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LAG Nie­der­sach­sen, Ur­teil vom 09.11.2009, 6 Sa 1114/08

   
Schlagworte: Arbeitszimmer
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Niedersachsen
Aktenzeichen: 6 Sa 1114/08
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 09.11.2009
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Lüneburg, Urteil vom 10.06.2008, 4 Ca 75/08
   

LAN­DES­AR­BEITS­GERICHT

NIE­DERSACHSEN

 

Verkündet am:

09.11.2009

Ge­richts­an­ge­stell­te als Ur­kunds­be­am­tin der Geschäfts­stel­le


IM NA­MEN DES VOL­KES

UR­TEIL

6 Sa 1114/08

4 Ca 75/08 ArbG Lüne­burg

In dem Rechts­streit

Kläger und Be­ru­fungskläger,

ge­gen

Be­klag­te und Be­ru­fungs­be­klag­te,

hat die 6. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts Nie­der­sach­sen auf die münd­li­che Ver­hand-lung vom 9. No­vem­ber 2009 durch

die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin am Lan­des­ar­beits­ge­richt Klaus­mey­er,
den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Herrn Schrak­nep­per,
den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Herrn Meyners 

für Recht er­kannt:

Die Be­ru­fung des Klägers ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Lüne­burg vom 10.06.2008 – 4 Ca 75/08 – wird zurück­ge­wie­sen.

Die Kos­ten des Be­ru­fungs­ver­fah­rens hat der Kläger zu tra­gen.

Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.

.

 

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Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten um Auf­wen­dungs­er­satz­ansprüche des Klägers für ein häus­li­ches Ar­beits­zim­mer nebst Aus­stat­tung seit dem 01.01.2007.

Der Kläger ist bei dem be­klag­ten Land seit dem 01.11.2004 auf Grund­la­ge des schrift­li­chen Ar­beits­ver­tra­ges vom 27.10.2004 (Bl. 10 und 11 d. A.) als an­ge­stell­ter Leh­rer tätig. Er un­ter­rich­tet an der Ko­ope­ra­ti­ven Ge­samt­schu­le in S. die Fächer Ma­the­ma­tik, Bio­lo­gie und Che­mie. Sei­ne Vergütung er­folgt nach Ent­gelt­grup­pe TV-L 11 und beträgt mo­nat­lich ca. 3.349,05 € brut­to. Sei­ne wöchent­li­che Un­ter­richts­ver­pflich­tung be­lief sich bis zum 31.07.2009 auf 28,5 St­un­den. Seit­dem beträgt die Un­ter­richts­ver­pflich­tung 26,5 St­un­den pro Wo­che.

An der KGS S. sind ca. 100 Lehr­kräfte beschäftigt. Das vor­han­de­ne Leh­rer­zim­mer ist mit ca. 50 Sitz­plätzen an ins­ge­samt 17 Ti­schen aus­ge­stat­tet. An je­dem Tisch ste­hen ca. 2 Stühle.

Der Kläger vor- und nach­be­rei­tet den von ihm zu er­tei­len­den Un­ter­richt zu Hau­se. Zu die­sem Zwe­cke hat er sich in sei­nem Wohn­haus ein Ar­beits­zim­mer mit ei­ner Größe von ca. 15 qm ein­ge­rich­tet. In dem Zim­mer be­fin­den sich Re­ga­le, ein Com­pu­ter mit In­ter­net­zu­gang, ein Te­le­fon mit ei­ge­ner Te­le­fon­num­mer, ein Scan­ner so­wie ein als Dru­cker be­nutz­ten Xe­rox-Ko­pie­rer. Bis zum 31.12.2006 hat der Kläger das häus­li­che Ar­beits­zim­mer nebst Ar­beits­mit­tenl steu­er­lich gel­tend ge­macht. Zum 01.01.2007 ist die steu­er­li­che Ab­zugsfähig­keit zu min­des­tens für das Ar­beits­zim­mer weg­ge­fal­len.

Mit Schrei­ben vom 18.12.2006 wand­te sich der Kläger an den Land­kreis S. mit dem An­trag, ihm ein sei­nem häus­li­chen Ar­beits­zim­mer ent­spre­chen­des Ar­beits­zim­mer zur Verfügung zu stel­len bzw. die An­mie­tung sei­nes bis­he­ri­gen Ar­beits­zim­mers zum ortsübli­chen Miet­zins vor­zu­neh­men. We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten die­ses Schrei­bens wird auf Bl. 14 d. A. ver­wie­sen.

Mit Schrei­ben vom 06.03.2007 teil­te die Lan­des­schul­behörde dem Kläger mit, dass sei­nem An­trag nicht ent­spro­chen wer­den könne.

Mit der am 13.02.2008 beim Ar­beits­ge­richt Lüne­burg ein­ge­gan­ge­nen Kla­ge ver­folgt der Kläger sein Be­geh­ren wei­ter und nimmt die Be­klag­te auf Zah­lung ei­nes mo­nat­li­chen Auf­wen­dungs­er­sat­zes für sein häus­li­ches Ar­beits­zim­mer nebst Aus­stat­tung in Höhe von 120,-- € von Ja­nu­ar 2007 bis Ja­nu­ar 2008 so­wie ent­spre­chen­de Fest­stel­lung in An­spruch.

