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LAG Sach­sen-An­halt, Be­schluss vom 23.06.2010, 4 TaBV 4/10

   
Schlagworte: Betriebsrat: Internetzugang, Betriebsratsbüro
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Sachsen-Anhalt
Aktenzeichen: 4 TaBV 4/10
Typ: Beschluss
Entscheidungsdatum: 23.06.2010
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Magdeburg, Beschluss vom 20.01.2010, 3 BV 118/09
   

Ak­ten­zei­chen:

4 TaBV 4/10

3 BV 118/09

ArbG Mag­de­burg

Verkündet am: 23.6.2010

LAN­DES­AR­BEITS­GERICHT

SACHSEN-AN­HALT

IM NA­MEN DES VOL­KES

BESCHLUSS

 

..., Jus­tiz­an­ge­stell­te

als Ur­kunds­be­am­tin

der Geschäfts­stel­le

 

In dem Be­schluss­ver­fah­ren un­ter Be­tei­li­gung

 

1. Be­triebs­rat der Fir­ma

- An­trag­stel­ler, Be­schwer­deführer und Be­tei­lig­ter zu 1 -

Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­te: 

2.

- Be­schwer­deführer und Be­tei­lig­ter zu 2 -

Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­te:

 

 

hat die 4. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts Sach­sen-An­halt auf die münd­li­che Anhörung vom 23. Ju­ni 2010 durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt ... als Vor­sit­zen­den so­wie die eh­ren­amt­li­che Rich­te­rin ... und den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter ... als Bei­sit­zer be­schlos­sen:

 

Auf die Be­schwer­de des zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­ra­tes und un­ter Zurück­wei­sung der Be­schwer­de des zu 2. be­tei­lig­ten Ar­beit­ge­bers wird der Be­schluss des Ar­beits­ge­richts Mag­de­burg vom 20. Ja­nu­ar 2010

- 2 -

– 3 BV 118/09 – ab­geändert und ins­ge­samt wie folgt neu ge­fasst:

Der zu 2. be­tei­lig­te Ar­beit­ge­ber wird ver­pflich­tet, dem zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rat zum Zwe­cke der ord­nungs­gemäßen Durchführung der Be­triebs­rats­ar­beit dau­er­haft fol­gen­de Sa­chen zur Verfügung zu stel­len:

a) ein Mo­bil­te­le­fon mit ent­spre­chend für Sprach­diens­te frei­ge­schal­te­ter Mo­bil­funk­kar­te und
b) ei­nen Per­so­nal­com­pu­ter mitt­le­rer Art und Güte des der­zeit be­ste­hen­den tech­ni­schen Stan­dards (min­des­tens In­tel Duo Pro­zes­sor oder ver­gleich­ba­rer AMD Pro­zes­sor, 1 GB RAM, DVD-Lauf­werk, Netz­werk­an­schluss, Be­triebs­sys­tem Win­dows XP oder höher, Text- und Ta­bel­len­ver­ar­bei­tungs­pro­gramm) so­wie ein frei­ge­schal­te­ter In­ter­net­zu­gang für den Per­so­nal­com­pu­ter.

II. Die Rechts­be­schwer­de an das Bun­des­ar­beits­ge­richt wird nicht zu­ge­las­sen.

 

Gründe:

I.

Der zu 2. Be­tei­lig­te ist ein Ein­zel­han­dels­un­ter­neh­mer, der bun­des­weit Ver­kaufs­stel­len un­terhält, in de­nen er Dro­ge­rie­ar­ti­kel ver­treibt. Der zu 1. be­tei­lig­te Be­triebs­rat ist im März 2009 für die Re­gi­on 16 (B. und Um­ge­bung) gewählt wor­den. Er be­steht aus 5 Mit­glie­dern und ist zuständig für die Mit­ar­bei­ter/in­nen in 18 Ver­kaufs­stel­len des zu 2 be­tei­lig­ten Ar­beit­ge­bers auf­grund ei­nes Zu­ord­nungs­ta­rif­ver­tra­ges.

We­gen des erst­in­stanz­li­chen Sach­ver­halts wird eben­so wie bezüglich der Anträge der Be­tei­lig­ten im ers­ten Rechts­zug auf die Sei­ten 2 - 5 des Be­schlus­ses des Ar­beits­ge­richts Mag­de­burg vom 20. Ja­nu­ar 2010 - 3 BV 118/09 (Bl. 96 - 99 d. A.) ver­wie­sen.

Der Te­nor des vor­ge­nann­ten Be­schlus­ses des Ar­beits­ge­richts Mag­de­burg vom 20. Ja­nu­ar 2010 lau­tet:

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„Dem Be­triebs­rat sind zum Zweck der Durchführung der Be­triebs­rats­ar­beit zur Verfügung zu stel­len

ein Per­so­nal­com­pu­ter mitt­le­rer Art und Güte des der­zeit be­ste­hen­den tech­ni­schen Stan­dards so­wie hierfür ein frei­ge­schal­te­ter In­ter­net­zu­gang.

Der wei­te­re An­trag wird zurück­ge­wie­sen.“


Die­se Ent­schei­dung hat das Ar­beits­ge­richt Mag­de­burg auf den Sei­ten 5 - 13 sei­nes vor­ge­nann­ten Be­schlus­ses vom 20. Ja­nu­ar 2010 (Bl. 99 - 107 d. A.) be­gründet. Auch hier­auf wird Be­zug ge­nom­men.

