HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

 

LAG Hamm, Be­schluss vom 10.12.2013, 7 TaBV 80/13

   
Schlagworte: Leitender Angestellter, Mitbestimmung in personellen Angelegenheiten
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Hamm
Aktenzeichen: 7 TaBV 80/13
Typ: Beschluss
Entscheidungsdatum: 10.12.2013
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Bielefeld - 4 BV 34/12
   

...

7 TaBV 80/13

4 BV 34/12  

ArbG Bie­le­feld 

 

Verkündet am:

10.12.2013

 

Neu­ge­bau­er

Re­gie­rungs­beschäftig­te

als Ur­kunds­be­am­tin

der Geschäfts­stel­le

 

Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm

Im Na­men des Vol­kes

 

Be­schluss

 

In dem Be­schluss­ver­fah­ren

mit den Be­tei­lig­ten

 

hat die 7. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts Hamm auf­grund der münd­li­chen Anhörung vom 10.12.2013

durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt Auf­er­kor­te

so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Haa­se, W. und Stach be­schlos­sen:

1. Die Be­schwer­de der Ar­beit­ge­be­rin ge­gen den Be­schluss des Ar­beits­ge­richts Bie­le­feld vom 19.06.2013 - 4 BV 34/12 - wird zurück­ge­wie­sen.

2. Die Rechts­be­schwer­de wird zu­ge­las­sen.

 

2

Gründe

A.

Die Be­tei­lig­ten des vor­lie­gen­den Be­schluss­ver­fah­rens strei­ten um die Auf­he­bung ei­ner per­so­nel­len Maßnah­me, na­ment­lich um die Auf­he­bung der Ein­stel­lung des Per­so­nal­chefs T1 B2 im Ein­rich­tungs­haus in B1.

Die An­trags­geg­ne­rin (im Fol­gen­den: Ar­beit­ge­be­rin) be­treibt in B1 mit meh­re­ren 100 Voll- und Teil­zeit­beschäftig­ten ein Ein­rich­tungs­haus. Lei­ter des dor­ti­gen Ein­rich­tungs­hau­ses ist Herr J1 W1. Die Ar­beit­ge­be­rin stell­te zum 01.05.2012 den Mit­ar­bei­ter T1 B2 als Per­so­nal­chef („HR Ma­na­ger") ein, oh­ne den Be­triebs­rat bei die­ser Ein­stel­lung zu be­tei­li­gen.

Dem Ar­beits­verhält­nis des Herrn B2 liegt ein schrift­li­cher Ar­beits­ver­trag zu­grun­de, in wel­chem die Beschäfti­gung „als lei­ten­der An­ge­stell­ter" ver­ein­bart ist. Im Ar­beits­ver­trag heißt es darüber hin­aus wört­lich:

„§ 1 Auf­ga­ben­be­reich

1. Herr T1 B2 wird als

HR Ma­na­ger

für die Nie­der­las­sung B1 ein­ge­stellt.

Das An­stel­lungs­verhält­nis be­ginnt am 01.05.2012.

Die Par­tei­en sind sich darüber ei­nig, dass Herr T1 B2 lei­ten­der An­ge­stell­ter im Sin­ne von § 5 III Be­trVG ist. Herr T1 B2 ist be­rech­tigt, in der Nie­der­las­sung B1 selbständig Mit­ar­bei­ter ein­zu­stel­len oder zu ent­las­sen."

We­gen der Ein­zel­hei­ten des schrift­li­chen Ar­beits­ver­tra­ges wird auf die zur Ak­te ge­reich­te Fo­to­ko­pie Bl. 27 bis 32 d.A. Be­zug ge­nom­men.

 

3

Durch Aus­hang vom 01.07.2012, vom Ein­rich­tungs­haus­chef J1 W1 un­ter­zeich­net, er­folg­te sei­tens der Ar­beit­ge­be­rin am Schwar­zen Brett ei­ne „Be­kannt­ma­chung !" fol­gen­den In­halts:

„Hier­mit wird be­kannt ge­macht, dass der HR Ma­na­ger, T1 B2, be­fugt ist, al­lein und selbständig Mit­ar­bei­ter und Tea­m­as­sis­ten­ten ein­zu­stel­len.

Darüber hin­aus ist nur er al­lein be­fugt, Kündi­gun­gen aus­zu­spre­chen".

Auf die Ko­pie Bl. 33 d.A. wird Be­zug ge­nom­men.

Für die Tätig­keit des Per­so­nal­chefs hat die Ar­beit­ge­be­rin ei­ne so be­zeich­ne­te „Funk­ti­ons­be­schrei­bung" vor­ge­legt, in wel­cher es u.a. heißt:

„Or­ga­ni­sa­ti­on:

Der Per­so­nal­chef ist dem Ein­rich­tungs­haus­chef di­rekt un­ter­stellt. Er ist lei­ten­der An­ge­stell­ter.

...

Ver­ant­wor­tungs­be­rei­che:

Re­kru­tie­rung:

...

- Er stellt selbständig Mit­ar­bei­ter und Tea­m­as­sis­ten­ten ein.

Ihm ob­liegt das al­lei­ni­ge Kündi­gungs­recht."

We­gen der Ein­zel­hei­ten in der Funk­ti­ons­be­schrei­bung wird auf die Ko­pie Bl. 34 bis 37 d.A. Be­zug ge­nom­men.

Dem Ar­beits­verhält­nis des Ein­rich­tungs­haus­chefs J1 W1 liegt eben­falls ein schrift­li­cher Ar­beits­ver­trag zu­grun­de, der u.a. „Ver­pflich­tun­gen der Funk­ti­ons­be­schrei­bung" als Be­stand­teil des Ar­beits­ver­tra­ges be­schreibt. In die­ser

 

 

4

 

Funk­ti­ons­be­schrei­bung schließlich heißt es wie­der­um un­ter der Über­schrift „Per­so­nalführung und- Ver­ant­wor­tung":

Er führt sei­ne Mit­ar­bei­ter auf Ba­sis der Mit­ar­bei­ter-Idee. Er ist in­ner­halb der Ma­trix ver­ant­wort­lich für die Ein­stel­lung der Führungs­kräfte und Mit­ar­bei­ter in sei­nem Ein­rich­tungs­haus. Er ist ver­ant­wort­lich für die persönli­che und fach­li­che Ent­wick­lung sei­ner Führungs­kräfte be­zo­gen auf ih­re ak­tu­el­le und po­ten­ti­el­le Auf­ga­be.

...

Er ist ver­ant­wort­lich für die zu­kunfts­ori­en­tier­te Führungs­kräfte-und Mit­ar­bei­ter­ent­wick­lung im Ein­rich­tungs­haus. ...