 

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Da­zu hat er be­haup­tet, dass ihm auf­grund der räum­li­chen Si­tua­ti­on im Leh­rer­zim­mer der KGS S. ei­ne Un­ter­richts­vor- und -nach­be­rei­tung nicht möglich sei. Darüber hin­aus sei er als Lehr­kraft für die Fächer Bio­lo­gie und Che­mie ge­hal­ten, An­schau­ungs­ma­te­ri­al zu be­sor­gen, zu be­ar­bei­ten und zu la­gern. Ent­spre­chen­de La­germöglich­kei­ten bestünden im Schul­gebäude nicht. Die Fläche des Ar­beits­zim­mers be­tra­ge 14,7 qm und ma­che 9 Pro­zent der Ge­samt­wohnfläche sei­nes Pri­vat­hau­ses aus. Aus­ge­hend von den Er­stel­lungs­kos­ten des Hau­ses im Jahr 2002 un­ter Berück­sich­ti­gung ei­ner übli­chen 2-pro­zen­ti­gen jähr­li­chen Ab­schrei­bung ergäben sich so Ab­schrei­bungs­kos­ten von 5.976,04 € im Jahr. Die ge­sam­ten Jah­res­kos­ten be­lie­fen sich un­ter an­tei­li­ger Berück­sich­ti­gung der Kos­ten für Strom, Was­ser, Gas usw. auf 8.799,98 €, wor­auf­hin sich ein mo­nat­li­cher An­teil für das Ar­beits­zim­mer von 66,-- € er­rech­ne. Die Auf­wen­dung für die Aus­stat­tung des Ar­beits­plat­zes be­rech­ne­ten sich eben­falls un­ter Zu­grun­de­le­gung der Ab­schrei­bungsmöglich­kei­ten auf mo­nat­lich 57,85 €. Hier­aus er­ge­be sich die mo­nat­li­che Ge­samt­sum­me von ab­ge­run­det 120,-- €.

Der Kläger hat be­an­tragt,

1. die Be­klag­te wird ver­ur­teilt, an den Kläger 1.560,-- € nebst Zin­sen in Höhe von 5 Pro­zent über dem Ba­sis­zins­satz aus 120,-- € seit dem 01.02.2007, aus 240,-- € seit dem 01.03.2007, aus 360,-- € seit dem 31.03.2007, aus 480,-- € seit dem 01.05.2007, aus 600,-- € seit dem 01.06.2007, aus 720,-- € seit dem 30.06.2007, aus 840,-- € seit dem 01.08.2007, aus 960,-- € seit dem 01.09.2007, aus 1.080,-- € seit dem 29.09.2007, aus 1.200,-- € seit dem 01.11.2007, aus 1.320,-- € seit dem 01.12.2007, aus 1.440,-- € seit dem 31.12.2007, aus 1.560,-- € seit dem 01.02.2008 zu zah­len.

2. Es wird fest­zu­stel­len, dass die Be­klag­te ver­pflich­tet ist, dem Kläger mo­nat­lich 120,-- € Auf­wen­dungs­er­satz ab Fe­bru­ar 2008 zu zah­len.

Das be­klag­te Land hat be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.


Es hat be­haup­tet, dass die dem Kläger in der Schu­le zur Verfügung ste­hen­den Ar­beitsmöglich­kei­ten aus­rei­chend für ei­ne ord­nungs­gemäße Vor- und Nach­be­rei­tung des Un­ter­rich­tes sei­en. Un­ter Berück­sich­ti­gung von Teil­zeit­beschäfti­gun­gen und un­ter­schied­li­chen St­un­den­plänen sei­en nicht ständig sämt­li­che Lehr­kräfte im Leh­rer­zim­mer an­we­send.

 

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Sch­ließlich sei auch die Nut­zung von Klas­senräum­en möglich. Zu min­des­tens ab der 8. St­un­de sei­en et­wa 45 Räume nicht an­der­wei­tig be­legt. Eben­falls sei zu berück­sich­ti­gen, dass in der Zeit von 15.40 Uhr bis zur Sch­ließung des Schul­gebäudes um 17.00 Uhr kein Un­ter­richts­be­trieb mehr statt­fin­de. So­weit der Kläger vor­tra­ge, Un­ter­richts­ma­te­ria­li­en nicht aus­rei­chend la­gern zu können, be­ru­he der Um­fang der An­schaf­fun­gen auf dem rei­nen Wil­lens­ent­schluss des Klägers. Die not­wen­di­gen Un­ter­richts­ma­te­ria­li­en könne der Kläger im Schul­gebäude la­gern. Die vom Kläger zu Hau­se ge­nutz­ten Büro­geräte sei­en oh­ne vor­he­ri­ge Rück­spra­che mit dem be­klag­ten Land an­ge­schafft wor­den. Sie sei­en auch nicht zu außer­un­ter­richt­li­chen Auf­ga­ben­er­le­di­gung er­for­der­lich.

