HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

ARBEITSRECHT AKTUELL // 21/041

Ar­beits­zeit­er­fas­sung und Ver­gü­tung von Über­stun­den

Die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für die Ver­gü­tung von Über­stun­den trifft den Ar­beit­neh­mer. Aus dem Ur­teil des EuGH (C-55/18) folg­te kei­ne un­mit­tel­ba­re Pflicht der Ar­beit­ge­ber zur Ar­beits­zeit­er­fas­sung: Lan­des­ar­beits­ge­richt Nie­der­sach­sen, Ur­teil vom 06.05.2021, 5 Sa 1292/20
überstunden_stress_zeit

08.09.2021. Um Strei­tig­kei­ten und Un­klar­hei­ten über die tat­säch­lich er­brach­te Ar­beits­zeit zu ver­mei­den, wer­den in vie­len Be­trie­ben die Ar­beits­zei­ten do­ku­men­tiert. Auch wenn dies bis­her nur in Aus­nah­me­fäl­len ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben wird, hat der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof (EuGH) vor zwei Jah­ren ent­schie­den, dass die Mit­glied­staa­ten Ar­beit­ge­ber grund­sätz­lich zur Ar­beits­zeit­er­fas­sung ver­pflich­ten müs­sen (Ur­teil vom 14.05.2019, C-55/18).

Je­doch gilt die­se Ver­pflich­tung nicht un­mit­tel­bar für die Ar­beit­ge­ber, wie der EuGH selbst be­tont hat, son­dern muss erst durch die na­tio­na­len Ge­setz­ge­ber um­ge­setzt wer­den.

In ei­ner ak­tu­el­len Ent­schei­dung hat das Ar­beits­ge­richt Em­den trotz­dem aus dem Ur­teil des EuGH her­ge­lei­tet, dass Ar­beit­ge­ber zu ei­ner Ar­beits­zeit­er­fas­sung ver­pflich­tet sind, an­sons­ten lie­ge nach An­sicht des Ar­beits­ge­richts ei­ne Be­weis­ver­ei­te­lung vor.

Die­ser An­sicht wi­der­sprach je­doch das Lan­des­ar­beits­ge­richt Nie­der­sach­sen: Aus dem Ur­teil des EuGH kön­nen kei­ne Kon­se­quen­zen für die Be­weis­last bei Fra­gen der Ar­beits­ver­gü­tung ge­zo­gen wer­den, Lan­des­ar­beits­ge­richt Nie­der­sach­sen, Ur­teil vom 06.05.2021, 5 Sa 1292/20.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu die­ser Ent­schei­dung fin­den Sie hier: Up­date Ar­beits­recht 18|2021 LAG Nie­der­sach­sen: EuGH-Recht­spre­chung zur Ar­beits­zeit­richt­li­nie und Be­weis­last bei Über­stun­den­kla­gen.

Letzte Überarbeitung: 20. Mai 2022

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Martin Hensche
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hensche@hensche.de
Christoph Hildebrandt
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hildebrandt@hensche.de
Nina Wesemann
Rechtsanwältin
Fachanwältin für Arbeitsrecht

Kontakt:
040 / 69 20 68 04
wesemann@hensche.de

Bewertung:

Auf Facebook teilen Auf Google+ teilen Ihren XING-Kontakten zeigen Beitrag twittern

 

Für Personaler, betriebliche Arbeitnehmervertretungen und andere Arbeitsrechtsprofis: "Update Arbeitsrecht" bringt Sie regelmäßig auf den neusten Stand der arbeitsgerichtlichen Rechtsprechung. Informationen zu den Abo-Bedingungen und ein kostenloses Ansichtsexemplar finden Sie hier:

Alle vierzehn Tage alles Wichtige
verständlich / aktuell / praxisnah

HINWEIS: Sämtliche Texte dieser Internetpräsenz mit Ausnahme der Gesetzestexte und Gerichtsentscheidungen sind urheberrechtlich geschützt. Urheber im Sinne des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG) ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Dr. Martin Hensche, Lützowstraße 32, 10785 Berlin.

Wörtliche oder sinngemäße Zitate sind nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Urhebers bzw. bei ausdrücklichem Hinweis auf die fremde Urheberschaft (Quellenangabe iSv. § 63 UrhG) rechtlich zulässig. Verstöße hiergegen werden gerichtlich verfolgt.

© 1997 - 2024:
Rechtsanwalt Dr. Martin Hensche, Berlin
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Lützowstraße 32, 10785 Berlin
Telefon: 030 - 26 39 62 0
Telefax: 030 - 26 39 62 499
E-mail: hensche@hensche.de