In ei­nem von der Ar­beit­ge­be­rin zur Ge­richts­ak­te (s. An­la­gen­band) ge­reich­tes „Com­pe­tence Pro­fi­le in eng­li­scher Spra­che heißt es zum Ein­rich­tungs­haus­chef (Sto­re Ma­na­ger/Re­tail) un­ter der Über­schrift „Peop­le":

„I am the lea­der of the I1 Hr di­rec­tion in my store."

Im Übri­gen be­steht in­ner­halb des Ein­rich­tungs­hau­ses in B1 fol­gen­de Hier­ar­chie­struk­tur: Die dreiköpfi­ge Geschäfts­lei­tungs­grup­pe be­steht aus dem Ein­rich­tungs­haus­lei­ter und zwei Fach­ab­tei­lungs­lei­tern, na­ment­lich dem Per­so­nal­chef und dem Ver­wal­tungs­chef, wo­bei so­wohl der Per­so­nal­chef – s.o. – als auch der Ver­wal­tungs­chef dem Ein­rich­tungs­haus­lei­ter un­ter­stellt sind. Da­ne­ben gibt es wei­te­re fünf Fach­ab­tei­lungs­lei­ter so­wie die Po­si­ti­on ei­nes stell­ver­tre­ten­den Fach­ab­tei­lungs­lei­ters.

Mit dem am 10.05.2012 beim Ar­beits­ge­richt in B1 ein­ge­gan­ge­nen An­trag im Be­schluss­ver­fah­ren be­gehrt der Be­triebs­rat die Auf­he­bung der Ein­stel­lung des Per­so­nal­chefs T1 B2 mit der Be­gründung, die Ar­beit­ge­be­rin hätte den Be­triebs­rat am Ein­stel­lungs­ver­fah­ren nach den Be­stim­mun­gen des Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­set­zes be­tei­li­gen müssen, da es sich bei Herrn B2 nicht um ei­nen lei­ten­den An­ge­stell­ten han­de­le.

 

5

Zwar sei im Ar­beits­ver­trag, wie auch in der Be­kannt­ma­chung des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters W1 be­schrie­ben, dass der Per­so­nal­chef zur selbständi­gen Ein­stel­lung oder Ent­las­sung von Mit­ar­bei­tern be­fugt sei. Die­se Be­fug­nis sei al­ler­dings im In­nen­verhält­nis al­lein da­durch ein­ge­schränkt, dass ei­ne iden­tisch be­schrie­be­ne Funk­ti­on für den Ein­rich­tungs­haus­lei­ter exis­tie­re und der Per­so­nal­chef dem Ein­rich­tungs­haus­lei­ter un­ter­stellt sei. Da­mit be­ste­he im Be­reich der per­so­nel­len Be­fug­nis­se im In­nen­verhält­nis ei­ne Wei­sungs­be­fug­nis des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters, was der An­nah­me der Ei­gen­schaft als lei­ten­der An­ge­stell­ter für den Per­so­nal­chef ent­ge­gen­ste­he. Darüber hin­aus sei der Per­so­nal­chef bei Ent­schei­dun­gen im Per­so­nal­we­sen be­schränkt durch die Abhängig­keit von der Zu­stim­mung der von der je­wei­li­gen per­so­nel­len Maßnah­me be­trof­fe­nen Fach­ab­tei­lungs­lei­ter. Im Kon­flikt­fall könne der Per­so­nal­chef nicht an den Fach­ab­tei­lungs­lei­tern vor­bei Ent­schei­dun­gen tref­fen; es sei dann stets ei­ne Ent­schei­dung des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters er­for­der­lich. Ein sol­ches Zu­stim­mungs­er­for­der­nis sei auch des­we­gen ge­ge­ben, weil die Fach­ab­tei­lungs­lei­ter ver­ant­wort­lich für die Ein­hal­tung des ih­rer Fach­ab­tei­lung zu­ge­wie­se­nen Bud­gets sei­en.

Darüber hin­aus lie­ge ei­ne Be­schränkung der Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis des Per­so­nal­chefs dar­in, dass die­sem da­mit ei­ne Ver­ant­wor­tung für die Um­satz­pla­nung des Ein­rich­tungs­hau­ses auf­er­legt wer­de, weil je­dem Ein­rich­tungs­haus ein be­stimm­ter Pro­zent­satz für das Verhält­nis von Um­satz und Per­so­nal­kos­ten vor­ge­ge­ben würde.

Der Be­triebs­rat hat be­an­tragt,

der Ar­beit­ge­be­rin auf­zu­ge­ben, die Ein­stel­lung des Ar­beit­neh­mers B2 auf­zu­he­ben.

Die Ar­beit­ge­be­rin hat be­an­tragt,

den An­trag des Be­triebs­rats zurück­zu­wei­sen.

 

6

Sie hat vor­ge­tra­gen:

Dem vor­lie­gen­den Be­schluss­ver­fah­ren lie­ge ein ord­nungs­gemäßer Be­triebs­rats­be­schluss nicht zu­grun­de.

Dem Be­triebs­rat ge­he es nicht um den be­trof­fe­nen Stel­len­in­ha­ber B2, son­dern um ei­nen Kündi­gungs­schutz­pro­zess, den die Vorgänge­rin des Mit­ar­bei­ters B2 der­zeit führe. In je­nem Ver­fah­ren spie­le un­ter an­de­rem die Fra­ge, ob Per­so­nal­chefs bei der Ar­beit­ge­be­rin lei­ten­de An­ge­stell­te sei­en, ei­ne Rol­le.

Herr B2 als Per­so­nal­chef sei lei­ten­der An­ge­stell­ter im Sin­ne des Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­set­zes, da er selbständig zur Ein­stel­lung und Ent­las­sung von Mit­ar­bei­tern be­fugt sei. Die vor­ge­leg­te Stel­len­be­schrei­bung für die Po­si­ti­on des Per­so­nal­chefs sei un­ter­neh­mens­weit ver­bind­lich. Im Außen­verhält­nis sei dies völlig un­pro­ble­ma­tisch; im In­nen­verhält­nis er­ge­be es sich aus dem Ar­beits­ver­trag und aus der Stel­len­be­schrei­bung. Als Mit­glied der Geschäfts­lei­tung des Ein­rich­tungs­hau­ses tra­ge er ne­ben sei­ner Ver­ant­wor­tung für das Per­so­nal­kos­ten­bud­get auch die Mit­ver­ant­wor­tung für das Ge­samt­re­sul­tat des Ein­rich­tungs­hau­ses.