Der vor­ge­nann­te Be­schluss vom 20. Ja­nu­ar 2010 wur­de den Be­tei­lig­ten zu 1. und 2. je­weils am 29. Ja­nu­ar 2010 zu­ge­stellt. Die (so­for­ti­ge) Be­schwer­de des zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rats vom 11. Fe­bru­ar 2010 ist noch am 11. Fe­bru­ar 2010 per Te­le­fax nebst Be­gründung so­wie bei­gefügter Be­schluss­fas­sung des Be­triebs­rats beim Lan­des­ar­beits­ge­richt Sach­sen-An­halt ein­ge­gan­gen. Die Be­schwer­de des Be­tei­lig­ten zu 2. mit Schrift­satz vom 12. Fe­bru­ar 2010 ist eben­falls per Te­le­fax beim Lan­des­ar­beits­ge­richt Sach­sen-An­halt am 15. Fe­bru­ar 2010 ein­ge­gan­gen.

Der Be­tei­lig­te zu 2. hat sei­ne vor­ge­nann­te Be­schwer­de vom 12. Fe­bru­ar 2010 mit Schrift­satz vom 16. Fe­bru­ar 2010 be­gründet, der am 18. Fe­bru­ar 2010 beim Lan­des­ar­beits­ge­richt Sach­sen-An­halt un­ter Beifügung ver­schie­de­ner Ge­richts­ent­schei­dun­gen ein­ge­gan­gen ist.

Mit Schrift­satz vom 23. Fe­bru­ar 2010 hat der Be­tei­lig­te zu 2. zur Be­schwer­de des zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rats Stel­lung ge­nom­men (Bl. 217 - 219 d. A.), un­ter Beifügung ver­schie­de­ner Ge­richts­ent­schei­dun­gen. Mit Schrift­satz vom 1. April 2010 hat der zu 1. be­tei­lig­te Be­triebs­rat zur Be­schwer­de des Be­tei­lig­ten zu 2. schriftsätz­lich Stel­lung ge­nom­men (Bl. 270 - 274 d. A.). Mit Schrift­satz vom 1. Ju­ni 2010 hat der Be­tei­lig­te zu 2. (vgl. Bl. 292 - 293 d. A.) dar­auf hin­ge­wie­sen, dass das LAG Hamm durch Be­schluss vom 14. Mai 2010 -

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10 TaBV 97/09 - ei­nen An­trag des im Be­zirk Sie­gen ansässi­gen Be­triebs­rats auf Zur-Verfügung-Stel­lung ei­nes In­ter­net­an­schlus­ses und ei­nes Han­dys zurück­ge­wie­sen ha­be.

We­gen des zweit­in­stanz­li­chen Vor­brin­gens des zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rats wird ergänzend auf des­sen Schriftsätze vom 11. Fe­bru­ar 2010 nebst An­la­ge (Bl. 124 - 128 d. A.) und vom 1. April 2010 (Bl. 270 - 274 d. A.) Be­zug ge­nom­men.

We­gen der zweit­in­stanz­li­chen Anträge des zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rats und des zu 2. be­tei­lig­ten Ar­beit­ge­bers wird auf Sei­te 2 des Pro­to­kolls über den Anhörungs­ter­min vom 23. Ju­ni 2010 (Bl. 295 d. A.) Be­zug ge­nom­men.

Hin­sicht­lich des zweit­in­stanz­li­chen Vor­brin­gens des zu 2. be­tei­lig­ten Ar­beit­ge­bers wird auf des­sen Schriftsätze vom 16. Fe­bru­ar 2010 nebst An­la­gen (Bl. 136 - 211 d. A.) und vom 23. Fe­bru­ar 2010 nebst An­la­ge (Bl. 217 - 256 d. A.) so­wie vom 1. Ju­ni 2010 (Bl. 292 d. A.) ver­wie­sen.

Im Pro­to­koll über den Anhörungs­ter­min vom 23. Ju­ni 2010 heißt es auf den Sei­ten 2 - 4 u. a.:

„Auf Be­fra­gen des Vor­sit­zen­den erklärt die Be­triebs­rats­vor­sit­zen­de:
Bei dem Be­triebs­rat der Re­gi­on 16 han­delt es sich um ein Fünfer-Gre­mi­um.
Zu­ge­ord­net sind 18 Ver­kaufs­stel­len der Re­gi­on 16. Von den 5 Be­triebs­rats­mit­glie­dern ar­bei­ten 3 Mit­glie­der in der Fi­lia­le B., ei­ne Kol­le­gin in A. und ei­ne in G.

laut dik­tiert und ge­neh­migt

Auf wei­te­ren Vor­halt des Vor­sit­zen­den:
Ich bin Teil­zeit­kraft.
Das Fest­netz­te­le­fon in der Fi­lia­le B. be­fin­det sich hin­ter ei­ner Loch­wand.
Des­we­gen können die Gespräche mit Be­triebs­rats­kol­le­gen nicht ver­trau­ens­voll ab­ge­wi­ckelt wer­den.
Da ich während mei­ner Ar­beit al­lein ar­bei­te, kann ich nicht ein­mal Be­triebs­rats­te­le­fo­na­te ent­ge­gen­neh­men, wenn ich al­lein auf den Amts­an­schluss an­ge­wie­sen wäre, ich kann dort nämlich nicht hin­ge­hen.

laut dik­tiert und ge­neh­migt

Rechts­an­walt H. erklärt:
Das Te­le­fon mit Amts­an­schluss be­fin­det sich in die­ser Fi­lia­le in ei­nem ab­ge­sch­los-se­nen Raum. Die­ser ist al­ler­dings nicht schall­dicht.