Mit Ur­teil vom 10.06.2008 hat das Ar­beits­ge­richt Lüne­burg die Kla­ge ins­ge­samt ab­ge­wie­sen. Es hat sei­ne Ent­schei­dung im We­sent­li­chen da­mit be­gründet, dass es sich bei den vom Kläger gel­tend ge­mach­ten Auf­wen­dun­gen nicht um er­stat­tungsfähi­ge Auf­wen­dung i. S. v. §§ 670 ff BGB han­de­le. Da das be­klag­te Land den An­trag des Klägers mit Schrei­ben vom 06.03.2007 ab­ge­lehnt ha­be, kom­me der Er­stat­tungs­an­spruch des Klägers nur un­ter den en­gen Vor­aus­set­zun­gen des § 679 BGB in Fra­ge. Die­se Vor­aus­set­zun­gen sei­en nicht ge­ge­ben. In Be­zug auf die Auf­wen­dun­gen für die An­schaf­fung von Büro­geräten sei die Kla­ge un­schlüssig. Zu­dem sei ein Großteil der kläge­ri­schen Ansprüche gem. § 37 TVL ver­fal­len.

Ge­gen die­ses ihm am 03.07.2008 zu­ge­stell­te Ur­teil hat der Kläger mit am 28.07.2007 beim Lan­des­ar­beits­ge­richt Nie­der­sach­sen ein­ge­gan­ge­nen Schrift­satz Be­ru­fung ein­ge­legt. Die­se hat der Kläger nach gewähr­ter Frist­verlänge­rung mit am 01.10.2008 beim Lan­des­ar­beits­ge­richt Nie­der­sach­sen ein­ge­gan­ge­nem Schrift­satz be­gründet.

Er ist der Auf­fas­sung, dass das Ar­beits­ge­richt sei­nen Auf­wen­dungs­er­satz­an­spruch zu Un­recht ab­ge­lehnt ha­be. Da­zu be­haup­tet er fol­gen­des:
Die in der KGS S. vor­han­de­nen Ar­beitsmöglich­kei­ten reich­ten für den Kläger nicht aus, um da­mit sei­ne ar­beits­ver­trag­li­chen Pflich­ten erfüllen zu können. Die dem Kläger rech­ne­risch zur Verfügung ste­hen­de Ar­beits­fläche von ca. 0,3 qm er­rech­ne sich dar­aus, dass im Leh­rer­zim­mer plus Ne­ben­raum ins­ge­samt 17 Ti­sche stünden, von de­nen je­der 1,2 m x 0,6 m mes­se. Das ergäbe ei­ne Fläche pro Tisch von 0,72 qm. An je­dem Tisch stünden zwei Stühle, wor­aus ei­ne Ar­beits­fläche von 0,36 qm fol­ge. In der Pra­xis sei die Fläche noch ge­rin­ger, da oft am Kopf­en­de ein drit­ter Stuhl ste­hen müsse bei über 100 Leh­rern und Leh­re­rin­nen und 50 Sitz­plätzen. In der Schu­le verfüge der Kläger le­dig­lich über ein klei­nes Fach von 0,4 x 0,6 m. Dar­in könne er ge­ra­de so eben sei­ne pri­va­ten Din­ge auf­be­wah­ren und al­len­falls ei­ni­ge we­ni­ge Hef­te und Bücher, aber kein An­schau­ungs­ma­te­ri­al,

 

