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BAG, Ur­teil vom 16.01.2008, 7 AZR 603/06

   
Schlagworte: Befristung: Sachgrundlos, Befristung: Verlängerung
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 7 AZR 603/06
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 16.01.2008
   
Leitsätze: Einer Verlängerung eines sachgrundlos befristeten Arbeitsvertrags nach § 14 Abs 2 S 1 Halbs 2 TzBfG steht nicht entgegen, dass in einem befristeten Anschlussvertrag eine erhöhte Arbeitszeit vereinbart wird, wenn der Arbeitgeber mit der Veränderung der Arbeitszeit einem Anspruch des Arbeitnehmers nach § 9 TzBfG Rechnung trägt.
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Stuttgart, Urteil vom 13.12.2005, 31 Ca 9684/05
Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg, Urteil vom 19.05.2006, 2 Sa 1/06
   


BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT


7 AZR 603/06
2 Sa 1/06
Lan­des­ar­beits­ge­richt

Ba­den-Würt­tem­berg

 

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am

16. Ja­nu­ar 2008

UR­TEIL

Schie­ge, Ur­kunds­be­am­ter

der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Be­klag­te, Be­ru­fungskläge­rin und Re­vi­si­onskläge­rin,

pp.

Kläge­rin, Be­ru­fungs­be­klag­te und Re­vi­si­ons­be­klag­te,

hat der Sieb­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf Grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 16. Ja­nu­ar 2008 durch den Vi­ze­präsi­den­ten des Bun­des­ar­beits­ge­richts Dörner, die Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Gräfl, den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Koch so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Höken­schnie­der und Kroll­mann für Recht er­kannt:
 


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Die Re­vi­si­on der Be­klag­ten ge­gen das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Ba­den-Würt­tem­berg vom 19. Mai 2006 - 2 Sa 1/06 - wird zurück­ge­wie­sen.


Die Be­klag­te hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten über die Wirk­sam­keit der Be­fris­tung ih­res Ar­beits­ver­trags vom 11. Ju­li 2005.

Die Kläge­rin war seit dem 1. Sep­tem­ber 2004 auf Grund zwei­er be­fris­te­ter Ar­beits­verträge als Verkäufe­r­in/Kas­sie­re­rin bei der Be­klag­ten beschäftigt. Vor Ab­schluss des ers­ten Ar­beits­ver­trags vom 24. Au­gust 2004 gab die Kläge­rin in ei­nem Be­wer­bungs­fra­ge­bo­gen als erwünsch­te Ar­beits­zeit ei­ne Beschäfti­gung in Voll­zeit an. Nach dem Ar­beits­ver­trag vom 24. Au­gust 2004 war das Ar­beits­verhält­nis bis zum 31. Au­gust 2005 be­fris­tet, wo­bei ei­ne Ar­beits-zeit von 20 St­un­den in der Wo­che und ei­ne mo­nat­li­che Vergütung von 1.059,20 Eu­ro brut­to ver­ein­bart wa­ren. Die Par­tei­en schlos­sen am 11. Ju­li 2005 ei­nen wei­te­ren be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trag für die Zeit vom 1. Sep­tem­ber 2005 bis zum 31. Au­gust 2006. Nach die­sem Ar­beits­ver­trag be­trug die wöchent­li­che Ar­beits­zeit der Kläge­rin 30 St­un­den bei ei­nem Brut­to­mo­nats­ver­dienst von 1.588,80 Eu­ro. Die Kläge­rin wur­de seit­her in ei­ner an­de­ren Fi­lia­le ein­ge­setzt.


Mit der am 18. Ok­to­ber 2005 er­ho­be­nen Kla­ge hat die Kläge­rin - so­weit für die Re­vi­si­ons­in­stanz noch von Be­deu­tung - be­an­tragt
fest­zu­stel­len, dass das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en nicht auf Grund der Be­fris­tungs­ab­re­de im An­stel­lungs­ver­trag vom 11. Ju­li 2005 mit Ab­lauf des 31. Au­gust 2006 ge­en­det hat.
 


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Die Be­klag­te hat Kla­ge­ab­wei­sung be­an­tragt. Sie hat be­haup­tet, die Erhöhung der wöchent­li­chen Ar­beits­zeit ha­be dem mehr­fach geäußer­ten Wunsch der Kläge­rin ent­spro­chen.


Bei­de Vor­in­stan­zen ha­ben der Kla­ge statt­ge­ge­ben. Mit der Re­vi­si­on ver­folgt die Be­klag­te ih­ren Kla­ge­ab­wei­sungs­an­trag wei­ter, während die Kläge­rin die Zurück­wei­sung der Re­vi­si­on be­an­tragt.