Auf wei­te­ren Vor­halt des Vor­sit­zen­den erklärt die Be­triebs­rats­vor­sit­zen­de:

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Die­ser Raum hat ei­ne halb ho­he Wand und ist zum La­ger­be­reich nur ab­ge­trennt durch ei­ne Loch­wand.
Ich selbst bin 1,66 m und kann nicht über die­se Wand schau­en.

laut dik­tiert und ge­neh­migt

Die Sit­zung wird un­ter­bro­chen. Die Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­ten er­hal­ten Ge­le­gen-heit, die Aus­stat­tung des Te­le­fon­rau­mes un­ter­ein­an­der zu klären. So­dann wird die Sit­zung nach ge­hei­mer Be­ra­tung fort­ge­setzt.

Nun­mehr erklären die Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­ten der Be­tei­lig­ten:
Hin­sicht­lich der Räum­lich­kei­ten gibt es kei­nen Dis­put zwi­schen den Be­tei­lig­ten.
Ver­kaufs­raum und La­ger­raum wer­den durch ei­ne Loch­wand ab­ge­trennt, wo­bei die Löcher klein sind. Die Loch­wand hat ei­ne Höhe von ca. 1,80 bis 2,00 m und ei­ne Tür.
Durch die Tür ge­langt man vom Ver­kaufs­raum in das La­ger. Im La­ger­raum ist durch Stellwände ein Büro­raum ab­ge­trennt, der 1,80 bis 2,00 m hoch ist. Der Büro­raum ist durch ei­ne Holztür be­geh­bar. Zur De­cke hin exis­tie­ren je­weils Zwi­schenräume.

laut vor­ge­le­sen und ge­neh­migt

Herr Rechts­an­walt H. erklärt:
Vom Ver­kaufs­raum selbst kann man kei­ne Gespräche ver­fol­gen.

laut vor­ge­le­sen und ge­neh­migt

Die Be­triebs­rats­vor­sit­zen­de erklärt:
Man kann die­se Gespräche vom Ver­kaufs­raum aus ver­fol­gen.
laut vor­ge­le­sen und ge­neh­migt

Auf Vor­halt des Vor­sit­zen­den erklärt die Be­triebs­rats­vor­sit­zen­de:
Wenn ich hin­ten im Büro te­le­fo­nie­ren würde, dann kann man mir den La­den leer räum­en.
Man merkt auch nicht, dass je­mand aus dem Ver­kaufs­raum her­ein­tritt.

laut vor­ge­le­sen und ge­neh­migt

Herr Rechts­an­walt H. erklärt:
Ich ge­he da­von aus, dass man in die­sem Raum un­gestört te­le­fo­nie­ren kann, oh­ne dass das je­wei­li­ge Te­le­fon­gespräch mit­gehört wer­den kann von Un­be­fug­ten.

laut vor­ge­le­sen und ge­neh­migt

Herr Rechts­an­walt E. erklärt:
Der zu 1. be­tei­lig­te Be­triebs­rat geht vom Ge­gen­teil aus.

laut vor­ge­le­sen und ge­neh­migt

Auf wei­te­ren Vor­halt des Ge­richts erklärt Herr Rechts­an­walt H.:
Wenn je­mand un­be­fugt vom Ver­kaufs­raum in den La­ger­raum geht durch die Tür, an der sich ein Schild „Zu­tritt ver­bo­ten“ be­fin­det und di­rekt an die Wand des Büro­raums geht, ist nicht aus­ge­schlos­sen, dass er ein Te­le­fo­nat mithören kann.
Ich mei­ne das mit dem Schild sinn­gemäß.

laut vor­ge­le­sen und ge­neh­migt

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Herr Rechts­an­walt E. erklärt für die Be­triebs­rats­sei­te klar­stel­lend:
Die 3 Be­triebs­rats­mit­glie­der in der Fi­lia­le B. sind nicht al­le voll­zeit­beschäftigt.
Ei­ne ist voll­zeit­beschäftigt und 2 sind teil­zeit­beschäftigt. Al­le Kräfte sind nicht im­mer zur glei­chen Zeit da.

laut vor­ge­le­sen und ge­neh­migt“

Nach er­neu­ter Un­ter­bre­chung und Kam­mer­be­ra­tung hat der Vor­sit­zen­de so­dann fol­gen-den Kam­mer­be­schluss verkündet:

„Es soll nun­mehr in der Fi­lia­le B. der zu 2. Be­tei­lig­ten im
Brei­te Straße 71 – 73, der Au­gen­schein durch die Be­schwer­de­kam­mer
im Bei­sein der Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­ten der Be­tei­lig­ten und der
Vor­sit­zen­den des hier zu 2. be­tei­lig­ten Be­triebs­ra­tes ein­ge­nom­men wer­den.

Es soll auf­geklärt wer­den, ob in der vor­ge­nann­ten Fi­lia­le sei­tens des
zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­ra­tes un­gestört und oh­ne das Zuhören
Un­be­fug­ter vom Fest­netz aus te­le­fo­niert wer­den kann.

Herr Rechts­an­walt H. erklärt:
Ich weiß noch nicht, ob ich mit­kom­me.
Das hängt da­von ab, ob ich noch nach Stutt­gart zurück­kom­me.
Wei­te­re Schrit­te be­hal­te ich mir vor.

laut vor­ge­le­sen und ge­neh­migt“


Wei­ter heißt es so­dann im vor­ge­nann­ten Pro­to­koll über den Anhörungs­ter­min vom 23. Ju­ni 2010 auf den Sei­ten 5 - 7 (Bl. 298 - 300 d. A.):

„So­dann er­folgt die Fort­set­zung der Sit­zung in den Räum­en des Be­tei­lig­ten zu 2. in B., Brei­te Straße.