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zu­mal die­ses Fach nicht zu ver­sch­ließen sei. Bezüglich des An­schau­ungs­ma­te­ri­als für Bio­lo­gie und Che­mie sei der Kläger zwar nicht ex­pli­zit ver­pflich­tet, das ge­sam­te An­schau­ungs­ma­te­ri­al zu Hau­se zu la­gern. Al­ler­dings sei der Kläger nach den Lern­plänen und cur­ri­cu­la­ren Vor­ga­ben ver­pflich­tet, die Schüler mit ei­nem in­ter­es­san­ten Un­ter­richt zum Ler­nen an­zu­re­gen. Da­zu gehöre es selbst­verständ­lich, z. B. Fos­si­li­en für den Bio­lo­gie­un­ter­richt, Pro­bendöschen für Grup­pen­un­ter­richt und Geräte für den Gar­ten­bau­kurs zu la­gern. In der Schu­le fehl­ten in­so­weit ge­eig­ne­te ab­sch­ließba­re Schränke. Darüber hin­aus ver­lan­ge die Schul­in­spek­ti­on ei­nen Un­ter­richt mit ho­hem Me­di­en­ein­satz und An­schau­ungs­ma­te­ri­al. Hierfür benöti­ge der Kläger z. B. Dia-Pro­jek­to­ren und CD-Spie­ler, wel­che von der Schu­le nicht oder in zu ge­rin­ger Zahl vor­ge­hal­ten würden. Ei­ge­ne Geräte könne der Kläger in der Schu­le nicht la­gern, da das vor­han­de­ne Fach im Leh­rer­zim­mer zu klein sei und z. B. der trag­ba­re CD-Spie­ler in die­ses Fach nicht hin­ein­pas­se. Auch die min­des­tens 10 Sta­pel Klas­sen­ar­beits­hef­te oder –map­pen so­wie Ar­beits­hef­te müss­ten vom Kläger zu Hau­se ge­la­gert wer­den. Für die ver­schie­de­nen Schul­zwei­ge (Haupt-, Re­al­schu­le und Gym­na­si­um), an de­nen der Kläger un­ter­rich­te, ge­be es über 100 ak­tu­el­le Schulbücher, die ne­ben noch ver­wen­de­ten älte­ren Schulbüchern zum Ein­satz kom­men würden. All die­se Schulbücher müss­ten vom Kläger zusätz­lich zur Fach­li­te­ra­tur und den Fach­zeit­schrif­ten zu Hau­se auf­be­wahrt wer­den, da in der Schu­le im Fach im Leh­rer­zim­mer dafür kein Platz sei. Das Schul­gebäude fal­le un­ter die Zuständig­keit des Land­krei­ses als Schulträger, der schon al­lein auf­grund der Ar­beits­zei­ten der Haus­meis­ter kei­ne be­darfs­ge­rech­te Öff­nung zur Vor- und Nach­be­rei­tung des Un­ter­richts ga­ran­tie­re. Da an der KGS S. kein zur Erfüllung der ar­beits­ver­trag­li­chen Ver­pflich­tun­gen not­wen­di­gen aus­rei­chen­den Nut­zungsmöglich­kei­ten tech­ni­scher Geräte gewähr­leis­tet sei­en, sei es für den Kläger un­umgäng­lich, die­se Geräte häus­lich vor­zu­hal­ten.

Der Kläger be­an­tragt,

das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Lüne­burg vom 10.06.2008 – 4 Ca 75/08 – ab­zuändern und

1. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, an den Kläger 1.560,00 € nebst Zin­sen in Höhe von 5 Pro­zent über dem Ba­sis­zins­satz aus 120,-- € seit dem 01.02.2007, aus 240,-- € seit dem 01.03.2007, aus 360,-- € seit dem 31.03.2007, aus 480,-- € seit dem 01.05.2007, aus 600,-- € seit dem 01.06.2007, aus 720,-- € seit dem 30.06.2007, aus 840,-- € seit dem 01.08.2007, aus 960,-- € seit dem 01.09.2007, aus 1.080,-- € seit dem 29.09.2007, aus 1.200,-- € seit dem

 

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01.11.2007, aus 1.320,-- € seit dem 01.12.2007, aus 1.440,-- € seit dem 31.12.2007, aus 1.560,-- € seit dem 01.02.2008 zu zah­len,

2. fest­zu­stel­len, dass die Be­klag­te ver­pflich­tet ist, dem Kläger mo­nat­lich 120,-- € Auf­wen­dungs­er­satz ab Fe­bru­ar 2008 zu zah­len.

Die Be­klag­te be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Da­zu trägt sie Nach­ste­hen­des vor:
Die Be­klag­te ha­be den Kläger nie da­zu auf­ge­for­dert, ein pri­va­tes Ar­beits­zim­mer zu un­ter­hal­ten oder ein­zu­rich­ten. Ei­ne sol­che Auf­for­de­rung er­ge­be sich we­der aus ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten noch aus Ver­wal­tungs­vor­schrif­ten. Dass oh­ne das häus­li­che Ar­beits­zim­mer die spe­zi­el­le Vor- und Nach­be­rei­tung für den Un­ter­richt des Klägers nicht durch­zuführen sei, wer­de be­strit­ten. Viel­mehr ha­be der Kläger schon jetzt in der KGS S. ei­nen Ar­beits­platz, der ihm die Erfüllung sei­ner be­ruf­li­chen Tätig­keit ermögli­che. Der Kläger könne zunächst das Leh­rer­zim­mer so­wie al­le an­de­ren Räum­lich­kei­ten der KGS S., die bis min­des­tens 17.00 Uhr oh­ne ge­son­der­ten Schlüssel zugäng­lich sei­en, nut­zen. Das Leh­rer­zim­mer ste­he dem Kläger auch außer­halb sei­ner Un­ter­richts­zeit stets als Ar­beitsräum­lich­keit zur Verfügung. Die dor­ti­gen Ar­beitsmöglich­kei­ten sei­en aus­rei­chend, da es aus­ge­schlos­sen sei, dass sämt­li­che Lehr­kräfte zur sel­ben Zeit ih­ren Un­ter­richt vor- und nach­be­rei­ten woll­ten. Der Kläger ha­be dem­ent­spre­chend nicht vor­ge­tra­gen, dass es ihm an be­stimm­ten Ta­gen oder zu be­stimm­ten Uhr­zei­ten nicht möglich ge­we­sen sei, in ei­nem der Leh­rer­zim­mer ei­nen Platz an ei­nem der dort be­find­li­chen Ti­sche oder ei­nen der Stühle zu be­nut­zen. Dem Kläger ste­he ein 40 x 60 cm großes Fach im Leh­rer­zim­mer zur Verfügung, wel­ches ei­ne aus­rei­chen­de Ab­la­gemöglich­keit dar­stel­le. Ne­ben dem Leh­rer­zim­mer könne der Kläger auch noch auf die Un­ter­richtsräume zur Vor- und Nach­be­rei­tung sei­nes Un­ter­rich­tes zurück­grei­fen. Da­bei sei das Platz­an­ge­bot in ei­nem nicht be­leg­ten Klas­sen­raum um ein Viel­fa­ches größer als im Leh­rer­zim­mer der Fall sei. Die Räume sei­en für den Kläger, so­weit sie nicht für den Un­ter­richts­be­trieb benötigt würden, mit den ihm zur Verfügung ge­stell­ten Schlüsseln je­der­zeit auf- und ab­sch­ließbar. Wie der Kläger sei­ne Un­ter­richts­vor- und -nach­be­rei­tung or­ga­ni­sie­re, lie­ge nicht im Ver­ant­wor­tungs­be­reich der Be­klag­ten. Die Be­klag­te müsse dem­ent­spre­chend nicht gewähr­leis­ten, dass der Kläger zu je­der Zeit al­le Ar­beits­un­ter­la­gen und Ar­beits­ma­te­ria­li­en um sich ver­sam­meln könne. Der Kläger könne in die­sem Zu­sam­men­hang auch nicht auf die Ein­schränkung der steu­er­li­chen Ab­setz­bar­keit i. S. d. Ein­kom­men­steu­er­ge­set­zes hin­wei­sen. Das er­ge­be sich schon dar­aus, dass Auf­wen­dun­gen für Ar­beits­mit­tel wie z. B. Schreib­ti­sche, Bücher­re­ga­le und PC wie