Ent­schei­dungs­gründe

Die Re­vi­si­on der Be­klag­ten ist un­be­gründet. Das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en hat nicht auf Grund ei­ner wirk­sa­men Be­fris­tung zum 31. Au­gust 2006 ge­en­det. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat zu­tref­fend er­kannt, dass die in dem Ar­beits­ver­trag vom 11. Ju­li 2005 ver­ein­bar­te Be­fris­tung nicht auf § 14 Abs. 2 Satz 1 Tz­B­fG gestützt wer­den kann und un­wirk­sam ist, weil sie ge­gen das An­schluss­ver­bot des § 14 Abs. 2 Satz 2 Tz­B­fG verstößt. Bei dem Ver­trag vom 11. Ju­li 2005 han­delt es sich nicht um die Verlänge­rung ei­nes be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags iSd. § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG, weil die Par­tei­en ge­genüber dem Aus­gangs­ver­trag vom 24. Au­gust 2004 geänder­te Ar­beits­be­din­gun­gen ver­ein­bart ha­ben.

1. Nach § 14 Abs. 2 Satz 1 1. Halbs. Tz­B­fG ist die ka­len­dermäßige Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags oh­ne Vor­lie­gen ei­nes sach­li­chen Grun­des bis zur Dau­er von zwei Jah­ren zulässig. Bis zu die­ser Ge­samt­dau­er ist nach § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG auch die höchs­tens drei­ma­li­ge Verlänge­rung ei­nes be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags zulässig. Das Tat­be­stands­merk­mal der Verlänge­rung iSd. § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG ei­nes nach § 14 Abs. 2 Satz 1 1. Halbs. Tz­B­fG sach­grund­los be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags setzt nach der ständi­gen Recht­spre­chung des Se­nats vor­aus, dass die Ver­ein­ba­rung über das Hin­aus­schie­ben des Be­en­di­gungs­zeit­punkts noch vor Ab­schluss der Lauf­zeit des bis­he­ri­gen Ver­trags in schrift­li­cher Form ver­ein­bart wird und der Ver­trags­in­halt an­sons­ten un­verändert bleibt. Al­ler­dings können die Par­tei­en anläss­lich
 


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der Verlänge­rung An­pas­sun­gen des Ver­trags­tex­tes an die zum Zeit­punkt der Verlänge­rung gel­ten­de Rechts­la­ge vor­neh­men oder Ar­beits­be­din­gun­gen ver­ein­ba­ren, auf die der be­fris­tet beschäftig­te Ar­beit­neh­mer ei­nen An­spruch hat. An­de­ren­falls liegt bei der Ver­ein­ba­rung von ge­genüber dem Aus­gangs­ver­trag geänder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen kei­ne Verlänge­rung vor, son­dern der Neu­ab­schluss ei­nes be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags nach § 14 Abs. 2 Satz 2 Tz­B­fG, der nach § 14 Abs. 1 Satz 1 Tz­B­fG nur mit Sach­grund zulässig ist (vgl. BAG 23. Au­gust 2006 - 7 AZR 12/06 - Rn. 11, AP Tz­B­fG § 14 Verlänge­rung Nr. 1 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 33; 18. Ja­nu­ar 2006 - 7 AZR 178/05 - AP Tz­B­fG § 14 Nr. 22 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 26, zu I 1 a der Gründe; 19. Ok­to­ber 2005 - 7 AZR 31/05 - AP Tz­B­fG § 14 Nr. 19 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 23, zu 2 a der Gründe; 25. Mai 2005 - 7 AZR 286/04 - EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 19, zu II 2 a der Gründe; vgl. zu § 1 Abs. 1 BeschFG 1996: 19. Fe­bru­ar 2003 - 7 AZR 648/01 -, zu I 1 der Gründe; 26. Ju­li 2000 - 7 AZR 51/99 - BA­GE 95, 255 = AP BeschFG 1996 § 1 Nr. 4 = EzA BeschFG 1985 § 1 Nr. 19, zu III 1 der Gründe).


