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LAG Rhein­land-Pfalz, Be­schluss vom 30.10.2009, 6 TaBV 33/09

   
Schlagworte: Mitbestimmung in sozialen Angelegenheiten, Ordnungsverhalten, Weisungsrecht
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz
Aktenzeichen: 6 TaBV 33/09
Typ: Beschluss
Entscheidungsdatum: 30.10.2009
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Ludwigshafen, Beschluss vom 22.04.2009, 2 BV 8/09
   

Ak­ten­zei­chen:
6 TaBV 33/09
2 BV 8/09
ArbG Lud­wigs­ha­fen
Be­schluss vom 30.10.2009

 

Te­nor:

1. Die Be­schwer­de des Be­triebs­rats ge­gen den Be­schluss des Ar­beits­ge­richts Lud­wigs­ha­fen am Rhein vom 22.4.2009 - 2 BV 8/09 - wird zurück­ge­wie­sen.

 

2. Die Rechts­be­schwer­de wird nicht zu­ge­las­sen.

 

Gründe:

I. Mit ei­nem am 20. Ja­nu­ar 2009 ein­ge­lei­te­ten Be­schluss­ver­fah­ren re­kla­miert der Be­triebs­rat für sich ein Mit­be­stim­mungs­recht. Zu­letzt im Be­schwer­de­ver­fah­ren ins­be­son­de­re zu der Fra­ge, ob ihm bei ei­nem durch Dienst­an­wei­sung aus­ge­spro­che­nen Ver­bot der Nut­zung von pri­va­ten Han­dys während der Ar­beits­zeit ein ent­spre­chen­des Recht zu­steht.

 

Die Ar­beit­ge­be­rin be­treibt ein Al­ten­pfle­ge­heim mit ca. 100 Mit­ar­bei­tern.

 

Beim An­trag­stel­ler han­delt es sich bei den bei der An­trags­geg­ne­rin ge­bil­de­ten 7-köpfi­gen Be­triebs­rat.

 

Im Be­trieb der An­trags­geg­ne­rin war in der Ver­gan­gen­heit die Nut­zung von pri­va­ten Han­dys auch während der Ar­beits­zeit wei­test­ge­hend er­laubt.

 

Am 12. Ja­nu­ar 2009 er­ließ die Ein­rich­tungs­lei­tung der Ar­beit­ge­be­rin ei­ne Dienst­an­wei­sung, die die Nut­zung von pri­va­ten Han­dys während der Ar­beits­zeit ver­bot.

 

Der Be­triebs­rat hat erst­in­stanz­lich die Auf­fas­sung ver­tre­ten,

dass es sich bei der Be­nut­zung von pri­va­ten Mo­bil­te­le­fo­nen um mit­be­stim­mungs­pflich­ti­ges Ord­nungs­ver­hal­ten i. S. v. § 87 Abs. 1 Nr. 1 Be­trVG han­de­le, so dass bei des­sen Un­ter­sa­gung ein Mit­be­stim­mungs­recht bestünde. Hier­aus re­sul­tie­re ein Un­ter­las­sungs­an­spruch.

 

Der Be­triebs­rat hat erst­in­stanz­lich zu­letzt be­an­tragt,

1. Der An­trags­geg­ne­rin wird auf­ge­ge­ben, es zu un­ter­las­sen, im Be­trieb ein Te­le­fon­ver­bot mit Pri­vat­han­dys zu verhängen und an den In­for­ma­ti­ons­ta­fel in den Be­triebsräum­en ent­spre­chen­de Mit­tei­lungs­blätter aus­zuhängen, aus de­nen sich er­gibt, dass ein sol­ches Ver­bot im Ver­trieb verhängt wur­de, so lan­ge noch nicht der Be­triebs­rat sei­ne Zu­stim­mung hier­zu er­teilt hat oder aber die Zu­stim­mung des Be­triebs­rats durch den Spruch ei­ner Ei­ni­gungs­stel­le er­setzt wor­den ist.

2. Der An­trags­geg­ne­rin wird für je­den Fall der Zu­wi­der­hand­lung ge­gen die vor­ste­hen­den Ver­pflich­tun­gen ein Ord­nungs­geld bis zu 10.000,-- EUR an­ge­droht.

