HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

 

EuGH, Ur­teil vom 11.11.2010, C-232/09 - Da­no­sa

   
Schlagworte: Massenentlassung, Kündigung: Betriebsbedingt, Kündigungsschutz
   
Gericht: Europäischer Gerichtshof
Aktenzeichen: C-232/09
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 11.11.2010
   
Leitsätze:
Vorinstanzen:
   

UR­TEIL DES GERICH­TSHOFS (Zwei­te Kam­mer)

11. No­vem­ber 2010(*)

„So­zi­al­po­li­tik − Richt­li­nie 92/85/EWG − Maßnah­men zur Ver­bes­se­rung der Si­cher­heit und des Ge­sund­heits­schut­zes von schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen, Wöch­ne­rin­nen und stil­len­den Ar­beit­neh­me­rin­nen am Ar­beits­platz − Art. 2 Buchst. a und 10 − Be­griff ‚schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin‘ − Ver­bot der Kündi­gung ei­ner schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin während der Zeit vom Be­ginn ih­rer Schwan­ger­schaft bis zum En­de ih­res Mut­ter­schafts­ur­laubs − Richt­li­nie 76/207/EWG − Gleich­be­hand­lung von Männern und Frau­en − Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft − Na­tio­na­le Re­ge­lung, die es oh­ne je­de Ein­schränkung zulässt, ei­nem sol­chen Mit­glied zu kündi­gen“

In der Rechts­sa­che C‑232/09

be­tref­fend ein Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chen nach Art. 234 EG, ein­ge­reicht vom Augstākās Tie­sas Senāts (Lett­land) mit Ent­schei­dung vom 13. Mai 2009, beim Ge­richts­hof ein­ge­gan­gen am 25. Ju­ni 2009, in dem Ver­fah­ren

Di­ta Da­no­sa

ge­gen

LKB Līzings SIA

erlässt

DER GERICH­TSHOF (Zwei­te Kam­mer)

un­ter Mit­wir­kung des Kam­mer­präsi­den­ten J. N. Cun­ha Ro­d­ri­gues, der Rich­ter A. Ara­b­ad­jiev, A. Ro­sas und A. Ó Cao­imh (Be­richt­er­stat­ter) so­wie der Rich­te­rin P. Lindh,

Ge­ne­ral­an­walt: Y. Bot,

Kanz­ler: C. Strömholm, Ver­wal­tungsrätin,

auf­grund des schrift­li­chen Ver­fah­rens und auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 1. Ju­li 2010,

un­ter Berück­sich­ti­gung der Erklärun­gen

– von Frau Da­no­sa, ver­tre­ten durch V. Li­ber­te, zvērināta ad­vokāte, und A. Ra­sa, zvērināta ad­vokāta palīgs,

– der LKB Līzings SIA, ver­tre­ten durch L. Lie­pa, zvērināts ad­vokāts, so­wie durch S. Kra­va­le und M. Zalāns,

– der let­ti­schen Re­gie­rung, ver­tre­ten durch K. Drēviņa und Z. Ras­nača als Be­vollmäch­tig­te,

– der grie­chi­schen Re­gie­rung, ver­tre­ten durch M. Apes­sos, S. Tre­kli und S. Vo­di­na als Be­vollmäch­tig­te,

– der un­ga­ri­schen Re­gie­rung, ver­tre­ten durch R. Soms­sich, M. Fehér und K. Szíjjártó als Be­vollmäch­tig­te,

– der Eu­ropäischen Kom­mis­si­on, ver­tre­ten durch A. Sau­ka und M. van Beek als Be­vollmäch­tig­te,

nach Anhörung der Schluss­anträge des Ge­ne­ral­an­walts in der Sit­zung vom 2. Sep­tem­ber 2010

fol­gen­des

Ur­teil

Das Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chen be­trifft die Aus­le­gung der Richt­li­nie 92/85/EWG des Ra­tes vom 19. Ok­to­ber 1992 über die Durchführung von Maßnah­men zur Ver­bes­se­rung der Si­cher­heit und des Ge­sund­heits­schut­zes von schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen, Wöch­ne­rin­nen und stil­len­den Ar­beit­neh­me­rin­nen am Ar­beits­platz (zehn­te Ein­zel­richt­li­nie im Sin­ne des Ar­ti­kels 16 Ab­satz 1 der Richt­li­nie 89/391/EWG) (ABl. L 348, S. 1).

Es er­geht im Rah­men ei­nes Rechts­streits zwi­schen Frau Da­no­sa und der LKB Līzings SIA (im Fol­gen­den: LKB) über den Be­schluss der Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung die­ser Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung, Frau Da­no­sa von ih­ren Auf­ga­ben als Geschäftsführe­rin der Ge­sell­schaft ab­zu­be­ru­fen.

Recht­li­cher Rah­men

Uni­ons­recht

Die Richt­li­nie 76/207/EWG

Nach Art. 2 Abs. 1 der Richt­li­nie 76/207/EWG des Ra­tes vom 9. Fe­bru­ar 1976 zur Ver­wirk­li­chung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung von Männern und Frau­en hin­sicht­lich des Zu­gangs zur Beschäfti­gung, zur Be­rufs­bil­dung und zum be­ruf­li­chen Auf­stieg so­wie in Be­zug auf die Ar­beits­be­din­gun­gen (ABl. L 39, S. 40) in der durch die Richt­li­nie 2002/73/EG des Eu­ropäischen Par­la­ments und des Ra­tes vom 23. Sep­tem­ber 2002 (ABl. L 269, S. 15) geänder­ten Fas­sung (im Fol­gen­den: Richt­li­nie 76/207) „[be­inhal­tet d]er Grund­satz der Gleich­be­hand­lung …, dass kei­ne un­mit­tel­ba­re oder mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts – ins­be­son­de­re un­ter Be­zug­nah­me auf den Ehe- oder Fa­mi­li­en­stand – er­fol­gen darf“.

Art. 2 Abs. 7 der Richt­li­nie 76/207 sieht vor, dass die­se „nicht den Vor­schrif­ten zum Schutz der Frau, ins­be­son­de­re bei Schwan­ger­schaft und Mut­ter­schaft, ent­ge­gen[steht]“. Außer­dem gilt da­nach die ungüns­ti­ge­re Be­hand­lung ei­ner Frau im Zu­sam­men­hang mit Schwan­ger­schaft oder Mut­ter­schafts­ur­laub im Sin­ne der Richt­li­nie 92/85 als Dis­kri­mi­nie­rung im Sin­ne der Richt­li­nie 76/207.

In Art. 3 Abs. 1 Buchst. c der Richt­li­nie 76/207 heißt es:

„Die An­wen­dung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung be­deu­tet, dass es im öffent­li­chen und pri­va­ten Be­reich ein­sch­ließlich öffent­li­cher Stel­len in Be­zug auf fol­gen­de Punk­te kei­ner­lei un­mit­tel­ba­re oder mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts ge­ben darf:

...

c) die Beschäfti­gungs- und Ar­beits­be­din­gun­gen ein­sch­ließlich der Ent­las­sungs­be­din­gun­gen …“

Die Richt­li­nie 86/613/EWG

Art. 1 der Richt­li­nie 86/613/EWG des Ra­tes vom 11. De­zem­ber 1986 zur Ver­wirk­li­chung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung von Männern und Frau­en, die ei­ne selbständi­ge Er­werbstätig­keit – auch in der Land­wirt­schaft – ausüben, so­wie über den Mut­ter­schutz (ABl. L 359, S. 56) lau­tet:

„Die­se Richt­li­nie be­zweckt, den Grund­satz der Gleich­be­hand­lung von Männern und Frau­en, die ei­ne selbständi­ge Er­werbstätig­keit ausüben oder zur Ausübung ei­ner sol­chen bei­tra­gen, ent­spre­chend den fol­gen­den Be­stim­mun­gen in al­len von den Richt­li­ni­en 76/207/EWG und 79/7/EWG [des Ra­tes vom 19. De­zem­ber 1978 zur schritt­wei­sen Ver­wirk­li­chung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung von Männern und Frau­en im Be­reich der so­zia­len Si­cher­heit (ABl. 1979, L 6, S. 24)] nicht er­fass­ten Be­rei­chen in den Mit­glied­staa­ten zu ver­wirk­li­chen.“

Der selbständi­ge Er­werbstäti­ge wird in Art. 2 Buchst. a der Richt­li­nie 86/613 de­fi­niert als je­de Per­son, die zu den Be­din­gun­gen des ein­zel­staat­li­chen Rechts ei­ne Er­werbstätig­keit für ei­ge­ne Rech­nung ausübt.

Nach Art. 3 die­ser Richt­li­nie be­deu­tet der Grund­satz der Gleich­be­hand­lung im Sin­ne der Richt­li­nie, dass kei­ne un­mit­tel­ba­re oder mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts, vor al­lem nicht im Hin­blick auf den Ehe- oder Fa­mi­li­en­stand, er­fol­gen darf.

