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ArbG Ber­lin, Ur­teil vom 07.10.2015, 56 Ca 10968/15

   
Schlagworte: Urlaubsanspruch, Abgeltungsansprüche der Erben
   
Gericht: Arbeitsgericht Berlin
Aktenzeichen: 56 Ca 10968/15
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 07.10.2015
   
Leitsätze:
Vorinstanzen:
   

Ar­beits­ge­richt Ber­lin

Geschäfts­zei­chen (bit­te im­mer an­ge­ben)

56 Ca 10968/15

Verkündet

am 07.10.2015

 

Ge­richts­beschäftig­te

als Ur­kunds­be­am­tin

der Geschäfts­stel­le

Im Na­men des Vol­kes

Ur­teil

 

 

In Sa­chen

Pp

hat das Ar­beits­ge­richt Ber­lin, 56. Kam­mer,
auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 07.10.2015
durch den Rich­ter am Ar­beits­ge­richt E. als Vor­sit­zen­der
so­wie die eh­ren­amt­li­che Rich­te­rin Frau P. und den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Herrn Dr. H.
für Recht er­kannt:

I.
Die Be­klag­te wird ver­ur­teilt, an die Kläger 4.903,12 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen in Höhe von 5 Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz ab dem 15.09.2014 zu zah­len.

II.
Im Übri­gen wird die Kla­ge ab­ge­wie­sen.

III.
Die Be­klag­te hat die Kos­ten des Rechts­streits zu tra­gen.

IV.
Der Wert des Streit­ge­gen­stan­des wird auf 5.054,94 Eu­ro fest­ge­setzt.

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Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten über ei­nen An­spruch auf Ur­laubs­ab­gel­tung.

Die Kläger sind die durch Erb­schein des Amts­ge­richts Köpe­nick vom 11.04.2014 aus­ge­wie­se­nen Er­ben ih­rer am 09.03.2014 ver­stor­be­nen Toch­ter. Die Erb­las­se­rin stand seit dem 01.09.2012 in ei­nem Ar­beits­verhält­nis zu der Be­klag­ten, bei ei­nem Brut­to­mo­nats­ge­halt in Höhe von 3.219,22 Eu­ro.

Das Ar­beits­verhält­nis un­ter­lag gemäß § 2 des Ar­beits­ver­tra­ges dem Ta­rif­ver­trag der Bun­des­agen­tur für Ar­beit (TV- BA) und den die­sen ergänzen­den Ta­rif­verträgen in der je­weils gel­ten­den Fas­sung.

Den Jah­res­ur­laub aus 2012 nahm die Erb­las­se­rin vollständig. Von dem Jah­res­ur­laubs­an­spruch für das Jahr 2013 nahm sie ei­nen Tag. Un­ter Berück­sich­ti­gung des Teil­ur­laubs­an­spruchs für das Jahr 2014 ver­blie­ben der Erb­las­se­rin, zwi­schen den Par­tei­en un­strei­tig, zu ih­rem To­des­zeit­punkt 33 of­fe­ne Ur­laubs­ta­ge.

Mit von den Erb­las­sern un­ter­zeich­ne­ten Schrei­ben vom 15.08.2014 mach­ten die­se ge­genüber der Be­klag­ten die Ab­gel­tung des von ih­rer Toch­ter, der Erb­las­se­rin, nicht ge­nom­me­nen Ur­laubs gel­tend.

Die Kläger sind un­ter Hin­weis auf die Ent­schei­dung des EuGH vom 12.06.2014 – C - 118/13 der An­sicht, dass der Ur­laubs­ab­gel­tungs­an­spruch bei Tot ih­rer Toch­ter ent­stan­den und ver­erb­bar sei.

Die Kläger be­an­tra­gen,

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, an sie 5.054,94 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen in Höhe von 5 Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit dem 15.09.2014 zu zah­len.

Die Be­klag­te be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

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Die Be­klag­te be­gründet ih­ren Ab­wei­sungs­an­trag da­mit, dass das Bun­des­ar­beits­ge­richt von der Nicht­ver­erb­bar­keit des Ur­laubs­ab­gel­tungs­an­spru­ches aus­ge­he.

Ent­schei­dungs­gründe

Die zulässi­ge Kla­ge ist ganz über­wie­gend be­gründet.