Dort sind an­we­send:

für den zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rat des­sen Vor­sit­zen­de
und Rechts­an­walt E.,
für den Be­tei­lig­ten zu 2. Herr Rechts­an­walt H.,
der Vor­sit­zen­de Herr ... so­wie der eh­ren­amt­li­chen Rich­ter
Herr ... und die eh­ren­amt­li­che Rich­te­rin Frau ...
so­wie der Jus­tiz­be­diens­te­te H.

Sämt­li­che vor­ge­nann­ten Be­tei­lig­ten be­fin­den sich im Ver­kaufs­raum.

An des­sen En­de fin­det sich ei­ne Tür mit der Auf­schrift „Zu­tritt ver­bo­ten“.

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Es wird fest­ge­hal­ten, dass die Tür ei­ne Höhe von rund 2,00 m hat. Über der Tür be­fin­det sich ei­ne Holz­blen­de. Der Ab­stand zwi­schen Holz­blen­de und De­cke dürf­te rund 1,50 – 2,00 m be­tra­gen.

So­dann ge­hen al­le vor­ge­nann­ten Be­tei­lig­ten wei­ter in ei­nen La­ger­raum/-be­reich. Von die­sem ist wie­der­um ab­ge­trennt mit Ri­gips und ei­ner Tür in ei­ner Höhe ab Bo­den von rund 2,00 m ein Büro­raum zur Größe von min­des­tens 6 Qua­drat­me­tern.

In dem vor­ge­nann­ten Büro­raum be­fin­den sich ein schwar­zes Fest­netz­te­le­fon so­wie ein wei­te­res Gerät mit ei­nem wei­te­ren Te­le­fon und ei­nem Te­le­fax, das ein so­ge-nann­tes Kom­bi­gerät mit Ko­pier­funk­ti­on ist.

Der Jus­tiz­be­diens­te­te H. ver­bleibt im Büro­raum. Es wird ver­sucht, die da­zu gehöri­ge Tür zu ver­sch­ließen, was nicht ge­lingt. So­dann wird der Jus­tiz­be­diens­te­te H. ge­be­ten, während sich die übri­gen vor­ge­nann­ten Be­tei­lig­ten im Vor­rats­raum/Be­reich auf­hal­ten, zu te­le­fo­nie­ren. Die vor­ge­nann­ten übri­gen Be­tei­lig­ten hal­ten sich zunächst im Vor­rats­raum/-be­reich auf und be­ge­ben sich dann, un­ter Ver­sch­ließung der Tür zwi­schen Ver­kaufs­raum und dem Vor­rats­raum/-be­reich, in den Ver­kaufs­raum.

Es wird fest­ge­stellt, dass die Stim­me des Jus­tiz­be­diens­te­ten H. so­wohl im Vor­rats-raum/-be­reich als auch im Ver­kaufs­raum ver­stan­den wird.

Rechts­an­walt H. fin­det, dass der Jus­tiz­be­diens­te­te H. laut te­le­fo­niert.

Der eh­ren­amt­li­che Rich­ter ... weist dar­auf hin, dass sich zwi­schen Ver­kaufs­raum und Vor­rats­raum/-be­reich le­dig­lich ein Wa­ren­re­galträger be­fin­det.

Be­schlos­sen und verkündet:

Die Au­gen­scheins­ein­nah­me wird be­en­det (16.10 Uhr).“

Nach der vor­ge­nann­ten Be­en­di­gung der Au­gen­scheins­ein­nah­me (16.10 Uhr) ha­ben die Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­ten H. und E. übe­rein­stim­mend an Ort und Stel­le in der Brei­ten Straße in B. erklärt, dass sie an der Verkündung der Ent­schei­dung der Kam­mer am heu­ti­gen Ta­ge in den Sit­zungsräum­en des Lan­des­ar­beits­ge­richts Sach­sen-An­halt nicht mehr teil­neh­men möch­ten. Dort hat der Vor­sit­zen­de nach Wie­der­auf­ruf der Sa­che in Ab­we­sen-heit der Be­tei­lig­ten, je­doch in An­we­sen­heit der eh­ren­amt­li­chen Rich­te­rin ... und des eh­ren­amt­li­chen Rich­ters ... am Schluss der Sit­zung ge­gen 17.25 Uhr den obi­gen Be­schluss­te­nor verkündet.

II.

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Auf die Be­schwer­de des zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rats und un­ter Zurück­wei­sung der Be­schwer­de des zu 2. be­tei­lig­ten Ar­beit­ge­bers war der Be­schluss des Ar­beits­ge­richts Mag­de­burg vom 20. Ja­nu­ar 2010 - 3 BV 118/09 - ab­zuändern und ins­ge­samt gemäß dem obi­gen Te­nor neu zu fas­sen. Im Ein­zel­nen:

1. Zu Recht und mit zu­tref­fen­der Be­gründung ist be­reits das Ar­beits­ge­richt Mag­de­burg in sei­nem vor­ge­nann­ten Be­schluss - 3 BV 118/09 - auf den Sei­ten 5 - 12 (Bl. 99 - 106 d. A.) da­von aus­ge­gan­gen, dass dem zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rat ein Per­so­nal­com­pu­ter mit frei­ge­schal­te­tem In­ter­net­zu­gang zur Verfügung zu stel­len ist, weil der Ar­beit­ge­ber dem Be­triebs­rat nach § 40 Abs. 2 Be­trVG für die Sit­zun­gen, die Sprech­stun­den und die lau­fen­de Geschäftsführung im er­for­der­li­chen Um­fang Räume, sach­li­che Mit­tel, In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik so­wie Büro­per­so­nal zur Verfügung zu stel­len hat.