Art. 8 der Richt­li­nie 86/613 lau­tet:

„Die Mit­glied­staa­ten ver­pflich­ten sich zu prüfen, ob und un­ter wel­chen Be­din­gun­gen die selbständi­gen er­werbstäti­gen Frau­en so­wie die Ehe­frau­en von selbständi­gen Er­werbstäti­gen während der Un­ter­bre­chung ih­rer Er­werbstätig­keit we­gen Schwan­ger­schaft oder Mut­ter­schaft

– Zu­gang zu Ver­tre­tungs­diens­ten oder zu so­zia­len Diens­ten, die in dem Ge­biet be­ste­hen,

oder

– im Rah­men ei­nes So­zi­al­ver­si­che­rungs­sys­tems bzw. je­des an­de­ren staat­li­chen Sys­tems des so­zia­len Schut­zes Geld­leis­tun­gen er­hal­ten können.

Die Richt­li­nie 92/85

Die Erwägungs­gründe 9 und 15 der Richt­li­nie 92/85 lau­ten:

„Der Schutz der Si­cher­heit und der Ge­sund­heit von schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen, Wöch­ne­rin­nen und stil­len­den Ar­beit­neh­me­rin­nen darf Frau­en auf dem Ar­beits­markt nicht be­nach­tei­li­gen; er darf fer­ner nicht die Richt­li­ni­en zur Gleich­be­hand­lung von Männern und Frau­en be­ein­träch­ti­gen.

Die Ge­fahr, aus Gründen ent­las­sen zu wer­den, die mit ih­rem Zu­stand in Ver­bin­dung ste­hen, kann sich schädlich auf die phy­si­sche und psy­chi­sche Ver­fas­sung von schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen, Wöch­ne­rin­nen oder stil­len­den Ar­beit­neh­me­rin­nen aus­wir­ken; da­her ist es er­for­der­lich, ih­re Kündi­gung zu ver­bie­ten.“

Art. 2 Buchst. a der Richt­li­nie 92/85 de­fi­niert als schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin „je­de schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin, die den Ar­beit­ge­ber gemäß den ein­zel­staat­li­chen Rechts­vor­schrif­ten und/oder Ge­pflo­gen­hei­ten von ih­rer Schwan­ger­schaft un­ter­rich­tet“.

Art. 10 die­ser Richt­li­nie lau­tet:

„Um den [schwan­ge­ren oder stil­len­den] Ar­beit­neh­me­rin­nen [und Wöch­ne­rin­nen] im Sin­ne des Ar­ti­kels 2 die Ausübung der in die­sem Ar­ti­kel an­er­kann­ten Rech­te in Be­zug auf ih­re Si­cher­heit und ih­ren Ge­sund­heits­schutz zu gewähr­leis­ten, wird Fol­gen­des vor­ge­se­hen:

1. Die Mit­glied­staa­ten tref­fen die er­for­der­li­chen Maßnah­men, um die Kündi­gung der Ar­beit­neh­me­rin­nen im Sin­ne des Ar­ti­kels 2 während der Zeit vom Be­ginn der Schwan­ger­schaft bis zum En­de des Mut­ter­schafts­ur­laubs nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 zu ver­bie­ten; da­von aus­ge­nom­men sind die nicht mit ih­rem Zu­stand in Zu­sam­men­hang ste­hen­den Aus­nah­mefälle, die ent­spre­chend den ein­zel­staat­li­chen Rechts­vor­schrif­ten und/oder Ge­pflo­gen­hei­ten zulässig sind, wo­bei ge­ge­be­nen­falls die zuständi­ge Behörde ih­re Zu­stim­mung er­tei­len muss.

2. Wird ei­ner Ar­beit­neh­me­rin im Sin­ne des Ar­ti­kels 2 während der in Num­mer 1 ge­nann­ten Zeit gekündigt, so muss der Ar­beit­ge­ber schrift­lich be­rech­tig­te Kündi­gungs­gründe anführen.

3. Die Mit­glied­staa­ten tref­fen die er­for­der­li­chen Maßnah­men, um Ar­beit­neh­me­rin­nen im Sin­ne des Ar­ti­kels 2 vor den Fol­gen ei­ner nach Num­mer 1 wi­der­recht­li­chen Kündi­gung zu schützen.“

Na­tio­na­les Recht

Das Ar­beits­ge­setz­buch

Art. 3 des let­ti­schen Ar­beits­ge­setz­buchs (Dar­ba li­kums, Lat­vi­jas Vēst­ne­sis, 2001, Nr. 105) de­fi­niert als Ar­beit­neh­mer je­de natürli­che Per­son, die auf­grund ei­nes Ar­beits­ver­trags nach den Wei­sun­gen ei­nes Ar­beit­ge­bers ei­ne be­stimm­te Ar­beit ver­rich­tet, für die sie ei­ne ver­ein­bar­te Vergütung erhält.

Art. 4 des Ar­beits­ge­setz­buchs de­fi­niert als Ar­beit­ge­ber je­de natürli­che oder ju­ris­ti­sche Per­son oder rechtsfähi­ge Per­so­nen­ge­sell­schaft, die min­des­tens ei­nen Ar­beit­neh­mer auf­grund ei­nes Ar­beits­ver­trags beschäftigt.

Art. 44 Abs. 3 des Ar­beits­ge­setz­buchs sieht vor:

„Mit Mit­glie­dern der Lei­tungs­or­ga­ne von Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten wird ein Ar­beits­ver­trag ge­schlos­sen, so­fern sie nicht auf­grund ei­nes an­de­ren zi­vil­recht­li­chen Ver­trags an­ge­stellt sind. Wer­den Mit­glie­der der Lei­tungs­or­ga­ne ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft auf­grund ei­nes Ar­beits­ver­trags an­ge­stellt, wird die­ser be­fris­tet ab­ge­schlos­sen.“

In Art. 109 („Kündi­gungs­ver­bo­te und ‑be­schränkun­gen für den Ar­beit­ge­ber“) des Ar­beits­ge­setz­buchs heißt es:

„(1) Ein Ar­beit­ge­ber darf den Ar­beits­ver­trag ei­ner Frau während ih­rer Schwan­ger­schaft so­wie während des auf die Nie­der­kunft fol­gen­den Jahrs und im Fall des Stil­lens während der ge­sam­ten Still­zeit nicht kündi­gen, so­fern nicht ei­ner der Fälle des Art. 101 Abs. 1 Nrn. 1, 2, 3, 4, 5 und 10 vor­liegt.“

Das Han­dels­ge­setz­buch

Art. 221 des let­ti­schen Han­dels­ge­setz­buchs (Ko­mer­cli­kums, Lat­vi­jas Vēst­ne­sis, 2000, Nr. 158/160) be­stimmt:

„(1) Ausführen­des Or­gan der Ge­sell­schaft ist das Kol­le­gi­um der Geschäftsführer, das sie lei­tet und ver­tritt.

(5) Das Kol­le­gi­um der Geschäftsführer hat die Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung über Rechts­geschäfte, die zwi­schen der Ge­sell­schaft und ei­nem Ge­sell­schaf­ter, ei­nem Mit­glied des Auf­sichts­rats oder ei­nem Geschäftsführer ge­schlos­sen wur­den, zu un­ter­rich­ten.

(6) Das Kol­le­gi­um der Geschäftsführer hat dem Auf­sichts­rat min­des­tens ein­mal pro Quar­tal über die Tätig­keit und die Fi­nanz­la­ge der Ge­sell­schaft Be­richt zu er­stat­ten; über ei­ne Ver­schlech­te­rung der Fi­nanz­la­ge der Ge­sell­schaft oder über an­de­re, für die Geschäftstätig­keit der Ge­sell­schaft we­sent­li­che Umstände hat es den Auf­sichts­rat un­verzüglich zu in­for­mie­ren.

(8) Die Geschäftsführer ha­ben An­spruch auf ei­ne Vergütung, die ih­rer Ver­ant­wor­tung und der Fi­nanz­la­ge der Ge­sell­schaft ent­spricht. Die Höhe der Vergütung wird durch Be­schluss des Auf­sichts­rats oder, in Er­man­ge­lung ei­nes sol­chen, der Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung fest­ge­legt.“

Art. 224 („Be­stel­lung und Ab­be­ru­fung der Geschäftsführer“) des Han­dels­ge­setz­buchs be­stimmt:

„(1) Die Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung be­stellt die Geschäftsführer und be­ruft sie ab. Sie teilt die Ab­be­ru­fung der Geschäftsführer, die Ände­rung von de­ren Ver­tre­tungs­be­fug­nis oder die Be­stel­lung neu­er Geschäftsführer dem Han­dels­re­gis­ter mit. Die­ser Mit­tei­lung ist ein Aus­zug aus dem Pro­to­koll der Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung bei­zufügen, der die je­wei­li­ge Ent­schei­dung enthält.