 

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bis­her steu­er­lich gel­tend ge­macht wer­den könn­ten. Zu be­ach­ten sei auch der Gleich­lauf mit dem Be­am­ten­recht. Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ha­be fest­ge­stellt, dass ein An­spruch auf ei­ne Auf­wands­entschädi­gung für Ar­beits­zim­mer und Ar­beits­mit­tel des Be­am­ten ge­genüber dem Dienst­herrn nicht ge­ge­ben sei. Ab­ge­se­hen da­von be­rech­ne der Kläger sei­nen et­wai­gen Auf­wen­dungs­er­satz­an­spruch un­rich­tig, in­dem er auf die übli­che 2-pro­zen­ti­ge jähr­li­che Ab­schrei­bung ab­stel­le. Das ste­he nicht im Ein­klang mit der zi­tier­ten Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­rich­tes. Letzt­lich sei­en ein Großteil der kläge­ri­schen Ansprüche nach § 37 Abs. 1 TV-L ver­fal­len, da in dem Schrei­ben des Klägers vom 18.12.2006 kei­ne wirk­sa­me Gel­tend­ma­chung zu se­hen sei.

We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des Sach- und Streit­stands wird Be­zug ge­nom­men auf die zwi­schen den Par­tei­en ge­wech­sel­ten Schriftsätze nebst An­la­gen so­weit sie Ge­gen­stand der münd­li­chen Ver­hand­lung wa­ren und auf die in der münd­li­chen Ver­hand­lung ab­ge­ge­be­nen wech­sel­sei­ti­gen Erklärun­gen.

Ent­schei­dungs­gründe

Die Be­ru­fung hat kei­nen Er­folg.

I.
Die Be­ru­fung ist statt­haft. Sie ist form- und frist­ge­recht ein­ge­legt so­wie be­gründet wor­den und da­mit ins­ge­samt zulässig, §§ 64, 66 ArbGG, §§ 519, 520 Abs. 3 ZPO.

II.
Die Be­ru­fung ist je­doch un­be­gründet.

Das Ar­beits­ge­richt Lüne­burg hat im Er­geb­nis zu Recht fest­ge­stellt, dass dem Kläger ge­gen das be­klag­te Land kein An­spruch auf mo­nat­li­chen Auf­wen­dungs­er­satz in Höhe von 120,-- € für sein häus­li­ches Ar­beits­zim­mer nebst Aus­stat­tung zu­steht.

A.
Zunächst ha­ben die Par­tei­en kei­ne Ver­ein­ba­rung über die Ver­pflich­tung des be­klag­ten Lands zur Tra­gung der Kos­ten für die Ein­rich­tung des häus­li­chen Ar­beits­zim­mers nebst In­ven­tar ge­trof­fen. Den An­trag des Klägers vom 18.12.2006 auf Be­reit­stel­lung ei­nes ein­ge­rich­te­ten Ar­beits­zim­mers bzw. An­mie­tung sei­nes ei­ge­nen Ar­beits­zim­mers zum ortsübli-

 

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chen Miet­zins hat die Be­klag­te mit Schrei­ben vom 06.03.2007 ein­deu­tig und aus­drück­lich ab­ge­lehnt.