1. Die Kläger ha­ben als Ge­samt­rechts­nach­fol­ger, § 1922 Abs. 1 BGB, ge­gen die Be­klag­te ei­nen An­spruch aus § 7 Abs. 4 BUrlG auf Ab­gel­tung des, zwi­schen den Par­tei­en un­strei­tig, in der Per­son in der Erb­las­se­rin ent­stan­de­nen Ur­laubs­an­spru­ches von 33 Ta­gen in un­ter I. des Ur­teils te­n­o­rier­ter Höhe.

Nach § 7 Abs. 4 BUrlG ist der Ur­laub ab­zu­gel­ten, wenn die­ser we­gen der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses ganz oder teil­wei­se nicht mehr gewährt wer­den kann.

1.1. Das Bun­des­ar­beits­ge­richt ver­neint in ständi­ger Recht­spre­chung die Ent­ste­hung ei­nes Ab­gel­tungs­an­spru­ches wenn das Ar­beits­verhält­nis durch den Tod des Ar­beits­neh­mers en­det (zu­letzt: BAG vom 12.03.2013 – 9 AZR 532/11, NZA 2013, 678). Da mit dem Tod des Ar­beits­neh­mers re­gelmäßig des­sen höchst­persönli­che Leis­tungs­pflicht im Sin­ne des § 613 Satz 1 BGB er­lischt, gin­gen auch die Ansprüche auf Be­frei­ung von die­ser Ar­beits­pflicht un­ter mit der Fol­ge, dass sein auf Be­frei­ung von der Ar­beits­pflicht ge­rich­te­ter Ur­laubs­an­spruch eben­falls un­ter­geht. Der Ur­laubs­ab­gel­tungs­an­spruch könne da­mit nicht vor dem Tod des Ar­beit­neh­mers, der erst zur Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses führe, ent­stan­den sein. § 7 Abs. 4 BUrlG sta­tu­ie­re in­so­weit mit­tel­bar ein Ab­gel­tungs­ver­bot im be­ste­hen­den Ar­beits­verhält­nis (BAG vom 20.09.2011 – 9 AZR 416/10, NZA 326, 327, 2012).

1.2. Dem ent­ge­gen ist Ar­ti­kel 7 Abs. 2 RL 2003/88/EG da­hin­ge­hend aus­zu­le­gen, dass er ein­zel­staat­li­chen Rechts­vor­schrif­ten oder Ge­pflo­gen­hei­ten ent­ge­gen­steht, wo­nach der An­spruch auf be­zahl­ten Jah­res­ur­laub oh­ne Be­gründung ei­nes Ab­gel­tungs­an­spruchs für nicht ge­nom­me­nen Ur­laub un­ter­geht, wenn das Ar­beits­verhält­nis durch den Tod des Ar­beit­neh­mers en­det (EuGH vom 12.06.2014 – C – 118/13, NZA 2014, 651). Die­se Aus­le­gung des Uni­ons­rechts ist für die na­tio­na­len Ge­rich­te bin­dend, Art. 267 Abs. 1 Buchst. a AEUV (BVerwG, Ur­teil vom 31. Ja­nu­ar 2013 – 2 C 10/12 –, Rn. 10, NVwZ 2013, 1295).

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1.3. Da­nach ist § 7 Abs. 4 BUrlG richt­li­ni­en­kon­form im Sin­ne des Ar­ti­kel 7 Satz 2 RL 2003/88/EG da­hin­ge­hend aus­zu­le­gen, dass auch der Tod des Ar­beit­neh­mers ei­ne Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses im Sin­ne von § 7 Abs. 4 BUrlG ist, auf­grund des­sen die­ser den Ur­laub nicht mehr neh­men kann mit der Fol­ge, dass die­ser ab­zu­gel­ten ist (VG Karls­ru­he, Ur­teil vom 16.07.2015 – 3 K 24/15, ju­ris; ErfK / Gall­ner, § 1 BurlG Rn. 23).