(3) Die Geschäftsführer wer­den für die Dau­er von drei Jah­ren be­stellt, so­fern in der Sat­zung kein kürze­rer Zeit­raum vor­ge­se­hen ist.

(4) Die Geschäftsführer können durch Ge­sell­schaf­ter­be­schluss ab­be­ru­fen wer­den. Hat die Ge­sell­schaft ei­nen Auf­sichts­rat, kann die­ser be­sch­ließen, dass das Amt der Geschäftsführer über ei­nen Zeit­raum von höchs­tens zwei Mo­na­ten bis zur Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung ruht.

(6) Die Sat­zung kann vor­se­hen, dass die Geschäftsführer nur aus wich­ti­gem Grund ab­be­ru­fen wer­den können. Als wich­ti­ger Grund gel­ten Amtsüber­schrei­tung, die Nicht­be­ach­tung von Ver­pflich­tun­gen, das Un­vermögen, die Ge­sell­schaft zu lei­ten, die Be­ein­träch­ti­gung der In­ter­es­sen der Ge­sell­schaft und Ver­trau­ens­ver­lust.“

Das Ge­setz über die öffent­li­che So­zi­al­ver­si­che­rung

Das Ge­setz über die öffent­li­che So­zi­al­ver­si­che­rung (Li­kums par valsts so­ciālo ap­drošināšanu, Lat­vi­jas Vēst­ne­sis, 1997, Nr. 274/276), in dem die Grund­prin­zi­pi­en der öffent­li­chen So­zi­al­ver­si­che­rung nie­der­ge­legt und ih­re fi­nan­zi­el­le und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Struk­tur ge­re­gelt sind, er­kennt in sei­nem Art. 1 Buchst. c den Mit­glie­dern der Un­ter­neh­mens­lei­tung von Han­dels­ge­sell­schaf­ten Ar­beit­neh­mer­ei­gen­schaft zu.

Aus­gangs­rechts­streit und Vor­la­ge­fra­gen

Die Ak­ti­en­ge­sell­schaft Lat­vi­jas Krājban­ka AS be­stell­te mit Be­schluss vom 21. De­zem­ber 2006 über die Gründung von LKB die Kläge­rin des Aus­gangs­ver­fah­rens zu de­ren al­lei­ni­ger Geschäftsführe­rin („val­de“).

Mit Be­schluss des Auf­sichts­rats („pa­do­me“) von LKB vom 11. Ja­nu­ar 2007 wur­den die Vergütung und die sons­ti­gen Leis­tun­gen für die Geschäftsführer die­ser Ge­sell­schaft fest­ge­legt, und der Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de wur­de mit dem Ab­schluss der für die Um­set­zung die­ses Be­schlus­ses er­for­der­li­chen Ver­ein­ba­run­gen be­auf­tragt.

Der Vor­la­ge­ent­schei­dung zu­fol­ge wur­de kein zi­vil­recht­li­cher Ver­trag über die Ausübung des Am­tes als Geschäftsführe­rin ge­schlos­sen. LKB be­strei­tet dies und bringt vor, mit Frau Da­no­sa sei ein Geschäfts­be­sor­gungs­ver­trag ge­schlos­sen wor­den. Die­se ha­be ei­nen Ar­beits­ver­trag gewünscht, LKB ha­be je­doch vor­ge­zo­gen, ihr die Auf­ga­be als Geschäftsführe­rin auf der Grund­la­ge ei­ner Geschäfts­be­sor­gung zu über­tra­gen.

Die Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung („dalībnie­ku sa­pul­ce“) von LKB be­schloss am 23. Ju­li 2007, Frau Da­no­sa als Geschäftsführe­rin ab­zu­be­ru­fen. Am 24. Ju­li 2007 wur­de ihr ei­ne be­glau­big­te Aus­fer­ti­gung des Pro­to­kolls der Sit­zung die­ser Ver­samm­lung über­sandt.

Da Frau Da­no­sa die Ab­be­ru­fung von ih­rem Amt für rechts­wid­rig hielt, er­hob sie am 31. Au­gust 2007 beim Rīgas pilsētas Cen­tra ra­jo­na tie­sa (Zen­tra­les Be­zirks­ge­richt Ri­ga Stadt) Kla­ge ge­gen LKB.

Frau Da­no­sa mach­te vor je­nem Ge­richt gel­tend, sie ha­be nach ih­rer Be­stel­lung ih­re be­ruf­li­chen Pflich­ten, wie sie in der Ge­sell­schafts­sat­zung und der Geschäfts­ord­nung der Un­ter­neh­mens­lei­tung fest­ge­legt sei­en, ord­nungs­gemäß erfüllt. Außer­dem müsse vom Be­ste­hen ei­nes Beschäfti­gungs­verhält­nis­ses aus­ge­gan­gen wer­den, da sie ei­ne Vergütung für ih­re Ar­beit er­hal­ten ha­be und ihr Ur­laub gewährt wor­den sei. Sie sei un­ter Ver­s­toß ge­gen Art. 109 des Ar­beits­ge­setz­buchs, der die Kündi­gung ge­genüber schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen ver­bie­te, ab­be­ru­fen wor­den, denn sie sei zum Zeit­punkt der Kündi­gung in der elf­ten Wo­che schwan­ger ge­we­sen. Nach An­sicht von Frau Da­no­sa kol­li­diert Art. 224 Abs. 4 des Han­dels­ge­setz­buchs, der es der Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung ge­stat­tet, sich je­der­zeit von den Geschäftsführern zu tren­nen, mit Art. 109 Abs. 1 des Ar­beits­ge­setz­buchs, der schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen be­stimm­te so­zia­le Ga­ran­ti­en einräumt.

Da ih­re Kla­ge so­wohl im ers­ten Rechts­zug als auch in der Be­ru­fungs­in­stanz ab­ge­wie­sen wur­de, leg­te Frau Da­no­sa Kas­sa­ti­ons­be­schwer­de beim vor­le­gen­den Ge­richt ein.

Sie macht vor je­nem Ge­richt gel­tend, sie sei als Ar­beit­neh­me­rin im Sin­ne des Uni­ons­rechts an­zu­se­hen, und zwar un­abhängig da­von, ob sie nach let­ti­schem Recht als Ar­beit­neh­me­rin gel­te oder nicht. Außer­dem müsse sich der let­ti­sche Staat we­gen des in Art. 10 der Richt­li­nie 92/85 ver­an­ker­ten Kündi­gungs­ver­bots und des we­sent­li­chen In­ter­es­ses, das mit die­ser Vor­schrift in al­len Rechts­be­zie­hun­gen geschützt wer­den sol­le, in de­nen die Merk­ma­le ei­nes Beschäfti­gungs­verhält­nis­ses fest­stell­bar sei­en, mit al­len Mit­teln, ge­richt­li­chen in­be­grif­fen, bemühen, schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen die zu ih­ren Guns­ten vor­ge­se­he­nen recht­li­chen und so­zia­len Ga­ran­ti­en zu gewähr­leis­ten.

LKB ist da­ge­gen der An­sicht, die Mit­glie­der der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft erfüll­ten kei­ne Auf­ga­ben nach den Wei­sun­gen ei­ner an­de­ren Per­son und sei­en da­her nicht als Ar­beit­neh­mer im Sin­ne des Uni­ons­rechts an­zu­se­hen. In An­be­tracht des Ver­trau­ens­verhält­nis­ses, das die Ausführung der den Mit­glie­dern der Un­ter­neh­mens­lei­tung über­tra­ge­nen Auf­ga­be im­pli­zie­re, sei es völlig ge­recht­fer­tigt, ein un­ter­schied­li­ches Schutz­ni­veau für die Ar­beit­neh­mer und die Mit­glie­der der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft vor­zu­se­hen. Das Uni­ons­recht un­ter­schei­de aus­drück­lich zwi­schen Per­so­nen, die ih­re Auf­ga­ben nach den Wei­sun­gen des Ar­beit­ge­bers ausführ­ten, und Per­so­nen mit Wei­sungs­be­fug­nis, die im Grun­de ge­nom­men Ver­tre­ter des Ar­beit­ge­bers und ihm nicht un­ter­stellt sei­en.

