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BAG, Be­schluss vom 20.04.2010, 1 ABR 78/08

   
Schlagworte: Mitbestimmung in personellen Angelegenheiten, Tendenzträger
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 1 ABR 78/08
Typ: Beschluss
Entscheidungsdatum: 20.04.2010
   
Leitsätze:

1. Die Pressefreiheit des Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG umfasst auch den Anzeigenteil einer Tageszeitung.


2. Anzeigenredakteure sind Tendenzträger, wenn sie entweder durch eigene Veröffentlichungen oder die Auswahl und das Redigieren von Beiträgen und Texten Dritter auf die Tendenzverwirklichung eines Verlagsunternehmens unmittelbar inhaltlich Einfluss nehmen.

Vorinstanzen: Arbeitsgericht Köln, Beschluss vom 17.10.2007, 7 BV 122/07
Landesarbeitsgericht Köln, Beschluss vom 24.06.2008, 9 TaBV 74/07
   


BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT

1 ABR 78/08
9 TaBV 74/07
Lan­des­ar­beits­ge­richt Köln

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am

20. April 2010

BESCHLUSS

Klapp, Ur­kunds­be­am­ter

der Geschäfts­stel­le

In dem Be­schluss­ver­fah­ren

mit den Be­tei­lig­ten

1.

An­trag­stel­ler, An­schluss­be­schwer­deführer und Rechts­be­schwer­deführer,

2. 


Be­schwer­deführe­rin,

hat der Ers­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der Anhörung vom 20. April 2010 durch die Präsi­den­tin des Bun­des­ar­beits­ge­richts Schmidt, die
 

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Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Linck und Dr. Koch so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Dr. Fe­der­lin und Brun­ner für Recht er­kannt:


Die Rechts­be­schwer­de des Be­triebs­rats ge­gen den Be­schluss des Lan­des­ar­beits­ge­richts Köln vom 24. Ju­ni 2008 - 9 TaBV 74/07 - wird zurück­ge­wie­sen.


Von Rechts we­gen!

Gründe

A. Die Be­tei­lig­ten strei­ten über ein Mit­be­stim­mungs­recht bei der Ent­sen­dung von An­zei­gen­re­dak­teu­ren zu be­trieb­li­chen Bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen.


Die Ar­beit­ge­be­rin be­treibt in K ei­nen Zei­tungs­ver­lag. Mit Schrei­ben vom 20. März 2007 be­an­trag­te sie die Zu­stim­mung des bei ihr er­rich­te­ten Be­triebs­rats zur Durchführung ei­ner be­trieb­li­chen Bil­dungs­maßnah­me „Ado­be Pho­to­shop CS2 - Fir­men­se­mi­nar“ für die vier Mit­glie­der der Re­dak­ti­on Ver­lags-bei­la­gen. Dies lehn­te der Be­triebs­rat mit der Be­gründung ab, er könne nicht er­ken­nen, dass die­se Re­dak­teu­re die Un­ter­rich­tung in ei­nem Bild­be­ar­bei­tungs­pro­gramm für ih­re Tätig­keit benötig­ten. Nach­dem auch wei­te­re Ver­hand­lun­gen zwi­schen der Ar­beit­ge­be­rin und dem Be­triebs­rat zu kei­ner Verständi­gung führ­ten, ver­trat die Ar­beit­ge­be­rin im Schrei­ben vom 16. April 2007 nun­mehr die Auf­fas­sung, es han­de­le sich um ei­ne mit­be­stim­mungs­freie Bil­dungs­ver­an­stal­tung für Ten­denzträger iSd. § 118 Abs. 1 Be­trVG und führ­te die Ver­an­stal­tung durch.


Die An­zei­gen­re­dak­teu­re sind in der Re­dak­ti­on Ver­lags­bei­la­gen beschäftigt, die der An­zei­gen­ab­tei­lung der Ar­beit­ge­be­rin zu­ge­ord­net ist. In die­ser Re­dak­ti­on wer­den die An­zei­gen und re­dak­tio­nel­len Tex­te für die An­zei­gen­son­der­veröffent­li­chun­gen in den Ver­lags­bei­la­gen für den K-Stadt-An­zei­ger re­dak­tio­nell vor­be­rei­tet. Die An­zei­gen­re­dak­teu­re sind zuständig für das Ver­fas­sen von Be­rich­ten zu Son­der­the­men, Mes­sen und Son­der­ver­an­stal­tun­gen