Durch Be­schluss vom 19.06.2013, dem Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­ten der Ar­beit­ge­be­rin am 01.07.2013 zu­ge­stellt, hat das Ar­beits­ge­richt Bie­le­feld dem An­trag des Be­triebs­rats mit der Be­gründung statt­ge­ge­ben, dass der Per­so­nal­chef B2 kein lei­ten­der An­ge­stell­ter mit der Fol­ge sei, dass der Be­triebs­rat im Ein­stel­lungs­ver­fah­ren nach § 99 Be­trVG hätte be­tei­ligt wer­den müssen. Die Re­ge­lun­gen des Ar­beits­ver­tra­ges, wie auch in der Funk­ti­ons­be­schrei­bung und schließlich auch der Aus­hang am Schwar­zen Brett im Ein­rich­tungs­haus in B1 würden zwar grundsätz­lich für ei­ne selbständi­ge Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis spre­chen; in­des­sen sei zu berück­sich­ti­gen, in wel­cher Art und Wei­se der Per­so­nal­chef in die Or­ga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren der Ar­beit­ge­be­rin ein­ge­bun­den sei. Ins­be­son­de­re spre­che die hier­ar­chi­sche Un­ter­ord­nung des Per­so­nal­chefs un­ter den Ein­rich­tungs­haus­lei­ter im Er­geb­nis ge­gen ei­ne sol­che Be­fug­nis. For­mel­le Be­den­ken in Form der ord­nungs­gemäßen Be­schluss­fas­sung des Be­triebs­rats sei­en nach Vor­la­ge ent­spre­chen­der Un­ter­la­gen aus­geräumt.

 

7

We­gen der an­ge­grif­fe­nen Ent­schei­dung im Ein­zel­nen wird auf den Be­schluss vom 19.06.2013 Bl. 98 ff. d.A. Be­zug ge­nom­men.

Ge­gen den Be­schluss des Ar­beits­ge­richts Bie­le­feld wen­det sich die Ar­beit­ge­be­rin mit der vor­lie­gen­den, beim Lan­des­ar­beits­ge­richt am 12.07.2013 ein­ge­gan­ge­nen und nach Verlänge­rung der Be­schwer­de­be­gründungs­frist bis zum 27.09.2013 mit Schrift­satz vom 06.09.2013, beim Lan­des­ar­beits­ge­richt am 09.09.2013 ein­ge­gan­gen, be­gründe­ten Be­schwer­de.

Die Ar­beit­ge­be­rin trägt vor:

Das Ar­beits­ge­richt selbst sei da­von aus­ge­gan­gen, dass es auf­grund des schrift­li­chen Ver­trags­wer­kes ei­ne Ein­schränkung der Per­so­nal­be­fug­nis im In­nen­verhält­nis nicht ge­be. Dies kon­se­quent fort­geführt, hätte zu ei­ner Ab­wei­sung des An­tra­ges des Be­triebs­rats führen müssen. Der Per­so­nal­chef sei lei­ten­der An­ge­stell­ter, wie sich eben aus den ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­run­gen er­ge­be. Die Ein­bin­dung in hier­ar­chi­sche Struk­tu­ren bei der Ar­beit­ge­be­rin ste­he dem nicht ent­ge­gen. Un­ter­halb der Ebe­ne der Geschäfts­lei­tung, oder in Großkon­zer­nen des Vor­stan­des, ge­be es selbst­verständ­lich so­ge­nann­te „ obers­te Per­so­nal­lei­ter", was nicht aus­sch­ließe, dass auch re­gio­na­le Per­so­nal­lei­ter als lei­ten­de An­ge­stell­te zu qua­li­fi­zie­ren sei­en.

Was das Verhält­nis zum Ein­rich­tungs­haus­lei­ter W1 an­ge­he, so sei zu be­den­ken, dass die­ser den Ar­beits­ver­trag mit Herrn B2 un­ter­zeich­net ha­be mit der Fol­ge, dass da­mit die Per­so­nal­ver­ant­wor­tung des Per­so­nal­chefs be­kräftigt wer­de, je­den­falls so­weit Herr B2 von die­ser Ver­ant­wor­tung in sach­ge­rech­ter Form Ge­brauch ma­che. In der Un­ter­schrift un­ter dem Ar­beits­ver­trag sei ei­ne Über­tra­gung der Per­so­nal­ver­ant­wor­tung in die­sem Rah­men zu se­hen. Die­se Ge­dan­ken sei­en im Übri­gen auch dar­auf über­trag­bar, dass es ei­ne obers­te Per­so­nal­ver­ant­wort­li­che im Un­ter­neh­men ge­be, die si­cher­lich lei­ten­de An­ge­stell­te sei­en und ne­ben Herrn W1 den Ar­beits­ver­trag mit Herrn B2 un­ter­zeich­net ha­be.

Das Über-/Un­ter­ord­nungs­verhält­nis zwi­schen Ein­rich­tungs­haus­lei­ter und Per­so­nal­chef ste­he der selbständi­gen Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis nicht ent­ge­gen. Es sei zwar denk­bar, dass ein von Herrn B2 ein­ge­stell­ter Mit­ar­bei­ter am

 

8

nächs­ten Ta­ge vom Ein­rich­tungs­haus­lei­ter ent­las­sen wer­den könne. Hier sei aber zu be­den­ken, dass es für die Qua­li­fi­zie­rung des Per­so­nal­chefs als lei­ten­den An­ge­stell­ten nur dar­auf an­kom­me, ob die­ser die Rechts­macht ha­be, die Ar­beit­ge­be­rin selbständig zu ver­pflich­ten.

So­weit in der an­ge­grif­fe­nen Ent­schei­dung noch be­schrie­ben sei, dass der Per­so­nal­chef auch in die Kom­pe­ten­zen an­de­rer Führungs­kräfte ein­ge­bun­den sei, so sei zu be­den­ken, dass ei­ne Be­schränkung der Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis nach der Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts nicht vor­lie­ge, wenn der An­ge­stell­te le­dig­lich Richt­li­ni­en oder Bud­gets zu be­ach­ten ha­be und Zweit­un­ter­schrif­ten ein­ho­len müsse, die le­dig­lich ei­ner Rich­tig­keits­kon­trol­le die­nen, nicht aber mit ei­ner Ent­schei­dungs­be­fug­nis ei­nes Drit­ten ver­bun­den sei.

Wäre die Sicht­wei­se des Ar­beits­ge­richts in der an­ge­grif­fe­nen Ent­schei­dung zu­tref­fend, würde es wohl un­ter­halb der Un­ter­neh­mens­or­ga­ne kei­ne lei­ten­den An­ge­stell­ten mehr ge­ben. Die Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­schei­dung des Un­ter­neh­mens zur De­le­ga­ti­on von Kom­pe­ten­zen muss möglich sein, und zwar auch in der Form, dass Kündi­gun­gen und Ein­stel­lun­gen von Ar­beit­neh­mern auf ei­nen oder auch meh­re­re Ver­ant­wor­tungs­träger im je­wei­li­gen Be­trieb über­tra­gen wer­den können.