Den na­tio­na­len Ge­rich­ten ob­liegt es, den Rechts­schutz zu gewähr­leis­ten, der sich für den Ein­zel­nen aus den ge­mein­schafts­recht­li­chen Be­stim­mun­gen er­gibt. Die in­ner­staat­li­chen Ge­rich­te müssen die vol­le Wir­kung des Ge­mein­schafts­rechts si­cher­stel­len. Die na­tio­na­len Ge­rich­te ha­ben we­gen Art. 249 Abs. 3 EG da­von aus­zu­ge­hen, dass der Mit­glied­staat den Ver­pflich­tun­gen, die sich aus der Richt­li­nie er­ge­ben, in vol­lem Um­fang nach­kom­men woll­te. Das Ge­bot der ge­mein­schafts­rechts­kon­for­men Aus­le­gung ist dem EG-Ver­trag im­ma­nent. Es be­schränkt sich nicht auf die Aus­le­gung der in­ner­staat­li­chen Be­stim­mun­gen. Die von ihm be­gründe­te Ver­pflich­tung ver­langt viel­mehr, dass die na­tio­na­len Ge­rich­te das ge­sam­te in­ner­staat­li­che Recht berück­sich­ti­gen, um zu be­ur­tei­len, in­wie­weit es an­ge­wandt wer­den kann, da­mit kein der Richt­li­nie wi­der­spre­chen­des Er­geb­nis her­bei­geführt wird. Ermöglicht es das na­tio­na­le Recht durch An­wen­dung sei­ner Aus­le­gungs­me­tho­den, ei­ne in­ner­staat­li­che Be­stim­mung so aus­zu­le­gen, dass ei­ne Kol­li­si­on mit ei­ner an­de­ren Norm in­ner­staat­li­chen Rechts ver­mie­den wird, sind die na­tio­na­len Ge­rich­te ge­hal­ten, die glei­chen Me­tho­den an­zu­wen­den, um das von der Richt­li­nie ver­folg­te Ziel zu er­rei­chen (BAG, Ur­teil vom 24. März 2009 – 9 AZR 983/07 –, NZA 2009, 538).

Ei­ner der­ar­ti­gen Aus­le­gung steht der Wort­laut des § 7 Abs. 4 BurlG nicht ent­ge­gen, da die­ser al­lein ver­langt, dass der Ur­laub we­gen der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses nicht mehr ge­nom­men wer­den kann. Der Tod des Ar­beit­neh­mers be­en­det un­zwei­fel­haft das Ar­beits­verhält­nis und er kann den Ur­laub nicht mehr neh­men.

Auch kann dem Ab­gel­tungs­an­spruch bei Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­se durch den Tod des Ar­beit­neh­mers nicht Sinn und Zweck, die Ver­wen­dung des Ab­gel­tungs­be­trags zu Er­ho­lungs­zwe­cken ent­ge­gen ge­hal­ten wer­den oder dass der Ar­beit­neh­mer zu­min­dest nicht mehr in den Ge­nuss der Ur­laubs­ab­gel­tung kom­me (BAG, Ur­teil vom 12. März 2013 – 9 AZR 532/11 –, Rn. 13, NZA 2013, 678). Nach der Auf­ga­be der Sur­ro­ga­ti­ons­theo­rie ent­steht der Ab­gel­tungs­an­spruch nach § 7 Abs. 4 BUrlG als rei­ner Geld­an­spruch mit der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses

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un­abhängig da­von, ob der Ar­beit­neh­mer den Ur­laub noch neh­men könn­te, wenn das Ar­beits­verhält­nis noch bestände (BAG, Ur­teil vom 19.06.2012 - 9 AZR 652/10 -, NZA 2012, 1087). Als rei­ner Geld­an­spruch ist der Ab­gel­tungs­an­spruch ver­erb­bar. Es macht hin­sicht­lich Sinn und Zweck des Ur­laubs­an­spru­ches kei­nen Un­ter­schied, ob das Ar­beits­verhält­nis erst en­det, der Ab­gel­tungs­an­spruch als ver­erb­ba­rer An­spruch ent­steht und der Ar­beit­neh­mer un­mit­tel­bar nach Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses ver­stirbt und da­mit der Ab­gel­tungs­an­spruch von ei­ner „ju­ris­ti­schen Se­kun­de“ abhängig ist oder das Ar­beits­verhält­nis durch den Tod des Ar­beit­neh­mers en­det. In bei­den Fällen kommt der Ar­beit­neh­mer we­der in den Ge­nuss der Frei­stel­lung durch Ur­laubs­gewährung noch in den der Ab­gel­tung.