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so­wie für das Ver­fas­sen von An­zei­gen zu fir­men­be­zo­ge­nen The­men wie zB Ju­biläen so­wie Geschäfts­neu- oder -wie­de­reröff­nun­gen, die als Kun­den-an­zei­gen ge­kenn­zeich­net sind. Die Auf­ga­be der An­zei­gen­re­dak­teu­re be­steht in der Auf­be­rei­tung des von Kun­den an­ge­lie­fer­ten Wort- und Bild­ma­te­ri­als, der Be­ar­bei­tung und dem Ver­fas­sen von Tex­ten, ih­rer re­dak­tio­nel­len und tech­ni­schen Aus­ge­stal­tung so­wie in der Ko­or­di­nie­rung sämt­li­cher Tätig­kei­ten. Die An­zei­gen­re­dak­teu­re neh­men an der Re­dak­ti­ons­kon­fe­renz nicht teil. Die von ih­nen be­ar­bei­te­ten An­zei­gen­son­der­veröffent­li­chun­gen er­schei­nen oh­ne Ände­run­gen in ei­ner wei­te­ren K Ta­ges­zei­tung.

Der Be­triebs­rat hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, er ha­be bei der Durchführung von in­ner­be­trieb­li­chen Bil­dungs­maßnah­men für die An­zei­gen­re­dak­teu­re nach § 98 Be­trVG mit­zu­be­stim­men. Dem ste­he die Re­ge­lung des § 118 Abs. 1 Satz 1 Be­trVG nicht ent­ge­gen. Bei den An­zei­gen­re­dak­teu­ren han­de­le es sich nicht um Ten­denzträger.

Der Be­triebs­rat hat be­an­tragt, 


1. der Ar­beit­ge­be­rin auf­zu­ge­ben, es künf­tig zu un­ter­las­sen, ein­sei­tig oh­ne Zu­stim­mung des Be­triebs­rats oder der Ent­schei­dung ei­ner Ei­ni­gungs­stel­le in­ner­be­trieb­li­che Bil­dungs­maßnah­men für Mit­glie­der der Re­dak­ti­on Ver­lags­bei­la­gen der An­zei­gen­ab­tei­lung durch­zuführen,


2. der Ar­beit­ge­be­rin für den Fall der Zu­wi­der­hand­lung ein Ord­nungs­geld, des­sen Höhe in das Er­mes­sen des Ge­richts ge­setzt wird, an­zu­dro­hen,

hilfs­wei­se,

3. fest­zu­stel­len, dass dem Be­triebs­rat ein Mit­be­stim­mungs­recht bei in­ner­be­trieb­li­chen Bil­dungs­maßnah­men für Mit­glie­der der Re­dak­ti­on Ver­lags­bei­la­gen der An­zei­gen­ab­tei­lung zu­steht.

Die Ar­beit­ge­be­rin hat be­an­tragt, die Anträge ab­zu­wei­sen. 

Das Ar­beits­ge­richt hat dem Un­ter­las­sungs­an­trag ent­spro­chen und der Ar­beit­ge­be­rin für den Fall der Zu­wi­der­hand­lung ein Ord­nungs­geld iHv. 1.000,00 Eu­ro an­ge­droht. Ge­gen die­sen Be­schluss ha­ben die Ar­beit­ge­be­rin Be­schwer­de und der Be­triebs­rat An­schluss­be­schwer­de mit dem Ziel ein­ge­legt,
 

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der Ar­beit­ge­be­rin für je­den Fall der Zu­wi­der­hand­lung ein Ord­nungs­geld iHv. 10.000,00 Eu­ro an­zu­dro­hen. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat der Be­schwer­de der Ar­beit­ge­be­rin ent­spro­chen und die An­schluss­be­schwer­de des Be­triebs­rats zurück­ge­wie­sen, oh­ne sich mit des­sen hilfs­wei­se ge­stell­ten Fest­stel­lungs­an­trag zu be­fas­sen. In der Rechts­be­schwer­de­instanz ver­folgt der Be­triebs­rat sei­ne zu­letzt vor dem Lan­des­ar­beits­ge­richt ge­stell­ten Anträge wei­ter.

B. Die Rechts­be­schwer­de ist un­be­gründet. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Anträge des Be­triebs­rats zu Recht ab­ge­wie­sen. Von sei­nem Un­ter­las­sungs­an­trag und dem hilfs­wei­se ge­stell­ten Fest­stel­lungs­an­trag sind Fall­ge­stal­tun­gen er­fasst, in de­nen ein Mit­be­stim­mungs­recht nicht be­steht. Der An­trag auf An­dro­hung ei­nes Ord­nungs­gel­des ist dem Se­nat nicht zur Ent­schei­dung an­ge­fal­len.