Das vor­le­gen­de Ge­richt stellt fest, dass der Recht­spre­chung des Ge­richts­hofs zum Be­griff des Ar­beit­neh­mers und dem Ziel der Richt­li­nie 92/85, Schwan­ge­re vor Kündi­gung zu schützen, ent­nom­men wer­den könne, dass Art. 10 die­ser Richt­li­nie auf ein Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ge­sell­schaft, wenn es un­ter den Ar­beit­neh­mer­be­griff fal­le, an­wend­bar sei, ob­schon Art. 224 Abs. 4 des Han­dels­ge­setz­buchs kei­ne Ein­schränkung hin­sicht­lich der Ab­be­ru­fung der von ihm er­fass­ten Per­so­nen vor­se­he, ganz gleich, ob mit dem Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung ein Ar­beits­ver­trag ge­schlos­sen wor­den sei oder nicht. Dem vor­le­gen­den Ge­richt zu­fol­ge ver­bie­ten so­wohl die Richt­li­nie 76/207 als auch die Richt­li­nie 92/85 die Be­en­di­gung des Beschäfti­gungs­verhält­nis­ses ei­ner Schwan­ge­ren.

Da der Augstākās Tie­sas Senāts der An­sicht ist, dass der bei ihm anhängi­ge Rechts­streit Fra­gen nach der Aus­le­gung des Uni­ons­rechts auf­wirft, hat er be­schlos­sen, das Ver­fah­ren aus­zu­set­zen und dem Ge­richts­hof fol­gen­de Fra­gen zur Vor­ab­ent­schei­dung vor­zu­le­gen:

1. Fal­len die Mit­glie­der ei­nes Lei­tungs­or­gans ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft un­ter den uni­ons­recht­li­chen Ar­beit­neh­mer­be­griff?

2. Ste­hen Art. 10 der Richt­li­nie 92/85 und die Recht­spre­chung des Ge­richts­hofs Art. 224 Abs. 4 des let­ti­schen Han­dels­ge­setz­buchs ent­ge­gen, der die Ab­be­ru­fung von Mit­glie­dern der Un­ter­neh­mens­lei­tung von Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten oh­ne je­de Ein­schränkung, ins­be­son­de­re – im Fal­le ei­ner Frau – un­ge­ach­tet des Be­ste­hens ei­ner Schwan­ger­schaft, ge­stat­tet?

Zu den Vor­la­ge­fra­gen

Vor­be­mer­kun­gen

Vor­ab ist fest­zu­stel­len, dass in der münd­li­chen Ver­hand­lung vor dem Ge­richts­hof die Vor­ge­schich­te des Aus­gangs­rechts­streits An­lass ei­ner strei­ti­gen Aus­ein­an­der­set­zung im We­sent­li­chen darüber ge­we­sen ist, wes­halb LKB Frau Da­no­sa als ih­re Geschäftsführe­rin ab­be­rief und ob LKB von der Schwan­ger­schaft der Kläge­rin des Aus­gangs­ver­fah­rens un­ter­rich­tet war, be­ja­hen­den­falls, zu wel­chem Zeit­punkt sie da­von in Kennt­nis ge­setzt wur­de.

Während LKB vor­ge­bracht hat, dass die Schwan­ger­schaft von Frau Da­no­sa die Ent­schei­dung, sie ab­zu­be­ru­fen, in kei­ner Wei­se be­ein­flusst ha­be und dass Frau Da­no­sa selbst nicht vor­ge­tra­gen ha­be, dass sie auf­grund ih­rer Schwan­ger­schaft ab­be­ru­fen wor­den sei, hat die Kläge­rin des Aus­gangs­ver­fah­rens die Sach­ver­halts­dar­stel­lung von LKB be­strit­ten, be­kräftigt, dass ih­re Schwan­ger­schaft der Grund für ih­re Ab­be­ru­fung ge­we­sen sei, und ver­sucht, das Um­feld des Er­las­ses des Ab­be­ru­fungs­be­schlus­ses zu er­hel­len.

Es ist Sa­che des na­tio­na­len Ge­richts, die dem Aus­gangs­rechts­streit zu­grun­de lie­gen­den Tat­sa­chen fest­zu­stel­len und dar­aus die Fol­ge­run­gen für sei­ne Ent­schei­dung zu zie­hen (vgl. u. a. Ur­teil vom 16. Sep­tem­ber 1999, WWF u. a., C‑435/97, Slg. 1999, I‑5613, Rand­nr. 32).

Im Rah­men der Auf­tei­lung der Zuständig­kei­ten zwi­schen den Uni­ons­ge­rich­ten und den na­tio­na­len Ge­rich­ten ist es nämlich grundsätz­lich Sa­che des na­tio­na­len Ge­richts, zu prüfen, ob in der bei ihm anhängi­gen Rechts­sa­che die Tat­be­stands­vor­aus­set­zun­gen für die An­wen­dung ei­ner Norm des Uni­ons­rechts erfüllt sind, wo­bei der Ge­richts­hof in sei­ner Ent­schei­dung auf ein Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chen ge­ge­be­nen­falls Klar­stel­lun­gen vor­neh­men kann, um dem na­tio­na­len Ge­richt ei­ne Richt­schnur für sei­ne Aus­le­gung zu ge­ben (vgl. in die­sem Sin­ne Ur­tei­le vom 4. Ju­li 2000, Haim, C‑424/97, Slg. 2000, I‑5123, Rand­nr. 58, und vom 4. Ju­ni 2009, Vat­sou­ras und Kou­pa­tant­ze, C‑22/08 und C‑23/08, Slg. 2009, I‑4585, Rand­nr. 23).

Im vor­lie­gen­den Fall be­ru­hen die vor­ge­leg­ten Fra­gen aus­weis­lich der Vor­la­ge­ent­schei­dung auf der Prämis­se, dass die Ab­be­ru­fung von Frau Da­no­sa als Geschäftsführe­rin von LKB im We­sent­li­chen we­gen ih­rer Schwan­ger­schaft er­folg­te oder hätte er­fol­gen können. Das vor­le­gen­de Ge­richt stellt sich die Fra­ge, ob ei­ne na­tio­na­le Re­ge­lung, die zwar ei­ne Kündi­gung aus mit der Schwan­ger­schaft zu­sam­menhängen­den Gründen ver­bie­tet, aber kei­ner­lei Ein­schränkung für die Ab­be­ru­fung ei­nes Mit­glieds der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft vor­sieht, mit dem Uni­ons­recht ver­ein­bar ist.

Un­ter die­sen Umständen kommt es dem Ge­richts­hof zu, die vom vor­le­gen­den Ge­richt ge­stell­ten Vor­ab­ent­schei­dungs­fra­gen nach der Aus­le­gung des Uni­ons­rechts zu be­ant­wor­ten, dem vor­le­gen­den Ge­richt aber die Auf­ga­be zu be­las­sen, die kon­kre­ten Umstände des bei ihm anhängi­gen Rechts­streits zu über­prüfen und ins­be­son­de­re die Fra­ge zu klären, ob der strei­ti­ge Ab­be­ru­fungs­be­schluss im We­sent­li­chen in der Schwan­ger­schaft der Kläge­rin des Aus­gangs­ver­fah­rens be­gründet lag.

So­weit mit dem Stand­punkt der let­ti­schen Re­gie­rung und der Eu­ropäischen Kom­mis­si­on in Be­zug auf den Sach­ver­halt des Aus­gangs­ver­fah­rens die Er­heb­lich­keit der Vor­la­ge­fra­gen für die Ent­schei­dung des bei dem na­tio­na­len Ge­richt anhängi­gen Rechts­streits in Fra­ge ge­stellt wird, genügt der Hin­weis, dass nichts in der Vor­la­ge­ent­schei­dung die Fest­stel­lung er­laubt, dass die­se Fra­gen, zu de­ren Sach­dien­lich­keit das vor­le­gen­de Ge­richt im Übri­gen Ausführun­gen ge­macht hat, of­fen­sicht­lich hy­po­the­tisch sind oder in kei­nem Zu­sam­men­hang mit der Rea­lität und dem Ge­gen­stand des Aus­gangs­rechts­streits ste­hen.

Zur ers­ten Fra­ge

Mit sei­ner ers­ten Fra­ge möch­te das vor­le­gen­de Ge­richt im We­sent­li­chen wis­sen, ob ein Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft, das die­ser ge­genüber Leis­tun­gen er­bringt, als Ar­beit­neh­mer im Sin­ne der Richt­li­nie 92/85 an­zu­se­hen ist.

Nach ständi­ger Recht­spre­chung kann der Be­griff des Ar­beit­neh­mers im Sin­ne die­ser Richt­li­nie nicht je nach na­tio­na­lem Recht un­ter­schied­lich aus­ge­legt wer­den; er ist an­hand ob­jek­ti­ver Kri­te­ri­en zu de­fi­nie­ren, die das Ar­beits­verhält­nis im Hin­blick auf die Rech­te und Pflich­ten der Be­trof­fe­nen kenn­zeich­nen. Das we­sent­li­che Merk­mal des Ar­beits­verhält­nis­ses be­steht dar­in, dass ei­ne Per­son während ei­ner be­stimm­ten Zeit für ei­ne an­de­re nach de­ren Wei­sung Leis­tun­gen er­bringt, für die sie als Ge­gen­leis­tung ei­ne Vergütung erhält (vgl. ent­spre­chend im Zu­sam­men­hang mit der Ar­beit­neh­mer­freizügig­keit und dem Grund­satz des glei­chen Ent­gelts für Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen Ur­tei­le vom 3. Ju­li 1986, La­wrie-Blum, 66/85, Slg. 1986, 2121, Rand­nrn. 16 und 17, und vom 13. Ja­nu­ar 2004, Al­lon­by, C‑256/01, Slg. 2004, I‑873, Rand­nr. 67, so­wie im Zu­sam­men­hang mit der Richt­li­nie 92/85 Ur­teil vom 20. Sep­tem­ber 2007, Ki­iski, C-116/06, Slg. 2007, I-7643, Rand­nr. 25).

