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ARBEITSRECHT AKTUELL // 24/015

Min­dest­lohn und Bei­trags­be­mes­sungs­gren­zen - Re­ge­lun­gen im Über­blick

Zum 01.01.2024 wur­den die Bei­trags­be­mes­sungs­gren­zen in der So­zi­al­ver­si­che­rung und der all­ge­mei­ne ge­setz­li­che Min­dest­lohn an­ge­ho­ben.
Mindestlohn Geldmünzen 8,84 Euro

10.01.2024. Wie je­des Jahr so wur­den auch zu An­fang 2024 wie­der die Bei­trags­be­mes­sungs­gren­zen und die Gren­zen für die Ver­si­che­rungs­pflicht in der So­zi­al­ver­si­che­rung per Rechts­ver­ord­nung der Bun­des­re­gie­rung an­ge­passt. Die Än­de­run­gen fol­gen im We­sent­li­chen der Lohn­ent­wick­lung. 

Nor­ma­ler­wei­se stei­gen Löh­ne und Ge­häl­ter in Deutsch­land. Im ver­gan­ge­nen Jahr 2023 re­agier­ten die Ta­rif­par­tei­en auf die ho­he In­fla­ti­on seit 2021, d.h. es gab deut­li­che Ta­rif­lohn­er­hö­hun­gen. In­fol­ge­des­sen wur­den auch die so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Re­chen­grö­ßen für 2024 er­höht. 

Durch Bei­trags­be­mes­sungs­gren­zen wer­den die über ih­nen lie­gen­den Ge­halts­be­stand­tei­le ver­si­che­rungs­frei. Das be­deu­tet: Das Brut­to­ein­kom­men wird nur bis zu die­ser recht­lich fest­ge­leg­ten Gren­ze mit So­zi­al­bei­trä­gen be­legt. 

Da­ge­gen en­det mit Über­schrei­ten der Ver­si­che­rungs­pflicht­gren­ze die Pflicht zur Ab­füh­rung von So­zi­al­ab­ga­ben ge­ne­rell, d.h. wer mit sei­nem Ein­kom­men über ei­ner Ver­si­che­rungs­pflicht­gren­ze liegt, un­ter­liegt gar nicht mehr der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht. 

Ei­ne Ver­si­che­rungs­pflicht­gren­ze gibt es nur im Recht der ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung: Wer mit sei­nem Ein­kom­men dar­über liegt, hat die Wahl, ob er frei­wil­lig in der ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung bleibt oder ober er sich pri­vat ver­si­chert.

Ab Ja­nu­ar 2024 gel­ten fol­gen­de Wer­te:
Bei­trags­be­mes­sungs­gren­zen in der Ren­ten- und Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung (dar­über lie­gen­de Löh­ne bzw. Ge­häl­ter sind bei­trags­frei in die­sen Zwei­gen der So­zi­al­ver­si­che­rung):
•    West­deutsch­land: 7.550,00 EUR (Mo­nat) bzw. 90.600,00EUR (Jahr).
•    Ost­deutsch­land: 7.450,00 EUR (Mo­nat) bzw. 89.400,00 EUR (Jahr).

Ver­si­che­rungs­pflicht­gren­zen in der Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung (wer mehr ver­dient, kann sich pri­vat ver­si­chern, d.h. er un­ter­liegt nicht mehr der ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rungs­pflicht):
•    Deutsch­land­weit 5.775,00 EUR (Mo­nat) bzw. 69.300,00 EUR (Jahr).

Bei­trags­be­mes­sungs­gren­zen in der Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung (dar­über lie­gen­de Löh­ne bzw. Ge­häl­ter sind bei­trags­frei in die­sen Zwei­gen der So­zi­al­ver­si­che­rung):
•    Deutsch­land­weit 5.175,00 (Mo­nat) bzw. 62.100,00 EUR (Jahr).

Dar­über hin­aus wird der all­ge­mei­ne, d.h. deutsch­land­weit für al­le Be­ru­fe gel­ten­de ge­setz­li­che Min­dest­lohn von zu­letzt 12,00 EUR brut­to pro St­un­de ab Ja­nu­ar 2024 auf 12,41 EUR brut­to pro St­un­de an­ge­ho­ben.

Nach ei­nem Jahr, zu An­fang 2025, wird der Min­dest­lohn noch­mals um 41 Cent an­ge­ho­ben und wird dann bei 12,82 EUR brut­to lie­gen.
Grund­la­ge der An­pas­sung ist ei­ne Rechts­ver­ord­nung der Bun­des­re­gie­rung, die „Vier­te Ver­ord­nung zur An­pas­sung der Hö­he des Min­dest­lohns (Vier­te Min­dest­lohn­an­pas­sungs­ver­ord­nung - MiLoV4)“.

Ei­nen um­fas­sen­den Über­blick über wei­te­re Neu­re­ge­lun­gen im Ar­beits- und So­zi­al­recht stellt das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ar­beit und So­zia­les (BMAS) wie je­des Jahr be­reit (BMAS, Das än­dert sich im neu­en Jahr).

Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ar­beit und So­zia­les (BMAS): Das än­dert sich im neu­en Jahr, Pres­se­mit­tei­lung vom 19.12.2023

Ver­ord­nung über maß­ge­ben­de Re­chen­grö­ßen der So­zi­al­ver­si­che­rung für 2024 (So­zi­al­ver­si­che­rungs­re­chen­grö­ßen-Ver­ord­nung 2024), vom 24.11.2023 

Vier­te Ver­ord­nung zur An­pas­sung der Hö­he des Min­dest­lohns (Vier­te Min­dest­lohn­an­pas­sungs­ver­ord­nung - MiLoV4), vom 24.11.2023

Letzte Überarbeitung: 9. April 2025

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