I. Der vom Be­triebs­rat als Haupt­an­trag ge­stell­te Un­ter­las­sungs­an­trag ist zulässig.

1. Der An­trag be­darf der Aus­le­gung. 

Nach sei­nem Wort­laut ist er dar­auf ge­rich­tet, der Ar­beit­ge­be­rin un­ter den im An­trag ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen die Durchführung von Maßnah­men der be­trieb­li­chen Be­rufs­bil­dung iSd. § 98 Be­trVG un­abhängig von ih­rem Ten­denz­be­zug zu un­ter­sa­gen. Die­ses An­trags­verständ­nis ent­spricht auch dem Wil­len des Be­triebs­rats, was die­ser in der Anhörung vor dem Se­nat aus­drück­lich bestätigt hat. Der Be­triebs­rat möch­te ent­spre­chend dem von ihm an­geführ­ten An­lass­fall ver­hin­dern, dass die Ar­beit­ge­be­rin die An­zei­gen­re­dak­teu­re oh­ne sei­ne Zu­stim­mung zu be­trieb­li­chen Be­rufs­bil­dungs­maßnah­men ent­sen­det. Da­mit er­streckt sich der Un­ter­las­sungs­an­trag auch auf Maßnah­men der Ar­beit­ge­be­rin, bei de­nen nicht das „wie“ der be­trieb­li­chen Be­rufs­bil­dungs­maßnah­me, son­dern aus­sch­ließlich das Teil­nah­me­recht von An­zei­gen­re­dak­teu­ren zwi­schen den Be­triebs­par­tei­en im Streit ist und bei de­nen sich das Be­tei­li­gungs­recht des Be­triebs­rats nicht nach § 98 Abs. 1 Be­trVG, son­dern nach § 98 Abs. 3 und 4 Be­trVG rich­tet.


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2. Mit die­sem In­halt ist der An­trag hin­rei­chend be­stimmt iSv. § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO und ggf. voll­stre­ckungsfähig gem. § 85 Abs. 1 Satz 1, Satz 3 ArbGG iVm. § 888 Abs. 1 Satz 1 ZPO. Bei ei­ner dem An­trag statt­ge­ben­den Ent­schei­dung kann die Ar­beit­ge­be­rin ein­deu­tig er­ken­nen, wel­cher Hand­lun­gen sie sich ent­hal­ten soll und wann sie we­gen ei­nes Ver­s­toßes mit der Verhängung ei­nes Ord­nungs­gel­des rech­nen muss.


II. Der Un­ter­las­sungs­an­trag ist un­be­gründet. Der Be­triebs­rat kann nicht nach § 98 Be­trVG be­an­spru­chen, dass die Ar­beit­ge­be­rin be­trieb­li­che Be­rufs­bil­dungs­maßnah­men für die in der Re­dak­ti­on Ver­lags­bei­la­gen beschäftig­ten An­zei­gen­re­dak­teu­re nur nach sei­ner Zu­stim­mung oder ei­nes die­se er­set­zen­den Spruchs ei­ner Ei­ni­gungs­stel­le durchführt.

1. Der vom Be­triebs­rat ge­stell­te Un­ter­las­sungs­an­trag ist ein Glo­balan­trag. Er er­fasst je­de Form der Durchführung von be­trieb­li­chen Be­rufs­bil­dungs­maßnah­men, an de­nen An­zei­gen­re­dak­teu­re teil­neh­men sol­len. Nach der ständi­gen Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts ist ein Glo­balan­trag, der ein­schränkungs­los ei­ne Viel­zahl mögli­cher Fall­ge­stal­tun­gen er­fasst, grundsätz­lich als ins­ge­samt un­be­gründet ab­zu­wei­sen, wenn un­ter ihn zu­min­dest auch Sach­ver­hal­te fal­len, in de­nen sich der An­trag als un­be­gründet er­weist (3. Ju­ni 2003 - 1 ABR 19/02 - zu B II 2 a der Gründe mwN, BA­GE 106, 188).

2. Der Un­ter­las­sungs­an­trag ist schon des­halb un­be­gründet, weil die Ar­beit­ge­be­rin be­trieb­li­che Be­rufs­bil­dungs­maßnah­men iSd. § 98 Be­trVG für die Mit­glie­der der Re­dak­ti­on Ver­lags­bei­la­gen oh­ne die Zu­stim­mung des Be­triebs­rats durchführen kann, wenn die­ser sich da­mit be­gnügt, der per­so­nel­len Aus­wah­l­ent­schei­dung der Ar­beit­ge­be­rin zu wi­der­spre­chen.