Die Ar­beit­ge­be­rin hat

Zurück­wei­sung

des An­tra­ges be­an­tragt und er­wi­dert, sie könne je­der­zeit ver­lan­gen, dass die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer ih­ren be­ruf­li­chen Ver­pflich­tun­gen nach­gin­gen, oh­ne dass sie pri­va­te Te­le­fo­na­te mit in den Be­trieb ein­ge­brach­ten Mo­bil­te­le­fo­nen führ­ten.

 

Zum wei­te­ren Sach- und Streit­stand wird auf die Gründe I des Be­schlus­ses des Ar­beits­ge­richts Lud­wigs­ha­fen am Rhein vom 22. April 2009 - 2 BV 8/09 - (Sei­te 2 - 4 = Bl. 27 - 29 d. A.).

 

Das Ar­beits­ge­richt hat in dem vor­erwähn­ten Be­schluss den Un­ter­las­sungs­an­trag des Be­trie­bra­tes ab­ge­wie­sen und zur Be­gründung im We­sent­li­chen aus­geführt,

 

ei­ne Ver­let­zung des Mit­be­stim­mungs­rechts nach § 87 Abs. 1 Nr. 1 Be­trVG sei nicht ge­ge­ben, da al­lein das Ar­beits­ver­hal­ten der Ar­beit­neh­mer be­trof­fen sei; es han­de­le sich um ei­ne Kon­kre­ti­sie­rung der Ar­beits­pflicht. An­ders als beim Ra­diohören würde der Ar­beit­neh­mer bei der Nut­zung des Pri­vat­han­dys selbst ak­tiv und da­mit un­mit­tel­bar von der Ar­beits­leis­tung ab­ge­lenkt. Das Ar­beits­ver­hal­ten würde be­ein­träch­tigt. Es bestünde für den Ar­beit­ge­ber auch kei­ne Möglich­keit, den Um­fang der pri­va­ten Tätig­keit zu über­prüfen. Nach § 106 Ge­wO könne der Ar­beit­ge­ber ein ent­spre­chen­des Ver­bot aus­spre­chen. Die bis­he­ri­ge Dul­dung führe nicht zu ei­nem Mit­be­stim­mungs­recht.

 

Hin­sicht­lich der wei­te­ren Gründe wird auf Sei­te 4 - 6 d. Be­schlus­ses (= Bl. 29- 31 d. A.) Be­zug ge­nom­men.

 

Ge­gen den dem Be­triebs­rat am 02. Ju­ni 2009 zu­ge­stell­ten Be­schluss rich­tet sich die am 02. Ju­li 2009 ein­ge­leg­te und am 03 Au­gust 2009 be­gründe­te Be­schwer­de.

 