a) Ei­ne Verlänge­rung iSd. § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG setzt nach der Recht­spre­chung des Se­nats vor­aus, dass sie noch während der Lauf­zeit des zu verlängern­den Ver­trags schrift­lich ver­ein­bart und nur die Ver­trags­dau­er geändert wird, nicht aber die übri­gen Ar­beits­be­din­gun­gen. An­dern­falls liegt der Neu­ab­schluss ei­nes be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags vor, der nach § 14 Abs. 2 Satz 2 Tz­B­fG oh­ne Sach­grund un­zulässig ist, da zwi­schen den Par­tei­en be­reits ein Ar­beits­verhält­nis be­stan­den hat. Hin­ge­gen ist die ein­ver­nehm­li­che Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen während der Lauf­zeit ei­nes sach­grund­los be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags nach ständi­ger Recht­spre­chung des Se­nats be­fris­tungs­recht­lich nicht von Be­deu­tung. Ei­ne der­ar­ti­ge Ver­ein­ba­rung un­ter­liegt nicht der Be­fris­tungs­kon­trol­le. Sie enthält kei­ne er­neu­te, die be­reits be­ste­hen­de Be­fris­tungs­ab­re­de ablösen­de Be­fris­tung, die ih­rer­seits auf ih­re Wirk­sam­keit über­prüft wer­den könn­te. Ei­ner Verlänge­rung iSd. § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG steht nicht ent­ge­gen, dass be­reits zu­vor er­folg­te Ände­run­gen der Ver­trags­be­din­gun­gen in den Text der Verlänge­rungs­ver­ein­ba­rung auf­ge­nom­men wer­den. Die­se können et­wa auf der Ände­rung ei­ner für das Ar­beits­verhält­nis an­zu­wen­den­den Kol­lek­tiv­ver­ein­ba­rung oder zwi­schen­zeit­lich ge­trof­fe­nen
 


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Ab­re­den über die für das Ver­trags­verhält­nis gel­ten­den Ar­beits­be­din­gun­gen be­ru­hen. In bei­den Fällen wird nur der zum Zeit­punkt der Verlänge­rung gel­ten­de Ver­trags­in­halt in der Ur­kun­de do­ku­men­tiert (BAG 23. Au­gust 2006 - 7 AZR 12/06 - Rn. 11, AP Tz­B­fG § 14 Verlänge­rung Nr. 1 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 33 mwN).


Die Ver­ein­ba­rung von geänder­ten Ver­trags­be­din­gun­gen bei der Verlänge­rung des Ar­beits­ver­trags nach § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG ist al­ler­dings zulässig, wenn die Neu­fas­sung des Ver­trags Ar­beits­be­din­gun­gen zum In­halt hat, die von den Par­tei­en ver­ein­bart wor­den wären, wenn der Ar­beit­neh­mer in ei­nem un­be­fris­te­ten Ar­beits­verhält­nis stünde. Dies folgt aus dem Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bot für be­fris­tet beschäftig­te Ar­beit­neh­mer in § 4 Abs. 2 Satz 1 Tz­B­fG, das ei­ne sach­lich nicht ge­recht­fer­tig­te Un­gleich­be­hand­lung des be­fris­tet beschäftig­ten Ar­beit­neh­mers ge­genüber ei­nem un­be­fris­tet beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer un­ter­sagt (BAG 23. Au­gust 2006 - 7 AZR 12/06 - Rn. 27, AP Tz­B­fG § 14 Verlänge­rung Nr. 1 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 33). Ei­ne Verlänge­rung iSd. § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG liegt da­her auch vor, wenn ne­ben dem Hin­aus­schie­ben des Be­en­di­gungs­zeit­punkts Ar­beits­be­din­gun­gen ver­ein­bart wer­den, auf die der be­fris­tet beschäftig­te Ar­beit­neh­mer wie auch an­de­re Ar­beit­neh­mer des Be­triebs glei­cher­maßen ei­nen An­spruch ha­ben und die zur Do­ku­men­ta­ti­on des Ver­trags­in­halts schrift­lich nie­der­ge­legt wer­den (BAG 23. Au­gust 2006 - 7 AZR 12/06 - Rn. 29, aaO).


b) Der Se­nat hat sich in sei­ner Ent­schei­dung vom 23. Au­gust 2006 mit den im ar­beits­recht­li­chen Schrift­tum er­ho­be­nen Ein­wen­dun­gen ge­gen sei­ne Aus­le­gung des Be­griffs der Verlänge­rung ausführ­lich aus­ein­an­der­ge­setzt (- 7 AZR 12/06 - Rn. 13 - 26, AP Tz­B­fG § 14 Verlänge­rung Nr. 1 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 33). Der Se­nat hält auch an­ge­sichts der ge­genüber die­ser Ent­schei­dung im ar­beits­recht­li­chen Schrift­tum geäußer­ten Kri­tik (KR-Lip­ke 8. Aufl. § 14 Tz­B­fG Rn. 290; Bau­er NZA 2007, 207, 208; Sch­mitt-Rol­fes AuA 2007, 519; Sei­fert RdA 2007, 304; Sow­ka SAE 2007, 172) an sei­ner Auf­fas­sung fest. Er hält die von den Ver­tre­tern der Ge­gen­auf­fas­sung vor­ge­tra­ge­nen Ar­gu­men­te für nicht über­zeu­gend und merkt da­zu ergänzend an:
 