Für die Ar­beit­neh­mer­ei­gen­schaft im Sin­ne des Uni­ons­rechts ist es oh­ne Be­deu­tung, dass das Beschäfti­gungs­verhält­nis nach na­tio­na­lem Recht ein Rechts­verhält­nis sui ge­ne­ris ist (vgl. Ur­teil Ki­iski, Rand­nr. 26 und die dort an­geführ­te Recht­spre­chung). So­fern ei­ne Per­son die vor­ste­hend in Rand­nr. 39 an­geführ­ten Vor­aus­set­zun­gen erfüllt, ist die Art der Rechts­be­zie­hung zwi­schen ihr und der an­de­ren Par­tei des Ar­beits­verhält­nis­ses oh­ne Be­deu­tung für die An­wen­dung der Richt­li­nie 92/85 (vgl. ent­spre­chend im Zu­sam­men­hang mit der Ar­beit­neh­mer­freizügig­keit Ur­tei­le vom 31. Mai 1989, Bett­ray, 344/87, Slg. 1989, 1621, Rand­nr. 16, und vom 26. Fe­bru­ar 1992, Rau­lin, C‑357/89, Slg. 1992, I‑1027, Rand­nr. 10).

Auch die for­ma­le Ein­stu­fung als Selbständi­ger nach in­ner­staat­li­chem Recht schließt nicht aus, dass ei­ne Per­son als Ar­beit­neh­mer im Sin­ne der Richt­li­nie 92/85 ein­zu­stu­fen ist, wenn ih­re Selbständig­keit nur fik­tiv ist und da­mit ein Ar­beits­verhält­nis im Sin­ne die­ser Richt­li­nie ver­schlei­ert (vgl. ent­spre­chend Ur­teil Al­lon­by, Rand­nr. 71).

Dar­aus folgt, dass die nach let­ti­schem Recht vor­ge­nom­me­ne Ein­stu­fung des Verhält­nis­ses, das zwi­schen ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft und den Mit­glie­dern ih­rer Un­ter­neh­mens­lei­tung be­steht, oder des Um­stands, dass ei­ne sol­che Ge­sell­schaft und die Mit­glie­der der Un­ter­neh­mens­lei­tung kei­nen Ar­beits­ver­trag ge­schlos­sen ha­ben, ent­ge­gen dem Vor­brin­gen von LKB für die Ein­stu­fung die­ses Verhält­nis­ses für die Zwe­cke der An­wen­dung der Richt­li­nie 92/85 nicht aus­schlag­ge­bend sein kann.

Wie sich aus den vor dem Ge­richts­hof ab­ge­ge­be­nen Erklärun­gen er­gibt, hat Frau Da­no­sa im vor­lie­gen­den Fall un­strei­tig Leis­tun­gen ge­genüber LKB re­gelmäßig und ge­gen Ent­gelt er­bracht und da­bei die Auf­ga­ben aus­geführt, die ihr in ih­rer Ei­gen­schaft als ein­zi­ge Geschäftsführe­rin nach der Sat­zung die­ser Ge­sell­schaft und der Geschäfts­ord­nung der Un­ter­neh­mens­lei­tung zu­ge­wie­sen wa­ren. Ent­ge­gen dem Vor­brin­gen die­ser Ge­sell­schaft kommt es in­so­weit nicht dar­auf an, dass die Kläge­rin des Aus­gangs­ver­fah­rens selbst mit der Er­stel­lung die­ser Geschäfts­ord­nung be­traut war.

Die ab­ge­ge­be­nen Erklärun­gen ge­hen da­ge­gen in der Fra­ge aus­ein­an­der, ob zwi­schen Frau Da­no­sa und LKB das Un­ter­ord­nungs­verhält­nis oder gar der Grad an Un­ter­ord­nung, wie nach der Recht­spre­chung des Ge­richts­hofs hin­sicht­lich des Ar­beit­neh­mer­be­griffs im Sin­ne des Uni­ons­rechts im All­ge­mei­nen und im Sin­ne der Richt­li­nie 92/85 im Be­son­de­ren er­for­der­lich, be­stand.

LKB so­wie die let­ti­sche und die grie­chi­sche Re­gie­rung ma­chen gel­tend, das nach der Recht­spre­chung des Ge­richts­hofs er­for­der­li­che Un­ter­ord­nungs­verhält­nis sei im Fall von Mit­glie­dern der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft nicht ge­ge­ben. LKB und die let­ti­sche Re­gie­rung brin­gen vor, ein Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung wie die Kläge­rin des Aus­gangs­ver­fah­rens erfülle sei­ne Ver­pflich­tun­gen im All­ge­mei­nen auf der Grund­la­ge ei­nes Geschäfts­be­sor­gungs­ver­trags ei­genständig und oh­ne Wei­sun­gen zu emp­fan­gen. Sie be­to­nen, dass die Be­zie­hung zwi­schen den Ge­sell­schaf­tern ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft und/oder ge­ge­be­nen­falls dem Auf­sichts­rat auf der ei­nen Sei­te und den Mit­glie­dern der Un­ter­neh­mens­lei­tung auf der an­de­ren Sei­te auf Ver­trau­en auf­bau­en müsse, so dass es möglich sein müsse, das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en zu be­en­den, wenn die­ses Ver­trau­en nicht mehr be­ste­he.

Die Fra­ge, ob ein Un­ter­ord­nungs­verhält­nis im Sin­ne der oben an­geführ­ten De­fi­ni­ti­on des Ar­beit­neh­mer­be­griffs vor­liegt, ist in je­dem Ein­zel­fall nach Maßga­be al­ler Ge­sichts­punk­te und al­ler Umstände zu be­ant­wor­ten, die die Be­zie­hun­gen zwi­schen den Be­tei­lig­ten kenn­zeich­nen.

Die Ei­gen­schaft als Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft kann nicht als sol­che aus­sch­ließen, dass sich die Kläge­rin des Aus­gangs­ver­fah­rens in ei­nem Un­ter­ord­nungs­verhält­nis ge­genüber der be­tref­fen­den Ge­sell­schaft be­fand. Zu prüfen sind nämlich die Be­din­gun­gen, un­ter de­nen das Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung be­stellt wur­de, die Art der ihm über­tra­ge­nen Auf­ga­ben, der Rah­men, in dem die­se Auf­ga­ben aus­geführt wer­den, der Um­fang der Be­fug­nis­se des Be­trof­fe­nen und die Kon­trol­le, der es in­ner­halb der Ge­sell­schaft un­ter­liegt, so­wie die Umstände, un­ter de­nen es ab­be­ru­fen wer­den kann.

Wie der Ge­ne­ral­an­walt in den Nrn. 77 bis 84 sei­ner Schluss­anträge aus­geführt hat, zeigt die Prüfung die­ser Kri­te­ri­en im Fall des Aus­gangs­ver­fah­rens vor al­lem, dass Frau Da­no­sa zur ein­zi­gen Geschäftsführe­rin von LKB für die be­stimm­te Dau­er von drei Jah­ren be­stellt war, dass sie da­mit be­traut war, das Ge­sell­schafts­vermögen zu ver­wal­ten so­wie die Ge­sell­schaft zu lei­ten und zu ver­tre­ten, und dass sie in die­se in­te­griert war. Auf Nach­fra­ge des Ge­richts­hofs in der münd­li­chen Ver­hand­lung hat sich nicht fest­stel­len las­sen, von wem oder von wel­chem Or­gan sie be­stellt wur­de.

Fer­ner muss­te Frau Da­no­sa, selbst wenn sie über ei­nen Er­mes­sens­spiel­raum bei der Wahr­neh­mung ih­rer Auf­ga­ben verfügte, ge­genüber dem Auf­sichts­rat Re­chen­schaft über ih­re Geschäftsführung ab­le­gen und mit die­sem zu­sam­men­ar­bei­ten.

Sch­ließlich geht aus den dem Ge­richts­hof vor­lie­gen­den Ak­ten her­vor, dass nach let­ti­schem Recht ein Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung durch Ge­sell­schaf­ter­be­schluss von sei­nem Amt ab­be­ru­fen wer­den kann, ge­ge­be­nen­falls nach­dem der Auf­sichts­rat das Ru­hen des Am­tes be­schlos­sen hat. Der Ab­be­ru­fungs­be­schluss ge­genüber Frau Da­no­sa wur­de so­mit von ei­nem Or­gan er­las­sen, das von ihr je­den­falls nicht kon­trol­liert wur­de und das je­der­zeit ge­gen ih­ren Wil­len ent­schei­den konn­te.

