HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

ARBEITSRECHT AKTUELL // 07/46

Än­de­run­gen bei der Durch­füh­rung der So­zi­al­ver­si­che­rung

Ge­setz zur Än­de­rung des Vier­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch und an­de­rer Ge­set­ze: Ent­wurf der Bun­des­re­gie­rung, vom 10.08.2007
Mann hinter hohem Papierstapel Die Ver­sor­gungs­wer­ke er­hal­ten Bei­trags­mel­dun­gen künf­tig di­rekt über ei­ne ei­ge­ne Sam­mel­stel­le

13.09.2007. Die Bun­des­re­gie­rung hat am 10.08.2007 ei­nen Ge­setz­ent­wurf vor­ge­legt, mit dem ei­ni­ge ge­setz­li­che Re­ge­lun­gen über die Durch­füh­rung der den Ar­beit­ge­ber be­tref­fen­den so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Pflich­ten ge­än­dert wer­den.

Ein er­heb­li­cher Teil die­ses Ge­set­zes­än­de­rungs-Ge­set­zes be­steht aus eher un­be­deu­ten­den re­dak­tio­nel­len Än­de­run­gen: So sol­len et­wa die bis­he­ri­gen Re­ge­lun­gen über den So­zi­al­ver­si­che­rungs­aus­weis in ei­ner Vor­schrift zu­sam­men­ge­fasst (§ 18h Vier­tes Buch So­zi­al­ge­setz­buch - SGB IV neue Fas­sung) und da­mit ein­her­ge­hend die So­zi­al­ver­si­che­rungs­aus­weis-Ver­ord­nung ab­ge­schafft wer­den.

Sach­lich er­wäh­nens­wert sind vor al­lem zwei Än­de­run­gen: Ers­tens soll § 28a SGB IV um zwei Ab­sät­ze er­gänzt wer­den (Abs.10 und 11), in de­nen die Pflicht des Ar­beit­ge­bers zur so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Mel­dung von Mit­ar­bei­tern ge­re­gelt ist, die von der Bei­trags­pflicht zur ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung be­freit sind und für die statt­des­sen Ren­ten­bei­trä­ge an be­rufs­stän­di­sche Ver­sor­gungs­wer­ke zu ent­rich­ten sind.

Hier gibt es bis­lang kei­ne ein­heit­li­che Ein­zugs­stel­le, son­dern bun­des­weit et­wa 80 ver­schie­de­ne Trä­ger der be­rufs­stän­di­schen Ver­sor­gung. Nun­mehr soll ei­ne „An­nah­me­stel­le der be­rufs­stän­di­schen Ver­sor­gungs­ein­rich­tun­gen“ ge­schaf­fen wer­den, an die künf­tig, d.h. be­gin­nend ab dem 01.01.2008, die so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Mel­dun­gen zu er­stat­ten sind.

Zwei­tens soll die Pflicht zur Über­sen­dung ei­nes Bei­trags­nach­wei­ses an die Kran­ken­kas­se ge­setz­lich kon­kret de­fi­niert wer­den. Bis­lang schrieb das Ge­setz nur vor, dass der Ar­beit­ge­ber der Ein­zugs­stel­le den Bei­trags­nach­weis „recht­zei­tig“ durch Da­ten­über­tra­gung zu er­brin­gen ha­be. Dies­be­züg­lich se­hen die Sat­zun­gen der Kran­ken­kas­sen der­zeit ver­schie­de­ne Fris­ten vor. Da­nach müs­sen die Mel­dun­gen - je nach Sat­zung - zwei bis vier Ta­ge vor der Fäl­lig­keit der SV-Bei­trä­ge per Da­ten­fern­über­tra­gung über­sandt wer­den.

Der Tag, an dem Bei­trä­ge selbst fäl­lig wer­den, ist ge­mäß § 23 Abs.1 Satz 2 SGB IV der dritt­letz­te Bank­ar­beits­tag des lau­fen­den Mo­nats. Der ge­plan­ten Ge­set­zes­än­de­rung zu­fol­ge gilt nun­mehr ei­ne Frist von zwei Ta­gen vor der Fäl­lig­keit der SV-Bei­trä­ge (§ 28f Abs.3 Satz 1 SGB IV neue Fas­sung), d.h. die Bei­trags­nach­wei­se sind künf­tig ein­heit­lich am fünft­letz­ten Bank­ar­beits­tag des lau­fen­den Mo­nats an die Kran­ken­kas­sen zu über­sen­den.

Bei­de Än­de­run­gen sol­len zum 01.01.2008 in Kraft tre­ten.

Ein­zel­hei­ten zu dem Vor­gang fin­den Sie hier:

Letzte Überarbeitung: 30. Dezember 2013

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Martin Hensche
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hensche@hensche.de
Christoph Hildebrandt
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hildebrandt@hensche.de
Nina Wesemann
Rechtsanwältin
Fachanwältin für Arbeitsrecht

Kontakt:
040 / 69 20 68 04
wesemann@hensche.de

Bewertung:

Auf Facebook teilen Auf Google+ teilen Ihren XING-Kontakten zeigen Beitrag twittern

 

Für Personaler, betriebliche Arbeitnehmervertretungen und andere Arbeitsrechtsprofis: "Update Arbeitsrecht" bringt Sie regelmäßig auf den neusten Stand der arbeitsgerichtlichen Rechtsprechung. Informationen zu den Abo-Bedingungen und ein kostenloses Ansichtsexemplar finden Sie hier:

Alle vierzehn Tage alles Wichtige
verständlich / aktuell / praxisnah

HINWEIS: Sämtliche Texte dieser Internetpräsenz mit Ausnahme der Gesetzestexte und Gerichtsentscheidungen sind urheberrechtlich geschützt. Urheber im Sinne des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG) ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Dr. Martin Hensche, Lützowstraße 32, 10785 Berlin.

Wörtliche oder sinngemäße Zitate sind nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Urhebers bzw. bei ausdrücklichem Hinweis auf die fremde Urheberschaft (Quellenangabe iSv. § 63 UrhG) rechtlich zulässig. Verstöße hiergegen werden gerichtlich verfolgt.

© 1997 - 2024:
Rechtsanwalt Dr. Martin Hensche, Berlin
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Lützowstraße 32, 10785 Berlin
Telefon: 030 - 26 39 62 0
Telefax: 030 - 26 39 62 499
E-mail: hensche@hensche.de