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aa) Die von Sow­ka (SAE 2007, 172, 174) im An­schluss an die Se­nats­ent­schei­dung vom 23. Au­gust 2006 ver­tre­te­ne Auf­fas­sung, je­de vor Ver­trags­ab­lauf des vor­he­ri­gen be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags im Rah­men der Höchst­be­fris­tungs­dau­er ge­trof­fe­ne Be­fris­tungs­ab­re­de stel­le ei­ne Verlänge­rung iSd. § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG dar, kann schon we­gen der in § 14 Abs. 2 Tz­B­fG ver­wen­de­ten Be­griff­lich­kei­ten nicht über­zeu­gen. Der Be­griff Verlänge­rung be­zeich­net das zeit­li­che Hin­aus­schie­ben des Be­en­di­gungs­zeit­punkts des Ar­beits­ver­trags. Wer­den zu­gleich an­de­re Ver­trags­be­din­gun­gen geändert, han­delt es sich nicht mehr um ei­ne Verlänge­rung des Ar­beits­ver­trags, son­dern um ei­ne Ver­tragsände­rung. Aus die­sem Grund liegt ei­ne Verlänge­rung iSd. § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG nach dem Ge­set­zes­wort­laut auch dann nicht vor, wenn mit dem Ar­beit­neh­mer beim Ab­schluss der Ver­ein­ba­rung über das Hin­aus­schie­ben des Ver­trags­en­des ge­genüber dem Aus­gangs­ver­trag güns­ti­ge­re Ar­beits­be­din­gun­gen ver­ein­bart wer­den (so aber KR-Lip­ke 8. Aufl. § 14 Tz­B­fG Rn. 290; Bau­er NZA 2007, 208 f.; Sei­fert RdA 2007, 304, 306 f.). Hier­zu weist der Se­nat er­neut dar­auf hin, dass die Ver­tre­ter der Ge­gen­auf­fas­sung nach wie vor me­tho­disch nicht be­gründet ha­ben, war­um ei­ne Verlänge­rung nur bei ei­ner für den Ar­beit­neh­mer güns­ti­gen Verände­rung sei­ner Ar­beits­be­din­gun­gen vor­lie­gen soll (ausführ­lich da­zu BAG 23. Au­gust 2006 - 7 AZR 12/06 - Rn. 24, AP Tz­B­fG § 14 Verlänge­rung Nr. 1 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 33).

bb) Der Se­nat hat in sei­ner Ent­schei­dung vom 23. Au­gust 2006 un­ter Hin­weis auf die Ent­ste­hungs­ge­schich­te des Tz­B­fG aus­geführt, dass der Ge­setz­ge­ber die auf den Be­griff der Verlänge­rung iSd. § 1 Abs. 1 Satz 2 BeschFG 1996 zurück­ge­hen­de Se­nats­recht­spre­chung bei der Ko­di­fi­ka­ti­on des Tz­B­fG zu­grun­de ge­legt und ge­bil­ligt hat (- 7 AZR 12/06 - Rn. 17, AP Tz­B­fG § 14 Verlänge­rung Nr. 1 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 33). Die Ver­tre­ter der Ge­gen­auf­fas­sung stel­len dies zwar in Ab­re­de (Sei­fert RdA 2007, 304, 305 f.; Sow­ka SAE 2007, 172, 173), oh­ne sich al­ler­dings mit den vom Se­nat zur Stützung sei­ner Auf­fas­sung an­geführ­ten An­halts­punk­ten aus der Ge­setz­ge­bungs­ge­schich­te aus­ein­an­der­zu­set­zen.
 