1.4. Ist § 7 Abs. 4 BurlG da­nach da­hin­ge­hend aus­zu­le­gen, dass der Ur­laub auch dann ab­zu­gel­ten ist, wenn die Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses durch den Tod des Ar­beit­neh­mers ein­tritt, so ist vor­lie­gend nicht nur der durch Ar­ti­kel 7 Abs. 1 der Richt­li­nie 2003/88/EG geschütz­te Min­des­t­ur­laub von 20 Ta­gen ab­zu­gel­ten, son­dern auch der der Erb­las­se­rin darüber hin­aus zu­ste­hen­de, den ge­setz­li­chen Min­des­t­ur­laub über­schrei­ten­de ta­rif­li­che Ur­laub.

1.4.1. So­wohl Ar­ti­kel 7 Abs. 1 der Richt­li­nie 2003/88/EG als auch §§ 1, 3 Abs. 1 BurlG be­gründen ei­nen An­spruch auf Min­dest­jah­res­ur­laub im Um­fang von 4 Wo­chen. Den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en steht es frei, Ur­laubs­ansprüche, die darüber hin­aus­ge­hen, den ta­rif­li­chen Mehr­ur­laub, frei zu re­geln. Ta­rif­be­stim­mun­gen können da­her vor­se­hen, dass der Ar­beit­ge­ber den ta­rif­li­chen Mehr­ur­laub bei Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses nicht ab­zu­gel­ten hat (BAG vom 13.11.2012 – 9 AZR 64/11, APNr. 97 zu § 7 BurlG Ab­gel­tung). Je­doch be­darf es für die An­nah­me ei­ner sol­chen ta­rif­li­chen Re­ge­lung ein­deu­ti­ger Be­stim­mun­gen im Ta­rif­ver­trag. Für ei­nen von der ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen ab­wei­chen­den Re­ge­lungs­wil­len der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en, der zwi­schen Ansprüchen auf Ab­gel­tung von Min­dest- und Mehr­ur­laub un­ter­schei­det, be­darf es deut­li­cher An­halts­punk­te (BAG vom 23.03.2010 – 9 AZR 128/09, NZA 2010, 810; vom 22.05.2012 – 9 AZR 618/10, NZA 2012, 987). Feh­len deut­li­che An­halts­punk­te für ei­nen Re­ge­lungs­wil­len der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en, den ta­rif­li­chen Mehr­ur­laub ei­nem ei­ge­nen, von dem des Min­des­t­ur­laub ab­wei­chen Ab­gel­tungs­re­gime zu un­ter­stel­len, ist von ei­nem „Gleich­lauf“ des An­spruchs auf Ab­gel­tung ge­setz­li­chen Ur­laubs und des An­spruchs auf Ab­gel­tung ta­rif­li­chen Mehr­ur­laubs aus­zu­ge­hen (BAG vom 13.11.2012 – 9 AZR 64/11, APNr. 97 zu § 7 BurlG Ab­gel­tung, Rn 13).

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1.4.2. Vor­lie­gend fehlt es an ei­ner der­ar­ti­gen, den ta­rif­li­chen Mehr­ur­laub an­ders be­han­deln­den Re­ge­lung als den des ge­setz­li­chen Min­des­t­ur­laubs.

§ 29 Abs. 2 TV-BA ver­weist aus­drück­lich auf das BUrlG. So­weit § 29 Abs. 2 TV-BA hier­von ab­weicht, wird da­bei nicht zwi­schen dem ge­setz­li­chen und dem über­ta­rif­li­chen Ur­laub dif­fe­ren­ziert, so­dass auch der der Erb­las­se­rin zu­ste­hen­de den ge­setz­li­chen Min­des­t­ur­laub über­schrei­ten­de ta­rif­ver­trag­li­che Ur­laub ab­zu­gel­ten ist.

1.5. Sch­ließlich ha­ben die Er­ben den Ab­gel­tungs­an­spruch mit Schrei­ben vom 15.08.2014 bin­nen der 6 mo­na­ti­gen ta­rif­ver­trag­li­chen Aus­schluss­frist des § 39 TV-BA gel­tend ge­macht, so­dass die­ser nicht da­nach ver­fal­len ist.

2. So­weit die Kla­ge­for­de­rung über den un­ter I. te­n­o­rier­ten Be­trag hin­aus­geht, war die Kla­ge ab­zu­wei­sen, da, von den Klägern nicht wei­ter be­strit­ten, die Erb­las­se­rin ent­ge­gen dem Vor­trag der Kläger le­dig­lich ein mo­nat­li­ches Brut­to­ge­halt in Höhe von 3.212,57 Eu­ro er­ziel­te, wel­ches der Be­rech­nung der Höhe der Ur­laubs­ab­gel­tung zu­grun­de zu le­gen ist.