In Thies: Kos­ten- und Sach­auf­wand des Be­triebs­rats, 1998, heißt es da­zu be­reits: „Al­ler­dings wer­den die An­for­de­run­gen an den Nach­weis der Er­for­der­lich­keit ei­nes Per­so­nal­com­pu­ters für die Be­triebs­ratstätig­keit mit zu­neh­men­der Gebräuch­lich­keit des EDV-Ein­sat­zes in Be­trie­ben wei­ter sin­ken.“ Dem­ent­spre­chend ist das Ar­beits­ge­richt Mag­de­burg hier in sei­nem vor­ge­nann­ten Be­schluss vom 20. Ja­nu­ar 2010 auf Sei­te 7 (Bl. 101 d. A.) da­von aus­ge­gan­gen, dass der Be­triebs­rat ei­nen Per­so­nal­com­pu­ter für er­for­der­lich hal­ten durf­te.

Ins­be­son­de­re ist das Ar­beits­ge­richt Mag­de­burg auch be­reits auf Sei­te 10 sei­nes vor­ge­nann­ten Be­schlus­ses vom 20. Ja­nu­ar 2010 (Bl. 104 d. A.) da­von aus­ge­gan­gen, dass der Be­triebs­rat auch den An­schluss des Per­so­nal­com­pu­ters an das In­ter­net als Mit­tel zur Kom­mu­ni­ka­ti­on und zur In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung für er­for­der­lich hal­ten durf­te (vgl. Bl. 104 d. A.).

Dem­ent­spre­chend hält die Be­schwer­de­kam­mer ei­ne Aus­stat­tung des Per­so­nal­com­pu­ters mitt­le­rer Art und Güte des der­zeit be­ste­hen­den tech­ni­schen Stan­dards in der nähe­ren Aus­ge­stal­tung gemäß dem obi­gen Te­nor nebst frei­ge­schal­te­tem In­ter­net­zu­gang für an­ge­mes­sen und er­for­der­lich.

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a) Mit die­ser Auf­fas­sung ste­hen so­wohl das Ar­beits­ge­richt Mag­de­burg gemäß sei­nem vor­ge­nann­ten Be­schluss vom 20. Ja­nu­ar 2010 als auch die Be­schwer­de­kam­mer in Ein­klang mit der ak­tu­el­len Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts.

aa) Be­reits mit Be­schluss vom 3. Sep­tem­ber 2003 - 7 ABR 8/03 - = DB 2004, 493 - 494 = NZA 2004, 280 - 282 = BB 2004, 557 - 559 ist der 7. Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts (fort­an kurz: BAG) da­von aus­ge­gan­gen, dass der Be­triebs­rat nach § 40 Abs. 2 Be­trVG ge­gen den Ar­beit­ge­ber ei­nen An­spruch ha­ben kann, den ihm zur Verfügung ge­stell­ten Per­so­nal­com­pu­ter an das In­ter­net an­zu­sch­ließen. Auf­grund die­ses Be­schlus­ses kam es in der Li­te­ra­tur zu um­fang­rei­chen An­mer­kun­gen und Ent­schei­dungs­be­spre­chun­gen. Weyand führ­te bei­spiels­wei­se in ju­ris PR-ArbR 22/2004 An­mer­kung 1 da­zu aus:

„Die Ent­schei­dung schafft zunächst Rechts­si­cher­heit in ei­ner durch die Re­form des BerVG strei­tig ge­wor­de­nen Fra­ge, in­dem sie an dem Kri­te­ri­um der Er­for­der­lich­keit auch für die in das Ge­setz auf­ge­nom­me­ne In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik festhält. Im Übri­gen bestätigt sie die Recht­spre­chung des Ge­richts aus der jünge­ren Zeit und überträgt sie auf das die auf­kom­men­de In­for­ma­ti­ons­ge­sell­schaft prägen­de Me­di­um, nämlich das In­ter­net. Die Ent­schei­dung steht schließlich in ei­nem en­gen Zu­sam­men­hang mit ei­nem wei­te­ren Be­schluss vom glei­chen Ta­ge (BAG 03.09.2003 - 7 ABR 12/03), der sich mit dem An­spruch des Be­triebs­ra­tes aus § 40 Abs. 2 Be­trVG auf In­for­ma­tio­nen der Be­leg­schaft im In­tra­net des Un­ter­neh­mens aus­ein­an­der­setzt und un­ter Her­an­zie­hung der glei­chen Grundsätze dem Be­triebs­rat ei­ne von der Zu­stim­mung des Ar­beit­ge­bers freie Ver­wen­dung die­ses In­stru­ments zur Erfüllung sei­ner Auf­ga­ben einräumt... Die Ent­schei­dung ist von er­heb­li­cher Be­deu­tung in ei­ner Zeit, in der sich das In­ter­net zu ei­nem ubi­quitären In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel in den Un­ter­neh­men und der Ge­sell­schaft ent­wi­ckelt. Sie un­ter­streicht, dass sich die Auf­ga­ben des Be­triebs­rats durch die Ver­wen­dung des In­ter­nets er­leich­tern und be­schleu­ni­gen las­sen, ein Um­stand, der letzt­lich auch dem Ar­beit­ge­ber zu­gu­te kom­men dürf­te. So­weit dies noch nicht be­trieb­li­che Rea­lität ist, lässt sich künf­tig - und dies ist die ei­gent­li­che Be­deu­tung des Be­schlus­ses - der Zu­gangs­an­spruch des Be­triebs­rats auch dort durch­set­zen, wo ei­ne Aus­stat­tung mit PC’s be­reits exis­tiert und dem Ar­beit­ge­ber durch den Zu­gang kei­ne Mehr­kos­ten ent­ste­hen.“