Zwar ist nicht aus­zu­sch­ließen, dass die Mit­glie­der ei­nes Lei­tungs­or­gans ei­ner Ge­sell­schaft, wie es das Kol­le­gi­um der Geschäftsführer ist, in An­be­tracht ih­rer spe­zi­fi­schen Auf­ga­ben und des Rah­mens so­wie der Art und Wei­se der Ausübung die­ser Auf­ga­ben nicht un­ter den Ar­beit­neh­mer­be­griff fal­len, wie er oben in Rand­nr. 39 de­fi­niert ist, doch erfüllt ein Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung, das ge­gen Ent­gelt Leis­tun­gen ge­genüber der Ge­sell­schaft er­bringt, die es be­stellt hat und in die es ein­ge­glie­dert ist, das sei­ne Tätig­keit nach der Wei­sung oder un­ter der Auf­sicht ei­nes an­de­ren Or­gans die­ser Ge­sell­schaft ausübt und das je­der­zeit oh­ne Ein­schränkung von sei­nem Amt ab­be­ru­fen wer­den kann, dem ers­ten An­schein nach die Vor­aus­set­zun­gen, um als Ar­beit­neh­mer im Sin­ne der oben an­geführ­ten Recht­spre­chung des Ge­richts­hofs zu gel­ten.

Was den Be­griff der schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin an­geht, so ist ei­ne sol­che in Art. 2 Buchst. a der Richt­li­nie 92/85 de­fi­niert als „je­de schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin, die den Ar­beit­ge­ber gemäß den ein­zel­staat­li­chen Rechts­vor­schrif­ten und/oder Ge­pflo­gen­hei­ten von ih­rer Schwan­ger­schaft un­ter­rich­tet“.

Der Uni­ons­ge­setz­ge­ber woll­te dem Be­griff „schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin“ für die An­wen­dung die­ser Richt­li­nie ei­ne ei­genständi­ge uni­ons­recht­li­che Be­deu­tung ge­ben, selbst wenn er für ei­nen der As­pek­te die­ser De­fi­ni­ti­on, nämlich den­je­ni­gen der Mo­da­litäten, nach de­nen die Ar­beit­neh­me­rin ih­ren Ar­beit­ge­ber über ih­re Schwan­ger­schaft un­ter­rich­tet, auf die ein­zel­staat­li­chen Rechts­vor­schrif­ten und/oder Ge­pflo­gen­hei­ten ver­weist (Ur­teil Ki­iski, Rand­nr. 24).

Was die Fra­ge be­trifft, ob im Aus­gangs­ver­fah­ren LKB über die Schwan­ger­schaft von Frau Da­no­sa un­ter­rich­tet war, ist es zum ei­nen, wie oben in Rand­nr. 33 aus­geführt, Sa­che des vor­le­gen­den Ge­richts und nicht des Ge­richts­hofs, die maßgeb­li­chen Fal­l­umstände zu würdi­gen.

Zum an­de­ren können auch die Mo­da­litäten, gemäß de­nen die Ar­beit­neh­me­rin ih­ren Ar­beit­ge­ber über ih­re Schwan­ger­schaft un­ter­rich­tet, trotz des Ver­wei­ses, den Art. 2 Buchst. a der Richt­li­nie 92/85 in­so­weit auf die ein­zel­staat­li­chen Rechts­vor­schrif­ten und/oder Ge­pflo­gen­hei­ten vor­nimmt, den be­son­de­ren Schutz der Frau nicht sei­ner Sub­stanz ent­lee­ren, der in Art. 10 die­ser Richt­li­nie ver­an­kert ist, nach dem schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen, Wöch­ne­rin­nen oder stil­len­den Ar­beit­neh­me­rin­nen außer in Aus­nah­mefällen, die nicht mit ih­rem Zu­stand in Zu­sam­men­hang ste­hen, nicht gekündigt wer­den darf. Wenn der Ar­beit­ge­ber, oh­ne von der Ar­beit­neh­me­rin selbst for­mal darüber un­ter­rich­tet wor­den zu sein, von der Schwan­ger­schaft Kennt­nis hat­te, lie­fe es dem Zweck und dem Geist der Richt­li­nie 92/85 zu­wi­der, den Wort­laut ih­res Art. 2 Buchst. a eng aus­zu­le­gen und der be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­me­rin den in Art. 10 vor­ge­se­he­nen Kündi­gungs­schutz zu ver­wei­gern.

Nach al­le­dem ist auf die ers­te Fra­ge zu ant­wor­ten, dass für die Zwe­cke der Richt­li­nie 92/85 die Ar­beit­neh­mer­ei­gen­schaft ei­nes Mit­glieds der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft, das die­ser ge­genüber Leis­tun­gen er­bringt und in sie ein­ge­glie­dert ist, zu be­ja­hen ist, wenn es sei­ne Tätig­keit für ei­ne be­stimm­te Zeit nach der Wei­sung oder un­ter der Auf­sicht ei­nes an­de­ren Or­gans die­ser Ge­sell­schaft ausübt und als Ge­gen­leis­tung für die Tätig­keit ein Ent­gelt erhält. Es ist Sa­che des vor­le­gen­den Ge­richts, die Tat­sa­chen­prüfun­gen vor­zu­neh­men, de­ren es zur Be­ur­tei­lung der Fra­ge be­darf, ob dies in dem bei ihm anhängi­gen Rechts­streit der Fall ist.

Zur zwei­ten Fra­ge

Mit sei­ner zwei­ten Fra­ge möch­te das vor­le­gen­de Ge­richt im We­sent­li­chen wis­sen, ob Art. 10 der Richt­li­nie 92/85 da­hin aus­zu­le­gen ist, dass er ei­ner na­tio­na­len Re­ge­lung wie der im Aus­gangs­ver­fah­ren frag­li­chen ent­ge­gen­steht, nach der die Ab­be­ru­fung ei­nes Mit­glieds der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oh­ne Ein­schränkung und ins­be­son­de­re oh­ne Berück­sich­ti­gung der Schwan­ger­schaft der Be­trof­fe­nen zulässig ist.

Zur Trag­wei­te des Kündi­gungs­ver­bots in Art. 10 der Richt­li­nie 92/85 ist vor­ab dar­auf hin­zu­wei­sen, dass das Ziel der Richt­li­nie 92/85 in der Ver­bes­se­rung der Si­cher­heit und des Ge­sund­heits­schut­zes von schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen, Wöch­ne­rin­nen und stil­len­den Ar­beit­neh­me­rin­nen am Ar­beits­platz be­steht.

Vor dem In­kraft­tre­ten der Richt­li­nie 92/85 hat­te der Ge­richts­hof be­reits ent­schie­den, dass ei­ner Frau kraft des Grund­sat­zes der Nicht­dis­kri­mi­nie­rung und ins­be­son­de­re der Be­stim­mun­gen der Richt­li­nie 76/207 Kündi­gungs­schutz nicht nur während des Mut­ter­schafts­ur­laubs, son­dern auch während der ge­sam­ten Schwan­ger­schaft gewährt wer­den muss. Der Ge­richts­hof hat aus­geführt, dass ei­ne Ent­las­sung während der ent­spre­chen­den Zei­ten nur Frau­en tref­fen kann und da­her als un­mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts an­zu­se­hen ist (vgl. in die­sem Sin­ne Ur­tei­le vom 8. No­vem­ber 1990, Han­dels- og Kon­tor­funk­ti­onærer­nes For­bund, C‑179/88, Slg. 1990, I‑3979, Rand­nr. 13, vom 30. Ju­ni 1998, Brown, C‑394/96, Slg. 1998, I‑4185, Rand­nrn. 24 bis 27, und vom 11. Ok­to­ber 2007, Paquay, C‑460/06, Slg. 2007, I‑8511, Rand­nr. 29).

Ge­ra­de in An­be­tracht der Ge­fahr, die ei­ne mögli­che Ent­las­sung für die phy­si­sche und psy­chi­sche Ver­fas­sung von schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen, Wöch­ne­rin­nen oder stil­len­den Ar­beit­neh­me­rin­nen dar­stellt, ein­sch­ließlich des be­son­ders schwer­wie­gen­den Ri­si­kos, dass ei­ne schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin zum frei­wil­li­gen Ab­bruch ih­rer Schwan­ger­schaft ver­an­lasst wird, hat der Uni­ons­ge­setz­ge­ber in Art. 10 der Richt­li­nie 92/85 ei­nen be­son­de­ren Schutz für die Frau vor­ge­se­hen, in­dem er das Ver­bot der Kündi­gung während der Zeit vom Be­ginn der Schwan­ger­schaft bis zum En­de des Mut­ter­schafts­ur­laubs verfügt hat (vgl. Ur­teil Paquay, Rand­nr. 30 und die dort an­geführ­te Recht­spre­chung).