Der Be­triebs­rat hält in dem Be­schwer­de­ver­fah­ren an sei­ner Auf­fas­sung fest und meint, es sei ein Mit­be­stim­mungs­recht nach § 87 Abs. 1 Nr. 1 Be­trVG ge­ge­ben, da mit der Dienst­an­wei­sung Fra­gen der Ord­nung des Be­trie­bes ge­re­gelt würden. In der Ent­schei­dung des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 21. Ja­nu­ar 1997 - 1 ABR 53/96 - sei­en nur An­ord­nun­gen mit­be­stim­mungs­frei, mit de­nen die Ar­beits­pflicht un­mit­tel­bar kon­kre­ti­siert würde. Aus­rei­chend sei nach ei­ner wei­te­ren Ent­schei­dung des Bun­des­ar­beits­ge­richt vom 22. Ju­li 2008 - 1 ABR 40/07 - wenn die Maßnah­me dar­auf ge­rich­tet sei, das Ver­hal­ten der Ar­beit­neh­mer zu steu­ern oder die Ord­nung des Be­trie­bes zu gewähr­leis­ten. Der Ar­beit­ge­ber wol­le vor­lie­gend si­cher­stel­len, dass sich die Ar­beit­neh­mer bei der Er­brin­gung ih­rer Ar­beits­leis­tung gemäß ih­ren Ver­pflich­tun­gen ver­hiel­ten. Mit dem Nut­zungs­ver­bot wol­le er Ver­hal­tens­maßre­geln auf­stel­len, die in das Persönlich­keits­recht der Ar­beit­neh­mer ein­grif­fen. Die­se schaff­ten ei­ne all­ge­mei­ne Ver­hal­tens­pflicht. Der Be­zug zur ei­gent­li­chen Ar­beits­leis­tung sei ver­las­sen. Das Persönlich­keits­recht sei ins­be­son­de­re da­durch ein­ge­schränkt, wenn auf­grund ei­ner Ar­beits­an­wei­sung deut­lich länger ge­ar­bei­tet wer­den müsse und die An­gehöri­gen der Ar­beit­neh­mer nicht mehr darüber in­for­miert wer­den könn­ten. In ei­ner Ent­schei­dung des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 14. Ja­nu­ar 1986 - 1 ABR 65/83 - sei aus­ge­ur­teilt, dass die Fra­ge, ob im Be­trieb während der Ar­beits­zeit Ra­dio gehört wer­den darf, ei­ne Fra­ge der Ord­nung des Be­trie­bes und des Ver­hal­tens der Ar­beit­neh­mer dar­stel­le mit der Fol­ge, dass der Be­triebs­rat bei ei­nem Ver­bot nach § 87 Abs. 1 Nr. 1 Be­trVG mit­zu­be­stim­men ha­be. Bei der Viel­sei­tig­keit der Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on könne ei­ne pau­scha­le Un­ter­sa­gung nicht rech­tens sein. Das Ar­beits­ge­richt ha­be nicht er­mit­telt, ob und wenn ja, wel­che kon­kre­ten Ein­schränkun­gen durch die Han­dy­nut­zung ein­tre­ten könn­ten, ge­schwei­ge denn, sei­en sol­che von der Ar­beit­ge­be­rin be­haup­tet wor­den.

 

Zur wei­te­ren Be­schwer­de­be­gründung wird auf den Schrift­satz des Be­triebs­ra­tes vom 03. Au­gust 2009 (Bl. 57 - 60 d. A.) nebst al­len vor­ge­leg­ten Un­ter­la­gen Be­zug ge­nom­men.

 

Der Be­triebs­rat hat zweit­in­stanz­lich zu­letzt be­an­tragt,

den Be­schluss des Ar­beits­ge­richts Lud­wigs­ha­fen am Rhein vom 22. April 2009 - 2 BV 8/09 - ab­zuändern und nach den zu­letzt ge­stell­ten Anträgen 1. In­stanz zu ent­schei­den.

 

Die Ar­beit­ge­be­rin hat

Zurück­wei­sung

 

der Be­schwer­de be­an­tragt und er­wi­dert, das Ar­beits­ge­richt ha­be zu Recht auf die Ent­schei­dung des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 31. Mai 2007 - 2 AZR 200/06 - ab­ge­stellt. Dort sei aus­geführt wor­den, dass der Ar­beit­neh­mer während sei­ner Ar­beits­zeit pri­va­te Tätig­kei­ten grundsätz­lich zu un­ter­las­sen ha­be. Dies könne der Ar­beit­ge­ber ver­lan­gen. Im Be­schluss des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 14. No­vem­ber 1986 - 1 ABR 75/83 - käme zum Aus­druck, dass der Be­triebs­rat in das Recht des Ar­beit­ge­bers zu be­stim­men, wel­che Ar­bei­ten in wel­cher Wei­se aus­zuführen sei­en, nicht ein­grei­fen dürfe. Die Be­nut­zung des Te­le­fons sei auch an­ders zu be­ur­tei­len als Ra­diohören im Be­trieb. Im Übri­gen ha­be das Bun­des­ar­beits­ge­richt in die­sem Zu­sam­men­hang dar­auf hin­ge­wie­sen, dass Ra­diohören auch die Art und Wei­se be­tref­fen könne, wie die Ar­beit zu ver­rich­ten sei. Im Übri­gen sei ein Ein­griff in das Persönlich­keits­recht des Ar­beit­neh­mers im Rah­men sei­ner ar­beits­ver­trag­li­chen Ver­pflich­tun­gen zulässig.