Darüber hin­aus sei zu be­ach­ten, dass in den Ver­ant­wor­tungs­be­reich des Per­so­nal­chefs die Wah­rung der be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­chen Vor­schrif­ten fal­len und der Per­so­nal­chef An­sprech- und Ver­hand­lungs­part­ner des Be­triebs­rats auf Un­ter­neh­mens­sei­te sei. Da­mit wer­de hin­rei­chend deut­lich, dass der Per­so­nal­chef dem „Ar­beit­ge­ber­la­ger" zu­zu­ord­nen sei und da­mit nicht in den Zuständig­keits­be­reich des Be­triebs­rats fal­len könne. Da­mit neh­me der Per­so­nal­chef als ört­li­cher Re­präsen­tant des Ar­beit­ge­bers ge­genüber dem Be­triebs­rat ei­ne ori­ginäre Ar­beit­ge­ber­auf­ga­be wahr.

Die Ar­beit­ge­be­rin be­an­tragt,

den Be­schluss des Ar­beits­ge­richts Bie­le­feld vom 19.06.2013 – 4 BV 34/12 – ab­zuändern und den An­trag des Be­triebs­rats ab­zu­wei­sen.

9

Der Be­triebs­rat be­an­tragt,

die Be­schwer­de zurück­zu­wei­sen.

Er ver­tei­digt die an­ge­grif­fe­ne Ent­schei­dung un­ter Wie­der­ho­lung und Ver­tie­fung sei­nes erst­in­stanz­li­chen Vor­brin­gens als zu­tref­fend.

Ins­be­son­de­re weist er er­neut dar­auf hin, dass auf­grund der Un­ter­stel­lung des Per­so­nal­chefs un­ter die Kom­pe­tenz des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters auch in per­so­nel­len Fra­gen ei­ne selbständi­ge Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis nicht an­ge­nom­men wer­den könne.

So­weit die Ar­beit­ge­be­rin ausführe, dass nach ih­rem Verständ­nis al­lein dar­auf an­kom­me, ob die Möglich­keit zur rechts­wirk­sa­men Ver­pflich­tung des Ar­beit­ge­bers ge­ge­ben sei, so ge­he der Be­triebs­rat da­von aus, dass die­se Möglich­keit al­lein das Außen­verhält­nis be­tref­fe.

Die Un­ter­zeich­nung des Ar­beits­ver­tra­ges durch den Ein­rich­tungs­haus­lei­ter W1 wie auch der Aus­hang be­deu­te kei­ne De­le­ga­ti­on von Kom­pe­ten­zen und da­mit ver­bun­den die Auf­ga­be der Per­so­nal­kom­pe­tenz des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters.

Sch­ließlich wer­de durch die an­ge­grif­fe­ne Ent­schei­dung die un­ter­neh­me­ri­sche Frei­heit zur Schaf­fung der Stel­le ei­nes lei­ten­den An­ge­stell­ten nicht in Fra­ge ge­stellt. § 5 Be­trVG re­ge­le, wer lei­ten­der An­ge­stell­ter sei; ei­ne un­ter­neh­me­ri­sche Frei­heit ei­ne ei­ge­ne De­fi­ni­ti­on zu schaf­fen, ha­be die Ar­beit­ge­be­rin nicht. Ih­re Frei­heit be­ste­he dar­in zu ent­schei­den, wie sie ih­re Be­trie­be hier­ar­chisch or­ga­ni­sie­re und an wel­che Mit­ar­bei­ter sie im Außen- und In­nen­verhält­nis wel­che Be­fug­nis­se ver­lei­he.

Im Übri­gen wird we­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten im Vor­brin­gen der Be­tei­lig­ten ergänzend auf die zur Ak­te ge­reich­ten Schriftsätze nebst An­la­gen so­wie in die Ter­mins­pro­to­kol­le Be­zug ge­nom­men. Ins­be­son­de­re auf die An­la­gen, die die Ar­beit­ge­be­rin im Ter­min zur Anhörung vor der Kam­mer vor dem Ar­beits­ge­richt Bie­le­feld am 19.06.2013 aus­weis­lich des Pro­to­kolls Bl. 95 d.A. ein­ge­reicht hat, wird Be­zug ge­nom­men.

10

B.

Die Be­schwer­de der Ar­beit­ge­be­rin un­ter­lag der Zurück­wei­sung, da sie bei der Ein­stel­lung des Per­so­nal­chefs B2 die Mit­be­stim­mungs­rech­te des Be­triebs­rats gemäß § 99 Abs. 1 Be­trVG zu be­ach­ten hat­te mit der Fol­ge, dass der Be­triebs­rat man­gels sei­ner Be­tei­li­gung hier­an zu Recht die Auf­he­bung der per­so­nel­len Maßnah­me ver­lan­gen kann.

I.

Die Be­schwer­de der Ar­beit­ge­be­rin ist zulässig, ins­be­son­de­re statt­haft gemäß § 87 Abs. 1 ArbGG und form- und frist­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den gemäß § 87 Abs. 2 i.V.m. §§ 66 Abs. 1, 64 Abs. 6 ArbGG, 520 ZPO.

II.

Die Be­schwer­de der Ar­beit­ge­be­rin ist nicht be­gründet.

1.

Der An­trag des Be­triebs­rats ist zulässig.

a.

Der Be­triebs­rat ver­folgt sein Be­geh­ren zu Recht im ar­beits­ge­richt­li­chen Be­schluss­ver­fah­ren, da sämt­li­che Fra­gen im Zu­sam­men­hang mit der Auf­he­bung ei­ner per­so­nel­len Maßnah­me gemäß § 101 Satz 1 Be­trVG An­ge­le­gen­hei­ten aus dem Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­setz gemäß § 2 a Abs. 1 Nr. 1 ArbGG dar­stel­len.

b.

Die For­mu­lie­rung des An­trags des Be­triebs­rats, der dem Wort­laut des § 101 Satz 1 Be­trVG folgt, un­ter­liegt kei­nen Be­den­ken; als Träger be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­cher Rech­te und Pflich­ten ist der Be­triebs­rat gemäß § 10 Satz 1 ArbGG als Par­tei des Be­schluss­ver­fah­rens be­fugt, ein ent­spre­chen­des Be­geh­ren zu ver­fol­gen.

11

c.

Der An­trag des Be­triebs­rats ist auch un­ter dem Ge­sichts­punkt ei­ner ord­nungs­gemäßen Be­schluss­fas­sung zulässig. Hier ist zu be­mer­ken, dass so­wohl ei­ne ord­nungs­gemäße Be­schluss­fas­sung des Be­triebs­ra­tes zur Durchführung des Ver­fah­rens, wie auch zur Be­auf­tra­gung des Rechts­an­wal­tes Zulässig­keits­vor­aus­set­zung für ei­nen ent­spre­chen­den An­trag ist, da an­sons­ten wirk­sam ein Pro­zess­rechts­verhält­nis nicht be­gründet wer­den kann (vgl. nur BAG, Be­schluss vom 16.11.2005, 7 ABR 12/05 bei ju­ris Rn. 13 m.w.N.). Dies­bezüglich hat das Ar­beits­ge­richt zu­tref­fend nach Sich­tung der vor­ge­leg­ten Un­ter­la­gen die ent­spre­chen­den Vor­aus­set­zun­gen be­jaht; da die Be­schwer­de sich hier­ge­gen nicht rich­tet, ver­weist die Be­schwer­de­kam­mer voll in­halt­lich auf die Ausführun­gen in der an­ge­grif­fe­nen Ent­schei­dung, dort un­ter II. 1 c..