Für die­sen Zeit­raum sieht Art. 10 der Richt­li­nie 92/85 kei­ne Aus­nah­me oder Ab­wei­chung vom Ver­bot der Kündi­gung ge­genüber schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen vor, außer in nicht mit ih­rem Zu­stand in Zu­sam­men­hang ste­hen­den Aus­nah­mefällen und un­ter der Vor­aus­set­zung, dass der Ar­beit­ge­ber die Gründe für die Kündi­gung schrift­lich an­gibt (Ur­tei­le vom 14. Ju­li 1994, Webb, C‑32/93, Slg. 1994, I-3567, Rand­nr. 22, Brown, Rand­nr. 18, vom 4. Ok­to­ber 2001, Te­le Dan­mark, C‑109/00, Slg. 2001, I‑6993, Rand­nr. 27, und Paquay, Rand­nr. 31).

Für den Fall, dass das vor­le­gen­de Ge­richt er­ken­nen soll­te, dass hier Frau Da­no­sa un­ter den Be­griff der schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin im Sin­ne der Richt­li­nie 92/85 fällt und dass der im Aus­gangs­ver­fah­ren strei­ti­ge Ab­be­ru­fungs­be­schluss aus Gründen er­ging, die we­sent­lich mit ih­rer Schwan­ger­schaft zu­sam­menhängen, ist dar­auf hin­zu­wei­sen, dass ein sol­cher Be­schluss, auch wenn er gemäß den na­tio­na­len Rechts­vor­schrif­ten, die die Ab­be­ru­fung ei­nes Mit­glieds der Un­ter­neh­mens­lei­tung oh­ne Ein­schränkung zu­las­sen, ge­trof­fen wur­de, mit dem Kündi­gungs­ver­bot nach Art. 10 die­ser Richt­li­nie un­ver­ein­bar wäre.

Da­ge­gen ver­stieße ein Ab­be­ru­fungs­be­schluss in der Zeit vom Be­ginn der Schwan­ger­schaft bis zum En­de des Mut­ter­schafts­ur­laubs aus Gründen, die nichts mit der Schwan­ger­schaft der Kläge­rin des Aus­gangs­ver­fah­rens zu tun ha­ben, nicht ge­gen Art. 10 der Richt­li­nie 92/85, vor­aus­ge­setzt al­ler­dings, der Ar­beit­ge­ber führt schrift­lich be­rech­tig­te Kündi­gungs­gründe an und die Kündi­gung der Be­trof­fe­nen ist nach den be­tref­fen­den ein­zel­staat­li­chen Rechts­vor­schrif­ten und/oder Ge­pflo­gen­hei­ten zulässig, wie es in Art. 10 Nrn. 1 und 2 die­ser Richt­li­nie ge­re­gelt ist.

Soll­te das vor­le­gen­de Ge­richt er­ken­nen, dass im vor­lie­gen­den Fall in An­be­tracht der Art der von Frau Da­no­sa aus­geübten Tätig­keit und des Rah­mens, in dem die­se Tätig­keit aus­geübt wird, ein Kündi­gungs­schutz für ein Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft nicht aus der Richt­li­nie 92/85 ab­ge­lei­tet wer­den kann, weil die Be­trof­fe­ne kei­ne „schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin“ im Sin­ne die­ser Richt­li­nie ist, wäre zu prüfen, ob sich die Kläge­rin des Aus­gangs­ver­fah­rens mögli­cher­wei­se auf den mit der Richt­li­nie 76/207 gewähr­ten Schutz vor ge­schlechts­be­ding­ter Dis­kri­mi­nie­rung be­ru­fen kann, auf den das vor­le­gen­de Ge­richt in sei­nen Fra­gen nicht Be­zug ge­nom­men hat, den es aber wie man­che Be­tei­lig­te, die Erklärun­gen beim Ge­richts­hof ein­ge­reicht ha­ben, an­ge­spro­chen hat.

In­so­weit ist dar­auf hin­zu­wei­sen, dass nach Art. 3 Abs. 1 Buchst. c der Richt­li­nie 76/207 „[d]ie An­wen­dung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung be­deu­tet, dass es im öffent­li­chen und pri­va­ten Be­reich ein­sch­ließlich öffent­li­cher Stel­len in Be­zug auf [die Beschäfti­gungs- und Ar­beits­be­din­gun­gen ein­sch­ließlich der Ent­las­sungs­be­din­gun­gen] kei­ner­lei un­mit­tel­ba­re oder mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts ge­ben darf“.

Wie sich aus Rand­nr. 59 des vor­lie­gen­den Ur­teils er­gibt, muss ei­ner Frau auf der Grund­la­ge des Grund­sat­zes der Nicht­dis­kri­mi­nie­rung und ins­be­son­de­re der Be­stim­mun­gen der Richt­li­nie 76/207 Kündi­gungs­schutz nicht nur während des Mut­ter­schafts­ur­laubs, son­dern auch während der ge­sam­ten Schwan­ger­schaft gewährt wer­den. Nach der Recht­spre­chung des Ge­richts­hofs kann ei­ne Ent­las­sung we­gen Schwan­ger­schaft oder aus ei­nem Grund, der we­sent­lich auf ei­ner Schwan­ger­schaft be­ruht, nur Frau­en tref­fen und stellt da­her ei­ne un­mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts dar (vgl. Ur­teil Paquay, Rand­nr. 29 und die dort an­geführ­te Recht­spre­chung).

Die ein­sei­ti­ge Be­en­di­gung ei­nes Geschäfts­be­sor­gungs­verhält­nis­ses durch den Auf­trag­ge­ber vor Ab­lauf der ver­ein­bar­ten Zeit we­gen Schwan­ger­schaft der mit der Geschäfts­be­sor­gung Be­auf­trag­ten oder aus ei­nem Grund, der we­sent­lich auf ei­ner Schwan­ger­schaft be­ruht, kann nur Frau­en be­tref­fen. Selbst wenn man un­ter­stellt, dass Frau Da­no­sa et­wa kei­ne „schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin“ im wei­ten Sinn der Richt­li­nie 92/85 ist, lie­fe es dem Schutz­ziel des Art. 2 Abs. 7 der Richt­li­nie 76/207 zu­wi­der, wenn man zu­ließe, dass ei­ne Ge­sell­schaft die Mit­glie­der ih­rer Un­ter­neh­mens­lei­tung, die Auf­ga­ben wie die im Aus­gangs­ver­fah­ren be­schrie­be­nen wahr­neh­men, von ih­rem Amt ab­be­ru­fen könn­te, so­fern die Ab­be­ru­fung im We­sent­li­chen auf der Schwan­ger­schaft der Be­trof­fe­nen be­ruht.

Wie der Ge­richts­hof be­reits fest­ge­stellt hat, wird mit den uni­ons­recht­li­chen Vor­schrif­ten über die Gleich­heit von Männern und Frau­en im Be­reich der Rech­te von schwan­ge­ren Frau­en oder Wöch­ne­rin­nen das Ziel ver­folgt, die­se vor und nach der Nie­der­kunft zu schützen (vgl. Ur­teil vom 8. Sep­tem­ber 2005, McKen­na, C‑191/03, Slg. 2005, I‑7631, Rand­nr. 42).

Die­ses Ziel, von dem so­wohl die Richt­li­nie 92/85 als auch die Richt­li­nie 76/207 ge­lei­tet wer­den, könn­te nicht er­reicht wer­den, wenn der Schwan­ge­ren vom Uni­ons­recht gewähr­te Kündi­gungs­schutz von der for­ma­len Qua­li­fi­zie­rung ih­res Beschäfti­gungs­verhält­nis­ses nach in­ner­staat­li­chem Recht oder von der Ent­schei­dung für den ei­nen oder den an­de­ren Ver­trags­typ bei ih­rer An­stel­lung ab­hin­ge.