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cc) Die Ver­tre­ter der ge­gen­tei­li­gen An­sicht las­sen zu­dem das Re­gel-Aus­nah­me-Verhält­nis zwi­schen dem Ab­schluss ei­nes un­be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags, ei­ner Be­fris­tung mit Sach­grund und der sach­grund­lo­sen Be­fris­tung außer Acht (da­zu schon BAG 23. Au­gust 2006 - 7 AZR 12/06 - Rn. 19, AP Tz­B­fG § 14 Verlänge­rung Nr. 1 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 33). Der Ge­setz­ge­ber hat die sach­grund­lo­se Be­fris­tung und die nach § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG von en­gen Vor­aus­set­zun­gen abhängi­ge Fort­set­zung ei­nes sol­chen Ver­trags nicht als In­stru­ment der Fle­xi­bi­li­sie­rung von Ar­beits­be­din­gun­gen, son­dern als Beschäfti­gungs­brücke für die Über­nah­me des be­fris­tet beschäftig­ten Ar­beit­neh­mers in ein un­be­fris­te­tes Ar­beits­verhält­nis aus­ge­stal­tet. Die­ses ver­bie­tet es nicht nur aus sys­te­ma­ti­schen Gründen (da­zu BAG 23. Au­gust 2006 - 7 AZR 12/06 - Rn. 24, aaO), die Zulässig­keit von Ver­tragsände­run­gen bei ei­ner Ver­ein­ba­rung nach § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG von ei­nem Güns­tig­keits­ver­gleich zwi­schen dem Aus­gangs­ver­trag und der in Aus­sicht ge­stell­ten Ver­ein­ba­rung über die zeit­lich be­grenz­te Fort­set­zung des be­fris­te­ten Ar­beits­verhält­nis­ses abhängig zu ma­chen. Nach dem ge­setz­ge­be­ri­schen Wil­len ist nicht die Fort­set­zung des sach­grund­los be­fris­te­ten Ar­beits­verhält­nis­ses zu geänder­ten Be­din­gun­gen, son­dern die Über­nah­me in ein un­be­fris­te­tes Ar­beits­verhält­nis die so­wohl so­zi­al­po­li­tisch wie auch für den Ar­beit­neh­mer wünschens­wer­te Ver­trags­ge­stal­tung, die bei Statt­haf­tig­keit ei­nes Güns­tig­keits­ver­gleichs den Ver­gleichs­maßstab für die ge­genüber dem Aus­gangs­ver­trag geänder­ten Ver­trags­be­din­gun­gen bil­den würde.


dd) Durch die vom Se­nat vor­ge­nom­me­ne Aus­le­gung des Verlänge­rungs­be­griffs in § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG wird ent­ge­gen der Auf­fas­sung von Bau­er (NZA 2007, 208) we­der der Ar­beit­ge­ber be­straft, noch der Schutz­ge­dan­ke des Be­fris­tungs­rechts „ad ab­sur­dum“ geführt. Der Se­nat hat in sei­ner Ent­schei­dung vom 23. Au­gust 2006 dar­auf hin­ge­wie­sen, dass der Ar­beit­ge­ber durch § 14 Abs. 2 Satz 1 Tz­B­fG we­der an Ver­tragsände­run­gen noch an der Gewährung güns­ti­ger Ar­beits­be­din­gun­gen während der Ver­trags­lauf­zeit ge­hin­dert ist (- 7 AZR 12/06 - Rn. 17, AP Tz­B­fG § 14 Verlänge­rung Nr. 1 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 33). Dies er­kennt auch Sow­ka, der dem Ar­beit­ge­ber die Ände­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen im Vor­feld der Verlänge­rungs­ver­ein­ba­rung


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emp­fiehlt (SAE 2007, 172, 176). Die Einschätzung von Bau­er, ein Ar­beit­ge­ber könn­te nur we­gen der for­ma­len Fall­stri­cke von der Verlänge­rung ei­nes be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags mit ei­nem Mit­ar­bei­ter ab­se­hen (NZA 2007, 208, 209), ist fern­lie­gend. Die Wirk­sam­keit ei­ner Verlänge­rung hängt von ein­fach zu erfüllen­den Vor­aus­set­zun­gen (Ver­trags­schluss vor dem Ab­lauf des vor­he­ri­gen Ver­trags, Bei­be­hal­tung der bis­he­ri­gen Ar­beits­be­din­gun­gen und Schrift­form) ab, die auch von Ar­beit­ge­bern mit ei­ner ge­rin­gen Beschäftig­ten­zahl ein­ge­hal­ten wer­den können.