 

Zu den wei­te­ren Ein­zel­hei­ten der Be­schwer­de­be­ant­wor­tung wird auf den Schrift­satz der Ar­beit­ge­be­rin vom 14. Au­gust 2008 (Bl. 82 - 85 d. A.) ver­wie­sen. Zu­gleich wird auf die Fest­stel­lun­gen in der Sit­zungs­nie­der­schrift zur Anhörung vom 30. Ok­to­ber 2009 (Bl. 100 - 102 d. A.) Be­zug ge­nom­men.

 

II. Die Be­schwer­de ist als sol­che im Be­schluss­ver­fah­ren gemäß § 87 Abs. 1 ArbGG an sich statt­haft so­wie form- und frist­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den.

 

Die hier­nach zulässig Be­schwer­de er­weist sich je­doch als u n b e g r ü n d e t.

 

Das Ar­beits­ge­richt hat den Un­ter­las­sungs­an­tra­ges des Be­triebs­ra­tes, im Be­trieb ein Te­le­fon­ver­bot für Pri­vat­han­dys während der Ar­beits­zeit zu verhängen und den An­nex­an­spruch, das Ver­bot an der In­for­ma­ti­ons­ta­fel an­zuhängen, zu Recht zurück­ge­wie­sen.

 

Das Ar­beits­ge­richt ist vom zu­tref­fen­den Rechts­maßstab (vgl. BAG Be­schluss vom 21.01.1997 - 1 ABR 53/96 -) aus­ge­gan­gen und hat zwi­schen mit­be­stim­mungs­pflich­ti­gen Ord­nungs­ver­hal­ten nach § 87 Abs. 1 Nr. 1 Be­trVG und mit­be­stim­mungs­frei­em Ar­beits­ver­hal­ten un­ter­schie­den. Letz­te­res be­trifft al­le Wei­sun­gen, die bei der Er­brin­gung der Ar­beits­leis­tung selbst zu be­ach­ten sind. Das Ar­beits­ver­hal­ten ist berührt, wenn der Ar­beit­ge­ber kraft sei­ner Or­ga­ni­sa­ti­ons- und Lei­tungs­macht näher be­stimmt, wel­che Ar­bei­ten aus­zuführen sind und in wel­cher Wei­se das ge­sche­hen soll. Mit­be­stim­mungs­frei sind da­nach An­ord­nun­gen, mit de­nen die Ar­beits­pflicht un­mit­tel­bar kon­kre­ti­siert wird.

 

Nach Auf­fas­sung der Be­schwer­de­kam­mer ist maßgeb­lich die ar­beits­ver­trag­li­che und da­mit die schuld­recht­li­che La­ge, die bei den über­wie­gen­den Ar­beit­neh­mern der Ar­beit­ge­be­rin er­kenn­bar Pfle­ge­dienst­leis­tun­gen im Al­ten­pfle­ge­heim er­for­dert. Es gehört nach Auf­fas­sung der Be­schwer­de­kam­mer zu den selbst­verständ­li­chen Pflich­ten, dass die be­tref­fen­den Ar­beit­neh­mer während der Ar­beits­zeit - nur hier­auf be­zieht sich die Dienst­an­wei­sung der Ar­beit­ge­be­rin - von der ak­ti­ven und pas­si­ven Be­nut­zung des Han­dys - ab­se­hen. In­so­weit ist der Hin­weis der Ar­beit­ge­be­rin auf die Ent­schei­dung des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 31. Mai 2007 - 2 AZR 200/06 - im Zu­sam­men­hang mit ei­ner Kündi­gung we­gen Pri­vat­nut­zung ei­nes Dienst­com­pu­ters nicht un­be­acht­lich, denn dort wur­de in ei­nem sol­chen Ver­hal­ten des Ar­beit­neh­mers ei­ne deut­li­che Ver­let­zung der Ar­beits­pflicht ge­se­hen. Von da­her spre­chen meh­re­re Gründe für ei­ne un­mit­tel­ba­re Kon­kre­ti­sie­rung der Ar­beits­pflicht. Sie lie­gen auch auf der Schie­ne der von dem Be­triebs­rat an­geführ­ten Ar­gu­men­ta­ti­on in der Ent­schei­dung des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 21. Ja­nu­ar 1997 - 1 ABR 53/96 -, in wel­cher zwar die Not­wen­dig­keit ei­nes Arzt­be­su­ches während der Ar­beits­zeit vom Arzt be­schei­ni­gen zu las­sen als mit­be­stim­mungswürdig an­ge­se­hen wur­de, je­doch die Li­nie zur Mit­be­stim­mungs­frei­heit bei ei­ner Kon­kre­ti­sie­rung der Ar­beits­pflicht nicht ver­las­sen wur­de.

