho­lung und Ver­tie­fung sei­nes erst­in­stanz­li­chen Vor­brin­gens.

 

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II.

Die Be­ru­fung ist un­zulässig.

Die Be­ru­fung war des­halb gemäß § 66 Abs. 2 Satz 2 ArbGG iVm. § 522 Abs. 1 ZPO durch Be­schluss des Vor­sit­zen­den oh­ne münd­li­che Ver­hand­lung zu ver­wer­fen.

Vor­lie­gend fehlt es an ei­ner der ge­setz­li­chen Form des § 520 Abs. 3 Satz 2 ZPO ent­spre­chen­den Be­gründung.

1. Gemäß § 513 Abs. 1 ZPO kann ei­ne Be­ru­fung nur dar­auf gestützt wer­den, dass die Ent­schei­dung auf ei­ner Rechts­ver­let­zung (§ 546 ZPO) be­ruht oder nach § 529 ZPO (be­zie­hungs­wei­se im ar­beits­ge­richt­li­chen Ver­fah­ren § 67 ArbGG) zu Grun­de zu le­gen­de Tat­sa­chen ei­ne an­de­re Ent­schei­dung recht­fer­ti­gen. Da­mit kor­re­spon­diert der not­wen­di­ge In­halt ei­ner Be­ru­fungs­be­gründung gemäß § 520 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 bis 4 ZPO. Im Rah­men des § 520 Abs. 3 Satz 2 ZPO ist ei­ne ar­gu­men­ta­ti­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit den Ur­teils­gründen ge­bo­ten (Pfeif­fer in Nat­ter/Gross ArbGG 2. Aufl. § 66 Rn. 31). Von ei­ner Be­gründung ist zu ver­lan­gen, dass sie auf den zur Ent­schei­dung ste­hen­den Streit­fall zu­ge­schnit­ten ist und er­ken­nen lässt, aus wel­chen tatsächli­chen oder recht­li­chen Gründen das an­ge­foch­te­ne Ur­teil un­rich­tig sei. Es ist im Ein­zel­nen an­zu­ge­ben, aus wel­chen Gründen der Be­ru­fungsführer die tatsächli­chen und recht­li­chen Würdi­gun­gen des vor­in­stanz­li­chen Ur­teils in den an­ge­ge­be­nen Punk­ten für un­rich­tig hält (BGH 20. Ju­li 2004 - VIII ZB 29/04 - NJW-RR 2004, 1716). Der Be­ru­fungsführer hat sich mit den Gründen des erst­in­stanz­li­chen Ur­teils Punkt für Punkt aus­ein­an­der­zu­set­zen. Er muss die Ur­teils­be­gründung im Ein­zel­nen dis­ku­tie­ren (BGH 01. Ok­to­ber 1991 - X ZB 4/91 - NJW-RR 1992, 383). Es reicht da­bei auch nicht aus, die Auf­fas­sun­gen des Er­strich­ters als falsch oder die An­wen­dung ei­ner be­stimm­ten Vor­schrift als ir­rig zu rügen (BGH 09. März 1995 - IX ZR 143/94 - NJW 1995, 1560). Es kann vom Be­ru­fungsführer zwar ei­ne schlüssi­ge und recht­lich halt­ba­re Be­gründung nicht ver­langt wer­den, doch muss die Be­ru­fungs­be­gründung sich mit den recht­li­chen und tatsächli­chen Ar­gu­men­ten des an­ge­foch­te­nen Ur­teils be­fas­sen, wenn es die­se bekämp­fen will (BAG 08. Ok­to­ber 2008 - 5 AZR 526/07 - AP ZPO § 520 Nr. 1). Außer­dem hat der Be­ru­fungsführer die Er­heb­lich­keit und die Ursächlich­keit des be­haup­te­ten Rechts­feh­lers für die an­ge­foch­te­ne Ent­schei­dung im Rah­men sei­ner Aus­ein­an-

 

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der­set­zung mit den Ur­teils­gründen dar­zu­le­gen (BAG 25. April 2007 - 6 AZR 436/05 - BA­GE 122, 190; Pfeif­fer in Nat­ter/Gross ArbGG 2. Aufl. § 66 Rn. 32).