ee) Sch­ließlich ha­ben die Kri­ti­ker der Se­nats­recht­spre­chung un­verändert nicht dar­stel­len können, wie bei ei­ner Ver­tragsände­rung im Zu­sam­men­hang mit dem Hin­aus­schie­ben des Ver­trags­en­des ei­nes sach­grund­los be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags ei­ne Ab­gren­zung zwi­schen ei­ner Verlänge­rung iSd. § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG und dem nach § 14 Abs. 2 Satz 2 Tz­B­fG un­zulässi­gen Neu­ab­schluss ei­nes be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags er­fol­gen könn­te. Ne­ben die­sem rechts­sys­te­ma­ti­schen Ar­gu­ment würde die Ver­knüpfung von Ände­run­gen der Ar­beits­be­din­gun­gen mit dem Hin­aus­schie­ben des Ver­trags­en­des in ei­ner Viel­zahl der zu be­ur­tei­len­den Fälle da­zu führen, dass § 14 Abs. 2 Satz 1 2. Halbs. Tz­B­fG sei­nen Cha­rak­ter als ein­fach und rechts­si­cher zu hand­ha­ben­der Aus­nah­me­tat­be­stand ver­lie­ren würde. Die Verlänge­rung un­ter­liegt nur ei­ner Be­fris­tungs­kon­trol­le da­hin­ge­hend, ob die Ver­ein­ba­rung vor dem Ab­lauf des zu verlängern­den Ver­trags in schrift­li­cher Form ge­trof­fen wor­den ist und sich auf das Hin­aus­schie­ben des Ver­trags­en­des be­schränkt hat. Ei­ne In­halts­kon­trol­le der Verlänge­rungs­ver­ein­ba­rung fin­det nicht statt. Würden ne­ben der Ab­re­de über das Hin­aus­schie­ben der Ver­trags­lauf­zeit noch wei­te­re Ver­trags­be­din­gun­gen geändert, könn­te dies un­ter den Vor­aus­set­zun­gen des § 310 Abs. 3 BGB zu ei­ner In­halts­kon­trol­le der ge­sam­ten Ver­ein­ba­rung führen.

2. Da­nach hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt in re­vi­si­ons­recht­lich nicht zu be­an­stan­den­der Wei­se an­ge­nom­men, dass es sich bei dem Ver­trag vom 11. Ju­ni 2005 nicht um ei­ne Verlänge­rung des am 24. Au­gust 2004 ge­schlos­se­nen be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags ge­han­delt hat. Denn mit dem zwei­ten Ver­trag ha­ben die Par­tei­en nicht nur die Lauf­zeit des ers­ten Ver­trags geändert,

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son­dern mit der Erhöhung der Ar­beits­zeit auch an­de­re Ar­beits­be­din­gun­gen ver­ein­bart. Die Be­klag­te hat mit der Ände­rung der Ar­beits­zeit nicht ei­nem An­spruch der Kläge­rin nach § 9 Tz­B­fG, son­dern be­trieb­li­chen Not­wen­dig­kei­ten Rech­nung ge­tra­gen.

a) § 9 Tz­B­fG ver­pflich­tet den Ar­beit­ge­ber, ei­nen teil­zeit­beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer, der ihm den Wunsch nach ei­ner Verlänge­rung sei­ner ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Ar­beits­zeit an­ge­zeigt hat, bei der Be­set­zung ei­nes ent-spre­chen­den frei­en Ar­beits­plat­zes bei glei­cher Eig­nung be­vor­zugt zu berück-sich­ti­gen, es sei denn, dass drin­gen­de be­trieb­li­che Gründe oder Ar­beits­zeit-wünsche an­de­rer teil­zeit­beschäftig­ter Ar­beit­neh­mer ent­ge­gen­ste­hen. § 9 Tz­B­fG be­gründet ei­nen in­di­vi­du­el­len Rechts­an­spruch, den der teil­zeit­beschäftig­te Ar­beit­neh­mer im We­ge der Leis­tungs­kla­ge durch­set­zen kann, wenn sich kei­ne bes­ser ge­eig­ne­ten Kon­kur­ren­ten be­wer­ben (BAG 8. Mai 2007 - 9 AZR 874/06 - Rn. 18, AP Tz­B­fG § 9 Nr. 3 = EzA Tz­B­fG § 9 Nr. 3). Ein an­ge­zeig­ter Wunsch des Ar­beit­neh­mers auf Erhöhung sei­ner Ar­beits­zeit ver­pflich­tet den Ar­beit­ge­ber nicht schon zur Ab­ga­be ei­nes An­ge­bots auf Ab­schluss ei­nes Ar­beits­ver­trags mit der vom Ar­beit­neh­mer gewünsch­ten Ar­beits­zeit. Die An­zei­ge des Ar­beit­neh­mers löst nur die in § 7 Abs. 2 Tz­B­fG be­stimm­ten Pflich­ten des Ar­beit­ge­bers aus. Er hat den Ar­beit­neh­mer über den frei­en Ar­beits­platz zu in­for­mie­ren. Es ist dann der Ent­schei­dung des Ar­beit­neh­mers über­las­sen, ob er sei­ne ver­trag­lich ver­ein­bar­te Ar­beits­zeit zu dem vom Ar­beit­ge­ber vor­ge­se­he­nen Ter­min und im ent­spre­chen­den Um­fang erhöhen will. Ist das der Fall, so hat er ein hier­auf be­zo­ge­nes Ver­trags­an­ge­bot an den Ar­beit­ge­ber zu rich­ten, des­sen Zu­gang der Ar­beit­ge­ber ab­war­ten kann (BAG 15. Au­gust 2006 - 9 AZR 8/06 - Rn. 21, AP Tz­B­fG § 9 Nr. 1 = EzA Tz­B­fG § 9 Nr. 1).