 

So­weit die Be­schwer­de auf die wei­te­re Ent­schei­dung des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 22. Ju­li 2008 - 1 ABR 40/07 - ab­hebt, ist zunächst zu se­hen, dass es um die Mit­be­stim­mung des Be­triebs­ra­tes bei der Einführung von Ethik-Richt­li­ni­en geht und da­mit ein deut­li­cher Ein­griff in die pri­va­te Le­bensführung ent­spre­chend der Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 28. Mai 2002 - 1 ABR 32/01 - vor­liegt, die durch­aus ei­ne Mit­be­stim­mungs­pflich­tig­keit berührt. Das ge­for­der­te Un­ter­las­sen ar­beits­ver­trags­wid­ri­gen Ver­hal­tens ist dem je­doch nicht gleich­zu­set­zen.

 

Im Übri­gen ist fest­zu­stel­len, dass auch nicht auf die wei­ter an­geführ­te Ent­schei­dung des Bun­des­ar­beits­ge­richts vom 14. Ja­nu­ar 1986 - 1 ABR 75/83 - ab­ge­stellt wer­den kann, da es dort um die Mit­be­stim­mung bei Ra­diohören im Be­trieb geht. Hier lie­gen - wie das Ar­beits­ge­richt zu­tref­fend ge­se­hen hat - deut­li­che Un­ter­schie­de zu ei­ner ins­be­son­de­ren ak­ti­ven Nut­zung des Pri­vat­han­dys vor. Ei­ne un­mit­tel­ba­re Be­ein­träch­ti­gung der Ar­beits­leis­tung durch die Nut­zung des Han­dy´s ist nicht aus­zu­sch­ließen. Im Übri­gen ist zu se­hen, dass sich das Han­dy­ver­bot nicht auf die Pau­sen er­streckt und - wie in der Anhörung vor der Be­schwer­de­kam­mer deut­lich wur­de - ei­ne Er­reich­bar­keit der Ar­beit­neh­mer in kri­ti­schen Si­tua­tio­nen über die Zen­tra­le oder die Sta­ti­ons­te­le­fo­ne durch­aus möglich ist.

 

Dass es zu kei­nen kon­kre­ten Ein­schränkun­gen durch die Han­dy­nut­zung kommt, hätte im Übri­gen vom an­trag­stel­len­den Be­triebs­rat dar­ge­legt wer­den müssen, so dass auch die­ser Ar­gu­men­ta­ti­ons­strang nicht zu ei­ner an­de­ren vom Ar­beits­ge­richt ab­wei­chen­den Be­ur­tei­lung führt.

 

Die Zu­las­sung der Rechts­be­schwer­de ist nicht ver­an­lasst.

 

Die Nicht­zu­las­sungs­be­schwer­de durch das Lan­des­ar­beits­ge­richt kann nach nähe­rer Maßga­be der §§ 72 a und 92 a ArbGG un­ter den dort ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen selbständig durch Be­schwer­de an­ge­foch­ten wer­den.

 

Die Be­schwer­de ist beim Bun­des­ar­beits­ge­richt, Hu­go-Preuss-Platz 1, 99084 Er­furt oder Bun­des­ar­beits­ge­richt, Post­fach 99113 Er­furt, Te­le­fax-Nr. 0361/2636-2000, in­ner­halb von 1 Mo­nat nach Zu­stel­lung des vor­lie­gen­den Be­schlus­ses ein­zu­le­gen.

 

Auf die­sen Rechts­be­helf wird der Be­triebs­rat hier­mit hin­ge­wie­sen.

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