An­sons­ten be­ste­hen Be­den­ken ge­gen die Zulässig­keit des An­trags des Be­triebs­rats nicht.

2.

Der An­trag des Be­triebs­rats ist auch be­gründet, da er gemäß § 101 Satz 1 Be­trVG die Auf­he­bung der per­so­nel­len Maßnah­me – die Ein­stel­lung des Per­so­nal­chefs B2 – ver­lan­gen kann. Des­sen Ein­stel­lung be­durf­te nämlich der Zu­stim­mung des Be­triebs­rats im Sin­ne des § 99 Abs. 1 Be­trVG, da die­se ge­setz­li­che Vor­schrift zur An­wen­dung kommt. Herr B2 als Per­so­nal­chef ist nämlich kein lei­ten­der An­ge­stell­ter im Sin­ne des § 5 Abs. 3 Be­trVG, was al­lei­ni­ger Grund dafür sein kann, das Ver­fah­ren nach § 99 Be­trVG aus Ar­beit­ge­ber­sicht nicht be­trei­ben zu müssen.

a.

Der Per­so­nal­chef ist nicht lei­ten­der An­ge­stell­ter im Sin­ne des § 5 Abs. 3 Satz 2 Ziff. 1 Be­trVG.

aa.

Nach § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 Be­trVG ist lei­ten­der An­ge­stell­ter, wer nach Ar­beits­ver­trag und Stel­lung im Un­ter­neh­men oder im Be­trieb zur selbständi­gen Ein­stel­lung und Ent­las­sung von im Be­trieb oder in der Be­triebs­ab­tei­lung

12

beschäftig­ten Ar­beit­neh­mern be­rech­tigt ist. Nach ständi­ger und zu­tref­fen­der Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts, der sich die Be­schwer­de­kam­mer an­sch­ließt, recht­fer­tigt die selbständi­ge Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis die Her­aus­nah­me ei­nes Ar­beit­neh­mers aus dem Gel­tungs­be­reichs des Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­set­zes, weil es sich hier­bei um ty­pi­sche Ar­beit­ge­ber­funk­tio­nen han­delt. Es spie­geln sich hier­bei ori­ginäre un­ter­neh­me­ri­sche Tätig­kei­ten, die den An­ge­stell­ten eher dem „La­ger" des Un­ter­neh­mers, als dem der Beschäftig­ten na­he ste­hen las­sen. Die selbständi­ge Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis macht den An­ge­stell­ten zum Re­präsen­tan­ten des Ar­beit­ge­bers, auch ge­genüber dem Be­triebs­rat (st. Rspr. vgl. nur BAG, Ur­teil vom 11.03.1982, 6 AZR 136/79, DB 1982, S. 1990 m.w.N.). Um die­ser Zu­ord­nung ge­recht zu wer­den, be­darf es al­ler­dings ei­ner um­fas­sen­den Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis; sie darf we­der im In­nen­verhält­nis ein­ge­schränkt noch von un­ter­ge­ord­ne­ter Be­deu­tung für den Be­trieb und da­mit auch für das Un­ter­neh­men sein (BAG, Be­schluss vom 10.10.2007, 7 ABR 61/06, DB 2008, S. 590).

Al­ler­dings ist zu be­den­ken, dass ei­ne rechts­er­heb­li­che Ein­schränkung der Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis nicht ge­ge­ben ist, wenn bei Ausübung der Per­so­nal­kom­pe­tenz le­dig­lich Richt­li­ni­en, Bud­get­vor­ga­ben oder Stel­len­pläne zu be­ach­ten sind oder Zweit­un­ter­schrif­ten ein­zu­ho­len sind, die le­dig­lich ei­ner Rich­tig­keits­kon­trol­le die­nen, nicht aber mit ei­ner Mit­ent­schei­dungs­be­fug­nis ver­bun­den sind (vgl. BAG, Ur­teil vom 19.04.2012, 2 AZR 186/11 Rn. 38; Ur­teil vom 27.09.2011, 2 AZR 176/00, NZA 2002, S. 1277). Da­mit ist zu­gleich fest­ge­legt, dass es ei­ner stren­gen Un­ter­schei­dung zwi­schen dem Außen­verhält­nis und dem In­nen­verhält­nis be­darf, ähn­lich wie es der Ge­setz­ge­ber in § 5 Abs. 3 S. 2 Nr. 2 Be­trVG zur Pro­ku­ra be­schrie­ben hat, in­dem es dort heißt, dass die Pro­ku­ra im Verhält­nis zum Ar­beit­ge­ber nicht un­be­deu­tend sein darf. So ist an­er­kannt, dass die Ausübung der Per­so­nal­kom­pe­tenz nicht von der Zu­stim­mung ei­ner an­de­ren Per­son abhängig sein darf (BAG, Be­schluss vom 10.10.2007 a.a.O.). Die Be­schränkung der Per­so­nal­kom­pe­tenz im In­nen­verhält­nis kann sich da­bei so­wohl aus dem ei­gent­li­chen Ver­trags­werk zwi­schen Ar­beit­ge­ber und An­ge­stell­ten, wie auch aus or­ga­ni­sa­to­ri­schen Vor­ga­ben des Un­ter­neh­mens er­ge­ben (vgl. BAG, Be­schluss vom 16.04.2002, 1 ABR 23/01 bei ju­ris Rn. 32).

13

bb.

Aus­ge­hend hier­von konn­te die Be­schwer­de­kam­mer nicht fest­stel­len, dass der Per­so­nal­chef B2 lei­ten­der An­ge­stell­ter im Sin­ne des § 5 Abs. 3 Satz 2 Ziff. 1 Be­trVG ist.

Da­bei konn­te die Be­schwer­de­kam­mer mit der Ar­beit­ge­be­rin da­von aus­ge­hen, dass zunächst grundsätz­lich in Per­son des Per­so­nal­chefs von ei­ner im Ver­trags­werk do­ku­men­tier­ten selbständi­gen Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis aus­ge­gan­gen wer­den kann. Eben­so scheint das vom Be­triebs­rat vor­ge­brach­te Ar­gu­ment, der Per­so­nal­chef könne nur im Rah­men von Vor­ga­ben, die sich aus dem Verhält­nis von Um­satz- und Per­so­nal­kos­ten er­ge­ben würden, per­so­nel­le Ent­schei­dun­gen tref­fen, ei­ner selbstständi­gen Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis nicht ent­ge­gen­zu­ste­hen. Denn al­lein die Be­ach­tung ei­nes Per­so­nal­kos­ten­bud­gets stellt noch kei­ne rechts­er­heb­li­che Be­schränkung der Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz dar (vgl. BAG, Ur­teil vom 19.04.2012, 2 AZR 186/11, NZA 2013, S. 27).