bb) In jüngs­ter Zeit hat der 7. Se­nat des BAG durch Be­schluss vom 20. Ja­nu­ar 2010 - 7 ABR 79/08 - = DB 2010, 1243, 1244 = NJW 2010, 1901 - 1903 - = BB 2010, 1404 aus­geführt, dass der Be­triebs­rat ei­nen Zu­gang zum In­ter­net zur sach­ge­rech­ten Wahr­neh­mung der ihm ob­lie­gen­den be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­chen Auf­ga­ben re­gelmäßig nach § 40 Abs. 2 Be­trVG für er­for­der­lich hal­ten darf, so­fern

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dem kei­ne be­rech­tig­ten In­ter­es­sen des Ar­beit­ge­bers ent­ge­gen­ste­hen. Zur Be­gründung des An­spruchs be­darf es dem­nach nicht der Dar­le­gung kon­kre­ter, ak­tu­ell an­ste­hen­der be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­cher Auf­ga­ben, zu de­ren Er­le­di­gung In­for­ma­tio­nen aus dem In­ter­net benötigt wer­den. Die­se Ent­schei­dung hat der 7. Se­nat des BAG so­dann noch­mals u. a. durch Be­schluss vom 17. Fe­bru­ar 2010 - 7 ABR 103/09 - bestätigt.

b) Nach al­le­dem ist nach Auf­fas­sung der Be­schwer­de­kam­mer im vor­lie­gen­den Fall kei­ne wei­te­re Erörte­rung da­zu not­wen­dig, dass dem hier zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rat ein An­spruch auf ei­nen Per­so­nal­com­pu­ter nebst In­ter­net­zu­gang zu­steht, zu­mal der zu 2. be­tei­lig­te Ar­beit­ge­ber im vor­lie­gen­den Fal­le kei­ne kon­kre­ten In­ter­es­sen dar­ge­legt hat, die die­sem An­spruch des Be­triebs­rats ent­ge­gen­ste­hen. Es ist hier so­mit vom Re­gel­fall aus­zu­ge­hen, dass der zu 1. be­tei­lig­te Be­triebs­rat ei­nen An­spruch auf ei­nen Per­so­nal­com­pu­ter nebst In­ter­net­zu­gang für die sach­ge­rech­te Wahr­neh­mung sei­ner be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­chen Auf­ga­ben gemäß § 40 Abs. 2 Be­trVG für er­for­der­lich hal­ten darf. Ent­spre­chend dem vor­ge­nann­ten Be­schluss des BAG vom 20. Ja­nu­ar 2010 - 7 ABR 79/08 a. a. O. be­darf es zur Be­gründung die­ses An­spruchs kei­ner wei­ter­ge­hen­den Dar­le­gung kon­kre­ter, ak­tu­ell an­ste­hen­der be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­cher Auf­ga­ben des zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­ra­tes, zu de­ren Er­le­di­gung er kon­kre­te ak­tu­el­le In­for­ma­tio­nen aus dem In­ter­net benötigt.

2. An­ders als das Ar­beits­ge­richt Mag­de­burg in sei­nem vor­ge­nann­ten Be­schluss vom 20. Ja­nu­ar 2010 - 3 BV 118/09 - geht die Be­schwer­de­kam­mer da­von aus, dass der zu 2. be­tei­lig­te Ar­beit­ge­ber ver­pflich­tet ist, dem zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rat zum Zwe­cke der ord­nungs­gemäßen Durchführung der Be­triebs­rats­ar­beit dau­er­haft ein Mo­bil­te­le­fon mit ent­spre­chend für Sprach­diens­te frei­ge­schal­te­ter Mo­bil­funk­kar­te gemäß dem obi­gen Te­nor zur Verfügung zu stel­len. Dies er­gibt sich hier ein­deu­tig nach der im Rah­men der münd­li­chen Anhörung vom 23.6.2010 ent­spre­chend den §§ 90 Abs. 2, 83 Abs. 2 ArbGG durch­geführ­ten Ein­nah­me des Au­gen­scheins am 23. Ju­ni 2010 in der Fi­lia­le des Be­tei­lig­ten zu 2. in B., B. Straße 71 - 73.

a) Durch Be­schluss vom 19. Ja­nu­ar 2005 hat der 7. Se­nat des BAG den Ar­beit­ge­ber gemäß § 40 Abs. 2 Be­trVG ver­pflich­tet, Be­triebs­rats­mit­glie­dern an ih­ren Ar­beits-

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stätten (dort: räum­lich von­ein­an­der ent­fern­te Ver­kaufs­stel­len) Te­le­fo­ne mit Amts­lei­tun­gen zur Verfügung zu stel­len (vgl. 7 ABR 24/04 = ZBVR 2005, 110).

