HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

ARBEITSRECHT AKTUELL // 20/093

Ju­gend­li­che ha­ben oft tra­di­tio­nel­le Be­rufs­wün­sche

Vie­le 15-jäh­ri­ge stre­ben eta­blier­te Be­rufs­rol­len an und in­ter­es­sie­ren sich we­ni­ger stark für die neu­en Be­ru­fe der di­gi­ta­len Welt
Kinder verschiedener Hautfarbe

24.09.2020. Im 21. Jahr­hun­dert ste­hen jun­gen Men­schen so vie­le Be­rufs­mög­lich­kei­ten be­reit wie nie zu­vor: Das In­ter­net, die Di­gi­ta­li­sie­rung von Ar­beits­ab­läu­fen und die so­zia­len Me­di­en ha­ben die Ar­beits­welt stark ge­wan­delt und vie­le neue Be­ru­fe sind ent­stan­den.

Den­noch se­hen vie­le jun­ge Men­schen ih­re be­ruf­li­che Zu­kunft nicht in die­sem Be­reich, son­dern ori­en­tie­ren sich an klas­si­schen Be­rufs­bil­dern. Dies er­gab ei­ne ak­tu­el­le Un­ter­su­chung der Or­ga­ni­sa­ti­on for Eco­no­mic Co­ope­ra­ti­on and De­ve­lop­ment (OECD) bei ei­ner Aus­wer­tung ak­tu­el­ler Da­ten des „Pro­gram­me for In­ter­na­tio­nal Stu­dent As­sess­ment“ (PISA).

Da­für wur­den 15-jäh­ri­ge Ju­gend­li­che in den 30 Mit­glieds­län­dern der OECD nach ih­ren Be­rufs­wün­schen be­fragt, spe­zi­ell wo sie sich mit 30 Jah­ren se­hen. Die Hälf­te der be­frag­ten Ju­gend­li­chen, 47 Pro­zent der Jun­gen und 53 Pro­zent der Mäd­chen, nann­ten ei­nen von zehn be­son­ders be­kann­ten Be­ru­fen, un­ter an­de­rem die Be­ru­fe Arzt/Ärz­tin, Leh­rer/Leh­re­rin, Po­li­zist/Po­li­zis­tin oder Un­ter­neh­mens­ma­na­ger/-ma­na­ge­rin.

Da­bei sind aber auch Un­ter­schie­de in den Mit­glieds­staa­ten zu ver­zeich­nen: Wäh­rend in ei­ni­gen Län­dern die Zahl der Ju­gend­li­chen mit die­sen klas­si­schen Be­rufs­vor­stel­lun­gen be­son­ders hoch liegt, sind die Be­rufs­wün­sche in Deutsch­land, Ös­ter­reich und Schweiz di­ver­ser: Nur ca. 40 Pro­zent der Be­frag­ten nann­ten ei­nen die­ser Be­ru­fe. Die OECD sieht ei­ne mög­li­che Ur­sa­che in dem früh­zei­ti­gen Kon­takt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit der Ar­beits­welt durch die Schu­len.

Un­ter­schie­de er­ge­ben sich nicht nur nach Her­kunfts­land, son­dern auch durch so­zia­le Her­kunft und schu­li­sche Leis­tung. Ju­gend­li­che mit bes­se­ren No­ten und ei­ner pri­vi­le­gier­ten So­zia­len Her­kunft stre­ben zu hö­he­ren An­teil am­bi­tio­nier­te Be­ru­fe an, wel­che ei­ne hö­he­re Bil­dung vor­aus­set­zen. Im OECD-Schnitt nann­ten die­se Schü­le­rin­nen und Schü­ler vier­mal häu­fi­ger sol­che Be­ru­fe als ih­re Al­ters­ge­nos­sen aus be­nach­tei­lig­ten Ver­hält­nis­sen.

Zu­dem un­ter­schei­den sich auch die Be­rufs­zie­le von Jun­gen und Mäd­chen: Jun­gen mit gu­ten Leis­tun­gen bei PISA-Un­ter­su­chun­gen im Be­reich der Ma­the­ma­tik und der Na­tur­wis­sen­schaf­ten nann­ten häu­fi­ger na­tur- und in­ge­nieurs­wis­sen­schaft­li­che Be­ru­fe als Ziel, wäh­rend Mäd­chen mit ver­gleich­ba­ren ma­the­ma­ti­schen und na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Leis­tun­gen ih­re be­ruf­li­che Zu­kunft eher im Ge­sund­heits­we­sen sa­hen.

Ab­schlie­ßend sieht die OECD ei­ne er­höh­te Not­wen­dig­keit, Schü­le­rin­nen und Schü­lern von der Brei­te und dem Wan­del des Ar­beits­markts ein um­fas­sen­des Bild zu ge­ben, und dies schon früh­zei­tig durch Prak­ti­ka, Be­rufs­be­ra­tung und Job­mes­sen. Denn ge­ra­de tra­di­tio­nel­le Be­ru­fe sind be­son­ders von dem Ri­si­ko be­droht, in Zu­kunft der Di­gi­ta­li­sie­rung und Au­to­ma­ti­sie­rung zum Op­fer zu fal­len.

Nä­he­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie hier:

Letzte Überarbeitung: 16. November 2021

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Martin Hensche
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hensche@hensche.de
Christoph Hildebrandt
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hildebrandt@hensche.de
Nina Wesemann
Rechtsanwältin
Fachanwältin für Arbeitsrecht

Kontakt:
040 / 69 20 68 04
wesemann@hensche.de

Bewertung:

Auf Facebook teilen Auf Google+ teilen Ihren XING-Kontakten zeigen Beitrag twittern

 

Für Personaler, betriebliche Arbeitnehmervertretungen und andere Arbeitsrechtsprofis: "Update Arbeitsrecht" bringt Sie regelmäßig auf den neusten Stand der arbeitsgerichtlichen Rechtsprechung. Informationen zu den Abo-Bedingungen und ein kostenloses Ansichtsexemplar finden Sie hier:

Alle vierzehn Tage alles Wichtige
verständlich / aktuell / praxisnah

HINWEIS: Sämtliche Texte dieser Internetpräsenz mit Ausnahme der Gesetzestexte und Gerichtsentscheidungen sind urheberrechtlich geschützt. Urheber im Sinne des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG) ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Dr. Martin Hensche, Lützowstraße 32, 10785 Berlin.

Wörtliche oder sinngemäße Zitate sind nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Urhebers bzw. bei ausdrücklichem Hinweis auf die fremde Urheberschaft (Quellenangabe iSv. § 63 UrhG) rechtlich zulässig. Verstöße hiergegen werden gerichtlich verfolgt.

© 1997 - 2024:
Rechtsanwalt Dr. Martin Hensche, Berlin
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Lützowstraße 32, 10785 Berlin
Telefon: 030 - 26 39 62 0
Telefax: 030 - 26 39 62 499
E-mail: hensche@hensche.de