Eben­so war die Be­schwer­de­kam­mer nicht ge­hal­ten, den Vor­trag des Be­triebs­rats wei­ter auf­zuklären, dass die Per­so­nal­kom­pe­tenz des Per­so­nal­chefs auch des­halb rechts­er­heb­lich be­schränkt sei, weil sei­ne Maßnah­men von der Zu­stim­mung wei­te­rer Fach­ab­tei­lungs­lei­ter abhängig sei­en bzw. eher ge­gen de­ren Wil­len per­so­nel­le Maßnah­men nicht durch­set­zen könne.

Denn die er­for­der­li­che Selbstständig­keit im In­nen­verhält­nis fehlt des­we­gen, weil dem Ein­rich­tungs­haus­lei­ter ei­ne iden­ti­sche Be­rech­ti­gung ein­geräumt ist und die­ser un­mit­tel­ba­re Vor­ge­setz­ter des Per­so­nal­chefs ist.

Zwar ste­hen auf dem Pa­pier iden­ti­sche Be­rech­ti­gun­gen zur Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis in Per­son des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters und des Per­so­nal­chefs gleich­wer­tig ne­ben­ein­an­der. In­des­sen ist durch die Funk­ti­ons­be­schrei­bung, die aus­weis­lich des Ar­beits­ver­tra­ges des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters dort zum Ar­beits­ver­trags­in­halt er­ho­ben ist und auf die sich die Ar­beit­ge­be­rin auch be­ruft, klar­ge­stellt, dass der Ein­rich­tungs­haus­lei­ter un­mit­tel­ba­rer Vor­ge­setz­ter des Per­so­nal­chefs im Ein­rich­tungs­haus ist. Da­ne­ben er­gibt sich die führen­de Funk­ti­on

14

des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters auch im Be­reich Per­so­nal aus dem von der Ar­beit­ge­be­rin vor­ge­leg­ten „Com­pe­tence pro­fi­le", in­dem es dort in eng­li­scher Spra­che heißt:

„I am the lea­der of the I1 Hr di­rec­tion in my store."

Wenn­gleich nicht deut­lich ge­macht wor­den ist, in­wie­fern die­ses „Com­pe­tence pro­fi­le" ne­ben der Funk­ti­ons­be­schrei­bung In­halt des Ar­beits­ver­tra­ges des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters ge­wor­den ist, so ist doch be­reits auf­grund der Ge­stal­tung des „Com­pe­tence pro­fi­le" und des­sen Ver­all­ge­mei­ne­rung und der Tat­sa­che, dass die­ses von der Ar­beit­ge­be­rin zur Ge­richts­ak­te ge­reicht wor­den ist, da­von aus­zu­ge­hen, dass die Ar­beit­ge­be­rin je­den­falls für sich ver­bind­lich da­von aus­geht, dass in die­sen Be­schrei­bun­gen die Rol­len und Funk­tio­nen der je­weils erwähn­ten Mit­ar­bei­ter ab­sch­ließend ge­nannt sind. Außer­dem ist die Ar­beit­ge­be­rin ei­ner ent­spre­chen­den An­nah­me in der an­ge­grif­fe­nen Ent­schei­dung, die sich zwar auf ei­nen an­de­ren Punkt be­zieht, aber auch die „Com­pe­tence pro­fi­le" her­an­zieht, in der Be­schwer­de nicht ent­ge­gen­ge­tre­ten.

Mit der zu­tref­fen­den Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts ist da­von aus­zu­ge­hen, dass ei­ne un­ein­ge­schränk­te Be­fug­nis zur Ein­stel­lung und Ent­las­sung bei ei­nem Vor­ge­setz­ten des Per­so­nal­lei­ters dafür spricht, dass die Vor­ge­setz­ten­funk­ti­on auch das Recht um­fasst, den Per­so­nal­chef hin­sicht­lich der Ein­stel­lung und/oder Ent­las­sung von Ar­beit­neh­mern an­zu­wei­sen (BAG, Be­schluss vom 16.04.2002, 1 ABR 23/01 a.a.O.; Ur­teil vom 14.04.2011, 2 AZR 167/10 bei ju­ris Rn. 20 und 21 aus­drück­lich auch LAG Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 17.10.2012, 15 Sa 1109/12 bei ju­ris Rn. 37 ff).

Letzt­end­lich hat auch die Ar­beit­ge­be­rin nicht in Ab­re­de ge­stellt, dass der Ein­rich­tungs­haus­lei­ter in sei­ner Vor­ge­setz­ten­funk­ti­on ge­genüber dem Per­so­nal­lei­ter be­rech­tigt und in der La­ge ist, die Per­so­nal­ver­ant­wor­tung zu über­neh­men bzw. an sich zu zie­hen. Sie selbst hat nämlich in der Be­schwer­de­be­gründung aus­drück­lich vor­ge­tra­gen, Herr W1 ha­be mit sei­ner Un­ter­schrift auf dem Ar­beits­ver­trag die Per­so­nal­ver­ant­wor­tung auf Herrn B2 fest­ge­legt, „...je­den­falls so­weit Herr B2 von die­ser Ver­ant­wor­tung in sach­ge­rech­ter Form Ge­brauch macht ...".

15

Auf die Fra­ge letzt­end­lich, ob der Ein­rich­tungs­haus­lei­ter von sei­ner Vor­ge­setz­ten­funk­ti­on ge­genüber dem Per­so­nal­chef bei per­so­nel­len Maßnah­men Ge­brauch ge­macht hat, kann es nicht an­kom­men (BAG, Be­schluss vom 16.04.2002 a.a.O.), da die Fest­stel­lung ei­ner Ei­gen­schaft als lei­ten­der An­ge­stell­ter im Sin­ne des § 5 Abs. 3 Be­trVG nach ob­jek­ti­ven Kri­te­ri­en zu er­fol­gen hat und nicht da­nach, ob im Ein­zel­fall nach Wei­sun­gen ei­nes Vor­ge­setz­ten die maßgeb­li­che Per­so­nal­kom­pe­tenz be­schnit­ten ist oder nicht.

Nach al­le­dem fehlt es we­gen der Über­tra­gung iden­ti­scher Kom­pe­ten­zen im Per­so­nal­be­reich so­wohl an den Ein­rich­tungs­haus­lei­ter als auch an den Per­so­nal­chef mit der Maßga­be, dass der Ein­rich­tungs­haus­lei­ter Vor­ge­setz­ter des Per­so­nal­chefs ist, an der ge­bo­te­nen selbständi­gen Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis im Sin­ne des § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 Be­trVG.