B.
Der kläge­ri­sche An­spruch folgt auch nicht aus dem Ar­beits­ver­trag i. V. m. § 670 BGB.

1.
§ 670 gilt für Auf­wen­dungs­er­satz­ansprüche im Rah­men ei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses ent­spre­chend. Die­se Vor­schrift enthält ei­nen all­ge­mei­nen Rechts­grund­satz, der auch bei Ar­beits­verhält­nis­se an­zu­wen­den ist (BAG 14.10.2003 – 9 AZR 657/02 – AP Nr. 32 zu § 670 BGB). Da­nach kann der Ar­beit­neh­mer vom Ar­beit­ge­ber Er­satz der Auf­wen­dun­gen ver­lan­gen, die er in des­sen In­ter­es­se hat­te und die er den Umständen nach für er­for­der­lich hal­ten durf­te. Auf­wen­dun­gen sind da­bei frei­wil­li­ge Vermögens­op­fer für die In­ter­es­sen ei­nes An­de­ren. Es muss sich um Vorgänge han­deln, die sich auf das Vermögen des Be­auf­trag­ten ne­ga­tiv aus­wir­ken.

a)
So­weit man vor­lie­gend zu Guns­ten des Klägers un­ter­stellt, dass er das häus­li­che Ar­beits­zim­mer nebst In­ven­tar al­lein zur Erfüllung sei­ner Ar­beits­pflicht ge­nutzt hat, hat er ein Vermögens­op­fer im In­ter­es­se des be­klag­ten Lan­des er­bracht. Die Grundfläche nebst dar­in be­find­li­chen In­ven­tar stan­den zu dem Zeit­raum der be­ruf­li­chen Nut­zung nicht zur pri­va­ten Nut­zung zur Verfügung. Der Auf­trag, in des­sen Erfüllung der Kläger die­se Vermögens­op­fer er­bracht hat, ist da­bei die Er­brin­gung der Lehr­ver­pflich­tung auf Grund­la­ge des Ar­beits­ver­tra­ges.

b)
Gleich­wohl ist die­ses Vermögens­op­fer nach dem Be­rufs­bild des Leh­rers als mit der ge­zahl­ten Vergütung ab­ge­gol­ten zu qua­li­fi­zie­ren.

a.a)
Grundsätz­lich ent­spricht es zwar dem Verständ­nis im Ar­beits­verhält­nis­ses, dass der Ar­beit­ge­ber die be­trieb­li­chen Räume so­wie die Be­triebs­mit­tel für den Ar­beit­neh­mer zur Verfügung zu stel­len hat. Nur was zur selbst­verständ­li­chen Ein­satz­pflicht des Ar­beit­neh­mers bei der Ar­beit gehört, wird durch die Vergütungs­zah­lung aus­ge­gli­chen. In­so­weit ist vor­lie­gend auf das Be­rufs­bild des Leh­rers ab­zu­stel­len und die dar­aus re­sul­tie­ren­den Mo­di­fi­ka­tio­nen im Rah­men des Di­rek­ti­ons­rechts des Ar­beit­ge­bers. Grundsätz­lich hat der Ar­beit­ge­ber im Ar­beits­verhält­nis das Di­rek­ti­ons­recht im Hin­blick auf Zeit, Ort und In­halt der Tätig

 