2. Die­sen An­for­de­run­gen wird die Be­gründung des Be­klag­ten nicht ge­recht.

a) Der Be­klag­te ver­kann­te den In­halt der Be­gründung des Ar­beits­ge­richts zur Un­zulässig­keit der durch­geführ­ten Al­ters­grup­pen­bil­dung.

Die Be­ru­fungs­be­gründung setzt sich of­fen­kun­dig nur mit der Be­gründung der 4. Kam­mer des Ar­beits­ge­richts Heil­bronn aus den Par­al­lelfällen aus­ein­an­der. Denn die 4. Kam­mer des Ar­beits­ge­richts Heil­bronn be­gründe­te die Un­zulässig­keit der Al­ters­grup­pen­bil­dung da­mit, dass des­we­gen, weil zu­erst ei­ne Zu­ord­nung nach Al­ters­grup­pen er­folgt sei und erst an­sch­ließend ei­ne Zu­ord­nung nach Raumtätig­kei­ten, ei­ne Al­ters­grup­pen­pro­por­tio­na­lität nur ver­gleichs­grup­penüberg­rei­fend ha­be berück­sich­tigt wer­den können. Des­halb führ­te der Be­klag­te aus, es könne für das Er­geb­nis der So­zi­al­aus­wahl kei­nen Un­ter­schied ma­chen, ob die Ar­beit­neh­mer nach oder vor der Al­ters­grup­pen­bil­dung mit­ein­an­der ver­gli­chen wur­den.

Die 3. Kam­mer, de­ren Ur­teil vor­lie­gend aber an­ge­grif­fen ist, führ­te da­ge­gen aus, die Pro­por­tio­na­lität der Al­ters­grup­pen hätte nicht nur be­zo­gen auf die (Ober)Ver­gleichs­grup­pe al­ler Mit­ar­bei­ter der Ab­tei­lung E. E. & S. bei­be­hal­ten wer­den müssen, son­dern auch be­zo­gen auf al­le (Un­ter-) Ver­gleichs­grup­pen (Räume). Dies hat aber nichts mit der Fra­ge zu tun, ob die Al­ters­grup­pen­ein­tei­lung vor oder erst nach der Ver­gleichs­grup­pen­ein­ord­nung er­folgt ist. Die Be­ru­fungs­be­gründung des Be­klag­ten ar­gu­men­tiert so­mit schlicht an der Be­gründung des Ar­beits­ge­richts vor­bei und kann sich des­halb zwangsläufig nicht mit die­ser aus­ein­an­der­set­zen.

b) Der Ver­weis des Be­klag­ten, dass sei­ne Aus­kunfts­pflicht zur So­zi­al­aus­wahl be­schränkt sei auf sei­ne sub­jek­tiv tatsächlich an­ge­stell­ten Über­le­gun­gen, stellt eben­falls kei­ne hin-rei­chen­de Aus­ein­an­der­set­zung mit den Gründen des ar­beits­ge­richt­li­chen Ur­teils dar. Denn das Ar­beits­ge­richt kon­sta­tier­te dem Be­klag­ten aus­drück­lich, dass sei­ne ma­te­ri­el­le Aus­kunfts­pflicht auf die tatsächlich an­ge­stell­ten Über­le­gun­gen be­schränkt ge­we­sen sei. Je­doch führ­te das Ar­beits­ge­richt zusätz­lich aus, dass we­gen der Feh­ler­haf­tig­keit der Al-

 

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ters­grup­pen­bil­dung und der dar­aus re­sul­tie­ren­den Unmöglich­keit des Klägers zu wei­te­rem sub­stan­ti­ier­ten Vor­trag, die Aus­kunfts­pflicht des Be­klag­ten gemäß § 1 Abs. 3 Satz 1 letz­ter Halb­satz KSchG ergänzt wer­de um ei­ne pro­zes­sua­le Erklärungs­pflicht gemäß § 138 ZPO. Mit letz­te­rer Erklärungs­pflicht - und die­se war strei­tent­schei­dend - setz­te sich der Be­klag­te aber nicht aus­ein­an­der.

Es ist auch kei­ne Aus­ein­an­der­set­zung mit dem ar­beits­ge­richt­li­chen Ur­teil, wenn der Be­klag­te vorträgt, die Na­men al­ler Pro­duk­ti­ons­mit­ar­bei­ter nebst Al­ters­grup­pen be­nannt zu ha­ben. Dem Ar­beits­ge­richt ging es nicht um die Kennt­nis der Na­men, son­dern um die So­zi­al­da­ten.

Ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Be­klag­ten hat das Ar­beits­ge­richt auch kei­ne Ver­gleich­bar­keit des Klägers mit al­len Pro­duk­ti­ons­mit­ar­bei­tern an­ge­nom­men. Viel­mehr hat das Ar­beits­ge­richt die Ein­schränkung der Ver­gleichs­grup­pen auf Raumtätig­kei­ten als zu­min­dest nicht grob feh­ler­haft ak­zep­tiert. Auch die An­nah­me, das Ar­beits­ge­richt ha­be feh­ler­haft die Be­nen­nung der So­zi­al­da­ten al­ler Pro­duk­ti­ons­mit­ar­bei­ter ver­langt, geht da­her an der ar­beits­ge­richt­li­chen Be­gründung schlicht vor­bei und setzt sich mit die­ser nicht aus­ein­an­der.

Hin­zu kommt, dass der Be­klag­te er­sicht­lich die Be­ru­fungs­be­gründung aus ei­nem an­de­ren Par­al­lel­ver­fah­ren ei­ner Mit­ar­bei­te­rin des Raums Plas­ma­che­mie der Al­ters­grup­pe > 55 Jah­re ent­nom­men hat. Die Ausführun­gen der Be­ru­fungs­be­gründung pas­sen nicht auf den Kläger, der im Raum Schlei­fen/CNP tätig war, wel­cher der Al­ters­grup­pe > 45 Jah­re zu­gehörig ist, so­wie der (Ober-) Ver­gleichs­grup­pe E. E. & S..

c) Ver­tritt aber das Ar­beits­ge­richt die Auf­fas­sung, die So­zi­al­aus­wahl hätte je­den­falls oh­ne Al­ters­grup­pen­bil­dung in­ner­halb der (Un­ter-)Ver­gleichs­grup­pe der Raumtätig­keit Schlei­fen/CNP er­fol­gen müssen, so­mit un­ter Ein­be­zie­hung al­ler Mit­ar­bei­ter al­ler Al­ters­grup­pen in­ner­halb die­ses Rau­mes, so hätte es schon kei­ne hin­rei­chen­de Aus­ein­an­der­set­zung mit der ar­beits­ge­richt­li­chen Be­gründung dar­ge­stellt, wenn der Be­klag­te bloß dar­auf ver­wie­sen hätte, dass es in­ner­halb der Al­ters­grup­pe > 45 Jah­re in der (Un­ter-)Ver­gleichs­grup­pe Raumtätig­keit Schlei­fen/CNP kei­ne vor­ran­gig zu kündi­gen­den Ar­beit­neh­mer ge­ge­ben hätte. Erst recht passt die tatsächli­che Be­gründung des Be­klag­ten, dass es in­ner­halb der

 

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Al­ters­grup­pe > 55 Jah­re im Raum Plas­ma­che­mie kei­ne vor­ran­gig zu kündi­gen­den Ar­beit­neh­mer ge­ge­ben hätte, nicht zur Ar­gu­men­ta­ti­on des Ar­beits­ge­richts.

d) Außer­dem setzt sich die Be­ru­fungs­be­gründung mit dem Ar­gu­ment des Ar­beits­ge­richts, der Be­klag­te ha­be zur Leis­tungs­träge­rei­gen­schaft des Herrn W. nicht hin­rei­chend sub­stan­ti­iert vor­ge­tra­gen, über­haupt nicht aus­ein­an­der. So­weit der Be­klag­te im Schrift­satz vom 10.09.2014 auf sei­nen be­reits erst­in­stanz­li­chen Vor­trag zu den Eng­lisch­kennt­nis­sen des Herrn W. ver­wies, er­folgt dies außer­halb der Be­gründungs­frist.

3. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 97 ZPO.

4. Gründe für die Zu­las­sung ei­ner Rechts­be­schwer­de gemäß §§ 77 Satz 2, 72 Abs. 2 ArbGG lie­gen nicht vor.

Rechts­mit­tel­be­leh­rung

Ge­gen die­sen Be­schluss ist ein Rechts­mit­tel nicht ge­ge­ben (§ 77 Satz 1 ArbGG).

Der Vor­sit­zen­de:

Stöbe

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