§ 98 Be­trVG sieht ein Mit­be­stim­mungs­recht in mehr­fa­cher Hin­sicht vor. Nach § 98 Abs. 1 Be­trVG hat der Be­triebs­rat bei der Durchführung von Maßnah­men der be­trieb­li­chen Be­rufs­bil­dung mit­zu­be­stim­men, nach § 98 Abs. 2 Be­trVG kann er der Be­stel­lung ei­ner mit der Durchführung der be­trieb­li­chen Be­rufs­bil­dung be­auf­trag­ten Per­son wi­der­spre­chen oder ih­re Ab­be­ru­fung ver­lan­gen und gemäß § 98 Abs. 3 und 4 Be­trVG kann er un­ter be­stimm­ten Vor-

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aus­set­zun­gen Vor­schläge für die Teil­nah­me von Ar­beit­neh­mern an Maßnah­men der be­ruf­li­chen Bil­dung ma­chen und bei de­ren Nicht­an­nah­me durch den Ar­beit­ge­ber über die Aus­wahl der Teil­neh­mer mit­ent­schei­den. Das Be­tei­li­gungs­recht nach § 98 Abs. 3 und 4 Be­trVG setzt aber vor­aus, dass der Be­triebs­rat zu­vor ei­ge­ne Vor­schläge für die Per­son der Teil­neh­mer ge­macht hat; ent­ge­gen der Vor­stel­lun­gen des Be­triebs­rats kann er sich nicht dar­auf be­schränken, der vom Ar­beit­ge­ber ge­trof­fe­nen Aus­wahl zu wi­der­spre­chen (vgl. BAG 8. De­zem­ber 1987 - 1 ABR 32/86 - zu B II 2 der Gründe, BA­GE 57, 114).


3. Der Un­ter­las­sungs­an­trag ist auch des­halb un­be­gründet, weil ein Mit­be­stim­mungs­recht des Be­triebs­rats bei der Durchführung von be­trieb­li­chen Be­rufs­bil­dungs­maßnah­men für die bei der Ar­beit­ge­be­rin täti­gen An­zei­gen­re­dak­teu­re aus­ge­schlos­sen ist, da es sich bei die­ser Per­so­nen­grup­pe um Ten­denzträger han­delt und die Maßnah­men ten­denz­be­zo­gen sind.


a) Nach § 118 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Be­trVG fin­den die Vor­schrif­ten des Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­set­zes auf Un­ter­neh­men und Be­trie­be, die un­mit­tel­bar und über­wie­gend Zwe­cken der Be­richt­er­stat­tung oder Mei­nungsäußerung iSv. Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG die­nen, kei­ne An­wen­dung, so­weit die Ei­gen­art des Un­ter­neh­mens oder des Be­triebs dem ent­ge­gen­steht. Durch § 118 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Be­trVG wird die An­wen­dung von Mit­be­stim­mungs­rech­ten aus-ge­schlos­sen, so­weit durch sie die Pres­se­frei­heit ein­ge­schränkt würde. Die Vor­schrift ist ei­ne grund­rechts­aus­ge­stal­ten­de Re­ge­lung, bei de­ren Aus­le­gung und An­wen­dung es nicht auf das Ge­wicht der durch die in Fra­ge ste­hen­den Mit­be­stim­mungs­rech­te geschütz­ten Be­lan­ge der Ar­beit­neh­mer an­kommt (BVerfG 15. De­zem­ber 1999 - 1 BvR 729/92 - zu II 2 b der Gründe, NZA 2000, 217). Die Be­tei­li­gungs­rech­te des Be­triebs­rats können da­her bei per­so­nen-be­zo­ge­nen Maßnah­men in Ten­denz­be­trie­ben iSd. § 118 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Be­trVG be­schränkt sein, wenn die­se Ten­denzträger be­tref­fen und ih­re Ausübung die Frei­heit des Ver­le­gers zur Ten­denz­be­stim­mung und Ten­denz­ver­wirk­li­chung ernst­haft be­ein­träch­ti­gen und da­mit des­sen durch Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG geschütz­tes Frei­heits­recht ver­let­zen würde (BAG 30. Mai 2006 - 1 ABR 17/05 - Rn. 24 mwN, BA­GE 118, 205).


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b) Die Ar­beit­ge­be­rin ist ein Ten­denz­un­ter­neh­men. Ihr Geschäfts­zweck ist die Be­richt­er­stat­tung und Mei­nungsäußerung iSd. § 118 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Be­trVG. Der Ten­den­zei­gen­schaft der Ar­beit­ge­be­rin steht der von ih­rem Ei­gentümer ver­folg­te Er­werbs­zweck nicht ent­ge­gen. Für die An­wen­dung des § 118 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Be­trVG ist grundsätz­lich der über­wie­gend ver­folg­te Un­ter­neh­mens­ge­gen­stand maßgeb­lich und nicht, ob der Un­ter­neh­mer mit Ge­winn­erzie­lungs­ab­sicht han­delt (BAG 1. Sep­tem­ber 1987 - 1 ABR 23/86 - zu B II 1 b aa der Gründe, BA­GE 56, 81). Die Ten­den­zei­gen­schaft der Ar­beit­ge­be­rin wird auch nicht in Fra­ge ge­stellt, weil sie ihr An­zei­gen­geschäft mit ei­nem an­de­ren K Zei­tungs­ver­lag ge­mein­sam be­treibt. Die un­ter­neh­mensüberg­rei­fen­de Zu­sam­men­ar­beit von Un­ter­neh­men iSd. § 118 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Be­trVG in ten­denz­geschütz­ten Be­rei­chen führt nicht zum Ver­lust des durch Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG gewähr­leis­te­ten Schut­zes.