Die­se Ent­schei­dung des 7. Se­nats des BAG ist für die be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­che Pra­xis in zwei­er­lei Hin­sicht von Be­deu­tung ge­we­sen: Zum ei­nen hat das BAG in die­sem Be­schluss vom 19. Ja­nu­ar 2005 aus­geführt, dass für die Ein­lei­tung ei­nes ar­beits­ge­richt­li­chen Be­schluss­ver­fah­rens und der da­mit re­gelmäßig ver­bun­de­nen Be­auf­tra­gung ei­nes Rechts­an­walts mit der Pro­zess­ver­tre­tung ein ord­nungs­gemä-ßer Be­triebs­rats­be­schluss er­for­der­lich ist. Zum an­de­ren kann seit die­sem Be­schluss des 7. Se­nats des BAG vom 19. Ja­nu­ar 2005 da­von aus­ge­gan­gen wer­den, dass die Nut­zung ei­ner Te­le­fon­an­la­ge zum In­for­ma­ti­ons­aus­tausch des Be­triebs­rats mit den von ihm ver­tre­te­nen Beschäftig­ten die Erfüllung ge­setz­li­cher Auf­ga­ben des Be­triebs­rats be­trifft. Das gilt ins­be­son­de­re für Un­ter­neh­men, in de­nen - wie auch hier - die zu be­treu­en­den Be­triebsstätten räum­lich von­ein­an­der ent­fernt sind, um auch dort den in­ner­be­trieb­li­chen Dia­log des Be­triebs­rats mit den Beschäftig­ten und für die in­ter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den ein­zel­nen Be­triebs­rats­mit­glie­dern je­weils zu ermögli­chen. Das heißt, dass die Be­triebs­rats­mit­glie­der je­der­zeit te­le­fo­nie­ren können und selbst te­le­fo­nisch er­reich­bar sind (so zu­tref­fend Wol­merath, ju­ris PR-ArbR 26/2005 Anm. 6).

b) In ei­nem wei­te­ren Be­schluss des 7. Se­nats des BAG vom 9. De­zem­ber 2009 - 7 ABR 46/08 - = DB 2010, 1188, NZA 2010, 626 - 665 = BB 2010, 1212 hat die­ser aus­geführt, dass der Ge­samt­be­triebs­rat nach § 51 Abs. 1 Be­trVG i. V. m. § 40 Abs. 2 Be­trVG vom Ar­beit­ge­ber die Frei­schal­tung der in sei­nem Büro und der in be­triebs­rats­lo­sen Ver­kaufs­stel­len vor­han­de­nen Te­le­fo­ne zum Zwe­cke der wech­sel­sei­ti­gen Er­reich­bar­keit ver­lan­gen kann.

c) Die Be­schwer­de­kam­mer hat in der Fi­lia­le des Be­tei­lig­ten zu 2. in B., B. Straße 71 - 73 bei der Au­gen­scheins­ein­nah­me im Rah­men des Anhörungs­ter­mins am 23. Ju­ni 2006 Ört­lich­kei­ten an­ge­trof­fen, die zum ei­nen ei­ne wei­ter­ge­hen­de Aus­ein­an­der­set-zung mit den vor­ge­nann­ten Be­schlüssen des 7. Se­nats des BAG vom 19. Ja­nu­ar 2005 und vom 9. De­zem­ber 2009 ent­behr­lich ma­chen und die zum an­de­ren nur den Schluss zu­las­sen, dass der hier zu 1. be­tei­lig­te Be­triebs­rat zur ord­nungs­gemä-ßen Erfüllung sei­ner Be­triebs­rats­auf­ga­ben gemäß § 40 Abs. 2 Be­trVG ne­ben

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dem in der Fi­lia­le B. vor­han­de­nen Te­le­fon mit Amts­lei­tung zwin­gend ein Mo­bil­te­le­fon mit ent­spre­chend für Sprach­diens­te frei­ge­schal­te­ter Mo­bil­funk­kar­te benötigt, um sei­nen Be­triebs­rats­auf­ga­ben ord­nungs­gemäß nach­kom­men zu können. Da­zu heißt es be­reits bei Thies, Kos­ten und Sach­auf­wand des Be­triebs­rats 1998 auf S. 74 u. a.:

„Ein An­spruch auf ein Mo­bil­te­le­fon kann zu­guns­ten der Be­triebs­rats­mit­glie­der ge­genüber dem Ar­beit­ge­ber gel­tend ge­macht wer­den, wenn das be­tref­fen­de Un­ter­neh­men aus weit aus­ein­an­der lie­gen­den Be­triebs­tei­len be­steht. Selbst­verständ­lich ist es un­zulässig, die Te­le­fon­gespräche des Be­triebs­rats mit­zuhören....“