Die Tat­sa­che, dass der Ein­rich­tungs­haus­lei­ter am Schwar­zen Brett im Ein­rich­tungs­haus in B1 die Be­kannt­ma­chung aus­gehängt hat­te, Herr B2 sei al­lein und selbständig be­fugt, Mit­ar­bei­ter und Tea­m­as­sis­ten­ten ein­zu­stel­len und Kündi­gun­gen aus­zu­spre­chen, bleibt in­so­weit oh­ne Be­deu­tung. Die­se Be­kannt­ma­chung am Schwar­zen Brett be­trifft er­kenn­bar nur das Außen­verhält­nis zu den Beschäftig­ten des Ein­rich­tungs­hau­ses und trägt der ständi­gen Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts zur Zurück­wei­sung ei­ner Kündi­gung man­gels Voll­macht gemäß § 174 Satz 1 BGB Rech­nung, wo­nach al­lein die ar­beits­ver­trag­li­che Ver­ein­ba­rung der Per­so­nal­kom­pe­tenz nicht aus­reicht, son­dern ein zusätz­li­ches Han­deln des Voll­macht­ge­bers, auf­grund des­sen es Empfängern ei­ner Kündi­gung möglich ist, die ge­nann­te Funk­ti­on zu­zu­ord­nen, er­for­der­lich ist (BAG, Ur­teil vom 14.04.2011, 6 AZR 727/09, NZA 2011, S. 683 ff.).

Ein Ver­zicht auf die Per­so­nal­kom­pe­tenz des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters W1 ist in die­ser Be­kannt­ma­chung nicht zu se­hen, da es an ei­ner ent­spre­chen­den Wil­lens­be­kun­dung eben­so fehlt wie an der Adres­sie­rung an sei­nen Ver­trags­part­ner, nämlich die Ar­beit­ge­be­rin.

16

cc.

Die An­nah­me, die Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis des Per­so­nal­chefs gemäß § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 Be­trVG wer­de durch die Kom­pe­ten­zen des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters in rechts­er­heb­li­cher Wei­se be­schränkt, be­geg­net kei­nen ver­fas­sungs­recht­li­chen Be­den­ken im Hin­blick auf die letzt­end­lich durch Art. 14, Art. 12 Abs. 1 GG geschütz­te Frei­heit des Un­ter­neh­mers, die Or­ga­ni­sa­ti­on des Be­trie­bes in sei­nem Sin­ne zu ge­stal­ten (vgl. grund­le­gend BVerfGE 50, S. 290 ff., 363).

Die Or­ga­ni­sa­ti­on des Be­trie­bes bzw. des Un­ter­neh­mens ein­sch­ließlich der Schaf­fung von Hier­ar­chie­ebe­nen und die Zu­wei­sung von Kom­pe­ten­zen wird durch die Fra­ge, ob je­mand lei­ten­der An­ge­stell­ter ist oder nicht, nicht tan­giert. Es han­delt sich bei der Fest­stel­lung bzw. Nicht­fest­stel­lung die­ser Ei­gen­schaft ei­nes Ar­beit­neh­mers, um die An­wen­dung der Rechts­norm des § 5 Abs. 3 Be­trVG, nicht aber um ei­nen Ein­griff in die Or­ga­ni­sa­ti­ons­ho­heit des Un­ter­neh­mens.

dd.

Nach al­le­dem kam es ins­ge­samt auf die Aufklärung wei­te­rer vom Be­triebs­rat vor­ge­brach­ter Tat­sa­chen, aus de­nen er Einwände ge­gen die Ei­gen­schaft des Per­so­nal­chefs als lei­ten­der An­ge­stell­ter her­lei­tet, nicht an.

b.

Der Per­so­nal­chef B2 ist nicht lei­ten­der An­ge­stell­ter im Sin­ne des § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 Be­trVG, da ihm streit­los we­der Ge­ne­ral­voll­macht noch Pro­ku­ra er­teilt ist.

c.

Ei­ne Ei­gen­schaft als lei­ten­der An­ge­stell­ter lässt sich für den Per­so­nal­chef auch nicht aus § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 3 Be­trVG ab­lei­ten.

aa.

Vor­aus­zu­schi­cken ist, dass die Be­schwer­de­kam­mer da­von aus­geht, dass zwar der Schwer­punkt des Vor­trags bei­der Be­tei­lig­ten auf der Fra­ge der selbständi­gen Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis liegt; in­des­sen hat die Ar­beit­ge­be­rin da­durch, dass sie stets auf die nach ih­rer Auf­fas­sung nach be­ste­hen­de „Ar­beit­ge­bernähe" des Per­so­nal­chefs hin­ge­wie­sen hat, auch zum Aus­druck ge­bracht, dass sie un­ter

 

17

Umständen da­von aus­geht, dass sich die Stel­lung als lei­ten­der An­ge­stell­ter auch aus § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 3 Be­trVG er­ge­ben kann.

bb.

Nach § 5 Abs. 3 Satz 3 Nr. 3 Be­trVG ist lei­ten­der An­ge­stell­ter, wer nach Ar­beits­ver­trag und Stel­lung im Un­ter­neh­men oder im Be­trieb re­gelmäßig sons­ti­ge Auf­ga­ben wahr­nimmt, die für den Be­stand und die Ent­wick­lung des Un­ter­neh­mens oder ei­nes Be­trie­bes von Be­deu­tung sind und de­ren Erfüllung be­son­de­re Er­fah­run­gen und Kennt­nis­se vor­aus­setzt, wenn die Ent­schei­dun­gen im We­sent­li­chen frei von Wei­sun­gen ge­trof­fen oder maßgeb­lich be­ein­flusst wer­den.

Da­mit enthält § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 3 Be­trVG ei­ne funk­ti­ons­be­zo­ge­ne Um­schrei­bung des lei­ten­den An­ge­stell­ten, die stets im Lich­te der Nr. 1 und 2 des § 5 Abs. 3 Satz 2 Be­trVG ge­se­hen wer­den müssen mit der Fol­ge, dass es sich um un­ter­neh­me­ri­sche Führungs­auf­ga­ben han­deln muss (BAG, Be­schluss vom 22.02.1994, 7 ABR 32/93 bei ju­ris Rn. 22).

Dar­aus er­gibt sich zu­gleich, dass § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 3 Be­trVG kein Auf­fang­tat­be­stand in den Fällen ist, in de­nen zum Bei­spiel die Stel­lung als lei­ten­der An­ge­stell­ter im Sin­ne des § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 Be­trVG fehlt, weil es ei­ne rechts­er­heb­li­che Be­schränkung der Ein­stel­lungs- und Ent­las­sungs­be­fug­nis im In­nen­verhält­nis gibt.

cc.