Wie sich aus Rand­nr. 33 des vor­lie­gen­den Ur­teils er­gibt, ist es Sa­che des vor­le­gen­den Ge­richts, die er­heb­li­chen Fal­l­umstände des bei ihm anhängi­gen Rechts­streits fest­zu­stel­len und zu über­prüfen, ob die Ab­be­ru­fungs­ent­schei­dung, wie die zur Vor­ab­ent­schei­dung vor­ge­leg­ten Fra­gen es na­he­le­gen, im We­sent­li­chen auf der Schwan­ger­schaft der Kläge­rin des Aus­gangs­ver­fah­rens be­ruh­te. Be­ja­hen­den­falls kann da­hin­ge­stellt blei­ben, ob Letz­te­re von der Richt­li­nie 92/85, der Richt­li­nie 76/207 oder, so­weit das vor­le­gen­de Ge­richt sie als „selbständi­ge Er­werbstäti­ge“ ein­stu­fen soll­te, der Richt­li­nie 86/613 er­fasst wird, die für die letzt­ge­nann­ten Er­werbstäti­gen gilt und, wie aus ih­rem Art. 1 her­vor­geht, die Richt­li­nie 76/207 in Be­zug auf die An­wen­dung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung auf sol­che Er­werbstäti­gen ergänzt, in­dem sie wie die Richt­li­nie 76/207 je­de Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts, ob un­mit­tel­bar oder mit­tel­bar, ver­bie­tet. Un­abhängig da­von, wel­che Richt­li­nie An­wen­dung fin­det, kommt es dar­auf an, der Be­trof­fe­nen den Schutz zu gewähr­leis­ten, den das Uni­ons­recht Schwan­ge­ren für den Fall gewährt, dass das Rechts­verhält­nis, das sie mit ei­ner an­de­ren Per­son ver­bin­det, we­gen ih­rer Schwan­ger­schaft be­en­det wur­de.

Die­ses Er­geb­nis fin­det auch Bestäti­gung in dem in Art. 23 der Char­ta der Grund­rech­te der Eu­ropäischen Uni­on ver­an­ker­ten Grund­satz der Gleich­heit von Frau­en und Männern, nach dem die­se Gleich­heit in al­len Be­rei­chen, ein­sch­ließlich der Beschäfti­gung, der Ar­beit und des Ar­beits­ent­gelts, si­cher­zu­stel­len ist.

Ab­sch­ließend ist hin­sicht­lich der Be­weis­last un­ter Umständen wie de­nen des Aus­gangs­ver­fah­rens dar­auf hin­zu­wei­sen, dass das na­tio­na­le Ge­richt die re­le­van­ten Vor­schrif­ten der Richt­li­nie 97/80/EG des Ra­tes vom 15. De­zem­ber 1997 über die Be­weis­last bei Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts (ABl. 1998, L 14, S. 6) an­zu­wen­den hat, die nach ih­rem Art. 3 Abs. 1 Buchst. a auf Si­tua­tio­nen An­wen­dung fin­det, die von der Richt­li­nie 76/207 und, so­fern es um die Fra­ge ei­ner Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts geht, von der Richt­li­nie 92/85 er­fasst wer­den.

In­so­weit ob­liegt es nach Art. 4 Abs. 1 der Richt­li­nie 97/80, wenn Per­so­nen, die sich durch die Ver­let­zung des Gleich­be­hand­lungs­grund­sat­zes für be­schwert hal­ten und bei ei­nem Ge­richt bzw. ei­ner an­de­ren zuständi­gen Stel­le Tat­sa­chen glaub­haft ma­chen, die das Vor­lie­gen ei­ner un­mit­tel­ba­ren oder mit­tel­ba­ren Dis­kri­mi­nie­rung ver­mu­ten las­sen, dem Be­klag­ten, zu be­wei­sen, dass kei­ne Ver­let­zung des Gleich­be­hand­lungs­grund­sat­zes vor­ge­le­gen hat.

Nach al­le­dem ist auf die zwei­te Fra­ge zu ant­wor­ten, dass Art. 10 der Richt­li­nie 92/85 da­hin aus­zu­le­gen ist, dass er ei­ner na­tio­na­len Re­ge­lung wie der im Aus­gangs­ver­fah­ren in Re­de ste­hen­den, nach der die Ab­be­ru­fung ei­nes Mit­glieds der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oh­ne Ein­schränkung zulässig ist, ent­ge­gen­steht, wenn ei­ne „schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin“ im Sin­ne die­ser Richt­li­nie be­trof­fen ist und die ihr ge­genüber er­gan­ge­ne Ab­be­ru­fungs­ent­schei­dung im We­sent­li­chen auf ih­rer Schwan­ger­schaft be­ruht. Selbst wenn das be­trof­fe­ne Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung nicht un­ter die­sen Be­griff fal­len soll­te, kann gleich­wohl die Ab­be­ru­fung ei­nes Mit­glieds der Un­ter­neh­mens­lei­tung, das Auf­ga­ben wie die im Aus­gangs­ver­fah­ren be­schrie­be­nen wahr­nimmt, we­gen Schwan­ger­schaft oder aus ei­nem Grund, der we­sent­lich auf ei­ner Schwan­ger­schaft be­ruht, nur Frau­en tref­fen und stellt da­her ei­ne un­mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts dar, die ge­gen die Art. 2 Abs. 1 und 7 und 3 Abs. 1 Buchst. c der Richt­li­nie 76/207 verstößt.

Kos­ten

Für die Par­tei­en des Aus­gangs­ver­fah­rens ist das Ver­fah­ren ein Zwi­schen­streit in dem bei dem vor­le­gen­den Ge­richt anhängi­gen Rechts­streit; die Kos­ten­ent­schei­dung ist da­her Sa­che die­ses Ge­richts. Die Aus­la­gen an­de­rer Be­tei­lig­ter für die Ab­ga­be von Erklärun­gen vor dem Ge­richts­hof sind nicht er­stat­tungsfähig.

Aus die­sen Gründen hat der Ge­richts­hof (Zwei­te Kam­mer) für Recht er­kannt:

1. Für die Zwe­cke der Richt­li­nie 92/85/EWG des Ra­tes vom 19. Ok­to­ber 1992 über die Durchführung von Maßnah­men zur Ver­bes­se­rung der Si­cher­heit und des Ge­sund­heits­schut­zes von schwan­ge­ren Ar­beit­neh­me­rin­nen, Wöch­ne­rin­nen und stil­len­den Ar­beit­neh­me­rin­nen am Ar­beits­platz (zehn­te Ein­zel­richt­li­nie im Sin­ne des Ar­ti­kels 16 Ab­satz 1 der Richt­li­nie 89/391/EWG) ist die Ar­beit­neh­mer­ei­gen­schaft ei­nes Mit­glieds der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft, das die­ser ge­genüber Leis­tun­gen er­bringt und in sie ein­ge­glie­dert ist, zu be­ja­hen, wenn es sei­ne Tätig­keit für ei­ne be­stimm­te Zeit nach der Wei­sung oder un­ter der Auf­sicht ei­nes an­de­ren Or­gans die­ser Ge­sell­schaft ausübt und als Ge­gen­leis­tung für die Tätig­keit ein Ent­gelt erhält. Es ist Sa­che des vor­le­gen­den Ge­richts, die Tat­sa­chen­prüfun­gen vor­zu­neh­men, de­ren es zur Be­ur­tei­lung der Fra­ge be­darf, ob dies in dem bei ihm anhängi­gen Rechts­streit der Fall ist.

2. Art. 10 der Richt­li­nie 92/85 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass er ei­ner na­tio­na­len Re­ge­lung wie der im Aus­gangs­ver­fah­ren in Re­de ste­hen­den, nach der die Ab­be­ru­fung ei­nes Mit­glieds der Un­ter­neh­mens­lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oh­ne Ein­schränkung zulässig ist, ent­ge­gen­steht, wenn ei­ne „schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin“ im Sin­ne die­ser Richt­li­nie be­trof­fen ist und die ihr ge­genüber er­gan­ge­ne Ab­be­ru­fungs­ent­schei­dung im We­sent­li­chen auf ih­rer Schwan­ger­schaft be­ruht. Selbst wenn das be­trof­fe­ne Mit­glied der Un­ter­neh­mens­lei­tung nicht un­ter die­sen Be­griff fal­len soll­te, kann gleich­wohl die Ab­be­ru­fung ei­nes Mit­glieds der Un­ter­neh­mens­lei­tung, das Auf­ga­ben wie die im Aus­gangs­ver­fah­ren be­schrie­be­nen wahr­nimmt, we­gen Schwan­ger­schaft oder aus ei­nem Grund, der we­sent­lich auf ei­ner Schwan­ger­schaft be­ruht, nur Frau­en tref­fen und stellt da­her ei­ne un­mit­tel­ba­re Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Ge­schlechts dar, die ge­gen die Art. 2 Abs. 1 und 7 und 3 Abs. 1 Buchst. c der Richt­li­nie 76/207/EWG des Ra­tes vom 9. Fe­bru­ar 1976 zur Ver­wirk­li­chung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung von Männern und Frau­en hin­sicht­lich des Zu­gangs zur Beschäfti­gung, zur Be­rufs­bil­dung und zum be­ruf­li­chen Auf­stieg so­wie in Be­zug auf die Ar­beits­be­din­gun­gen in der durch die Richt­li­nie 2002/73/EG des Eu­ropäischen Par­la­ments und des Ra­tes vom 23. Sep­tem­ber 2002 geänder­ten Fas­sung verstößt.

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