c) Die in der Re­dak­ti­on Ver­lags­bei­la­gen der An­zei­gen­ab­tei­lung beschäftig­ten Re­dak­teu­re sind Ten­denzträger.

aa) Beschäftig­te sind Ten­denzträger, wenn die Be­stim­mun­gen und Zwe­cke des je­wei­li­gen in § 118 Abs. 1 Be­trVG ge­nann­ten Un­ter­neh­mens oder Be­triebs für ih­re Tätig­keit in­halt­lich prägend sind (BAG 13. Fe­bru­ar 2007 - 1 ABR 14/06 - Rn. 16, BA­GE 121, 139). Dies setzt vor­aus, dass sie die Möglich­keit ha­ben, in die­ser Wei­se auf die Ten­denz­ver­wirk­li­chung Ein­fluss zu neh­men (BAG 12. No­vem­ber 2002 - 1 ABR 60/01 - zu B II 2 b bb der Gründe mwN, BA­GE 103, 329). Ei­ne bloße Mit­wir­kung bei der Ten­denz­ver­fol­gung genügt dafür nicht (BAG 18. April 1989 - 1 ABR 2/88 - zu B II 2 c der Gründe mwN, BA­GE 61, 305). Wird der Ar­beit­neh­mer auch mit nicht ten­denz­be­zo­ge­nen Auf­ga­ben beschäftigt, muss al­ler­dings der An­teil der ten­denz­be­zo­ge­nen Auf­ga­ben an der Ge­samt­ar­beits­zeit nicht über­wie­gen. Für sei­ne Ei­gen­schaft als Ten­denzträger ist es aus­rei­chend, wenn er über­haupt sol­che Ar­bei­ten in nicht völlig un­be­deu­ten­dem Um­fang ver­rich­tet (BAG 20. No­vem­ber 1990 - 1 ABR 87/89 - zu B IV 4 a der Gründe, AP Be­trVG 1972 § 118 Nr. 47 = EzA Be­trVG 1972 § 118 Nr. 57).


bb) Nach der ständi­gen Se­nats­recht­spre­chung sind im Me­di­en­be­reich beschäftig­te Per­so­nen als Ten­denzträger an­zu­se­hen, die als Re­dak­teur auf die


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Be­richt­er­stat­tung und Mei­nungsäußerung ei­nes Pres­se­un­ter­neh­mens un­mit­tel­bar in­halt­lich Ein­fluss neh­men können (1. Sep­tem­ber 1987 - 1 ABR 22/86 - zu B 2 a aa der Gründe mwN, BA­GE 56, 71). Als ei­ne sol­che Ein­fluss­nah­me auf die Ten­denz­ver­wirk­li­chung kom­men so­wohl ei­ge­ne Veröffent­li­chun­gen wie auch die Aus­wahl und das Re­di­gie­ren von Beiträgen und Tex­ten Drit­ter in Be­tracht (31. Mai 1983 - 1 ABR 57/80 - zu B II 1 b aa der Gründe, BA­GE 43, 35). In der Tätig­keit ei­nes Re­dak­teurs ver­mit­telt sich die für ei­nen Zei­tungs­ver­lag kenn­zeich­nen­de Ten­denz (30. Mai 2006 - 1 ABR 17/05 - Rn. 23, BA­GE 118, 205). Auf des­sen pres­se­recht­li­che Ver­ant­wort­lich­keit kommt es hin­ge­gen nicht an (7. No­vem­ber 1975 - 1 AZR 282/74 - zu 1 der Gründe, AP Be­trVG 1972 § 118 Nr. 4 = EzA Be­trVG 1972 § 118 Nr. 9).