3. Die Be­klag­te hat auf­grund ih­res Un­ter­lie­gens gemäß § 91 ZPO die Kos­ten des Rechts­streits zu tra­gen, wo­bei das ge­ringfügi­ge Un­ter­lie­gen der Kläger gemäß § 92 Abs. 3 Zif­fer 1 ZPO un­berück­sich­tigt blei­ben konn­te.

4. Der Streit­wert war in Höhe der Kla­ge­for­de­rung fest­zu­set­zen.

 

Rechts­mit­tel­be­leh­rung


Ge­gen die­ses Ur­teil kann von der Be­klag­ten Be­ru­fung ein­ge­legt wer­den.

Die Be­ru­fungs­schrift muss von ei­nem zu­ge­las­se­nen Rechts­an­walt oder ei­nem Ver­tre­ter ei­ner Ge­werk­schaft bzw. ei­ner Ar­beit­ge­ber­ver­ei­ni­gung oder ei­nes Zu­sam­men­schlus­ses sol­cher Verbände ein­ge­reicht wer­den.
Die Be­ru­fungs­schrift muss in­ner­halb

ei­ner Not­frist von ei­nem Mo­nat

bei dem

Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg,
Mag­de­bur­ger Platz 1, 10785 Ber­lin,

ein­ge­gan­gen sein.

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Die Be­ru­fungs­schrift muss die Be­zeich­nung des Ur­teils, ge­gen das die Be­ru­fung ge­rich­tet wird, so­wie die Erklärung ent­hal­ten, dass Be­ru­fung ge­gen die­ses Ur­teil ein­ge­legt wer­de.
Die Be­ru­fung ist gleich­zei­tig oder in­ner­halb

ei­ner Frist von zwei Mo­na­ten

in glei­cher Form schrift­lich zu be­gründen.

Der Schrift­form wird auch durch Ein­rei­chung ei­nes elek­tro­ni­schen Do­ku­ments im Sin­ne des § 46 c ArbGG genügt. Nähe­re In­for­ma­tio­nen da­zu fin­den sich auf der In­ter­net­sei­te un­ter www.ber­lin.de/erv.

Bei­de Fris­ten be­gin­nen mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­setz­ten Ur­teils, spätes­tens aber mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Da­bei ist zu be­ach­ten, dass das Ur­teil mit der Ein­le­gung in den Brief­kas­ten oder ei­ner ähn­li­chen Vor­rich­tung für den Pos­t­emp­fang als zu­ge­stellt gilt.
Wird bei der Par­tei ei­ne schrift­li­che Mit­tei­lung ab­ge­ge­ben, dass das Ur­teil auf der Geschäfts­stel­le ei­nes Amts­ge­richts oder ei­ner von der Post be­stimm­ten Stel­le nie­der­ge­legt ist, gilt das Schriftstück mit der Ab­ga­be der schrift­li­chen Mit­tei­lung als zu­ge­stellt, al­so nicht erst mit der Ab­ho­lung der Sen­dung.
Das Zu­stel­lungs­da­tum ist auf dem Um­schlag der Sen­dung ver­merkt.

Für die Kläge­rin ist kei­ne Be­ru­fung ge­ge­ben.

Von der Be­gründungs­schrift wer­den zwei zusätz­li­che Ab­schrif­ten zur Un­ter­rich­tung der eh­ren­amt­li­chen Rich­ter er­be­ten.

Wei­te­re Statt­haf­tig­keits­vor­aus­set­zun­gen er­ge­ben sich aus § 64 Abs.2 ArbGG:
"Die Be­ru­fung kann nur ein­ge­legt wer­den,
a) wenn sie in dem Ur­teil zu­ge­las­sen wor­den ist,
b) wenn der Wert des Be­schwer­de­ge­gen­stan­des 600 Eu­ro über­steigt,
c) in Rechts­strei­tig­kei­ten über das Be­ste­hen, das Nicht­be­ste­hen oder die Kündi­gung ei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses oder
d) wenn es sich um ein Versäum­nis­ur­teil han­delt, ge­gen das der Ein­spruch an sich nicht statt­haft ist, wenn die Be­ru­fung oder An­schluss­be­ru­fung dar­auf gestützt wird, dass der Fall schuld­haf­ter Versäum­ung nicht vor­ge­le­gen ha­be."

 

 

 

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