§ 9 Tz­B­fG gilt auch für be­fris­tet beschäftig­te Ar­beit­neh­mer, so­fern sie teil­zeit­beschäftigt sind (ErfK/Preis 8. Aufl. § 9 Tz­B­fG Rn. 3). Die­se können für die ver­blei­ben­de Ver­trags­dau­er die Erhöhung ih­rer Ar­beits­zeit ver­lan­gen und nach ei­nem hin­rei­chend be­stimm­ten Ver­trags­an­ge­bot bei Vor­lie­gen der Vor­aus­set­zun­gen des § 9 Tz­B­fG auch durch­set­zen. Des­halb han­delt es sich nicht um ei­nen un­zulässi­gen Neu­ab­schluss nach § 14 Abs. 2 Satz 2 Tz­B­fG, wenn in
 


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ei­nem be­fris­te­ten An­schluss­ver­trag ei­ne erhöhte Ar­beits­zeit ver­ein­bart wird, um ei­nem An­spruch des Ar­beit­neh­mers nach § 9 Tz­B­fG Rech­nung zu tra­gen. Da­zu muss der Ar­beit­neh­mer be­reits zu­vor oder anläss­lich der Ver­ein­ba­rung der Verlänge­rung ein Erhöhungs­ver­lan­gen nach § 9 Tz­B­fG gel­tend ge­macht ha­ben (im Er­geb­nis eben­so KR-Lip­ke 8. Aufl. § 14 Tz­B­fG Rn. 291; Sie­vers Tz­B­fG 2. Aufl. § 14 Rn. 319), dem der Ar­beit­ge­ber in dem Fol­ge­ver­trag mit der Verände­rung der Ar­beits­zeit Rech­nung trägt.


b) Da­nach hat die Be­klag­te mit der Erhöhung der Ar­beits­zeit in dem Ar­beits­ver­trag vom 11. Ju­ni 2005 nicht ei­nen An­spruch der Kläge­rin aus § 9 Tz­B­fG erfüllt. Die An­nah­me des Lan­des­ar­beits­ge­richts, es ver­blie­ben nach Ver­neh­mung der Zeu­gin S er­heb­li­che Zwei­fel an der Be­haup­tung der Be­klag­ten, der Kläge­rin sei ei­ne Stel­le in ei­ner an­de­ren Fi­lia­le mit erhöhter Ar­beits­zeit an­ge­bo­ten wor­den, weil sie zu­vor ei­nen ent­spre­chen­den Wunsch geäußert ha­be, hält der re­vi­si­ons­recht­li­chen Über­prüfung stand.

aa) Die Be­weiswürdi­gung ob­liegt grundsätz­lich dem Ge­richt der Tat­sa­chen­in­stanz. Die­ses hat sich nach § 286 ZPO sei­ne Über­zeu­gung darüber, ob ei­ne strei­ti­ge Be­haup­tung wahr ist oder nicht, un­ter Berück­sich­ti­gung des ge­sam­ten In­halts der Ver­hand­lung und des Er­geb­nis­ses ei­ner durch­geführ­ten Be­weis­auf­nah­me zu bil­den. Die vom Be­ru­fungs­ge­richt vor­ge­nom­me­ne Würdi­gung des In­halts der Ver­hand­lung und des Er­geb­nis­ses ei­ner Be­weis­auf­nah­me ist für die Re­vi­si­ons­in­stanz gemäß § 559 Abs. 2 ZPO bin­dend. Das Re­vi­si­ons­ge­richt kann nur prüfen, ob die Würdi­gung des Be­ru­fungs­ge­richts möglich ist, nicht ge­gen Denk­ge­set­ze oder Er­fah­rungssätze verstößt und die Re­vi­si­on zulässi­ge und be­gründe­te Ver­fah­rensrügen er­ho­ben hat (BAG 3. April 1986 - 2 AZR 324/85 - AP BGB § 626 Ver­dacht straf­ba­rer Hand­lung Nr. 18 = EzA Be­trVG 1972 § 102 Nr. 63, zu I 2 der Gründe).


bb) Der­ar­ti­ge Feh­ler sind dem Lan­des­ar­beits­ge­richt nicht un­ter­lau­fen. Sei­ne Be­weiswürdi­gung ist nicht nur möglich, son­dern na­he­lie­gend.


