HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

ARBEITSRECHT AKTUELL // 22/032

Wi­der­ruf von Te­le­ar­beit be­darf der Zu­stim­mung des Be­triebs­rats

Be­ab­sich­tigt ein Ar­beit­ge­ber, ei­ne Te­le­ar­beits­ver­ein­ba­rung zu wi­der­ru­fen, muss er in der Re­gel die Zu­stim­mung des Be­triebs­rats ein­ho­len: Bun­des­ar­beits­ge­richt, Be­schluss vom 20.10.2021, 7 ABR 34/20
Stempelabdruck auf Papier WIDERRUFEN, Holzstempel

01.08.2022. Wird ein Ar­beit­neh­mer für ei­nen Zeit­raum von vor­aus­sicht­lich mehr als ei­nem Mo­nat ei­nem an­de­ren Ar­beits­be­reich zu­ge­wie­sen oder hat ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung der Um­stän­de, un­ter de­nen die Ar­beit zu leis­ten ist, zu der Zu­wei­sung ei­nes neu­en Ar­beits­be­reichs ge­führt, liegt ei­ne Ver­set­zung im Sin­ne des Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­set­zes vor (§ 95 Abs.3 Satz 1 Be­trVG). In Be­trie­ben mit in der Re­gel mehr als zwan­zig wahl­be­rech­tig­ten Ar­beit­neh­mern muss der Ar­beit­ge­ber nach § 99 Abs. 1 Be­trVG den Be­triebs­rat vor ei­ner ge­plan­ten Ver­set­zung un­ter­rich­ten, ihm ent­spre­chen­de Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung stel­len und sei­ne Zu­stim­mung ein­ho­len. 

In ei­nem ak­tu­el­len Fall stell­te sich die Fra­ge, ob der Wi­der­ruf ei­ner Te­le­ar­beits­ver­ein­ba­rung ei­ne Ver­set­zung im Sin­ne des § 99 Abs.1 Be­trVG dar­stellt und da­mit der Zu­stim­mung des Be­triebs­rats be­darf. Das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) gab nun in ei­nem Be­schluss vom 20.10.2021, 7 ABR 34/20 be­kannt, dass die Be­en­di­gung der al­ter­nie­ren­den Te­le­ar­beit grund­sätz­lich ei­ne mit­be­stim­mungs­pflich­ti­ge Ver­set­zung dar­stellt. Da der Ar­beit­ge­ber je­doch plau­si­ble Grün­de für die Ver­set­zung an­ge­ge­ben hat, hat das BAG dem Be­triebs­rat kein Wi­der­spruchs­recht ein­ge­räumt.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu die­ser Ent­schei­dung fin­den Sie hier: Up­date Ar­beits­recht 15/2022 BAG: Die Be­en­di­gung al­ter­nie­ren­der Te­le­ar­beit ist ei­ne mit­be­stim­mungs­pflich­ti­ge Ver­set­zung.

Letzte Überarbeitung: 11. August 2022

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Martin Hensche
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hensche@hensche.de
Christoph Hildebrandt
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hildebrandt@hensche.de
Nina Wesemann
Rechtsanwältin
Fachanwältin für Arbeitsrecht

Kontakt:
040 / 69 20 68 04
wesemann@hensche.de

Bewertung:

Auf Facebook teilen Auf Google+ teilen Ihren XING-Kontakten zeigen Beitrag twittern

 

Für Personaler, betriebliche Arbeitnehmervertretungen und andere Arbeitsrechtsprofis: "Update Arbeitsrecht" bringt Sie regelmäßig auf den neusten Stand der arbeitsgerichtlichen Rechtsprechung. Informationen zu den Abo-Bedingungen und ein kostenloses Ansichtsexemplar finden Sie hier:

Alle vierzehn Tage alles Wichtige
verständlich / aktuell / praxisnah

HINWEIS: Sämtliche Texte dieser Internetpräsenz mit Ausnahme der Gesetzestexte und Gerichtsentscheidungen sind urheberrechtlich geschützt. Urheber im Sinne des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG) ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Dr. Martin Hensche, Lützowstraße 32, 10785 Berlin.

Wörtliche oder sinngemäße Zitate sind nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Urhebers bzw. bei ausdrücklichem Hinweis auf die fremde Urheberschaft (Quellenangabe iSv. § 63 UrhG) rechtlich zulässig. Verstöße hiergegen werden gerichtlich verfolgt.

© 1997 - 2024:
Rechtsanwalt Dr. Martin Hensche, Berlin
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Lützowstraße 32, 10785 Berlin
Telefon: 030 - 26 39 62 0
Telefax: 030 - 26 39 62 499
E-mail: hensche@hensche.de