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ARBEITSRECHT AKTUELL // 22/009

Ur­laub trotz Co­ro­na-Qua­ran­tä­ne-An­ord­nung

Legt ein Ar­beit­neh­mer trotz be­hörd­li­cher Qua­ran­tä­ne-An­ord­nung kei­ne ärzt­li­che Ar­beits­un­fä­hig­keits­be­schei­ni­gung vor, wer­den Ur­laubs­ta­ge an­ge­rech­net: Lan­des­ar­beits­ge­richt Köln, Ur­teil vom 13.12.2021, 2 Sa 488/21
Flugzeit landet auf Urlaubsinsel, Urlaubsreise

16.02.2022. Ar­beit­neh­mer, die wäh­rend ih­rer Ur­laubs­ta­ge in ei­ne be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Qua­ran­tä­ne müs­sen, be­kom­men die­se auch dann an­ge­rech­net, wenn der Ar­beit­neh­mer sei­ne Ur­laubs­ta­ge we­gen der häus­li­chen Ab­son­de­rung nicht nut­zen kann. Die­se Ent­schei­dung des Ar­beits­ge­richts Bonn (Ar­beits­ge­richt Bonn, Ur­teil vom 07.07.2021, 2 Ca 504/21) hat nun das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Köln in ei­nem Ur­teil vom 13.12.2021 be­stä­tigt.

Ei­ne Ar­beit­neh­me­rin klag­te auf Nach­ge­wäh­rung von fünf Ur­laubs­ta­gen, die sie als Kon­takt­per­son ers­ten Gra­des ih­res an Co­ro­na er­krank­ten Kin­des, in ei­ner be­hörd­lich ab­ge­ord­ne­ten Qua­ran­tä­ne ver­brach­te. Sie be­haup­te­te, dass ein po­si­ti­ver In­fek­ti­ons­test vor­le­gen ha­ben, sie hät­te je­doch kei­ne Sym­pto­me fest­ge­stellt und auch kei­ne Ar­beits­un­fä­hig­keits­be­schei­ni­gung er­hal­ten. Man­gels ei­ner sol­chen ärzt­li­chen Be­schei­ni­gung wies das Ar­beits­ge­richt Bonn die Kla­ge auf Nach­ge­wäh­rung der Ur­laubs­ta­ge ab. § 9 Bun­des­ur­laubs­ge­setz (BUrlG) sä­he zwar vor, dass Ta­ge der Ar­beits­un­fä­hig­keit auf­grund ei­ner Er­kran­kung nicht auf den Jah­res­ur­laub an­ge­rech­net wer­den, doch müss­te ei­ne Ar­beits­un­fä­hig­keit ärzt­lich nach­ge­wie­sen wer­den. Ei­ne be­hörd­lich Qua­ran­tä­ne-An­ord­nung er­setzt nicht die be­nö­tig­te Be­schei­ni­gung, da sie kei­ne Ar­beits­un­fä­hig­keit nach­weist.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu die­ser Ent­schei­dung fin­den Sie hier: LAG Köln: Ur­laubs­ta­ge kön­nen auch bei ei­ner Co­ro­na-Qua­ran­tä­ne ver­braucht wer­den

Letzte Überarbeitung: 1. März 2022

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