Aus­ge­hend hier­von er­gibt sich, dass die obi­gen Ausführun­gen zur Be­schränkung der Per­so­nal­kom­pe­tenz im In­nen­verhält­nis zu § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 Be­trVG auch der An­nah­me ent­ge­gen­ste­hen, der Per­so­nal­chef sei lei­ten­der An­ge­stell­ter im Sin­ne des § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 3 Be­trVG. In­so­fern fehlt es be­reits durch die Vor­ge­setz­ten­ei­gen­schaft des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters dar­an, dass der Per­so­nal­chef zu­min­dest Vor­aus­set­zun­gen schafft, an de­nen die Un­ter­neh­mens­lei­tung schlech­ter­dings nicht vor­bei­ge­hen kann (LAG München, Be­schluss vom 29.10.2009, 4 TaBV 24/09 bei ju­ris; LAG Hamm, Be­schluss vom 09.07.2010, 13 TaBV 4/10 bei ju­ris, LAG München, Be­schluss vom 06.06.2012, 5 TaBV 51/10 bei ju­ris; Hes­si­sches

 

18

LAG, Be­schluss vom 28.07.2011, 9 TaBV 183/10 bei ju­ris und LAG Hamm, Be­schluss vom 10.10.2008, 10 TaBV 24/08 bei ju­ris Rn. 70 m.z.N.).

Al­lein der Um­stand, dass nach dem Vor­brin­gen der Ar­beit­ge­be­rin der Per­so­nal­chef der An­sprech­part­ner für den Be­triebs­rat ist und da­mit die Ver­ant­wor­tung und die Kom­pe­tenz für den Ab­schluss von Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen trägt, recht­fer­tigt in­so­weit kein an­de­res Er­geb­nis, in­so­fern steht es selbst­verständ­lich der Ar­beit­ge­be­rin frei, ent­spre­chen­de Ver­ant­wor­tun­gen an den Per­so­nal­chef zu über­tra­gen. In­des­sen stellt sich auch hier die Fra­ge, in­wie­fern durch die von der Ar­beit­ge­be­rin vor­ge­leg­te Funk­ti­ons­be­schrei­bung – außer­halb der Funk­ti­on des Ein­rich­tungs­haus­lei­ters als Vor­ge­setz­ter – ei­ne wei­te­re Ein­schränkung ge­ge­ben ist, da es dort wört­lich heißt:

„Be­triebs­rats­ar­beit

Er er­ar­bei­tet ge­mein­sam mit dem Fach­be­reich HR/SU die er­for­der­li­chen Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen für sein EH und ist ver­ant­wort­lich für die Um­set­zung und Ein­hal­tung lo­ka­ler und na­tio­na­ler Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen."

Nach al­le­dem folgt auch nicht aus der Be­stim­mung des § 5 Abs. 3 Satz 2 Nr. 3 Be­trVG die Stel­lung des Per­so­nal­chefs B2 als lei­ten­der An­ge­stell­ter.

d.

Da der Per­so­nal­chef B2 nach den obi­gen Fest­stel­lun­gen nicht lei­ten­der An­ge­stell­ter im Sin­ne des § 5 Abs. 3 Be­trVG ist, kam es auf die „Zwei­fel-Re­ge­lung" des § 5 Abs. 4 Be­trVG nicht an. In­so­weit geht die er­ken­nen­de Be­schwer­de­kam­mer mit der ständi­gen Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts und der ein­hel­li­gen Auf­fas­sung in der Li­te­ra­tur da­von aus, dass § 5 Abs. 4 Be­trVG we­der Re­gel­bei­spie­le noch wi­der­leg­li­che oder un­wi­der­leg­li­che Ver­mu­tun­gen be­inhal­tet. Da­mit schei­det ei­ne An­wen­dung von § 5 Abs. 4 Be­trVG je­den­falls dann aus, wenn ei­ne Zu­ord­nung nach § 5 Abs. 3 Be­trVG ent­we­der po­si­tiv oder ne­ga­tiv möglich ist.

e.

Da an­de­re Gründe, die ei­nem Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­rats nach § 99 Abs. 1 Be­trVG bei Ein­stel­lung des Per­so­nal­chefs B2 ent­ge­gen­ste­hen könn­te, nicht ge­ge­ben sind, steht dem Be­triebs­rat der Auf­he­bungs­an­spruch des § 101 Satz 1

 

19

Be­trVG zur Sei­te. Aus die­sem Grun­de war die Be­schwer­de der Ar­beit­ge­be­rin ge­gen den Be­schluss des Ar­beits­ge­richts Bie­le­feld zurück­zu­wei­sen.

III.

We­gen der grundsätz­li­chen Be­deu­tung ent­schei­dungs­er­heb­li­cher Rechts­fra­gen war die Rechts­be­schwer­de zu­zu­las­sen (§§ 92 Abs. 1 Satz 1, 72 Abs. 2 ArbGG).

RECH­TSMIT­TEL­BE­LEH­RUNG

Ge­gen die­sen Be­schluss kann von der Ar­beit­ge­be­rin

RECH­TSBESCHWER­DE

ein­ge­legt wer­den.

Für wei­te­re Be­tei­lig­te ist ein Rechts­mit­tel nicht ge­ge­ben.

Die Rechts­be­schwer­de muss

in­ner­halb ei­ner Not­frist* von ei­nem Mo­nat

nach der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Be­schlus­ses schrift­lich oder in elek­tro­ni­scher Form beim

Bun­des­ar­beits­ge­richt

Hu­go-Preuß-Platz 1

99084 Er­furt

ein­ge­legt wer­den.

Die Not­frist be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Be­schlus­ses, spätes­tens mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Die Rechts­be­schwer­de­schrift muss von ei­nem Be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als Be­vollmäch­tig­te sind nur zu­ge­las­sen:

1. Rechts­anwälte,

2. Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,

3. Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der in Num­mer 2 be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on

 

20

und ih­rer Mit­glie­der oder ei­nes an­de­ren Ver­ban­des oder Zu­sam­men­schlus­ses mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt, und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

In den Fällen der Zif­fern 2 und 3 müssen die Per­so­nen, die die Rechts­be­schwer­de­schrift un­ter­zeich­nen, die Befähi­gung zum Rich­ter­amt ha­ben.

Be­tei­lig­te, die als Be­vollmäch­tig­te zu­ge­las­sen sind, können sich selbst ver­tre­ten.

Bezüglich der Möglich­keit elek­tro­ni­scher Ein­le­gung der Rechts­be­schwer­de wird auf die Ver­ord­nung über den elek­tro­ni­schen Rechts­ver­kehr beim Bun­des­ar­beits­ge­richt vom 09.03.2006 (BGBl. I Sei­te 519) ver­wie­sen.

* ei­ne Not­frist ist un­abänder­lich und kann nicht verlängert wer­den.

Auf­er­kor­te

Haa­se, W.

Stach

/N

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Martin Hensche
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hensche@hensche.de
Christoph Hildebrandt
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hildebrandt@hensche.de
Nina Wesemann
Rechtsanwältin
Fachanwältin für Arbeitsrecht

Kontakt:
040 / 69 20 68 04
wesemann@hensche.de

Auf Facebook teilen Auf Google+ teilen Ihren XING-Kontakten zeigen Beitrag twittern

 


zur Übersicht 7 TaBV 80/13