cc) Die Pres­se­frei­heit des Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG gewähr­leis­tet die pu­bli­zis­ti­sche Betäti­gung von der Be­schaf­fung der In­for­ma­ti­on bis zur Ver­brei­tung der Nach­richt und der Mei­nung (BVerfG 6. Ok­to­ber 1959 - 1 BvL 118/53 - BVerfGE 10, 118, 121). Dies um­fasst das Recht, die in­halt­li­che Ten­denz ei­ner Zei­tung fest­zu­le­gen, bei­zu­be­hal­ten, zu ändern und die­se Ten­denz zu ver­wirk­li­chen (BVerfG 6. No­vem­ber 1979 - 1 BvR 81/76 - BVerfGE 52, 283, 297). Nach der ständi­gen Recht­spre­chung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts um­fasst der Schutz­be­reich der Pres­se­frei­heit den ge­sam­ten In­halt ei­nes Pres­se­er­zeug­nis­ses, dar­un­ter auch die in ihm ent­hal­te­nen Wer­be­an­zei­gen für An­zei­gen­kun­den (12. De­zem­ber 2000 - 1 BvR 1762/95 - BVerfGE 102, 347, 359). Die­se die­nen wie an­de­re Nach­rich­ten der Be­schaf­fung und Ver­brei­tung ei­ner In­for­ma­ti­on (10. Mai 1983 - 1 BvR 385/82 - BVerfGE 64, 108, 114; 4. April 1967 - 1 BvR 414/64 - BVerfGE 21, 271, 279). Die Ge­stal­tung und Veröffent­li­chung von Wirt­schafts­wer­bung in ei­ner Zei­tung ist da­her Teil des durch Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG geschütz­ten Be­reichs.


dd) Da­nach hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt die in der Re­dak­ti­on Ver­lags­bei­la­gen beschäftig­ten An­zei­gen­re­dak­teu­re zu Recht als Ten­denzträger an-ge­se­hen. Ih­nen sind über­wie­gend Tätig­kei­ten über­tra­gen, auf­grund de­rer sie auf die Ten­denz­ver­wirk­li­chung der Ar­beit­ge­be­rin Ein­fluss neh­men können.

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(1) Nach den vom Be­triebs­rat nicht mit Ver­fah­rensrügen an­ge­grif­fe­nen und da­her für den Se­nat bin­den­den Fest­stel­lun­gen des Lan­des­ar­beits­ge­richts (§ 559 Abs. 2 ZPO) gehört die Be­ar­bei­tung der Tex­te von An­zei­gen­son­der­veröffent­li­chun­gen zu den Auf­ga­ben der An­zei­gen­re­dak­teu­re. Der über­wie­gen­de Teil ih­rer Tätig­keit be­steht in der Be­ar­bei­tung von frem­den Tex­ten, die ent­we­der von ih­nen selbst oder nach ih­ren Vor­ga­ben durch be­auf­trag­te Re­dak­teu­re re­di­giert wer­den. Da­ne­ben ob­liegt ih­nen das Ver­fas­sen von länge­ren An­zei­gen­tex­ten für Kun­den zB aus An­lass von Fir­men­ju­biläen. Auf die Aus­wahl des veröffent­lich­ten Text- und Bild­ma­te­ri­als und auf de­ren Be­ar­bei­tung ha­ben die An­zei­gen­kun­den der Son­der­veröffent­li­chun­gen kei­nen Ein­fluss.


(2) Die An­zei­gen­re­dak­teu­re wir­ken da­nach durch ei­ge­ne Veröffent­li­chun­gen wie auch die Aus­wahl und die Be­ar­bei­tung von Beiträgen und Tex­ten Drit­ter an der von der Ar­beit­ge­be­rin her­aus­ge­ge­be­nen Ta­ges­zei­tung mit. In den An­zei­gen­son­der­veröffent­li­chun­gen wer­den de­ren Le­ser über aus­gewähl­te Wirt­schafts­be­rei­che oder Be­rufs­grup­pen so­wie über Son­der­ver­an­stal­tun­gen in­for­miert. Die Würdi­gung des Lan­des­ar­beits­ge­richts, wo­nach die­se Veröffent­li­chun­gen auf­grund ih­rer po­si­ti­ven Dar­stel­lung der in ih­nen ent­hal­te­nen The­men mei­nungs­bil­den­den Cha­rak­ter ha­ben, ist rechts­be­schwer­de­recht­lich nicht zu be­an­stan­den und wird auch vom Be­triebs­rat nicht in Fra­ge ge­stellt. Die An­zei­gen­re­dak­teu­re un­ter­lie­gen kei­nen Wei­sun­gen der An­zei­gen­kun­den. Da­mit ist ih­re Tätig­keit un­mit­tel­bar von den ten­denz­be­zo­ge­nen Zwe­cken der Ar­beit­ge­be­rin ge­prägt und be­schränkt sich nicht auf ei­ne bloße Un­terstützung der An­zei­gen­kun­den.