Ge­nau die­ses Mithören ist in der Fi­lia­le B. des Be­tei­lig­ten zu 2. aber der­zeit oh­ne wei­te­res möglich. In die­ser Fi­lia­le ist es schlicht und er­grei­fend unmöglich, dass Mit­glie­der des zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rats das dort vor­han­de­ne Te­le­fon mit Amts­lei­tung für die Be­triebs­ratstätig­keit nut­zen können. Es fehlt an ei­ner hin­rei­chend schall­dich­ten Ab­tren­nung, die zu­verlässig ver­hin­dert, dass an­de­re Per­so­nen - ins­be­son­de­re auch Kun­den - die­se Be­triebs­rats­te­le­fo­na­te mithören können. Ein­zel­hei­ten da­zu er­ge­ben sich aus dem Pro­to­koll über die münd­li­che Anhörung vom 23. Ju­ni 2010. Dar­aus folgt: Die Mit­glie­der des hier zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rats können kei­ner­lei Te­le­fo­na­te an­neh­men, sei es, dass sie von an­de­ren Be­triebs­rats­mit­glie­dern oder von Be­leg­schafts­mit­glie­dern an­ge­ru­fen wer­den, um so­dann mit die­sen te­le­fo­nisch in ei­ne vor dem Mithören durch Drit­te geschütz­te Kom­mu­ni­ka­ti­on tre­ten zu können. In der Fi­lia­le des zu 2. Be­tei­lig­ten in B. können sol­che Te­le­fo­na­te nämlich von Drit­ten oh­ne Wei­te­res mit­gehört wer­den, weil kein hin­rei­chend ab­ge­trenn­ter Raum für Te­le­fo­na­te zur Verfügung steht. Nichts an­de­res gilt dann, wenn Mit­glie­der des zu 1. be­tei­lig­ten Be­triebs­rats von dem in der vor­ge­nann­ten Fi­lia­le B. des Be­tei­lig­ten zu 2. vor­han­de­nen Te­le­fons mit Amts­lei­tung aus an­de­re Be­triebs­rats­mit­glie­der oder an­de­re Ar­beit­neh­mer/in­nen im Rah­men ih­rer Be­triebs­ratstätig­keit an­ru­fen wol­len. Zu­sam­men­ge­fasst: Die Ver­trau­lich­keit des Wor­tes ist dort bei Ver­wen­dung des vor­han­de­nen Te­le­fons mit Amts­an­schluss nicht geschützt.

Rechts­an­walt H. hat sich im Rah­men der Au­gen­scheins­ein­nah­me am 23. Ju­ni 2010 auf den Stand­punkt ge­stellt, dass im Ver­kaufs­be­reich die Te­le­fo­na­te, die

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vom Büro­raum (ab­ge­trenn­ter Teil des La­ger­raums/-Be­reichs) geführt wer­den, nur mit­gehört wer­den können, wenn laut te­le­fo­niert wird. Die­sen Stand­punkt ver­mag die Be­schwer­de­kam­mer je­doch nicht zu tei­len. Im Rah­men der Au­gen­scheins­ein­nah­me hat der Jus­tiz­be­diens­te­te H. von dem vor­ge­nann­ten Büro­raum von sei­nem Mo­bil­te­le­fon aus te­le­fo­niert. Die­ses Te­le­fo­nat war so­wohl im Vor­rats­raum/-be­reich als auch im Ver­kaufs­raum deut­lich zu ver­ste­hen. Sämt­li­che Mit­glie­der der Be­schwer­de­kam­mer hat­ten ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Ver­fah­rens­be­vollmäch­tig­ten H. in kei­ner Wei­se den Ein­druck, dass der Jus­tiz­be­diens­te­te H. dort mehr als durch­schnitt­lich nor­mal laut te­le­fo­niert hat.

Im Übri­gen be­stand im Rah­men der Au­gen­scheins­ein­nah­me am 23.6.2010 in der Fi­lia­le B., B. Straße 71 - 73 hin­sicht­lich der dort vor­ge­fun­de­nen Ört­lich­kei­ten über­haupt kein Dis­put, son­dern viel­mehr ei­ne ganz ein­hel­li­ge übe­rein­stim­men­de Ein-schätzung.

So­mit benötigt der zu 1. Be­tei­lig­te Be­triebs­rat hier ne­ben dem Te­le­fon mit Amts­lei­tung das ihm zu­ge­spro­che­ne Mo­bil­te­le­fon.


III.

Ge­gen den das Ver­fah­ren be­en­den­den Be­schluss ei­nes Lan­des­ar­beits­ge­richts fin­det die Rechts­be­schwer­de an das Bun­des­ar­beits­ge­richt nur statt, wenn sie in dem Be­schluss des Lan­des­ar­beits­ge­richts zu­ge­las­sen wird. Zu­zu­las­sen ist die Rechts­be­schwer­de nur, wenn die Rechts­sa­che grundsätz­li­che Be­deu­tung hat oder der Be­schluss von ei­ner Ent­schei­dung der § 72 Abs. 1 Nr. 2 ArbGG ge­nann­ten Ge­rich­te ab­weicht und auf die­ser Ent­schei­dung be­ruht (vgl. §§ 92 (1), 72 (1) ArbGG). Nur bei Vor­lie­gen die­ser Vor­aus­set­zun­gen darf die Zu­las­sung der Rechts­be­schwer­de durch das Lan­des­ar­beits­ge­richt er­fol­gen. Lie­gen die vor­ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen (grundsätz­li­che Be­deu­tung oder Ab­wei­chung) aber vor, so ist das Lan­des­ar­beits­ge­richt zur Zu­las­sung ver­pflich­tet (vgl. Ger­mel­mann/Mat­thes/Prütting/Müller-Glöge, ArbGG, 7. Aufl. § 92 Rz. 10).

Da die­se Zu­las­sungs­gründe hier al­le­samt nicht ge­ge­ben sind, kam die Zu­las­sung der Rechts­be­schwer­de im Rah­men die­ses Ver­fah­rens nicht in Be­tracht.

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RECH­TSMIT­TEL­BE­LEH­RUNG:

Ge­gen die­se Ent­schei­dung ist kein wei­te­res Rechts­mit­tel ge­ge­ben.

Auf die Möglich­keit, Nicht­zu­las­sungs­be­schwer­de gem. § 92 a ArbGG zu er­he­ben, wird hin­ge­wie­sen.

 



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