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keit des Ar­beit­neh­mers. Das heißt, der Ar­beit­ge­ber weist dem Ar­beit­neh­mer an, ge­nau zu wel­cher Zeit, an wel­chem Ort, er ge­nau wel­che Ar­bei­ten zu ver­rich­ten hat. Die­ses übli­che Bild im Ar­beits­verhält­nis stimmt mit dem­je­ni­gen bei an­ge­stell­ten Leh­rern und auch mit dem im Verhält­nis der Par­tei­en zu­ein­an­der prak­ti­zier­ten Ar­beits­verhält­nis nicht übe­rein. Das Ar­beits­verhält­nis des Klägers ist viel­mehr da­durch ge­kenn­zeich­net, dass er zwar ei­ner­seits fes­te Un­ter­richts­ver­pflich­tun­gen in der Schu­le zu erfüllen hat. Er muss be­stimm­te Klas­sen in be­stimm­ten Fächern zu fest­ge­leg­ten Zei­ten un­ter­rich­ten. In­so­weit hat das be­klag­te Land das vol­le Di­rek­ti­ons­recht. Im zeit­li­chen Rah­men be­weg­te sich die­se fest­ge­leg­te Un­ter­richts­ver­pflich­tung in dem hier streit­ge­genständ­li­chen Zeit­raum auf 28,5 Wo­chen­stun­den bzw. ab dem 01.08.2009 auf 26,5 Wo­chen­stun­den. An­de­rer­seits ist der Kläger frei so­wohl dar­in, wann und wo als auch wie er sei­ne Ar­beits­leis­tung über die Un­ter­richts­ver­pflich­tun­gen hin­aus ver­rich­tet. Dem Kläger ist al­so we­der vor­ge­ge­ben wor­den, ge­nau zu wel­chem Zeit­punkt er wel­chen Un­ter­richt vor – und nach­zu­be­rei­ten hat, noch wie und schon gar nicht wo das zu ge­sche­hen hat. So ist es auch bei sämt­li­chen Kol­le­gen des Klägers der Fall ge­we­sen. Es ent­spricht dem all­ge­mei­nen Be­rufs­bild von an­ge­stell­ten und ver­be­am­te­ten Leh­rern glei­cher­maßen, dass die­se in der Ein­tei­lung ih­rer Ar­beits­zeit ab­ge­se­hen von den fest­ge­leg­ten Un­ter­richts­stun­den, Kon­fe­ren­zen und ähn­li­chen Pflicht­ver­an­stal­tun­gen frei sind. Die­se Frei­heit er­streckt sich auch dar­auf, zu ent­schei­den, wo die­se Auf­ga­ben er­le­digt wer­den. In­so­weit be­steht kei­ne An­we­sen­heits­pflicht im Schul­gebäude. Die­se Frei­heit wird quan­ti­ta­tiv da­durch verstärkt, dass sich während der un­ter­richts­frei­en Zeit in den Fe­ri­en die zeit­li­che Verfügungs­mas­se ver­größert. Dem­ent­spre­chend ist es sämt­li­chen Lehr­kräften frei­ge­stellt, Un­ter­richts­vor- und -nach­be­rei­tung auch zu Hau­se zu ver­rich­ten. Wie vom Kläger in der münd­li­chen Ver­hand­lung erklärt, ist des­halb da­von aus­zu­ge­hen und als ge­richts­be­kannt zu un­ter­stel­len, dass fast sämt­li­che Leh­rer über ein häus­li­ches Ar­beits­zim­mer verfügen. Das wird auch das be­klag­te Land nicht in Ab­re­de stel­len können. Es ist des­halb da­von aus­zu­ge­hen, dass es zum übli­chen Bild des Leh­rer­be­ru­fes gehört, dass die Leh­rer ei­ner­seits Un­ter­richts­ver­pflich­tung in der Schu­le zu erfüllen ha­ben und an­de­rer­seits im Be­zug auf die Vor- und Nach­be­rei­tung auf die häus­li­che Sphäre zurück­grei­fen. In­so­weit ist die Er­rich­tung und Aus­stat­tung ei­nes häus­li­chen Ar­beits­zim­mers im Grund­satz als selbst­verständ­li­che Ein­satz­pflicht der an­ge­stell­ten Lehr­kräften zu qua­li­fi­zie­ren, wel­che in der Re­gel durch die Vergütungs­zah­lung aus­ge­gli­chen wird. Das ist nicht un­an­ge­mes­sen und ein adäqua­ter Aus­gleich dafür, dass Lehr­kräfte, an­ders als sons­ti­ge Ar­beit­neh­mer, eben nur zum Teil durch An­we­sen­heits­pflich­ten in der Schu­le ge­bun­den und darüber hin­aus – was durch­aus als Vor­teil zu qua­li­fi­zie­ren ist – frei in der zeit­li­chen und ört­li­chen Ge­stal­tung ih­rer Ar­beit sind. Das ent­spricht auch der Sicht­wei­se im Be­reich der ver­be­am­te­ten Leh­rer (vgl. nur Ver­wal­tungs­ge­richts­hof Ba­den-Würt­tem­berg, 27.11.2008 – 4 S 659/08 – ZBR 2009, 307 bis 308; BVerwG, 08.09.1983 –

 

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2 B 148/82 – DÖD 1984, 92 bis 93; VG Karls­ru­he, 28.02.2008 – 3 K 1901/07 – nicht veröffent­licht, sie­he da­her ju­ris).