(3) Die Ten­denzträge­rei­gen­schaft der An­zei­gen­re­dak­teu­re wird nicht da­durch in Fra­ge ge­stellt, dass die­se nicht an der Re­dak­ti­ons­kon­fe­renz teil­neh­men oder die Re­dak­ti­on Ver­lags­bei­la­gen der An­zei­gen­ab­tei­lung zu­ge­ord­net ist. Dies hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt zu­tref­fend er­kannt. Die Ten­denzträge­rei­gen­schaft von Re­dak­teu­ren rich­tet sich nach ih­rem durch ih­re Tätig­keit ver­mit­tel­ten in­halt­li­chen Ein­fluss auf den durch Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG geschütz­ten Be­reich des Pres­se­er­zeug­nis­ses und nicht nach ih­rer or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­bin­dung in das Ver­lags­un­ter­neh­men. Da­ne­ben hat das


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Be­schwer­de­ge­richt zu Recht dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Ar­beit­ge­be­rin die Ver­wirk­li­chung ih­rer Ten­denz in den An­zei­gen­son­der­veröffent­li­chun­gen auch auf an­de­re Wei­se als durch ei­ne Teil­nah­me der An­zei­gen­re­dak­teu­re an der Re­dak­ti­ons­kon­fe­renz si­cher­stel­len kann.


d) Das Be­tei­li­gungs­recht des Be­triebs­rats ist bei der Durchführung von be­trieb­li­chen Bil­dungs­maßnah­men (§ 98 Abs. 1, 3 und 4 Be­trVG) ge­genüber den An­zei­gen­re­dak­teu­ren aus­ge­schlos­sen.


Nach der Recht­spre­chung des Se­nats schützt die Pres­se­frei­heit des Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG die Frei­heit ei­nes Ver­lags­un­ter­neh­mens, darüber zu be­stim­men, ob und auf wel­che Wei­se Re­dak­teu­ren wei­ter­ge­hen­de Kennt­nis­se und Fähig­kei­ten durch die Teil­nah­me an be­trieb­li­chen Bil­dungs­maßnah­men ver­mit­telt wer­den. Von de­ren fach­li­cher Kom­pe­tenz ist die Ten­denz­ver­wirk­li­chung des Un­ter­neh­mens abhängig. Ih­re Fähig­kei­ten und Kennt­nis­se ha­ben un­mit­tel­ba­ren Ein­fluss auf ih­re be­ruf­li­che Tätig­keit und spie­geln Ei­gen­art und Ten­denz des Un­ter­neh­mens wie­der. Die grund­recht­lich verbürg­te Ten­denz­ver­wirk­li­chung würde da­her be­ein­träch­tigt, wenn die Um­set­zung der ver­le­ge­ri­schen Ent­schei­dung über den Bil­dungs­be­darf von Ten­denzträgern von der Zu­stim­mung des Be­triebs­rats ab­hin­ge (30. Mai 2006 - 1 ABR 17/05 - Rn. 25 f., BA­GE 118, 205). Die­se Erwägun­gen führen glei­cher­maßen zum Aus­schluss des Mit­be­stim­mungs­rechts nach § 98 Abs. 3 und 4 Be­trVG, wenn des­sen Ausübung da­zu führen würde, dass die An­zei­gen­re­dak­teu­re nicht an der be­trieb­li­chen Be­rufs­bil­dungs­maßnah­me teil­neh­men können.

4. Da­nach be­darf es kei­ner Ent­schei­dung, ob sich der Be­triebs­rat ge­gen zu er­war­ten­de - erst­ma­li­ge oder wie­der­hol­te - Verstöße des Ar­beit­ge­bers ge­gen ein Mit­be­stim­mungs­recht aus § 98 Be­trVG un­abhängig von den in § 23 Abs. 3 Be­trVG vor­ge­se­he­nen An­for­de­run­gen an die Schwe­re des Ver­s­toßes über­haupt im We­ge ei­nes all­ge­mei­nen Un­ter­las­sungs­an­spruchs weh­ren kann.


III. Der An­trag auf An­dro­hung ei­nes Ord­nungs­gel­des ist er­sicht­lich nur für den Fall des Ob­sie­gens mit dem Un­ter­las­sungs­an­trag ge­stellt. Er ist da­mit in der Rechts­be­schwer­de­instanz nicht zur Ent­schei­dung an­ge­fal­len.


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IV. Der hilfs­wei­se ge­stell­te Fest­stel­lungs­an­trag ist zulässig, aber un­be­gründet.