Die Be­klag­te geht zu Un­recht da­von aus, dass die Be­weiswürdi­gung un­vollständig sei, weil das Lan­des­ar­beits­ge­richt die Aus­sa­ge der Zeu­gin S, sie
 


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ha­be der Kläge­rin die be­fris­te­te Beschäfti­gung mit 30 Wo­chen­stun­den des­halb an­ge­bo­ten, weil die Kläge­rin al­lein­ste­hend und auf das Geld an­ge­wie­sen und ihr zum da­ma­li­gen Zeit­punkt im­mer noch be­wusst ge­we­sen sei, dass die Kläge­rin mehr als 20 St­un­den ha­be ar­bei­ten wol­len, un­berück­sich­tigt ge­las­sen ha­be. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt war nicht ver­pflich­tet, auf je­de Ein­zel­aus­sa­ge der Zeu­gin S ein­zu­ge­hen. Es konn­te sich bei sei­ner Würdi­gung der Zeu­gen­aus­sa­ge auf die aus sei­ner Sicht maßgeb­li­chen Äußerun­gen der Zeu­gin be­schränken. Es hat hier­bei vor dem Hin­ter­grund der Aus­sa­ge der Zeu­gin, sie könne den ihr vor­ge­hal­te­nen ent­ge­gen­ste­hen­den Vor­trag der Kläge­rin nicht bestäti­gen und sich dar­an nicht mehr er­in­nern, ge­prüft, ob es mögli­che Zwei­fel an der Rich­tig­keit des Be­klag­ten­vor­brin­gens über­win­den konn­te. Dies hat das Lands­ar­beits­ge­richt ver­neint, weil es nach den Be­kun­dun­gen der Zeu­gin nicht aus­sch­ließen konn­te, dass die Erhöhung der Ar­beits­zeit nicht auf Grund ei­nes von der Kläge­rin geäußer­ten Wun­sches er­folgt ist, son­dern weil kurz­fris­tig ein Ar­beits­platz mit ei­ner Ar­beits­zeit von 30 Wo­chen­stun­den frei­ge­wor­den ist. Die­se Würdi­gung ist re­vi­si­ons­recht­lich nicht zu be­an­stan­den. Letzt­lich ver­sucht die Be­klag­te nur, die Be­weiswürdi­gung des Lan­des­ar­beits­ge­richts durch ih­re ei­ge­ne zu er­set­zen.


c) Der Ab­schluss des be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags vom 11. Ju­ni 2005 stellt da­nach kei­ne Verlänge­rung des Aus­gangs­ver­trags vom 24. Au­gust 2004 dar. Da­her kann da­hin­ste­hen, ob die Kläge­rin zum Zeit­punkt der Ver­ein­ba­rung am 11. Ju­ni 2005 ei­ne Erhöhung ih­rer Ar­beits­zeit auf 30 Wo­chen­ar­beits­stun­den ab dem 1. Sep­tem­ber 2005 über­haupt be­an­spru­chen konn­te. Dies er­scheint des­halb frag­lich, weil die Kläge­rin nur ei­nen Wunsch nach ei­ner Erhöhung ih­rer Ar­beits­zeit auf die re­gelmäßige Ar­beits­zeit geäußert hat­te und nicht oh­ne wei­te­res an­zu­neh­men ist, dass die­ser Wunsch zu­gleich als ein Ver­trags­an­ge­bot iSd. § 9 Tz­B­fG auf Ab­schluss ei­nes be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags mit ei­ner wöchent­li­chen Ar­beits­zeit von 30 St­un­den an­zu­se­hen war. Da­ne­ben hat die Be­klag­te nicht dar­ge­legt, dass ge­ra­de die Kläge­rin und nicht an­de­re Ar­beit­neh­mer der Be­klag­ten das ab dem 1. Sep­tem­ber 2005 zur Verfügung ste­hen­de St­un­den­vo­lu­men be­an­spru­chen konn­te.
 


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3. Die Kos­ten­ent­schei­dung folgt aus § 97 Abs. 1 ZPO.


Dörner

Gräfl 

Koch

Höken­schnie­der 

Kroll­mann

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