b.b)
Ab­ge­se­hen da­von ist Vor­aus­set­zung für die An­nah­me ei­nes Vermögens­op­fers i. S. v. § 670 BGB ei­ne we­sent­li­che Ein­schränkung der Nut­zungsmöglich­keit für ei­ge­ne pri­va­te Zwe­cke (BAG, 14.10.2003 – 9 AZR 657/02 – a. O.). In­so­weit ist her­vor zu he­ben, dass der Kläger aus­ge­hend von ei­ner ar­beits­ver­trag­li­chen re­gelmäßigen Ar­beits­zeit von ma­xi­mal 40 St­un­den pro Wo­che und un­ter Berück­sich­ti­gung ei­ner wöchent­li­chen Un­ter­richts­ver­pflich­tung von 28,5 bzw. 26,5 St­un­den in sei­nem häus­li­chen Ar­beits­zim­mer re­gelmäßig Ar­beits­vo­lu­mi­na von ma­xi­mal drei St­un­den pro Ar­beits­tag ab­zu­leis­ten hat. Da­bei ver­kennt die Kam­mer nicht, dass das vom be­klag­ten Land vor­ge­hal­te­ne Aus­stat­tungs­ni­veau so­wie die Ar­beitsmöglich­kei­ten für die Lehr­kräfte kei­nes­falls als op­ti­mal be­zeich­net wer­den können. Dem ge­genüber ist die vom Kläger dar­ge­leg­ten Aus­stat­tung sei­nes häus­li­chen Ar­beits­zim­mer durch­weg als sinn­voll für die op­ti­ma­le Er­le­di­gung sei­ner un­ter­richts­vor­be­rei­ten­den und -nach­be­rei­ten­den Tätig­kei­ten zu qua­li­fi­zie­ren. Es ob­liegt je­doch dem be­klag­ten Land als Ar­beit­ge­ber im Rah­men sei­ner un­ter­neh­me­ri­schen Frei­heit und der fi­nan­zi­el­len Grund­aus­stat­tung die benötig­ten Räum­lich­kei­ten und Ar­beits­mit­tel quan­ti­ta­tiv und qua­li­ta­tiv vor­zu­ge­ben. Auch wenn es oh­ne Fra­ge wünschens­wert wäre, wenn je­der Lehr­kraft so­wohl ein ei­ge­ner aus­rei­chen­der Ar­beits­raum als auch ei­ne op­ti­ma­le büromäßige Aus­stat­tung nebst Un­ter­richts­ma­te­ria­li­en zur Verfügung ge­stellt würde, ist die dies­bezügli­che sub­jek­ti­ve Einschätzung des Klägers je­doch nicht zwin­gen­der Maßstab für das be­klag­te Land. Die­ses kann vom Kläger so wie von al­len Lehr­kräften nur die Qua­lität in der Un­ter­richts­vor- und -nach­be­rei­tung ver­lan­gen, die im Rah­men und auf Grund­la­ge der vom Land vor­ge­hal­te­nen Aus­stat­tung möglich ist. Wenn der Kläger die­ses Ni­veau für sich als un­zu­rei­chend an­sieht und des­halb In­ves­ti­tio­nen tätigt, um ei­ne qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge­re Ar­beits­leis­tung zu er­brin­gen, ist das zwar sehr be­grüßens­wert, führt je­doch nicht zu Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen von Sei­ten des be­klag­ten Lan­des.

c.c)
Zu­sam­men­fas­send ist mit­hin fest­zu­hal­ten, dass sich der übli­che Pflich­ten­kreis ei­nes an­ge­stell­ten Leh­rers aus sei­nem Be­rufs­bild er­gibt. Da­nach ist die Be­nut­zung ei­nes Zim­mers im häus­li­chen Be­reich zur Vor- und Nach­be­rei­tung des Un­ter­richts ein­sch­ließlich Aus­stat­tung als üblich an­zu­se­hen und wird von der Vergütung ab­ge­gol­ten. Be­son­der­hei­ten, die im Fall des Klägers ei­ne ab­wei­chen­de Be­ur­tei­lung recht­fer­ti­gen, sind nicht vor­ge­tra­gen wor­den. Dafür be­ste­hen auch kei­ne An­halts­punk­te. Ins­ge­samt war da­her die Be­ru­fung des Klägers ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Lüne­burg zurück­zu­wei­sen.

 

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III.
Die Kos­ten­ent­schei­dung folgt aus § 97 Abs. 1 ZPO. Die Re­vi­si­on wur­de we­gen grundsätz­li­cher Be­deu­tung zu­ge­las­sen.

Rechts­mit­tel­be­leh­rung

Ge­gen die­ses Ur­teil fin­det, wie sich aus der Ur­teils­for­mel er­gibt, die Re­vi­si­on statt.

Die Re­vi­si­ons­schrift muss in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Zu­stel­lung die­ses Ur­teils, die Re­vi­si­ons­be­gründung in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach Zu­stel­lung die­ses Ur­teils bei dem Bun­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­hen.

Die An­schrift des Bun­des­ar­beits­ge­richts lau­tet:

Post­fach, 99113 Er­furt

oder

Hu­go-Preuß-Platz 1, 99084 Er­furt.

Te­le­fax-Nr.: (0361) 26 36 – 20 00

Vor dem Bun­des­ar­beits­ge­richt müssen sich die Par­tei­en durch Pro­zess­be­vollmäch­tig­te ver­tre­ten las­sen. Als Be­vollmäch­tig­te sind außer Rechts­anwälten nur die in § 11 Ab­satz 2 Satz 2 Nr. 4 und 5 ArbGG be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen zu­ge­las­sen. Die­se müssen in Ver­fah­ren vor dem Bun­des­ar­beits­ge­richt durch Per­so­nen mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt han­deln.

Die Re­vi­si­ons­schrift, die Re­vi­si­ons­be­gründungs­schrift und die sons­ti­gen wech­sel­sei­ti­gen Schriftsätze im Re­vi­si­ons­ver­fah­ren sol­len 7-fach – für je­den wei­te­ren Be­tei­lig­ten ein Ex­em­plar mehr – ein­ge­reicht wer­den.

 

Klaus­mey­er 

Schrak­nep­per 

Meyners

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