1. Der An­trag ist zulässig. 


a) Der Zulässig­keit des An­trags steht nicht ent­ge­gen, dass er er­neut im Rechts­be­schwer­de­ver­fah­ren ge­stellt wur­de.

aa) Der Be­triebs­rat hat den Fest­stel­lungs­an­trag be­reits erst­in­stanz­lich in das Ver­fah­ren ein­geführt. Über ihn muss­te das Ar­beits­ge­richt nicht ent­schei­den, da es be­reits dem als Haupt­an­trag ge­stell­ten Un­ter­las­sungs­an­trag ent­spro­chen hat. Der Fest­stel­lungs­an­trag ist dem Lan­des­ar­beits­ge­richt auf­grund der Be­schwer­de der Ar­beit­ge­be­rin an­ge­fal­len und in der Anhörung vor dem Be­schwer­de­ge­richt vom Be­triebs­rat mit dem An­trag auf Zurück­wei­sung der Be­schwer­de zur Ent­schei­dung ge­stellt wor­den. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat ihn im Tat­be­stand nicht auf­geführt und über ihn aus­weis­lich sei­ner Ent­schei­dungs­gründe nicht ent­schie­den. Der Be­triebs­rat hätte da­nach nach § 320 Abs. 1 ZPO ei­ne Tat­be­stands­be­rich­ti­gung be­an­tra­gen und an­sch­ließend ei­nen Ergänzungs­be­schluss (§ 321 Abs. 1 ZPO) be­an­tra­gen müssen. Dies ist un­ter­blie­ben. Mit dem Ab­lauf der zweiwöchi­gen An­trags­frist des § 321 Abs. 2 ZPO ist die Rechtshängig­keit des ursprüng­lich ge­stell­ten Fest­stel­lungs­an­trags da­her ent­fal­len. Ein über­g­an­ge­ner An­trag, des­sen Rechtshängig­keit durch Ab­lauf der Frist nach § 321 Abs. 2 ZPO ent­fal­len ist, kann je­doch er­neut in das Ver­fah­ren ein­geführt wer­den (BAG 10. März 2009 - 1 ABR 93/07 - Rn. 21, AP Be­trVG 1972 § 99 Nr. 127 = EzA Be­trVG 2001 § 99 Nr. 12).

bb) Bei dem Fest­stel­lungs­an­trag han­delt es sich nicht um ei­ne in der Rechts­be­schwer­de­instanz un­zulässi­ge An­trags­er­wei­te­rung.


An­trags­er­wei­te­run­gen sind eben­so wie sons­ti­ge An­tragsände­run­gen im Rechts­be­schwer­de­ver­fah­ren grundsätz­lich un­zulässig (vgl. et­wa BAG 27. Ja­nu­ar 1998 - 1 ABR 38/97 - zu B II 2 der Gründe mwN). Der Schluss der Anhörung vor dem Be­schwer­de­ge­richt bil­det nicht nur bezüglich des tatsächli­chen Vor­brin­gens, son­dern auch bezüglich der Anträge der Be­tei­lig­ten die Ent­schei­dungs­grund­la­ge für das Rechts­be­schwer­de­ge­richt. Ei­ne Aus­nah­me hat


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das Bun­des­ar­beits­ge­richt aus pro­zessöko­no­mi­schen Gründen dann an­er­kannt, wenn der geänder­te Sach­an­trag sich auf ei­nen in der Be­schwer­de­instanz fest­ge­stell­ten Sach­ver­halt stützen kann (vgl. 26. Ok­to­ber 2004 - 1 ABR 37/03 - zu B I 1 a der Gründe, BA­GE 112, 238). Dies ist bei dem Fest­stel­lungs­an­trag der Fall. Das Prüfpro­gramm des Se­nats wird durch ihn nicht er­wei­tert, son­dern be­schränkt sich auf die be­reits im Rah­men des Un­ter­las­sungs­an­trags zu be­han­deln­den Fra­gen.

cc) Die Vor­aus­set­zun­gen des § 256 Abs. 1 ZPO lie­gen vor. Der Streit über das Be­ste­hen ei­nes Mit­be­stim­mungs­rechts be­trifft ein be­triebs­ver­fas­sungs-recht­li­ches Rechts­verhält­nis. Das er­for­der­li­che Fest­stel­lungs­in­ter­es­se ist an­ge­sichts des zwi­schen den Be­tei­lig­ten be­ste­hen­den Streits über das Be­tei­li­gungs­recht bei be­trieb­li­chen Bil­dungs­maßnah­men der An­zei­gen­re­dak­teu­re ge­ge­ben.


2. Der An­trag ist je­doch un­be­gründet. Dem Be­triebs­rat steht aus den be­reits im Rah­men des Un­ter­las­sungs­an­trags erörter­ten Gründen bei der Durchführung von be­trieb­li­chen Be­rufs­bil­dungs­maßnah­men für An­zei­gen­re­dak­teu­re kein Be­tei­li­gungs­recht nach § 98 Abs. 1, Abs. 3 und 4 Be­trVG zu.


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